Figuren - "Der richtige Hautton"

Begonnen von coporado, 14. Juli 2018, 13:12:20

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coporado

Moin,

bin beim recherchieren auf diese Seite gestossen --> http://www.coolminiornot.com/articles/1310-ethnic-skintones

Fand ich sehr interessant, da ich mit den fertigen Tönen nicht so 100%-ig zufrieden bin. Bin gerade mal am Testen was da so als Ergebnis rauskommt.

Vielleicht hilfts dem ein oder anderen  :P

Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

eydumpfbacke

#1
Hallo Sascha,

denk bitte einmal darüber nach, dass wir auch mal in der Sonne etwas braunwerden und Dunkelhäutige
auch mal etwas heller werden können und so weiter.

Insofern gibt es für mich keinen perfekten "Skintone" oder richtigen Hautton.
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Drache74

Hallo,

@eydumpfbacke: Prinzipiell hast Du recht, aber als Anhaltspunkte find ich die Auflistung super...grade für mich Vallejofarbenfachverarbeiter :D. Und abdunkeln oder aufhellen, wie Du meinst, kann man ja auch noch, um dieses dann noch zu machen.

Ich finds wie gesagt prima, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, dann auch noch in der Anzahl und mit Angaben der Farbnummen. Danke Sascha für den Link.  :P :P :P :P :P

Viele Grüße
Drache74

coporado

Moin ihr zwei,

Reinhart da bin ich absolut bei dir, den perfekten Ton gibt es nicht  :2: - Darum hatte ich "Der richtige Hautton" auch in "" gepackt.
Ich sehe das auch so wie @Drache74. Die Angaben zu den einzelnen Hauttönen sind Anhaltspunkte und ich finde es auch gut das man die einzelnen Töne sieht, die in der jeweiligen Hautfarbe vermutlich drin stecken und man die Farbvorschläge hat.
Also weiter experimentieren auf der Suche nach dem "perfekten Hautton"  :6:
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

eydumpfbacke

Alles klar, Sascha.

Hatte ich erst so nicht verstanden  :pffft:
Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

wefalck

Die Darstellung des 'Inkarnats', wie Kunstmaler bzw. Kunsthistoriker es nennen, ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Eine zufällige Auswahl von Photos, die zudem teilweise technisch ungenügend sind, hilft da nicht weiter.

Das schlechteste Beispiel ist das als 'Rumänin' titulierte Photo, das technisch gesehen überbelichtet ist und auf dem die 'Lichter' 'ausgebrannt' und nicht 'durchgezeichnet' sind. Das mag künstlerisch gewollt sein, ist aber für den vorliegenden Zweck ungeeignet. Mal abgesehen davon, daß es ethnisch gesehen Rumänen kaum gibt, da siie sich im Laufe der Jahrhunderte mit allen möglichen Völkern vermischt haben, die sich zumindest zeitweise in der Gegend aufgehalten haben.

Um einen wirklichen Hautton zu ermitteln, müßte man mehrere Hautpartieen definiert beleuchten und dann diesen Satz von Bildern untereinander vergleichen. Auch hier kommt sofort ein Problem auf, da man festlegen muß, mit welcher Lichtfarbe die Testfläche beleuchtet werden soll, da jede Hautfarbe anders auf eine Lichtfarbe 'reagiert', d.h. das Spektrum des reflektierten Lichts ist verschieden.

In malerischer Hinsicht sind auch die körperlichen Eigenschaften des Gewebes unter der Haut von Bedeutung, d.h. wieviel oder wie wenig Fettgewebe unter der Haut ist und wie faltig oder nicht die Haut ist. Das Veränder deutlich das Spiel von Licht und Schatten auf einer Hautoberfläche.

Es gibt diverse Lehrbücher für Kunstmaler, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Man sollte eher so etwas zu Rate ziehen. Kunstmaler kommen auch mit deutlich weniger Grundfarben aus.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Hans

Kunstmaler malen (oft) 1:1, das hier ist für Figuren gedacht. Als Anhalt. Im kleinen Maßstab. Da spielt Unterhautfett keine Rolle.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Warlock

Hi Sascha,

vielen Dank für den Link ! Als Ansatz zum Planen des Hauttons wird mir die Anleitung bestimmt in Zukunft sehr hilfreich sein  :klatsch: :klatsch: :klatsch:
We are the pirate metal drinking crew

wefalck

Alte Haut mit weniger Unterhautfett als junge verändert das Aussehen deutlich, da treten z.B. die Lichter weniger deutlich hervor. Dito bei den unterschiedlichen Ethnien mit unterschiedlichen Mengen von Unterhautfett. Auch die Größe der Hautporen spielt eine Rolle, die z.B. bei Afrikaner i.A. größer ist als z.B. bei Asiaten. Auch das verändert das Spiel von Licht und Schatten.
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Hans

Ich mach grad ne Figur eines mesolithischen Jägers in 1:1. Welche Porengrösse empfiehlst du?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Drache74

@Hans:

DER war gut.  :P :P :P :7: :7: :7: :7:

Viele Grüße
Drache74

wefalck

... aber daneben, da es ja um heutige Menschen ging.
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Hans

Das IST ein heutiger Mensch. Nix geändert.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

... und die ethnische Zugehörigkeit ?
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Hans

Europider Typ, dunkelhäutig, dunkelhaarig, blaue Augen. Ethnie trifft es hier noch nicht.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Ralf S.

... und so wird ein m.E. interessantes Thema hier zerhackt  .. ;(  schade
Gruß aus Ostfriesland

Ralf

jackrabbit

Hallo,

Zitat von: Ralf S. in 18. Juli 2018, 08:37:13
... und so wird ein m.E. interessantes Thema hier zerhackt  .. ;(  schade 

JEIN,
wenn Du in der Lage bist einen Figurenkopf in 1/35 mit 6 Farbtönen abgestuft gekonnt zu bemalen
dann brauchst Du die Vallejo-spezifische Aufstellung im link nicht wirklich.

wenn Du es bisher nicht kannst, dann reichen Dir auch die von verschiedenen Herstellern anbotenen
Gesichtsbemalungs-Farbsets mit Anleitung eh aus.


Ganz ehrlich:
die meisten von uns (auch ich) beherrschen die Gesichtsbemalung handwerklich nicht hinreichend (z.B. "Spiegeleieraugen") und man braucht keine "High End"-Lösung abgestimmt auf einen einzelnen Hersteller wenn man die "Basics" noch nicht kann.


Grüsse

chilly77

Ich fand den Link sehr interessant. Danke dafür! :P Einfach als Anhaltspunkt, dunkle Haut habe ich noch nicht gemalt. So weiß ich zumindest mit welchen Farben ich rumexperimentieren kann.


-chilly  :winken:

Hans

Solche Mischanleitungen können durchaus mehr verwirren als helfen. Wie bereits erwähnt, 6 Farben für ein 1/35er Gesicht ist schon bemerkenswert - wenn es denn 1/35 sein soll. Letztlich funktioniert es in 1/72 so nicht, in 1/15 grad noch und in 1:1 gar nicht.  Nach meiner Erfahrung gibts grad auch bei Figurenen einen Scale-Effekt (je kleiner sollte man hellere Töne vewenden) und das ist bei Hautfarben auch wichtig. Bei dunklerer Haut kommt noch dazu, dass aufgrund der Lichter die Gesichter und die Haut ohnehin gerne viiiiiiiel zu hell bemalt werden. Ein dunklerer Hautton macht dann noch keinen Afrikaner, eher wirkt das wie ein gutgebräunter sardinischer Fischer. In größerern Maßstäben wirds noch doofer - hier kommt auch das Problem hinzu, mit dem wefalck zwar mit Details etwas überfrachtet, aber doch auch recht hat: Die Haut ist eigentlich recht transparent und mit voll deckenden Mattfarben (Vallejo) erreicht man da fast nix. Das wirkt dann eher wie angemalt/geschminkt und zu "grau". Da sollte man zu Künstler-Acryls in dünnen Lasuren greifen und am besten zu Ölfarben. Das mit meiner dunkelhäutigen 1:1-Figur ist ja mein Ernst, ich mach die tatsächlich gerade - und ich muss sie stark Lasur über Lasur und dunkler (!) als in "echt" machen.  Gaaanz wichtig ist auch, dass die Physiognomie passt, ein schmales Gesicht, schmalste Nase und enge Lippen kannst du noch so dunkel malen, es wirkt nicht. Und da stossen wir an die Grenzen: Ethnisch korrekte Gesichter finden sich nicht wirklich oft, die auch überzeugen.

Wobei ich sagen muss, dass ich vorgegebene Farbmischungen eh nicht sonderlich mag, nicht nur deshalb, weil sie bei %-Angaben durchaus schwierig nachzumischen sind.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

Ich persönlich taste mich von einer Grundfarbe mit Lasuren nach Dunkel bzw. nach Hell, früher in Öl - was aber Zeit braucht - und heute in Acryl.

An afrikanischen Menschen sind schon früher die Kunstmaler oft gescheitert. Das hängt einerseits mit der mangelnden Erfahrung und andererseits mit dem geringen Konstrastumfang zwischen Hell und Dunkel zusammen. Man kann das Konstrast-Problem auch bei Photographien beobachten.

Apropos Kunstmalerei: bei hellen Hauttönen wurde bei der Lasurmalerei häufig mit einem Blaßgrün untermalt, was die 'Tiefe' der Farbe erhöht. Im Maßstab 1/72 macht das allerdings wenig Sinn, da die Farbflächen sehr klein sind.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
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Ralf S.

#20
 :P aaaah .. jetzt kommen wir wieder "in die Spur"   :1:   :klatsch:
Gruß aus Ostfriesland

Ralf

HotShot

Ben Komets hatte mal bei YT ein paar Videos zur Bemalung einer 1/10 Büste hochgeladen (wen die darstellt dürfte klar sein).



Shoshie benutzt Grün als Basis für Hauttöne. Sie streamt regelmäßig auf Twitch. So wie Sam Lenz.


wefalck

"...  (wen die darstellt dürfte klar sein)" - Nein, ist aber auch nicht wichtig.

Grün als Untermalung des Inkarnats (wie Kunstgeschichtler die Haufarbe nennen) wurde von vielen 'Alten Meister' verwendet. Das macht Sinn, wenn man die Rottöne lasieren aufträgt, da dann rotes Licht nicht vom Untergrund reflektiert wird, sondern die gesamte Reflexion in den Farbschichten der Haut stattfindet. Dies führt zu einem gewissen Leuchten der Farbe und einer optischen Tiefe. Wenn man die grüne Untermalung mit einer opaken rosa Farbschicht mit einem hohen Anteil an (Deck)weiß zukleistert wird diese Untermalung allerdings weitgehend wirklungslos.
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