Holzwürmer: Jolie Brise 1/48 von Artesania Latina - Teile 1 - 14

Begonnen von hwe, 10. Januar 2007, 00:30:40

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hwe

Baubericht,  Teil EINS

Hallo miteinander!

Ich habe mir kurz vor Weihnachten (2007) einen Bausatz der Jolie Brise gekauft. - Die Bausatzbesprechung dazu habe ich bereits hier eingestellt (siehe auch meinen Footer, oder hier: Bausatzbesprechung Jolie Brise (Nachtrag: Schade. Der Bausatz ist einerseits nicht mehr erhältlich, andererseits wurde die Bausatzbesprechung hier entsorgt.)  ).

Daher will ich nicht viele Worte über die Jolie Brise an sich verwenden, sondern mehr über die Intention und das Vorgehen.

Ich habe mir die Jolie Brise gezielt im Laden ausgesucht, als ein Bausatz, der möglichst viel Holz und wenig Giessteile enthält. Der viele Details besitzt und möglichst hochwertig ist. Der einerseits gut bezahlbar ist und allgemein für Einsteiger auch gut geeignet ist.

Er sollte wenig Takelage besitzen und einen einfach zu bauenden Rumpf. - Ein paar Kanonen hätte ich auch schön gefunden, doch leider waren die anderen Bausätze, die ich im Laden zur Auswahl hatte und die preislich in Frage kamen und Kanonen besaßen, mit vielen merkwürdigen und häßlichen Gußteilen geradezu gespickt. So waren zum Beispiel die Beiboote aus Metall gegossen, oder die Seitentaschen, oder der komplette Heckspiegel. - Ich sah keine Notwendigkeit, diese Teile aus Metall zu giessen, und ich fand sie qualitativ eher minderwertig. Und so blieb am Ende nur die Jolie Brise, die ich zuerst, wegen des Deckelbildes eher als eine Art "Fischkutter" einstufte (womit ich gründlich falsch lag!), denn als irgendwas anderes.

Meine späteren Recherchen haben ein ganz anderes Bild des Schiffes ergeben, aber das kam, wie gesagt, erst später. - Wer mehr wissen will, wird hiermit wieder auf die Bausatzvorstellung verwiesen. (Die leider nicht mehr existiert.)


Weiter im Text. - Ziel meines Bauberichtes ist es, einen Einsteigerbausatz, wirklich Schritt für Schritt (und ich meine wirklich fast jeden einzelnen Schritt!) zu bauen und meine Vorgehensweise dabei möglichst so zu dokumentieren, daß auch tatsächlich jeder Einsteiger das Modell nach meinem Baubericht genauso bauen kann, wie ich es getan habe. - Kommentare sind, wie immer erwünscht. - Viel Spaß dabei und jetzt geht es auch sofort los!

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Baubericht:

Auf dem ersten Bild kann man recht gut erkennen, wie stark sich das Holz für die Spanten bereits verzogen hatte. Man kann das ganz gut an der Schattenbildung unter dem Holz auf der Tischplatte erkennen. Ich schätze mal, dass das so zwei bis drei Millimeter waren. Das ist für meinen Geschmack grenzwertig. Wenn ich ein Schiff von Scratch baue, ist so etwas für mich Müll. Ich hätte den Bausatz daraufhin gerne wieder zurück in den Laden gebracht.

Aber da ich hier Einsteigerprobleme simulieren möchte und ein Einsteiger vielleicht beim Kauf auch nicht auf so etwas achtet und sich hinterher vielleicht nicht traut, das verzogene Holz wieder in den Laden zurück zu bringen, habe ich quasi die Zähne zusammengebissen und beschlossen, trotzdem mit dem vorhandenen Material weiter zu machen.



Auch auf diesem Bild kann man den Verzug, diesmal des falschen Kiels, erkennen. - Eigentlich ein Grund, den Kiel aus Multiplex neu zu machen. Dieser Kiel ist aus billigem Pappelsperrholz. Erst Multiplex verzieht sich nicht mehr!



Alle Bauteile des Bausatzes sind "ausgestanzt". - Das hat beim herausbrechen mitunter den kleinen Nachteil, daß Teile herausbrechen und entweder am Rest, oder am Bauteil hängen bleiben.
Bleiben sie am Rest hängen, wie hier bei Bauteil 13, dem Heckspiegel, so ist das etwas ärgerlich, da das Sperrholz delaminiert ist. - Trotzdem kann man das schnell flicken. - Kein allzu großer Beinbruch.



Hier noch ein Beispiel an einem Spant...



...und hier noch am falschen Kiel.



So sieht Bauteil 13 nach dem ersten Flicken aus. Dazu habe ich einfach das herausgebrochene Stück vom Rest getrennt und anschliessen mit etwas Ponal in der Lücke wieder festgeklebt. - Das ging sogar ohne Schraubwingen, Pressen und viel Tamtam. Einfach ein Tropfen Leim, Stück in die Lücke drücken, überschüssigen Leim abwischen, fertig. - Wirklich kein Beinbruch!



Hier habe ich die Spanten und den falschen Kiel einmal probehalber, ohne jegliche Bearbeitung zusammen gesteckt. Ein Foto von der Seite...



Und eines von oben. - Einfach mal um ein Gefühl für das Modell zu erhalten.



Dabei fällt bereits auf, dass die Spanten nicht wirklich gerade sind und unbearbeitet auch nicht rechtwinklig auf dem falschen Kiel sitzen wollen. Man versuche einmal, auf den folgenden Fotos rechte Winkel zu finden... ...hier nicht...



...hier auch nicht...



...aber hier gibt es mal ein paar!



Etwas frustriert wollte ich nun feststellen, wie arg mich denn nun der Verzug des Kiels trifft, oder ob er doch ausreichend gerade ist. Hier das erste Foto dazu, mit einem Stahllineal neben der Kiellinie. Hier habe ich das Lineal parallel im Bugbereich angelegt. Das Heck wäre, bei geradem Kiel, direkt neben dem Lineal gewesen...




Und hier noch ein Foto dazu. Dabei habe ich "gemittelt". Jetzt hat man im Bug und im Heck etwa gleich viel Abweichung.



Frustrierend, nicht wahr? - Eines dürfte bei diesem Anblick klar sein: Ohne eine Helling geht das hier garnicht!

Damit mache ich Schluß für heute. Im nächsten Teil gehe ich auf "verputzen", das Ruder, den richtigen Kiel und ein paar Vorbereitungen ein. Im übernächsten Teil baue ich dann die Helling.

So viel sei noch dazu gesagt, ich habe bereits jetzt einen Berg von Fotos, aber ich werde alles schön peu a peu auf euch loslassen, damit ihr auch was zu lesen und zu schreiben habt.

Ich hoffe, der Baubericht macht euch so viel Spaß, wie mir das bauen!

Ciao,

HWE
:mariinee:

FSC_Zombie

@hwe:

Danke für den Baubericht. Klar macht der Baubericht Spaß. Ich persönlich kann da viel lernen bevor ich mich an mein erstes Holzmodell wage.
Mir fehlt bei den meisten Bauberichten immer eine ins Detail gehehende Vorstellung der Bauschritte auch wenns kleine banale Dinge sind. Aber grad die haben es in sich für ein Neuling.
Viele Bauberichte laufen in dem Schema ab dass das Spantgerüst oder wie das heist zusammemn gesetzt wurde und im nächsten Bauschritt sind schon die sämtliche Leisten dran. Nicht unbedingt eine große Hilfe für Einsteiger.
Aber Du willst ja genau dokumentieren, daher werd ich besonders aufmerksam den Baubericht verfolgen.

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

Merkabach

Schick schick!

Toller Anfang hoffe es geht weiter so dann wirds doch interessant. Bin gespannt wie gut Du den Verzug hinbekommst?

Bleibe auf jeden Fall dran.

The Gunslinger

Morgen ,

freut micht denn Bau eines Holzmodells von Anfang an sehen zu können ,
irgendwann bau ich sicher auch in Holz . Da passt es ganz gut gleich zu sehen
worauf man von Beginn an achten sollte , und wo die Tücken im Detail liegen .
Allerdings steigt die Versuchung natürlich auch  ;)  .

Ich weiss natürlich nicht wie es bei teureren Bausätzen aussieht aber wenn man das
so sieht hab ich den Eindruck ds sich der günstige Preis doch arg auf die Qualität des
verwendeten Holzes auswirkt . Aber ich denke das ist auf ner Heling wieder gerade zu kriegen .

Ich bleib hier auf jedenfall dran  :)

Mfg Thomas :winken:

PS : viele Bilder und Schritt für Schritt Erklärung find ich klasse , weiter so  :P

112

@ hwe

schön, daß Du uns so früh daran teilhaben läßt und daß Du auch das zeigst, was viele Bausätze an Anfangsproblemen so mitbringen (Ausmerzung inbegriffen).

Freue mich schon auf die Fortsetzungen, denn wir werden hier ja jetzt richtig verwöhnt. Deine Jolie Brise und die Triton von Christian.

Michael

Dannebrog


AnobiumPunctatum

Moin Herbert,

prima, dass Du uns auch einen Bericht gönnst.  :P

Wenn ich mir Dein Holz ansehe, kommen mir die Tränen. Da bekomme ich im Baumarkt ja schon eine bessere Qualität  :2: Bei der Holzqualität sind mir die Preise für die Baukästen einfach zu hoch. Mit welchen Material wird später beplankt?
Deine Bilder zeigen sehr schön, wie wichtig eine vernünftige Helling beim Bau eines Rumpfes ist  :P

@Michael

Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Herberts Jolie Brise schon die Segel gesetzt hat, während ich immer noch an Spanten oder Decksbalken schnitze ;)
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

ironduke

super Holzwurmbauberichte :9:  :9:  :9:

Mit den Holzrestern würde ich empfehlen: Mit einen Stemmeisen (oder was auch immer so eine Scheide hat)

und einem beherzten Hammerschlag lässt sich das das "Rausbrechen" verhindern  :winken:

jaerschen

Hallo Herbert,
echt genial dein Baubericht. Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen.
Gefällt mir sehr gut wie du den Bericht gestaltest.
Ihr habt hat recht, für das gebotene Material ist der Bausatz total überteuert

Gruß
Jürgen :winken:
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

hwe

Hallo liebe Holzwürmer!

Ich freue mich sehr, dass der Bericht so gut angenommen wird!  :D

Ich hatte anfangs ein wenig die Befürchtung, dass der Tenor lauten würde: "Boooaah, ist das langweilig! - Du fängst ja bei Adam und Eva an und das ist doch alles selbstverständlich...", und so weiter. - Dem ist ja nun nicht so und so habe ich das Gefühl, doch ein bisschen in eine "Marktlücke" gestossen zu sein.  :)

Kleine Info am Rande: Ich habe derzeit bereits über 150 Fotos gemacht, die ich hier alle präsentieren möchte. Ihr seht, ihr habt noch einiges vor euch!  X(

@FSC_Zombie: Mir ging es früher als Einsteiger genauso. Die meisten Anleitungen fangen damit an, dass das Spantgerüst bereits "steht". - Aber wie kommt man da hin?
Und wie komme ich an eine passende Helling? - In den wenigsten Anleitungen findet man Hinweise zum Bau einer Helling. - Das will ich hier mal schön dokumentieren. Also: tapfer weiterlesen!  :1:

@Merkabach: Bei 150 bereits gemachten Fotos könnte ich dir jetzt einfach das Ergebnis meiner Bemühungen verraten. - Mach' ich aber nicht, um noch ein bisschen die Spannung zu erhöhen.   :pffft: Ansonsten: Es soll genauso weitergehen!  :baby:

@Gunslinger: Freut mich, dass dir der Bericht gefällt. Genau das will ich ja damit erreichen, dass Leute wie du sehen, dass es gar nicht so schwer ist, ein schönes Schiffsmodell aus Holz hinzubekommen.
Was die Holzqualität angeht... naja. Die Spanten und der Kiel aus dem billigen Pappelsperrholz sind schon Schrott. Aber genau dieses Zeug wird gerne als "Modellbau-Sperrholz" verkauft. Hintergrund: Es ist leicht (Flugmodellbau) und billig in der Herstellung (nicht so aufwendig wie Multiplex, weil weniger Lagen und billigeres Holz). Und da es ja von anderen Modellbauern (Flugzeuge, Funktionsmodellbau) auch anstandslos gekauft wird, hat es sich den Namen redlich verdient. Beim Funktionsmodellbau sind krumme Spanten nicht so dramatisch. - Da klebt man mit ein bischen Epoxy halt noch was dran, spachtelt ein wenig, Farbe drüber und gut ist's! - Für einen ernsthaften historisch korrekten Schiffsmodellbau ist das aber nicht zu gebrauchen, ausser zum unterfüttern von gewissen Stellen...
Multiplex wurde übrigens bei der "President" (siehe anderer Baubericht hier im Board, nicht von mir - Ironduke?) verwendet. - Ich vermute, deren Kiel ist schön gerade. - Nachteil: Das Schiff selbst ist ein reines Phantasieprodukt. Schade um das gute Holz!  ;(
Jedenfalls würde ich mich freuen, wenn ich den einen oder anderen hier mit dem Baubericht zum bauen anstiften kann.  :6:

@112: Jupp. Ich werde mir Mühe geben, wirklich von Anfang an und in jedem Detail jeden Fehler, jedes Missgeschick und seine Behebung zu zeigen. Ich fühle mich geehrt, dass Du meine Jolie Brise auf eine Stufe mit Christians Triton stellst!  :meister:

@Dannebrog: Du bist ja der, der damals gesagt hat: "Helling? - Brauch' ich nicht!" - Erinnere ich mich richtig? - Dann schau' mal weiter zu! - Viel Spass dabei!  :6:

@br06 (aka Christian): Freut mich, dass der Baubericht sogar dir gefällt! :-) Bei der Holzqualität hast Du sicher Recht. Da gibt es beim Baumarkt gleichwertiges. Aus was die Planken sind, kann ich dir aus dem Kopf leider gerade nicht sagen. Aber das heisst auch garnichts, denn wenn es mich zu sehr stört, zaudere ich nicht und besorge mir einfach anderes Holz.  8)
Das mit der Helling war mir ein besonderes Anliegen. - Ich vermute mal, es hat mittlerweile jeder hier mitbekommen, dass ich immer auf dem Thema "Helling" herumreite. - Hier hatte ich endlich mal die Gelegenheit zu zeigen, was mit einer Helling geht und wofür sie taugt. - Übrigens: Meine Jolie Brise hat noch keine Segel gesetzt...  :6:

@ironduke: Stemmeisen wäre eine Möglichkeit gewesen. - Ein scharfes Messer (Bastelmesser oder Cutter) hätte es aber auch schon getan. - Ich hatte nur keine Lust, die Ränder alle abzufahren und ich vermute mal, die meisten Einsteiger sind auch zu ungeduldig und brechen ihre Teile genauso heraus, mit demselben Ergebnis. - Also zeige ich das, was einem Einsteiger meistens auch begegnet. - Damit sehen hier auch alle die Nachteile dieser Aktion und können es selbst besser machen. - Freut mich, dass auch dir der Bericht gefällt.  :P

@jaerschen: Hallo Jürgen, freut mich, dass auch dir der Baubericht gefällt! Das Material für den Kiel und die Spanten war Schrott, aber der Rest scheint mir zu taugen (einigermassen jedenfalls). Ich werde das vielleicht im Verlauf des Bauberichts korrigieren, falls notwendig.  :1:

@All: Wie gesagt, euer positives Feedback gibt mir einen kleinen "Schubs" und so werde ich recht bald den zweiten und dritten Teil folgen lassen, denke ich. - Den zweiten Teil vielleicht sogar schon heute Abend. - Mal sehen, wie ich Zeit habe.  :rolleyes:

Eine andere gute Lösung für das Kielproblem wäre gewesen, den falschen Kiel und die Spanten auf 4 mm Multiplex abzupausen und auszusägen. - Das Problem dabei wäre gewesen, dass das Original-Material 3,8 mm stark ist, ich also 0,2 mm hätte abschleifen müssen. - Nachdem ich derzeit noch nicht das notwendige Werkzeug dafür habe, habe ich das ausgelassen. Weiterhin hätte ich eigentlich einen Spantriss und genaue Zeichnungen für den Kiel benötigt. - Hier wurde bei dem Bausatz gespart. - Teile nachmachen ist also schwierig. - Nachdem ich das aber bereits von anderen Bausätzen her kenne, habe ich mir bereits vor langer Zeit angewöhnt, alle Bauteile auf weisses Papier abzupausen. - Die passen dann zwar nicht unbedingt 100% haben aber dafür meistens etwas Rand, der sowieso gut ist. - Abschleifen funktioniert bekanntlich besser als "dranschleifen"...

Im dritten Teil nehme ich dann den Kampf mit dem Bananenkiel auf!  :aerger:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Dannebrog

Das hast Du richtig in Erinnerung. Aber in diesem Falle eine Helling nicht nur sinnvoll, sondern zwingend notwendig.  :1: Ich bin ja durchaus lernfähig und nie zu stolz zuzugeben, wenn ich mich mal geirrt habe...  :6:

hwe

ZitatOriginal von Dannebrog
Das hast Du richtig in Erinnerung. Aber in diesem Falle eine Helling nicht nur sinnvoll, sondern zwingend notwendig.  :1: Ich bin ja durchaus lernfähig und nie zu stolz zuzugeben, wenn ich mich mal geirrt habe...  :6:

Hallo Dannebrog,

freut mich, dass du mir in diesem Falle zustimmst, dass eine Helling sogar notwendig ist. Leider sind meine Erfahrungen mit den (zwei) Billing Boats Bausätzen, die ich bisher in die Finger bekommen habe, ziemlich ähnlich, wie bei der Jolie Brise. - Soll heissen: Das Sperrholz war ebenfalls ähnliches Pappelsperrholz und ein Hinweis auf eine Helling fand man nur irgendwo in einem Nebensatz, beziehungsweise bestand aus ganzen 2 mitgelieferten Holzleisten (2 x 3mm) und einem kleinen Brettchen (ca. 3 x 5 cm) mit einem Schlitz (stand quer zum Kiel) um den Kiel senkrecht zu halten. - Bevor du dazu etwas schreibst, warte ab, was ich mit der Jolie Brise getrieben habe!  :6:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Dannebrog

Übrigens: BANANENKIEL...  :7:  :7:  :7:  Ich schmeiss mich weg... *Tränenwegwisch*  :D  :D  :D Sorry, ich wollte nicht spammen, aber der war wirklich zu köstlich!

hwe

Hallo zusammen!

Nachdem der erste Teil so gut angekommen ist, hier gleich der zweite Teil...

Nachdem das letzte Foto etwas unscharf war, hier noch einmal das Heck mit dem Lineal...



...und hier der Bugbereich...



...und hier einfach noch einmal die Schiffsmitte.



Eine meiner ersten Ideen zum Bananenkiel war, dass man ihn vielleicht durch anfeuchten und Druck
wieder in eine gerade Form zwingen könnte. Um diese Möglichkeit mal anzutesten habe ich den dicken
Metall-Winkel, den ihr schon auf den Fotos im Hintergrund gesehen habt, auf den Kiel gestellt um ihn
runter zu drücken. - Mit mäßigem Erfolg, wie auf dem nächsten Foto zu sehen ist. Es exisitiert immer noch
ein Luftspalt. Einen größeren Druck wollte ich nicht ausüben, da man sonst Gefahr läuft, dass es
irgendwann wiederdie alte Form annimmt, wenn man nicht entsprechende Maßnahmen ergreift.



Auf dem nächsten Bild möchte ich zeigen, wieso ich als nächsten Schritt alle Bauteile mit 400er Sandpapier
"entgratet"/verschliffen habe. - Nicht wirklich genug um Material abzunehmen, aber wenigstens um die
Kanten zu glätten. Die Teile fassen sich einfach besser an, sind glatter, und man läuft nicht Gefahr, sich
dauernd kleine Splitter einzureissen. - Oben ein geglätteter Spant, unten ein noch roher Spant. - Alle Teile
so zu verschleifen kostet Zeit, sicher. - Aber es lohnt sich durchaus. Das Finish ist einfach professioneller.



Hier mal ein Gruppenbild mit Kiel. - Der von aussen anzusetzende Kiel ist zweiteilig und Vor- und
Achtersteven werden auch noch angesetzt. - Das Material ist massives Ramin. Dahinter liegt das noch
unbearbeitete Ruderblatt (schön eckig) und dahinter das Deck aus 1,2 mm Sperrholz. Aus demselben
dünnen Sperrholz sind die Einsätze für den Boden, der später durch die Oberlichter zu sehen sein soll.

Die Spanten sind "geputzt" und wieder zusammengesteckt, zusammen mit zwei der drei Böden. - Diese
Böden sollen den Kiel vermutlich ein wenig stabilisieren. - Zu wenig.

Man beachte die kleinen rechteckigen Löcher im Deck im Bug und im Heckbereich. Sie passen zusammen
mit kleinen "Nasen", die sich auf der Oberseite des falschen Kiels befinden. Damit ist sichergestellt, dass
das Deck genau da aufgesetzt wird, wo es hingehört. - Das ist gut durchdacht.



Noch einmal im Detail das Ruder und der Kiel. Das Teil rechts ist bereits geputzt, das Teil links und das
Ruder noch nicht.



Der ungeputzte Achtersteven.



Hier sieht man noch einmal sehr schön die Laschungen zwisschen den einzelnen Kielteilen und dem
Vorsteven. Ich finde das sehr schön!



Hier habe ich das Ruder mal in das Ramin zurück gesteckt, wo ich herausgelöst habe. Hintergrund: Ich
habe das Ruder bereits weitgehend verschliffen (Oberes Ende zum Rundholz gemacht, Vorderkante
abgerundet und das Blatt zum Ende hin dünner geschliffen) und wollte, vor allem beim runden Teil oben,
überprüfen, ob ich nicht zu viel Material weggenommen habe. - Das Ruder sollte, direkt von oben
betrachtet, seinen "Ursprungsort" nach wie vor voll ausfüllen. - Keine Luftspalten!



Das ganze nochmal um 180 Grad gedreht. - Man sollte frisch bearbeitete Teile immer wieder mal um 180
Grad drehen, wo es möglich ist. Nur so sieht man Lücken und unsymmetrische Bearbeitungen, die
meistens einen Fehler darstellen.



Auf dem folgenden Bild sieht man gut, wie mir die Abrundung im vorderen Teil des Ruders gelungen ist.



Wie ich bereits vorher schrieb, habe ich mir den Bausatz kurz vor Weihnachten gekauft. Um etwas
weihnachtliche Atmosphäre aufkommen zu lassen und weil ich ein großer Fan von Rudolf, dem rotnasigen
Rentier bin, habe ich die Nase der Jolie Brise einfach mal rot angemalt:



Und weil es so schön war, noch ein Foto aus einem anderen Winkel...



Und nochmal von noch weiter vorne... Ganz von vorne mag ich das rot aber nicht sehen. Dafür sieht man,
dass ich mir Mühe gegeben habe, schön sauber zu arbeiten, so dass die Vorderseite keine Farbe
abbekommt. - Die rote Farbe habe ich auf beiden Seiten, rechts und links aufgetragen.



Was die rote Farbe soll, erzähle ich beim nächsten Bericht. Da geht es dann dem Bananenkiel auf die Pelle.

Damit ist der zweite Teil hier zu Ende.

Wie man sieht, habe ich noch kein einziges Teil geleimt. Dafür schon viel geschliffen, bevor irgendwas
anderes passiert ist. - Bauschritt 1 der Fotoanleitung ist noch nicht einmal begonnen. - Da kann man mal
schön sehen, was Bauanleitungen so alles auslassen.

Dann bis zum nächsten Beitrag.

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Marcus.K.

Wow, dafür sieht man hier mal was! Irre gut - werde ich mir bestimmt auch lokal abspeichern. Damit ich - wenn ich dann in ein paar Jahren doch mal auf Holz umsteige (geil eigentlich!), gleich sehe, wie man´s richtig macht. Tolle Arbeit - super Bericht!
 :meister:  :klatsch:  :meister:  :klatsch:  :meister:  :klatsch:

The Gunslinger

Morgen ,

@hwe

ZitatWie man sieht, habe ich noch kein einziges Teil geleimt. Dafür schon viel geschliffen, bevor irgendwas

Absolut nachzuvollziehen , lieber Zeit lassen damits wirklich passt als hinterher ärgern .
Auch wenn die ganzen Schleifarbeiten hinterher nicht mehr zu sehen sind , macht der Bau mit
Sicherheit mehr Spass wenn alles sauber aussieht .
Die Abrundung am Ruder hast du sauber hinbekommen   :P  .
Ich grüble gerade was es mit der roten Farbe auf sich hat , hab aber keinen
Schimmer , na ja Schau mer mal .  ;)

Mfg Thomas :winken:

jaerschen

Hallo Herbert,
du hast wirklich recht, man setzt doch vieles als selbstverständlich vorraus was ein Neueinsteiger aber wissen sollte.
Ich hätte da noch 2 Anmerkungen, eine die sein muss und eine bei der ich ne Weile überlegt hab ob ich's erwähnen soll.
Zuerst diejenige die sein muss:
Ich find es einfach gemein uns mit der roten Farbe die Nase lang zu ziehen und schmoren zu lassen  :D

Die zweite:
Der falsche Kiel (Loskiel) ist eigentlich das Brett das zum Schutz des Kiels an der Unterseite desselben angebracht war.
Mondfeld bezeichnet das Bauteil an dem die Spanten montiert sind als Rumpfplatte.
Ist zwar momentan nicht von Belang (deshalb mein Zögern),wenn später aber eventuell vom richtigen "falschen Kiel" die Rede ist könnte es ein bisschen verwirrend werden.

Gruß
Jürgen  :winken:
Gruß
Jürgen :winken:


Im Bau:
HMS Triton 1773 1/48

hwe

Hallo Jürgen,

ZitatOriginal von jaerschen
Hallo Herbert,
du hast wirklich recht, man setzt doch vieles als selbstverständlich vorraus was ein Neueinsteiger aber wissen sollte.
Ich hätte da noch 2 Anmerkungen, eine die sein muss und eine bei der ich ne Weile überlegt hab ob ich's erwähnen soll.
Zuerst diejenige die sein muss:
Ich find es einfach gemein uns mit der roten Farbe die Nase lang zu ziehen und schmoren zu lassen  :D
Du meinst so:  :tröt:  X(  ?

Gönn' mir doch auch mal einen "Cliffhanger"  :6:
Das sorgt dafür, dass ihr auf jeden Fall weiterlest!  8)
ZitatDie zweite:
Der falsche Kiel (Loskiel) ist eigentlich das Brett das zum Schutz des Kiels an der Unterseite desselben angebracht war.
Mondfeld bezeichnet das Bauteil an dem die Spanten montiert sind als Rumpfplatte.
Ist zwar momentan nicht von Belang (deshalb mein Zögern),wenn später aber eventuell vom richtigen "falschen Kiel" die Rede ist könnte es ein bisschen verwirrend werden.

Gruß
Jürgen  :winken:

In der Anleitung der Jolie Brise wird das Ding als "falscher Kiel" bezeichnet. Das ist insofern auch korrekt, weil es zwar die Funktion des echten Kiels übernimmt, aber eigentlich eher ein überdimensional hohes Kielschwein ist.

Das, was du sonst als "falschen Kiel" kennst, kenne ich auch als "losen Kiel" oder als "Kielschuh", was die Funktion in meinen Augen besser verdeutlicht. Daher nutze ich persönlich lieber den Ausdruck "Kielschuh" dafür. - Alles eine Frage der Definition. - Hauptsache alle wissen, was gemeint ist.

Ciao,

HWE
 :mariinee:

hwe

Moin, moin aus München!

Liebe versammelte Holzwürmer, heute spreche ich mal über die Helling, die wir dringend benötigen, wie
schon in den beiden ersten Teilen festgestellt haben.

Kommen wir also zu Teil 3 des Bauberichts: - "The Helling strikes back" oder "Der Untergang des
Bananenkiels"  :D

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Zuerst nochmal ein Blick zurück. Man achte bei diesem Bild mal darauf, wie der erste Spant sich im
Verhältnis zu den anderen "benimmt". Wenn man richtig hinschaut, sieht man dass der Kiel auch noch
seitlich verdreht ist...



Hier nochmal das gleiche Foto, nur dass ein anderer Bereich (Mitte) scharf ist. Man kann auch erahnen,
dass das Heck nochmal zur Mitte verdreht ist. *SEUFZ*
 


Kommen wir jetzt zum allgemeinen Bau einer Helling. Die einfachste Variante besteht darin, einfach ein
stabiles und absolut gerades Brett zu suchen, auf das man zwei Leisten so dicht parallel nebeneinander
leimt, dass der Kiel ziemlich stramm dazwischen passt. Dann stellt man noch eine Stütze für den Bug und
das Heck auf und fertig ist die einfachste Helling.

Im Querschnitt sieht das dann so aus, wie auf dem folgenden Bild. - Man sieht "Das Brett" (die horizontale
Linie ganz unten), einen Spant, der auf dem (falschen) Kiel steht und (rot gezeichnet!) die beiden Leisten,
die den Kiel auf der Helling fixieren. - Vorsicht! - Dabei lange genug warten, bis alles durchgetrocknet ist,
BEVOR man den Kiel das erste Mal in die Helling steckt! - Sonst läuft man Gefahr, dass durch
herausgequollenen Leim der Kiel in der Helling festklebt und das ist dann meistens ziemlich unangenehm...

Nachdem die Helling getrocknet ist, unbedingt auch die Fuge, in die der Kiel geklemmt wird, von eventuell
noch vorhandenen Leimresten säubern. - Jeder Krümel in der Helling kann später schlimme Folgen haben!
Zum Beispiel Druckstellen im Kiel, oder die Wasserlinie wird schief, oder die Barkhölzer werden nicht richtig
angezeichnet, und, und, und... - Also immer schön darauf achten, dass der Rumpf korrekt in der sauberen
Spur sitzt, bevor man etwas wichtiges abmisst oder anzeichnet!



Kommen wir zur Jolie Brise. Hier lässt sich die Helling leider nicht so einfach herstellen. - Naja. Vielleicht fast.
Aber zu dem Zeitpunkt, wie ich meine Helling gebaut habe, hatte ich noch keine andere Idee, als die, die
ich im folgenden vorführe. - Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Helling bauen (wieso,
weshalb, warum erkläre ich dann), die sich leichter herstellen lässt und für den Bau der Jolie Brise besser
geeignet ist, als dieser erste Durchlauf. - Aber ich schweife ab. - Ich will euch kurz das Problem schildern,
wieso die Helling für die Jolie Brise auf den ersten Blick schwieriger ist.

Das erste Teilproblem entsteht dadurch, dass das Modell der Jolie Brise einen von aussen angesetzten
Kiel erhält. - Das ist zwar schöner, aber erschwert den Bau der Helling im ersten Moment beträchtlich.

Es folgt ein zweites Bild, welches die veränderte Situation verdeutlichen soll. Der horizontale Strich stellt
immer noch das solide Brett der Helling dar, die roten Rechtecke sind auch immer noch die Leisten der
Führung für den Kiel. - Das grüne Rechteck ist der Teil, der an der Jolie Brise fehlt, im Verhältnis zum
vorigen Bild.


Nach obigen Bild dürfte klar sein, wo das erste Problem liegt. - Die Leisten können nicht, wie im ersten
Fall, einfach durchgängig sein. Man müsste also entweder in den richtigen Abständen Kerben
hinein schnitzen (was sehr aufwändig ist), oder schneidet die Leisten in lauter kleine Stücke. - Was
bedeutend einfacher ist. Und Aufwand wollen wir für eine Helling nicht mehr spendieren, als unbedingt
notwendig ist, oder?

Nachdem das geklärt war, fiel mir noch ein zweiter Umstand auf, als ich auf den Plan schaute. Was ich da
sah, wollte ich sofort am Modell überprüfen und auf dem nächsten Foto seht ihr das Ergebnis. Schaut
scharf hin. - Fällt euch etwas auf?



Jupp. - Ihr habt richtig gesehen! - Die Spanten stehen nur dann gerade, wenn der Kiel eine ordentliche
Steigung hat. - Einfach so platt auf die Helling legen geht also nicht. - Es sei denn, wir lassen uns
etwas neues einfallen.

Die Messung ergab, dass die Spanten eine Neigung von etwa 7 Grad haben.

Meine Idee war nun folgende: Wenn man die Leisten zur Fixierung des Kiels in einem Winkel von 7 Grad
absägt, kann man den Kiel wieder flach auf das Brett legen.

Nachdem ich mir ungefähr zeitgleich mit dem Bausatz eine Mini-Tischkreissäge zugelegt habe, wollte ich
die auch gleich ausprobieren. - Also habe ich mir aus dem Baumarkt eine Leiste (10 mm x 10 mm, Buche)
besorgt, die ich in kleine Stücke sägen konnte. - Dazu 7 Grad bei der Kreissäge an der Führung eingestellt
und den Anschlag auf den Abstand zwischen den Spanten und dann munter losgesägt...



Eine kurze Zählung ergab, dass ich sieben Klötze für jede Seite brauchte, zusammen also 14. Ich hatte
gerade Spass am sägen und sägte einfach ein paar mehr, weil ich mir dachte, dass das sicher nicht
schaden kann. Vielleicht kann ich die ja etwas später noch woanders gebrauchen?



Jetzt wird es Zeit für den eigentlichen Zusammenbau der Helling. Ich wusste, dass es ohne einen
Anschlag schwierig werden würde, die Klötze alle schön gerade auszurichten. Also klebte ich zuerst ein
Leiste aus Kiefernholz (10mm x 50 mm) auf das Hellingbrett.

Nachdem diese getrocknet war, musste ich die Klötze, einen nach dem anderen, hintereinander gegen
die Kiefernleiste leimen. - Aber wie bekommt man den richtigen Abstand für die Spantendicke zwischen
den Klötzen hin? - Die Lösung ist recht einfach. Man nehme Abfallholz von den Spanten, säge es in kleine
Stücke und stecke diese zwischen die Klötze. Da die Abfallstücke die gleiche Dicke wie der Kiel und wie
die Spanten besitzen, ist ganz klar, dass das der korrekte Abstand ist.

Noch ein Tipp nebenbei: Die roten Zwingen, die auf dem Foto zu sehen sind, sind richtig Klasse! Es gibt
sie im Baumarkt im Zweierpack für wenig Geld, aber das Beste daran ist, das man sie mit einer Hand
spannen kann! - Das ist ungemein praktisch, denn so spart man sich die oft vermisste dritte Hand.



Jetzt werden die Abstandhalter erstmal wieder entfernt. - Sieht doch schon ganz gut aus!



Jetzt lauert das nächste Problem: Wie bekommt man es hin, dass die Klötze auf der anderen Seite
des Kiels auf derselben Höhe sind, damit die Spanten später rechtwinklig zum Kiel stehen und nicht
irgendwie schräg?

Dabei ist der Abstandhalter für den Kiel im Weg, denn den brauchen wir auch noch!

Man kann die Klötze auf beiden Seiten des Kiel ganz einfach auf eine Höhe bringen, indem man
die Abstandhalter einfach quer legt. - Aber dann kann man keinen durchgängigen Kielersatz verwenden.
Was ist jetzt wichtiger? Der durchgängige Kiel, oder die quer stehenden Abstandhalter?

DIe Antwort lautet: Die Abstandhalter sind wichtiger. - Der Kiel wird bereits gerade gehalten, denn wir
haben ja bereits die erste Klotzreihe gegen die Kiefernleiste geleimt. Das sitzt fest und ist gerade.
Damit brauchen wir für den Kiel nur noch kleine Füllstücke und können uns auf die Abstandhalter für
die Spanten konzentrieren.

Gesagt, getan, hier sieht man die kleinen Füllklötze für den Kielersatz...



Und hier sind auch die Abstandhalter für die Spanten an ihrem Platz und die zweite Reihe Klötze kann
auf das Hellingbrett geleimt werden...



Hier habe ich mal den Winkel in den Hintergrund gestellt, damit ihr seht, dass die Spantenfüllstücke
tatsächlich eine Neigung besitzen.



Und jetzt, Ruhe im Pulikum, bitte - und einen Tusch! - Kommt der Kiel mit den Spanten zum ersten Mal
in die Helling. - Nur gesteckt, um zu sehen, ob meine Konstruktion auch funktioniert...



Wie man sieht, klappt das ganz gut. Im Heckbereich habe ich übrigens die Gegend angezeichnet, in der
später das Ruder den falschen Kiel durchbrechen wird. Nachdem das Ruder an der Stelle 5 mm im
Durchmesser ist, der falsche Kiel aber nur 3,8 mm stark ist, wird dieser Bereich definitiv später komplett
rausgeschnitten, gebohrt, oder was auch immer. - Ob das Deck den Bereich alleine stabil halten wird?

Und hier noch ein Foto von oben:



Wenn man scharf hinsieht, bemerkt man bereits die ersten Früchte. Der Kiel scheint viel weniger in sich
verwunden zu sein, als vorher. - Lediglich das Heck dreht sich noch etwas weg.

Und jetzt noch ein Detailfoto im Bugbereich. Man sieht ganz gut, wie die Spanten sich mit den Hellingleisten
überschneiden. - Ohne die Leisten zu zersägen wäre das nicht gegangen. - Oder?



So. Nun ist die rote Nase weg. - Weihnachten ist vorbei.

Das hier ist das Ende des dritten Teils. Bis hierhin habe ich noch nichts am Modell geklebt, ausser den
Teilen, um die Nase wieder holzfarben zu kriegen. - Step 1 der offiziellen Bauanleitung ist noch nicht einmal
angefangen...

Im vierten Teil zeige ich euch, wie ich das Heck sicherheitshalber stabilisiere und auch den letzten Rest
von krummen Gedanken aus dem Kiel treibe.

Gute Nacht, guten Morgen, oder was auch immer...

Bis zum nächsten Teil!

Ciao,

HWE
 :mariinee:

The Gunslinger

Morgen ,

versteh ich das jetzt richtig , die rote Nase war nur ne Weihnachtsdeko  :D  .
Zur Heling gesagt , die ist von Anfang bis Ende sauber durchdacht ( Da sieht man
mal in wievielen Details der Teufel oft sitzen kann ) . Der Aufwand wird durch die
nicht notwendigen Nacharbeiten weil alles von Anfang an passt locker wettgemacht .
Ansonsten alles optimal erklärt  :P

Ach ja bei welchem Baumarkt hast du die Zwingen gekauft , die sehen echt praktisch aus.

Mfg Thomas :winken:

AnobiumPunctatum

Moin Herbert,

prima Beschreibung.  :P

Dient die aktuelle Helling nur zum Richten des Kiels, Einkleben der Spanten und evtl. Aufkleben des Decks?
Für die Beplankung würde ich sie nicht weiterverwenden, sondern eine bauen, bei der die Spanten lotrecht stehen, um die KWL anzeichnen und auch ordentlich beplanken zu können.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

hwe

Moin Thomas,
ZitatOriginal von The Gunslinger
Morgen ,

versteh ich das jetzt richtig , die rote Nase war nur ne Weihnachtsdeko  :D  .
Nee, das war keine Weihnachtsdeko! - Aber die Erklärung dafür habe ich noch nicht in diesem Teil gebracht.
Die kommt etwas später.  :santa:
ZitatZur Heling gesagt , die ist von Anfang bis Ende sauber durchdacht ( Da sieht man
mal in wievielen Details der Teufel oft sitzen kann ) . Der Aufwand wird durch die
nicht notwendigen Nacharbeiten weil alles von Anfang an passt locker wettgemacht .
Stimmt genau. Einfach mal vorher hinsetzen, nachdenken, wie man es machen kann. Und zwar gründlich!
Und dann ist auch so etwas komplexes wie diese Helling schnell gebaut und funktioniert.
ZitatAnsonsten alles optimal erklärt  :P
Danke!  :meister:  Wenn die Lernwilligen zufrieden sind, habe ich wohl etwas richtig gemacht.  :)
ZitatAch ja bei welchem Baumarkt hast du die Zwingen gekauft , die sehen echt praktisch aus.

Mfg Thomas :winken:
Die DInger stellt die Firma "LUX" her. Gekauft habe ich sie in dem Baumarkt mit den drei Buchstaben und dem Biber. Ich war gerade nochmal da und habe mir noch ein Zweierpack gekauft: kostet 5,50 Euro für
zwei Stück! - Das ist sogar Schülertauglich vom Preis her!

Übrigens haben die ab und zu mal Rabattwochen. Wenn man eine Kundenkarte mit diesem Punktesystem bei denen hat, bekommt man schon mal bis zu 10% auf alles. - Wenn man das ausnutzt, vor Weihnachten, um die guten Minisägen, -bohrmaschinen, -drechselbänke auf einen Schlag zu kaufen, die die im Angebot haben, kommt man sogar unter gängige Internet-Preise und muss statt 300 Euro für zwei Sägen (Kreissäge und Dekupiersäge) nur 270 Euro zahlen.  :8:  :winken:

Diese Klemmen haben sich als ungemein praktisch erwiesen. - Wie oft hält man zwei Sachen in der Hand, die man unter Druck miteinander verleimen möchte? Und dann kann man das bestenfalls so in eine Hand nehmen, dass das nicht verrutscht. - Jetzt hat man genau EINE Hand frei, um eine Schraubzwinge anzusetzen. - Für die klassische Version braucht man aber mindestens zwei Hände...

Dagegen sind diese Babys echt Cool! - Man kann sie mit einer Hand aufmachen, aber auch die Klemmbacken zusammenziehen, wie man es gerade braucht. - Dazu sind die Klemmbacken mit Gummi überzogen, die sorgen dafür, dass nichts kaputt geht.

Und sie haben die richtige Größe für den Modellbau. - Schränke würde ich damit nicht zusammenbauen!

Ciao,

HWE
 :mariinee:

hwe

ZitatOriginal von br06
Moin Herbert,

prima Beschreibung.  :P

Dient die aktuelle Helling nur zum Richten des Kiels, Einkleben der Spanten und evtl. Aufkleben des Decks?
Für die Beplankung würde ich sie nicht weiterverwenden, sondern eine bauen, bei der die Spanten lotrecht stehen, um die KWL anzeichnen und auch ordentlich beplanken zu können.

Hallo Christian,

du hast absolut recht. Das ist genau der Fall, ich muss noch eine zweite bauen. Und bei weiterem überlegen kommt man darauf, dass man die andere Version einerseits noch leichter bauen kann und dass sie für beides gut geeignet ist. - Also ist die andere Version die, die man am Ende als Einsteiger lieber gleich bauen sollte.

Bei mir kam der Spieltrieb mit der neuen Kreissäge dazu. - Du kennst das vermutlich auch: Wenn alles was du hast, ein Hammer ist, dann tendieren alle deine Probleme dazu, wie Nägel auszusehen... - Und wenn etwas neu ist, überlegt man eher, wie man das neue Spielzeug möglichst schnell zum Einsatz bringen kann.

Also, liebe Holzwürmer: Man muss nicht unbedingt eine Präzisionssäge besitzen, mit der man 7 Grad Klötzchen sägen kann, um für dieses Modell eine Helling zu bauen! - SIe hilft aber auch an anderen Stellen!

Ciao,

HWE
 :mariinee:

The Gunslinger

Hi ,

@hwe
ZitatGekauft habe ich sie in dem Baumarkt mit den drei Buchstaben und dem Biber.

Danke für den Tip , gute Methode die Schleichwerbung zu vermeiden  :D  ,
ich werd dann mal bei Oscar Bravo India vorbeischaun .

Mfg Thomas :winken:

hwe

ZitatOriginal von The Gunslinger
Hi ,

@hwe
ZitatGekauft habe ich sie in dem Baumarkt mit den drei Buchstaben und dem Biber.

Danke für den Tip , gute Methode die Schleichwerbung zu vermeiden  :D  ,
ich werd dann mal bei Oscar Bravo India vorbeischaun .

Mfg Thomas :winken:

Du hast es erfasst!  :P

Ciao,

HWE
 :mariinee: