Israel Aircraft Industries Kfir C.2 (1:48 von AMK)

Begonnen von Hobbybastler, 31. Mai 2016, 22:58:27

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Hobbybastler

Hallo!

Gerade fertig geworden, möchte ich Euch heute mein neuestes Modell vorstellen: Eine Kfir C.2 der israelischen Luftwaffe, entstanden aus dem Bausatz von AMK (Avantgarde Model Kits) unter Verwendung eines Atzteil-Cockpits und von Abklebemasken von Eduard. Den Bausatz kann ich wirklich wärmstens empfehlen. Er weist eine gute Detaillierung auf, und die Passgenauigkeit ist hervorragend! Und das, obwohl es sich bei diesem Modell um das Erstlingswerk dieses Herstellers handelte. Lediglich die Decals waren etwas gewöhnungsbedürftig, da sie zwischen kleben so fest, dass man sie kaum verschieben und ausrichten kann und kleben irgendwie gar nicht mehr so gut nur in einem relativ engen Zeitfenster gut zur verarbeiten waren. Bei mehr als 150 Stück gab es aber genug Zeit und Gelegenheit zum Üben ... ;)

Für das Modell habe ich mir die einzige Kfir zum Vorbild genommen, die einen Luftsieg zu verbuchen hatte, und zwar gegen eine syrische MiG-21 im Jahr 1979. Das Flugzeug ist erhalten geblieben und steht heute in einem Museum (Link zu airliners.net) in Israel.



Zum Muster schreibt Wikipedia:

Israel war es in der zweiten Hälfte der 1960er-Jahre wegen eines Waffenembargos verwehrt, seinen Flugzeugbestand durch Zukauf zu modernisieren. Da aus früheren Beschaffungen ein Bestand an Mirage-Kampfflugzeugen verfügbar war, wurden diese zum Vorbild genommen und für einen Nachbau mit verfügbaren Triebwerksmustern angepasst. Dazu besorgte angeblich der israelische Geheimdienst illegal aus der Schweiz technische Dokumentationen über das Flugzeug und das Atar-9C-Triebwerk. Nach Aussagen des amerikanischen Flugzeugkonstrukteurs Gene Salvay ist jedoch ein direkter Nachbau der Mirage 5 unter Hilfe der Konzerne Rockwell und General Electric wahrscheinlicher. Die ersten gebauten Muster wurden in Israel als Ra'am ("Donner") A bezeichnet. Der Erstflug erfolgte im September 1969; ab Mai 1971 wurde die Maschine als IAI Nescher in Dienst gestellt und ab 1973 im Jom-Kippur-Krieg eingesetzt. Es war praktisch eine Kopie der Mirage 5 mit einigen inländischen Elektronikkomponenten. Ab 1978 wurde die Maschine ausgemustert und ein großer Teil der insgesamt 60 Maschinen als Dagger nach Argentinien verkauft, wo sie (unter hohen Verlusten) im Falklandkrieg zum Einsatz kamen. Die Maschinen wurden später modernisiert und Finger genannt.

Die erste Kfir entstand als Umbau der Mirage IIIB (dessen Prototyp anfangs als Technolog bezeichnet wurde) für das amerikanische General Electric J79-GE-17-Triebwerk. Es war kürzer und schmaler, dafür aber schwerer und erzeugte mehr Abwärme, was zusätzliche Kühlmaßnahmen notwendig machte. Dadurch musste der Rumpf neu konstruiert, das Lufteinlasssystem überarbeitet und das Fahrwerk verstärkt werden. Hinzu kamen ein charakteristischer zusätzlicher Lufteinlauf in der Seitenleitwerksflosse sowie Canardflügel hinter den vorderen Lufteinläufen. In Südafrika entstand auf einem ähnlichen Weg die Atlas Cheetah. Der Erstflug des Erprobungsflugzeuges erfolgte am 21. September 1970 mit Testpilot Daniel Shapira an Bord.

Nach weiteren 26 Exemplaren begann ab 1977 die Indienststellung einer neuen Variante unter der Serienbezeichnung Kfir C.2. Die zweite Serie zeichnete sich durch höhere Wendigkeit, verbesserte Langsamflugeigenschaften und verkürzte Start- und Landestrecken aus. Dies wurde durch feste Canards, Nasenkanten am Rumpfbug und Sägezahnvorderkanten der Deltaflügel erreicht. Zusätzlich wurde nun eine verbesserte und vollständig aus Israel stammende Avionik (beispielsweise Elta EL/M-2001-Radar und Head-up-Display) eingebaut.

Die Kfir C.2 folgten einige Varianten, so die zweisitzige Trainerversion Kfir-TC2, die am 28. September 1980 ihren Erstflug hatte und der Aufklärer RC2, von dem jedoch nur zwei Exemplare gebaut wurden. Von der späteren Serie wurden inklusive Trainingsversionen 185 Flugzeuge gebaut; einige davon wurden nach Ecuador (ab 1980 zwölf Maschinen), Kolumbien (ab 1989 zwölf C7), Sri Lanka (ab 1996 vierzehn Maschinen) und in die USA geliefert.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/IAI_Kfir

Oder anders gesagt: Als Ingenieur bei Dassault wäre ich wahrscheinlich heute noch sauer, den Bau der leistungsstärksten und langlebigsten Variante der Mirage-III-Familie der Konkurrenz in Israel überlassen zu haben ... ;) :D





Lackiert habe ich vorwiegend mit Gunze Farben, für das Washing habe ich dark dirt von UMP verwendet. Zusätzlich kamen noch Tamiya-Pigmente zum Einsatz.









Interessant finde ich auch, dass man jede Möglichkeit genutzt hat, Außenlasten unter das Flugzeug zu hängen. Daher habe ich mich für eine Bomben-Vollbeladung entschieden, um genau das im Modell zu zeigen. In dieser Beziehung ist der Bausatz ebenfalls vorbildlich, da sämtliche Bewaffnungsoptionen beiliegen, und auch stimmige Außentanks, die ich hier allerdings nicht verwendet habe. Trotzdem habe ich Bomben von Academy genommen, die bei meiner Phantom übrig geblieben sind. Die sahen einfach ein kleines bißchen besser aus. ;)









Vom Ätzteilcockpit sieht man leider so gut wie nichts mehr, beim Sitz habe ich aber daran gedacht, ihn vor dem Einbau zu fotografieren:





Abschließen möchte ich mit einigen Bildern, die die Kfir auf dem Flugfeld zeigen:













So, das war´s! :D

Vielen Dank für´s Reinschauen. Für Lob und Tadel, Anregungen und Kritik bin ich sehr dankbar.

Bis dann, Christian

Peter76

 :P :P
Sehr schönes Modell Christian!

Grüße
Peter

Floppar

#2
Dein "junger Löwe" gefällt mir sehr.  :P :1:
Persönlich mag ich die Kfir in der Wüstencamo zwar lieber, aber auch in dem Grau macht die C.2 eine sehr gute Figur.  :klatsch:

Bongolo67

Hallo Christian,

Deine Kfir ist wunderschön geworden. :P

Gruß

Ulf

Flugwuzzi

Tolles Modell Christian  :P

Sehr schön gebaut und toll lackiert. Die Verschmutzung ist dezent und gut gelungen. Schade dass man von dem schönen Sitz nichts mehr sieht  :D
Im grauen Farbschema sieht der Vogel nicht schlecht aus  :klatsch: :klatsch:


lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Mascharius

Sehr schön gebaut und lackiert. Das weathering gefällt mir sehr gut.  :klatsch:

Jetzt müsste mir nur noch das Flugzeug selbst gefallen.  :D
Gruß,
Jan

Graf Spee

Ein wirklich tolles Modell.
Detaillierung, Bau, Lackierung, Alterung - alles in sich stimmig.
Top. :P

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Frank74


edha

Ein sehr schönes Flugzeug super gebaut und lackiert  :respekt:

:winken: Harry
Grüße aus Oberösterreich


http://www.modellmanufaktur-ll.at

F-16

Auch von mir  :P :P :P

Die Haube glänzt so schön glasartig, hast Du mit Future o.ä. gearbeitet? Der Kit steht auch bei mir ganz oben auf der Liste bzw. dem Stapel, auch mit der Lackierung, passend zu einer Spitfire mit denselben rot/weißen Streifen am Leitwerk.

Gruß, Lars.


b.l.stryker

Schick, schick. Toll Gebaut. Gefällt mir echt gut.
Glück Auf, Björn


Hobbybastler

#12
Hallo!

Danke für die positive Aufnahme des Modells. Es freut mich sehr, dass Euch der Flieger so gut gefällt! :D

Natürlich ist das Modell nicht frei von Fehlern, aber auf den Fotos fällt es nicht allzusehr auf. ;)

Zitat von: Floppar in 01. Juni 2016, 07:48:41
Persönlich mag ich die Kfir in der Wüstencamo zwar lieber, aber auch in dem Grau macht die C.2 eine sehr gute Figur.  :klatsch:

Die Wüstentarnung hat auch was, vielleicht baue ich noch irgendwann einmal eine so getarnte C.7, der Bausatz gibt beide Varianten her. Für die gezeigte Auslegung als Bomber mit der Menge an ungelenkten Bomben musste es aber die C.2 sein, da die C.7 die hinteren Aufhängungen unter dem Rumpf nicht mehr hatte. Zumal:

Zitat von: Flugwuzzi in 01. Juni 2016, 08:46:42
Im grauen Farbschema sieht der Vogel nicht schlecht aus  :klatsch: :klatsch:

Sehe ich auch so. Danke!

Zitat von: Mascharius in 01. Juni 2016, 08:47:46
Jetzt müsste mir nur noch das Flugzeug selbst gefallen.  :D

Na ja, ist halt Geschmackssache! :D

Meiner Meinung nach hat die Kfir in dieser Wuchtbrummen-Abwandlung der Mirage nur wenig von ihrer ursprünglichen Eleganz verloren, zumal mir die Weiterentwicklungen mit Canards wie auch die späten III aus der Schweiz oder auch die Cheetah irgendwie fast noch besser gefallen als die ursprünglichen reinen Deltaflügler. Gleichzeitig kommt sie deutlich stämmiger daher als die schlanke Französin, die natürlich auch ihren Reiz hat. Ich mag´s leiden, muss man aber nicht. ;)

Zitat von: F-16 in 01. Juni 2016, 13:58:54
Die Haube glänzt so schön glasartig, hast Du mit Future o.ä. gearbeitet?

Die Klarsichtteile habe ich mit einem Tauchbad behandelt. Allerdings nicht in Future, sondern in Mr. Metal Primer. Ich komme da besser mit klar, der Effekt ist der gleiche.

Zitat
Der Kit steht auch bei mir ganz oben auf der Liste bzw. dem Stapel, auch mit der Lackierung, passend zu einer Spitfire mit denselben rot/weißen Streifen am Leitwerk.

Das gäbe sicher ein tolles Gruppenbild! :P

Nochmals herzlichen Dank für Eure Kommentare!

Ich habe im ersten Beitrag übrigens noch ein Bild zum Museums-Original bei airliners.net verlinkt.

Viele Grüße,
Christian



Travis

So, nachdem die kleine Version der Kfir von AMK (1/72 :9: ) bei mir gelandet ist, hab ich mir nochmal diesen Galeriebeitrag angeschaut...
Sehr schön, muß ich sagen (warum hab ich eigentlich vor einem Jahr nix dazu geschrieben...?  :woist:)

Und wenn ich mir jetzt deine graue israelische Maschine anschaue, bin ich wieder hin und her gerissen zwischen einer grauen israelischen und einer Maschine aus Ecuador...  :D

Tho :santa:
- Modellbaufreunde Siegen -

I knew it, I knew it! Well, not in the sense of having the slightest idea but I knew there was something I didn't know!

Come to the dark side, Luke...   We have cookies!!!

Hobbybastler

Moin Thorsten,

vielen Dank! :D

Wenn die 72er Kfir ähnlich gut ist wie die 48er - und alle Reviews, die ich bisher gelesen habe, deuten darauf hin -, dann wirst Du viel Freude an dem Bausatz haben.

Viele Grüße, Christian

Zapata

Glück ab!

Ralf


Motschke

Schicke Kfir!  :klatsch:

Zitat von: Travis in 10. August 2017, 12:40:27<...> Und wenn ich mir jetzt deine graue israelische Maschine anschaue, bin ich wieder hin und her gerissen zwischen einer grauen israelischen und einer Maschine aus Ecuador...  :D <...>


8)
Moritz

"Das Wichtigste im Leben ist, man selbst zu sein. Es sei denn, man kann Batman sein. Sei immer Batman!"

Travis

Nun, ich hoffe ja, dass AMK verschiedene Varianten der Kfir noch herausbringt, oder zumindest gute Aftermarket-Optionen herauskommen, um die vielen verschiedenen Versionen (inklusive der Cheetah u.ä.) abzudecken...  :woist:

Wobei ich da wenig Hoffnung habe, da die 48er Kfir C2 / C7 ja bisher die einzige Versionen ist, die AMK herausgebracht haben...


Tho :santa:
- Modellbaufreunde Siegen -

I knew it, I knew it! Well, not in the sense of having the slightest idea but I knew there was something I didn't know!

Come to the dark side, Luke...   We have cookies!!!

Floppar

Ich bezweifel auch, dass AMK sich in naher Zukunft um ne andere Variante kümmert.
Die haben momentan genug Projekte.

Da vermute ich eher, dass Kinetic bzw Wingman Models was rausbringen werden.

b.l.stryker

Sehr schön und klasse lackiert. Die Kfir ist ein Flieger, die man sich sehr gern anschaut.
Glück Auf, Björn


Wolf

Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

FlyingCircus

Sieht wirklich klasse aus. :P

Aber auf einige Bilder hätte man verzichten sollen weil sie fast identisch sind. Dann lieber mal ein Detail Foto vom Fahrwerksschacht oder nur von der Düse, Cockpit Sektion oder Triebwerkseinlauf usw.. :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Uwe B.

Hallo Christian,

sauber und akkurat bemaltes und gebautes Flugzeug, gefällt mir als diesbezüglichem Laien wirklich ausgesprochen gut.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:

LG - Uwe  :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra