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Autocar A64B Interstater

Begonnen von Roadrunner, 12. Juli 2006, 23:03:39

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Roadrunner






Die heutige Firma Autocar wurde 1897 von den Brüdern Louis & John Clarke als Pittsburgh Motorvehicle Company gegründet und ist damit eine der ältesten Truck-Hersteller der USA. In Ardmore, Pennsylvania produzierte man die ersten Fahrzeuge und Autocar-Trucks waren die ersten, die mit Porzellan Zündkerzen ausgerüstet wurden. Bereits 1908 erschien eine weitere Neuheit und zwar der erste cab-over-engine Truck, später als Cabover bezeichnet. Bis 1946 produzierte Autocar Busse und kleinere Trucks u.a. sogar mit Elektromotoren, erst danach kamen Trucks der Klasse 8 für alle Verwendungszwecke ins Programm. 1953 wurde das Unternehmen in die White Motor Company übernommen und bildete ein Teil der Big4 (Autocar, Freightliner, Western Star und White). Viele Jahre waren Autocar Conventionals und Cabovers häufig gefahrene Trucks auf den langen Interstates, so aber spezialisierte sich das Unternehmen, letztendlich wohl unfreiwillig, durch die Übernahme von White, auf Construction Trucks wie Dumper, Cement Mixer und andere Sonderaufbauten.

Den Autocar Conventional Truck Model DC 9964 gab es von AMT erstmals 1972, als Semi Tractor (T527) oder als Dumper (T817), die letzte Wiederauflage erschien mit der Bausatz Nr. 6671 im Jahr 1983. Der robuste Truck wird wohl bei den meisten Modellbaushows als Baustellenkipper zu sehen sein, aber warum immer der Vorlage folgen ? Zudem spielte ein A64 Truck die Hauptrolle im Film Over the Top (u.a. mit Sylvester Stalone) als ganz normaler Highway Rig. Robuste Trucks sind in den Nordwest-Staaten sicher gefragt um mit den dort rauheren Witterungsbedingungen besser zurecht zu kommen. So entstand das Konzept zur Um-wandlung des AMT Modells in einen Autocar der Serie A64 für die Interstate Highways in Montana, Nebraska oder Idaho. Motor und Fahrgestell werden zunächst vollständig nach Bauplan erstellt bis zur Baustufe 6 und außer den Trilex-Felgen, die gegen Chromfelgen aus der Grabbelkiste ersetzt werden. Danach wird das Chassis zwischen der zweiten und dritten Querstrebe auseinandergesägt und mit Zwischenstücken aus Plastiksheet um 3 cm verlängert. Die runden Dieseltanks werden durch drei rechteckige Tanks, wieder aus der Grabbelkiste, ersetzt und die Mudflaps an den Vorderkotflügeln und dem Heck werden aus Fahrradgummischlauch geschnitten und mit Sekundenkleber fixiert. Anstatt des gedrungenen Auspuffrohrs auf der rechten Seite des Dump Trucks werden zwei Revell-Auspuffrohre mit aufgesetzten Alu-Röhrchen montiert, die Krümmerrohre unten sind aus Flex-Trinkhalmen gebogen. Die gekrümmte Stoßstange, die großen Einzelscheinwerfer und das Rammgitter des Bausatzes erhöhen die Auswahl in der Grabbelkiste und werden gegen AMT-Doppelscheinwerfer und eine geradlinige Ertl-Stoßstange ausgetauscht. Zum massigen Erscheinungsbild des Autocar A64 Highway Rigs tragen die ausgestellten kantigen Vorderkotflügel bei, die dem Modell belassen wurden. Probeweise montierte runde Kotflügel eines Revell Peterbilt 359 wurden dem A64 einfach nicht gerecht. Auf der Vorderachse laufen Ertl Uniroyal Reifen, während auf den Hinterachsen Revell Reifen aufgezogen wurden, das ist nicht weiter tragisch denn auf unseren Autobahnen fahren oft Trucks mit sechs Reifen von sechs verschiedenen Herstellern. Das am Umbau auffallendste Bauteil ist der große Sleeper mit Hochdach und zusätzlichem Spoiler. Die Schlafkabine wurde einem Italeri White Western Star Kit entnommen, in Wagenfarbe mitlackiert und die Dachfenster mit brauner Polycarbonat-Folie von innen gegen unliebsame Einblicke blickdicht beklebt.
Mit den üblichen Verfeinerungen bei der Endmontage, wie behauchen der Chromflächen mit ultrahochverdünntem Mattschwarz, Antennen aus bemalten Lichtleitfasern und originalen Kennzeichen aus dem unerschöpflichen Fundus des www erhält man einen originellen Interstater Conventional, der den anderen Big Rigs von Peterbilt, Kenworth oder Freightliner in Nichts nachsteht.

Fazit: Ist ein Autocar A64 Truck auch keine Schönheit wie ein Peterbilt 359, so besticht das Modell durch seine Robustheit und den Charme des Ursprünglichen.
       
Modell gibt es genug, bauen wir´s einfach um ....

juatafu

Handwerklich schönes Modell! Nur die Schlafkabine ist für meinen Geschmack zu modern für den Truck!
Zum Thema runde Kotflügel! Im Fernverkehr hatten die damals schon die runden, die aus dem Riffelblech kamen meist auf der Baustelle zum einsatz!
Aber auch hier gilt, ausnahmen bestätigen die Regel!
Rolli

Roadrunner

ZitatOriginal von juatafu
Handwerklich schönes Modell! Nur die Schlafkabine ist für meinen Geschmack zu modern für den Truck!
Zum Thema runde Kotflügel ....

Hallo Rolli,
Gerade die Kombination des 70 er Jahre Trucks mit einem späteren Sleeper macht dieses Modell aus, extra darauf kam es mir an. Welche Kotflügel wo zum Einsatz kamen bleibt unbeantwortet. Sicher ist dass sich jeder Owner Operator oder Spediteur seinen Truck individuell zusammenstellen kann auch ab Werk. Sieh dir einmal //www.hankstruckpictures.com an und Du wirst deine Überraschung erleben was Alles so rumfährt. Bei Paccar (Kenworth, Peterbilt, Marmon) kann man noch Heute einen supermodernen Truck bestellen und sich eine 78 er Classic-Haube des W-900 montieren zu lassen. Jedenfalls gibt es nix was es nicht gibt, was ich auch selbst auf den Highways gesehen habe.