Wie stellt ihr Nietenreihen her?

Begonnen von StiftRoyal, 25. Februar 2010, 15:18:21

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IWO

Ahhhhhh... :8:

so weit , so gut. Aber, wenn ich mir meine 1/48-Bausätze von diversen Fliegern so ansehe, dann haben die erhabene "Beulen"; wenn ich nun "Löcher" gravieren würde, würde dies doch auffallen?! Es sei denn, ich schmirgel alle "Beulen" ab und mache alles mit "Löchern" neu... schmerz lass nach!  ;(

Dumm ist halt nur, das an den Stößen einiger Teile eben gespachtelt und dann geschliffen werden muß, und da gehen halt die "Beulen" verloren; ich brauche also eigentlich etwas um die "Beulen" wieder aufzutragen...  und da habe ich bisher noch keine brauchbare Lösung gefunden. Es gibt wohl Resinnieten im Maßstab z.B. die hier: ttp://www.sockelshop.de/catalog/nieten-schraubenkoepfe-02mm-p-14893.html die dann aufgeklebt werden. Hat da Jemand Erfahrungen mit?! Erscheint mir recht teuer, und ich mag mir garnicht vorstellen, wie die Dinger ständig aus der Pinzette hüpfen...


Schnurx

Zitat von: IWO in 13. März 2010, 10:56:22
Ahhhhhh... :8:

so weit , so gut. Aber, wenn ich mir meine 1/48-Bausätze von diversen Fliegern so ansehe, dann haben die erhabene "Beulen";


Hmmm. Sind das ältere? Man müsste wissen, um welchen Typ es geht um sagen zu können, was richtig wäre. An manchen Typen gab es auch beide Formen.

Zitatwenn ich nun "Löcher" gravieren würde, würde dies doch auffallen?! Es sei denn, ich schmirgel alle "Beulen" ab und mache alles mit "Löchern" neu... schmerz lass nach!  ;(

Das ist tatsächlich ein öfter mal gemachtes Verfahren, auch mit erhabenen Blechstößen.

Zitat
Dumm ist halt nur, das an den Stößen einiger Teile eben gespachtelt und dann geschliffen werden muß, und da gehen halt die "Beulen" verloren; ich brauche also eigentlich etwas um die "Beulen" wieder aufzutragen...  und da habe ich bisher noch keine brauchbare Lösung gefunden. Es gibt wohl Resinnieten im Maßstab z.B. die hier: ttp://www.sockelshop.de/catalog/nieten-schraubenkoepfe-02mm-p-14893.html die dann aufgeklebt werden. Hat da Jemand Erfahrungen mit?! Erscheint mir recht teuer, und ich mag mir garnicht vorstellen, wie die Dinger ständig aus der Pinzette hüpfen...

Da würde ich an Deiner Stelle entweder versuchen, die Köpfchen mit sowas wie dickflüssiger Farbe und etwas spitzem "aufzutupfen" oder auf die Nieten von Archer zurückzugreifen. Das sind auch Resin-Nietchen, aber aufgedruckt auf Decal-Film. Wird verarbeitet, wie normale Decals auch. D.h. Du schneidest einen Streifen mit einer gewissen Anzahl an Nieten aus und bringst diesen dann an, wie ein normales Decal.


StiftRoyal

Wenn die Nieten recht dick sind und man nur kleine Stellen, z.B. nach dem Verschleifen, hat an denen man selbige wieder herstellen muss reichen meist ein paar Kleckse Weißleim um die Nieten zu imitieren. Einfach per Nadelspitze oder Zahnstocher aufbringen.

Sekunde

Zitat von: StiftRoyal in 12. März 2010, 19:46:36
Ja, eine Debatte über Sinn und Unsinn verschiedener Details ist m.E. immer ein wenig abwegig. Wenn wir komplett Original in 72 bauen möchten würden alle Gravuren verschwinden, eine Vakuhaube wäre zu dick, es gäbe kein Pre/post Shading und die Modelle sähen einfach langweilig aus.....ganz das Gegenteil vom Original ;).
Gerade bei großen Flugzeugen mit riesigen Einfarbigen Flächen, wie z.B. meine Dakota, stört mich diese monotone Oberfläche extrem. Das wirkt dann wirklich wie Spielzeug...

Da kann ich nicht ganz zu stimmen: Auch in 1:72 sind schon Gravuren sinnvoll, allerdings sollten diese nicht mit "preshading" so sichtbar gemacht werden ,das sie schon aus 2 m Entfernung winken (oft gesehen und von allen bewundert :D )  Die Gravuren sollten mit kleiner werdendem Abstand des Betrachters zum Modell immer "sichtbarer" werden, im Prinzip wie beim Original. Dies ist auch recht gut realisierbar. Auch bei "riesigen" eintönigen Flächen ist das unproblematisch, wenn man mit der Airbrush relativ fein aber doch grobe Akzente setzt (nicht nur entlang der Gravurlinien verschmutzen) sondern auch die Flächen mal hell und dunkel erscheinen läßt. Gerade auf großen Flächen erzeugt z.B. ein nachmalen der Gravuren den Spielzeug bzw. Papiermodelleffekt.

Zurück zu den Nieten: Es ist schon möglich diese im größeren Maßstab darzustellen, aber bei vielen neuen Bausätzen ist der Detaillierungsgrad der Oberflächen in 1:32 genau der gleiche wie in 1:72. (Beispiel Ju 88 von Revell in 1:32 diese Art der Oberflächen hat Hasegawa schon in 1:72 und selbst Revell ebenfalls) Alte Monogrambausätze in 1:48 hatten da schon bessere Oberflächen nebst Nieten. Aber ist ja eh nicht mein Maßstab :) 

Viele Grüße Sekunde   

Primoz

Einige Uralt-Bausätze hatten sehr realistisch wiedergegebene Nieten, z.B. die Halifax von Airfix (da war eher die Passungenauigkeit das Problem). Wieso schaffen die Hersteller mit der heutigen Technik nicht mehr, was vor einem halben Jahrhundert möglich war?
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

Flugwuzzi

Für die erhabenen Nieten habe ich erst gestern auf der Modellbauausstellung GO-MODELLING in Wien eine absolut überzeugende Lösung gesehen.
Decalähnliche Nieten die auf das Modell aufgebracht werden und nach 2 Stunden wird die Trägerfolie abgezogen. Das gezeigte Ergebnis war perfekt!! Zumindest für 1/48 und 1/32.

Der Hersteller hat kleine Gratistestsheets verteilt und auch eine Videovorführung gemacht.
Website gibts auch mit ein paar englischen Infos: http://www.hgw.webgarden.cz und hier http://hgw.webgarden.cz/image/15913148

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Hans

ZitatWieso schaffen die Hersteller mit der heutigen Technik nicht mehr, was vor einem halben Jahrhundert möglich war?

Weil verpönt und gleichzeitig kostensparend. Lies mal alte Modellzeitschriften, dort war dann von "Dampfkesselnieten" und einem nachgerade rituellen Abschleifen die Rede. Die tonangebenden Granden der Modellbauszene schliffen ab und gravierten die Blechstösse, das war dann einfach Stand der angesagten Modellbautechnik, so wie es heute zB dunkel schattierte (nicht die ausgelegten, sondern durch pre-shading erzeugten) Blechstösse. Auch der Modellbau folgt Moden. Als Hersteller hätte ich die Mode auch akzeptiert, weitere Benietungen sind ja auch kostensteigernd.

ABER: Es gibt ja genügend Beispiele flach vernieteter Flugzeuge, es haben ja nicht alle die erhabenen Nieten. Ein Hochgesang auf alte Zeiten ist hier wirklich unangebracht, denn damals wurde andererseits auch alles mit erhabenen Nieten verziert, auch wenn es eigentlich flache Nieten waren.

Letztlich kenne ich nur einen einzigen Bausatz eines Flugzeuges, dessen Oberfläche wirklich korrekt ist: Blechstösse negativ auf Stoss und Flachnieten als Kreise, nicht als Punkte auch negativ. Das ist die Bf 109 F oder G von Revell in 1/32 in der alten Form, aktuell als Wiederauflage erhältlich. Modelle mit erhabenen Nieten, die auch im Original so waren gibts natürlich mehrere, aber dort sind dann auch die Blechstösse erhaben und dies wäre allenfalls bei übereinandergenieteten Blechen korrekt - was es ja auch gab. Man sehe sich nur mal einige amerikanische Baumuster an.

Fazit: Wie es der Hersteller macht, macht er es falsch. Obwohl schon noch einiges ginge....auch in 72 und erst recht in 32 und 24.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Primoz

Zitat von: HansTrauner in 15. März 2010, 20:00:58
Letztlich kenne ich nur einen einzigen Bausatz eines Flugzeuges, dessen Oberfläche wirklich korrekt ist:

Doooch! Die Tupolew Tu-2 und die SB-2 von ICM. Allerdings ist da sie Passgenauigkeit so hundsmiserabel, dass sie diesen Vorteil wieder zunichte macht. :rolleyes:
Das Leben ist eine sexuell übertragbare unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang

norei

#33
Zitat von: Flugwuzzi in 15. März 2010, 15:18:38
Für die erhabenen Nieten habe ich erst gestern auf der Modellbauausstellung GO-MODELLING in Wien eine absolut überzeugende Lösung gesehen.
Decalähnliche Nieten die auf das Modell aufgebracht werden und nach 2 Stunden wird die Trägerfolie abgezogen. Das gezeigte Ergebnis war perfekt!! Zumindest für 1/48 und 1/32.

Der Hersteller hat kleine Gratistestsheets verteilt und auch eine Videovorführung gemacht.
Website gibts auch mit ein paar englischen Infos: http://www.hgw.webgarden.cz und hier http://hgw.webgarden.cz/image/15913148

lg
Walter

... da war doch 'mal was ... genau: hatte nicht "tarner" vor einiger Zeit bei seinem ersten Segelschiff, der Passat, Versuche in diese Richtung unternommen? => http://www.modellboard.net/index.php?topic=21186.45 (fast am Ende des Threads)

Gruß Norbert

Sekunde

Zitat von: HansTrauner in 15. März 2010, 20:00:58

Weil verpönt und gleichzeitig kostensparend. Lies mal alte Modellzeitschriften, dort war dann von "Dampfkesselnieten" und einem nachgerade rituellen Abschleifen die Rede. Die tonangebenden Granden der Modellbauszene schliffen ab und gravierten die Blechstösse, das war dann einfach Stand der angesagten Modellbautechnik, so wie es heute zB dunkel schattierte (nicht die ausgelegten, sondern durch pre-shading erzeugten) Blechstösse. Auch der Modellbau folgt Moden. Als Hersteller hätte ich die Mode auch akzeptiert, weitere Benietungen sind ja auch kostensteigernd.

ABER: Es gibt ja genügend Beispiele flach vernieteter Flugzeuge, es haben ja nicht alle die erhabenen Nieten. Ein Hochgesang auf alte Zeiten ist hier wirklich unangebracht, denn damals wurde andererseits auch alles mit erhabenen Nieten verziert, auch wenn es eigentlich flache Nieten waren.

Fazit: Wie es der Hersteller macht, macht er es falsch. Obwohl schon noch einiges ginge....auch in 72 und erst recht in 32 und 24.
H

Das Problem der alten Kits, war ja auch darin zu sehen, das die Nieten riesig waren und auch noch völlig deplaziert, so dass sie wirklich weg mußten. Und mal ehrlich, wen hat es denn als Kind gestört? Erst später mit dem immer wachsameren Auge stieg bei mir der Anspruch auf genauere Oberflächen.

Da geht sicherlich noch einiges, aber aus Kostengründen, wie schon erwähnt, werden die "Großen" da nicht mitziehen, im Gegenteil. Bei A-Model oder ICM gibt es ja schon gute Ansätze, allerdings mit dem beschriebenen Nachteil, das durch die notwendigen Schleif- und Spachtelarbeiten einges davon verloren geht bzw. wiederhergestellt werden muss. (Hab ne Su-2 und ne He 70 von ICM im Bau...)
Wie auch immer, es hat eben alles seine Vor- und Nachteile, aber dafür sind wir ja Modellbauer.  :)

Viele Grüße Sekunde