WW2 - US-Flugzeugtypen in RAF-Diensten - Umrüstungen?

Begonnen von mhase, 02. Dezember 2017, 16:44:00

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mhase

Hallo Zusammen,

bekanntlich hatte die RAF schon kurz nach Kriegsbeginn US-Maschinen in größeren Stückzahlen gekauft bzw. im Zuge des "lend and lease"-Vertrages übernommen.

Ich miste bei mir z. Zt. mal aus und da meine Spitfires nun endlich nahezu fertig sind, habe ich mir ein paar Bausätze zurechtgelegt, die ich in Dienstes des Empires bauen möchte:

-  Hasegawa P-40E als Kittyhawk der No. 112 Sqn RAF
-  Academy P-40N als Maschine der RNZAF
-  Tamyia P-47D als Maschine der RAF in SEAC-Tarnung

Diese habe ich ausgewqählt, da ich dazu in meinem Fundus viel an Zurüstsachen in Resinteilen habe und das irgenwann einmal verbauen muss....

Für mich stellt sich die Frage, ob hier die RAF das typische Gurtsystem des "Sutton-Harness" nachgerüstet hat und ob die US-Visiere durch britische GM-2 o.ä. ersetzt wurden. In meiner Literatur zu diesen Typen habe ich da nichts wirklich Verlässliches, d.h nachvollzirhbre Informationen, gefunden. Ich suche zwar weiter, aber wenn einer von euch da was parat hat, immer her damit...

Beste Grüße

Michael

f1-bauer

Servus Michael,
harte Nuss hast Du da wieder ausgegraben, aber ein bissl was habe ich gefunden ...

Hier eine Seite mit Fotos von RAF P-40N, P-47 und P-51 und Mk. II Gyro Reflected Gun Sight, etwa in der Mitte der Seite. Die wurden tatsächlich umgerüstet, hätte ich nicht gedacht.
http://www.aircraft-gunsights.com/other-sights/
Leider haben die Herren zum posieren im Cockpit den Gurt nicht angelegt. Aber vielleicht kannst Du da auch was ableiten zum Sutton-Harness.

Zum Sutton-Gurtsystem
Im Britmodeller bauen sie die US-Maschinen in RAF Diensten "of course with Sutton-Harnes" ...
Bei einem Händler, der einen Sutton-Harness verkauft, stand: Sutton-Harnes, as used in all British build WWII aircraft and foreign aircraft in RAF use ...
Belege für diese Aussagen oder Fotos speziell zum Sutten-Harnet in US Maschinen habe ich aber nicht gefunden.

Gruß
Jürgen  :winken:

mhase

Hallo Jürgen,

wie üblich - wir bveide in regem Austausch

Ich gehe auch davon aus, dass die Maschinen umgerüstet wurden. Edgar Brooks - an sich immer eine zuverlässige, wenbngleich etwas selbstherrliche Quelle -  hatte dazu mal was im Britmodeller geschrieben und dargestellt/behauptet, dass alle Maschinen aus US-Fertigung, die in Europa und dem MTO im Einsatz waren, auf einen der diversen Sutton-Harness umgerüstet wurden. Für SEAC meinte er, dass er dies nicht wisse. Das erste Mal, das ich so etwas von ihm las.

Die "Gunsights"-Seite ist sehr interessant, vor allem, wenn man das GM-2 ansieht. bei den meisten Modellen aus der BoB-Zeit falsch interpretiert, hatten diese 1940/41 noch runde Visierschreiben, nicht die eckige Version (aber das nur am Rande).

Die Bilder, die ich kenne, zeigen nur Maschinen aus Europa/Nordafrika, da waren diese tatsächlich mit dem GM-2 ausgerüstet worden. Für SEAC bzw. RNZAF und RAAF muss ich mich mal tiefer eingraben und ggf. auch meine Quellen in "down under" anzapfen.

Gruß

Michael


f1-bauer

Servus Michael,
Zitatwie üblich - wir bveide in regem Austausch
:winken: ist schon komisch, wo ich doch so bewandert bin  :pffft: - macht aber Spaß  :D ...

Das Haupthindernis bei der Suche war, zuerst mal die korrekte Bezeichnung für GM-2 zu finden. Mit GM-2 im Suchbegriff sah es anfänglich nämlich trübe aus  :woist:. Erst als ich den Terminus Technikus "Mk. II Gyro Reflected Gun Sight" rausgeknobelt hatte kamen Treffer in Zusammenhang mit Flugzeugtypen, z.B. oben verlinkte Seite, die neben der Beschreibung auch gleich Bilder dazu liefert. Mir wäre das genug Beleg, weil der Seitenbetreiber wohl Visiere sammelt und in Sammlerkreisen ein anerkannter Experte zu sein scheint.

In dem Artikel (und auch in anderen Quellen im Netz) steht zum GM-2, dass die P-47 Razorbacks für die RAF, langläufig im RAF Jargon P-47 Mk. I genannt, und soweit als möglich die P-40 mit dem GM-2 nachgrüstet wurden, weil es schlicht besser war als das L-3 der Amis. Die RAF hat kurzfristig wohl einen Produktionsauftrag für über 5000 Stück GM-2 erteilt, zusätzlich zur laufenden Produktion für die eigenen Flieger. Die US-Maschinen für die RAF waren offenbar fabrikneu und wurden schon ab Werk mit GM-2 ausgerüstet bzw. wurden noch vor Übergabe an die Squadrons in den Maintenance Units mit GM-2 ausgerüstet. 
Die P-47 D Bubble Top, im RAF Jargon P-47 Mk. II genannt, die vornehmlich zur SEAC gingen, waren schon mit dem US Navy Mk. 8 Gun Sight ausgestatttet, welches auch in den Augen der RAF bzw. SEAC besser war als das GM-2. Daher wurden diese Maschinen nicht mehr auf GM-2 umgerüstet.

In der Bilderleiste zum US Navy Mk. 8 ist eine P-47 der SEAC dabei, bei der man glaube ich auch einen Sutton-Harnes ahnen kann, aber da ist Dein Auge besser. Von dem Gurtsystem gab es wohl mehrere Varianten, aber die RAF schwor auf ihren Sutten-Harness als Lebensretter. Ich denke, sie waren da konsequent und haben umgerüstet. Wie gesagt, ich habe da leider keine Beweise im Netz gefunden, nur unbelegte Aussagen, u.a. von Edgar Brooks. Ich glaube, dass Du nichts falsch machst, wenn Du einen Sutton-Harness einbaust.

Apropos Sutton-Harness: bei den Bauberichten im Britmodeller ist mir aufgefallen, dass die Modellbauer, z.B. bei einer P-47 Mk. II der SEAC, da inkonsequent bauen. Die führen den Gurt nicht waagerecht nach hinten hinter den Spant, wie bei der Spitfire, sondern gleich nach der Lehne nach unten hinter den Sitz   ?( Gab es so eine Variante, wo das Spannseil nach unten hinter den Sitz ging? Konnte das funktionieren, wenn der Gurt "ums Eck" geht? Im Prinzip ist das Sutton-Sytem ja vergleichbar mit einem modernen Gurtstraffer im Auto.

Oder sind die Kollegen da einfach faul? Einer schreibt "of course with Sutton-Harness by Eduard", baut ihn aber ein wie oben beschrieben  ?(

Gruß
Jürgen  :winken: