"HMS Beagle" Mogelpackung von Revell

Begonnen von Talisker, 25. Februar 2005, 22:44:27

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Talisker

Hallo zusammen,

Revell hat als Wiederauflage einen Bausatz des Segelschiffes "HMS Beagle" herausgebracht.

Die Beagle wurde 1820 als Brigg (vollgetakelter Zweimaster) gebaut und später mit einem dritten Mast als Bark getakelt (der 3. Mast hat keine Rahsegel). Das schnittige Schiff war also als Schnellsegler konstruiert. Hier eine Rumpfzeichnung aus dem "Anatomy of the Ship" (AOTS) Band über die HMS Beagle:



Fast 50 Jahre früher wurde die HMS Bounty - ein umgebauter fülliger Frachtsegler auf die Reise geschickt. Die Bounty war von vornherein als dreimastiger Frachtsegler konzipiert. Hier nun zum Vergleich eine Rumpfzeichnung aus dem AOTS Band über die Bounty:



Trotz fehlender Spantenrisse ist die deutlich unterschiedliche Rumpfform zu erkennen: Der kleine schlanke Schnellsegler gegen das füllige Frachtschiff.

Jetzt schaut Euch mal auf Modellversium das Bild von den Rumpfhälften aus dem Revellbausatz an: http://www.modellversium.de/kit/artikel.php?id=560
Beachtet mal an den Rumpfhälften die Stückpforten und das teilweise geschlossene/offene Schanzkleid...

Ganz offensichtlich wurden hier die Formen des Bounty-Modells mit dem "Grünen Punkt" versehen und recycelt. Der deutlich größere Frachtensegler Bounty wird einfach in einem größeren Maßstab zum Schnellsegler umdeklariert.

Ich finde das einfach nur dreist und rate jedem explizit davon ab sich diese Mogelpackung zu kaufen!

Servus
Talisker

kat5691

Hallo Talisker.

Vielen Dank dafür,  das Du es noch mal klar und deutlich machst.:klatsch:

Ich kann mich deiner Mainung nur anschließen.
Gewundert hat mich in dem Zusammenhang jedoch die doch recht positive Bausatzbesprechung in deinem Link.

:winken: Ulrich

AnobiumPunctatum

@Talisker,

vielen Dank, muss die Anatomy of the Ship Buchreihe doch mal näher in Augenschein nehmen:8:

Ich bleibe bei meiner Aussage, die ich im anderen Thread getätigt habe: der Baubericht ist eine reine PR Aktion von Revell
:2:

EDIT: siehe unten
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Talisker

@br06

Ich denke daß Martin Kohring einfach nicht die beiden AOTS-Bände zum Vergleich hatte als er seinen Review geschrieben hat. Er beschreibt -völlig korrekt- die Qualität der Bauteile, also Detaillierung, Spritzgußqualität etc.
Ohne entsprechende Literatur über historische Segelschiffe kann er das einfach nicht wissen.

:winken:
Talisker

FlyingCircus

hmm Talisker,

ich hatte heute auch gerade die Modellvorstellung der Beagle gelesen und mich gewundert, das der Rumpf irgendwie nicht so richtig zur Beagle paßt. Wie ich jetzt gelesen habe lag ich ja richtig mit meiner Einschätzung.
Nachdem ich von unseren Schifflebauern erfahren habe, das die Rümpfe oft für neue Bausätze recykelt werden, habe ich erst drauf geachtet. Ich wollte es erst ja nicht so glauben, aber anscheinend gibt es nur sehr wenige korrekte und gute Segler.
Denn, wenn schon mal einen Segler dann bitte einen korrekten und kein Fantasieprodukt. :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

AnobiumPunctatum

@Talisker

Nach unserer Diskussion im Chat habe ich meine Beiträge zu diesem Thema noch einmal editiert. ;)

@all

Wenn ich einen Review zu einem Modell lese, dann hoffe ich, dass der Rezensent auch auf Fehler am Modell (so wie es bei Fliegern oder modernen Schiffen der Fall ist) eingeht. Eine falsche Rumpform ist so ein Fehler. Zwischen dem Bau der Bounty und der Beagle liegen 50 Jahre. Auch ist die Beagle ein anderer Schiffstyp.
Durch die Einleitung zu seinem Artikel hat Martin Kohring den Leser in meinen Augen bestärkt: der Bausatz stellt die Beagle dar.

ZitatOhne entsprechende Literatur über historische Segelschiffe kann er das einfach nicht wissen.
Um eine Rezension zu verfassen benötigt man nun mal Sekundärliteratur, besonders dann, wenn man sich mit einem Thema nicht oder nicht gut auskennt.

ZitatEr beschreibt -völlig korrekt- die Qualität der Bauteile, also Detaillierung, Spritzgußqualität etc.
Wenn jemand den Bausatz zum Einstieg in den historischen Schiffsmodellbau kauft und baut, prima. Es ist eine faszinierende Sparte, die ich jedem nur ans Herz legen kann:) . Mann sollte dann aber wissen, dass es sich bei dem Revellmodell um ein kleines Handelsschiff der Zeit von ca. 1770-1780 handelt und nicht um ein konkretes Vorbild, schon gar nicht um die Beagle.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Spritti Mattlack

ZitatOriginal von br06
...
Wenn ich einen Review zu einem Modell lese, dann erwarte ich, dass der Rezensent auf Fehler am Modell (so wie es bei Fliegern oder modernen Schiffen der Fall ist) eingeht.
...

Das würde ich nochmal überdenken. Und die Messlatte etwas niedriger anlegen.

Nicht vergessen, der überwiegende Teil der Modellbauer kommt aus dem Amateurlager. Selbst Profis, also die die Geld damit verdienen, machen da Fehler. (siehe Revell)

Für mich besteht der Sinn einer Review im Zeigen und Beschreiben des Bausatzes. Wenn dann jemand noch Fehler aufzeigen kann, umso besser.

Aber erwarten, tue ich das nicht.

Spritti :winken:

A man who is tired of Spitfires is tired of life

martinkohring

@ll:

Tja, Leute......da war ich wohl auf dem Holzweg. Trotzdem herzlichen Dank für die Anregungen. Entsprechend habe ich das Fazit in der Bausatzvorstellung angepasst.  

Also an dieser Stelle:

Wer sich sehr gut in Sachen Segelschiffe auskennt, dem würde ich in Zukunft gerne die Segelschiffe, die Modellversium als Reviewsamples bekommt, für  Besprechungen auf MV weiterleiten. Das würde mich, da ich gerade extrem im Job eingespannt bin, entlasten......

Also: EInfach eine Mail an mich.  Besten Dank!

Gruß von Martin.

AnobiumPunctatum

@Spritti
Du hast Recht, habe daher die Formulierung noch einmal überarbeitet.

@Martin
Finde ich klasse, dass Du das Fazit bei Deinem Review angepaßt hast. :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

McCool

Ich weiß nicht genau, wann diese dickliche "Beagle" von Revell herauskam, aber in diesem Fall sind sie wohl einem allgemeinen Irrtum erlegen (obwohl das offensichtliche Recycling - abgesehen vom Deck - wirklich eine Frechheit ist).  Alle Modellbaukästen die es gibt (auch die hölzernen, ich glaube von Mamoli gibts einen) sehen aus wie die Bounty - auf irgendeiner Internetseite hatte ich schon mal darüber geschrieben -  und das ging wohl auf eine fehlerhafte Rekonstruktion der anscheinend renommierten Marinehistorikerein Lois Darling zurück. Diese hatte den Fehler begangen, die Proportionen der Beagle Skizzen  aus dem Reisebericht zu ernstzunehmen. Sie hatte nicht begriffen, daß Beagle eine Kriegsbrigg der Cherokee - Klasse war, und folglich sah "ihr" Schiff mehr wie ein Walfänger aus.  Irgendwann entdeckte dann jemand Risse, nach denen Beagle vermutlich gebaut worden war (auch bei den Cherokees gabs viele Variationen) und verfertigte selbst eine leicht fehlerhafte, nicht ganz schlüssige Rekonstruktion. Schließlich schrieb Karl Heinz Marquardt jenes Buch über "HMS Beagle - Survey Ship Extraordinary",  das oben angesprochen wurde, und erst Marquardt gelang eine gute, glaubwürdige Rekonstruktion.  Ein unverzichtbares Buch, wenn man sich mit dem Schiff auseinandersetzten möchte!  :1:

sturmfahrt

hallo zusammen,

ich habe beide modelle von revell (beagle und bounty) gebaut. von der rupfforrm her sehen sich beide sehr ähnlich. erst mit den aufbau der decks beginnen sich die beiden zu unterscheiden.

was mich interessieren würde, ist, in welchen massstab die beiden kits von revell rausgebracht wurden. leider habe ich die verpackung nicht mehr, so das ich das nachvollziehen könnte.

beide modelle sind aber nach fertigstellung ziemlich gleich lang und hoch. wenn man sich jedoch die decksaufbauten bei beiden anschaut, könnte man daraus schliesen, das unterschiedliche massstäbe vorliegen. zumal bei dem kit der bounty figuren dabei waren, welche nach meiner meinung nicht auf die beagle passen würden.

viele grüsse

steffen

Burkhardt

Löle,


also der Bausatz der Bounty H-327 stammt aus dem Jahr 1956-61 und hatten 1/170 im Maßstab! 1961-70 wurde er als H-326 (nicht zu verwechseln mit dem Viking Ship Bausatz aus den 70gern) im Maßstab 1/110 angeboten und die HMS Beagle H-328 aus dem Jahre 1966-69 und die H-330 HMS Beagle die von 1961-63 angeboten wurde sind mit 1/74 angegeben. Etwas abgeändert stammt auch noch die Mayflower aus dem Jahre 1977-78 H-307 und die aus den Jahre 1772-77 angebotene  H-316 in 1:83 von dem H-327 ab und die HMS Bounty H-318 aus dem Jahre 1972-76 hatte wieder den Maßstab von 1/170. Dann gab es noch die von 1970-79 in 1/83 angebotene Mayflower H-366! So wie das ausschaut sind zwei H-327ner Formen im Umlauf denn die Wiederauflagen beziehen sich auf den Bausatz H-327(1956) bzw. H-327(1966). Wie das jetzt in den 80gern und 90gern weiter ging kann ich nicht sagen da hierzu das Buch keine Auskunft mehr gibt:(

Hoffe das hilft!


Gruß
Burkhardt

McCool

Also ich habe mal nachgegoogelt, auf dem (englischen) Karton der Beagle steht 1/96, Bounty 1/110.  Aber den Maßstab kann man wohl bei Revell eh vergessen, jedenfalls was gewisse Schiffe anbelangt. Bei ihrer Victory ageben sie M 1/146 an, was aber auch nicht stimmt.
Ob der Maßstab der "Beagle" wenigstens grob stimmt, könnte ja nachgemessen werden. Länge an Deck war 90 englische Fuß, größte Breite 24ft 6 in.

Übrigens  - der oben gezeigte Riß einer Cherokee  - Klassen Brigg weist noch Unterschiede zur Beagle im Zustand ab 1825 auf. Da wurde sie nämlich speziell für die Vermessungsfahren umgebaut und erhielt achtern eine kleine Poop (erhöhtes Achterdeck, unter dem der Raum fürs Kartenzeichnen war; gleichzeitig übriens Darwins Unterkunft), und das Schiff bekam auch eine etwas größere Back. Daneben Barktakelage usw.  Das beste zeitgenössische Bild der Beagle ist ein Aquarell von Owen Stanley von 1841: Klick!  Sie befand sich da noch in dem Bauztustand, den sie vor der Darwin - Reise erhalten hatte.

[Edit: Über die genaue Geschichte dieser Bounty und Beagle - Spritzgußformen weiß ich nicht viel. Ich vermutete nur wg. der Ähnlichkeit der Maßstäbe, daß es sich dann wohl hier um die gleiche Form handeln müse.]

HWB

Es handelt sich definitiv um die gleichen Formen. Ich habe beide Modelle schon einmal gebaut gesehen. Bei der "Beagle" gibt es ein paar kleine Veränderungen. Das Deck ist ein anderes Bauteil, da die Beagle die erwähnte kleine Hütte hatte. Die offene Reling der Bounty wurde mit Kunststoffstücken verschlossen. Die ursprüngliche Relingsform ist allerdings noch erkennbar.....
Eine echte Mogelpackung also.

 :santa:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

McCool

Also wer eine originalgetreue BEAGLE habe möchte, muß sich wirklich das Buch von Marquardt kaufen und es nach diesen Plänen bauen! Ich fand im Netz ein einziges Mal ein recht gutes hölzernes Modell, das auf dem Buch basierte, leider finde ich die Seite nicht mehr wieder.  Eine ungefähre Anmutung, wie das Schiff ausgesehen hat, erfährt man bei diesem Modell , auch wenn es einige Fehler aufweist, z.B. ist offensichtlich der Besan zu groß,  Beagle hatte vermutl. kein Schnausegel am Fockmast, die Rauten auf den Hängemattenkästen gehören nach innen,  das Schiff hatte definit KEINE Fenster im Heck (aber die falnschen Viertelgalerien stimmen!), und eine Blinde hatte das Schiff garantiert nicht! Man beachte die Carronade auf der Back.  
Ein hoffnunsvoller Anfang einer BEAGLE ist hier  zu sehen, ich beobache es schon eine Weile, aber leider will es nicht wachsen. Ein Bild weiter übrigens eine nette kleine Bellona (74).

112

@ Mc Cool

ich bin eben auf Deinen Link in Deiner Signatur gewesen, leider reichte es nur zu einem kleinen Abstecher. Sehr interessant. Ich habe bei mir zu Hause noch die Royal Loius liegen. Hierbei habe ich jetzt das Problem der Bemalung des Rumpfes, da mir mittlerweile das Biene-Maja-Kleid vorliegen, dann eine braun in braun Komposition des Überwasserschiffes. Kannst Du da weiterhelfen?

Michael

McCool

Welche Royal Louis ist das denn, jene von 1692 die hier  zu sehen ist? Da müßte ich mal nachschauen, ob ich was finde.  Generell würde ich mal sagen "Biene Maja" wie bei der Victory - also gelb/schwarz - vermutlich nicht.  "naturfarbene" (Hapreusgestrichene) Seiten,  alle oder nur die unteren Barkhölzer dunkler, klingt nicht unwahrscheinlich.  Blau für den oberen Rumpfbereich wäre wohl angebracht.
Vielleicht ist im Line of Battle Modellbauforum auch schon bei den "Links zum historischen Schiffsmodellbau" was passendes dabei, bei einer der frz. Seiten.  Allerdings neigen Leute, die ihre Modelle in 1/48 aus hochwertigem Holz bauen, nicht dazu, diese "originalgetreu" farbig zu fassen.
 Ich werde noch mal in ein paar Büchern blättern, ich meine, ich hätte irgendwo war zeitgenössisches farbiges.

HWB

Nabend

Ich nehme an es handelt sich um das Heller Modell und damit nicht um die 1692 Royal Louis. Das Heller Modell ist die RL von 1780. Die 1692 Variante findet man auch als Loius Quinze oder Louis XV im Netz.

Ich habe Fotos aus dem Musee de la marine in Paris zur RL. Den Link dazu müßte ich auch noch haben, kann ihn aber erst mogen posten.
Demnach ist das Schiff im Biene Maja Look, wobei die Stückpforten im gelben Streifen liegen. Heck und obere Aufbauten sind lichtblau, fast grau. Zierat ist golden.


 :winken:
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

McCool

Aha. Also aus deiner Bemerkung im "Royal Louis - Wanten" - Thread schließe ich, daß es doch dieser neuere von 1758 ist.  Dann ist Biene Maja auf jeden Fall OK. Also schwarze Barkhölzer und helle Pfortengänge. Hell kann meinen: Ocker/Gelb, aber auch: "Natur". Ich kenne Fotos von zeitgen. Modellen, die recht kräftig gelbe Streifen haben, aber auch Modelle, deren Pfortengänge naturholzfarben sind.  Modelle sind aber auch nicht immer ein zuverlässiger Indikatior für das tatsächliche Erscheinungsbild.  
Fotos eines anscheinend zeitgen. Modells findest du hier Auf den ersten Blick schienen die Pfortengänge "natur", aber ich vermute fast, es ist doch ein relativ finsteres Ocker.  Schön zu sehen die exzessive Verwendung roter Farbe, die bei den Franzosen anscheinend besonders beliebt war. Interessant auch das blaßblaue Heck.  Ich sähe keinen Grund, von den hier dargestellten Farben abzuweichen; nur für ein 1/200 - Modell könnte das blaßblau wohl einen Tick kräftiger ein. ;)  Das Unterwasserschiff in bleiweiß ist auch die übliche Darstellungsweise frz. Modelle. Man verwendete neben Bleiweiß auch "brown stuff"als Unterwasseranstrich, aber ich würde aus optischen Gründen das weiß vorziehen, wenn ich nicht 100%ig wüßte, daß mein Vorbild unter der WL braun war.

112

@ Mc Cool und HWB

super Link, besten Dank. Ich werde die Pics absaugen und dann weiterverwenden, habe ich auch bei der Victory als Gedächtnisstütze so gemacht. Das Aussehen der Galerie in blaßblau schiebe ich mal auf das Alter des Modells. Blau als Farbe war zwar sündhaft teuer zu dieser Zeit aber für ein solches Linienschiff war ja nichts zu teuer. HWB liegt richtig, es ist die 1/200 von Heller.
Seid bedankt.

Um aber auf das eigentliche Thema des Threads zu kommen - auch ich habe die hier viel beschriebene Beagle von Revell. Mit dem Modell bin ich mehr als unzufrieden. Um es einfach zu fassen, sie ist popelig. Die Machart des Bausatzes ist daneben, die Paßgenauigkeit ist grauenhaft, die Ausstattung ist zu grob geraten, die Wanten sind ein Witz. Das soll jetzt aber nicht heißen, daß ich sie nicht doch bauen werde.

Michael

HWB

ZitatFotos eines anscheinend zeitgen. Modells findest du hier

genau diesen Link/Modell habe ich gemeint.
OK - beim Baujahr lag ich starke 20 Jahre daneben aber was solls X(


Schönen Abend
Holger

Im Bau: holländische Fregatte "Wapen van Edam" von 1644

In Planung:
HMS Royal Katherine 1664 Eendracht 1654

Zivilist

Die Lösung: http://www.modelshipgallery.com/gallery/misc/sail/beagle-96-bo/beagle-03.jpg

Weitere Ansichten: http://www.modelshipgallery.com/gallery/misc/sail/beagle-96-bo/bo-index.html

Ich weiß, das gräbt einen alten Thread aus, aber wenn man "Revell Beagle" googelt, ist das einer der ersten Treffer. Ich bin nur gelegentlicher Plastikmodellbauer (und kein besonders guter), der über die Anschaffung dieses Bausatzes nachdenkt. Die verlinkte Lösung würde das Problem der falschen Rumpfform beheben, wie mier scheint. ;-) (Nicht, dass ich mir die Ausführung zutrauen würde.)

McCool

Danke für den Link! Dieses kleine Diorama ist wirklich wunderschön gemacht. Aber leider sieht das Modell der echten Beagle nach wie vor wirklich nicht ähnlich; es ist viel zu dick und die Proportionen stimmen einfach nicht. Der ganze Rumpf müßte schlanker sein, daß Deck etwas tiefer liegen, die Relings deutlich höher sein, die Back größer; das Pfortenband würde natürlich auf Höhe der Stückpforten liegen.
Kurzum, aus einem Elefanten kann man keine Gazelle machen, auch wenn man ihn in der Mitte durchsägt.

Ein ziemlich gutes Modell der Beagle kann man hier sehen:
http://anmm.wordpress.com/category/making-hms-beagle/
Es entstand offensichtlich auf der Grundlage von Karl Heinz Marquardts "HMS Beagle. Survey Ship Extraordinary".

(Weitere Infos, und wieso ältere Rekonstruktionen aussehen wie Walfänger, habe ich mal hier zusammengestellt:
http://www.napoleon-forum.de/index.php?showtopic=1589)

Marcus.K.

Zitat von: Zivilist in 28. Januar 2011, 00:11:18
... Ich bin nur gelegentlicher Plastikmodellbauer (und kein besonders guter), der über die Anschaffung dieses Bausatzes nachdenkt. Die verlinkte Lösung würde das Problem der falschen Rumpfform beheben, wie mier scheint. ;-) (Nicht, dass ich mir die Ausführung zutrauen würde.)
Ich habe auch einst den Fehler gemacht, den - zugegeben günstigen - Bausatz zu kaufen .. und wurde hinterher schlau gemacht. Er birgt aber gerade für den "Anfänger" große Probleme! Alleine die nicht gut passenden Decksteile, die aus der Flachdecker-Bounty ein Schiff mit Vordeck machen sollen!

Dann doch lieber gleich die Bounty - da ist dann drin, was draufsteht. ... halt! Bevor man über mich herfällt: natürlich abzüglich all der anderen Ungenauigkeiten, die der REvellbausatz gegenüber dem Bekannten der Original-Bounty so hat. ... Wie weit ist eigentlich der Kollege mit seiner korrigierten Rekonstruktion im Napoleon-Forum?

Ein sehr schönes und auch ganz gutes Modell ist die Charles W. Morgan! Die ist nur unwesentlich teurer und recht gut was Authenzitität betrifft. ... und hat auch gewisse Ähnlichkeiten mit dem Beagle-Modell! Ähnliche Epoche, viele Boote, relativ einfache Takelage (so man das bei einem Dreimaster sagen darf). Nutze mal die Suchfunktion nach dem Namen - und Du wirst einerseits einen von mir begonnenen (leider früh unterbrochenen) Baubericht und auch einige Literaturhinweise von mir finden.

Halt uns auf dem Laufenden, ja? Nichts gegen die Victory und die Soleil Royal - es gibt gerade hier geniale Bauberichte dazu - aber ich sehne mich nach anderen Bauberichten aus der Plastiker-Front!

nuggetier

Den Revell-Beagle-Bausatz kenne ich schon seit zig Jahren und habe damals gleich gemerkt, daß es sich um die Bounty handelt, der man ein etwas anderes deck verpasst hat, um ein etwas anderes Schiff, eben die Beagle daraus zu machen.
Wer die "Beagle" bauen möchte, sollte diesen Bausatz meiden.

(Revell ist eine komische Firma. Informations-und Auskunftfreudigkeit und Ehrlichkleit, Fairness usw. Note 4 minus.)
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C