Special Market ist denen egal.
Teils/Teils...
Wenn man sich deren Militärfahrzeuge in 1/72 anschaut, sind da schon seit Jahren sehr ordentliche Sachen dabei!
Vom Flugzeugbauer-Standpunkt bin ich da unentschieden.
Auf der einen Seite uralte Möhren und Fremdformen, die für Heavy-User mehr oder weniger alte Hüte sind. Auf der anderen Seite Formneuheiten für die wir noch vor 20 Jahren zu Fuss nach Bünde gepilgert wären: C-54, Ju 88 in 1/32 und 1/72, Fairey Gannet, He 177, BV 222, Shackleton etc. pp.
aber eine irgendwie geartete stimmige Produktpalette mit eigenen Entwicklungen vermag ich da nicht zu erkennen
Einfach ausgedrückt: Revell denkt, "Die kaufen Revell."
Wir denken: "Oh toll, ich kaufe eine He 177 in neuer Form."
Und ob die gut genug für meine Special-Market Ansprüche ist: Das sagen mir meine Bastelfreunde in den Internet-Foren.
Mein Ausblick (unter Marketing-Gesichtspunkten): Sollte es die breite Masse tatsächlich geben, von der Revell annimmt, dass sie Revell kauft weil man halt die Marke kennt, sei es für Neffen, Enkel oder zum vermeintlich problemlosen Wiedereinstieg) -> Dann funktioniert diese Strategie ganz gut, weil ab und an auch nette Krümel für den Special Market dabei sind (siehe oben)
Gibt es diese Masse nicht oder in nicht ausreichender Zahl:

Aber was soll Revell auch tun? Gerade die jüngeren Hersteller wie Eduard haben durchweg High-End Bausätzn im Angebot und Firmen wie Tamiya oder Hasegawa haben dieses Image ja schon ewig.
Das "Massen"- oder "Spielzeug"-Image von Revell ist hier im gewissen Sinne eine "Altlast" in den Köpfen der Baby-Boomer die die Dinger sorglos zusammen geklebt hatten und damit auch das Markenbild für sich prägten...
Wobei fast alle, die Revell aus dieser Zeit kennen, Flugzeuge gebaut haben..
Panzer bzw. Bundeswehr war in den Goldenen 70ern definitiv nicht Revells Ding. Daher konnten sie bei Null anfangen, als das Thema aufkam, haben das gleich richtig gemacht und stehen im Vergleich zu den Flugzeugen meiner Meinung nach mit einem weitaus besserem Ruf da!
Die Alternative für Flugzeuge/Autos: Komplett umstellen auf richtig tolle Formneuheiten? Entsprechend teurer werden? Und den Nachwuchs ebenso verlieren wie Gelegenheitsbastler und Wiedereinsteiger?
Könnte klappen, könnte aber auch schief gehen.
Ich denke, das machen die derzeit schon richtig: Sehen, was sie mitnehmen können und dann ab und an ein Zuckerl für den "ernsthaften" Modellbauer. Was die Zukunft bringt: Mir egal, meine Schränke sind voll.

Russie