Tpz Fuchs A4, Revell, 1:35, Wiederauflage

Begonnen von Mardermann, 05. Mai 2017, 09:15:43

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Mardermann

Tpz Fuchs A4  
 


Modell:  Tpz Fuchs A4
Hersteller:  Revell
Maßstab:   1:35
Art. Nr. :   03256
Preis ca. : 20€








Beschreibung: 

Man kennt die Vorgehensweise von Revell. Nach ein paar Jahren wird ein Bausatz vom Markt genommen, um später als Wiederauflage in einem anderen Karton mit anderen Decals erneut aufzutauchen. So auch bei diesem Bausatz. 2013 kam er mal in kleiner Auflage von MBK (Modellbaukönig). Dieser Händler schloss eine Zeit lang die Lücken, indem er 1:35er Revell Bausätze unter eigenem Namen vermarktete. Uns erwartet nun der Bausatz in typischen Revellkarton. Ich glaube ich bin nicht der einzige, der sich mit den Faltschachteln nicht anfreunden kann. Immerhin passen alle Teile problemlos wieder in den Karton.
Alle Spritzlinge sind in einem Beutel verpackt gegen den Verlust von losen Teilen. Die Klarsichtteile haben eine eigene Tüte gegen verkratzen. Das Modell soll 233 Teile haben, es werden aber für diese Version nur 220 benötigt. Die übrigen gehören zur Version ABC, die es zwischenzeitlich auch gab.
Leider hat es sich Revell zu einfach gemacht. Nach fast 20 Jahren hätte der Bausatz  durchaus eine Auffrischung verdient. Es muss ja nicht gleich ein A8 mit Zusatzpanzerung und den vielen Staukästen an der Seite sein. Aber vielleicht andere Nebelbecher und Staukästen für eine Exportversion. Und für die Decal-Option ,,GefübZ Heer" wäre das Vorhandensein von AGDUS- Sensoren hilfreich, denn in dem Übungsgelände sind fast alle Fahrzeuge damit ausgestattet. Die Änderung/Zugabe von Teilen hatte doch auch beim Wechsel vom Marder A3 zum A5 funktioniert. So liegen vor uns nun die gleichen Teile wie 1998 mit den gleichen Problemen.

Schachtelinhalt: 



Revell hat die Türen der Fahrerkabine zum Öffnen, aber keine Inneneinrichtung berücksichtigt. Auch die Türen haben keinerlei  Details auf der Innenseite. Da bleibt also nicht anderes, als die Türen geschlossen zu lassen. Da ist es sinnvoll, die Frontblende in Bauschritt 23 auch geschlossen anzubauen. Etwas unlogisch ist der Bau des Fahrwerkes. Die Achsschenkel sollen nicht geklebt werden, aber das Lenkgestänge darf geklebt werden. Wären die Zapfen an den Lenkstangen etwas länger, könnte man sie mit einer heißen Klinge abplatten und so beweglich lassen. Es wird auch nicht darauf hingewiesen, das die Achsen einen unterschiedlichen Lenkeinschlag haben. Ich habe schon einige Füchse gebaut und mich seit Anfang mit den Problemen befasst. Dazu gehören auch die Räder. Die Reifen sind gut wiedergegeben mit Beschriftung und schönen Profil, wenn man die Angüsse und die Naht abschleift. Ich habe nie Probleme mit Vinylreifen gehabt, andere Modellbauer stehen diesem Material skeptisch gegenüber. Ich habe eher ein Problem mit den überstehenden Felgen. Man erkennt es gut auf dem Titelbild des Bauplans. Da ist Schleifarbeit sinnvoll, wie ich es bei einem Bild andeutete. Anhand des Deckelbildes hätte man vermuten können, das Revell für den A4 andere Reifen beigelegt hat. An der Flanke sind bei einigen Reifen Sinkstellen zu erkennen, dies war mir früher nicht aufgefallen. Bei anderen Details hat sich Revell Mühe gegeben. Das Abschleppseil ist schöner als die aus Vinyl der neueren Bausätze. Auch die Tarnnetze und deren Schnallen sind fein detailiert. Die Antirutschbeläge gefallen ebenfalls. Dagegen hat man bei Dachluke B120 etwas vergessen, obwohl die im Bauplan bei Schritt 33 richtig gezeichnet ist.


Spritzling A


Spritzling B


Spritzling C


Klarteile



Hier mal die positiven Details:


















Bei den Federn  A89 stören die Auswerfermarker. Man kann nun sagen, das fällt hinter den Rädern nicht auf. Die hätten wohl auch anders herum gegossen werden können, dann wären sie auf der Innenseite nicht zu sehen. Ein weiteres Problem sind die Sinkstellen. Die Wannenteile haben innen massive Auswerfermarker, die sich als Sinkstelle auf der Außenseite zeigen. Dies ist sofern ärgerlich, weil man die auf dem Dach nicht so einfach verspachteln kann. Dagegen sind die Sinkstellen an der Front einfach zu beheben. Ich glaube, dieses Manko hatte ich bei  meinen ersten Füchsen akzeptiert. Mittlerweile ist man da schon kritischer. Man weiß, was die neueren  Hersteller besser können. Die  Gußhaut ist im Vergleich zu früheren Füchsen schon mehr geworden. Auch die MBK- Füchse hatten diese schon an den gleichen Stellen. Die lässt sich eigentlich gut entfernen, ist aber auch an bruchgefährdeten Teilen. Bei der Passgenauigkeit ist mir nichts negatives in Erinnerung geblieben. Lediglich das Einpassen der Lampennischen C7+8 bereitete mir immer Probleme. Trotz der vielen Ecken und Kanten klappte das Verkleben der Wannenteile mit Hilfe von Klebeband ganz gut.

Aber auch negative Details gibt es. Sinkstellen und Gußhaut.


















Die Felgen benötigen eine Änderung:




Der Bauplan ist im neuen Revell- Design, beinhaltet aber die ,,Handgezeichneten Skizzen" des ersten Bausatzes. Leider gibt es keine Infos zu den Originalen mehr, wäre auch zu Umfangreich bei 20 Sprachen im Bauplan. Gut, wenn man noch einen alten Bauplan hat.
So sind es früher wie heute 39 Baustufen. Schön finde ich, das im Bauplan während des Baues auf Detailbemalung hingewiesen wird. Dies erübrigt sich aber, wenn zum Schluß alles mit der Airbrush übergespritzt wird. Die Farbpläne sind übersichtlich. Da nur 2 Fahrzeuge zu bauen sind, ist der Decal- Bogen eher sparsam. Dieser ist aber versatzfrei gedruckt. Bei der Flagge im Nummernschild ist das rot etwas verrutscht.

Auszug aus dem Bauplan:











Combat : Engineering Group Vehicle, GefübZ Heer, 2011


Milan : GECONISAF, Afghanistan, 2006



Fazit:  

Insgesamt gesehen ein Bausatz mit Schwächen, der auch für Einsteiger geeignet ist. Der erfahrene Modellbauer wird sicher noch einiges am Modell verbessern, besonders verspachteln. Solange es der einzig erhältliche Bausatz vom Fuchs ist, hat er seine Berechtigung und wird zu einem günstigen Preis angeboten. Auch schon für unter 20 €.

+ Beweglich darstellbares Fahrwerk
+ Klarsichtteile für Scheinwerfer
+ Draht für die Antennen
+ Günstiger Preis



-  Spärliche Infos zum Original                                                                                                                       
-  Keine Inneneinrichtung, aber geöffneten Türen
-  Gußhaut und Sinkstellen

Gruß
Didi

f1-bauer

Servus Didi,
schöne Vorstellung  :P. Ich habe zwar keine Ahnung vom Fuchs und werde auch keinen Fuchs bauen, trotzdem schlage ich vor, die Federn gegen Spiralfedern zu tauschen (habe ich bei meinem Luchs auch gerade gemacht). Die sehen (auch beim Luchs von Revell) nicht nur wegen den Auswerfermarken sch**sse aus. Das Fuchsfahrwerk hat, wie das vom Luchs, eine progressive (also gegen die Dämpfer arbeitende) Federung. Die haben innen nur Gummipuffer, die den maximalen Federweg beim einfedern begrenzen. Ich weiß, Spiralfedern in Spritzguss ist schwierig, aber mit dem massiven Kern geht das gar nicht. Warum legt Revell da nicht einfach Federn bei?

Ich hätte von meinem Revell-Luchs noch die Bausatz-Reifen übrig, die sehen besser aus als die auf den Fotos. Willst Du die haben? PN mit Adresse genügt.

Gruß
Jürgen  :winken:

Mardermann

Hallo Jürgen,
Die Reifen vom Luchs sind ja nun die selben, nur dann bei dir wohl im besseren Guß. Notfalls kommt die schönere Seite nach außen. Ich habe selbst auch noch ein paar rumliegen. Mit den Spiralfedern aus Draht ist so eine Sache. Okay, man sieht die hier kaum. Ich habe es bisher so gemacht, das ich die innen geschwärzt habe. Und bei Revell Federn beilegen? Man kennt ja die frühere Einstellung der Firma. Eher etwas für die breite Masse und evtl. auch Anfängerfreundlich. Und da sind Drahtfedern nicht sinnvoll. Ich habe auch den Luchs von Takom gebaut. Und da hatte ich mit den Drahtfedern Probleme.
Gruß,
Didi
Gruß
Didi

f1-bauer

Servus Didi,
beim Revell-Luchs kommt auch noch erschwerend hinzu, dass die BS-Federn zu lang sind, sprich der Luchs ist zu hochbeinig. Ich habe die Methode geklaut, die auch der pathfinder angewendet hat
http://www.rothroland.de/bau/bau_luchs.htm#Teil_2, die Federn selbst habe ich allerdings aus einer langen Spiralfeder zugeschnitten. Beim Takom Luchs ist das doch ideal gelöst  ?( - mit 2K-Kleber sollten die Federn gut halten  ?(

Ich habe noch den alten Luchs-Bausatz 03036, nicht den 03040 und auch nicht den 03036 der Wiederauflage von 2008 - bei den beiden sind die Reifen genau so schlecht wie bei dem Fuchs hier.

Gruß
Jürgen  :winken:

Jensel1964

Danke für die umfangreiche Bausatzvorstellung.  :klatsch:
Die Sinkstellen sind natürlich echt ärgerlich und über die Federn kann man streiten. Ich finde die Idee Metallfedern nachzubauen nicht schlecht. Das behalte ich mal im Hinterkopf.
Letztendlich ist das ein schöner und preisgünstiger Bausatz,  der auch Modellbaueinsteiger zum Kauf bewegen könnte. Denn wer sich mit dem Gedanken "Man könnte mal so ein Modell bauen" beschäftigt, wird vor den Preisen der hochklassigeren Anbieter (z.B. TAKOM) eher zurückschrecken. Und zudem findet man, wie bei uns im Nachbarort, Revellbausätze im Kaufhaus. Während die Frau Schuhe kauft, kann man sich da gerne mal umgucken und von einem Preis unter 30 € verführen lassen. Woher ich das weiß?  :6:
Ich denke, dass Revell das ganz richtig macht, eine gute, günstige Grundlage mit Luft nach oben für Verfeinerungen in die Regale zu stellen.
Ich habe den Bausatz jetzt auch hier liegen und mir die Inneneinrichtung und die Räder von MR sowie den Eduard-Ätzteilsatz  gekauft.damit sollte ich insgesamt gut gerüstet sein.

Jens  :winken:

f1-bauer

Zitat von: Jensel1964 in 05. Mai 2017, 15:53:37
Letztendlich ist das ein schöner und preisgünstiger Bausatz,  der auch Modellbaueinsteiger zum Kauf bewegen könnte. ...
... Ich denke, dass Revell das ganz richtig macht, eine gute, günstige Grundlage mit Luft nach oben für Verfeinerungen in die Regale zu stellen.
:P stimme ich Dir völlig zu.

ZitatIch habe den Bausatz jetzt auch hier liegen und mir die Inneneinrichtung und die Räder von MR sowie den Eduard-Ätzteilsatz  gekauft.damit sollte ich insgesamt gut gerüstet sein.
Sehe ich auch so, insbesondere bei den Rädern, weil die Bausatzreifen sowohl für den Luchs als auch für den Fuchs bei Revell leider erheblich zu breit ausgefallen sind. Das Thema mit den Federn muss natürlich  jeder selbst entscheiden.

Gruß
Jürgen  :winken: