3D-Druck - die bittere Wahrheit

Begonnen von Bernd B., 18. Mai 2013, 10:26:49

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Schnurx

Zitat von: Russfinger in 23. Mai 2013, 08:47:57
Für die Mehrzahl der Modellbauer dürfte es also darum gehen, ob sich die Sammlung ungebauter Schmuckstücke in Schränken stapelt - oder auf der Festplatte  :D

Wobei die Festplatte ganz andere Dimensionen hat, ist doch ein bischen einfacher zu verstauen ;)

Bernd B.

Zitat von: Russfinger in 23. Mai 2013, 08:47:57
Für die Mehrzahl der Modellbauer dürfte es also darum gehen, ob sich die Sammlung ungebauter Schmuckstücke in Schränken stapelt - oder auf der Festplatte.

Bei den Kartonmodellbauern bereits ein bekanntes Phänomen ... ob nun direkt als Datei gekauft oder (hoffentlich) aufwendig gescant, als Sicherungskopie.

Thorsten_Wieking

Ist mir gerade auf CNN über den Weg gelaufen. Sicherlich offtopic in unserem Fall, in meinen Augen aber dennoch interessant genug, um hier den Link zu posten.

http://edition.cnn.com/2013/05/22/health/baby-surgery/index.html?hpt=hp_c5

Gruß
Thorsten
"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "

wefalck

Ich denke, daß sich in näherer Zunkunft vorallem ein Markt für Lohnarbeiten (wie durch die bereits existierenden Dienstleister) und für Maschinenzeit (wie z.B. in den FabLabs) entwickeln wird. Diese Entwicklung wird eng an die weitere Entwicklung intuitiver und erschwinglicher CAD-Programme gekoppelt sein, da diese die erste große Hürde für die Anwendung durch Otto-Normalverbraucher darstellt.

Mit den 3D-Druckern ist es so, wie mit allen Werkzeugmaschinen, ob spanabhebend oder eben auftragend: Präzision im Produkt erfordert mechanische Stabilität sowie Präzision in den Führungsteilen und der Wegstellung, d.h. der Schrittsteuerung bei NC-Maschinen. Das hat seinen Preis und macht, zusammen mit anderen technologischen Aspekten, die häusliche Anwendung sehr aufwending. Ich kann mir heute ja auch für ein paar hundert oder wenige tausend Euro eine Drehbank aus China kaufen, bekomme dann aber eben keine Schaublin-Qualität. Für unsere Zwecke sind eigentlich eine Auflösung (Schichtdicke, Positionierung im Raum) und Reproduzierbarkeit in der Größenordnung von 1/50 bis 1/100 Milimeter nötig. Das läßt sich aber eben mit 'China-Druckern' in der mittleren Zukunft nicht erreichen lassen, auch wenn die Drucker immer billiger werden.

Apropos Brotbackmaschine: wir haben auch eine, aber weniger aus ideologischen Gründen, denn aus Gründen des lokalen Marktes - in Paris bekommt man eben kein anständiges Roggenbrot. Die Produkte aus der Maschine lassen sich nicht mit einem guten Bäckerbrot (gibt es das noch ?) vergleichen, kommen der richtigen Sache aber näher, als die hiesigen, hefegetriebenen Brote. Insofern ist der Vergleich zwischen 3D-Drucker und Brotbackmaschine nicht so abwegig, beide ermöglichen die Herstellung eines Produktes, das so auf dem (lokalen) Markt nicht verfügbar ist. Und: die Preise für ein fertiges Brot aus der Maschine sind vergleichbar mit den artisanalen Brotpreisen (ALDI kann's wahrscheinlich billiger).

Noch ein historisches Zitat des seinerzeitigen IBM-Chefs in den frühen 1980er Jahren: "Es wird einen Markt von vielleicht ein paar Dutzend Personal-Computern weltweit geben" ...

wefalck
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Alex

es scheint schon loszugehen, auf der neuen Modellfan hat es auf der Rückseite eine Werbung für einen 3D-Drucker, und in der Zeitschrift werden Tests durch die Redaktion angekündigt...

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

FREDO

Naja, für den Preis fahr ich dann mal besser in den Urlaub, ist mehr Erholung...  :pffft:
06120-4  Beste Grüsse ;)

Tramspotters

Was heißt denn hier "es geht los" ? Für mich ist dieses Thema schon vor über 1,5 Jahren losgegangen: http://www.tramspotters.de/?p=339

Ich habe zwischenzeitlich über 20 verschiedene Straßenbahnmodelle in 3D konstruiert, die ich dann über Dienstleister habe drucken lassen: www.shapeways.com oder www.i.materialise.com

Es ersetzt keine andere Technik, zuvor habe ich diese mit Scratchbuildung gebaut und dann in Resin abgegossen oder Messingmodelle gebaut. Wie jede Bautechnik hat sie ihre Vor- und Nachteile und ist auch nicht das Allheilmittel, wie uns die Medien manchmal suggerieren wollen.

Der Bau eines Fahrzeugs erfolgt nun bequem vom Sofa aus am Rechner:


101_verlängert_1 von Tramspotters.de auf Flickr

Man erhält dann den Rohling


Unbenannt von Tramspotters.de auf Flickr

oder


Unbenannt von Tramspotters.de auf Flickr

den man mit den bekannten Methoden weiterbearbeiten kann wie man möchte, bis man das fertige Modell hat:


IMG_3035 von Tramspotters.de auf Flickr


Unbenannt von Tramspotters.de auf Flickr


Unbenannt von Tramspotters.de auf Flickr

Wenn ihr auf meine Homepage www.tramspotters.de oder auf Facebook www.facebook.com/tramspotters.de schaut, könnt ihr noch mehr Modelle sehen, die in 3D Druck entstanden sind.



Alex

@Guido: die sehen wirklich schick aus! Interessant wäre es, den Unterschied zu sehen zwischen einem Druck bei den "Profis", und einem Druck zu Hause, auf dem beworbenen Drucker. Das ist der springende Punkt. Darum geht es ja genaugenommen bei diesem Thread ;)

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Tramspotters

Hi Alex,

ein Druck zu Hause ist derzeit für mich kein Thema. Solche Geräte bekommt man mittlerweile für 800 Euro, aber da ist zum einen die Qualität deutlich geringer und bis sich das amortisiert hat, ist das Gerät hoffnungslos veraltet. Da gebe ich den Druck lieber in Auftrag, reklamiere falls was nicht in Ordnung ist und freue mich dann am guten Ergebnis. Man muss nicht alles selber machen.

nuggetier

Kürzlich sah ich im TV einen kurzen Bericht zu solchen 3-D-Geräten.
Da wurde zwar "nur" ein Stück Baumstamm als Vorlage genommen um davon dann in kleinerem Maßstab eine Vase herzustellen.
Das Ergebnis war in jeder Beziehung perfekt, die Baumrinde sah absolut originalgetreu aus.
Selber wüßte ich jetzt nicht was ich da drucken lassen möchte.
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

FREDO

Nunja, wie lange braucht man a) als Fachmann b) als ungeübter Laie für solch einen Entwurf???

Spätestens daran scheiden sich die Geister...
06120-4  Beste Grüsse ;)

Tramspotters

Für so eine 3D Konstruktion benötige ich zwischen 5 und 25 Stunden, je nach Modell und Umfang.

FREDO

Vermute mal als a), der du das schon öfter gemacht hast, oder sogar aus dem Beruf kommst. Als ungeübter Laie wird man sich wohl erstmal einige 100 Stunden mit dem Proggi und seinen Feinheiten auseiandersetzen müssen...
06120-4  Beste Grüsse ;)

Black_Knight

Nunja, 5 Stunden finde ich schon fast zu wenig. 25 Stunden sind bei dem, was ich als Detaillierungsgrad erkennen kann okay. Je mehr Details man in so ein Modlel einbaut, desto länger dauert es auch. Aus meiner Erfahrung sitze ich persönlich an einem 1:35 Modell eines modernen Militärfahrzeuges je nach Funktionsfähigkeit und Detaillierungsgrad deutlich über 100 Stunden und ich bin durchaus vom Fach.

Viele Grüße

Tobias

nuggetier

Jetzt weiß ich wofür ich solch ein 3-D-Gerät einsetzen würde:
Modelle von Burgen !

So wie dieses hier z:B: Burg Stolzenfels

Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

FREDO

Ups; da werd ich wohl beim traditionellen Scratch nach Drei/Vierseitenzeichnung bleiben, da hab ich das Modell schneller auf dem Tisch als nur entworfen...
06120-4  Beste Grüsse ;)

Tramspotters

@Fredo:

ne, nicht a). Ich habe sowas nicht gelernt. Mit 2D Cad arbeite ich schon länger, da ich damit auch Ätzkonstruktionen entworfen habe. 3D Design habe ich mir mit Sketchup selber beigebracht.

@Black_Knight:
Es hängt davon ab, was man konstruiert. Ein einfaches Modernes Fahrzeug ohne große Rundungen und Details ist in der Tat schnell konstruiert. Der Vorteil ist natürlich, dass man Grundkonstruktionen, z.B. für Fahrwerke immer wiederverwenden kann. Auch Varianten von Fahrzeugen wie z.B. bei dem Essener Großraumwagen aus der 30er Jahren sind sehr schnell geschehen. Andere Fahrzeuge haben es auch "in sich". Wenn ich mir mal verbissen habe, dann hilft nur aufhören und nach 3 Tagen wieder anfangen. Dann geht´s meistens sehr schnell weiter ;-)

Black_Knight

Die Aussenkonturen sind das kleinere Problem, das größere sind die Details und diverse Funktionalitäten. Vor allem die passenden Maße machen ein modernes Militärfahrzeug sehr aufwändig.
Ich denke das ist aber nicht mit einer deiner Strassenbahnen vergleichbar, denn die sind ja nur für dich konstruiert, die Modelle von mir sind für die breitere Masse gedacht und mssen deshlab gewissen Ansprüchen genügen. Aber als Fazit kann man definitiv sagen, dass die 3D konstruktion nicht so einfach ist wie es aussieht und es wird auch sicher niemand mal eben so beherrschen.
Im Übrigen ist im professionellen Breich mehr möglich als man an Auflösung von Shapeways und Co bekommt, da können dann auch kleine Reifenwulste sehr gut dargestellt werden ;)

Viele Grüße

Tobias

Tramspotters

Hallo Tobias,

ich baue vorrangig die Modelle für mich, aber lasse auch andere daran teilhaben und gebe die Möglichkeit, diese dann als Rohlinge bei Shapeways oder i.materialise zu erwerben. Was dann einer daraus baut, ist seine Sache. Ein Bekannter altert z.B. die Modelle immer, ich hingegen habe sie immer schön gepflegt ;-)

Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch noch besser geht, aber das ist ja auch immer eine Frage des Preises. Für ein Urmodell kann man natürlich auch mehr investieren, aber für meine Zwecke reicht es bislang völlig aus. Wenn Qualitätskontrolle oder Service noch besser werden, bin ich begeistert :-)


WolfBenrath

Habe mich heute mal mit der 3D-Druckerei beschäftigt. - Bin seit längeren auf der Suche nach Panzer im Maßstab 1:160 ...
Habe einige Druckereien in meiner Nähe gefunden, die so etwas anbieten. Preise usw. muß ich noch erfahren, da ich nicht dazu kam, da sich auf meinem PC das Anti-Viren Programm von "Kingsoft" in chinesisch (tolle Symbole) festgesetzt hatte und nichts half, es wieder zu entfernen. - Habe 3h gebraucht um es wieder zu entfernen, und dabei Win7 "lieben" gelernt. (War sogar als Admin nicht zu entfernen, wobei das erste Problem war, erst einmal den Admin unter Win7 einzuschalten...)
Als kostenlose Vorlagen hab ich einige tolle Panzer-Modelle gefunden:
http://sketchup.google.com/3dwarehouse/search?q=panzer&styp=m&scoring=t&btnG=Suchen

Wer sich das 3D-Drucken mal ansehen will:
http://www.computerbild.de/videos/Ultimaker-FreeSculpt-3D-Drucker-Test-8572361.html

- Noch einen Tipp: Das Kingsoft-Antiviren-Programm kam wohl mit, als ich ein Sketchup-Viewer installiert habe...

tengel

@WolfBenrath,

die sketchup-Vorlagen brauchen aber noch einiges an Nacharbeit, so wie sie jetzt sind, kann man sie nicht drucken.
Ich habe das für meinen APC schon mal beschrieben: http://www.modellboard.net/index.php?topic=44804.0.
Falls Bedarf ist, schreib ich mal ein Tutorial.
Best Regards
Torsten
The difference between genius and stupidity is that genius has its limits - Albert Einstein

scaleautofactory

Tramspotters

Hallo Tengel,

tolles Modell  :klatsch:

@WolfBenrath:
Auch wenn man die Modelle dort nicht drucken kann, so sind sie gut als Grundlage zu verwenden. Danke für den Link.

Der Hoff

Weil ichs grad gesehn hab, nicht so ernst nehmen/bzw. vielleicht doch



:winken:

WolfBenrath

Danke Euch für die Info. - Bin davon ausgegangen, dass man diese Vorlagen ohne großen Aufwand in 3d ausdrucken kann. - Werde dann noch etwas warten, bis Drucker auf den Markt kommen die solche Vorlagen ohne aufwendiger Nachbearbeitung verwenden können.
Die 3D-Druckerei ist aber auf jeden Fall eine sehr spannende Sache.

Black_Knight

Hallo!

Das Problem sind doch nicht die Drucker, die den Druck mit solchen Vorlagen nicht zu lassen, sondern es sind doch die Vorlagen, die dafür eigentlich nicht gedacht sind. Wir reden hier im professionellen Bereich von Programmen jenseits der 20000€, die ja irgendeine Daseinsberechtigung brauchen, wenn man ihre Funktionen mit einem Freeware-Programm abdecken könnte.
Sketch-Up ist sicherlich nutzbar für 3D-Konstruktion, aber sicherlich nciht in dem Nutzungsumfang und der Dteialtreue machbar, wie das bspw. mit Catia oder dergleichen gehen würde.

Gruß

Tobias