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Die Modellbau Themen* => Dioramen => Thema gestartet von: Tooltime in 22. Dezember 2016, 12:22:33

Titel: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: Tooltime in 22. Dezember 2016, 12:22:33
Moin in die Runde,

ich bin Anfänger und möchte gerne zusammen mit meiner Freundin unser Traumhaus modellieren. Dazu würde ich gerne einen Maßstab verwenden, bei dem ich die meiste Auswahl an Ziegeln, Pflastersteinen, Dachziegeln, Fenstern etc. (und was es nicht alles gibt) habe. Könnt Ihr mir sagen welcher Maßstab günstig ist und welche Shops Ihr in Punkto Preisen Auswahl etc. empfehlen könnt?

Das wäre klasse! Wahrscheinlich würde ich als Anfänger erstmal mit wasserlöslichem Mörtel anfangen  :D.

VG
Tooltime
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: Marderkommandant in 22. Dezember 2016, 12:38:49
Moin, moin, der Herr.

Ich arbeite in einem Architekturbüro. In der Branche üblich sind die Maßstäbe 1:100 und 1:50. Für beide gibt es in einschlägigen Geschäften Material z.B. hier: https://www.modulor.de/modell-und-formenbau/ (https://www.modulor.de/modell-und-formenbau/)
oder hier: https://archidelis.at/ (https://archidelis.at/)

Zur Darstellung/Bau von Wänden wird gerne dieses Zeug genommen,  weißer Karton mit PUR-Füllung, gibt es in diversen Dicken https://archidelis.at/Sandwichplatten-mit-Schaumkern/Foam-X-weiss-PUR-Kern/ (https://archidelis.at/Sandwichplatten-mit-Schaumkern/Foam-X-weiss-PUR-Kern/)

Kleiner Tipp: Ohne Putz sind nichttragende Innenwände 11,5cm dick, Tragende Wände 24cm, Außenwände 24cm + 12-14 cm Aussendämmung, oder 36,5cm ohne Dämmung.
Spannweiten bei Räumen bitte nicht über 5,80m im Lichten - sonst wird es teuer.
Die Spannweite richtet sich nach der schmalsten Seite und die Decke sollte im angrenzenden  Raum in die gleiche Richtung gespannt sein.


Bei weiterführenden Fragen einfach melden - viel Spaß bei der Planung,

Andreas
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: passra in 22. Dezember 2016, 12:58:57
Ich bin Bauzeichner (Ausbildung) in einem Architekturbüro. Wir bauen die Modelle immer in 1:100 oder seltener in 1:50. Aber machen alles aus Finnpape, weil es meistens nicht um die Materialien geht, sondern mehr um die Dimensionen.. Die Fenster bauen wir ohne Glas, schaut dann einfacher besser aus. Und wenn man mit Dachziegeln, etc. Was mach, kommt immer der Spielzeugkarakter rüber.

Bin auch auf die Planung gespannt.

Servus
Simon
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: nuggetier in 23. Dezember 2016, 17:49:22
Zitat von: passra in 22. Dezember 2016, 12:58:57Ich bin Bauzeichner (Ausbildung) in einem Architekturbüro. Wir bauen die Modelle immer in 1:100 oder seltener in 1:50.
Erstaunlich dass es diesen Beruf noch gibt der keinerlei Aufstiegschancen bietet. - Aber vielleicht hat sich das inzwischen geändert.
Erstaunlich dass noch Modelle gebaut werden, was ja viel Zeit kostet. Die Computer-Graphiken sind doch schon lange so gut, dass man Modelle kaum noch braucht, oder?
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: Jensel1964 in 23. Dezember 2016, 18:05:56
Etwas OT: Der Beruf des Bauzeichners ist mitnichten ein Auslaufmodell ohne Aufstiegschancen. Ein guter Zeichner kann bei uns (Ing.-Büro) nahezu genauso viel verdienen wie ein Ingenieur. Es ist halt immer die Frage, wie gut der oder die Zeichnerin ist. Und selbstgebaute Modelle sind bestimmt die Ausnahme, machen aber durchaus Sinn. Eine Zeichnung oder eine gute Grafik versteht nicht jeder. Das "greifbare" Modell ist oft deutlicher.
Zum Thema: Ich würde einen Maßstab nehmen, bei dem Du noch Zubehör (Traumauto, Traumbierkasten, Traumgartenmöbel) und Figuren (Traumfrau, Traumkinder, Traum-Au-Pair, Traumgeliebte) findest.
1:87 ist da Ideal (Modellbahn).
1:100 hat den Vorteil des leichteren Umrechnen.
Jens  :winken:
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: passra in 23. Dezember 2016, 20:14:13
Da muss Jens recht geben. Wenn ich mein Zeug gut mach, kann ich auch auf steigen. Aber ich mach sowieso BOS und dann studier ixh Architektur und Bauingenieurwesen.

Modelle haben oft Vorteile gegenüber 3D, meiner Meinung nach. Der Bauherr kann es in die Hand nehmen und von allen Seiten betrachten. Und er kann es mit nach Hause nehmen und nochmals anschauen. Zum Bauen dauert es jetzt auch nicht ewig,  ein Einfamilienhaus in 1:100 bau ich an einem Tag, is auch nicht so viel länger wie für ein 3D-Modell.

Servus
Simon
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 24. Dezember 2016, 07:59:10
Jens,

vergiß BIM nicht. Im Infrastructure Bereich fängt das Thema gerade erst an. 3D Kenntnisse zum Erstellen der Modelle und hohe IT Affinität helfen einem Bauzeichner auch dort Fuß zu fassen.
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: Jensel1964 in 24. Dezember 2016, 08:51:26
Stimmt , Christian.

Wir planen und konstruieren unsere Kanalnetze und z.B. Rückhaltebecken auch in 3D (AutoCad Civil 3D).
Ein Zeichner, der aus so einem DGM  "mal eben" einen Schnitt entwickelt ist Gold wert.  :D

Also: Macht was Vernünftiges und werdet Bauzeichner.  :D
Jens  :winken:
Titel: Re: Richtigen Maßstab für größtmögliche Flexibilität beim Hausbau
Beitrag von: mhase in 04. Januar 2017, 17:46:01
Hallo Simon,

Respekt.... Architektur und Ingenieurwissenschaften parallel studieren wollen ist anspruchsvoll. Probiers erst mal mit einem der beiden Disziplinen. .... (ich weiß, wovon ich rede....)

Wie schon gesagt, je nachdem, was und wie Du Dein Traumhaus ausstaffieren und darstellen willst, gehst Du entweder auf 1:100 oder 1:87. Schau mal bei der Internetseite von Preiser unter "www.preiserfiguren.de"  nach, da findest Du eine Menge zur Ausgestaltung.

Auch Respekt zu Deiner Baugeschwindigkeit. Ich habe in meiner Studienzeit mehrere Projekte im Modell begleitet und die dazugehörigen Architekturmodelle gebaut. Aber an einem Tag habe ich - auch in guten Zeiten - noch keines geschafft

Es gibt da sicher noch einige Firmen mehr, die Zubehör in 1/87 machen - z. Bpl. Busch, Noch uvm. ein Besuch bei einem Modelleisenbahnhändler hilft.

Jens hat sicher Recht mit den Dimensionen im Original, wenngleich das bei diversen Bauarten auch unterscheidlich sein kann (Fertighaus, Holzbauweise etc.). Aber das wirkt sich im Modell nicht in 1/87 bzw. 1/100 ja nicht sonderlich aus. 

Trag mal Deine Ideen zusammen, ein vernünftiger Architekt/Bauplaner wird Dir dann am Modell sagen können, was dann im Original realistisch ist oder nicht.

Gruß

Michael