Hilfe bei Heinkel He-111

Begonnen von 101Worldviolation, 03. Dezember 2003, 22:22:37

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101Worldviolation

Hi Ihr,

brauche eure Hilfe bei der Bemalung der Heinkel He-111. Ich hab das Modell von Revell 1:72 fertig gebaut und möchte es gerne bemalen.

Für die Bemalung habe ich vorgesehen RLM 70,71,65 von Gunze. Leider ist der Plan von Revell was die Bemalung anbelangt sehr ungenau.

Einmal wird der Spinner der Propeller  des Flugzeuges in Weiß dargestellt  und in einer anderen Version komplett in Gelb. Was ist denn nun richtig???Waren die Flugzeugmotoren auch in Weiß oder in der Tarnfabe des Flugzeuges???

Welche Gunze Farbe würdet ihr benutzen für den Spinner

Ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen

Yours World.....

Wolf

Das ist nicht so ohne weiteres zu beantworten. Es kommt immer darauf an welche spezielle Maschine Du bauen möchtest. Es kann durchaus sein daß weiße als auch gelbe Spinner in Frage kommen. Oftmals waren die Spinner in Gruppen oder Staffelfarben gestrichen.

Deine Frage nach den Motoren verstehe ich nicht ganz. In der Regel waren die Motoren im Block Naturmetall, besonders in den späten Kriegsjahren und da meist bei Jumo Motoren oder sie waren schwarz, meist Daimler Benz. Es würde ja auch keinen Sinn machen die Flugmotoren zu tarnen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans



Geht's Dir um dieses Modell?

Ich nehme an, mit 'Motor' meinst Du die Motorhauben, die Motorverkleidungen. Die sind hier mitsamt dem Spinner, dem Seitenruder und dem Rumpfband in weiss. Das ist eine spezielle Markierung für das Mittelmeer bzw. auch auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz. Auch bei Einheiten, die über dem Atlantik im Einsatz waren, gab's diese Markierung ( KG-51-Experten, bitte melden...!). In Rußland dagegen wurden oft gelbe Markierungen getragen.

Wie Wolf schon sagte, es kommt drauf an!

Im Auslieferungsszustand waren die Motorhauben natürlich oben 70/71, unten 65.

Für 'weiss' nimmst Du einfach 'Weiss' von Gunze, für Gelb auch das nächstbeste. Zwar war wohl Gelb 04 vorgeschrieben, aber wie das halt so ist mit den Vorschriften. Es gibt aber von Gunze auch einen Satz 'Markierungsfarben' für die Luftwaffe, aber das muss wirklich nicht sein. Einfach Gelb, fertig.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

101Worldviolation

Hallo Hans,

ja genau das Modell meine ich!!!

Also ich habe gerade beschlossen das Modell so zu gestalten das es im Mittelmeer sttioniert wird.
War die obere Motorverkleidung auch komplett in weiß ??? Oder ist das weiß in die grün grüne Tarnung übergegangen.

Haben die Spinner ein dünnes gelbes Band, oder waren sie komplett in weiß ???

In welcher Farbe waren eigentlich die Radkästen innendrin. In welche Frabe waren die Proppeler???

Kann ich eigentlich Tamiya Farbe und Gunze übereinander sprühen??

Oder blockieren sie sich dann beide beim Trocknen(sogenannte Verdampfungssperre)???

Wie lang braucht Gunze zum trocknen??? Ich frage deswegen weil ich die Gunze Farben mit dem dazugehörigen Celluloseverdünner verdünnt habe!!!


Hans

Junge, Junge, Du willst Sachen wissen....

Ich habe zwar die Tarnung von ca. 2576 gebauten Heinkels im Kopf, aber ausgerechnet die habe ich nicht parat...:D

Revell schlampt aber bei den Recherchen für die neueren Bausätze kaum. Du kannst Dich i.R. schon drauf verlassen, so wie die Bemalung angegeben ist, stimmt sie auch. Nur geben sie immer nicht die RLM-Nummern an, sondern die Farben, die man aus dem Revell-Programm bekommt.

Also ich kann auf dem Deckelbild eine dünne gelbe Linie auf dem Spinner erkennen. Es gibt keinen Grund zu sagen, dies wäre falsch.

Wie Du das meinst mit den 'oberen Motorhauben', einem evtl. 'Übergang' von grün nach weiss, kapiere ich nicht ganz. Wie kommst Du da drauf? Ich denke nicht, daß da ein weicher Übergang gespritzt wurde, das wäre recht sinnlos. Außerdem sieht man es auf dem Deckelbild ganz gut - scharfe Kanten.

Tamiya und Gunze kann man 'übereinander' sprühen. Eine 'Verdampfungssperre' würde nur entstehen, wenn die obere Farbschicht schneller als die untere aushärten würde. Aber erstens sind die im Modellbau gesprühten Schichten sehr dünn und zweitens laß halt einfach die untere Schicht trocknen....?

Trockenzeiten: Was trocken aussieht, sich trocken anfühlt, ist trocken. Allerdings nicht immer hart. Acrylfarben brauchen zum härten länger. Laß jede Farbschicht einfach über Nacht trocknen und Du hast keine Probleme.

Haben Deine Gunze-Farben ein 'H' vor der Farbnummer? Ich denke ja, das sind die Farben, die auf dem deutschen Markt sind. Falls es die 'H' - 'Aqueous'-Farben sind, verwendest Du mit einem Cellulose-Verdünner zwar einen Verdünner, der funktioniert, aber nicht der eigentlich vorgesehene ist. Gunze-Farben der H-Serie sowie Tamiya-Farben werden mit Alkohol verdünnt. Einfacher Spiritus genügt. Wobei es aber auch von Tamiya einen sehr guten Verdünner gibt, auf Alkohol-Basis, der hervorragend zu Gunze passt. Zum Reinigen der Pistole reicht Wasser + Spiritus.

Grüße
Hans
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Wolf

schreib doch erst einmal welche Maschine Du bauen möchtest (Geschwader, Gruppe, Staffel, Zeitraum und Ort)
Es kann durchaus sein daß der Spinner rein weiß war oder weiß mit gelben Streifen. Das kann sogar bei einzelnen Maschinen einer Staffel unterschiedlich sein. Z.b. Spinner ist weiß und hat einen gelben Streifen als Kennzeichnung für die 3. Staffel einer Gruppe, analog zum Kennbuchstaben.

Die Propelleblätter waren in der Regel RLM 70 schwarzgrün und die Fahrwerksschächte bis Anfang/Mittte 1944 RLM02 graugrün
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101Worldviolation

Vielen Dank,

erstmal für eure vielen guten Tips....

Ich bin auch leicht verärgert was Revell anbelangt, denn das Bild auf dem Deckel des Modells ist anders als die Bilder die sich an der seite des Modelbaukartons zu sehen sind.Dort sind Bilder des aufgebauten Modells, die wiederum in einer anderen Tarnung sind als die auf dem Kartondeckel. Der Modellbauplan ist mehr als unzureichend was die Bemalung anbelangt.


Dieses Rumpfband in weiß, ist das komplett um den Rumpf gegangen, wie auf dem Bild ??? Denn dem Modell liegt ein Decal bei dass nicht ganz umd den Rumpf rumreicht??!!??

Habt ihr eine gute Idee, wie man dieses Modell dezent alter könnte, also ich hatte die Idee es durch ein Preshading die Erhabenheiten und Vertiefungen etwas hervorzuheben???

Zu Gunze: Mein Modellbauhändler empfahl mir diesen Gunze speziellen Verdünner, du hast recht es sind die handelsüblichen Farbe ( H - Aqueous )

Also kann ich für diesen Farben auch den normalen Verdünner von Tamiya verwenden ( X-20A) ??!!??

Wolf

nach Abbildungen auf dem Karton würde ich mich eher nicht richten. Maßgebend ist in erster Linie die Anleitung. Ansonsten nach Vorbildfotos im Internet suchen. Das weiße Band sollte ganz um den Rupmf gehen. Wieso meinst Du daß das Decal nicht ganz um den Rumpf reicht?
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Hans

Naja, es kann schon sein, daß auf dem Deckelbild die eine Version dargestellt wird, auf den Kartonseiten die zweite Version gezeigt wird. Damit man beide Versionen sieht. Und gegen Revell-Anleitungen kann ich eigentlich nix einwenden, bis halt auf die Nicht-Verwendung der RLM-Farbnummern.

Tamiya-Verdünner: Bin mir nicht sicher, ob Tamiya nicht für beide Sorten von Verdünnung ( einmal Enamel-Verdünner, einmal Acryl-Verdünner) nicht fast gleiche Artikelnummer führt. Auf meinem steht drauf

Tamiya Color - Acrylic Paint - X-20 A Thinner.

H.
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Spritti Mattlack

Der Tamiya Verdünner für Enamel-Farben hat die Art.-Bezeichnung X-20, also ohne  das A

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

Wolf

Wenn ich das Bild richtig deute, dann handelt es sich um eine Maschine des KG 26 und zwar der zweiten Gruppe. Für den Fall daß der gelbe Spinnerring die Staffelfarbe wiedergibt (6.Staffel), dann ist die weiße Markierung durchaus korrekt, denn die 6. Staffel war 1941/42 in Grosseto und Catania / Mittelmeer stationiert. Ich denke allerdings nicht daß die gesamte Motorverkleidung in weiß war wie es auf dem Bild den Anschein hat.
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101Worldviolation

Hi Ihr,

da bin ich wieder.....!

Also die Version die ich bemalen möchte ist die (laut Revellplan),

Heinkel H-4 (also ohne Torpedos) der 6. (????) /KG (Kampfgruppe) 26 in Italien stationiert, im Jahre 1942 im Sommer.

Leider ist der Revellplan hier nicht ganz aufschlußreich, die Bemalung sieht hier folgendermaßen aus.
Weißes Leitwerk , die Flugzeug Motoren sind in der unteren Hälfte Weiß die obere Hälfte ist in der üblichen Flugzeugtarnung.

Die Spinner sind weiß, und habe ein gelbes dünnes Band.

Meine Fragen wären, stimmt die Bemalung so wie sie in dem Plan angegeben sind???

Wofür steht das 6. in der Abkürzung oben???

Vielen Dank für eure Hilfe


Yours World.....

Gast

Also das hört sich zumindest sehr stimmig an, ich glaube du kannst da auf die Anleitung vertrauen.

Das 6 müsste für die Staffel stehen, also die 6. Staffel vom KG 26.

Hans

Die Luftwaffe arbeitete mit Buchstaben, Buchstaben/Zahlenkombinationen um die Maschinen zu kennzeichnen und die Einheitszugehörigkeit darzustellen. Zusätzlich kamen noch Farbcodes zum Einsatz, da auf weitere Entfernungen die Buchstaben nicht immer eindeutig zu lesen waren.

Mach Dich schlau:
http://www.rlm.at/archiv/codes/Codes1.htm
http://www.rlm.at/archiv/codes/Codes2.htm

Grüße,
Hans
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Wolf

@ 101:  römische Ziffern (I, II, II etc) gleich Gruppe
              arabische Ziffern (1, 2, 3, 4, etc.) gleich Staffel. Aber das geht eigentlich aus meinem Posting hervor.
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101Worldviolation

Hi Ihr,

vielen Dank für die vielen hilfreichen Links die ihr mir gesendet habt.

Also so wie das aussieht scheint mein Favourisiertes Flugzeug das 7. Fluzeug der 6 Staffel der Kampfgruppe 26 zu sein.

Das hilft mir schon etwas weiter, leider ist damit die Frage der Lackierung immer noch nicht vollständig gelöst.

Also wie würdet ihr die Motorabdeckung besprühen??

Wie ist das eigentlich mit den Wartungshinweisen?? Von welcher Richtung aus muss die Schrift lesbar sein???

Wie würdet ihr das Modell altern???

Yours World....

Gast

ZitatOriginal von 101Worldviolation

Also wie würdet ihr die Motorabdeckung besprühen??

Wie ist das eigentlich mit den Wartungshinweisen?? Von welcher Richtung aus muss die Schrift lesbar sein???

Wie würdet ihr das Modell altern???


1. Wie in der Bauanleitung angegeben oben Tarnfarben, unten weiß.

2. Nun, damals wie heute wird in Deutschland von links nach rechts gelesen ;)

3. Zum Thema Alterung ist hier im Board schon so viel geschrieben worden, einfach mal die Suchfunktion benutzen. Da sich die Maschine im Kriegseinsatz befand, kann man ruhig alle üblichen Alterungsspuren anwenden.

Wolf

KG steht für Kampfgeschwader, nicht für Kampfgruppe. Das mit dem Anstrich würde sich letzten Endes definitiv nur anhand Originalfotos beurteilen lassen. Auf den Bildern die ich jetzt mal so auf die schnelle im Internet zusammengesucht habe läßt sich eine solche Markierung nicht erkennen, wobei aber nicht heißt daß dies Bilder aus dem Mittelmeer und dem entsprechenden Zeitraum ist. Wäre jetzt interessant zu wissen nach welcher Quelle Revell gearbeitet hat.

Hier mal ein Bild. Dem Wappen nach scheint es die II Gruppe KG 26 zu sein. Der Staffle Buchstabe könnte ein M sein, das wäre dann die 4. Staffel.



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Wolf

und noch eins, das kommt der Sache schon näher. Weiße Propellerhauben aber keine weißen Motorgondeln. Bei der Maschine im Hintergrund kann man auch ein helles Rumpfband erkennen. Die Torpedos scheinen Übungstorpedos zu sein. Das würde dann auf den passenden Zeitraum und Ort (Umrüstung) hinzudeuten.

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Hans

So, jetzt hätten wir es. Ich habe mal ein bisschen herumgemailt. Dem Maler des Deckelbildes standen div. Aufnahmen der Maschine zur Verfügung. Eine davon findet sich in 'Luftwaffe Camouflage and Markings', Kokaburra Verlag, Band 3.

Hier das Bild:


Es passt eigentlich (fast) alles. Es ist die 1H+GP, also tatsächlich die II.Gruppe, 6.Staffel, Staffelfarbe gelb.  Auf der Originalaufnahme ist auch der Ring auf dem Spinner zu erkennen. Es bleibt, auch nach Ansicht des Künstlers, die entfernte Möglichkeit, daß die Motorhaube ggf. auch in Gelb gewesen sein könnte. Der Farbkontrast zum gelben G läßt dies aber unwahrscheinlich erscheinen. Das diese Motorhaubenbemalung aber kein Einzelfall ist, zeigen die Maschinen im Hintergrund.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Wolf

prima :P da sieht man es, letzten Endes helfen nur die richtigen Quellen weiter. Außerdem sieht man daran wie akkurat doch die Deckelbilder recherchiert sind. Ohne dieses Bild hätte ich persönlich gesagt die Hauben waren nicht weiß.
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Hans

Das Problem ist, daß der Mann, der das Deckelbild macht und derjenige, der die Bauanleitung macht, nicht identisch sind. Im Eifer des Gefechts kann es da zu Abstimmproblemen kommen. Wer kennt das nicht aus seinem Arbeitsleben. Bei den Friedl-Deckelbildern bin ich mir aber wirklich sicher, daß das passt.

Grüße
Hans
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101Worldviolation

Hi Ihr,


nochmals vielen Dank für die erstklassigen Bildern, werde mich jetzt mal langsam daran machen mit der Bemalung zu beginnen.

Das Wochenende werde ich wohl noch mit abkleben beschäftigt sein. Leider ist der Eduard Kanzelabklebesatz  bei dem Revellbausatz nicht so gut wie ich mir erhofft habe, muss hier und da noch ein paar Änderungen vornehmen.

Arbeite das erste mal mit schon benannten Gunze Farbe, bin mal gespannt ob die sich eben so einfach verabreiten lassen werden die Tamiya!!!

Yours World....