Northrop F-5E Tiger II - Österr. Bundesheer (AFV Club 1:48) - FERTIG

Begonnen von Flugwuzzi, 29. August 2017, 18:26:44

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passra

Danke für die ausführlichen Infos, sehr informativ  :P schaut doch schon einmal super aus, freu mich auf die Lackierung.

Weiter so!  :P

Servus
Simon 

f1-bauer

Servus Walter,
jetzt habe ich erstmal alles nachgeholt, was es seit meinem letzten Besuch zu lesen gab. Kurz, ich bin beeindruckt, wie Du dem Bausatz Mores lehrst. Das ist sicher ein Bausatz für sehr fortgeschrittene - und selbst Du musst ganz schön in die Trickkiste greifen  8o. Ich lerne und staune - ich sag ja, Handbuchcharakter, wie jeder Deiner Bauberichte  :klatsch:  :meister:  und  :respekt:

Wie schon vorne geschrieben nehme ich die "Schmelzspachtel" auch her, nur ich nehm das Zeug nur an Stellen, die man nicht sieht bzw. wo nicht so viele Details sind. Ist mir zu gefährlich und vor allem scheue ich die Restauration von Panels und Niete.

So, und jetzt frue mich auf den Lackierlehrgang   :D

Gruß
Jürgen  :winken:


bughunter

Da hast Du aber ordentlich rangeklotzt die letzte Zeit :P komme ja kaum mit dem Lesen hinterher!

Zitat von: Flugwuzzi in 16. September 2017, 17:17:33
Oft sieht man auf Fotos braun/orange Sidewinder, diese sind jedoch Übungsraketen um das Flugverhalten zu trainieren. Scharfe Sidewinder sind weiß.
Braun/gelbe Streifen haben die scharfen, dachte ich. Gelb für Sprengstoff, Braun für Treibsatz. Reinweiß ist die Farbe wohl auch eher nicht, mehr so off-white oder leicht in beige. Die Trainingsgeräte tragen blaue Streifen.
Siehe auch den Farbcode hier: http://www.scottshobbyplace.com/Missile-Ref/missile-markings.html

Was mich daher irritiert, sind die gelben und blauen Ringe nebeneinander auf Deinen Decals, was nun wirklich keinen Sinn macht, wie "Kurfürst" hier schon richtig festgestellt hat:
http://modellboard.net/index.php?topic=47817.msg720206#msg720206

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Puchi

Entschuldigung, wenn ich beim Lackieren störe, aber ich muss Folgendes dringend loswerden: :D
Sehr schöne Abhandlung der Bauschritte, Walter! Wieder ein Update, das einem das Gefühl vermittelt, bei Dir am Basteltisch zu sitzen und die großen Schritte, mit denen es am Tiger vorangeht, hautnah mitzuerleben. :klatsch:

Zitat von: Flugwuzzi in 16. September 2017, 17:17:33
... und in der Mitte der Kanzel gibt es eine Art Mikrorisse, die man bei einem bestimmten Betrachtungswinkel sieht, sonst sieht man nichts davon. Blöd, aber die kann ich leider nicht wegschleifen.
Hätte da nicht ein Bad in Future Abhilfe schaffen können?


Liebe Grüße,

Karl

Graf Spee

Mir fällt grade auf, das an der vorderen Scheibe die Maske einen leichten Versatz hat.
Nicht dass das nachher Probleme mit der Lackierung gibt, da sind die Scheibenrahmen bei Euch Fliegerbauern ja empfindlich.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Flugwuzzi

Zitat von: passra in 16. September 2017, 17:46:40
Danke für die ausführlichen Infos, sehr informativ  :P schaut doch schon einmal super aus, freu mich auf die Lackierung.
Danke Simon ... draußen regnet es in Strömen und ich mach mich grade an die Lackierung ... herrlich so ein verregneter, familienfreier Sonntag  :D

Zitat von: f1-bauer in 16. September 2017, 18:02:34
Servus Walter,
jetzt habe ich erstmal alles nachgeholt, was es seit meinem letzten Besuch zu lesen gab.
...
Wie schon vorne geschrieben nehme ich die "Schmelzspachtel" auch her, nur ich nehm das Zeug nur an Stellen, die man nicht sieht bzw. wo nicht so viele Details sind.
Danke Jürgen, schön dass du das versäumte nachgeholt hast, sonst hätte es einen Eintrag ins Elternheft gegeben  :3:
Ich nehme den "Schmelzspachtel" sehr gerne in den Bereichen wo man neu gravieren muss. Es ist nach aushärten wie das restliche Bausatzplastik. Bei anderen Spachteln oder Superkleberspachtel reißt beim nachgravieren die Panelline manchmal auf oder man hat plötzlich eine andere Tiefe/Breite als die Panelline im Plastik.  :1:

Zitat von: bughunter in 16. September 2017, 22:39:12
Was mich daher irritiert, sind die gelben und blauen Ringe nebeneinander auf Deinen Decals, was nun wirklich keinen Sinn macht, wie "Kurfürst" hier schon richtig festgestellt hat:
http://modellboard.net/index.php?topic=47817.msg720206#msg720206
Danke für die Info und die Links Frank.
Mit der braun-rangen Farbe meinte ich die Grundfarbe der Sidewinder ... siehe diese: http://imgproc.airliners.net/photos/airliners/6/5/8/0776856.jpg?v=v40

Zitat von: Puchi in 17. September 2017, 07:44:06
Entschuldigung, wenn ich beim Lackieren störe, aber ich muss Folgendes dringend loswerden: :D
...

Zitat von: Flugwuzzi in 16. September 2017, 17:17:33
... und in der Mitte der Kanzel gibt es eine Art Mikrorisse, die man bei einem bestimmten Betrachtungswinkel sieht, sonst sieht man nichts davon. Blöd, aber die kann ich leider nicht wegschleifen.
Hätte da nicht ein Bad in Future Abhilfe schaffen können?
Kein Problem Karl, für positiv aufmunternde Worte habe ich immer Zeit ... Danke.
Was die Mikrorissse betrifft ... diese sind innerhalb des Materials, parallel zueinander. Ich denke nicht dass da Future geholfen hätte. Falls es nach dem demaskieren doch noch störend aussieht kann ich aber immer noch eine Lage Future "drüberklatschen"   :D

Zitat von: Graf Spee in 17. September 2017, 11:11:53
Mir fällt grade auf, das an der vorderen Scheibe die Maske einen leichten Versatz hat.
Danke für die Info Graf, sehr aufmerksam beim mitlesen ... bekommst ein Mitarbeitsplus  :D
Der Versatz sind angegossene Dichtungen am Scheibenrahmen. Da diese die gleiche Farbe wie der Rahmen haben oder auch gar nicht vorhanden sind (je nach Foto) werden die einfach mit der Kanzelfarbe übermalt

Lg und scheenen Sonntag
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Flugwuzzi

Grundierung

Da ich doch einige Schleif- und Füllarbeiten zu Erledigen hatte, wollte ich eine Grundierung verwenden die kleine Schleifriefen etc. ausnivelliert und ein glattes Finish erzeugt.
Dafür verwende ich sehr gerne den Primer STYNYLREZ von Badger. Gesprüht mit einer 0,4mm Düse & Evolution ergibt das immer wieder eine glatte seidige Oberfläche die sehr rasch trocknet und falls nötig auch bald verschliffen werden kann.  :P

Der Primer ist in Festlandeuropa schwer zu beziehen. Aber es gibt inzwischen den Primer abgefüllt und verkauft unter dem Label von UMP unter www.umpretail.com. Von Ammo/MiG gibt es den sog. One-Shot-Primer. Das ist vermutlich die gleiche Rezeptur wie der Stynylrez, denn der Primer hat auch die gleichen Eigenschaften.




Farbgebung

Wenn man sich die Vorbildfotos ansieht dann ist es schwer eindeutig die Farben festzulegen. Bei jedem Foto sieht es, Aufgrund der Lichtverhältnisse anders aus. Manchmal sieht man sogar gar keine Farbunterschiede zwischen den Farbtönen ... crazy.  8o

Im Booklet zu den Decals von IPMS Austria gibt es interessante Informationen zur Farbgebung vom Vorbild und Vorschläge zu Modellbaufarben.
Beim Vorbild verwendet man die Farbe von der Firma Walter Mäder AG. Die beiden Grautöne sind F9453 (Mittelgrau) und F9452 (Hellgrau). Allerdings verkauft diese Firma keine Gebinde zu 30ml.  :D
Nasenspitze (Radom) und Leitwerkspitze sind mit einem Anti-Erosionsanstrich PRIAM 32005 versehen.

Man kann diese Farben mühsen mit FS-Farbangaben zusammenmischen ... oder man nimmt die Empfehlung von der IPMS Austria.

Hellgrau: Gunze H307
Dunkelgrau: Gunze H308
Anti-Erosionsanstrich: Gunze H75

Ich bin derzeit am Umstieg auf die MRP Farben und hab mir die Mühe gemacht diverse Grautöne zu testen und zu vergleichen. Bei den Testkarten habe ich 3 Grundierungen aufgesprüht (grau/weiß/schwarz) und dann die Farben drauf.

Übersetzt in meine zur Verfügung stehenden Farben heißt das

Hellgrau: MRP 38 Light grey
Dunkelgrau: MRP 97 US dark ghost gray
Anti-ERosionsanstrich: Stynylrez grau



Auf uns wartet also eine recht einfache 2farben Tarnung in Grautönen .... DACHTE ICH  :pffft:

Erst habe ich mit MRP Nato Black eine Vorschattierung aufgetragen, war mir aber nicht sicher ob mir das dann gefallen wird.



Beim Auftragen der hellgrauen Basisfarben (MRP 38) hab ich dann sehr schnell festgestellt, dass die dunkelgraue Grundierung kein Geniestreich war. Wenn ich den Preshading Effekt sehen wollte, war die hellgraue Grundfarbe einfach zu transparenz und der Effekt durch die dunkle Grundierung zu dunkel. Ich hätte die Grundierung noch aufhellen können, aber dass war mir dann zu viel Arbeit.
Also habe ich letztlich alles ziemlich deckend lackiert um einen vernünftigen Farbton der Grundfarbe hinzubekommen ... tschüss Preschading   :3:



Nach 1/2 Stunde Trockenzeit - die MRP Farbe ist da schon grifffest ...genial! ... ging es dann weiter mit den Tarnflecken.

Auf den Vorbildfotos haben alle Maschinen ähnliche, aber doch unterschiedliche Farbflecken.
Meine Vorbildmaschine J-3052 hat im AFV Club Bausatz Anleitung gute Angaben zu den Flecken, die so auch auf den Fotos zu sehen ist. Hier haben die AFV Club Jungs gut recherchiert. Die Bilder von der AFV Club Anleitung wurden vergrößert um die Flecken besser sehen zu können.



Man hätte jetzt für die Tarnflecken Masken schneiden können, oder UHU Patafix-Würmchen in Form legen können. Ich entschied mich für die Freihandvariante. Die geht am schnellsten, hat aber auch einen "Nervenkitzel-Faktor".

Die MRP Farben sind sehr dünn, wir müssen ganz fein, mit wenig Farbe und wenig Druck sprühen. Wichtig ist es jetzt das Arbeitsgerät, die Farbe und die Finger gut aufeinander einzustellen   :3:

Druck
Keine Ahnung mit welchem Druck ich sprühe, die Anzeige am Kompressor zeigt immer Phantasiewerte an.
Ich drehe den Kompressor ganz zu, drücke den Lufthebel der Airbrush (nur Luft). Dann drehe ich den Kompressor vorsichtig auf bis ich ein leichtes, konstantes PSSSSSS höre, ohne dass etwas sprotzelt.

Airbrush
Für feine Sprüharbeiten verwende ich die Infinity von H&S (derzeit mit 0.2mm Nadel/Düse) mit Ihrem Quickfix (sieht aus wie ein Kugelschreiber am hinteren Ende).
Der Quickfix ist DIE Vereinfachung für feine Sprüharbeiten, bei denen man auf keinen Fall versehentlich am Hebel "abrutschen" darf.

Ich drücke nun den Quickfix aktiv und schraube diesen komplett zu ... also geschlossen.



Dann drücke ich den Hebel um Farbe und Luft zu geben und ziehe zurück, gleichzeitig schraube ich den Quickfix vorsichtig auf bis ich eine stabile, sauber Linie auf ein Testplastik sprühen kann. Wer 3 Hände hat ist dabei im Vorteil  :D
Dann wird am Testplastik noch geübt, bis man sich mit der Einstellung wohl fühlt. WICHTIG ... zum Testen auf jeden Fall Plastik verwenden und kein Papier/Küchenrolle/Karton verwenden, das zeigt nicht das wahre Farbverhalten auf dem Plastik.



Je nach verwendeter Farbe muss man noch den Druck ein wenig nachregulieren. Dann kanns schon losgehen mit den Tarnflecken.

Tarnflecken lackieren
Im ersten Schritt sprühe ich eine grobe Formen im 90 Grad Winkel auf, meist in Kugelformen. Die Form ist kleiner als die tatsächliche Größe des Tarnflecks.
Hier merkt man sofort den Vorteil vom Quickfix ... mein Farbflow ist perfekt eingestellt und ich kann nicht versehentlich "ruckeln" und zuviel Farbe auf das Modell schießen.
Wichtig ist nur den Abstand nicht zu heftig zu verändern.



Wenn die grobe Form passt dann, gehe ich mit der Airbrush ca. im 45 Grad Winkel zur Oberfläche und arbeite die Konturformen von Innen nach Außen heraus.
Wichtig ist der 45 Grad Winkel, dadurch kommt das Overspray nach Innen wo ohnehin schon die gleiche Farbe ist und die Außenlinie vom Tarnfleck wird "schärfer". Man muss das Modell dabei halt ständig im Kreis drehen. ;)

Sollte man eine falsche Form gesprüht haben kann man einfach mit der hellen grauen Grundfarbe wieder korrigieren.

Noch ein Tipp zu den MRP Farben ...
Nicht zuviel Farbe in den Farbbecher geben, die Farben separieren sehr, sehr schnell und schon nach wenigen Minuten haben sich Farbstoffe abgelagert und der Farbton kann sich ändern. Lieber öfter nachfüllen oder mit einem Zahnstocher im Farbbecher umrühren.



Leider entpuppte sich bei mir der vermeintlich einfache Weg der Freihandlackierung als recht schwierig.

Da die beiden Grautöne sehr ähnlich sind, war es wirklich verdammt, verdammt schwer zu sehen wo ich gerade hinsprühe  8o
... wollte nicht jemand eine Infrarot-Zieleinrichtung für Airbrush erfinden?

Zusätzlich abdunkeln wollte ich auch nicht. Diese Tarnflecken sollen ja sehr subtil wirken und nicht ins Auge springen.
Nach Absonderung einiger lauter Aussprüche (nicht kindgerecht) war aber auch diese Aufgabe geschafft.

Schwer zu lackieren und schwer zu fotografieren ...







Zuguterletzt werden noch die Kleinteile lackiert und in einer zuklappbaren Box sicher aufbewahrt.




Soweit die Ergebnisse vom verregneten Wochenende.
Da die MRP Farben seidenmattes Finish haben, überlege ich derzeit ob ich den Glanzlacküberzug für die Decals diesmal auslasse und gleich mit den IPMS Decals draufgehe ...

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

GerhardB

Die Tarnflecken sind leicht dezent dunkler erkennbar, doch ist gut geworden  :P

mumm


f1-bauer

Was sag ich, Lackierlehrgang ...  :klatsch:  ... ich werde jezt doch mal über grundieren nachdenken, wegen den Schleifriefen  :pffft:

Das Ergebnis ist absolut überzeugend  :P

Gruß
Jürgen  :winken:

PS: Waaaalter ...  :aerger:
Zitat... sonst hätte es einen Eintrag ins Elternheft gegeben  :3:
... in den Ferien gibts kein Elternheft  X(

Flugwuzzi

DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

bughunter

Zitat von: Flugwuzzi in 18. September 2017, 16:29:00
Die Bilder von der AFV Club Anleitung wurden vergrößert um die Flecken besser sehen zu können.
Wenn es schon in der Anleitung schwer zu sehen ist ...

Zitat von: Flugwuzzi in 18. September 2017, 16:29:00
Da die beiden Grautöne sehr ähnlich sind, war es wirklich verdammt, verdammt schwer zu sehen wo ich gerade hinsprühe  8o
... wollte nicht jemand eine Infrarot-Zieleinrichtung für Airbrush erfinden?
und die Farben kaum zu sehen sind, dann hilft auch das Infrarotlicht nicht mehr, sondern nur noch ein Laser, oder "Patafix-Würmchen"

Kein Wunder, daß die Kamera auch nicht viel Unterschied sieht, aber im Original schaut es immer anders aus.

Zitat von: Flugwuzzi in 18. September 2017, 16:29:00
Da die MRP Farben seidenmattes Finish haben, überlege ich derzeit ob ich den Glanzlacküberzug für die Decals diesmal auslasse und gleich mit den IPMS Decals draufgehe ...
Sicher, daß Seidenmatt glanz genug hat?

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

springbank

Moin Walter,

schliesse mich da Frank an. WÜrde zumindest die STellen wo die Decals später angebracht werden mit Glanzlack vorbereiten.
Wäre mir zu riskant wenns dann doch ein Müh zu rauh gewesen wäre und die Decals nicht 1000% haften.

PS. Klasse Lackierjob.. Hut ab die Schattierungen haste super hinbekommen.

Gruß
Daniel
"Schulz was machen sie'n da?
An Drachen lass ich steigen..
Ne tatsächlich, ich dachte schon Sie sägen ne Wolke durch.."



Puchi

Saubere Lackierung wieder einmal! :klatsch:

Die Tarnung ist schwach aber doch erkennbar, zumindest wenn man weiß, dass eine da ist. :D

Bezüglich Untergrund für die Decals: prinzipiell geht's schon auf seidenmattem Lack, bei der Akagi habe ich sie auch direkt auf Gunze seidenmatt draufgepappt. Aber Deine Decals sind großflächiger, und daher halte ich es wie Daniel: wär mir zu risikoreich.

Liebe Grüße,

Karl

Flugwuzzi

Danke für euer Feedback Jungs  :P
Ihr habt mich überzeugt ... ich werde doch eine Klarlackschicht vor den Decals aufbringen. Silbernde Decals würden letztlich alles zunichte machten.
Das muss aber noch ein wenig warten, erst kommt noch weitere Farbe ins Spiel.

Die beiden Radome hinter der Nase hatte ich übersehen dunkel zu lackieren. Das wurde mit MRP-39 Grey nachgeholt.



Weil mich der Farbton irgendwie an die Abnutzungspuren an den realen F-5E erinnert hat, habe ich die ohnehin schon dünne MRP Farbe nochmal 50:50 mit Mr. Color Levelling Thinner verdünnt und damit Abnutzungen aufgesprüht. Die Fotos von den Scharfschießübungen der Schweizer in Axalp sind diesbezüglich sehr inspirativ  :D
http://www.airliners.net/search?keywords=axalp+f-5e

In einigen Bereich war der Effekt aber zu stark und die Farbe wurde vorsichtig mit einem ganz feinen Schleifstick abgeschliffen (fast schon poliert). Wenn man das in Flugrichtung macht dann ergibt das interessante Verwitterungseffekte.



Während dem Bau habe ich leider völlig auf die Positionsleuchten vergessen. Die hätte man eventuell aufbohren und mit Klarsichtmaterial ein wenig besser darstellen können.
Da ich die Lampen "freihand" sicher nicht überzeugend hinbekomme habe ich mit dem Silhouette Portrait Cutter in wenigen Minuten einfache Masken geschnitten und aufgeklebt ....



Erst wurde AK Aluminium aufgesprüht. Danach die transparenten Farben von Tamiya (blau/rot).



So siehts dann fertig aus:





Dann wurde das Heck abgeklebt und die Metallteile mit Taymia X-1 glänzend schwarz lackeirt.



Wie üblich zeigt das Metall auf den Vorbildfotos, je nach Lichteinfall, unterschiedlichste Farbvarianten. Von hellem Alu bis hin zu Dunkelgrau ist da  für jeden Geschmack etwas dabei  :D
Ich entschied mich für AK Extrem Metal 483 Gun Metal.



Und weil ich gerade so im Farbrausch war, habe ich mich auch noch um die Aufschrift auf dem Zusatztank gekümmert.
Im IPMS Decalsatz gibt es dafür leider keine Decals und auf dem Matterhorn Decalsatz ist die Schriftart nicht korrekt für die Österreicher.
Also musste wieder mal mein Cutter die Arbeit übernehmen und ich habe mir eine eigene Lackierschablone geschnitten.
Irgendwie hat sich das Dreieck aus dem "A" verdünnisiert, aber ich habs noch rechtzeitig gemerkt und eines aus Tamiya Tape geschnitten.  :1:



Damit die Leuchtfarbe gut zur Geltung kommt hab ich erst Tamiya XF-2 Weiß unverdünnt aufgesprüht ... unverdünnt deswegen, damit mir auch ja nichts unter die Maskenränder läuft.



Danach kommt in mehreren dünnen Schichten die Farbe MRP-194 Luminious Orange drauf.
Wow ... die Farbe haut ordenlich rein.  8o



Der spannendste Moment ist .. wie immer .. das entfernen der Masken.
Passt alles?
Yep, schaut gut aus.
Puls reduzieren, Blutdruck senken  :3:



Jetzt lassen wir alles erst mal einen Tag in Ruhe durchtrocknen und dann gehts mit dem Klarlack weiter.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

bughunter

Ein beachtliches Spektrum an MRP Farben hast Du im Einsatz!
War das wirklich so ein starkes Leuchtorange auf dem Tank? Da gäbe es auch noch MRP-232 INTERNATIONAL ORANGE, aber nu ist eh zu spät.

Ach ja, hast Du gesehen, daß die jetzt neue "water based" in neuen, kleineren Flaschen, haben?
z.B. MRP-A010 ZINC-CHROMATE PRIMER für 2,50€

Egal mit welcher Farbe, Lackieren kannst Du  :P :P

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Flugwuzzi

Danke Frank,
ich bin ein MRP Konvertit  :D ... die Farben sind echt genial und machen Freude zu sprühen (außer der Klarlack, der geht gar nicht!).
Die wichtigsten Farben für die nächsten Projekte hab ich schon mal auf Lager und beim Leuchtorange hab ich mich gleich für die "grellere" Variante entschieden. Einigen Vorbildfotos nach war das Leuchtorange ganz schön leuchtend ... http://www.bundesheer.at/archiv/a2008/euro08/galerie/vollbild/medientag_005_i.jpg
Ich denke wenn ich noch ein Washing drüberlege dann passt das  :pffft:

Hab gar nicht mitbekommen dass die jetzt auch "water based" Farben haben  8o

lg
Walter
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bughunter


Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Commander JJ

Hi,
das macht viel Spaß beim zusehen.

Die Maske hast Du einfach so mit der Hand geschnitten? Beeindruckend :klatsch:

VG JJ

GerhardB

Hallo Walter

Das kleine Dreieck im A hast du sicherlich nicht vergessen zu entfernen !
Schick  :P

Flugwuzzi

Zitat von: bughunter in 20. September 2017, 21:37:28
Oh ja, das ist ja wirklich in LEUCHTBUCHSTABEN geschrieben 8)
Au ja ..  8)

Zitat von: Commander JJ in 21. September 2017, 12:38:51
Die Maske hast Du einfach so mit der Hand geschnitten? Beeindruckend :klatsch:
Nein JJ, mit der Hand würde ich das nicht schaffen. Nur das A-Dreieck  :D  Ich habe die Masken mit dem Cutter "Silhouette Portrait" geschnitten ... dem Ding hier http://modellboard.net/index.php?topic=51752.msg785297#msg785297

Zitat von: GerhardB in 21. September 2017, 12:49:33
Das kleine Dreieck im A hast du sicherlich nicht vergessen zu entfernen !
Danke  :D .. das Dreieck ist schon weg.

:winken:
lg
Walter
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Starfighter

Sieht gut aus! :P Welche Probleme hast du mit dem MRP-Klarlack? Ich finde den super - man muss nur schwer aufpassen, dass man keine zu dicken Schichten sprüht, dann frisst der nämlich genau so schön wie Tamiya-Lack. Wenn man darauf achtet, sind alle Glanzgrade hervorragedend.

Flugwuzzi

Zitat von: Starfighter in 22. September 2017, 08:17:27
... dann frisst der nämlich ...

Genau das Problem habe ich mit dem MRP Super Clear letztens bei der Frecce-Tricolori Staffel gehabt.
In einer Ecke etwas zuviel MRP Super Clear raufgesprüht, eine kleines bißchen eine Pfütze gebildet und der MRP Klarlack hat sich ziemlich schnell durch die Farbschicht, die Grundierung bis zum Plastik hinunter "durchgefressen".  8o
Mit dem MRP Klarlack muss man wirklich vorsichtig und sehr konzentriert sein. Mit einem Acrylklarlack gehts in der Lackierkabine deutlich entspannter zu, selbst wenn mal eine kleine Pfütze aufschwimmt.  :D

lg
Walter
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f1-bauer

Servus Walter,
beeindruckende Arbeit  :klatsch: mit geballtem Technikeinsatz - mit dem Schneidplotter Masken für die Positionslichter anfertigen  8o - aber, "wea ko, der ko" (sagte schon Franz Xaver Krenkl zum Kini Ludwig I).

Ich mach mir das einfacher, egal ob Bausatzplastik oder Klarsichtteil: mit dem Pinsel silber lackieren oder das Klarteil silber unterlegen (ich nehme da die Mr. Metal Metallfarben) und nach dem finalen Klarlack mit Folienmarker einfärben (nicht vor dem Klarlack, der löst den Folienstift an!!). Wenns daneben ging (vor lauter Tatterich) geht der Folienmarker mit Spiritus ganz easy wieder ab. Von den Klarfarben bin ich da weggekommen.

Gruß
Jürgen  :winken: 

Edit hat die recht geschrieben.

Flugwuzzi

@f1-bauer ... Danke für den Tipp mit den Folienstiften Jürgen, das werde ich auch mal versuchen.


DECALS
Obwohl die MRP Farben seidenmatt auftrocknen habe ich sicherheitshalber eine Schicht Klarlack - Gauzy von AK - aufgebracht. Damit mir die Decals auch ja nicht silbern.
Der Gauzy Klarlack macht eine schöne glatte Oberfläche und ist rasch trocken.
Allerdings muss man beim aufsprühen eines "Spiegels" sehr vorsichtig sein. Die Zeit zwischen "Passt perfekt" und "Mist, da läuft eine Nase" sind exakt 5 Milisekunden ... fragt nicht woher .....  :D



Die Decals von IPMS Austria sind auf sehr dünnem Trägerpapier aufgedruckt und sehen deutlich besser aus als die dicken AFV-Club Decals. Nur die Anleitung zur Platzierung ist mit A5 ziemlich klein. Ich habs am Kopierer auf doppelte Größe gebracht.

Über die Decalverarbeitung brauch ich euch nicht viel erzählen. Ihr kennt ohnehin schon alle Tricks und Kniffe ... außer vielleicht die Sache mit den gelben Stiften  ;)



Als Hilfmittel für die Decals verwende ich sehr gerne Micro Set und Sol. Die Mittel bringt man überlicherweise mit einem Pinsel auf das Modell. Ich hab in meiner Modellbauzeit einige Fläschchen verbraucht, aber nicht weil ich so viele Decals geklebt habe, nein, weil ich die unpraktischen Fläschchen mit dem Pinsel immer umgeschüttet habe  :rolleyes:

Im Künstlerfachhandel gibt es Aquarellpinsel, die ein abschraubbares Reservoir für H2O haben. In dieses Reservoir füllen wir nun Micro Set bzw. Sol und haben perfekte Pinsel mit den Decallösungen. Den Tipp hab ich schamlos von einem YouTube Video geklaut  8).

Erst wird das Micro Set auf das Modell aufgetragen (es verhindert das abperlen des Wassers auf der glatten Oberfläche), dann das Decal darauf platziert.



Anschließend wird mit dem anderen Pinsel das Micro Sol aufgetragen.



... kein Umstoßen der Fläschen mehr, kein Vertauschen der Pinsel mehr und ein sehr bequemes Auftragen der Mittelchen ist das Ergebnis.
Aber trotzdem dauert es Stunden die zahlreichen Decals bei modernen Flugzeugen aufzubringen  :pffft:.



Die Decals von IPMS Austria lassen sich gut verarbeiten und wenn alle gut getrocknet sind (bei mir über Nacht) dann werden die Decals wieder mit einer Schicht Gauzy Klarlack versiegelt.



Jetzt sind wir schon bald auf der Zielgeraden, ein wenig werden wir den Burschen aber noch vermutzen ... allerdings erst beim nächsten update.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)