Baumstamm am Panzer - Warum ??

Begonnen von markusd, 10. August 2006, 19:41:28

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markusd

An vielen russischen Panzern sieht man am Heck einen schönen , sauber zugeschnittenen Baumstamm . Wozu genau wird der eigentlich benötigt ?
Markus
。◕‿◕。

K 181

Moin

Da wird doch schon so lange im Contest Thread düber diskutiert, gut das es mal jemand fragt. *dummi*

Gruß
Hendrik

bjs

Viele Panzer hatten schon im 1 Weltkrieg einen Baumstamm dabei, der im Fall dass sich der Panzer in einem Schlammloch o.ä. festgefahren hatte, mit Ketten an beide Ketten gebunden wurde. Der Panzer zog dann den Baumstamm unter seine Ketten. Das reichte zumeist, um den Panzer weiterzuziehen.

markusd

ZitatOriginal von bjs
Viele Panzer hatten schon im 1 Weltkrieg einen Baumstamm dabei, der im Fall dass sich der Panzer in einem Schlammloch o.ä. festgefahren hatte, mit Ketten an beide Ketten gebunden wurde. Der Panzer zog dann den Baumstamm unter seine Ketten. Das reichte zumeist, um den Panzer weiterzuziehen.

Und danach ist der Baumstamm aber dann wohl so zerstört , das man ihn nicht mehr weiter mitnimmt , oder ? Das heißt dann das man im Einsatz auch Panzer ohne den Stamm finden wird ? Macht der Baumstamm dann in der Wüste Sinn ? Ist der an ägyptischen oder irakischen Panzern vorhanden ? Viele Fragen ......
Markus
。◕‿◕。

K 181

Moin

Danke für die Erklärung!

Wenn z.B. ägyptische Panzer in den Regionen der Wüste unterwegs sind wo viel Flugsand vorkommt könnte sowas sicher auch helfen...

Ich habe da mal Militärlaster gesehen die große Bretter dabei hatten.

Gruß
Hendrik

deleted_Account

Ein Baumstamm unterlegen bringt nicht viel, weil er auch im Dreck versinkt. Eher kann ich mir es als Schubstange vorstellen. Das was Hendrik mit den breiten Brettern meint, sind sogenannte Sandbleche die werden unter die Reifen geschoben um nicht einzusacken. Diese Sandbleche sind in der Wüste ein Muß, sie dabei zu haben.

Gruß Maeks :woist:

K 181

Moin

Es waren wirklich Bretter aus Holz! 8o
Ziemlich große sogar.

Gruß
Hendrik

panzerchen

der Selbstbergebalken hat durchaus gefunzt.
Der wurde ja von den Ketten quer unter dem Panzer durchgezogen und half somit, das Fahrzeug freizufahren.


Der Bergebalken bei den deutschen Bergepanzern hatte allerdings tws. einen anderen Zweck:  der wurde zwischen das schiebende Fahrzeug und das geschobene gelegt.

VoodooRacer

Der Balken diente auf jeden Fall dazu, aus festgefahrenen Situationen (Graben, Loch, Schlamm) wieder freizukommen...Beim Durchdrehen der Kette wurde irgendwie ein Mitnehmer für den Balken aktiviert...
Habe so eine Szene auch schon im Fernsehen (N24?) gesehen und bin mir daher auch sehr sicher... :santa:

AnobiumPunctatum

Alles Blödsinn,

der Balken hatte einen rein ökologischen Nutzen. So mussten Holzwürmer wie ich nicht verhungern X(
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

panzerchen

Die Bergebalken wurden bei Bedarf mit Ketten an den Ketten befestigt.
Bei z.B. dem Mk.IV waren die Ketten bereits am Balken vormontiert.
Man sieht sie an meinem Modell.

StiftRoyal

Ja bei den Fahrzeugen des ersten Weltkrieges wurde der Balken ausschließlich zum befreien aus Schlammlöchern oder ähnlichen genommen. Dort waren allerdings die Ketten auch immer die äußerste Kante des Fehrzeuges was bedeutet, das der Balken ohne Probleme komplett einmal um die Kette herum gezogen werden konnte.

Bei Panzern aus dem WK II bzw aus der moderne ist dies aber nicht mehr möglich und ein reines unterlegen des Balkens nützt glaube nicht viel solange er nicht mit der Kette mit geschleppt wird.

ZitatOriginal von markusd

....
Und danach ist der Baumstamm aber dann wohl so zerstört , das man ihn nicht mehr weiter mitnimmt , oder ? ......

So ein massiver Baumstamm/Klotz hällt schon einiges ab. Schau dir mal die Schemmeln an Gleisen an. Die bekommt man nicht mit einer Kettensäge durch....versprochen ;). Davon abgesehen sind die Baumstämme in weichen Material wie Schlamm oder Sand nicht der vollen Belastung ausgesetzt da sich die wirkenden Kräfte schön verteilen können.

bjs

Der Stamm muss ja nicht wieder über den Tank nach vorne gezogen werden.

Pakenko

Es ist tatsächlich als erste Hilfe beim Festfahren im schwierigen Gelände gedacht.

Axel1954

Der Balken wurde/wird aber auch zum schieben benutzt, der Bergepanther hatte teilweise dafür sogar an der Front kleine Quadratische Platten, damit der Balken besser angesetzt werden konnte um eineen Havaristen zu schieben.



Axel

panzerchen

der hatte deshalb ja auch einen quadratischen Querschnitt.

Die russischen Baumstämme waren naturbelassen und grundsätzlich für das Anrödeln an die Ketten gedacht.
Freilich wird man mit Denen auch mal geschoben haben.
Die russischen Panzer hatten ja meistens Sägen mitgeführt, Bäume gab´s ja in der Taiga.
Und auch anderswo.

Bromex

Und im Ernstfall konnte man das Stämmchen auch quer zwischen zwei Bäume legen, Kette anrödeln und die Konservendose langsam anziehen lassen. Mehrere Bäume auf dem TÜP Klietz zeugen von dieser unorthodoxen " Flaschenzugmethode"!
Zumindest beim Kolja hab ich gesehen wie sowas geht: T-72 im Modderloch eingesunken ( geht eigentlich nicht !!! ). Balken abmontiert, mit Ketten an den Ketten vorne angeschlagen, oder auch hinten, und dann gaaaaaaaaaaanz langsam kommen lassen. Wurde auch zur Unterstützung vom Bergepanzer so gemacht.


Oder hatte man die Stämme nur bei, um bei Bedarf Brennholz zu haben ? Fragen über Fragen !!!


In diesem Sinne
Tschaudi
Red Bull verleiht Flügel, Green Bull verteilt Prügel !

Ralf

Das mit dem Bergebalken ist, wie schon geschrieben, eine Methode, das eigene Ketten-Kfz zu bergen. Diese Methode wurde auch bei der Bundeswehr in den HDv's (Heeresdienstvorschriften) zu den jeweiligen Kettenfahrzeugen beschrieben. Wurde in meiner damaligen Einheit auch im Rahmen der Ausbildung mit einem "vorgefertigten" Baumstamm geübt. Während eines TrÜbPl-Aufenthaltes in Munster "durften" wir uns auch mal einen Baum fällen. Allerdings nur mit Bordmitteln (1 Bügelsäge und 1 Axt) und dann in einer knietief verschlammten ausgefahrenen Kuhle in der Panzerspur ausprobieren. Das war dann gar nicht mehr so lustig, hat aber funktioniert, wenn auch sehr zeitaufwändig und schweißtreibend.

Tormentor

ZitatOriginal von Axel1954
Der Balken wurde/wird aber auch zum schieben benutzt...

Ja genau, so habe ich mal eine Hecktür von einem Wolf ins Fahrzeuginnere gedrückt   :3:

 :winken:

markusd

Danke für die ausführlichen Erklärungen -  wieder was dazu gelernt.
Markus
。◕‿◕。