U-Boot Mutterschiff IJN CHOGEI (Pit Road)

Begonnen von neolithikus, 30. November 2006, 18:08:20

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neolithikus

ich möchte hier mal wieder einen Dampfer aus meiner Sammlung vorstellen. Da ich noch kein schickes
Diorama dazu habe erst einmal "nackt".



Zum Schiff:
Die "Chogei" wurde 1924 bei Misubishi/Nagasaki gebaut und anschliessend als "Submarine Depot Ship"
in Dienst gestellt. Als solches diente sie im Japan/China-Krieg und im anschliessenden 2.Weltkrieg bis
sie im August 1945 bei einem Bombenangriff beschädigt wurde. Das Schiff wurde repariert, nach Kriegs-
ende zur Repatriierung japanischer Truppen eingesetzt und schliesslich 1946 abgewrackt.

Zum Bausatz:
Ich habe den Pit Road-Bausatz "W-36 - Jingei" Ende der 90er erstanden. Grundsätzlich hat Pit Road gute
Arbeit geleistet: gute Passung aller Teile, schön detaillierte Rumpfseiten und Decks, zum Teil auch gute
Detaillierung der Aufbauten-Seiten und die Kleinteile sind ebenfalls top.
Ein paar Wermutstropfen gibt es bei dem Bausatz dennoch: Die Aufbau-Seiten sind eben nur teilweise
detailliert, die Stützen der Überhänge des 1.Aufdecks fehlen (die gehören nun wirklich zum optischen
Gesamtbild des Schiffes), der Kran Bb.-achtern fehlt völlig, der Beobachtungstand auf der Vortopp-
Saling ist viel zu massiv und die Brücke ist etwas lieblos geraten (ok - die Front mit den eingestanzten
Fenstern ist in Ordnung aber die dicke Tischplatte als Dach wirkt scheusslich - die Schiffe dieser Periode
hatten eine offene Brücke, die nur mit Persenning abgedeckt war. Ausserdem fehlt ein Unterbau für den
Enfernungsmesser, schliesslich war er wohl kaum auf der Persenning angenäht.)
Schliesslich war die Wahl des Bauzustand - ca. Anfang der 30er - für mich unglücklich, da das Schiff einmal
in einem WW2-Diorama stehen soll.

Meine Unterlagen
Wie bei einem recht unbekannten Dampfer nicht anders zu erwarten, sah (und sieht) es damit mau aus:
Neben den Angaben der Packung, habe ich einen sehr groben Plan und ein ziemlich unscharfes Fotos im
"Mickel/Jung/Jentschura: Warships of the Imperial Japanese Navy 1868-1945" und einen ebenfalls groben
Plan nebst einem Foto der weitgehend abgewrackten Chogei im "Shizio Fukui: Japanese Naval Vessels at
the End of WW2". Das wars.  Ich bin also wieder einmal nicht ums "grosszügige interpretieren" (= raten/
spekulieren) herumgekommen - und kann damit natürlich auch falsch liegen.

Zum Modell
Darstellen wollte ich den Zustand der Chogei auf dem Foto im Jung/Mickel/Jentschura - wohl gegen
Anfang des WW2.  Die wesentlichen Umbauten:



Am Bug habe den unschönen Wulst des Bausatzes durch ein naturgetreues Schanzkleid plus Klüsen
ersetzt - jetzt liess sich auch das Chrysanthemum ordentlich anbringen, am Rumpf wurden die
MES-Schleife und die Bootsspieren angebracht.
Die Brücke habe ich offen gestaltet (frei nach der Zeichnung der offenen Brücke der Mutsuki in "Tamiya
Random Japanese Warship Details Vol.1"), die Flak so aufgestellt wie ich es auf dem Foto im Jung/Mickel/
Jentschura zu erkennen glaube, und den oben monierten Vormarsstand habe ich so offen gestaltet,
wie es auf dem Foto klar zu erkennen ist. Die Maschinenraum-Oberlichter am Aufbau sind sozusagen
meine Interpretation von dicken Platten auf der Holzmaserung des Bausatzes an dieser Stelle.



Die fehlenden Stützen des 1. Aufbaudecks wurden ergänzt, der Ladebaum Stbd.-achtern detailliert (im
Bausatz sind nur die nackten "Hölzer" von Mast und Baum), der fehlende Kran Bb.-achtern ergänzt
und das Flugzeug durch eine "Alf" aus der Skywave-Packung E-3 ersetzt, der ich originalgetreue
Verstrebungen aus gezogenen Guss-Ästen und den geschnitzten Cockpitbezug spendierte. Schliesslich
gab´s noch eine Flak auf das Achterdeck (auf dem Bild ist nur gerade zu erkennen, dass dort irgend-
etwas ist - ich habe schlicht geraten, dass es ein Flakstand sein könnte) , sowie auch dort neue Klüsen, den Steg mit Hängeleiter und diversen Kleinkram.



Zur Arbeitstechnik:
Ich habe das Modell 1998 gebaut. Die einzigen Photoätzteile, die verfügbar waren, waren recht grobe
Relinge, die deshalb nur sehr sparsam angebracht wurden. Ansonsten hatte ich diverse Skywave-
Kleinteilpackungen. Alle anderen Umbauten sind Plastik-Scratch.
Das Modell ist mit Humbrolfarben gepinselt (auch die Flugzeug-Markierungen). Für den Rumpf habe ich
Humbrol No.79 benutzt, dass dem IJN-Grau nach meiner damaligen Quellenlage recht gut entsprach.
Holzdecks sind mit Humbrol No.110, die übrigen Decks (völlig unhistorisch) mit Humbrol No.29
gemalt (entspricht sehr grob zerkratzten/ausgebleichtem Linoleum - meinte ich).

So - nun ist das Modell zum Abschuss freigegeben. (Manches würde ich inzwischen anders machen,
aber vieles gefällt mir immer noch sehr gut)

U552

Hi,

dein Mutterschiff gefällt mir sehr gut :).

Mir gefallen die Japanischen Schiffe, ich habe angefangen mir nach und nach in 1/700 von jeder Klasse ein Schiff zu besorgen, die schweren Kreuzer bis auf die Tone habe ich schon komplet :).


cu
U552

FSC_Zombie

Ich muß sagen das ich diese kleinen Maßstäbe nicht mag. aber dein Modell iost für diesen Maßstab sehr detaliert und auch sehr sauber gebaut und vorallem auch sehr sauber bemalt.
Ohne die Streichhölzer als Größenvergleich hätte ich ich das nicht für so klein gehalten.
wirklich saubere Arbeit

Gruß Zombie
Im Bau: USS Syren 18 Kanonen(Caronaden) Brig 1:48

"Ich will nicht behaupten, dass Horrorfilme wirklichkeitsnah sind. Aber in vielen gibt es doch Anleihen aus der Realität: Meiner Hochzeitsnacht."

Al Bundy

Charlie Brown

Sehr schöne Detailarbeit  :P . Da kann man nicht meckern  :respekt: . Ist zwar nicht mein Maßstab (da bekomm ich Knoten in die Finger  8o ), gefällt mir aber wirklich gut.

Gruß

Charlie

 :winken:

panzerchen

ich freue mich immer, wenn ich was Anderes ( bei Marine ) sehe als Zerstörer, Schlachtschiffe oder Flugzeugträger, oder gar U-Boote !
Und da ich beim Schiffchen Wettbewerb ja auch ein 1:700-chen gebaut hatte weiß ich jetzt auch das Werk zu schätzen.