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Modelle und Reviews => Bauberichte => Thema gestartet von: Ralf_B in 09. September 2017, 21:27:09

Titel: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 09. September 2017, 21:27:09
Houston, we've had a Problem!
Apollo 13 in 1:48: Restaurierung und Umbau des uralt - Bausatzes von Revell.

Die Herausforderung

Wie das so ist -  man schaut in die Restekiste und plötzlich juckt es einen, was draus zu machen. Ich hatte einen Schuhkarton voll mit diesem Zeug:

(http://www.haew.de/A13/001.jpg)

So ein Schrott! Schrott? Da war doch was 1970 - Bei  der Mission von Apollo 13 war das Raumschiff nach einer Explosion im Service-Modul auch ziemlich geschrottet - und trotzdem haben es Bodencrew und die Besatzung geschafft, die Mission zu beenden, ohne dass es zu Verletzten oder gar Toten kam. Sowas habe ich noch nicht als Modell und es wäre doch schön, das Raumschiff samt Lunar Module kurz nach dem Unglück darzustellen!

Also Herausforderung angenommen!

Was muss getan werden?

1. Apollo - Raumschiff Service-Module (SM) und Command-Module (CM) auf Vollständigkeit prüfen

2. Soweit möglich Umbau der beiden Module auf Block II - Version

3. Scratch der teilweise zerstörten Inneneinrichtung des SM

4. Bekleben mit Alu (CM) und Lackierung des SM

5. Bau des Lunar Module (LM): Prüfung auf Vollständigkeit

6. Scratch der fehlenden Teile

7. Lackieren und Decals

8. Recherche ;)

Am Ende soll es ungefähr so oder zumindest ähnlich aussehen:

(http://www.haew.de/A13/001a.jpg)
(Quelle: ninfinger.org (http://www.ninfinger.org/models/html_pix/ap13cslm.html))

Anmerkung zum Baubericht:

Ich werden neben der reinen Baubeschreibung zusätzlich den Verlauf der Mission beschreiben und weitere Hintergrundinformationen geben. Quellen für die  Missionsbeschreibung sind  Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_13) und das Buch "Lost Moon (https://www.amazon.de/Lost-Moon-Perilous-Voyage-Apollo/dp/0395670292)" von Jim Lovell und Jeffrey Kluger. Diese Quellenangabe gilt für den gesamten Baubericht. Weitere Hintergrundinfos stammen "aus meiner Feder", soweit nicht explizit gekennzeichnet.




Missionsverlauf - Drama statt routinierter Langeweile - Teil 1:

Alles begann damit, dass  beim Bau des Service-Modules für Apollo 10 (CSM-106) die Sauerstofftanks wieder ausgebaut wurden, um ein paar bauliche Veränderungen vorzunehmen. Der Tank Nr. 2 rutschte dabei aus der Montageaufhängung und fiel etwa 5cm herunter. Dabei wurde das Auslassventil des Tanks beschädigt, was aber zunächst niemandem auffiel. Das ereignete sich einige Jahre vor dem Start von Apollo 13...

Im Apollo-Servicemodul befanden sich zwei nebeneinanderliegende Sauerstofftanks, in denen kryogener Sauerstoff enthalten war. Der Sauerstoff befindet sich dabei in einem Grenzzustand zwischen flüssig und gasförmig und steht unter hohem Druck. Zum Betrieb des Tanks waren neben den Füll-, Ablass-, Entnahme- und Entlüftungsleitungen einige elektrisch betriebene Vorrichtungen nötig, die in einer Baugruppe zusammengefasst waren. Dabei handelte es sich um ein Thermometer, einen Messfühler für die Füllstandanzeige, ein Heizelement und einen Ventilator. Das Heizelement war notwendig, um den erforderlichen Betriebsdruck des Tanks aufrechtzuerhalten. Der Ventilator wurde benötigt, um den Tankinhalt durchzumischen, da kryogene Stoffe in Schwerelosigkeit zu Schichtbildung neigen. Nach der Montage war das Tankinnere nicht mehr für Inspektionen zugänglich.

Die NASA hatte den Bauauftrag für das Servicemodul an die Firma North American Aviation vergeben; diese hatte ihrerseits der Firma Beechcraft den Auftrag zum Bau der Sauerstofftanks erteilt. Die Spezifikation enthielt u. a. die Forderung, die Heizelemente der Tanks mit einem auf die Bordspannung des Apollo-Raumschiffs (28 V Gleichspannung) ausgelegten Thermostatschalter abzusichern.



Kapitel 1: Das Command - Module

Hintergrund:

Das mir zur Verfügung stehende Command-Modul stellt - wie bei fast allen Modellbausätzen aus der Apollo-Ära, die "Block I" - Ausführung dar. Apollo Block I waren ursprünglich geplant und gebaut worden, um möglichst schnell flugfähige Hardware zu haben, mit der man die neuentwickelten Verfahren und Instrumente der Apollo Missionen in der Erdumlaufbahn testen konnte. Sie waren aber nicht ausgerüstet für Mond-Missionen: Unter anderem fehlte der Docking-Mechanismus für das LM. Im Laufe der Jahre waren schließlich nur noch bemannte Block I - Flüge für Apollo 1 (Kommandant Grissom) und Apollo 2 (Kommandant Schirra) geplant. Dann explodierte bei einem Test das SM der geplanten Apollo 2 Mission, welche daraufhin gestrichen wurde. Blieb nur noch Apollo 1 - doch bei dieser brach am 27. Januar 1967  (https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_1)bei einem Bodentest ein Feuer aus, bei dem die Astronauten Grissom, Chafee und White ums Leben kamen. Daraufhin wurden alle folgenden Apollo Flüge mit der verbesserten Block II Version gestartet. Die fertigen Block I Raumschiffe wurden dagegen nur bei unbemannten Tests der Saturn-Raketen verwendet.

Die wichtigsten Unterschiede bei den Command- Modules Block I + II

Unter anderem sind die  Fenster sind bei Block I etwas versetzt gegenüber der Block II Version und die "Nabelschnurverbindung" (Umbrilical (https://www.nasa.gov/mission_pages/constellation/orion/umbilical_inspection.html)) befindet sich an anderer Stelle und ist auch anders geformt als bei den mondflugfähigen Apollo-Raumschiffen. Die Einstiegsluke hat eine andere Form und es gab noch diverse Antennen, die beim Block II zum SM gewandert sind.

(http://www.de-la-terre-a-la-lune.com/vehicules-et-technologies/csm/Images/block1.jpg)
Block I (Quelle: De La Terre De La Lune (http://www.de-la-terre-a-la-lune.com/vehicules-et-technologies/csm/Images/block1.jpg))   
                                                                                               
(http://www.haew.de/A13/036.jpg)
Block II (Quelle Nasa (https://nssdc.gsfc.nasa.gov/planetary/image/ap11_cm_as11_37_5443.jpg))

Die Fenster und die Luke umzubauen ist ein Aufwand, den man sich meiner Meinung nach sparen kann. Die halbrunden Antennen lässt man einfach weg und so ist die einzige Herausforderung, die Umbricial Connection abzuschneiden und die entsprechende Stelle mit Sheet und Spachtel aufzufüllen.

(http://www.haew.de/A13/003.jpg)

Da das Innere später absolut verschwunden ist, habe ich es einfach schwarz eingesprüht.

(http://www.haew.de/A13/002.jpg)

Wie gesagt, davon sieht man später nichts. Die Fenster habe ich mit klarem Polistrol beklebt und dann das Hitzeschild mit der eigentlichen Kapsel verbunden. Mit Tamiya-Klebeband habe ich kleine Rahmen um die Fenster geklebt und dann wird das gesamte SM mit Streifen aus selbskebender Alufolie ("Dezefix") beklebt:

(http://www.haew.de/A13/004.jpg)  (http://www.haew.de/A13/005.jpg)

Wenn man folgende Dinge beachtet, ist das ganz einfach:

1. Der erste Streifen muss genau über die Mitte der Einstiegsluke geklebt werden, alle weiteren Streifen immer genau parallel links und rechts daneben.
2. Der Vorgang muss zweimal gemacht werden: einmal "vorn", also wo die Luke ist und einmal gegenüber.
3. Dazu muss die Klebefläche des SM genau in der Mitte zwischen Vorder- und Rückseite mit einem Streifen Tamiyaband abgeklebt und somit begrenzt werden.

Nachdem die Vorderseite fertig ist, schneidet man mit einer neuen Klinge genau entlang der Kante des Tamiyabandes die Alustreifen ab und entfernt das Tamiyaband. Dann entlang der entstandenen Kante auf die Alufläche neue Tamya-Klebetreifen anbringen und die "Rückseite bekleben. Die Stoßkante kann man am Ende mit einem dünnen Streifen Alu überkleben.

Den ganzen Vorgang habe ich so ähnlich an dieser Stelle (http://modellboard.net/index.php?topic=43891.msg665274#msg665274) bereits beschrieben.

(http://www.haew.de/A13/037.jpg)

Der gleiche Vorgang muss für das APEX-Cover (Abdeckung der Fallschirme bis kurz vor der Wasserung) an der Spitze des SM wiederholt werden, allerdings mit schmaleres Streifen Alu:

(http://www.haew.de/A13/025.jpg)

Ansonsten habe ich die Originalteile des SM von Revell benutzt, die den Dockingmechanismus für das LM bilden. Da ich Apollo 13 kurz nach der Explosion zeigen will, werden Details von Tunnel und Dockingmechanismus nicht zu sehen sein.

(http://www.haew.de/A13/045.jpg)

Das fertige CM lege ich erst mal zur Seite. Feinarbeiten, Anbauteile, Decals und "Farbtupfer" folgen erst bei der Endmontage des CSM. :6:

(http://www.haew.de/A13/046.jpg)

Fortsetzung folgt!

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 09. September 2017, 23:43:27
Erster! Da schaue ich gern zu.
Super aufbereitet, habe gleich wieder die Bilder aus dem Film vor Augen :1:
Die Lieblingsszene meiner Frau ist die Filterbastelei auf dem Tisch.

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Flugwuzzi in 10. September 2017, 09:51:53
Schöner Baubericht Ralf.  :P
Die zusätzlichen Infos machen dasmitesen sehr interessant. Da werden Kindheitserinnerungen wach, sowohl vom Thema als auch vom Bausatz  :D

Viel Spaß beim weiteren Bau.
lg
Walter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 11. September 2017, 15:42:10
Missionsverlauf - Drama statt routinierter Langeweile - Teil 2:

Im Jahr 1965 änderte die NASA die Spezifikationen dahingehend, dass die elektrischen Baugruppen der Sauerstofftanks auf die an der Startrampe verwendete höhere Spannung von 65 V (Gleichspannung) auszulegen seien. Beechcraft vergaß, auch die Thermostatschalter von 28 Volt für die am Cape notwendige Spannung von 65 Volt auszulegen. Weder bei Beechcraft noch bei North American noch bei der NASA wurde diese Unterlassung bemerkt. Dies und alle weiteren Versäumnisse wurden wenige Monate nach dem Unfall von der Cortright-Kommission ermittelt.

Der Countdown-Demonstrationstest für Apollo 13 fand 2 Wochen vor dem Starttermin statt. Nach diesem Test mussten die Tanks des Raumschiffs wieder entleert werden. Dies gelang bei Sauerstofftank Nr. 2 nur teilweise. Man vermutete, dass bei dem im Herstellerwerk erfolgten Vorfall die Ablassvorrichtung beschädigt worden war und der Sauerstoff deshalb teilweise wieder in den Tank zurückfloss. Da die Ablassvorrichtung während des Fluges nicht mehr notwendig war, hielt man ein Auswechseln des Tanks nicht für erforderlich. Auch Jim Lovell hatte dem zugestimmt, da sich der Start ansonsten längere Zeit verzögert hätte. Man entschloss sich zu einer Alternativprozedur: den Sauerstoff durch Erhitzen über die Tankheizung verdampfen zu lassen. Über 8 Stunden lang war die Heizung in Betrieb. Der unterlassene Umbau des Thermostatschalters auf die neue Betriebsspannung von 65 Volt DC bewirkte, dass in dieser Zeit der Thermostat zwar ansprach, der fließende Strom von 6 Ampere jedoch dazu führte, dass die Kontakte des Thermostatschalters miteinander verschweißten und dieser somit nicht mehr in der Lage war, den Stromkreis wie geplant zu trennen und den Stromfluss zu unterbrechen. Die resultierende überhöhte Temperatur führte zu einer Beschädigung der Leitungsisolation der Ventilatorzuleitung. Spätere Tests bestätigten dies. Infolgedessen überhitzten der Tank und die Teflonbeschichtung des Heizstabes.

Da die Thermometerskala an der Startrampe nur für maximal 27 Grad Celsius ausgelegt war und man erwartete, dass der Thermostat die Heizung spätestens bei diesem Wert abschaltete, blieben die Überhitzung auf über 370 Grad und die resultierenden Folgeschäden unbemerkt. Der ununterbrochen fließende Strom des Heizungssystems wurde zwar per Schreiberinstrument im Kontrollzentrum aufgezeichnet, allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht bemerkt.

Kapitel 2: Das Service - Module (Teil 1)

Für das SM von Revell gilt das Gleiche wie für das CM: Block I. Dies hat im Vergleich zum späteren Block II SM einige grundlegend andere Konstruktionsmerkmale, die sich deutlich in der Optik niederrschlugen. Insbesondere die Form und Größe der Radiatoren, mit denen die überschüssige Wärme aus der Stromproduktion der Brennstoffzellen und der elektrischen Geräte abgeleitet wurde, geben den jeweiligen Versionen ein charakteristisches Aussehen:

(http://www.haew.de/A13/038.jpg)
Block I -Apollo 1 (Quelle: Americaspace (http://www.americaspace.com/wp-content/uploads/2012/07/apollo-1-atop-saturn-ib.jpg))
Die Radiatoren sind hier mit Schutzhauben versehen

(http://www.haew.de/A13/039.jpg)
Block II - Apollo 15 (Quelle: NASA (https://spaceflight.nasa.gov/gallery/images/apollo/apollo15/hires/as15-88-11961.jpg))

Die Vorhandenen Block I - Radiatoren müssen abgeschliffen werden, was erst mal eine Heidenarbeit ist.

(http://www.haew.de/A13/044.jpg)

Das Revell-Modell sieht vor, dass man einen Teil der zylindrischen Außenhülle des CSM öffnen kann um das "Innenleben" zu zeigen.

(http://www.haew.de/CSM48/CSM48026.jpg)
Mehr: HIER (http://modellboard.net/index.php?topic=43731.msg653275#msg653275)

Das ist natürlich ideal für die Darstellung von Apollo 13, da es genau in diesem Bereich zur Explosion des Sauerstofftanks kam. Leider sind Bilder des Inneren eines SM unglaublich rar. Diese hier sind so ziemlich die Einzigen, die zu finden sind:

(https://c1.staticflickr.com/9/8594/16222421434_8a22ef97d6_b.jpg) (https://c1.staticflickr.com/9/8719/16843707341_12c26b59ac_b.jpg)
(Quelle: Flickr)

Dazu gibt es eine Zeichnung der Nasa:

(http://www.haew.de/A13/030.jpg)
(Quelle: Nasa)

Der Nachteil davon ist, dass man nicht sehr originalgetreu darstellen kann. Der Vorteil dagegen liegt auf der Hand: man kann der Phantasie freien Lauf lassen! ;)

Ich habe mit dem bereits vorhandenen Teil angefangen und zunächst  die Wände mit Alufolie beklebt.

(http://www.haew.de/A13/033.jpg)

Dann wurden die Brennstoffzellen (Fuelcells) gescratcht. Der Raum im Modell ist im Vergleich zum Original zu klein, so dass auch die Fuelcells etwas gedrungen wirken. Darunter sind die Sauerstofftanks installiert, im Hintergrund Tank 1, im Vordergrund Tank 2 (der Übeltäter!). Bei den Block II SMs war der vordere Tank links eingebaut, bei Block I rechts. Ich habe daher die Tanks von der Grundplatte gelöst, diese um 180 Grad gedreht und den hinteren Tank auf der "falschen" Seite angebracht. Anstelle des vorderen Tanks habe ich ein Loch in die Platte gebrochen. Zur Ausschmückung habe ich Blumendraht, Kabel und allerlei Reste aus der Elektrokiste genommen.

(http://www.haew.de/A13/034.jpg) (http://www.haew.de/A13/008.jpg) (http://www.haew.de/A13/011.jpg)

Nachdem alles eingebaut war, habe ich den gesamten Bereich mit einer doppelten Lage Alufolie verschlossen. Aus dramaturgischen Gründen gibt es an dieser Stelle noch keine Detailbilder :6:

(http://www.haew.de/A13/014.jpg)

Der erste Grund für das Verschließen ist, dass beim Lackieren keine Farbe eindringen kann. Daneben ist aber auch auf den wenigen Bildern des SM nach der Trennung vom CM kurz vor der Wasserung zu sehen, dass rund um das Loch, das durch die Explosion gerissen wurde, eine Menge Isolationsmaterial vorhanden ist. Das kann ich später mit dieser Alufolie modellieren.

Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 18. September 2017, 08:20:15
Kapitel 2: Das Service - Module (Teil 2)

Als nächstes geht es an das Hitzeschild am unteren Ende des SM. Das Originalteil von Revell sieht so aus:

(http://www.haew.de/A13/040.jpg)

Das hat weder mit Block I noch mit Block II Ähnlichkeit! Das Block II - Schild sieht so aus:

(http://www.haew.de/astp48/astp076.jpg)
(Quelle: Das Bild ist von mir)

Ich habe das Original-Schild mit Fimo und Spachtelmasse halbwegs in Form gebracht. Die Ausbuchtungen für die Tankstutzen bestehen aus Alufolie und Spachtelmasse.

(http://www.haew.de/A13/041.jpg)

Die spinnennetzartige Struktur habe ich schließlich mit Nähgarn und Sekundenkleber hergestellt:

(http://www.haew.de/A13/017.jpg)

Noch etwas nacharbeiten:

(http://www.haew.de/A13/018.jpg)

Das Ganze wird noch mit Alufolie bedeckt, aber erst, wenn die Endmontage ansteht.

Dann endlich habe ich die Außenhülle angeklebt, nachdem ich aus dem ursprünglich beweglichen Teil genau das Panel ausgesägt habe, das bei der Explosion davon geflogen ist:

(http://www.haew.de/A13/023.jpg)

Zur Darstellung der großen Radiatoren am unteren und den acht kleineren am oberen Ende des SM habe ich mal was Neues ausprobiert. Entsprechend den Original-Rohren für die Kühlflüssigkeit habe ich dünnes Kabel aufgeklebt:

(http://www.haew.de/A13/042.jpg)

Erst noch mal Weißaluminium aus dem Baumarkt, dann abkleben und anschließend mit Cremeweiß drüber:

(http://www.haew.de/A13/043.jpg)

Das sieht ganz ok aus, finde ich. Zumindest eher Block II als Block I !

Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Uwe K. in 18. September 2017, 10:55:21
Raumfahrt ist zwar nicht so mein allererstes Interessengebiet, aber dein BB ist super spitze!!!
Da schaue ich gerne weiter zu.
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 18. September 2017, 11:06:40
Hallo Uwe,

das freut mich! Vielleicht kann mein Baubericht ja den ein- oder anderen noch neugierig machen!

Gruß Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: mumm in 18. September 2017, 11:08:07
Da scheint ein Schmückstückchen zu entstehen.
Tolle Ideen mit dem Faden, Fimo etc..., den einen oder anderen Trick werde ich bestimmt dieben...  :D

Peter  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 18. September 2017, 11:50:50
Zitat von: mumm in 18. September 2017, 11:08:07
... den einen oder anderen Trick werde ich bestimmt dieben...  :D

Peter  :winken:

Gerne! :D

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Hans in 18. September 2017, 11:57:55
Echter toller Modellbau. Robuste Methoden mit hervorragendem Ergebnis. Klasse!
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: f1-bauer in 18. September 2017, 12:43:41
Servus Ralf,
tolles Projekt, da lese ich gerne weiter mit. Viel beitragen kann ich wohl nicht, aber lernen. Der Hans hat es auf den punkt gebracht, da schliesse ich mich an. Danke fürs teilhaben lassen.
Noch mehr Danke für die historischen Hintergründe und die Detailinfos. Ich habe zwar damals die ganze Geschichte live miterlebt, aber da war ich erst neun - also aufgenommen aber nicht viel verstanden. Aber dank Hollywood ist man ja bestens im Bilde - oder doch nicht  ?(

Vielen Dank auch für den Blick zurück zu deinem Sojus-Apollo Projekt. Jetzt verstehe ich die streifige Stuktur der Folie, die Du aufgebracht hast, und ich habe mir eine peinliche Frage gespart  :D. Auf Bildern von Apollo-Kapseln kommen die Streifen gar nicht so rüber und in Cape-Kennedy habe ich da ehrlich gesagt nicht drauf geachtet.

Weiter gutes gelingen, ich bleib dabei.

Gruß
Jürgen  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 19. September 2017, 07:11:24
Zitat von: f1-bauer in 18. September 2017, 12:43:41
(...) Noch mehr Danke für die historischen Hintergründe und die Detailinfos. Ich habe zwar damals die ganze Geschichte live miterlebt, aber da war ich erst neun - also aufgenommen aber nicht viel verstanden. Aber dank Hollywood ist man ja bestens im Bilde - oder doch nicht  ?(  (...)
Gruß
Jürgen  :winken:

Hallo Jürgen, ich danke für's Zuschauen!  8)

Ich war 1970 auch erst neun Jahre alt und kann mich erinnern wie enttäuscht ich war, dass es nach dem Ausfall der Kamera von Apollo 12 nun wieder keine Bilder vom Mond geben würde. Über die Gefahr für die Astronauten habe ich mir damals kaum Gedanken gemacht. Ich hatte volles Vertrauen in die Nasa - oder war einfach zu naiv.

Der Film ist gut gemacht, aber wenn man sich mit den ganzen Hintergründen beschäftigt, merkt man doch, dass Tom Hanks sich einige künstlerische Freiheiten genommen hat. Aber das ist ja durchaus legitim.

Gruß Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 26. September 2017, 07:38:32
Missionsverlauf - Drama statt routinierter Langeweile - Teil 3:

Die Apollo-Mannschaften wurden nicht erst kurz vor Bekanntgabe der Besatzungen zusammengestellt, sondern sie arbeiteten schon Jahre zuvor zusammen. Üblicherweise wurde eine Crew zunächst als Ersatzmannschaft eingeteilt, um drei Missionen später die Hauptbesatzung zu bilden.
Jim Lovell als Kommandant, William Anders als Pilot des Kommandomoduls und Fred Haise als Pilot der Mondfähre hatten die Ersatzmannschaft von Apollo 11 gebildet. Diese Mannschaft wäre turnusgemäß zur Hauptbesatzung von Apollo 14 geworden. Nach Apollo 11 verließ Anders die NASA und wurde durch Ken Mattingly ersetzt. Die Ersatzmannschaft von Apollo 10 hatte aus Gordon Cooper (Kommandant), Donn Eisele (Pilot des Kommandomoduls) und Edgar Mitchell (Pilot der Landefähre) bestanden. Diese Mannschaft wurde nach Apollo 10 aufgelöst und unter dem Kommando von Alan Shepard neu formiert, mit Stuart Roosa als Pilot der Kommandokapsel und Mitchell als Pilot der Mondfähre. Shepard war kurz zuvor durch operativen Eingriff von der Meniere-Krankheit geheilt und wieder flugtauglich geschrieben worden. Das NASA-Management hatte Bedenken, ihm nach so kurzer Vorbereitungszeit bereits die Mission Apollo 13 anzuvertrauen, sondern empfahl, stattdessen Jim Lovells Crew den Vorzug für Apollo 13 zu geben. Shepards Mannschaft wurde dann für Apollo 14 eingeteilt, Ersatzmannschaft für Apollo 13 wurden John Young (Kommandant), Jack Swigert (Pilot des Kommandomoduls) und Charles Duke (Pilot der Landefähre).
Einige Tage vor dem Start, am 6. April 1970, erkrankte Charles Duke an Röteln (german measles, "deutsche Masern"). Es stellte sich heraus, dass Ken Mattingly nicht dagegen immun war. Um das Risiko zu eliminieren, dass Mattingly während des Mondfluges erkrankte, wurde er am 9. April durch den Reservepiloten Jack Swigert ersetzt. 1972 nahm er dann an der Apollo-16-Mission teil, für die eigentlich Swigert vorgesehen war. Wie sich später herausstellte, hatte Mattingly sich nicht mit Röteln infiziert.


Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 1 - Abstiegsstufe (Descent Stage)


Hintergrund:


Keine zwei der insgesamt 16 gebauten LMs waren identisch. Das betrifft sowohl die Technik als auch die Optik. Bei den Lunar Modules gab es auch so etwas wie Block I und Block II, ohne dass diese so bezeichnet wurden. Die ersten Landefähren bis einschließlich Apollo 10 waren noch nicht in der Lage, auf dem Mond zu landen, da das Verhältnis zwischen Gewicht und Leistung der Triebwerke noch nicht optimiert war. Die Missionen Apollo 11 bis 14 waren sogenannte "H-Missionen" (ab Apollo 15 "J-Missionen"), mit einem landefähigen LM, aber noch begrenzter Zuladung. Das hatte nicht nur mit der Landefähre selber, sondern auch mit der Leistungsfähigkeit der Saturn-Rakete und den Sicherheitsmargen sowie besonderen Verfahren zu tun. Beispiel: Bis Apollo 12 zündete das Abstiegstriebwerk in der "normalen" Umlaufbahnhöhe um den Mond (ca. 60 km) für etwa 30 s (Descent Orbit Insertion, DOI) mit dem Ziel, eine elliptische Transferbahn mit einem tiefsten Punkt (Periselenum oder Pericynthion) in etwa 15 km Höhe etwa 480 km "vor" (östlich) der geplanten Landestelle zu erreichen. Dieses Manöver fand auf der Mondrückseite ohne Funkkontakt zur Erde statt. Beginnend mit Apollo 14 wurde dieser Ablauf dahingehend geändert, dass das DOI-Manöver vom CSM ausgeführt wurde und die Trennung erst danach stattfand, um mehr Treibstoff für die Landephase zu haben; für das CSM mit seiner größeren Reserve war die Notwendigkeit, wieder zu beschleunigen, kein Problem. Durch den gesparten Treibstoff konnte ein höheres Gewicht und somit mehr Nahrung, Sauerstoff und das LRV (Lunar Roving Vehicle - Mondauto) auf dem Mond gelandet werden.

Angefangen hab ich mit der Landestufe (Decend Stage). Ich beklebe diese mit einem Stück Rettungsfolie aus einem abgelaufenen Erste-Hilfe-Kasten. Messen, ausschneiden und dann so klein wie möglich zusammenknüllen. Da die Folie immer noch leicht durchsichtig ist, hab ich das Teil vorher noch mit Goldfarbe eingesprüht. Als Kleber benutze ich "Kleben statt Bohren (https://www.amazon.de/Pattex-Kleben-statt-Bohren-Inh-250g/dp/B002E2R0QE)". Der Kleber hat den Vorteil, dass die Teile gleich haften, aber noch eine gewisse Zeit zueinander verschiebbar sind. Klebereste lassen sich später leicht mit einem Zahnstocher oder Messer entfernen.

(http://www.haew.de/A13/009.jpg)   (http://www.haew.de/A13/010.jpg)

Unten um den Bereich der Schubdüse habe ich ganz normale Alufolie aufgeklebt:

(http://www.haew.de/A13/012.jpg)

Auf der Rückseite muss noch ein kleines Achteck angebracht werden, wie auf diesem Originalbild zu sehen:

(http://www.ninfinger.org/karld/My%20Space%20Museum/lm8quad3b.jpg)
(Quelle: ninfinger.org (http://www.ninfinger.org/karld/My%20Space%20Museum/q3.htm))

Das ist der sogenannte "Quad III". Dahinter befindet sich ein Tank mit superkritischem Helium, der ein wenig zu dick geraten war... :7:
Ist nicht ganz die Originalform, aber ich find's ok...

(http://www.haew.de/A13/056.jpg)  (http://www.haew.de/A13/057.jpg)

Bevor ich mich um das "Fahrwerk" kümmere, werden noch einige Stellen der Landestufe dem Vorbild entsprechend schwarz lackiert:

(http://www.haew.de/A13/059.jpg)


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 27. September 2017, 07:53:40
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 1 - Abstiegsstufe (Descent Stage)

--- Fortsetzung ---

Hintergrund:

Die Entwicklung des Landegestells für die Mondfähre war keine einfache Sache. Der ursprüngliche Entwurf für das LM sollte noch 5 Beine haben, da man davon ausging, dass die Mondoberfläche sehr weich sein könnte und das LM leicht einsinken würde. Ausserdem glaubte man, dass das LM auf fünf Beinen nicht so leicht bei einer Landung mit Vorwärtsgeschwindigkeit umkippen könnte. Nach den ersten Landungen der Surveyor-Sonden (Wikipedia) (https://de.wikipedia.org/wiki/Surveyor), umfangreichen Tests und der Erfordernis möglichst viel Gewicht einzusparen, wurde schließlich das endgültige Design entwickelt. Weitere Infos gibt es hier (http://www.astronautix.com/l/lmlandinggear.html), hier (https://www.hq.nasa.gov/alsj/tnD6850LMLandingGearSubsytem.pdf) und hier (https://www.hq.nasa.gov/alsj/LM_Landing%20Gear1973010151.pdf).
Das Resultat ist eine ingenieurtechnische Meisterleistung: stabil, leicht und faltbar. Um den Landestoß abzudämpfen besteht das eigentliche Landebein aus zwei ineinandergesteckten Rohren, die durch eine Konstruktion aus Aluminium in Wabenform verbunden sind. Diese wirkt beim Landen wie ein Stoßdämpfer: das Bein schiebt sich zusammen, aber springt nicht, wie bei einem üblichen Stoßdämper, in die Ausgangslage zurück. Dadurch können kleine Bodenunebenheiten ausgeglichen werden.
Übrigens: Die Anweisung für die CDRs war, das Landetriebwerk in dem Moment auszuschalten, in dem einer der Landesensoren an drei der vier Landebeinen das "Contact Light" einschaltet. Dadurch würde das LM ungebremst aus ca. 1,50 - 1,80 m Höhe auf dem Mond "aufschlagen", die Beine ein Stück einfahren und so dem Lander einen stabilen Halt auf dem Mond verschaffen. Der einzige Commander, der das wirklich gemacht hat, war Dave Scott bei Apollo 15, ein Air Force Pilot. Alle anderen waren Navy-Piloten mit Erfahrung auf Flugzeugträgern und landeten das LM wesentlich sanfter! :6: Das hatte allerdings zur Folge, dass die Leiter des LM wesentlich höher über dem Grund endete als geplant und es somit schwieriger war, sie zu erklimmen. Ein echtes Problem war das allerdings nicht.

Auszug des Funkverkehr bei der Landung von Apollo 15:

104:42:14 Irwin: 15 at 1. Minus 1, minus 1; six percent fuel.

104:42:22 Irwin: 10 feet. Minus 1.

104:42:27 Irwin: 8 feet. Minus 1.

104:42:29 Irwin: Contact. (Pause) Bam!

[Irwin - "We did hit harder than any of the other flights! And I was startled, obviously, when I said, 'Bam!' (Laughing) And I think Dave didn't particularly appreciate my comment, that he made a hard landing on the Moon!"]

[I have been able to find estimates of the vertical speed at touchdown on five of the six landings. Neil Armstrong's was the lowest at 1.7 feet/second because he didn't get the engine shutdown until after the footpads were on the surface. On Apollo 12, 14, and 17, the landing speeds were all between 3.0 and 3.5 feet/second. Dave's was by far the highest at 6.8 fps, most likely because he was the fastest to hit the engine stop button and, therefore, fell the farthest. (...)]

(Quelle: Apollo Lunar Surface Journal) (https://www.hq.nasa.gov/alsj/a15/a15.landing.html)


Außer dem Gehäuse der Landestufe, der Schubdüse, drei Landetellern und der Leiter sind in meiner Restekiste keine weiteren Teile vorhanden. Das heißt, dass ich alle Landebeine mitsamt Anbauteilen Scratch bauen muss. Die Streben ("Struts") bestehen aus modifizierten Resten von Spritzlingen, also "Gießast"':

(http://www.haew.de/A13/048.jpg)  (http://www.haew.de/A13/049.jpg) 

Die Landebeine selbst werden in der Regel zu dünn dargestellt und da ich sie eh neu machen muss, werden sie aus einem Stück Rund-Alu (5mm) ausgesägt und die Enden nachgearbeitet. Die Gießäste werden alufarben lackiert.

(http://www.haew.de/A13/047.jpg)  (http://www.haew.de/A13/053.jpg)

Danach werden die Alustücke mit Folie - diesmal die silberne Seite nach außen - beklebt und goldfarbene Streifen angebracht:

(http://www.haew.de/A13/054.jpg)

Die oberen und unteren Streben werden ebenfalls mit Goldfolie beklebt. Die schwarzen Tüllen sind Schrumpfschlauch-Stücke.

(http://www.haew.de/A13/050.jpg) (http://www.haew.de/A13/058.jpg)

Dann folgt der kniffligste Akt, nämlich der Zusammenbau der Landebeine und der Landestufe:

(http://www.haew.de/A13/060.jpg)  (http://www.haew.de/A13/063.jpg)


Die Leiter macht mir Probleme. Die originale Revell-Leiter hat nur sieben statt neun Sprossen:

(http://www.haew.de/A13/055.jpg)

Irgendwie will ich das ändern. Da ich nicht auf Anhieb eine Lösung habe, lasse ich das eine Bein mit der Leiter erst mal weg und kümmere ich mich um die weiteren Streben, die noch fehlen. Dazu schneide ich Schaschlikspieße auf die benötigte Länge, spitze sie an und beklebe sie mit Kupfer-Blattmetall.

(http://www.haew.de/A13/065.jpg)

An der entsprechenden Stelle angebracht erfüllen sie ihren Zweck:

(http://www.haew.de/A13/062.jpg)

Die gekreuzten Streben an den unteren Landebeinbefestigungen sind zugeschnittene Zahnstocher, ummantelt mit Schrumpfschlauch:

(http://www.haew.de/A13/066.jpg)

Die "Teller" der Landebeine habe ich mit Blattmetall "Gold" belegt:

(http://www.haew.de/A13/067.jpg)

Alle Kontaktstellen zwischen den Streben werden ebenfalls mit Blattmetall verkleidet. Der Schrumpfschlauch wird ausgerichtet und "geschrumpft", das Ergebnis sieht so aus:

(http://www.haew.de/A13/069.jpg) (http://www.haew.de/A13/068.jpg)

Das Ganze nun noch für die anderen Landebeine, dann muss eine Lösung für die Leiter her.

Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: hakkikt in 27. September 2017, 08:17:16
Ich bin Apollo-Fan, seit mich meine Eltern damals 1969 aus dem Bett geholt haben, um die Mondlandung live zu sehen :) und ich finde es toll, mit wieviel Sinn fürs Detail du das alles hier angehst.
Eine technische Frage: Schrumpfschlauch wird doch mit Hitze geschrumpft, ist das nicht schlecht für das Stützenmaterial und/oder den Folienkleber?
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 27. September 2017, 08:23:13
Hallo Hakkikt, danke für Dein Interesse!

Zitat von: hakkikt in 27. September 2017, 08:17:16
(...)
Eine technische Frage: Schrumpfschlauch wird doch mit Hitze geschrumpft, ist das nicht schlecht für das Stützenmaterial und/oder den Folienkleber?

Ich schrumpfe den Schlauch mit einem Lötkolben. Ich war auch erst skeptisch ob das nicht das Plastik verformt  und hab es an einem Abfallstück ausprobiert. Was in der Realität funktioniert hat, wirkt auch hier: offensichtlich isoliert und schützt die Goldfolie das Plastikteil vor der Hitze. Bei den Kreuzstreben, die ja aus (Zahnstocher-) Holz sind, ist es gar kein Problem.

Gruß

Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Marstec in 27. September 2017, 14:48:45
Sehr gute Arbeit Ralf, das echt ein Hingucker
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Graf Spee in 27. September 2017, 19:12:47
Gerade erst gesehen und auch direkt am Stück verschlungen..
Ein echter Hinunter, was Du hier zeigst. :P

Da zupfen ich mir gleich mal ein Abo. :1:

:winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 27. September 2017, 19:23:15
Dein BB ist Klasse, höre bloß nicht auf!

Zitat von: Ralf_B in 27. September 2017, 07:53:40
Das Ganze nun noch für die anderen Landebeine, dann muss eine Lösung für die Leiter her.
Ich würde das in Messing scratchen, aber da bin ich wohl vorbelastet :pffft: Heute Abend starte ich noch einen neuen BB mit etwas in der Richtung ...

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Flugwuzzi in 27. September 2017, 20:53:31
Sehr interessant dein Baubericht, den solltest du auf jeden Fall weiterführen.  :klatsch: :klatsch:
Ich lese sehr gerne mit, aber mangels Fachkenntnis halte ich beim Kommentieren die Finger eher still  :pffft:

lg
Walter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 27. September 2017, 21:01:06
Dank Euch allen!  Sorry, wenn es so rüber kam, als wolle ich hier nicht weitermachen! Es ist ja noch viel mehr zu tun als nur die Leiter.  :1:
Ich bin dabei, meine Restekisten zu durchforsten, hab da schon eine Idee...

Es geht hier bald weiter!

Gruß

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 28. September 2017, 17:23:25
Also, in Messing würde ich das so angehen:
Profil 2x2mm.
Ein Holz oder Platinenmaterial als Bohrlehre mit zwei Löchern für gleichen Abstand.
Erstes 1mm Loch bohren in Leiter bohren, möglichst Ständerbohrmaschine für eine gerade Bohrung.
1mm Bohrer etc durch Bohrung und Bohrlehre, anzeichnen für die nächste Sprosse. Bohren, usw.
1mm Messingdraht als Sprossen durchschieben, komplette Leiter flach auf ein Holzbrettchen klemmen (Papier-Clips), damit sich nichts verzieht, und von außen verlöten.
Überstehende Sprossen und Lötzinn abfeilen und mit feinem Schleifmittel glätten - fertig.

Wenn das zu filigran ist, kann man natürlich auch 3x3mm Messing nehmen und 1,8 oder 2mm Messingdraht als Sprossen, oder eben noch größer.

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: f1-bauer in 28. September 2017, 17:25:50
Heppala, da gehts ja richtig voran, ich bin begeistert vom bisher erreichten  :klatsch:  und Deiner Vorgehensweise  :klatsch: :klatsch: und  :respekt:.

Schrumpfschlauch verwende ich auch. Erhitzt wird je nach Situation. Wenn ich z.B. Draht um einen Bohrerschaft wickle, Schrumpfschlauch drüber ziehe und mir so einen Luftschlauch baue, halte ich schlicht die Flamme vom Feuerzeug drunter  8). Ist der Kern dagegen z.B. Kunststoff, nehme ich einen erhitzten Schraubendreher oder den Lötkolben, natürlich alles immer mit genügend Abstand, damit nichts schmirgelt  :pffft:.

Zur Leiter. Die Bausatzleiter geht ja gar nicht  :3:  Mit Rundstab oder gezogenem Gießast für die Sprossen und Sheetplatten für die Holme sollte das machbar sein. Falls es an den Maßen scheitert ... 

Ich habe hier ein gutes Foto gefunden
(https://history.nasa.gov/ap11ann/kippsphotos/5863.jpg)
Quelle: history.nasa.gov

... und dieses Dokument vom Grumman ...
https://www.hq.nasa.gov/alsj/LM04_Lunar_Module_ppLV1-17.pdf (https://www.hq.nasa.gov/alsj/LM04_Lunar_Module_ppLV1-17.pdf)
Auf Seite 12 sind die Maße der Leiter beschrieben ...

9 Sprossen, die oberste und unterste Sprosse bündig mit den Holmen
Abstand zwischen den Sprossen: 9 Inch (ungefähr 22,9 cm)
Abstand zwischen den Holmen: 20 Inch (ungefähr 50,8 cm)
Die erste Sprosse liegt 18 Inch (ungefähr 45,7 cm) unterhalb der Ausstiegsplattform und ist mit dem Landebein verschweißt (Lücke mittig in der ersten Sprosse im Durchmesser des Landebeins).
Die zweite Sprosse hat mittig einen Bogen um das Landebein. Ich schätze mal, es ist kein Halbkreis, sondern der Bogen ist etwas flacher.

Anhand des Fotos würde ich schätzen:
Durchmesser der Sprossen: 6/8 Inch (ungefähr 1,9 cm)
Breite der Holme: 1 3/8 Inch (ca. 3,5 cm)
Stärke der Holme; 1/2 Inch bis 5/8 Inch ( ca. 1,5 cm)

Länge der Leiter: 9 x den Durchmesser der Sprossen (ca. 17,2 cm) + 8 x den Abstand zwischen den Sprossen (ca. 183,2 cm) = Auge mal Pi so ca. ziemlich genau 2 Meter  :pffft:

Winkel des Knicks im Holm Höhe der 3. Sprosse: ca.  5 °

Vielleicht hilft Dir das weiter beim scratchen, die Maße musst Du halt noch auf den Maßstab umrechen  :woist:

Gruß und weiter gutes Gelingen
Jürgen  :winken:

Edit: Uups, der bughunter hat ja schon eine Lötanleitung geliefert  :klatsch:, damit gehts natürlich auch, mit den entsprechenden Maßen.
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Uwe B. in 28. September 2017, 19:47:06
Hallo Ralf,

habe diesen BB eben erst entdeckt. Das weckt bei mir schöne Jugenderinnerungen. Ich hatte mir einen Bausatz der Saturn V - ich glaube von Revell - ungefähr um 1972 herum zusammengebaut, war nen knappen Meter hoch, das Teil. Aber vielleicht erscheint es einen in der rückblickenden Erinnerung auch nur größer, als es wirklich war (ich war ja schließlich kleiner als heute  ;) ). Hab sie irgendwann in den 90'ern meinem raumfahrtbegeisterten Schwager geschenkt, muß mal sehen, ob es sie noch gibt ...

Aber zu Deinem Baubericht: ich liebe solche Baubeschreibungen geradezu, vor allem, wenn sie, so wie bei Dir schon bis jetzt geschehen, spannend geschilderte Information mit einer Fülle von Originalbildern und eigenen Fotos beinhalten. Du hast es verstanden, uns als - in meinem Fall stille - Mitleser in Deinen Bann zu ziehen. Und was Du bis hierhin als Baufortschritt gezeigt hast, ist wirklich vom allerfeinsten.

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Da bleib ich dabei.

LG - Uwe   :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 29. September 2017, 07:33:44
@ Bughunter !

Wow, ich bin begeistert! Die Anleitung ist spitze!  :P Die Messingleiter reizt mich schon, aber wie erwähnt hab ich mit Messing und Löten noch gar keine Erfahrung und - ganz ehrlich - für die "Wiedergeburt" dieses ehemaligen Schrotthaufens ist mir der Aufwand zu groß. Ich hatte mich daher schon vor Deinem Beitrag entschieden, die Leiter aus Plastik neu zu machen. Die benötigten Teile habe ich schon gefunden und ich hoffe, ich kann heute abend das Ergebnis präsentieren.

@ f1-bauer

Jürgen, auch Dir vielen Dank für die Recherche! So genau hatte ich mir die Leiter noch gar nicht angesehen.


Ich hab jetzt ein richtig schlechtes Gewissen, dass ich - zumindest für dieses Projekt - die eher einfache Lösung bevorzuge.

Andererseits ich habe noch so viele LMs hier liegen, da wird es die "professionelle" Leiter sicher noch geben!
Euch allen Dank für den Zuspruch!

Gruß

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: f1-bauer in 29. September 2017, 10:00:56
Servus Ralf,
ist doch Wumpe, wie genau Du die Leiter bastelst. Wichtig ist die Proportion der Leiter zum Landebein und die - nicht falsch verstehen - tatsächliche Filigranität der Leiter. Die konnte wesentlich schwachbrüstiger ausfallen, weil sie ja nur 1/6 des Gewichts (Astronaut+Raumanzug ca. 166 kg auf der Erde, ca. 28 kg auf dem Mond) tragen können musste.

Du machst das schon  :P, ich bin gespannt  :D

Gruß
Jürgen  :winken: 
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 30. September 2017, 19:11:48
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 1 - Abstiegsstufe (Descent Stage)

Kleiner Exkurs: Die Leiter

Hintergrund:

Eigentlich wäre die Einstiegsleiter zum LM kaum die Rede wert. Da die originale Leiter aus dem Revell-Bausatz jedoch nur sieben statt neun Sprossen hat und ich das dann schon für einen krassen Fehler halte, muss ich sie neu anfertigen. Auf den ersten Blick könnte man sagen, dass die fehlende Leiter das Projekt nicht aufhalten sollte, denn die könnte man ja auch später noch jederzeit anbringen. Da ich die Leiter aber, wie auf dem Bild und im Text von f1-bauer weiter oben beschrieben, in das Landebein integrieren will, will ich sie anbringen, bevor das Bein an der Landestufe kommt.

Hier nochmal das Bild der Original-Leiter:

(http://www.haew.de/A13/055.jpg)

Ich habe in der Restekiste ein Stück H0 - Geländer gefunden, das von der Breite und dem Abstand der Segmente recht gut passt:

(http://www.haew.de/A13/070.jpg)

Zunächst mal zurechtschneiden:

(http://www.haew.de/A13/071.jpg)

Dann wurden die parallel zu den Seiten verlaufenden mittleren Streben entfernt. Aus Resten wurden die fehlenden sechs Sprossen zurechtgeschnitten und eingeklebt:

(http://www.haew.de/A13/077.jpg)

Jetzt die formgebenden alten Sprossen entfernen und ebenfalls die runden einkleben:

(http://www.haew.de/A13/078.jpg)

Nun muss noch der charakteristische Knick erstellt werden:

(http://www.haew.de/A13/079.jpg)

Die oberste Strebe ist mit dem Landebein verschweisst gewesen. Das wird dargestellt, indem die Sprosse in der Mitte ausgeschnitten wird. Die zweite Sprosse war im Original in der Mitte gerundet, so dass sie sich an das Bein angelegt hat. Auch das setze ich um, indem ich hier ein Stück der Sprosse entferne. Nach unten hin hat die Leiter etwas Abstand zum Landebein. Um das hinzubekommen habe ich ein Teil aus der Restekiste benutzt:

(http://www.haew.de/A13/080.jpg) (http://www.haew.de/A13/081.jpg)

Nun das Ganze an das Landebein kleben:

(http://www.haew.de/A13/082.jpg)

Die die Verbindungsstellen wurden mit Blattmetall verkleidet und dann an die Descent Stage angeklebt.

(http://www.haew.de/A13/084.jpg)

An der linken Seite muss noch der Behälter für die US-Flagge angebracht werden, die die Astronauten auf dem Mond aufstellen wollten. Unglaublich: es gibt darüber tatsächlich eine eigene Seite im (englischen) Wikipedia.

(http://www.haew.de/A13/073.jpg)
(Quelle: Wikipedia (https://en.wikipedia.org/wiki/Lunar_Flag_Assembly))

Aus einem Rest Plastik wird der Behälter gescratcht und angeklebt:

(http://www.haew.de/A13/086.jpg) (http://www.haew.de/A13/087.jpg)

Jetzt kann ich endlich die fehlenden Streben hinzufügen und die Verbindungsstellen verkleiden.

(http://www.haew.de/A13/088.jpg)


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 23. Oktober 2017, 08:22:13
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 1 - Abstiegsstufe (Descent Stage)

Sorry für die längere Pause, aber mein Frau kam spontan auf die Idee, ein paar Renovierungen am Haus durchzuführen, davon war auch mein Bastelraum betroffen.  :pffft:  Am Sonntag kam ich endlich dazu, weiterzumachen! :6:

Zunächst nochmal zur Leiter aus dem letzten Update: Das Ergebnis hat mir doch nicht wirklich gefallen. Also hab ich sie - nach dem gleichen Schema - nochmal gemacht, aber auch für die seitlichen Streben ein dünneres Rundmaterial genommen. Jetzt sieht sie so aus:

(http://www.haew.de/A13/094.jpg) (http://www.haew.de/A13/095.jpg)

(http://www.haew.de/A13/097.jpg)

Auch mein Astronaut findet das besser.



--- Fortsetzung ---


Hintergrund:

Endpurt für die Descent Stage! Unter anderem fehlt noch das Landeradar. Es ist eines der zentralen und kritischen Elemente der eigentlichen Mondlandung. Das Landeradar (LR), das an der Unterseite des LM montiert ist, ist ein Navigationssensor, der Distanz- und Geschwindigkeitsinformationen bezüglich der Mondoberfläche liefert. Das LR sendet vier Radarstrahlen, einen für Entfernungsmessungen und drei Strahlen für die Geschwindigkeit. Der Computer wandelt die Reichweiten in Höhendaten um und aktualisiert seine Navigationsposition alle 2 Sekunden. Der Führungscomputer wandelt auch die Geschwindigkeitsmessung entlang jedes Radarstrahls zu Plattformkoordinaten um und aktualisiert eine einzelne Komponente seiner Navigationsgeschwindigkeit alle 2 Sekunden; damit sind 6 Sekunden für eine komplette Geschwindigkeitsaktualisierung erforderlich. Die LR-Daten werden gewichtet, bevor sie in den Steuercomputer integriert werden.
Das Landeradar hat grundsätzlich bei allen Missionen einwandfrei funktioniert, trotzdem spielt es bei zwei Vorfällen eine Rolle. Bereits bei der ersten Mondlandung von Apollo 11 gab es einen "Computer Alarm" der anzeigte, dass er mit Eingaben überlastet war. Grund dafür war eine Entscheidung von Buzz Aldrin, während des Landevorgangs  - abweichend von den Checklisten und eingeübten Prozeduren - nicht nur die Daten des Landeradars, sondern auch die des Rendevouz - Radars an den Computer zu schicken. Dann hätten im Fall eines Abbruchs sofort die Daten für eine Rückkehr zum Command-Modul mit Michael Collins zur Verfügung gestanden. Für den Computer war das aber zuviel: glücklicherweise war er jedoch so programmiert, dass er die nicht für die Landung relevanten Daten ignorierte und nur einen Hinweis-Alarm (Program Alarm 1201 und 1202) auslöste.

Später bei Apollo 14 gab es ein Problem mit einem Sicherheitsschalter für die automatische Notfall-Prozedur für den Landeabbruch. Ed Mitchell musste kurz vor der Landung den Computer neu programmieren um den defekten Schalter zu umgehen. Im Laufe dieses Vorgangs wurde das Landeradar, das zwei Stufen der Auflösung hatte (weit und nah) verstellt und zeigte somit noch bei einer Höhe von 32.000 Fuss noch immer keine Daten. Die Missionsregeln sahen vor, dass die Landung abgebrochen werden musste, wenn das Radar bei 30.000 Fuß nicht funktioniert. Einer der Techniker am Boden kam auf die Idee, die Sicherung für das Radar kurz aus- und wieder einzuschalten. Dadurch wurde das Radar resettet und funktionierte ab da einwandfrei.

Zitat aus dem Apollo Lunar Surface Journal (https://www.hq.nasa.gov/alsj/a14/a14.landing.html):

108:08:42 Haise: Antares, Houston. We'd like you to cycle the Landing Radar (circuit) breaker.

108:08:49 Mitchell: Cycle the Radar Landing breaker.

    [Al pulls the breaker and then puts it back in.]

108:08:52 Shepard: Okay. Been cycled. (Pause)

108:09:04 Mitchell: (To the radar) Come on in! (Pause) Okay!

108:09:14 Shepard: Velocity light (is out). Verb 57 Enter. How's it look, Houston? (Pause)

(...)

108:09:27 Mitchell: Can we Accept?

108:09:29 Haise: Okay. We'd like to Accept the radar.


Es gab immer wieder Spekulationen, ob Commander Al Shepard den Missionsregeln gefolgt und abgebrochen hätte, oder ohne Radar versucht hätte zu landen - was nach einhelliger Meinung der Techniker nicht gut gegangen wäre. Andererseits war Shepard ein begnadeter Pilot und und ein Mann ohne Nerven. Auf die Frage von Gene Kranz ob er trotzdem gelandet wäre, antwortete Shepard: "You'll never know" (Gene Kranz: Failure is not an Option, 2000, Berkley Publishing. ISBN 0-425-17987-7)

Das Landeradar musste ich mir selber schnitzen, da es dem Revell-Bausatz nicht beiliegt. Hier das Original:

(http://www.haew.de/A13/089.jpg)
(Foto ist von mir)

Ich habe ein Stück Evergreen-Platte entsprechend bearbeitet:

(http://www.haew.de/A13/090.jpg) (http://www.haew.de/A13/091.jpg) (http://www.haew.de/A13/092.jpg)

Es findet seinen Platz an der Unterseite der Descent Stage:

(http://www.haew.de/A13/093.jpg)

Im vorerst letzten Schritt habe ich noch ein paar weitere Streben und die Decals angebracht:

(http://www.haew.de/A13/096.jpg)

(http://www.haew.de/A13/098.jpg)


Die "plume deflectors" (Strahlabweiser) habe ich bereits angefangen, werde sie aber erst anbringen, wenn die Aufstiegsstufe fertig ist, da sie genau nach den Steuerdüsen auszurichten sind.

(http://www.haew.de/A13/099.jpg)

Die Düse des Abstiegstriebwerks ist in Arbeit, die "Porch", also die kleine Bühne vor der Ausstiegsluke, kommt auch erst dran, wenn die Aufstiegsstufe angebracht wird.


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf:winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Graf Spee in 23. Oktober 2017, 18:05:11
Sehr gut geworden.
Die Ganzen Details sind wirklich der Hammer. :1:

Und die Hintergrundinformationen runden das Ganze mit jedem Mal mehr und mehr zu einem Ganzen ab.
Ich denke, das werde ich mir zukünftig zum Vorbild nehmen.

:winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 23. Oktober 2017, 19:03:19
Ralf, wieder mal ein schönes Update!
Auch finde ich Klasse, daß Du die Leiter nochmal getunt hast, nun ist sie viel dichter am Original :P

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 24. Oktober 2017, 07:17:26
Vielen Dank Euch beiden!  :1:

Gruß

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Uwe B. in 24. Oktober 2017, 10:29:04
Hallo Ralf,

wirklich toller und unterhaltsamer BB. Schön, was Du aus so einem kleinen Teil wie dem Landeradar, das der Hersteller nicht der Wiedergabe  für würdig erachtete, noch an spannender Information für uns heraus geholt hast. Ich liebe solche BB's geradezu. Bei meinem letzten BB hab ich auch versucht, es so zu halten und ich weiß daher auch, was Du Dir neben dem eigentlichen Basteln noch für eine Mühe machst.  Bitte weiter so.
:P :P :P

LG - Uwe   :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: springbank in 24. Oktober 2017, 11:00:27
Moin Ralf,

wirklich erstklassiger Baubericht und wie Graf Spee schon schrieb sehr guter Schreibstil mit den Hintergrundinformationen.

Vor den Scratchkünsten ziehe ich einfach nur den Hut. :P

Aber ich bin mir immer sicherer das die mit dem Vorgänger auch niemals auf dem Mond waren :D

Gruß
Daniel
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 24. Oktober 2017, 11:06:54

Freut mich, dass es Euch gefällt! 8)

Danke!

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 24. Oktober 2017, 11:21:57
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 1 - Abstiegsstufe (Descent Stage)

Kurzer Nachtrag

Ich hab gestern noch was ausprobiert: bei dem (hervorragenden!) Decal-Bogen von Spacemodelsystems sind auch Plaketten für das Landebein mit der Leiter dabei. Ich habe eine auf selbstklebende Alufolie aufgebracht:

(http://www.haew.de/A13/105.jpg)

Danach ausgeschnitten und an das Landebein gefriemelt:

(http://www.haew.de/A13/104.jpg)

Mit der Kamera bekomme ich es nicht hin, aber mit bloßem Auge sieht es ganz gut aus ;)

Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 30. Oktober 2017, 09:29:19
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 2 - Aufstiegsstufe (Ascent Stage)


Missionsverlauf - Drama statt routinierter Langeweile - Teil 4:

46 Stunden und 40 Minuten nach dem Start wurde der Ventilator im Sauerstofftank 2 routinemäßig aktiviert. Dabei gab es erste Anzeichen für ein Problem, als die Füllstandsanzeige von ihrem bisherigen normalen Wert auf über 100 % anstieg und in dieser Position stehen blieb. Um das Problem näher zu untersuchen, ließ die Bodenkontrolle den Ventilator rund eine Stunde später und nach drei weiteren Stunden noch einmal einschalten, ohne dass sich die Anzeige änderte.

Als Jack Swigert bei 55:54 Stunden Flugzeit auf Anweisung der Bodenkontrolle den Ventilator im Sauerstofftank erneut in Gang setzte, kam es zu einem Kurzschluss. In der reinen Sauerstoffatmosphäre des Tanks entstand ein Feuer, das sich rasch ausbreitete. Dadurch erhöhte sich der Druck, bis der Tank schließlich explodierte. Durch die Explosion wurde auch das Leitungssystem des benachbarten Sauerstofftanks 1 beschädigt, so dass dessen Inhalt während der folgenden 130 Minuten fast vollständig entwich. Infolge des im Servicemodul entstandenen Überdrucks wurde ein Teil der Außenverkleidung abgesprengt, das seinerseits mit der Richtantenne kollidierte und möglicherweise auch das Haupttriebwerk des Versorgungsteils beschädigte. Apollo 13 war zum Zeitpunkt der Explosion über 300.000 km von der Erde entfernt. Jack Swigert meldete über Funk: "Okay, Houston, wir haben da gerade ein Problem gehabt." Astronaut Jack Lousma, der zu dieser Zeit im Kontrollzentrum in Houston die Funkverbindung zur Besatzung hielt, fragte nach: "Könntet ihr das bitte wiederholen?". Daraufhin meldete sich Kommandant Lovell: "Houston, wir haben ein Problem gehabt." ("Houston, we've had a problem.")
Die drei Brennstoffzellen, die mit Sauerstoff aus den beiden Tanks gespeist wurden, um Strom und Wasser zu erzeugen, konnten daher ihre Arbeit nur noch wenige Stunden lang verrichten. Es blieb nur die Möglichkeit, die Mission abzubrechen und Apollo 13 schnellstmöglich zurück zur Erde zu holen, da der Zusammenbruch der Sauerstoff-, Strom- und Wasserversorgung im Kommando-/Servicemodul "Odyssey" durch nichts auszugleichen war. Zuvor mussten noch die Systeme der Kommandokapsel nach einem genau abgestimmten Schema ausgeschaltet werden, um sie später für den Wiedereintritt reaktivieren zu können. Gleichzeitig wurden die Systeme der Mondfähre aktiviert, damit diese die Aufgaben der Navigation und der Lebenserhaltung übernehmen konnte.


Hintergrund:

Die Ascent Stage des Revell Bausatzes ist bekannt dafür, dass sie einige grobe Abweichungen zum Original hat. Das fängt bei der Einstiegsluke an (erhabene Struktur), geht über die Fenster (falsche Form und Einbauwinkel) bis hin zu den Antennen (fehlerhaft) und Steuerdüsen (zu groß). Gravierend ist, dass die beiden Hälften, aus denen die Stufe besteht, deutlich unterschiedlich groß sind! All diese Mängel kann und will ich nicht beheben, ich bemühe mich einfach, das Modell halbwegs in Form zu bringen.

Die originale Luke (Hatch) habe ich herausgesägt und mit einem glatten Stück Sheet wieder verschlossen. In die Fenster habe ich Klarsichtfolie ein- und diese dann gleich abgeklebt. Nachdem die beiden Rumpfhälften verbunden sind, sieht man den Größenunterschied:

(http://www.haew.de/A13/100.jpg)

Die vorderen Halter für die Steuerdüsen und der Halter für das Rendevouz-Radar über der Hatch waren nicht mehr da und wurden von mir gescratcht:

(http://www.haew.de/A13/101.jpg)

Danach hieß es schleifen, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, spachteln usw...

(http://www.haew.de/A13/102.jpg)

Dieser Zustand ist eine gute Basis, da die Stufe später von unten noch durch Gold- und Silberfolien bedeckt wird.

Hintergrund zur Lackierung:

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Ascent Stage des Lunar Modules silberfarbig war. Dies trifft nur auf die ersten geflogenen LMs zu, also Apollo 5  (http://space.skyrocket.de/doc_sdat/lem-1.htm)(unbemannt und unbenannt), Apollo 9  (http://www.mcmahanphoto.com/ns812--apollo-9-lunar-module-spider-earth-orbit-photo.html)(Spider) und Apollo 10  (https://www.nasa.gov/image-feature/apollo-10-lunar-module-ascends)(Snoopy). Als weltweit kompetentester Experte für das Lunar Module gilt Paul Fjeld (https://www.hq.nasa.gov/alsj/fjeld.html), der zur Farbgebung der LMs zwei Seiten im Internet erstellt hat. Zunächst natürlich zu Apollo 11 (https://pfinspace.com/lmdata/), aber auch zu allen anderen geflogenen LMs  (https://pfinspace.com/lmdata/otherlms.html)(außer Apollo 5, LM1). Er beschreibt die Basisfarbe der LMs ab Apollo 11 als "beige with a hint of green" also "Beige mit einem Hauch grün". Da ich das Glück hatte, das LM 7 im Kennedy Space Center  (http://www.haew.de/A13/106.jpg)aus nächster Nähe zu sehen, habe ich mich für "Kieselgrau" als die Farbe, die dem Original am nächsten kommt, entschieden.

(http://www.haew.de/A13/107.jpg) (http://www.haew.de/A13/108.jpg)

Entsprechend der o.g. Webseite von Paul Fjeld habe ich einzelne Panels schwarz lackiert:

(http://www.haew.de/A13/109.jpg) (http://www.haew.de/A13/110.jpg)

Nun kam mal wieder Rettungsdecken-Folie zum Einsatz, mal mit der silbernen, mal mit der goldenen Seite nach außen:

(http://www.haew.de/A13/111.jpg)


Die Hatch zeigt einige Details, die ich nachbilden will. Es gibt dazu ein gutes Bild im Internet...

(http://www.ninfinger.org/karld/My%20Space%20Museum/lm8hatchb.jpg)
Quelle: ninfinger.org (http://www.ninfinger.org/karld/My%20Space%20Museum/lmdiags.htm)

...mit entsprechender Erklärung:

(http://www.ninfinger.org/karld/My%20Space%20Museum/lmhatchb.jpg)
Quelle: ninfinger.org (http://www.ninfinger.org/karld/My%20Space%20Museum/lmdiags.htm)

Das rechte Halbrund habe ich aus einem Stück stabiler Kunststofffolie ausgestanzt und lackiert. Das linke ist ausgestanzte Rettungsfolie. Seitlich der Einstiegsluke habe ich kupferfarbenes Blattmetall angebracht. Die Beschriftung kommt von dem Decalbogen von spacemodelsystems. Durch die falsche Form der Revell-Hatch, die ein Trapez bildet während das Original eher quadratisch ist, musste ich ein wenig improvisieren. Trotzdem finde ich, dass das Ergebnis im Vergleich zum Original von Revell akzeptabel ist.

(http://www.haew.de/A13/112.jpg)


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Uwe B. in 30. Oktober 2017, 11:53:12
Problem mit dem Versatz sehr gut gelöst und spannend geschildert. Sehr schön !!!

LG - Uwe
:winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 13. November 2017, 08:45:15
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 2 - Aufstiegsstufe (Ascent Stage): Anbauteile

--- Fortsetzung ---

Das Scratchen der vielen kleinen fehlenden Anbauten zieht sich hin.

Hier zur Orientierung eine Zeichnung der NASA, auf der viele der Antennen und sonstigen Anbauten beschrieben sind:

(https://nssdc.gsfc.nasa.gov/image/spacecraft/apollo_lm_diagram.gif)
Quelle: NASA (https://nssdc.gsfc.nasa.gov/nmc/spacecraftDisplay.do?id=1969-059C)

Wenn man sich den Bereich um das "Docking Target" ansieht, stellt man schnell fest, dass das Revell-Modell hier völlig anders aussieht:

(http://www.haew.de/A13/113.jpg)

Damit ich trotzdem das Target darstellen kann, habe ich an dieser Stelle etwas improvisiert:

(http://www.haew.de/A13/114.jpg)

Danach habe ich die Steuerdüsen neu erstellt. Dafür habe ich Kabelendlitzen genommen und diese auf die ungefähre Länge der Düsen gekürzt:

(http://www.haew.de/A13/103.jpg)

Die passenden Löcher in den Düsenhalter hatte ich schon vor dem Lackieren gebohrt. Nachdem die Düsen Farbe bekommen haben, wurden Sie eingepasst:

(http://www.haew.de/A13/115.jpg) (http://www.haew.de/A13/116.jpg)

Weiter geht es mit den Antennen. Über der Hatch befindet sich wie schon erwähnt, die Rendezvous-Radar-Antenne. Diese wird benötigt, um nach dem Start vom Mond das CSM wieder zu finden. Die Halter musste ich neu erstellen, die originalen waren abgebrochen und verschwunden. Die Antenne selber besteht aus einem Parabolspiegel und einer Dreh- und Schwenkvorrichtung:

(http://www.haew.de/A13/119.jpg)
Quelle: NASA (https://www.hq.nasa.gov/alsj/alsj_deutsch/00/bilder/lm_rendezvous_radar_antenna_dt.jpg)


Aus Plastikresten und dem kleinen "Sieb" aus einem alten Ohrhörer habe ich die Antenne nachgebaut:

(http://www.haew.de/A13/117a.jpg) (http://www.haew.de/A13/117b.jpg)

(http://www.haew.de/A13/118.jpg)


Trotz der scheinbaren Ähnlichkeit hat die Antenne an der Seite des LM eine völlig andere Funktion: sie ist eine S-Band-Richtantenne und dient der Kommunikation mit der Bodenstation auf der Erde.
Auch hier habe ich Teile aus der Restekiste genommen. Den Spiegel habe ich diesmal aus Sheet ausgestanzt und selbst in Form gebracht:

(http://www.haew.de/A13/120.jpg)

Bei den Haltern kommt hier wieder Rettungsfolie zum Einsatz. Das Ergebnis seht Ihr in der nächsten Folge!


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Flugwuzzi in 13. November 2017, 09:07:03
Sehr schönes Update Ralf  :P

Es ist bestimmt sehr aufwändig die Details zu bauen, aber das Modell sieht dadurch um Klassen besser aus  :1:

Zitat von: Ralf_B in 13. November 2017, 08:45:15
Aus Plastikresten und dem kleinen "Sieb" aus einem alten Ohrhörer habe ich die Antenne nachgebaut:
Bei der Materialverwendung bist du jedenfalls sehr kreativ  :D

lg
Walter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 13. November 2017, 09:24:58
Zitat von: Flugwuzzi in 13. November 2017, 09:07:03
(...)
Bei der Materialverwendung bist du jedenfalls sehr kreativ  :D

Ich hab mir vorgenommen, für dieses Projekt nichts an Zubehör oder Sonstiges einzukaufen. Ich nehme nur das, was auf dem ersten Bild zu sehen ist und Teile aus der Restekiste. Auch Farben und Decals sind Reste, bzw. Vorrat. Da bleibt oft nur Kreativität!  8)

Gruß

Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Graf Spee in 13. November 2017, 18:00:31
Es ist echt immer wieder toll zu sehen, was Du hier zauberst.
:meister:

:winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Hans in 13. November 2017, 20:49:51
Chomische Sache: Googelt man nach chrome acid anonized aluminium, bekommt man leicht grünliche Farben zu sehen. Googelt man europäisch nach chromsäure eloxiert, wirds matt neutralgrau.
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 14. November 2017, 15:51:23
Hallo Hans,

wie ich irgendwo schon mal erwähnt habe, waren keine zwei der LMs identisch. Das gilt sicherlich auch für den jeweiligen Farbton. Ich orientiere mich daher an dem, was ich mit eigenen Augen gesehen habe, und das kommt der von mir verwendeten Farbe schon recht nahe, finde ich. Es kommt auch immer auf den Einfallswinkel des Lichts an:

(http://www.haew.de/A13/121.jpg)

(http://www.haew.de/A13/122.jpg)
LM 9 im Kennedy Space Center, Fotos von mir

Gruß

Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 14. November 2017, 16:40:58
Nach den Fotos glaube ich nun auch den Skeptikern, die behaupten, die Amis wären niemals auf dem Mond gewesen!
In so eine filigrane und windige Konstruktion setzt sich doch niemand freiwillig und läßt sich damit, im wahrsten Sinne des Wortes, auf den Mond schießen 8o

Danke fürs Zeigen und Deinen Baubericht, so muß man noch mehr :respekt: haben (sollte sie wirklich die Reise damit gemacht haben :6:).

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: ice in 14. November 2017, 22:53:41
Ich steh total auf so ausgefallene Problemlösungen und Zweckentfremdung von Fremdmaterial - toller BB! :klatsch:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Skyfox in 15. November 2017, 11:41:31
Jepp, ich lese und staune hier auch schwerst begeistert mit!  :1:
Toller Baubericht und dann mit den Hintergrundinformationen / der historischen Dokumentation gewürzt – richtig Klasse!  :P

Danke für's teilhaben lassen
:V:
Skyfox
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 16. November 2017, 08:16:22
Vielen Dank für das Lob!

Es freut mich, dass Euch meine Arbeit gefällt. Ich verspreche, zum Thema "Scratchen mit Fremdmaterialien" kommt noch mehr...   :6:

Gruß

Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Hans in 25. November 2017, 14:38:19
Hier der definitive LM-Bausatz..  :D

Nee, ernsthaft, die Fotos zeigen in der Gesamtschau, wie die Bemalung wirkt und modellmäßig korrekt umsetzbar ist.

https://www.ebay.com/p/Apollo-11-Lunar-Module-Lm-5-1-32-Model-Craft-Kit-for-Revell-Command-Service-CSM/1332784296?iid=231349994763

Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: pilotace in 25. November 2017, 23:09:17
Ich habe hier bisher nur still mitgelesen und ich gebe zu das ich am Anfang deines Bauberichts ein wenig skeptisch war, nach dem Motto "Aus DEM Schrott soll noch was ansehnliches werden...?

Aber  *dummi* denn was du hier zeigst ist geradezu phänomenal! Was du aus dem Sammelsorium an alten Bausatzteilen, gepaart mit besagten "Fremdmaterialien" zauberst ist wirklich klasse. Zumal ich mir als "Raumfahrtinteressierter" :pffft:, der noch das ein oder andere Space Modell Im Lager hat, ein paar ganz, ganz dicke Scheiben abschneiden kann!

In diesem sinne ein dickes  :respekt: und vorallem auch ein großes DANKE für den Link und deine Ausführungen bezüglich Farbgebung des LM, die sind gold wert!

Gruß
Daniel
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Scale35 in 25. November 2017, 23:20:45
Einfach (K)klasse  :respekt: .

Schön auch Deine "step by step" Bilder  :P . Freue mich schon auf die Fortsetzung  :winken: .

Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 27. November 2017, 08:26:54
Kapitel 3: Das Lunar- Module (LM) Teil 2 - Aufstiegsstufe (Ascent Stage): Anbauteile

--- Fortsetzung ---

Antennen
(Wer mehr wissen möchte, findet hier weitere Informationen (PDF, 2MB) (https://ntrs.nasa.gov/archive/nasa/casi.ntrs.nasa.gov/20090015392.pdf)!)

1. Rendezvous - Antenne (Radar-Antenne zum Finden des CSM)

Die Antenne habe ich ja bereits beim letzen mal gezeigt, mittlerweile ist sie an ihrem Platz

(http://www.haew.de/A13/141.jpg)

Leider ist mir erst nach dem Bildermachen aufgefallen, dass ich wohl mit dem Pinsel abgerutscht bin. Das werde ich natürlich noch korrigieren!

2. S-Band-Antenne (Kommunikation LM - Houston)

Beim letzten Update habe ich ja bereits meine vorbereiteten Teile für die "S-Band Antenne" gezeigt. Hier nochmal das Original:

(http://www.haew.de/A13/123.jpg) (http://www.haew.de/A13/124.jpg)
(Bilder von mir)

Wie man sehen kann, ist die Antenne vorne komplett weiß und hinten komplett schwarz. Bei mir sieht es so aus:

(http://www.haew.de/A13/125.jpg) (http://www.haew.de/A13/126.jpg)

Die Haltestreben sind mal wieder Gießäste, die mit Rettungsfolie und Blattmetall verkleidet wurden

3. EVA - Antenne (Kommunikation Astronauten während der EVA - LM)

Ich hab lange gegrübelt, wie ich die EVA-Antenne darstellen kann. Diese ist geformt wie das Gerippe eines Regenschirms und sehr filigran:

(http://www.ninfinger.org/models/vault2007/LM-EVA%20Antenna/LM9%2009%20antenne%20EVA.jpg)
(Quelle: ninfinger.org (http://www.ninfinger.org/models/vault2007/LM-EVA%20Antenna/index.html))

Ich schwöre, ich hab's probiert - aber ich bin zu grobmotirisch, um das im Maßstab 1:48 aus Draht zu flechten ;( . Also Plan B: ich hab eine Raketenspitze von einem unbekannten Jet in 1:144 aus der Restekiste auf einen abgebrochenen Bohrer geklebt und schwarz lackiert. Die Antenne ist während des Fluges zum Mond eingeklappt und somit eher unscheinbar.

(http://www.haew.de/A13/127.jpg)

Nicht wirklich toll, aber ausreichend, finde ich.

4. VHF - Antennen (2 Stück - Kommunikation zwischen LM und CSM)

Die beiden VHF- Antennen des LM sind recht speziell und ich habe sie bisher noch bei keinem handelsüblichen Bausatz korrekt dargestellt gesehen.

(http://www.haew.de/A13/128.jpg)
Quelle: ninfinger.org (http://www.ninfinger.org/models/vault2007/LM-EVA%20Antenna/as11-40-5927HR.jpg)

Diese in 1:48 korrekt nachzubauen hab ich auch nicht geschafft. Aber mit diesen Teilen aus der Restekiste, einer LED-Diode und der Feder aus einem Kugelschreiber:

(http://www.haew.de/A13/129.jpg)

Hab ich mir etwas Ähnliches geschnitzt:

(http://www.haew.de/A13/130.jpg)

Reiling

Hintergrund:

Bei der Entwicklung des Lunar Module war man von Anfang an sehr auf Sicherheit bedacht und hat versucht, alle möglichen Probleme schon in der Planung zu berücksichtigen. Für den Fall, dass das Andocken nach der Rückkehr von der Mondoberfläche nicht funktioniert, weil der Docking-Adapter ein Problem hat oder die obere Luke klemmt, wurde auch die vordere Ausstiegsluke als Docking-Adapter ausgelegt. Daher war diese Luke auch in den ersten Entwürfen rund. Schnell zeigte sich, dass ein zweiter Adapter zu viel Gewicht mitbringt und so kam am auf die Idee, stattdessen eine Art Reiling anzubringen, so dass die Astronauten durch die vordere Hatch aussteigen und sich entlang dieser Reiling zum CSM hangeln konnten. Dieser Vorgang sollte beim Flug von Apollo 9 in der Erdumlaufbahn getestet werden, wurde aber aufgrund der anhaltenden Übelkeit von Rusty Schweikart gestrichen.

Die Reiling ist im Revell-Bausatz nicht vorgesehen, also hab ich mir einen 0,5mmm Draht zurechtgebogen:

(http://www.haew.de/A13/131.jpg)

Nachdem ich zwei kleine Locher gebohrt und die Reiling mit einem kleinen Halter versehen habe, sieht es so aus:

(http://www.haew.de/A13/132.jpg)

Docking - Target

Im letzten Update hatte ich eine kleine Base fürt das Docking - Target angebracht. Dieses habe ich nun mit den tollen Decals von Spacemodelsystems und etwas Plastikresten fertiggestellt.

(http://www.haew.de/A13/133.jpg)(http://www.haew.de/A13/134.jpg)

Porch

Obwohl die kleine Plattform, die sich beim LM vor der Ausstiegsluke befindet, eigentlich zur Descent-Stage gehört, hab ich sie in dieser Bausession angefertigt. Die von den Astronauten ironisch "Porch" (Veranda) genannte kleine Brücke besteht aus einem Stück Sheet, in das ich Kerben geschnitzt habe. Anschließend wurde es hellbraun lackiert. Die beiden Geländer bestehen auch aus 05er Draht:

(http://www.haew.de/A13/135.jpg)

An der Landestufe angebracht sieht die "Veranda" so aus:

(http://www.haew.de/A13/136.jpg)(http://www.haew.de/A13/137.jpg)

Das ist mein LM nun in der Totalen:

(http://www.haew.de/A13/138.jpg)(http://www.haew.de/A13/139.jpg)

(http://www.haew.de/A13/142.jpg)

Deutlich besser als zu Beginn, denke ich. Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, aber es wird Zeit für das nächste Kapitel!


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: WaltMcLeod in 27. November 2017, 09:55:41
Tolle Resteverwertung, schöner und informativer BB .... grosses Kino  :P

:winken: Walter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 12. Dezember 2017, 10:08:23
Kurzes Lebenszeichen!

Eigentlich wollte ich schon viel weiter sein, aber als ich mir für das nächste Kapitel das CSM hervor geholt habe, hat mir die Beklebung des CM nicht mehr wirklich gefallen:

(http://www.haew.de/A13/046.jpg)


Also habe ich - auf der Seite der Hatch - alles nochmal abgemacht und neue Streifen aus Aluminium aufgebracht:

(http://www.haew.de/A13/147.jpg)

(http://www.haew.de/A13/148.jpg) (http://www.haew.de/A13/145.jpg)(http://www.haew.de/A13/146.jpg)


Ansonsten mache ich derzeit kleine Ausbesserungsarbeiten am SM...


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 18. Dezember 2017, 09:04:21
Missionsverlauf - Drama statt routinierter Langeweile - Teil 5:

Da eine direkte Umkehr wegen des unbekannten Zustandes des Haupttriebwerks ausgeschlossen wurde, musste eine Mondumrundung unter Ausnutzung des Gravitationsfeldes vollzogen werden (Swing-by-Manöver). Dazu wurde der Kurs durch eine kurze Brennphase des Landetriebwerks der Mondfähre leicht geändert, so dass die Flugbahn nach der Mondumrundung wieder zurück zur Erde führte (ohne die Korrektur hätte sich das Raumschiff der Erde nur bis auf ca. 60.000 km genähert). Erst kurz zuvor war der Kurs geändert worden, bei den Missionen zuvor waren die Raumfahrzeuge während des gesamten Hinfluges auf einem Kurs bei dem das ungesteuerte "Swing-By-Manöver" Standard war. Die Mondlandefähre "Aquarius" spielte von nun an die Rolle des "Rettungsboots", das die Besatzung versorgen musste, nachdem ein Überleben im havarierten Kommando-/Servicemodul "Odyssey" nicht mehr möglich war. Das Lebenserhaltungssystem der Landefähre war jedoch nicht dafür ausgelegt, drei Personen mehrere Tage am Leben zu erhalten. Während genügend Sauerstoff an Bord war, gab es zu wenig Wasser und insbesondere elektrischen Strom, der in der Landefähre aus Batterien bezogen wurde. Die Rückkehrreserve des Kommandomoduls (CM) - ebenfalls Batterien, die durch die Havarie teilweise entladen worden waren - musste mittels eines improvisierten Ladekabels wieder ergänzt werden. Außerdem musste auch das überlastete Luftreinigungssystem umgebaut werden, um mit dem CO2-Filter der "Odyssey" arbeiten zu können, der eigentlich mit dem der "Aquarius" inkompatibel war (runde und eckige Filter). Hierzu musste aus an Bord vorhandenen Dingen, wie zum Beispiel Tüten, Klebeband, Flugplänen und sogar einer Socke ein Adapter gebaut werden. Das Bodenzentrum in Houston erarbeitete eine Prozedur, die an die Crew gefunkt wurde, die dann erfolgreich den Adapter nachbaute. Um die knappen Reserven der Landefähre nicht bis an die äußerste Grenze zu strapazieren und die Belastungen für die Besatzung zu mindern, wurde das Raumschiff zwei Stunden nach der Umrundung des Mondes durch eine knapp viereinhalbminütige Brennphase des LM-Landetriebwerks beschleunigt. Diese als "PC+2" bezeichnete Brennphase war ein für eventuelle Notfälle vorausgeplantes Manöver ("PC" steht für "Pericynthion", den Punkt der größten Annäherung an den Mond). Dadurch wurde die Gesamtflugdauer auf 142:40 Stunden verkürzt und gleichzeitig gewährleistet, dass die Kommandokapsel im Pazifik niedergehen konnte, wo die US Navy eine Bergungsflotte stationiert hatte. Da diese Maßnahme allein noch nicht ausgereicht hätte, wurden die meisten der elektrischen Systeme der Mondfähre (darunter auch die Navigationsplattform und der Bordcomputer) abgeschaltet und erst wenige Stunden vor der Landung wieder in Betrieb genommen. Da die Abwärme der elektrischen Verbraucher fehlte, sank die Temperatur im Raumschiff während des Rückfluges zur Erde bis nahe den Gefrierpunkt.


Kapitel 4: Aus Apollo wird Apollo 13 (Teil 1)

Nach so viel Lunar Module ist nun mal wieder das CSM dran!

Ein recht großes Bauteil ist die Schubdüse des SPS (Servicemodule Propulsion System). Ich habe sie aus den vorhandenen Teilen restauriert und lackiert.

(http://www.haew.de/A13/149.jpg)

Ich hatte das hintere Hitzeschild ja bereits mit Spachtel, Bindfäden und anderem Material grob herausgearbeitet:

(http://www.haew.de/A13/143.jpg) (http://www.haew.de/A13/144.jpg)

Hübsch war das noch nicht, also hab ich handelsübliche Alufolie drüber geklebt:

(http://www.haew.de/A13/150.jpg) (http://www.haew.de/A13/151.jpg)

Die Tankstutzen wurden farblich behandelt und haben Decals aus der Restekiste erhalten.

Die beiden "Scimitar"-Antennen, die früher bei Block I am Command-Module waren, sind nun am Service-Modul. Ich habe ein rundes Stück Sheet ausgestanzt und in der Mitte geteilt:

(http://www.haew.de/A13/152.jpg)

Die Steuerdüsen sind am Service-Module in vier "Quads" angebracht, das sind kleine Kästen mit jeweils vier Düsen:

(http://www.haew.de/A13/154.jpg)
Foto: selbst gemacht

Da diese nicht mehr vorhanden waren, habe ich sie aus Resten selber hergestellt:

(http://www.haew.de/A13/155.jpg) (http://www.haew.de/A13/156.jpg)

Sie wurden ans SM geklebt und dann hier und am CM die Decals aufgebracht:

(http://www.haew.de/A13/157.jpg) (http://www.haew.de/A13/153.jpg)

Die "High Gain Antenna" ist eine steuerbare Antenne am hinteren Ende des Apollo-Raumschiffes. Sie besteht aus vier, aus Drahtgeflecht erstellten Parabolantennen:

(http://www.haew.de/A13/158.jpg)
Quelle:Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Apollo_(Raumschiff)#/media/File:Apollo_CSM_lunar_orbit.jpg)

Auch diese musste ich nachbauen.

Für die Spiegel hab ich kleine Siebe aus alten Wasserhahndüsen genommen. An einer Seite wurde was abgeschnitten:

(http://www.haew.de/A13/159.jpg)

Mit schmalen Streifen Tamiya-Band habe ich die Streben nachgebildet:

(http://www.haew.de/A13/160.jpg) (http://www.haew.de/A13/161.jpg)

Die Haltestruktur kommt aus der Restekiste:

(http://www.haew.de/A13/162.jpg)

So sieht das Ergebnis aus:

(http://www.haew.de/A13/163.jpg)


Es fehlen noch die kleinen Empfänger in der Mitte der Spiegel. Solche Kleinteile bringe ich erst ganz am Schluss an. Trotzdem schon mal die Passprobe:

(http://www.haew.de/A13/165.jpg)

Im nächsten Schritt habe ich das CM an das SM geklebt. Dabei musste ich auf die korrekte Ausrichtung achten.

(http://www.haew.de/A13/164.jpg)

Sieht schon aus wie ein Apollo-Raumschiff:

(http://www.haew.de/A13/166.jpg)

(http://www.haew.de/A13/167.jpg)

Jetzt gilt es noch ein paar Feinarbeiten zu machen, dann kann ich in der nächsten Folge das Panel entfernen und die Schäden darstellen!

Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Hans in 18. Dezember 2017, 09:22:36
Super,super.... :P :P
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: mumm in 18. Dezember 2017, 09:38:19
Da baust du was ganz dolles, Ralf  :klatsch:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 18. Dezember 2017, 22:30:13
Wasserhahndüsensieben :8: Das ist Modellbaurecycling in Reinkultur!

Und wenn man jetzt nochmal zum ersten Bild am Anfang zurückblättert - tolle Leistung!

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Uwe B. in 18. Dezember 2017, 22:57:56
Hallo Ralf,

wirklich klasse, was Du hier zauberst. Ich staune immer wieder, was man so alles bewirken kann!  :respekt: 
;) :D

Neben dem handwerklichen Können sind es vor allem zwei Dinge, die Deinen Baubericht so interessant und lesenswert machen:

1. wie Du es immer wieder hinkriegst, aus einfachen Utensilien, die fast jeder so im Haushalt hat, etwas zu fertigen, was hinterher zu einem ansehnlichen Bestandteil Deines Modells wird, so ganz ohne teure Aftermarket-Artikel. Es macht wirklich Spaß, an Deinen Baufortschritten teilhaben zu dürfen - und man spürt, dass Dir allein schon das Planen und Ausknobeln, wie Du anstehende Probleme modelltechnisch umsetzen kannst, wahrscheinlich grosses Vergnügen bereiten.   :P :P

2. wie Du Deine jeweiligen Unterprojekte immer wieder mit originalen Fotos zu Vergleichszwecken garnierst und uns mit dazugehörigen Hintergrundinformationen versorgst. Ist immer wieder spannend.  :P :P

Freu mich schon auf die Fortsetzung!  :)

LG - Uwe   :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 19. Dezember 2017, 17:09:01
Zitat von: Uwe B. in 18. Dezember 2017, 22:57:56
Hallo Ralf,

wirklich klasse, was Du hier zauberst. Ich staune immer wieder, was man so alles bewirken kann!  :respekt: 
;) :D
(...)
Freu mich schon auf die Fortsetzung!  :)

LG - Uwe   :winken:

:3: :3: :3:  :P - gut gekontert!  X(

Danke für die lobenden Worte!

Mein Ziel war und ist, das Projekt ohne Zukauf von Teilen durchzuziehen. Das wird zwar nicht perfekt, aber dafür steckt in fast jedem Teil irgendeine Idee von mir... das macht Spaß!


Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Flugwuzzi in 19. Dezember 2017, 20:10:29
Toll was man alles verwenden kann wenn man keine Aftermarket Teile verbauen möchte ... toll gemacht  :klatsch: :klatsch:

lg
Walter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 31. Dezember 2017, 23:03:46
Kapitel 4: Aus Apollo wird Apollo 13 (Teil 2)

--- Fortsetzung ---

Das "Umbrilical-Cover", also das "Nabelschnur-Gehäuse" in der korrekten Form gibt es ja bei Revell nicht, da das Modell der "Block I" - Version nachempfunden wurde. Ich habe es aus dünnem Sheet gescratcht und genau gegenüber der Hatch des CM angebracht:

(http://www.haew.de/A13/168.jpg) (http://www.haew.de/A13/169.jpg)


Hintergrund

Der Unglücksverlauf des Fluges von Apollo 13 kann praktisch nur aus den Unterlagen und der Interpretation der unmittelbaren Ereignisse rekonstruiert werden. Erst nachdem kurz vor dem Wiedereintritt das SM vom CM getrennt wurde, hatten die Astronauten überhaupt Gelegenheit, den Schaden selber zu sehen. Zur Aufarbeitung der Ursachen und zur Erarbeitung von Empfehlungen wurde die sogenannte "Cortright-Kommission" (nach Edgar Cortright, Leiter des Langley-Forschungszentrums der NASA in dieser Zeit) gegründet. Aus deren Schlussbericht (Quelle: NASA, in Englisch) (https://web.archive.org/web/20130310015950/http://history.nasa.gov/ap13rb/ap13index.htm) stammen auch die Informationen, die in Wikipedia stehen und die ich hier verwendet habe. Aufgrund der Tatsache, dass Apollo 13 - um die verbliebenen Ressourchen zu schonen - nicht mehr manövrieren konnte um bessere Bilder zu machen, mussten die Astronauten warten, bis das SM abgetrieben war und so ins Blickfeld kam. Daher gibt es nur wenige,  meist unscharfe Fotos (https://www.lpi.usra.edu/resources/apollo/catalog/70mm/magazine/?58). So kann ein Modell des havarierten SM von Apollo 13 im Grunde immer nur nach dem Motto: "so ungefähr könnte es ausgesehen haben" gebaut werden.

(http://www.haew.de/A13/1000.jpg)
(Quelle: NASA (https://www.lpi.usra.edu/resources/apollo/images/print/AS13/58/8459.jpg))

Wie in Kapitel 1 bereits erwähnt, habe ich das "Innenleben" des SM aufgrund der mir vorliegenden Infos und mit einiger Fantasie nachgebaut und dann mit Alufolie verschlossen. Jetzt ist es an der Zeit, die Versiegelung wieder zu öffnen! :D

(http://www.haew.de/A13/170.jpg) (http://www.haew.de/A13/171.jpg)

(http://www.haew.de/A13/172.jpg) (http://www.haew.de/A13/173.jpg)


Die Folie und das bereits vor Monaten erstelle Innenleben wurden dann nach eigenem Ermessen arrangiert:

(http://www.haew.de/A13/174.jpg)


(http://www.haew.de/A13/175.jpg)

Vor dem letzten Kapitel und der Fertigstellung meines Modells hab ich mich nochmal mit dem LM beschäftigt. Hier fehlten noch die "Plume Deflectors", leichte Ablenk-Schirme aus Rohrgestell und Tuch, die die Abgase der nach "unten" gerichteten Steuerdüsen ablenken sollten. Diese wurden erstmals bei Apollo 11 eingesetzt, nachdem man bei Apollo 9 und zehn leichte Beschädigungen durch die heissen Abgase festgestellt hatte.

Die Rohre sind dünne Reste von Treppengeländern aus dem Eisenbahnmodellbau:

(http://www.haew.de/A13/176.jpg)

Die Tücher habe ich aus einem alten Joghurtbecher ausgeschnitten und schwarz lackiert:

(http://www.haew.de/A13/177.jpg) (http://www.haew.de/A13/178.jpg)

Nachdem ich sie an die bereits vorhandenen Halter geklebt hatte, wurden noch die unteren "Rohre" angebracht:

(http://www.haew.de/A13/179.jpg)

Das LM ist damit fertig!


Fortsetzung folgt!

Gruß Ralf :winken:
Titel: Fertig: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 31. Dezember 2017, 23:26:38
Kapitel 5:  "Hochzeit" von CSM und LM - Die Präsentation


Missionsverlauf - Drama statt routinierter Langeweile - Teil 6:

Für den letzten Teil des Fluges konnten die normalen Rückkehrreserven der Landekapsel benutzt werden. Anders als bei einer normalen Mission wurde die für den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre benötigte Kapsel erst kurz vor dem Ende des Fluges von der Besatzung in Betrieb genommen und von der Aquarius getrennt. Befürchtungen, die abgeschaltete Elektrik der Kommandokapsel könnte durch Feuchtigkeit und Frost Schaden genommen haben, bewahrheiteten sich nicht. Der Versorgungsteil verglühte wie bei einem normalen Flug in der Erdatmosphäre; ebenso ging die Mondlandefähre verloren, in deren Landestufe sich noch die ALSEP-Station mit ihrem Radioisotopengenerator als Stromversorgung befand. Jedoch wurde keine freigesetzte Radioaktivität nachgewiesen, da dieser Fall beim Entwurf des Generator-Behälters eingeplant war und er einen Wiedereintritt schadlos überstehen konnte. Da die "Blackout" genannte Funkstille beim Wiedereintritt auffällig länger dauerte als die üblichen vier Minuten,  führte das zu der Befürchtung, Besatzung und Landekapsel könnten verloren sein. Später gab man an, dass die Kapsel aufgrund des nicht gesammelten Mondgesteins einiges weniger wog und darum der Eintrittswinkel der Kapsel etwas flacher war als geplant. Am 17. April 1970 um 13:07 Uhr wasserte Apollo 13 problemlos im Pazifik, wo die Crew von der USS Iwo Jima (LPH-2) aufgenommen wurde.


Hintergrund:

Ich versuche nochmal zu erklären, warum die Funkstille länger dauerte als bei anderen Missionen: Wenn die Apollo-Raumschiffe vom Mond zurückkehrten, waren sie schnell. Faktisch sind die Mondfahrer bis heute die Menschen, welche die höchsten je gemessenen Geschwindigkeiten erreicht haben! Spitzenreiter sind Tom Stafford, John Young und Gene Cernan von Apollo 10 mit 39.897 km/h beim Wiedereintritt in die Atmosphäre. Dieser Wiedereintritt verlief in zwei Phasen: Zunächst traf die Kapsel auf die oberen Schichten der Atmospäre und wurde dort abgebremst. Dabei erhitzte sich das Hitzeschild und der Funk fiel aus, da sich die Luft rund um das Raumschiff ionisierte. Während dieses Vorgangs entfernte sich Apollo aber wieder von der Erde: ähnlich, wie ein flacher Stein, der auf eine Wasseroberfläche geworfen wird. Durch die bereits verringerte Geschwindigkeit fiel dann die Kapsel wieder Richtung Erde und traf nun die dichteren Schichten der Atmosphäre in einem steileren Winkel, erhitzte sich und bremste stark ab. Auch in dieser Phase war kein Funkverkehr möglich. Da Apollo 13 leichter war, war dieser zweite Eintritt weniger steil und dauerte dadurch länger als bei einer "normalen" Apollo-Mission. Eine echte Gefahr für die Astronauten bestand dadurch nicht.

Das Modell ist nun fast fertig und braucht noch eine angemessene Präsentation. Da die Gesamtlänge doch deutlich über 30 cm beträgt, habe ich ein Schneidebrett ausgewählt, dass es mal vor einiger Zeit bei Aldi zu kaufen gab und das seit Langem bei mir herumlag:

(http://www.haew.de/A13/180.jpg)

Eine Messingstange muss das Modell halten. Damit es nicht abrutscht, wurde eine Unterlegscheibe angelötet:

(http://www.haew.de/A13/181.jpg)

Ein Loch gebohrt und zusammengeklebt:

(http://www.haew.de/A13/182.jpg)

Dann alles zusammen gebaut und aufgesteckt:

(http://www.haew.de/A13/183.jpg)

Auf die Platte kommt das offizielle Missionpatch:

(http://www.haew.de/A13/184.jpg)


Zum Schluss

Nach der geglückten Landung von Apollo 11 am 20.07.1969 war aus dem "Space-Race" die Luft raus. Die folgenden Apollo Flüge waren längst nicht nicht mehr so interessant wie alle davor. Daß bei Apollo 12 die Fernsehkamera auf dem Mond beschädigt wurde und es keine Live-Bilder gab, ließ das Interesse ebenfalls verflachen. Für die meisten Beobachter war es wie in meiner Überschrift:  Routine und Langeweile. Die Dramatik von Apollo 13 hat aber das Interesse wieder geweckt!

Wer sich mit Apollo 13 beschäftigt, stolpert über ein paar Tatsachen, die bemerkenswert sind, z.B. für die Abergläubigen - das Unglück geschah am Montag, den 13.04.1970 um 21:07 Houston-Zeit. Apollo 13 startete nach Houston-Zeit exakt am Samstag, den 11.04.1970 um 13:13 Uhr.

Am Startort in Florida war es da allerdings 14:13 Uhr (19:13 Uhr UTC) Diese Zeit hatte aber nichts mit der "13" als Missionsnummer zu tun, sondern hing von dem geplanten Landeort im Fra-Mauro-Gebiet und den dort herrschenden Lichtverhältnissen bei der Landung ab. Bei der Landung musste das Licht im Rücken der Astronauten sein und die Sonne durfte nur wenig über dem Horizont stehen. Grund war, dass man lange und deutlich sichtbare Schatten brauchte, um auf der kontrastarmen Mondoberfläche Hindernisse und Entfernungen besser einschätzen zu können. Wann die Lichtverhältnisse wie gewünscht waren, konnte man berechnen. Bekannt war auch die Zeit, die das Raumschiff bis zur Landung brauchen würde. Also nahm man den optimalen Landezeitpunkt und rechnete die veranschlagte Flugzeit rückwärts: so ergab sich der erforderliche Starttermin, bzw. ein Startfenster. Hätte sich der Start über dieses Fenster hinaus verzögert, wäre der nächste Start erst ca. einen Monat später möglich gewesen, wenn die Lichtverhältnisse auf dem Mond wieder optimal waren.

Sonstige Besonderheiten:

Zum bis dahin ersten und im Apollo-Programm einzigen mal wurde ein Mitglied der Hauptmannschaft kurzfristig mit einem der Ersatzmannschaft ausgetauscht. Ken Mattingly war einer der Experten für das Apollo-Raumschiff und  aus diesem Grund wurde er am 6. August 1969 als CM-Pilot für die Mission Apollo 13 eingeteilt, ohne vorher in einer Ersatzmannschaft gewesen zu sein. Kaum jemand kannte die Technik des CSM so gut wie er zu jener Zeit. Das half besonders bei den Verfahren, die zur Reaktivierung des CM vor der Wasserung nötig waren. Wäre er mitgeflogen, wäre es für die Bodenmannschaften wesentlich schwieriger gewesen, diese Verfahren zu entwickeln. Mit Jack Swigert dagegen war zufällig ausgerechnet der Astronaut an Bord der Apollo 13, der sich am besten mit den Notfallmaßnahmen in der Apollo-Kommandokapsel auskannte, da er persönlich an der Ausarbeitung der entsprechenden Prozeduren beteiligt gewesen war! Swigert war übrigens bisher der einzige Junggeselle, der zum Mond geflogen ist. Da er nicht mit dem Flug zu diesem Zeitpunkt gerechnet hatte, wollte er seine fällige Steuererklärung kurz nach dem Start von Apollo 13 erledigen. So bat er die Steuerbehörde um Aufschub, der ihm - allerdings erst auf dem Weg zum Mond - über die Bodenstation per Funk gewährt wurde.

Dieser Mission gebührt auch ein Rekord: Aufgrund des größeren Radius der Bahn um den Mond herum sind die drei Astronauten von Apollo 13 diejenigen Menschen, die bis heute am weitesten von der Erde entfernt waren: 401.056 km am äußersten Bahnpunkt um den Mond.

Als scherzhafte Antwort auf die glückliche Rettung stellte Grumman Aerospace Corporation, der Konstrukteur der Mondfähre, an North American Rockwell, die ihrerseits die Kommandokapsel und das Versorgungsmodul gebaut hatten, eine Rechnung über $ 417.421,24 über "Abschleppgebühren" aus, da die Mondfähre das angeschlagene Raumschiff fast den ganzen Weg zum Mond und zurück abgeschleppt hätte. Besagte Rechnung berücksichtigte neben einem Regierungsabschlag von 20% ein Skonto von weiteren 2 %, sollte North American die Summe in bar bezahlen. North American verweigerte jedoch höflich die Bezahlung und verwies darauf, dass Kommandokapseln von North American bereits mehrfach zuvor Mondlandefähren von Grumman bis zum Mond befördert hätten, all dies ohne jegliche Zahlungsaufforderung.

Damit ist meine Mission erfüllt:

Von:

(http://www.haew.de/A13/001.jpg)

nach:

(http://www.haew.de/A13/186.jpg)
(Größenvergleich)

Bilder vom fertigen Modell kommen noch in die Galerie!

Gruß Ralf :winken:

Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: mumm in 01. Januar 2018, 07:53:06
Da hast du wirklich ein Top Modell gebaut  :klatsch:
Das Bild vom Ausgangsmaterial unterstreicht nochmal sehr eindrücklich die tolle Leistung die du hier vollbracht hast.

Ich bin schon gespannt auf dein nächstes Projekt und schaue mit Sicherheit wieder zu, wenn auch mehr im Hintergrund.

Frohes neues Jahr
Peter  :P
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: tobias5 in 01. Januar 2018, 08:16:16
Top gebaut.
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Hans in 01. Januar 2018, 12:17:46
Ein geniales Projekt und ein super Ergebnis. Fast schade, dass es vorbei ist. Das Einzige, mit dem ich mich nicht anfreunden will, ist das Holz. Der Weltraum ist schwarz, die verbauten Materialien sind alle "künstlich" - Alu, Plexi, Metall.
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 01. Januar 2018, 13:46:47
Zitat von: Hans in 01. Januar 2018, 12:17:46
...Das Einzige, mit dem ich mich nicht anfreunden will, ist das Holz...

@Hans: Da hast Du recht. Ich habe darüber nachgedacht, das Brett zu lackieren. Vielleicht finde ich aber auch noch einen anderen Sockel.

@Tobias: Schön, dass es Dir gefällt!

@ Peter: Danke! Ich habe zwar Ideen für weitere Projekte, aber ich muss erst mal das hier (http://modellboard.net/index.php?topic=43891.msg656293#msg656293) fertig machen...
Es liegt schon zu lange im Regal der Schande.


Gruß

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: bughunter in 01. Januar 2018, 20:51:16
Wunderschönes Resultat eines super Bauberichts! Danke für die Mühe mit den historischen Zusatzinfos, da hat man sich auf jedes Update gefreut.
Und diese Inspirationen mit Schrumpfschlauch etc - danke auch dafür :P

Jetzt bist Du super drin, da kannst Du das andere Projekt locker zum erfolgreichen Ende bringen.

Viele Grüße :winken:
Bughunter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 02. Januar 2018, 07:56:35
Zitat von: bughunter in 01. Januar 2018, 20:51:16
(...) Jetzt bist Du super drin, da kannst Du das andere Projekt locker zum erfolgreichen Ende bringen. (...)

Viele Grüße :winken:
Bughunter

Danke für das Vertrauen! Faktisch ist dies der erste Baubericht, den ich wirklich zu einem Ende gebracht habe :pffft: .

Aber ich versuche das zu ändern!  ;)

Gruß

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: f1-bauer in 02. Januar 2018, 10:46:32
Servus Ralf,
drei Siege für Dich: ersten Baubericht beendet  :klatsch: , Grabbelkiste verkleinert  :P uuund ein absolut einmaliges Top-Modell gebaut  :klatsch: :meister: und meinen tiefsten  :respekt:
Danke für diesen informativen (historisches) und lehrreichen (alles Material, was bis drei nicht auf dem Baum ist, wird Opfer der Kreativität und verbaut  8o) Baubericht, ich habe alles verschlungen und ich gratuliere zu dem tollen Ergebnis.

Der Knaller für mich ist der absolute Höhepunkt zum Schluß: auspacken der Innereien  :klatsch:

Gruß
Jürgen  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Universalniet in 02. Januar 2018, 13:22:12
Sehr gelungen
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Fumator in 02. Januar 2018, 14:13:41
An den Originalbausatz erinnere ich mich noch aus meiner Schülerzeit. Wenn ich damals gewußt hätte, was man daraus machen kann, hätte er vielleicht keine Punktlandung im Mülleimer gemacht.
Dein Modell ist wirklich ein Hingucker. Nur der Sockel paßt nicht so richtig. Mitternachtsblau oder schwarz mit geraden Kanten sähen m. E. besser aus.

Gruß Axel
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: WaltMcLeod in 02. Januar 2018, 15:02:23
Dein Vorherbild kommt mir irgendwie bekannt vor ... so was ähnliches hab ich auch ......  :D

Ich hab Deinen Bericht mit Genuss verfolgt und das Ergebnis gefällt mir ausserordentlich gut .... well done!!!


:winken: Walter
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Graf Spee in 03. Januar 2018, 08:47:07
Es bleibt nicht mehr viel zu sagen...

Vielen Dank für einen tollen Baubericht. :meister:
Sehr informativ durch die ganzen Hintergrundinformationen zum Original und der Geschichte von Apollo 13. :1:
Dazu dann noch die vielen Ideen im Hinblick auf "abbadahabbichscratch" :P
Was will man da noch mehr.
Vor allem dann noch in Hinblick auf das mehr als überzeugende Endergebnis. :1:

:winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 03. Januar 2018, 09:03:56
Vielen Dank für die lobenden Worte!

Es freut mich, dass Ihr genauso Spaß hattet wie ich.  :) :)


Gruß

Ralf  :winken:
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 07. Januar 2018, 12:47:52
Ich habe die Base neu gemacht. Soll ein wenig den Sternenhimmel der Milchstraße darstellen, ohne vom Modell abzulenken:

(http://www.haew.de/A13/192.jpg)

Ausserdem wurden die "Contact-Light" - Sensoren angebracht...

(http://www.haew.de/A13/191.jpg)

...und die Antenne des CSM vervollständigt:

(http://www.haew.de/A13/190.jpg)

Hier noch zwei Bilder des Gesamtmodells:

(http://www.haew.de/A13/187.jpg)

(http://www.haew.de/A13/193.jpg)

Jetzt heisst es auf Tageslicht warten, dann kommt das Modell in die Galerie!

Danke für's zuschauen!

Gruß

Ralf
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: anj4de in 05. Februar 2018, 12:33:18
Hallo

Excellente Arbeit und Resteverwertung erster Güte. Ich habe zur zeit auch ein LM auf dem Tisch...das 1/48er Model von Monogram. Die Form ist von 1970 aber bis heute die genaueste Wiedergabe eine LM. Dragon hat ja ab 2011 glaube ich eine neue Space Reihe herausgebracht aber leider was die Ausführung anbelangt nur das -C Team daran arbeiten lassen. Ich habe auch das 1/48er Dragon LM aber ich mag Monogram mehr. DIR Resource Seite zum Thema LM ist übrigens: http://spacemodels.nuxit.net/
Vincent hat wirlich alles zum Them dokumentiert und veröffentlicht...und wen man es sich leisten kann/will kann man LM Kits über Shapways in 1/32 und 1/24 beziehen.

Gruss
Uwe
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: anj4de in 05. Februar 2018, 15:10:36
...vieleicht noch eine Winzigkeit an konstruktiver Kritik. Durch das Abschleifen deiner LM Oberstufe sind die Konturen der einzelnen Panele recht rund geworden. Wenn du aus Bare Metal Folie feine Steifenn schneidest und die Kanten damit beklebts fällt das nachher gar nicht mehr auf. Auch scheint es mir das Du das ein oder andere Panel das schwarz oder silber sein soll nicht beachtest hast...vieleicht mangels Quellen? Ich habe mal ein paar Bilder angehängt die zeigen Apollo 14. Die allgemeine Meinung geht dahin das 13 und 14 quasi identisch waren...Eine ganz tolle Vorlage für die späteren H-Mission LMs ist das hier:
http://spacemodels.nuxit.net/1-32%20LM%20AS/Ascent%20stage%20coating-LM%206%20to%2012.pdf

Quelle der Fotos...NASA, woher auch sonst! Alle veröffentlicht!

(https://s26.postimg.org/6dc415sa1/apollo-14_lm_undock.jpg) (https://postimg.org/image/if7hvb1id/)
(https://s26.postimg.org/mbktre9o9/ap13-69-_HC-1260.jpg) (https://postimg.org/image/ndv09xshh/)
(https://s26.postimg.org/trk3d7s8p/Apollo_14_LEM.jpg) (https://postimages.org/)
(https://s26.postimg.org/6ri1e2ehl/LEM-_On_The_Moon-_Hires.jpg) (https://postimg.org/image/61z91pdxx/)
Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 05. Februar 2018, 15:30:15
Hallo Uwe,

erst mal Danke für Dein Interesse!

Zitat von: anj4de in 05. Februar 2018, 15:10:36

(...) die allgemeine Meinung geht dahin das 13 und 14 quasi identisch waren... (...)


Als Quelle für meinen Farbauftrag habe ich die Seite von Paul Fjeld (http://home.earthlink.net/~pfjeld/lmdata/otherlms.html) herangezogen, siehe Beitrag #35.

Dort steht zu Apollo 14 (LM 8 ):

Zitat: "LM-8 (AS 14 Antares) was the odd one. "Gold" Descent Stage and "bare" legs (...)" - Also LM-8 "tanzte aus der Reihe".  :D

Wie ich in meinem Text geschrieben habe, sahen keine zwei LMs gleich aus. Daher habe ich mich an die Empfehlungen von Paul gehalten.

Leider liegt das mit den Abrundungen des LM eher an dem alten Revell - Bausatz. Wenn Du eines in 1/48 bauen willst, dann kann ich Dir nur empfehlen, den Bausatz von Monogram zu nehmen, obwohl der auch schon älter ist. Der von Dragon hat einige Fehler und hat in meinen Augen was von Spielzeug. Anyway - um ein habwegs korrektes LM zu bauen, muss man in jedem Fall Eigeninitiative zeigen.

Gruß

Ralf  :winken:



Titel: Re: Houston, we've had a Problem! - Apollo 13 in 1:48 (Revell)
Beitrag von: Ralf_B in 16. Februar 2018, 14:48:45
Ich hab das Modell nun in die Galerie (http://modellboard.net/index.php?topic=60179.msg926149#msg926149) gestellt!

Gruß

Ralf :winken: