Sonstiges Japanische Burg "Odawara Castle" - 1:350 - erstmal Scratchbau - 2. Fortsetzung

[nuggetier]

Gleich zum Anfang sollte man wissen, dass dieser Bausatz in einer Zeit entwickelt wurde, als man mit Modellbau noch nicht so viel anfangen konnte.
Unten am Sockel fand ich den Schriftzug "Tokyo 1968".
Möglicherweise ist dieser Bausatz einer der frühesten die Doyusha oder ein anderer von japanischen Burgen hergestellt hat.
Denn die Originaltreue und Maßstabsgenauigkeit könnten besser sein bzw. sind nicht optimal.
Ich vermute, man hat diesen einfachen Bausatz eher nur als Andenken, Mitbringsel für einen Museumsshop entwickelt - wer weiß?

So sieht diese Burg im Original aus:

tokyobling.wordpress.com

Von den diversen Burg-Bausätzen habe ich mich für den Anfang für diesen entschieden der nicht so umfangreich ist, weil ich erst mal einen Eindruck gewinnen wollte von der Machart und außerdem ist bei diesem eigentlich alles dabei was ich benötigte. - Dachte ich......

Hier habe ich mal nur mit Tesafilm die wichtigsten Bauteile zusammengefügt um zu sehen wie es aussieht.
Da merkt man, dass man dem Modellbauer nicht viel zumuten wollte um schnell ein Ergebnis zu erhalten.


Den Hügel an der Rückseite gibt es tatsächlich. Kürzlich habe ich endlich ein Bild davon gefunden - aber das werde ich so nicht bauen.


Leider ist der Sockel dermaßen oberflächlich gemacht, dass ich ihn völlig neu scratch bauen mußte.
Hier ein paar erste Eindrücke:
Angefangen habe ich mit der vorderen Seite.


Hier kann man einen Eindruck bekommen, wie die Konstruktion ist - beim nächsten Mal würde ich zuerst mit der oberen Plattform anfangen.


Hier habe ich das Modell draufgesetzt um die Wirkung zu erahnen.
Die geschwungene Wand ist die Rückseite, auf der heute nur dieser Hügel zu sehen ist.
Ich glaube, diesen Hügel mache ich gar nicht, weil mir das komisch vorkommt und nicht stimmig.

[Puchi]

Abonniert!

Ein bisschen Aufmotzerei verträgt der Bausatz sicher, obwohl die Ränder der Dächer recht filigran wirken, wie du ja auch schon in der Bausatzvorstellung erwähnt hast.

Bin gespannt, wie du das Mauerwerk des Sockels bauen wirst.

Liebe Grüße,

Karl

[Bradhower]

aus dem Bausatz lässt sich doch was machen und Verbesserungen sind immer gerne gesehen - von daher: Thema ist hiermit abonniert und ich freue mich auf weitere Fortschritte 

Grüße Marcel

[nuggetier]

Bin gespannt, wie du das Mauerwerk des Sockels bauen wirst.

Ja, das wird noch ein Ding.
Ursprünglich dachte ich, ich trenne die Mauerteile aus dem dunkelgrünen Sockel heraus und klebe sie auf die neuen stärker geschwungenen Wände und ergänze den Rest.
Aber das grüne Plastik ist dermaßen hart und spröde, dass es sich kein bißchen biegen lässt und dann sofort bricht, wie das auch schon geschehen ist.

Deshalb muß ich es anders machen. Ein abgetrenntes Mauerstück habe ich auf ein anderes geklebt um eine größere Fläche zu erhalten (Foto folgt demnächst noch).
Davon eine Abformung machen (Silikon kaufe ich für diese kleine Fläche nicht extra).
Der Rest ist dann 08/15.
Für den Abguss werde ich eine eigene Mixtur verwenden, Vermutlich aus keramin, Farbe, Wasser und Holzleim.
Mal sehen? 

[Steiner]

Da schaue ich gerne zu beim Bau 
Ein Castle befindet sich auch in meinem Besitz.

Gruß Gerhard

[tigrazor2012]

Und Styrodur ist keine Option?! Das lässt sich wunderbar bearbeiten, einfach mit einem Zahnstocher oder, wenns filigraner werden soll, mit der Rückseite einer Skalpellklinge das Mauerwerk anritzen, bemalen und fertig. Wen das Styrodur dünn genug ist, lässt es sich auch biegen. Mit PUR-Kleber hälts dann auch. Wie es der Zufall will, habe ich gerade heute dünnes Styrodur gekauft, was ich fürs aktuelle Diorama brauche.

Bearbeitet sieht das Styrodur-Mauerwerk zB so aus:

[nuggetier]

Und Styrodur ist keine Option?! Das lässt sich wunderbar bearbeiten, einfach mit einem Zahnstocher oder, ...

Ähm, das Modell ist in 1:350, da sind die Steine furchtbar klein.
Wenn ich da jeden in die Styrodur-Platte ritzen müßte, wäre ich in 2 Jahren fertig, ... fix und fertig.

Es ist schon sinnvoller wenn ich von dem Mauer-Relief eine Abformung mache.
Dann muß ich nur noch die sauber behauenen Randsteine nachformen und evtl. die Übergänge.

Die Abformung mache ich wohl aus Wachs, schnödes Teelicht-Kerzen-Wachs.
Eine erste Probe hat funktioniert.

[nuggetier]

Da schaue ich gerne zu beim Bau.  
Ein Castle befindet sich auch in meinem Besitz.
Gruß Gerhard

Das interessiert mich jetzt. Welches Castle genau?
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Auf dem unteren Bild sieht man vorne die drei wichtigsten Teile für den Torbau-Sockel.
Dahinter der Sockel für den Hauptturm. Dieser bekam schon mal Stützen.
Die Höhe könnte schon gut die endgültige Höhe des Sockels sein. Darunter kommt dann nur noch eine Holz- (MDF-) Platte.


Hier sind die Teile vom vorderen Torbau-Sockel zusammengeklebt und mal probeweise die Wände draufgesetzt.


Und von der anderen Seite, die man auf keinem Foto sieht.


Unter die große Plattform habe ich die Streben für den unteren Sockel geklebt. Weitere Querstreben kommen da noch hin, damit alles stabilisiert wird.
Ganz links der Torbausockel mit der ersten geschwungenen Wand.


Der Torbausockel hat nun seine Wände bekommen und ich habe ihn an den großen Sockel angepasst, aber noch nicht endgültig.
Ständig bin ich am Bilder angucken, weil es zahlreiche Details zu beachten gibt.
Z.B. wie weit weg steht nun tatsächlich dieses Vorgebäude vom Hauptturm?
Wieviel tiefer steht es? Wie schräg sind die Wände? Wie schräg ist die schmnale Plattform unter dem oberen Sockel? Usw......
Mit Bleistift habe ich mal eine Linie hingezeichnet wo ich evtl. das Gelände hinmachen möchte.
Das wäre dann erheblich tiefer als aktuell beim Original. Ich finde, das sieht dann eher realistisch aus. (künstlerische Freiheit.)


Und nach mehreren Wochen Bilderrecherche habe ich tatsächlich ein Foto gefunden, das einigermaßen gut die Rückseite zeigt!
Man sieht wie weit der Hügel hoch reicht.
Letztendlich doch deutlich tiefer als Doyusha das gemacht hat.
Aber bei mir wird dennoch ganz anders.

jamesanddixie.blogspot.com

[Puchi]

Aaah ja, jetzt kann man schon erahnen, was dir vorschwebt!

Kein Vergleich zur Bausatzlösung! Die Höhe des "Sockels" passt gut, finde ich, da sie dem Gebäude etwas "Erhabenes" (oder wie man's nennen mag) verleiht.

Liebe Grüße,

Karl

[Uwe K.]

Hallo!
Gerade entdeckt und voll begeistert.
Ich liebe diese alten Doyushas. Wollte schon immer mal Himeji in 1:350 bauen.
War mir aber bisher immer etwas zu teuer.
Den goldenen Tempel habe ich gebaut hier.
Ich find die Teile klasse.
Und noch perfekter ist, was du da gerade draus machst.
Freue mich schon auf Fortschritte.
LG
Uwe

[Steiner]

Da schaue ich gerne zu beim Bau.  
Ein Castle befindet sich auch in meinem Besitz.
Gruß Gerhard

Das interessiert mich jetzt. Welches Castle genau?
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Vor langer Zeit mal gekauft... Himeji Castle im Maßstab 1/380.

Gruß Gerhard

[Der Hoff]

  Sieht gut aus, da kann ja nicht mehr viel schief gehn wenn die Basis schon mal stimmt 

Freu mich schon auf neue Bilder

Gruß
Georg

[nuggetier]

Ich liebe diese alten Doyushas. Wollte schon immer mal Himeji in 1:350 bauen.
War mir aber bisher immer etwas zu teuer.

Das steht natürlich auch auf meiner Wunsch-Liste.
Die Versandkosten sind bei Hobby-Link-Japan für diesen Bausatz doch nicht so teuer - geht auch als SAL-Paket für 1380 Yen. Und jetzt wo der Euro langsam wieder rauf geht....

Die Höhe des "Sockels" passt gut, finde ich, da sie dem Gebäude etwas "Erhabenes" (oder wie man's nennen mag) verleiht.

Das "Erhabene" möchte ich dem Modell auch verleihen. Ich habe schon ziemlich genau in meinem Koppf wie es aussehen soll. Ein Kleinod wie von Faberge.
Aber zuerst muß mal der Sockel fertig werden und das Gelände davor. Dann sieht man mehr.
Im Moment ist es noch Theorie. Und wenn ich an das Überarbeiten der Gebäudeteile denke....  Alleine die unteren zwei Stockwerke haben "58" Fenster!

[tigrazor2012]

Die Abformung mache ich wohl aus Wachs, schnödes Teelicht-Kerzen-Wachs.
Eine erste Probe hat funktioniert.

Dein Modell - Deine Regeln Glückwunsch zum erfolgreichen Abguss...

Lucas.

[nuggetier]

Leider mußte ich eine Zwangspause einlegen, weil ich Anfang September ein doofes Schreiben vom Vermieter bekam: eine Wohnungsbegehung sollte gemacht werden. Der ganze Wohnungsbestand der Wohnbaugenossenschaft sollte aufgenommen werden, bzgl. Modernisierungsmaßnahmen.
Wohl eher wollte man auskundschaften wo man noch was machen kann um mehr Kohle aus den Mietern rauszuholen - und diese Vorstandstussi soll die unbeliebteste Person der ganzen Stadt sein wie ein Handerker meinte!

Und da ich sowieso gerade dabei war diverse komplexe Umräumungsarbeiten zu machen und sonstiges, mußte ich das verschärft vorziehen.
Jetzt sieht meine Wohnung wieder echt schnieke aus und bietet sinnvollerweise mehr Platz für mehr Modelle!  

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Der letzte Stand:

Die bisher gebauten zwei Sockel.

[nuggetier]

Die Treppenanlage

Die Treppe ist bei dieser japanischen Burg das Ungewöhnlichste. Jedenfalls habe ich bei keiner anderen eine solche frei stehende Anlage gesehen. Verteidigungstechnisch eigentlich eine Katastrophe.

Zuerst habe ich auf meine Arbeitsplattform für dieses Modell (ein Stück beschichtete Pressspanplatte) die sehr schräg gestellte Treppe aufgezeichnet.
Auf einen Karton skizzierte ich die ungefähre Neigung.


Links sieht man das angefangene Teil für die Treppenanlage.
Zuerst kam da senkrechtstehende Teil dran. An die linke Seite kam eine Stütze, damit die Wand auch genau senkrecht steht.
Dann kam eine 9 mm breites Teil drauf (Plastik-Sheet 1,5mm dick) auf das ich die einzelnen Treppenstufen zeichnete.


Die Treppe von der anderen Seite. Jede Stufe wird mit dem Skalpell reingeschnitten.


Die fertige Treppe:


Die drei Sockelteile:


Die drei Sockelteile von unten:


Hier mal ein Vergleich mit dem Doyusha-Teil.
Man sieht sehr deutlich dass die Treppe bei weitem nicht so schräg gestellt ist wie bei meinem Modell.
Ich habe als Vorlage eine Luftaufnahme und den Plan des Odawara-Parks genommen.
Dort kann man auch gerade noch erkennen, dass das Torgebäude auch etwas schräg zum Hauptbau hingebaut wurde.
Das kurze Treppenstück hat 11 Stufen, das lange 33. Dazu kommen noch die zwei obersten.
Ich hoffe, das kommt dem Original so am nächsten - aber das ist mir inzwischen egal.
Man kann es hoffentlich noch erkennen, dass die Treppenstufen selbst auch nochmnals schräg angewinkelt sind - wie man das auch nennen mag.


Hier mal eine Ansicht der zusammengefügten Teile.
Die Sockelteile habe ich nochmals um 12 mm erhöht, nachdem ich überprüft habe, wie wohl das Gelände drumherum angebaut werden könnte.

[Der Hoff]

Sieht nach viel Arbeit aus, aber das Ergebnis überzeugt. Bin schon gespannt auf die nächsten Bilder - da kann ja nicht mehr viel schief gehn


Georg

[Steiner]

Wie ich sehe hat sich der Aufwand bisjetzt gelohnt 
Das wird definitiv ein Mega Castle 

Gruß Gerhard

[Puchi]

Der Scratchbau macht schon was her! Um Einiges besser als das Originalteil!

Bin gespannt, wie's weitergeht!

Liebe Grüße,

Karl

[WaltMcLeod]

Da geht's mir wie einigen anderen auch ..... keine Ahnung von nix, aber Dein Teil sieht um Welten besser aus als das Bausatzteil.
Ich werd da mal wieder ganz stad weiter zuschauen ..... 

Walter

[Uwe K.]

Die Basis iss schon mal der Knaller. Wenn es in dieser Qualität weiter geht wird
das das ausgesprochende Sahnestückchen.
Würe mir die SBS-Fotos als Legende zusammenfügen und dem Modell später bei Ausstellungen beilegen.
LG
Uwe

[chriock]

Das ganze sieht ja nach einem Heidenaufwand aus, aber der scheint sich so weit wirklich zu lohnen. Sieht bisher super aus.

Gruß
Christian

[nuggetier]

Die Basis iss schon mal der Knaller. Wenn es in dieser Qualität weiter geht wird
das das ausgesprochende Sahnestückchen.

Das Normal-Modell von Doyusha gehört eigentlich eher zu den kleinen Bausätzen.
Aber mit der realistischeren Basis und etwas Gelände drumherum, wie bei den Doyusha Deluxe-Bausätzen (Himeji, Edo, Osaka, Nagoya) wird es ganz ordentlich groß.
Ich werde rechts und links dann noch eine Wehrmauer anbauen, wie das auch beim Original so gewesen sein muß.
Sehr scharfe Bilder konnte ich von einer Zeichnung und einem Modell der ursprünglichen Anlage im Internet allerdings nicht ausfindig machen, weshalb ich da meine Phantasie spielen lassen muß.
Das ist mir zwar nicht ganz so behaglich, aber geht halt nicht anders.
Die Burg die jetzt da steht ist ja auch nicht mehr das Original - das wurde längst zerstört.
Ich habe gelesen, dass ein Japanburg-Kenner sich etwa so ausdrückte: Von weitem sieht die Burg sehr beeindruckend aus aber von Nahem ist es nur ein kalter Betonnachau.
Aus meinem Modell, Diorama möchte ich schon ein Sahnestückchen machen.

[Flugwuzzi]

  Du steckst ganz schön viel Arbeit in dein Projekt und es lohnt sich! Sieht wirklich um Klassen besser und beeindruckender aus als der Bausatz.

Weiter so
lg
Walter

[nuggetier]

Du steckst ganz schön viel Arbeit in dein Projekt und es lohnt sich!

Der Aufwand scheint sicher enorm zu sein, aber gerade dieses Bauen macht am meisten Spass.
Und ich werde immer wissen, ich bin der einzige Mensch auf diesem Planeten der dieses Modell hat.

(Apropos Aufwand: jedes der insgesamt fast 100 Fenster wird anders aussehen müssen.  )