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Modelle und Reviews => Bauberichte => Thema gestartet von: Revier in 13. Mai 2008, 22:13:29

Titel: Jahr 1768: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. Mai 2008, 22:13:29
Ich bin durch den Baubericht von http://www.modellmarine.de/hwb/jupiter (http://www.modellmarine.de/hwb/jupiter) infiziert worden und habe begonnnen, mir die Details des Heckspiegels genauer zu besehen.
Die Zeichnungen aus CHAPMANs Buch sind beeindruckend und genau genug, um sie in 300% Vergrößerung nachzumodellieren.
Später will ich dieses Schiff zumindest im Detail des Hecks so ab Spant 20 als Schnittmodell bauen.
Der Tip mit FIMO Knetmasse in o.g. Link war nicht schlecht. Und wenn ich mir den Maßstab vorstelle, so sind die in o.g. Baubericht vorgestellten Verzierungen toll geworden.
Ich habe mich bemüht, die Knetmasse auszureizen.
Wichtige Hilfsmittel waren ein sehr scharfes Messer, eine Insektennadel Größe 2, FIMO und natürlich ein Ausdruck in der gewünschten Größe.
Mit den Adlern links und rechts sowie zum Testen mit der Galionsfigur habe ich begonnen.
Danach folgten die Adler und der Spiegel in der Mitte und zum -bisherigen- Schluss der Rand des Heckspiegels.
Ich forme erst eine kleine Rolle aus der Knetmasse und lege diese direkt auf den Ausdruck. Einen zweiten Ausdruck daneben zur Kontrolle. Dann wird die Masse mit dem Messer wie mit einem Spachtel in die grobe Form gebracht und dabei flach ausgearbeitet. Details brauchen hier noch nicht beachtet werden.
Nun das erste Mal die Konturen freilegen.
Mit dem Kopf der Insektennadel und mit einer zu einem schmalen Spachtel breitgeschlagenen Drahtspitze (Büroklammer o.ä.) kann nun die Form verfeinert werden. Ergänzungen und Ausbesserungen von Löchern lassen sich problemlos mit kleinen Knetmasseröllchen vornehmen.
Die Messerspitze dient zum Schneiden und in Form legen der Details sowie zum Herausarbeiten von scharfen Kanten.
Der Nadelkopf dient zum Abrunden und in Form drücken der Ränder.
Leider scheitere ich jetzt an der Frage, wie ich Euch die Beweise der Arbeit zeigen soll, denn ich kriege die Bilder erstens nicht scharf genug und zweitens nicht hier rein.
Hilfe!

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 14. Mai 2008, 07:25:53
Hier noch ein weiteres Bild, aber leider immer noch nicht scharf...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 14. Mai 2008, 07:40:12
Hier noch mit Seitenlicht. Aber das Schärfeproblem liegt bestimmt an meiner Kamera...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: hwe in 14. Mai 2008, 08:25:22
Hallo Revier,

also erstmal "herzlich Willkommen" hier im Board!

Toll, dass Du uns deine Ergebnisse gleich vorführen möchtest. - Vielen Dank dafür!

Was deine Kamera-Probleme angeht, will ich gerne versuchen, die ein paar Tipps zu geben:

1. Versuche bei so viel Licht wie möglich zu knipsen. - Seitliche Beleuchtung hebt die Tiefen hervor.
    Viel Licht bedeutet viel Spielraum bei der Schärfentiefe.
2. Hast du nicht viel Licht, versuche es mit einer längeren Belichtungszeit. Und/oder mit einer höheren Empfindlichkeit (falls du das einstellen kannst).
3. Vielleicht bist Du etwas zu hektisch beim fotografieren? - Viele Fotoapparate haben einen Autofocus. - Das ist ganz normal und Standard.
   Dieser Autofocus misst den Abstand zum Objekt und stellt dann das Objektiv auf die richtige Schärfe ein. - Je nach Kamera kann dieser Prozess durchaus eine Weile dauern. Auf jeden Fall muss man den Auslöser zuerst nur antippen (leicht draufdrücken und drauf bleiben!) und dann warten, bis die Kamera fokussiert hat. - Erst dann ganz abdrücken. - Es gibt Kameras (früher) mit Festbrennweite und fester Blende und festen Belichtungszeiten. Bei denen konnte man einfach so draufdrücken. - Es gab' eh' keine Alternative. - Bei allen anderen muss man der Kamera etwas Zeit geben, sich optimal einzustellen.

Eine zu lange Belichtungszeit als Fehlerursache würde ich anhand deiner Fotos eher ausschliessen wollen, da keine "Bewegungsunschärfe" in den Bildern ist.

Ich hoffe, ich kann dir damit helfen. - Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit eines defekten Objektivs, oder eines defekten Autofokus, aber sowas passiert eher selten (sehr selten). Die anderen Punkte sind wahrscheinlicher.

Eines noch: Versuche in der Anleitung der Kamera herauszufinden, wie du sie auf "Makro"-Bereich umstellen kannst. - Bei den meisten Kameras ist das Symbol dafür eine Blume (Tulpe). Die solltest Du ebenfalls unbedingt dafür nutzen!

Ich hoffe, ich konnte dir helfen!

Ciao,

HWE
:mariinee:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 14. Mai 2008, 11:16:13
Danke HWE!
Ich habe nur eine Kamera, die "normale" Bilder schießt. Ich werde mal mit meiner alten Minolta ein paar Makrobilder machen und diese einscannen. Viele Wege führen nach Rom...
Bis dahin!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 14. Mai 2008, 18:56:57
Auch wenn ich leider nicht wirklich Details erkennen kann  :2: bin ich auf den Fortgang des Projektes sehr gespannt.

Hat Deine Kamera evtl. einen Knopf mit einer Blume als Symbol? Damit schaltest Du die Kamera in den Nahbereichsmodus. Ansonsten kannst Du auch einfach größere Bilder machen und den Bildausschnitt am PC herausschneiden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: StiftRoyal in 14. Mai 2008, 22:18:21
Ps. solange es halbwegs flach und ein bisschen stabil ist kann man es auch ruhig mal einscannen. An die Qualität eines Scanners kommt man nicht so schnell mit einer DigiCam ran.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 15. Mai 2008, 18:13:47
Hallo Revier,

dass ich mit meiner Fregatte nun jemanden für ein eigenes Modell begeistern konnte, macht mich schon ein wenig stolz  :9:

Wäre prima wenn du ein paar schärfere Fotos einstellen könntest. Der verschwommene Anfang sieht aber schon mal sehr überzeugend aus.  ;)
Es gibt auch Knetmasse, die ohne Erwärmung aushärtet. Nach dem Härten kann man sie sogar mit Feilen und Schmirgelpapier weiterbearbeiten. Vielleicht ist das eine bessere Alternative zum Fimo.
Ich selbst habe leider noch keine Erfahrungen damit gesammelt. Dafür liegt das Zeug (Magic Sculp) schon ein starkes Jahr in der Schublade.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 15. Mai 2008, 20:44:00
Hallo zusammen!
Hier mal ein erster Versuch mit einem gescannten Adler.
Der Rest wartet noch auf das härten, da ich erst die Unterkonstruktion auf Krümmungen untersuche um ein späteres abstehen zu vermeiden.
Zum Vergleich mal der aus CHAPMANs Aufriss.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: hwe in 19. Mai 2008, 00:49:49
Hallo Revier,

also, für meinen Geschmack besitzt du echt Talent! - Schade, dass da immer nochnicht viel Schärfentiefe in dem Bild drin ist. - Irgendwas läuft da immer noch schief. - Wenn ich nur wüsste, was...

Vielleicht solltest Du deine Kamera mal auf ein Stativ stellen und mit einem Drahtauslöser auslösen und eine so lange Belichtungszeit einstellen, wie du nur kannst!

Das sollte helfen...

Ciao,

HWE
:mariinee:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: jaerschen in 19. Mai 2008, 09:18:45
Hallo Revier,

an dem Schärfeproblem arbeitest du ja, deswegen hierzu keine Worte mehr. Macht deine Cam eine höhere Auflösung? Dann könnte man trotz Unschärfe noch ein büschen mehr erkennen (denk ich mal)  :1:

Ansonsten siehts wirklich sehr vielversprechend aus  :klatsch: , scheint eine echte Alternative zu echtem Holz zu sein.
Bin schon auf die nächsten gespannt
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 19. Mai 2008, 11:52:51
Vielen Dank für Eure Tips.
Ich habe den Versuch mit der Kamera aufgegeben und auch den Scanner wieder weggestellt. Nun mache ich Bilder mit meiner Minolta 500 und 28-80 inkl. Makro-Objektiv.
Damit ist bisher alles geworden. Hochglanzbilder müssten sich ja immer noch in guter Qualität scannen lassen.
Bis dahin bitte etwas Geduld!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Papillon in 01. Juni 2008, 20:39:42
Gutentag Revier,

Dass sieht ja gut aus und ich mochte auch mal versuchen mit Fimo zu arbeiten. Sie schreiben '.....Der Tip mit FIMO Knetmasse in o.g. Link ......; wo kann ich den Link finden?
Sehe mein Project auf http://www.modellboard.net/index.php?topic=22678.msg319789#msg319789
und http://modelshipworld.com/phpBB2/gallery/de+Colbert+1670/

Gruss Papillon.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 04. Juni 2008, 15:49:22
Hallo Zusammen!
Hier ein paar Bilder mit dem Umweg über die analoge Schiene.
Die Galionsfigur kann z.B aus Einzelteilen geformt und dann an der Galion montiert werden und dann gehärtet werden.
Ich habe ein Stück Holz von den Maßen des geplanten künftigen Galions genommen und die Figur darauf modelliert.
das Gesicht ist so lala, aber der Rest geht. Wenn man Draht mit einarbeitet, müsste auch die Steifigkeit der Adlerflügel erhöht werden können. Hier sind diese leider etwas verbogen. Lässt sich aber immer wieder neu formen(abdremeln und neu ankleben). Ansichten von Vorn, links, schräg oben und unten.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 04. Juni 2008, 15:56:00
Die Fertigung der Zierschnitzereien am unteren Heckspiegel zeigt dieses Bild. Erst einen Streifen FIMO plattdrücken, dann grob mit dem scharfen Messer ausschneiden, dann in Form drücken, gegebenenfalls etwas Überflüssiges abschneiden und fertig. um Scharfe Kanten zu erzeugen nutze ich das Messer und die Insektennadel um diese erhaben aufzudrücken.
Fertigungszeit für dieses Teil (nach einigen Übungsstunden an anderen Objekten) ca. eine halbe Stunde.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 04. Juni 2008, 16:03:18
Die Schnitzereien auf dem Oberen Abschluss des Heckspiegels sind nicht so deutlich in der Zeichnung zu erkennen. Ich habe die Kartusche in der Mitte noch nicht fertig, da an ihrem unteren Rand noch eine Verzierung fehlt, aber so kann man die Fertigung besser erkennen.
Ein Klumpen FIMO wird plattgedrückt und in Form gespachtelt. Dann eine ganz dünne FIMO-Wurst ausrollen und darumlegen, mit dem Nadelkopf andrücken, wobei gleich eine schöne Rundung entsteht, in Form schneiden und Überflüssiges abtrennen und dann biegen um die Muschel oder Blütenblätter zu imitieren.
Genau so an den anderen Teilen vorgehen.
Die Kopie liefert immer wieder die genaue Begrenzung und was zu viel abgeschnitten wurde, das wird einfach wieder angefügt usw.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 04. Juni 2008, 16:06:23
Der bisherige "Übungsheckspiegel" in der Übersicht. Ich werde wahrscheinlich das Projekt im Maßstab 1:72 bauen um später Figuren mit einsetzen zu können und die Modellgröße im Rahmen zu halten.
Außerdem ist ein Fokker Dreidecker im Anflug auf die Fregatte auch interessant... ;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: galeotti in 05. Juni 2008, 21:21:03
Hallo Revier, sieht gut aus was Du da modellierst :P. Ich benutze auch häufig Fimo-Knete für Figuren und Verzierungen an Schiffen. Ich finde das Zeug gar nicht schlecht für diese Zwecke.
:winken:Steffen
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: hwe in 19. Dezember 2008, 23:01:08
Klopf, klopf!

Wie ist denn da der Status?

Ciao,

HWE
:mariinee:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. Januar 2009, 16:17:28
Hallo und gutes neues Jahr 2009!
Ich habe es erst mal etwas beiseite schieben müssen (Kinder...)
Ich hoffe aber, dass es nicht einschläft.
Melde mich wieder.
Grüße an alle aktiven Bauer!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 09:49:02
Hallo zusammen!
Der erste Knoten ist geplatzt und ich habe angefangen. Nun nicht gleich mit dem Heckspiegel, sondern mit dem Rumpf. Da habe ich mich an den tollen Baubericht von HWB gehalten und einen Rumpf mit nur teilweisem Unterwasserteil begonnen. Um den angestrebten Maßstab 1:72 zu realisieren habe ich die Vorlage gescannt und die Maße im Rechner abgenommen. Dann wurde über eine kleine Tabellenkalkulation die Maßstabsgetreue Umrechnung vorgenommen. Mit dem ermittelten Faktor wurde der Plan skaliert und dann zum Drucker geschickt. So kann leicht jedes beliebige Detail mehrfach ausgedruckt werden und die Fehlermöglichkeiten eines Kopierers werden umgangen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 10:06:49
Die Tabellenkalkulation habe ich hier mal als Beispiel dargestellt. Zuerst die Maße vom Plan abgenommen (Werte für 10, 20 und 30 Fuß) und den Mittelwert berechnet. Dann die Werte für einzelne Fuß und vielfache davon ermittelt. Dann, um eine Größenvorstellung von dem Schiff zu haben, die Umrechnungstabelle Fuß und Zoll in mm daneben. Nun musste der Maßstab des Originalplanes ermittelt werden (10 Fuß sind in Natur 3048 mm, auf dem Plan aber nur 15,60 mm (gerundet auf zwei Nachkommastellen), daher ein Planmaßstab von 1:195,3508047) Wenn nun der geplante Maßstab (1/72tel des Originales eingesetzt wird, (3048mm/72=42,33mm) kann der Skalierungsfaktor errechnet werden mit 15,60mm/42,33mm*100=271,321%. So kann nun jeder beliebige Maßstab angewählt werden, der Skalierungsfaktor ermittelt und entsprechend der Plan vergrößert werden. Damit kann auch jedes Detail des Heckspiegels und der anderen Verzierungen maßstabsgerecht aus dem Plan genommen werden.


Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 10:10:35
Hier noch ein erklärendes Bildschirmfoto mit der Tabelle.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 10:24:48
Nachdem der Plan ausgedruckt war, habe ich die Spanten ausgeschnitten und auf 1cm starkes Sperrholz übertragen, wodurch auch gleich der halbe Abstand zwischen den im Plan angegebenen Spanten 2, 4, 6, 8, usw. abgedeckt war. Damit wurde ein doppelter Satz Spanten benötigt, um das Schiff mit einem massiven Rumpf ausstatten zu können. Die ausgeschnittenen Spanten 2-32 habe ich hinter dem im Plan ersichtlichen Spant platziert und die Spanten B bis zum Bug vor dem gezeichneten Spant. Der Hauptspant muss somit nicht doppelt sondern vierfach gefertigt werden.
Hier ein Bild mit dem noch fehlenden zweiten Hauptspantpaar. zur Prüfung der Spantverteilung und der Modelllänge müssen diese nur einfach auf den gedruckten Plan gestellt werden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 10:37:50
Hier das halbfertige Heck vor dem straken. Mittels Dekupiersäge, Raspel und Feile sowie Sandpapier eigentlich kein Problem. Vorher wurde noch der zweite Spantensatz eingefügt, dann das Schiff in Sektionen grob vorgearbeitet und zum Schluss der gesamte Rumpf ausgerichtet und feinbearbeitet.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 10:46:48
Hier der grob gestrakte Vorderschiffbereich. Die Hilfslinien auf den Spanten liegen genau in der Mitte und ermöglichen die schnelle Neuausrichtung, um die Schiffsform zu erhalten. Sie sind immer auf der Deckseite und auf der Kielseite angebracht. Materialeinsatz bis jetzt ca. 15,00€. Und eine Dekupiersäge... (man ist ja bequem)
Übrigens habe ich meist abwechselnd Buchen und Pappelsperrholz verwendet, was Ausbrüche beim straken bisher weitgehend verhindert hat.

Mal sehen, wann ich weiterkomme. Bis dahin.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 10. März 2009, 12:34:18
Hello Revier,

was ich hier sehe gefällt mir natürlich sehr  :D
Aber Vorsicht! Es handelt sich um schwedische Füße zu 296 mm, nicht um englische mit 304,8 mm. Da dur das Modell schon begonnen hast, ist es nicht genau 1/72. Eine Korrektur ist ohne Neubeginn auch nicht mehr möglich.
Die Idee mit der Softwareunterstützung ist gut. Eventuell kannst du Teile herauszeichnen. Ich habe festgestellt, daß eine aufgeklebte Schablone beim Ausschneiden unheimlich nützlich ist. Das Schablonenpapier kann man später wieder entfernen.
Die Wahl von Pappel und Buche ist auch gut. Pappel läßt sich erstaunlich dünn sägen ohne zu splittern. Das Problem ist eher, daß es sich bei Feuchtigkeit sehr verzieht. Da ist Buche als Stabilisator nützlich. Pappel läßt sich natürlich im Vergleich zu Buche sehr leicht bearbeiten.
Da du ebenfalls ein Wasserlinienmodell baust, nehme ich an, es kommt später auf eine Grundplatte. Du solltest unten im Rumpf löcher vorsehen, um das Modell auf der Grundplatte zu verdübeln oder zu verschrauben. Das ist einer der Lernschritte, die ich bei meinem aktuellen Modell gemacht habe. Verkleben kann aufgrund der Pappel zu Problemen führen.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. März 2009, 13:20:11
Hallo!
Danke für den Tip mit den Dübellöchern.

Zum Maßstab. Ich nehme an, dass die in den Plänen enthaltene kleine Tabelle die schwedischen, englischen und französischen Maße für den jeweiligen Fuß enthält. Alle Angaben basieren auf der zuerst ausgemessenen englischen Skala, die beim scannen im gleichen Verhältnis wie der Bauplan kommt, da sie direkt daneben abgedruckt ist. Ich hoffe, meine Interpretation war richtig? 8o Oder etwa nicht? Dann gute Nacht. oder ich baue in einem beliebigen Maßstab weiter... Hmmm.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: modellbau.fan in 10. März 2009, 18:29:31
Hallo Revier,
ist ja ein gelungener Einstand!  :P  Maßstab 1:72, wie groß ist denn da jetzt schon der Rumpf?
CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 10. März 2009, 22:17:05
Zitatdie in den Plänen enthaltene kleine Tabelle
na dann Entwarnung. Wenn du den gezeichneten Maßstab zugrunde gelegt hast, ist alles in Ordnung. In der Delius Klasing Ausgabe der Architectura ist neben dem Riß eine Liste mit Abmessungen, Besatzungsstärke etc. angegeben. Die dort angegebenen 160 Fuß beziehen sich auf schwedische Fuß. Ich hatte angenommen, daß du davon ausgegangen bist.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 11. März 2009, 11:04:29
Hallo zusammen!
Da bin ich ja beruhigt. Zur Zeit schleife ich mich in die Rundungen hinein. ...

Übrigens ist der Rumpf bis jetzt ca. 62cm lang, es fehlen noch die An- und Aufbauten des Hecks und die Teile des Buges und der (die, das??) Galion. Wenn dann noch die Segelausrüstung dazukommen soll wird es wohl ein ganzes Stück länger... Mal sehen. Ich schleife erstmal weiter, bevor ich neu anzeichne und die Decks/Bordwände ausarbeite. Dann auch wieder mal mit Bild.

An HWB: Wie hattest Du die Wasserlinienpassgenauigkeit geprüft? Ich denke derzeit an eine/mehrere Lehre(n) aus Sperrholz (siehe Prinzipskizze), die den Rumpf umfassen soll und die diesen dann auch gleich an zwei oder drei Stellen übereinander entsprechend der im Plan enthaltenen Schnitte oder selbst herausgemessener Schnitte fixieren soll. Entweder für einen halben Rumpf oder für beide Seiten, da diese dann verbunden werden könnten und das weitere Anzeichnen erleichtern sowie die Spanten fixieren, ohne dass diese schon verbunden (verklebt, verschraubt oder wie auch immer) sein müssen. Aber wenn ich an die verzogenen Sperrholztafeln im Baumarkt denke...

Übrigens ist es erstaunlich, wie weit sich die nebeneinander liegenden Spanten mit einer Zwinge noch zusammendrücken lassen. Ich glaube, auf diese Weise kann man die Schiffslänge fast bis auf den zehntel Millimeter "einstellen".  ;) 
Nun ja, sechzig Spanten und nur 1/10 mm Luft dazwischen sind eben auch 6mm.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 13. März 2009, 09:08:47
Inzwischen habe ich begonnen die Spanten auf einen Hilfskiel aufzusetzen, um eine gewisse Stabilität in den "Bretterstapel" zu bekommen. Dazu wurde eine Scheibe des Kiels abgeschnitten um eine Lehre zum anzeichnen zu haben. Der Kiel wurde genau mittig aufgelegt, angezeichnet und die Spantennummer vermerkt. Dann wurde jeder  einzelne Spant genommen, an die Punkte der Hilfslinien des Kieles wurde die Lehre angelegt und der Sitz des Kieles angezeichnet. Nun genau(!) ausschneiden und den Hilfslinien so folgen, dass die Spanten straff passen. Eine Dekupiersäge ist wirklich toll... .
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 13. März 2009, 09:16:27
Die Spanten lassen sich leicht auf den Hilfskiel aufsetzen und bei sorgfältiger Arbeit passen sie verblüffend genau. Kleine Abweichungen lassen sich ja immer noch verspachteln und verschleifen, wenn es mal zur Endmontage geht. Außerdem ist die äußere Form ja immer noch nicht genau gearbeitet und hat somit noch etwas "Fleisch".

Als nächstes wartet auf mich die Vorbereitung des untersten Decks und der Bordwände. Da überlege ich noch an einer Lösung, die ein sicheres und rasches Anzeichnen ermöglicht. Wahrscheinlich wieder über den Hilfsweg einer Schablone.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 13. März 2009, 09:20:30
Warum willst Du eigentlich alle Spanten einsetzen? Jeder zweite Spant reicht für einen stabilen Rumpf völlig aus. Bei Deiner Bauweise wird das Modell nur unnötig schwer. Da Du ein Wasserlinienmodell baust kannst Du anstelle des Kiels ein dünnes Sperrholzbrett nehmen, darauf klebst Du in Mittellinie einen falschen Kiel, der bis zur UK des Batteriedecks reicht. Auf diesen klebst Du jeden zweiten Spant.

Was machst Du mit den dünnen Spanten vom Batteriedeck aufwärts? Sägst Du sie noch aus?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 13. März 2009, 09:45:34
Hallo!
Die Spanten ab dem Batteriedeck werden noch ausgesägt. dazu wird mir wahrscheinlich eine Schablone dienen.

Ich habe auch schon überlegt, diese als Teilstücke in Serie vorzufertigen und mit dem Batteriedeck zu verbinden. Dazu würde ich die Bordwandstärken aus dem Plan übernehmen und zusätzlich einen Fuß anarbeiten, der bei den Spanten ausgeschnitten werden müsste. Diese Lösung scheint mir aber zu viele Fehlermöglichkeiten gegenüber dem Ausschneiden und Verschleifen zu haben.

Die Vielzahl der Spanten ermöglicht übrigens ein ziemlich problemloses Ausrichten. Zumindest derzeit. Aber ob ich jeden Spant oder nur jeden zweiten ab dem Batteriedeck bis nach oben führe weiß ich noch nicht. Die Pappelsperrholzspanten scheinen mir zu leicht zu splittern. Vielleicht lasse ich die einfach nur bis Höhe Batteriedeck gehen und mache mit den Buchensperrholzspanten weiter.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 19. März 2009, 13:01:20
Die Spantenvariante von oben habe ich wieder verworfen. Ich habe mich entschlossen, jeden Spant auszuarbeiten. Wohl wissend, dass dies gar keine Spanten sind sondern nur die Unterkonstruktion für die Planken u.a.

Ich habe begonnen, die Lage des Batteriedecks einzuzeichnen. Bei dem Maßstab beträgt die Höhe von Plankenoberkante zu Plankenoberkante des nächsten Decks fast immer genau drei Zentimeter. Daher kann die Lage und Montage der Decksbalken mit Hilfe einer Lehre relativ problemlos von statten gehen.

Die Spantenstärke habe ich aus dem Plan abgenommen, der auch die Zahl der Planken enthält. Zumindest nehme ich an, wenn Chapman sich mit so einem Aufwand an den Plan gemmacht hat, dass sogar jedes Fass eingezeichnet ist, dann hat er auch die Planken und Barkhölzer in ihren entsprechenden Maßen mit gezeichnet.

Wenn ich alle Spanten verwende, kann ich auf ihnen problemlos die Lage der Ausschnitte der Luken und Fenster usw. einzeichnen und dann aussägen. Es verbleibt immer noch genug "Fleisch" zum in Form schleifen am Spant und die Korrektur ist bis zum Schluss möglich. Auch wenn mal ein Spant verschnitten ist, kann er problemlos ausgetauscht werden.

Hier mal ein Beispiel für das Anreißen des Batteriedecks. Die Schablone kann mittels PC (Corel Draw) nach Aufziehen eines Kreises mit der richtigen Größe und einem darüber zentrierten senkrechten Strich einfach ausgedruckt werden. Sie ist leicht ausrichtbar und kann immer wieder in guter Qualität auf 120g/m² Papier (wegen der Stabilität und leichten Schneidbarkeit) ausgedruckt werden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 19. März 2009, 13:05:52
Hier ein Prinzipbild mit der Lage der Spanten. Man erkennt gut, dass im Prinzip jeder beliebige Punkt ausgemessen, angerissen und ausgearbeitet werden kann. Beim Batteriedeck ist zudem vorteilhaft, dass die Lage der Luken immer genau mittig auf zwei Spanten trifft. Dadurch werden diese nicht zu stark geschwächt und lassen immer noch spätere Bearbeitungsschritte zu, ohne zu brechen. Selbst die Ausschnitte für die Fenster der Kabinen schwächen die Spanten nicht zu sehr.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 19. März 2009, 13:08:13
Die Probeausrichtung der Spanten auf dem Hilfskiel stimmt mich ob ihrer Passgenauigkeit zuversichtlich. Mal sehen, welche Pferdefüße mich noch erwarten. Übrigens ist der Klapptisch einer Dekupiersäge wirklich toll... . ;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 25. März 2009, 10:14:22
Hallo zusammen!

Ein kleiner Nebenkriegsschauplatz: Ich mache mir Gedanken, wie die Bewaffnung des Batteriedeckes ausgesehen hat. Ich vermute, bei den Angaben von Chapman zu Tafel XXXI (die "Jupiter") und XXXIII (vielleicht die "Mars", zumindest erinnert die kriegerische Galionsfigur an den) welche fast baugleich von Länge, Breite, Besatzung, Kanonenzahl usw. sind (die zweite Fregatte ist etwas "schlanker"), dass die Geschütze der zweiten Fregatte als Vorlage dienen können, da es sich auch um 18-Pfünder handelt und die "Jupiter" nur zwei dieser Geschütze mehr führt.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 25. März 2009, 10:23:51
So, ich habe einmal die Reste an Sperrholz und Besenstielen zusammengekramt und mir die Zeichnung vergrößert, um ein Modell zum Bauprinzip herzustellen. Das soll mir dazu dienen, die Einzelteile der Lafette zu untersuchen und Möglichkeiten des Zusammenfassens von Baugruppen bei der Herstellung der Lafette zu prüfen. Derzeit besteht die Lafette aus ca. 15 Bauteilen ohne die Beschläge mitzurechnen, welche noch nicht einmal dran sind. Sind mir für 28 Kanonen ein bisschen viele. Mit gezielten Säge und Bohrschritten müssten sich die Teile ja auch vorfräsen lassen und dann zu einzelnen (maximal drei) Baugruppen zerschneiden lassen. Hier aber erst einmal eine Ansicht von oben und gedreht.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 25. März 2009, 10:27:07
Zugegebenermaßen ist die Kanone und Lafette "fix-fix" entstanden, was die Ungenauigkeiten in den Holzverbindungen deutlich zeigen. Aber ist ja nur für´s Prinzip. Die Ansicht von der Seite:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 25. März 2009, 10:28:51
Und die Ansicht von vorn, gedreht.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 25. März 2009, 10:31:43
Hier die Ansicht von oben, nach dem Schuss, gedreht zum Reinigen und Laden des Rohres.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 25. März 2009, 10:34:34
Kennt eigentlich jemand eine Quelle, wo es schwedische Kanonen aus der Zeit von 1780 bis 1790 im Maßstab 1:72 gibt? Derzeit tüftele ich an einem Drehteil aus Messing, das voraussichtlich als Vorlage für eine Gießform dienen soll. Denn 28 Kanonen immer gleich zu drehen... :pffft:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 25. März 2009, 13:34:06
Ich glaube nicht, dass die Lafetten für die Jupiter passen. Sie erscheinen mir zu "modern". Aber über Schweden habe ich keine Infos, daher kann mein Eindruck auch falsch sein. Holger hat für seine Jupiter herkömmliche Lafetten verwendet.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: StiftRoyal in 25. März 2009, 14:39:11
Zitat von: Revier in 25. März 2009, 10:34:34
Denn 28 Kanonen immer gleich zu drehen... :pffft:

Das geht! Nur darf man eben nicht mit mehreren Schnitten arbeiten sondern mit einen. Nutze einen selbst angefertigten Kopiermeisel. Nur ob in 1:72 die Materialstärke reicht um bei so einen Span nicht zu brechen ist die Frage.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 25. März 2009, 17:15:51
Ich hatte traditionelle Lafetten eingebaut. Chapman zeigt zwar diesen Typ, aber der war mir dann doch ein wenig zu futuristisch. Die *Jupiter* wurde so nie gebaut, scheint aber so etwas wie der Entwurf fuer die Bellona Klasse zu sein. Vielleicht orientierst du dich an den Bellonas?

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 25. März 2009, 19:47:11
Ich habe noch einmal genauer nachgeschaut

Leider ist Band II über die Schiffsgeschütze von Mondfeld nicht erschienen, so dass ich keine Infos über die schwedische Entwicklung habe. Die Erfindung ist nach meinen Quellen zuerst auf kleinen Fahrzeugen, wie z.B. der Axel Thorsen eingesetzt worden. Auch Karronaden hatten ähnliche Lafetten. Mit einer klassischen Kastenlafette bist Du besser beraten.

Allen Quellen geminsam ist, dass sich die Lafette auf dem Schlitten nicht drehen lässt, sondern der Schlitten gedreht wird. Der Schlitten wird benötigt, um den Rückstoß des Geschützes aufzufangen. Das funktioniert bei Deiner Konstruktion nicht.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Der Abt in 25. März 2009, 22:56:05
Chapmans Wasa 60 Ka. (von 1778 war die wohl wenn ich mich recht erinnere) und seine 60-Kanonenschiffe aus dem großen schwedischen Bauprogramm hatten für die untere -ursprüngliche24-Pfünder Batterie- schon Schlittenlafetten, das ist auf den Originalplänen zu erkennen.
Wie ja schon angedeutet wurde fand diese Art Lafette für Kanonen besonders bei kleineren Kanonenbooten Verwendung. Wurde allerdings im großen Umfang auch bei der schwedischen Armee/Schären Flotte mit ihrer Vielfalt an Schiffstypen verwendet.
Die Fregatten der schwedischen Bellona Klasse wurden ursprünglich geplant um 24-Pfünder Kanonen tragen zu können tatsächlich wurden aber erst nach und nach die vorläufig bis 1788 montierten 18-Pfünder durch 24-Pfünder ersetzt. Welche Lafetten auf den Fregatten verwendet wurden ist mir bisher aber leider nicht bekannt da die mir bekannten Pläne der Bellona Klasse, anders als bei den Linienschiffsplänen, keine Bewaffnung zeigen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 26. März 2009, 18:50:33
Hallo zusammen!
Danke für die Tips!
Ich werde mal sehen, welche Lösung ich favorisiere. Aber in der Zeichnung von Chapman ist bzw. muss der Schlitten der Kanone so geteilt sein, dass er auf der "Schiene" verschoben werden kann und trotzdem mit der Kanone gedreht werden kann. Tafel XXXIII oben rechts in der "Architectura Navalis" enthält die benötigten Baugruppen. Ich habe die Zeichnung des Geschützes mit Lafette und dem Standort auf dem Batteriedeck mal neben mein Modell gesetzt, man sieht es, denke ich, der Schlitten muss geteilt sein. Zumindest sind die Schienen nicht unterbrochen.

Wenn die "Jupiter" nie gebaut wurde, kann es ja auch egal sein, oder? Ich meine, dann gibt (gab) es ja nur Entwürfe und kein reales Vorbild. ...  ;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 29. März 2009, 20:39:47
Hallo!

Nach einem bisschen Arbeit am Wochenende, während der die Kinder im Garten tollten (...) habe ich einen Teil des Heckes weiterbearbeitet.
Der Exkurs zu den Kanonen kam ja auch etwas zu früh. In einem anderen Baubericht bin ich auf ein Segmentsystem beim Heckaufbau aufmerksam geworden. Ich habe gleich mal in den CHAPMANschen Plänen maßgenommen und siehe da, die Breite von einem Zentimeter findet sich auch am Heck wieder. Vollendete Harmonie! Also eine Schablone aus dem Plan ausgeschnitten, 12 Segmente aus einem Zentimeter dickem Sperrholz  und eines aus acht Millimeter dickem (der "Kiel" am Heck) und eine grobe Passprobe: ideal!.

Die Heckfenster lassen sich einfach aussägen, da sie je zur Hälfte auf den Segmenten liegen. So kann ich schon vor der Montage die Formen aussägen und spare mir Schwierigkeiten bei Ausplatzern. Hier mal die Ansicht schräg von oben mit den Segmentbezeichnungen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 29. März 2009, 20:41:55
Und hier die Ansicht schräg von unten mit den ausgeschnittenen Heckfenstern. Für die Fenster habe ich mit eine einfache Lösung gesucht.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 29. März 2009, 20:48:09
Da ich kein Fensterbauer bin und die runden Rahmen auch bestimmt zu schwierig sind, habe ich an den Punkten, wo die Fensterkreuze an die Rahmen treffen einfach Schlitze in die Hecksegmente gemacht. Danach wurden Leistchenchen geschnitten und eingepasst. Die Lage der Fensterkreuze bekommt man, indem der Plan einfach untergelegt wird. Ausschneiden und drunterlegen (kleben...), man sieht genau, wo man gehunzt hat oder nicht.
Die Leisten der Fensterkreuze sind an den Schnittpunkten geschlitzt, damit passen sie wunderbar und nichts steht über. Der Rest wird nach dem Einleimen verschliffen.

Die eventuellen kleinen Ungenauigkeiten verschwinden nach dem Beplanken unter der Schnitzerei aus FIMO. Siehe dazu auch den Anfang des Bauberichtes.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 29. März 2009, 20:51:34
Noch fehlt allerdings der schöne Rahmen, welcher die prächtige Schnitzerei aufnehmen soll. Diesen bekommt man, indem eine Plankopie auf entsprechend starkes Sperrholz (in der Endausführung wahrscheinlich Edelholz) geklebt wird und dann "Vorwärts, Marsch" an die Dekupiersäge.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 29. März 2009, 20:55:17
Da das obere Teilstück des Rahmens nach außen und hinten gewölbt ist, habe ich es doppelt ausgeschnitten und kann es nach dem Zusammenkleben ganz einfach in Form schleifen(schneiden). Dazu am Besten vor dem Schnitt ein zweites Stück Sperrholz unterlegen und dann los! Das ergibt immer eine identische Kopie. Genauso habe ich es übrigens mit den Hecksegmenten gemacht.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 29. März 2009, 20:57:35
Nun noch eine vorläufige Passprobe und dann ist Feierabend! trinken
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 29. März 2009, 21:45:51
Interessante Bauweise.

Vor allem Dein tempo ist beeindruckend. Ich habe dieses WE gerade einmal 5 Bauteile meines Stevens verklebt bekommen  :rolleyes:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. April 2009, 21:46:07
Hallo zusammen!
Ich tüftele gerade weiter an der Gestaltung des Hecks. Da der "Spant" 33 (abgeleitet aus "Spant 32" des CHAPMANschen Planes) mit dem Heckspiegel verklebt aber noch lose auf dem Kiel sitzt, kann er leicht abgenommen und für "Anproben" eingespannt werden. Ich habe im Plan die Seitengalerien in ein Zentimeter hohe Segmente unterteilt, diese aus Sperrholz ausgesägt, Fenster wie vorher übertragen und ausgesägt. Dann eine Passprobe. Da haben sich doch glatt Lücken eingeschlichen. Die muss ich mit dem Plan noch abgleichen, vielleicht reicht es, wenn sie einfach verschlossen werden. Jedenfalls habe ich nach einer Zwischenkontrolle des Planes die Seitengalerien erstmal angeklebt.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. April 2009, 22:01:20
Nachdem ich festgestellt habe, dass ich in "Spant" 32 und 33 die belassenen Decksbalken genau um eine Decksbalkenstärke zu hoch ausgesägt habe (ich Idiot hatte beim Anreißen die zuerst gezeichnete Oberkante als Unterkante angesehen... ;( und das eben erst gemerkt) habe ich erstmal etwas Fummelei gebraucht um mich wieder aufzubauen. Ich habe aus dem Plan die Heckfenster des oberen Teiles aufgebaut. Dazu erst den oberen Balken ausgesägt, dann den unteren Abschluss dieses Decks, beide der Deckkrümmung und den Rundungen des Hecks angepasst und dann entsprechend der Abstände des Planes die Trennpfosten zwischen den Fenstern eingesetzt. Dazu habe ich ca. 1,5mm starke Leistchen genommen, ich denke, damit kann diese Fensterfront leben. Zuerst die linke und die rechte Pfoste eingeklebt und aushärten lassen. Dann, nachdem sich nichts mehr verziehen kann, die restlichen. Offenbar bemerke ich nie etwas, denn damit habe ich mir für die Schlitze der Fensterrahmen selbst ein Bein gestellt. Jetzt konnte ich nämlich bei jedem Fenster das Sägeblatt ausspannen.  :( Aber nach dem Schlitzen der Fensterrahmenmontagepunkte war ich geübt im Ein- und Ausspannen. Nun erstmal die senkrechten Rahmenteile einsetzen und - Pause.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 01. April 2009, 22:09:38
Interessante Idee die Schichtbauweise auch am Heck anzuwenden. Das Ergebnis sieht auf jeden Fall schon mal gut aus.
Welche Lücke an der Seitentasche meinst du? Kann ich auf dem Foto nicht entdecken.

ZitatVor allem Dein tempo ist beeindruckend
Stimmt, ich bin auch eher gemächlich. Da kann ich nicht mithalten.


:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. April 2009, 22:14:10
@ HWB

Heckwärts hinter der Seitentasche befindet sich eine große Lücke, die aber geschlossen wird, wenn der "Rahmen" angebracht wird. Aber links unter der Seitentasche und, im Bild tatsächlich nicht sichtbar, rechts unter und oben direkt zwischen Spant und Seitentasche sind welche (bis zu 3mm!). Hier muss ich wohl noch an den Übergängen arbeiten.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 03. April 2009, 14:16:54
Inzwischen habe ich, ebenfalls in Segmentbauweise, die Seitengalerien begonnen.

Dazu aus dem Plan die grobe Form entnommen und auf Sperrholz aufgezeichnet, Rohlinge ausgesägt und auf einer Plankopie an den Stellen aufgeklebt, die die obere und untere Begrenzung darstellen (der PC ermöglicht leicht das Spiegeln einer Grafik, was für Steuer- und Backbordseite äußerst günstig ist). Dann die Lage der Pfosten und Fensterrahmen angezeichnet (über ein aufgelegtes Lineal lässt sich dabei gut peilen) und Nuten für deren Montage geschnitten. Dann die Pfosten eingeklebt und trocknen lassen. Nun können die Fensterrahmen für eine Passprobe montiert werden (hier nur eingesteckt).

Die äußere Form wird am fertigen Werkstück hergestellt. Die schwarzen Linien sind nur eine Prinzipskizze. Das fertige Teil wird dann an die Schiffsform angepasst und mit "Spant" 32a verklebt.

Somit bleibt die gesamte Hecksektion ab Spant 32a bis zur endgültigen Montage für Anpassungs- und andere Arbeiten leicht abnehmbar. Und, wenn ich mich doch verhauen haben sollte, leicht ersetzbar.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. April 2009, 14:15:35
Parallel zu den fummeligen Arbeiten schleife ich an der Batteriedeckoberfläche der Schottwände weiter, um die Ungenauigkeiten vom Aussägen zu beseitigen, bevor das Beplanken beginnt.

Wenn ein Teil fertig ist, kann schon mit dem Anreißen der noch auszuschneidenden Stückpforten und Fenster an den Steuer- und Backbordseiten begonnen werden. Dazu nehme ich einfach den Plan und lege die betreffende Schottwand an die richtige Stelle. Mit Hilfe einer Leiste werden die Schottwände ausgerichtet und durch das Geodreieck nochmals kontrolliert. Dann immer den betreffenden Punkt anreißen und die Schottwand verschieben, bis sie sich am nächsten Schnittpunkt, welcher anzureißen ist, befindet. Dort mit dem Bleistift eine Marke setzen. Danach wird die Schottwand  hochkant gestellt und die auszusägende Tiefe angezeichnet. Diese kann genau aus dem Plan entnommen werden. Jetzt nur noch die Schnittpunkte verbinden. Fertig.

Zeit für eine Schottwand, nach einer gewissen Einarbeitung ca. 2 Minuten.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. April 2009, 14:18:21
Hier noch ein Detail der zu suchenden Punkte, bis zu denen die Schottwand immer verschoben werden muss, um sie korrekt zu finden. Der Rand der Schottwand muss immer auf der Senkrechten des Planes liegen und nie seitlich davon!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. April 2009, 14:23:02
Wenn einige Schottwände fertig gestellt sind, kann man sich den Verlauf genau anschauen und gegebenenfalls die fehlerhaft angerissenen Teile wieder herausnehmen und überprüfen sowie neu anreißen. Verleimen will ich die Schottwände erst, wenn alle vorbereitet ist. Bis dahin können sie ja immer wieder neu angefertigt werden, wenn sie doch fehlerhaft geworden sind.

Auch kann vor der endgültigen Montage und dem damit verbundenen Verleimen noch der Verlauf der Barkhölzer, Zierleisten und anderes angerissen werden. Mal sehen, ob die Schottwände bis dahin ganz bleiben.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 05. April 2009, 17:58:40
Im Moment überbieten sich die Holzwürmer gegenseitig mit interessanten Bauberichten. Deine Konstruktionsweise und Beschreibung finde ich sehr interessant. :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. April 2009, 18:52:47
Danke für die Blumen!

Ich bin nur ein blutiger Anfänger, gegenüber den Leistungen und Rechercheanstrengungen von z.B. HWB oder Dir oder anderen im Board.
Ich hoffe, mit meiner Methode einfacher an das Vorbild heranzukommen als mit der traditionellen Spantbauweise. Und ich bin zur Zeit etwas ungeduldig. Ist ja mein erstes Schiff. Insofern noch ein weites Feld und viele Möglichkeiten zum lernen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. April 2009, 20:02:19
So, geschafft. Die Stückpforten und Fenster sind angerissen. Nun erstmal zurücklehnen und den optischen Eindruck prüfen. Es ist immer noch Fleisch da, auch wenn ausgesägt wird. Die Trempelrahmen müssen ja auch noch eingebaut werden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 05. April 2009, 20:03:44
Und hier noch "dramatisch" vom Heck aus. Schönen Feierabend! :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 06. April 2009, 10:00:58
Hallo!

Um bei der Schleifarbeit binnenbords einen Anhaltspunkt zu haben, werde ich mir das Batteriedeck aus Buchenfurnier (habe ich gerade da) im Stück vorfertigen. Das soll dann als Schablone dienen und entweder direkt die Planken und Aufbauten aufnehmen oder nur der Kontrolle der Rumpfform dienen. Voraussichtlich werde ich auch bei allen anderen Decks so vorgehen.

Dazu zuerst zwei Furnierblätter nebeneinandergelegt, durch die Schnitte in der Fabrikation geht das spaltenfrei. Dann mit Tesa verbunden, eine Plankopie darufgelegt, angerissen, fertig zum Ausschneiden.

Vor dem Ausschneiden werden alle Löcher für Grätings, Niedergänge usw.angezeichnet, um gleich mit ausgeschnitten zu werden.
Wenn ich zwei Schablonen habe, kann ich, bei angenommener Symmetrie der wichtigsten Baugruppen prüfen, ob ich die Schottwände auch wirklich symmetrisch hinbekommen habe. Bis dahin erstmal ein wenig Schleiferei.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: modellbau.fan in 06. April 2009, 15:38:08
Hallo Revier,
ist ja eine recht unkonventionelle Bauweise.  :P Bin schon echt gespannt wie es dann beplankt aussieht.
CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 07. April 2009, 08:02:44
Hallo!
Nach dem Anreißen der Stückpforten und Fenster sollte das Aussägen losgehen. Aber wie kann man sägen, wenn die angerissenen Stellen verdeckt sind? Zum Aussägen muss ich die Schottwand hochkant stellen, damit liegt die angerissene Seite auf der Unterseite und ist verdeckt. Ich wollte mit der Dekupiersäge loslegen und dafür muss die Stückpforte und das Fenster auf der INNENSEITE der Schottwand markiert sein! 

*dummi*
Aber Übung mach ja bekanntlich erst den Meister. Also alles auf Anfang. Mal sehen, wann ich fertig bin. Vielleicht versuche ich es mit der normalen Laubsäge. Dafür ist die bereits angerissene Seite ausreichend.

Ich nehme an, dass in den CHAPMANschen Plänen die lichten Weiten der Stückpforten mit Trempelrahmen gezeichnet sind, oder??

Im Plan ist jedenfalls nur eine scharf abgegrenzte Linie zu erkennen und keine skizzierte Baugruppe der Trempelrahmen. Offenbar war das so ein selbstverständliches Bauteil, dass diese nicht detailliert dargestellt wurde.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 07. April 2009, 08:09:25
Da Du eh mit Edelholz noch nachbeplanken solltest, kannst Du die Stückpforten gut mit einem Stechbeitel herausarbeiten.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 11. April 2009, 13:17:08
Hallo zusammen!

Ein wenig Schleiferei später habe ich mir gedacht, wozu das Furnier zersägen, wenn ich auch 120g/m² Papier dahabe? Also einfach die Deckstruktur ausgedruckt und die Flächen der Grätings und Niedergänge sowie die Punkte der Masten und Spills ausgeschnitten, geht wirklich einfacher...

Dann das ganze aufgelegt und -neue Schleifarbeit an den Bordwänden nötig! Was zwei Millimeter ausmachen können merkt man, wenn an Steuer- und Backbord solche Differenzen auftreten. Dann sind schnell fünf Millimeter oder sogar mehr von der Schiffsbreite weg! Also nachgearbeitet und neu ausgelegt, dann angerissen und ausgesägt.

Für die Deckbalken wurden dann noch Aussparungen ausgesägt, die später unter den Grätings und der Beplankung verschwinden. Die Grätings werden zwar durchsichtig, jedoch vermute ich, dass so viel Schatten unter ihnen ist, dass Strukturen dieses Decks nicht zu sehen sind. Es soll nur der Eindruck von Tiefe entstehen.

Hier mal ein Bild vom Zwischenstand mit eingeklebten Deckbalken (Ahorn).
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 11. April 2009, 13:24:20
Inzwischen habe ich auch begonnen, die Stückpforten auszusägen. Das Umzeichnen hat ca. eine Stunde gedauert. Es ist derzeit noch viel "Fleich an den unverschliffenen Kanten. Die Trempelrahmen werden erst nach dem endgültigen Zusammenbau der Schottwände zum Schiffsrumpf montiert.

Frage: Ist die in den Plänen von CHAPMAN eingezeichnete lichte Weite der Stückpforten mit oder ohne Trempelrahmen zu verstehen??

Hier mal ein Bild mit einem schaulaufenden Kaiserlichen Infanteristen von 1635 herum (REVELL), der eine kleine Zeitreise unternehmen durfte. Für die Kanone habe ich einen geschickten Handwerker gefunden, der mir eine Vorlage drehte, die eventuell als Original für Abgüsse dienen soll. Da muss ich mich aber erst noch mit der Gusstechnik befassen (Grübel, grübel und studier...).
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 11. April 2009, 14:24:39
ZitatIst die in den Plänen von CHAPMAN eingezeichnete lichte Weite der Stückpforten mit oder ohne Trempelrahmen zu verstehen??

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Die Stückpforten der Batterie waren vollständig mit Deckeln versehen, wenn man die Risser der venus zugrunde legt. Die Stückpforten auf Back und Achterdeck hatten keine Pforten, da stellt sich die Frage der Trempel erst gar nicht.
Wenn man den Längsschnitt zugrunde legt und dann mit der Seitenansicht vergleicht, würde ich zur lichten Weite tendieren. D.h. die Rahmen kämen noch hinzu. Allerdings gehen manche Püttingseisen sehr dicht an den eingezeichneten Pforten vorbei, das spricht dann eher dafür, daß die eingezeichneten Stückpforten inkl. Trempelrahmen sind.
Vielleicht orientierst du dich hier eher an den Venus Rissen oder der Standard - Grüße einer 18 Pfd. Stückfporte. Die Bellonas waren sogar für 24 Pfünder designed. Die lichte Weite bei der Constitution sind in etwa b=105cm h=96cm. Habe ich aus dem AOTS Band abgemessen.

Den Riss der Venus findest du hier: http://orlogsbasen.dk/visskib.asp?Skib=Venus&la=4 (http://orlogsbasen.dk/visskib.asp?Skib=Venus&la=4)

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 26. April 2009, 21:23:59
Hallo zusammen!

Nach einer gewissen "Nichttrauphase"  :2: habe ich begonnen, die ersten Schottwände zu verleimen und das Heck aufzubauen. Dies nur als Baugruppe, so dass es im Ernstfall wieder abgenommen und repariert werden kann. ...

Ich habe die Schottwände 32´ bis 30 (4 Stück) verklebt und auf dem Hilfskiel ausgerichtet. Wird jetzt schon ganz schön stabil.

Dann Decksbalken für das obere Deck eingeklebt (aus Ahorn geschnitten nach der Schablone für das Batteriedeck, da ich annehme, das die Deckswölbung immer gleich bleibt, wie auch MONDFELD schreibt). Dann ein aus einem Furnierblatt geschnittenes (Plankopie aufgelegt, angerissen und mit Cuttermesser ausgeschnitten) Hilfsdeck aufgelegt und mit den vorgefertigten Galerien und Heckfenstern sowie dem Rahmen eine Passprobe gemacht.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 26. April 2009, 21:31:32
Die Reeling der oberen Galerie ist nur ein Versuch, sie steht nur so drauf. Um sie herzustellen, will ich folgendermaßen vorgehen: Ich habe eine Plankopie ausgeschnitten und auf ein Sperrholzbrettchen (Mandarinenkiste) geklebt. Dann die Öffnungen der Reeling ausgesägt. Sperrholz verträgt Schnitte mit der Dekupiersäge besser als gewachsenes Holz! Später will ich nach dem Grundieren Ovale aus Draht biegen und aufkleben. Damit müsste die Struktur gut nachzuahmen sein. FIMO scheint mit hier zu aufwendig. Wenn man um eine Leiste mit den Maßen der Öffnungen zwischen den Reelingsstreben einen dünnen Draht wickelt und die Wicklungen dann so abschneidet, dass Ovale übrigbleiben, müssten sich die Verzierungen eigentlich machen lassen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 26. April 2009, 21:36:09
So. Hier noch ein paar Eindrücke. Die Fensterrahmen sind aus Buchenfurnier, welches mir dünn genug schien. An den richtigen Stellen geschlitzt, mit reichlich Übermaß eingeklebt und nach dem Härten dann verschliffen. Fummelei muss manchmal sein.

Die Trempelrahmen habe ich hier bereits eingeklebt, ich komme jetzt auf die lichte Weite des Planes. Hoffentlich stimmt das. ... :pffft:

Die Lafette ist nur so ein bissel Holz zum probieren, da habe ich noch nichts gefertigt. Das kommt noch.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 26. April 2009, 21:40:49
Und nun noch heimelig von achtern ein Eindruck in der Dämmerung. ...

Bis bald!  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: jaerschen in 27. April 2009, 10:52:28
Schön das es bei dir weitergeht. Ist immer wieder interessant zu verfolgen wie solche Verzierungen Stück für Stück an Gestalt gewinnen. Gefällt mir sehr gut bis jetzt  :klatsch:

Einzig bei den kleinen Fenstern unterhalb des Balkons noch ne kleine Frage. Willst du den kleinen Größenunterschied der Fenster untereinander mit der Verzierung ausgleichen oder schleifst du sie vorher noch zurecht?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 27. April 2009, 12:44:50
Ich kann mich Jaerchen anschließen, das sieht gut aus.
Die einzelnen Schottwände sequenziell zu verleimen kann ich aus Erfahrung nicht empfehlen. Besser alle auf einmal verleimen und mit einer Schraubzwinge zusammenpressen. Durch die Schraubzwinge wird die Reihe um mehrere mm komprimiert! Die Stabilität steigt dadurch an. Du kannst später die Bordwand recht dünn schleifen, ohne daß dir Teile wegbrechen.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 27. April 2009, 13:13:52
Hallo zusammen!

@jaerschen
Die unteren Fenster sind alle noch mit "Fleisch", dazu zählen auch noch die Rahmen und Fensterkreuze. Das wird nach und nach noch verschliffen.

@HWB
Die restlichen Schottwände bis auf die Bugsektion werden in einem Ritt verleimt und sollen dann auch im Stück verschliffen werden. Wie gesagt, das ist mein erstes Schiff und ich trau mich nicht so recht, denn wenn der Bug und das Heck dran sind, dann muss ich höllisch aufpassen. Ich werde die beiden Bauteile erst unmittelbar vor dem Beplanken ankleben und dann weitermachen. Ahornfurnier bekommme ich erst in ca. zwei Wochen, auch der Urlaub muss noch, es dauert also wohl noch etwas.

Aber Danke für die Blumen!!! :9: Motiviert ungemein, wenn das Projekt interessiert!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. Juni 2009, 13:21:25
Hallo zusammen!

Ich habe es getan. Bis auf Bug- und Hecksektion ist der ganze Schottwandhaufen verleimt und nun kommt das mühsame Spachteln und Schleifen und Spachteln und Schleifen und ... dran.

Dazwischen brauche ich etwas Abwechslung, und so habe ich begonnen, die Kanonen für das Batteriedeck zu vervielfältigen. Zinngießerei habe ich schon als Kind mal ausprobiert (simple Gipsformen und Ü-Eier-Produkte...) und so lag ein neuerlicher Versuch nahe.

Zuerst mal das Original, welches, wie bereits berichtet, von meinem begabten Stiefvater gedreht wurde. Die Kanone stammt auch aus dem CHAPMANschen Plan allerdings dem mit den neuen Lafetten. Sie ähnelt aber denen, die ausgerannt auf der Perspektivzeichnung zu sehen sind.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. Juni 2009, 13:34:04
Von der Kanone wird je ein Abdruck der Ober- und Unterseite in Gips gemacht. Das geht einfach. Kanone auf den Bohrer gesteckt, den Boden von einem Tetra-Pak mit ca. 2-3cm Rand abgeschnitten, diesen mit Gips gefüllt (lieber ein bisschen dünner angerührt als zu dick) und die Kanone bis zur Hälfte (!) darin versenkt. Aushärten lassen. Ich habe das für 48 Stunden trocknen lassen, wobei ich die Pappe nach ca. 1h entfernt habe, um die Luft von allen Seiten rankommen zu lassen. Das Original kann entfernt werden, wenn die Gipsmasse fest ist. (Sicherheitshalber erst nach ca. 2h).

Wenn der erste Block soweit ausgehärtet ist, das Original, welches immer noch auf dem Bohrer steckt, wieder einsetzen, die gesamte Oberfläche mit Fett (Ich habe Handcreme genommen- riecht gut...) dünn einpinseln, auch das Original(!) und dann ein Stück des Tetra-Pak abschneiden und aufsetzen, so dass ca. 2-3cm tiefer Raum zum Einfüllen von Gips verbleibt.

Dann Gips einfüllen, lieber dünner als zu dick! und mit ganz leichtem Klopfen, geht auch durch klopfen auf den Tisch oder die Unterlage, verrütteln, so dass er dicht anliegt.
Wieder trocknen lassen und nach ca. 2h die Pappe entfernen und die Form lösen. Dann kann das Original entfernt werden und die Form endgültig trocknen.

Zum Schluss habe ich in die noch ganz leicht feuchte Form das Wappen und das Zündloch graviert.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. Juni 2009, 13:44:20
Bis zum Zinngießen kann noch eine Weile vergehen. Deshalb habe ich mit FIMO einen ersten Versuch gemacht.

Dazu wird aus FIMO eine längliche Wurst geformt. Diese sollte nach Möglichkeit die grobe Form der künftigen Kanone haben (erleichtert die Nacharbeit).

Diese in die Form legen und das Oberteil vorsichtig drauflegen und gut andrücken. Fertig zum groben Entgraten. Gegebenenfalls das Andrücken nach dem ersten Entgraten wiederholen und noch einmal entgraten. Das Entgraten immer in der Form machen!!
Ich habe eine erste Serie von 15 Stück für Steuerbord gemacht. Zeitaufwand ca. 1,5h. Dann auf Backpapier ausgerichtet und bei 110°C im Backofen für 30 min ziehen lassen.

Die Entnahme des Rohlings aus der Form muss ich noch weiterentwickeln. Zum Beispiel könnte man den mit einer langen Nadel mittig in die Seele des Rohres aufspießen und dann nach oben herausdrücken... Damit dürfte der Rohling sich nicht verbiegen.

Nach dem Auskühlen kann der Rohling dann endgültig entgratet (scharfes Schnitzmesser) werden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 01. Juni 2009, 13:49:13
Hier noch ein Paar Details.

Inzwischen schleife ich weiter...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: hwe in 02. Juni 2009, 11:14:31
Wow! - Du bist echt "leidensfaehig", Kanonen aus Fimo zu machen! - Das ist kurz vor "Kaugummi"...  :rolleyes:
Ich wuerde dir auf jeden Fall ein anderes Material empfehlen, das sich leichter bearbeiten laesst: Magic Sculp.
Kann man im Internet bestellen. - Hat eine lange offene Zeit und haertet genial aus und laesst sich danach auch anstaendig bearbeiten. Scharfe Kanten sind damit kein Problem, genausowenig wie starke Detaillierung.

Auf jeden Fall meinen hoechsten Respekt fur diese Kanonen! - Haette nicht gedacht, dass die aus Fimo sind!  8o :P

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 02. Juni 2009, 22:37:39
 :P deine Ideen sind immer wieder klasse. Fimo als Material für die Kanonen zu verwenden ist bemerkenswert. Die Übergänge zwischen Verstärkungsringen und Rohr sind ein wenig fließend, bekommst du hier noch einen schärferen Übergang hin?
Wenn dein Stiefvater gut drehen kann, vielleicht kannst du ihn nicht dazu überreden auch die übrigen Rohre herzustellen?  :pffft:

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: hwe in 05. Juni 2009, 11:57:08
Zitat von: HWB in 02. Juni 2009, 22:37:39
Wenn dein Stiefvater gut drehen kann, vielleicht kannst du ihn nicht dazu überreden auch die übrigen Rohre herzustellen?  :pffft:

:winken:
DER Frage kann ich mich auch nur anschliessen. - Zumal, wenn er eine Kopiervorrichtung besitzen sollte (sollte man haben...), dann hat er doch schon eine Vorlage und dann geht das eins, fix, drei...  :woist:

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB Wasserlinienmodell (CHAPMAN Tafel 31
Beitrag von: Revier in 05. Juni 2009, 13:40:26
Hallo!

Weiß ich, weiß ich...
Aber er ist über achtzig Jahre alt und hat gesagt, das war ´ne Ausnahme. Ich hoffe, ich bekomme noch die Rohrvorlagen für die anderen Decks.

Und dann muss ich leider kopieren.

Übrigens: FIMO war ein Versuch und darf als Alternativvorschlag betrachtet werden. Die anderen Rohre sollen eigentlich im Zinnguss entstehen. Vielleicht auch die Lafetten... mal sehen.

So long   :)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 07. Juni 2009, 20:27:57
Hallo zusammen!

Erst mal vielen Dank für die hilfreichen Tips. Wenn ich die komplizierten Wappen sehe, tendiere ich eher zu blanken Rohren...

Aber weiter im Text. Nachdem ich bei befreundeten Tischlern Abfälle von verschiedenem Furnier abgestaubt habe, kann ich jetzt ca. 10 Decks beplanken. (In Ahorn.) Da die Jupiter nicht so viele hat, kann ich vielleicht sogar was abgeben.

Ich habe angefangen mit dem Batteriedeck (heißt das so?) also meinem untersten sichtbaren und erreichbaren Deck.

Dazu wurde der Decksplan in der Draufsicht aus dem CHAPMAN´schen Werk ausgedruckt und zwar auf 120g/m² Papier, der Steifigkeit wegen. Dieser wurde zusammengeklebt und ausgeschnitten. Dann eine Passprobe im Modellrumpf - Sch. ...  das ist ja ca. 6mm zu breit! Wie habe ich denn das hinbekommen? Ich vermute, die Deckzeichnungen sind ein klein wenig zu stark skaliert worden, als ich die Pläne auf 1:72 gebracht habe.

Nun ja, nach dem Korrigieren habe ich mir einen Rest Ahornfurnier geschnappt und drei Millimeter breite Planken von acht Zentimeter Länge geschnitten. Dazu wurde das Furnierblatt erst in 3mm breite Streifen eingeteilt und die 8cm Plankenlänge mit dem scharfen (!!!!!) Schnitzmesser (geht auch Cuttermesser o.ä.) angeritzt. Nicht durchschneiden, sonst hat man zu viel Einzelarbeit! Dann die Planken in einem Ritt abschneiden.  Hier wieder ein sehr scharfes Messer genutzt und ich konnte den Rest des Kieles als Lineal nutzen- voilá, man hat lange Planken die mit einem leichten Knick in genau gleich lange Einzelteile geteilt werden können (ca. 4-5 Segmente). Nun auf dem Papierplan aufkleben, dabei vorher eine Schmal- und Längskante schwärzen, dabei immer die selbe wählen(!), und dann aufkleben. Zum schwärzen habe ich Zeichengraphit genommen, hatte ich da, ist von FABER. Dabei wirds ganz schnell schmutzig. Das scheint mir vielleicht ein Problem. Aber im Endeffekt hat es eine interessante Alterung des Decks mit Gebrauchsspuren und einer -für meine erste- tollen Kalfaterung auch nach dem schleifen.

Kosten derzeit: ca. 2€ Sprit und Kleinkram, Bauzeit für das Deck ohne Feinabstimmung: ca. 5,5 Stunden

Nun urteilt selbst.

Bis bald!

Revier  
***Fehlerhaften Link am 17.08.2012 gelöscht!***
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 08. Juni 2009, 09:00:17
Wie eigentlich immer eine unkonventionelle Herangehensweise ans Thema.  :P
Das einzige, was mich stört ist der Verlauf der Stoßfugen zwischen den einzelnen Planken. In England waren zwei verschiedene Systeme 3 butt and 4 butt shift üblich. Ich habe zwar keine Angaben über schwedischen Schiffbau, vermute jedoch, dass die Schweden ähnlich vorgegangen sind.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: CaptainRon in 19. August 2009, 15:45:33
hi revier mir gefallen deine schnitzreien :D sind die sehr stabil oder brechen die bei der etwas stärkeren berühung?????? ;) sry  *dummi*

ciaosn Kay :mariinee:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 02. September 2009, 18:21:17
Hi!

Wenn die "Schnitzereien" "ausgehärtet" sind, sind sie meist noch etwas flexibel und brechen nur bei Gewaltanwendung.

:)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 22. September 2009, 12:16:34
Zwischenstand. Bild unten.
Grüße,

Revier
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 30. September 2009, 10:54:32
Hallo zusammen!


Heute habe ich mein erstes Spill selbst hergestellt.
Die Fertigung erfolgte im Prinzip wie in Holgers Baubericht auf MM bereits vorgestellt.


Unten seht Ihr das Ergebnis. Die Plankenbreite beträgt 3mm (nur zum Größenvergleich).
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: HWB in 30. September 2009, 20:21:36
Hallo Revier

sieht gut aus  :P
Wie schon erwähnt, vergiß die Hölzer zwischen den Spillklampen nicht und hoffentlich macht der Leim dir beim Bemalen keinen Ärger.

Sonst, weiter so!

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 02. Oktober 2009, 20:50:56
Hallo!

Hier das vordere Spill.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 03. Oktober 2009, 14:30:42
Hallo!

Die ersten Schritte zum Glockenstuhl und der Schiffsglocke.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 04. Oktober 2009, 13:33:50
Anfertigung der Rohlinge für die kleinen Kreuzhölzer. Zeitbedarf ca. 1/2 Stunde. Die müssen nur noch verschliffen und bemalt werden, dann können sie schon angebracht werden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 04. Oktober 2009, 13:35:43
Und hier die rohen Teile mit 1€-Cent zum Größenvergleich.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. Oktober 2009, 12:44:47
Anfertigung von Knechten mit Scheibgats bzw. Scheibgats selbst. Schichtverleimt und dann zuschneiden, beschleifen, bemalen, verbauen... Geht überraschend schnell und einfach! Vielleicht gehen die Blöcke auch so.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Burkhardt in 10. Oktober 2009, 12:52:58


Löle,


Dein Link zeigt mir leider an das ich nicht Berechtigt bin die Seite aufzurufen...........
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 10. Oktober 2009, 19:09:45
Sorry Burkhardt! Ich vergaß den Administrator und die Regeln bei MBK.

entfernt durch Revier am 12.03.2013 wegen Unerreichbarkeit der Links.

Weitere folgen, wenn ich die fertig habe.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Talisker in 11. Oktober 2009, 11:02:29
@Review

Der einzig richtige Weg wäre hier einen vernünftigen Baubericht zu posten.
Du willst von den ModellBoard Usern Feedback und Anerkennung, dann mache Dir auch die Mühe den Text und die Bilder hier im MB nochmals zu posten (copy&paste macht nicht wirklich Arbeit...).
Unverholen Werbung für ein anderes Forum zu machen ist schlicht unverschämt.
(Das machen übrigens auch die Administratoren anderer Foren nicht die hier im MB angemeldet sind, inkl. hwe)

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 11:36:59
Kein Problem! Kann ich künftighin machen.

Ich dachte aber, die Foren können auch miteinander, oder etwa nicht? Schließlich wollen ja alle dasselbe. Den Erfolg beim Bau!

Und verlinken ist grundsätzlich genauso einfach, muss aber nur einmal erfolgen, da jede Aktualisierung nicht extra kopiert werden muss, sondern bequem nachgelesen werden kann.

Mit solidarischem Gruß,

Revier.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Wolf in 11. Oktober 2009, 11:50:15
Was nutzt ein verlinken wenn ich diesen link nicht nutzen kann?

Zitat: Ein Fehler ist aufgetreten!

Fehler: Du bist nicht berechtigt, diesen Bereich zu betreten.



Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Talisker in 11. Oktober 2009, 11:53:01
@Revier

die Foren können miteinander, es ist aber halt auch immer eine Frage des Stils und der Netiquette.
Wenn die User hier einen kompletten Text lesen können, wirst Du auch bestimmt mehr Resonanz bekommen als auf Deine letzten Beiträge ;)

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 12:34:20
@Talisker und Wolf

Sorry, aber ich war halt der Meinung, dass ein Link ausreichend wäre und genauso einfach nachzuverfolgen ist. Mal sehen, wie sich die weitere Arbeit entwickelt, vielleicht kopiere ich doch auch alles hier rein und schreibe dann eben in vier Foren. ...  :O

Übrigens habe ich den ADMIN im MBK-Forum mal angefragt, wieso Gäste dort nix lesen können. Ist ja auch sonderbar.

Weiterhin solidarisch versucht zu sein,

Revier

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Hans in 11. Oktober 2009, 14:09:35
Du begreifst den Sinn eines Threads nicht wirklich. Threads sind eigentlich dazu da, nicht nur den Bau kommentarlos zu folgen, sondern qualifiziert zu diskutieren. Das kann bedeuten, dass so ein Thread mal an einer Stelle eine bestimmte Richtung nimmt und bestimmte Sachverhalte diskutiert werden. Andere User steuern Gedanken und eigene Bilder bei usw usw. Und der Bauberichter hat Gelegenheit sein Vorgehen zur reflektieren, Tipps aufzunehmen, einzubauen, andere Wege zu beschreiten.

Durch einfaches Linksetzen in ein anderes Forum führst du dieses Forum hier ad absurdum. Du merkst es ja selber, es kommen keine Diskussionsbeiträge. Schreib lieber einen Blog, das wäre das selbe.

H
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: deleted_Account in 11. Oktober 2009, 14:54:46
Sorry! Aber was bringt mir ein Link auf ein anderes Forum, wenn ich dort nichts sehen kann. Da kannst du dir hier die Arbeit ersparen. Hier sollten die Admins, härter durchgreifen. Ich den meisten anderen Foren ist sowas auch nicht erlaubt.

Gruß Maeks :woist:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 17:20:03
Ist ja gut, Ihr habt mich schon ganz schön zusammengestaucht.

Auch wenn ich in den Forenregeln so richtig nichts gefunden habe, was meine Links untersagt.

Dann stell ich eben künftig alles auch hier ein. Je mehr Augen was sehen können, umso besser.

Grüßt,

Revier
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: FSC_Zombie in 11. Oktober 2009, 18:22:07
@ Revier

Mach ruhig hier auch einen kompletten Bericht mit Bildern und Text. Theoretisch kann man in 100 deutschsprachigen Foren den selben Beitrag schreiben ohne großen Aufwand da man einfach den ersten Beitrag kopiert und in den anderen Foren einfach einfügt.
Gut 100 würen zwar auch dauern aber soviel gibts ja eh nicht. ;)

Das kopieren geht glaube aber nur gut wenn mann das über die Funktion des Beitrag ändern macht wegen der Links zu den Bildern.

Ich sehe es auch wie die anderen das Du hier mehr Feedback bekommen wirst wenn Du hier detailiert dein Bau beschreibst und bebilderst. Ich mach das ja auch so und das teils in 3-4 Foren gleichzeitig.
Und Dein Modell isses wert hier richtig gezeigt und beschrieben zu werden zu werden.

Blöde isses natürlich dann wenn man gerne in einem englischen oder gar russischen/ ukrainischen Modellbauforum posten würde aber von den dortigen Sprachen so viel versteht wie meine Lebermade vom Fussball. Aber das ist eine andere Geschichte. :D


Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 18:42:24
Hallo MB Gemeinde!

Hier der-Reue gelobt- fortgesetzte Baubericht mit meinen inzwischen gefundenen Lösungen und gebastelten Bauteilen für die Jupiter.
Zuerst die zwei bei mir darzustellenden Gangspill:

Die Fertigung erfolgte im Prinzip wie in Holgers Baubericht auf MM bereits vorgestellt. Ich habe ein paar Bilder mehr gemacht und schreibe Euch mal meine Vorgehensweise:

Zuerst das Werkzeug:
1 Stechzirkel mit Einstellschraube
1 Blatt Furnier (Ich habe KOTO genommen, weils weicher und dicker ist)
1 Pinzette
1 scharfes Messer (Schnitz- oder Cuttermesser...)
1 Bauplan
1 Kreis mit zentrierten Spaken, ausgedruckt auf Papier (Corel-Datei habe ich, wenn gewünscht kann ich die versenden, aber ich denke, jeder baut ja ein anderes Spill)
1 Holzbohrer
Holzleim.

Ich habe mit dem Zirkel die Maße des Spills abgenommen und Kreise aus dem Furnier "ausgeritzt". Die Zirkelspitze ist aus Metall und wenn man nur ausdauernd genug kreist und zirkelt, dann gibt das Holz schon nach.

Dann habe ich einige (4Stück) mit dem Holzbohrer (der hat genau das Maß des Rundholzes im Kern des Spills) in der Mitte durchbohrt. Praktisch ist, dass die Mitte bereits durch den Zirkel gekennzeichnet ist. VORSICHTIG vorgehen, Furnier spaltet leicht. Gegebenenfalls fixieren vor dem Bohren!

Dann zwei Scheiben mit Loch verleimt und eine Scheibe mit Loch auf die ausgedruckte Schablone gelegt. Man erkennt sehr schön die Bereiche, in denen die Zwischenstücke sitzen und die in die die Spaken greifen sollen.

Nun mit dem scharfen (!) Schnitzmesser einfach die Zwischenstücke von der aus zwei Scheiben zusammengeleimten Scheibe abschneiden und aufkleben. Für die Positionsbestimmung leistet die Schablone ausgezeichnete Dienste. Die Scheibe wurde mit kleinsten Leimtropfen fixiert. Nach der Fertigstellung wird sie abgerissen und die Unterseite sauber geschliffen, dann sieht man davon nichts mehr. Während der Fertigung kann sie aber nicht verrutschen!

Deckscheibe noch aufleimen und Abschlussscheibe dazu, fertig.

Nun sind an dem Spill meist so vereckte "Stützen" angebracht, die ich nach der bewährten Kopiermethode hergestellt habe: Zuerst den Plan kopieren, Bauteil ausschneiden und auf übereinandergelegte Furnierstreifen mit TESA festgeklebt. Den Stapel streng nach den rechten Winkeln ausrichten und mit Tesa fixieren.

Ab an die Dekupiersäge und nach 2 Minuten sieht das Ergebnis so aus (Die Dekupiersäge beschleunigt die Arbeit nur. Man kann auch alle Segmente nach einer Schablone aus Furnier mit dem scharfen Schnitzmesser ausschneiden. Daher ist die Dekupiersäge nicht unter Werkzeug (s.o.) aufgeführt.):

Sodann die "Seele" des Spills auf dem Deck in die vorgesehene Bohrung eingesteckt, Schablone drumherum und die unterste Scheibe aufgeschoben.

Dann alle Bauteile entsprechend der Schablone ausgerichtet und verleimt.

Der Spillkopf für die Aufnahme der Spaken ist inzwischen trocken und kann weiterbearbeitet werden. Daher hat das auf dem Schiff befindliche Bauteil nunmehr Trockenzeit.

Ich habe die Bohrmaschine in den Schraubstock gespannt und ein Rundholz mit dem Durchmesser meiner Bohrung eingespannt. Dann den Spillkopf aufgeschoben (muss etwas streng gehen) und die Bohrmaschine angestellt. Nun kann man wunderschön schleifen.  

Schleifpapier auf dünne Leisten geklebt und man hat unzählige Feilen in allen möglichen Körnungen zum -fast- Nulltarif...

Und hier nach ca. 1,5 Stunden das Finale!

Da das Spill eh auf dem Batteriedeck steht, lasse ich es so. Es wird noch bemalt. Mit feinerem Furnier kann man bestimmt feinere Ergebnisse erzielen.

Bis bald!

Ullrich
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 11. Oktober 2009, 18:59:53
@Revier

ich sehe da immer viel Holzleim auf den Bauteilen.
Hast Du da später keine Probleme mit Farbe oder Lasur?

Ich habe mir bei meinem bisher einzigen Holzbau mit Leimflecken die Optik ziemlich versaut...  :pffft:

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 19:26:39
Zitat von: Talisker in 11. Oktober 2009, 18:59:53
@Revier
ich sehe da immer viel Holzleim auf den Bauteilen.
Hast Du da später keine Probleme mit Farbe oder Lasur?

Hallo Talisker!

Die Flecken vermeide ich weitgehend durch "verstecken" des Leimes in den Baugruppen an Stellen wo man es nie mehr sieht oder nacharbeiten mit dem Schnitzmesser. Ansonsten verwende ich deckende Ölfarben aus dem Künstlerbereich, da gibt es keine Flecken.

Wenn die historischen Anstriche des Schutzes wegen schon deckend waren und die mastabstreue Verwendung sehr feingemaserter Hölzer ohnehin nur wenig Holzstruktur sichtbar macht, habe ich für mich entschieden, dass deckende und dünn aufgebrachte (Schichtstärke der Farbe, nicht verdünnte Farbe!) Ölfarbe dem möglichen Vorbild entspricht und, da sie Flecken gut abdeckt auch für ein ansprechendes Bild sorgt. Ich bemale gerade die Bordwand und muss daher lange Trocknungsphasen über mich ergehen lassen, daher die vielen Kleinigkeiten..

Grüße von Revier!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: FSC_Zombie in 11. Oktober 2009, 19:50:44
Wenn ich daran denke das der Spill auf mich auch noch zu kommt, bekomme ich jetzt schon Weihwasserhaltigen Schweißausbruch.
Dein Maßstab ist ja nun nicht grad der einfachste. Dafür gefällt mir der Spill aber richtig gut. Ich bin da echt mal gespannt wie das ganze Modell bemalt ausschaut.
Und du legst ein Tempo vor wo ich altersschwacher Zombie nicht mithalten kann.  :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 11. Oktober 2009, 21:18:34
Zitat von: FSC_Zombie in 11. Oktober 2009, 19:50:44
Und du legst ein Tempo vor wo ich altersschwacher Zombie nicht mithalten kann.  :P

Frag mich mal. Für einen Holzwurm sind selbst die winzigen Bauteile in 1/64 riesig :D
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 23:02:51
Langsam, langsam! Die gesamte zum Ausbau vorgesehene Hülle ist derzeit noch ... leer! Ich habe also noch zu tun.

Hier geht es mit den kleinen Kreuzhölzern weiter:
Nachdem ich eine grobe Liste der noch ausstehenden Bauteile des Batteriedecks gefertigt habe -und ganz schön erstaunt war   8o , was da noch alles so wartet- habe ich mit den kleinen Kreuzhölzern (Namensquelle: MONDFELD, "Historischer Schiffsmodellbau", Seite 179) begonnen.
Nach der üblichen Kopiermethode habe ich zuerst Furnierstreifen aus Ahorn geschnitten, 10-12 Stück übereinandergelegt und ausgerichtet, dann die Vorlage (Plankopie) aufgeklebt und mit TESA fixiert. Als nächstes auf der Dekupiersäge ausgeschnitten.

Da ich nur dünnes Furnier habe, musste ich die doppelte Anzahl fertigen, um sie dann zusammenzukleben, da sonst die notwendige Dicke der Kreuzhölzer nicht erreicht wird. Wer entsprechend dickes Furnier hat, kann darauf jedoch verzichten.

Die Kreuzhölzer sehen dann im Rohzustand zwar wie Sperrholz aus, werden aber noch verschliffen und bemalt, wodurch dann dieser Eindruck verschwindet.

Zeitbedarf für alle Kreuzholzrohlinge: ca. 1/2 Stunde inklusive Trocknungszeit.

Da die Kreuzhölzer noch durch so eine Holzleiste durchgesteckt werden, die sie an ihrem endgültigen Platz festhalten soll, versuche ich erstmal die einzeln dahinzumanipulieren. Verleimen kann ich ja immer noch. Ich weiß selbst noch nicht, ob das so geht, es erscheint mir jedoch einfacher zuerst die Leisten zu montieren und die Kreuzhölzer dann von oben reinzustecken und zu verleimen als die gesamte Baugruppe erst vorzumontieren und dann passt nix.

Ich schreibs und zeigs, wenn es fertig ist!
Versprochen!


Bis bald!

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2009, 23:13:07
Noch ein paar Minuten gehen...

Immer mal wieder kommt man dazu, sich Gedanken zu machen, wie einzelne Bauteile sich herstellen lassen ohne den Aufwand ins Unermessliche zu treiben. Hier stelle ich Euch heute meine Methode zur Herstellung der Knechte bzw. Scheibgats, ggf. später auch der größeren Blöcke, vor.

Als Grundlage nehme ich den Plan für Form und Maße. Hier ein Beispiel von den Knechten neben dem Glockenstuhl.

Der fertige Knecht oder das Scheibgat lässt sich in Untergruppen und diese wieder in Schichten zerlegen und wird daher auch aus einzelnen Schichten aufgebaut. Das ermöglicht sogar Serienproduktion. Das Werkzeug dazu seht Ihr auf dem nächsten Bild zusammen mit dem Prinzip des Baues:

Zuerst die mit der Lochzange ausgestanzte Holzscheibe (geht auch ein Schlägel oder ähnliches Stanzwerkzeug, zur Not eine selbstgefertigte Punze...) in gewissen Abständen auf einen Furnierstreifen kleben, dann dazwischen die entweder an den Ecken abgerundeten oder scharfkantigen Zwischenhölzchen leimen (abhängig davon, ob die seitlichen Öffnungen des Gats scharfe oder runde Ecken haben) und dann einen Streifen zum Abdecken draufleimen. Wieder nach der bekannten "Sperrholzmethode".

Das so oft wiederholen, bis die nötige Scheibenanzahl erreicht ist. Fertig ist der Rohling.

Hier habe ich Plan und Modellbauteil nebeneinander gelegt. Nun muss nur noch die benötigte Länge abgesägt oder abgeschnitten und geschliffen/geschnitzt und bemalt werden, um fertig für den Verbau zu sein.

Ich nehme an, dass nach MONDFELD die Kanten am Knecht scharf waren, aber habe Euch mal abgerundete dazugelegt, da es ja auch Einsatzmöglichkeiten dafür gegeben haben kann.

Wenn man für die Scheiben andersfarbiges Holz verwendet, hier Nussbaum statt Ahorn kann man natürlichere Effekte bei den Scheiben erzielen.

Hier mal ein mit vier Scheiben ausgestattetes Bauteil. Theoretisch kann man auf diese Weise unendlich viele Scheiben anbringen, aber drei war wohl fast schon das Höchste.

Zeitbedarf: ca. 15 Minuten für so einen Streifen, inklusive Materialzuschnitt. Kosten: vernachlässigbar (Furnierverbrauch je nach Brüchigkeit ca. 20cm² für alle Knechtbauteile am Glockenstuhl, ggf. bei geplanterem Materialeinsatz sogar weniger)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 08:12:23
Hallo zusammen.

Ich habe erst mal mit weiteren Baugruppen begonnen.

Die Schiffsglocke:
Zuerst ein Rundholz (ROTBUCHE) in die Bohrmaschine eingespannt und die Bohrmaschine in den Schraubstock. Dann die Form innen aufgebohrt und geweitet sowie verschliffen. Danach die äußere Form mittels Schlüsselfeilen (Dreikant und Rundfeile) erstellt. Zum Schluss einen Zapfen zum späteren Einkleben in den Glockenstuhl gedreht. Fertig. Die Glocke wurde mit so einem Metallfarben-Zierschriftstift bemalt.

Der Glockenstuhl:
Besteht aus Furnierstreifen, nach Sperrholzart verleimt.
Dazu zuerst das Ahornfurnier quer zur Faser geschnitten um die somit höhere Biegsamkeit auszunutzen.

Danach einen Rundstab genommen, der dem Innendurchmesser des Glockenstuhlbogens entspricht.
Die ersten zwei (inneren und schmaleren) Ahorn-Furnierstreifen zusammengeklebt und auf den Rundstab gelegt. Dann einen breiten Gummi darauf. Nun vorsichtig mit dem Gummi um den Rundstab gespannt.
Trocknen lassen.
Dann die nächsten beiden Furnierstreifen verleimt und auf die getrockneten geklebt, ausgerichtet und wieder mit dem breiten Gummiband fixiert.
Trocknen lassen.
In der Zwischenzeit Furnierstreifen, die längs zur Faser geschnitten wurden nach dem selben Muster kombiniert verleimen, um die Seitenteile des Daches vorzubereiten.

Zum Schluss die Seitenteile und das Bogenteil des Daches mittels scharfem Schnitzmesser abstofen (Planmaße beachten!) und verleimen. Fertig.

Den Glockenhalter habe ich auf der Dekupiersäge ausgesägt (Plankopie drauf mit Tesa festgeklebt und lossägen). Dann noch ein kleines Löchlein eingebohrt und die Glocke hineingesteckt. Die Haltebänder kommen erst nach dem Bemalen drauf. Ich will hier mal das Korkenverschlussmetallfolienteil der letzten Weinflaschen ausprobieren (Streifen schneiden und aufkleben).

Zum Schluss vorsichtig verschleifen und probelegen.

Oben das Dach, darunter von links: Stützbalken Seitenansicht, Glocke mit Halterung, Stützbalken Frontalansicht.

Nun ja, zugegeben, die Leimfuge macht einen schmalen Strich. Der ist jedoch in Natura nur zu erkennen, wenn man mit dem Auge näher als ca. 40cm am Glockenstuhl dran ist. Ich habe die Farbe aufgetragen und es verschwindet fast.

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 08:22:43
Hallo zusammen!

Durch Anobiums Laminieridee bei dem Totholz zu seinem Triton bin ich auf die Idee gekommen, die Scheuerschutz-Balken (Löschborde) an der Bordwand ganz einfach herzustelllen.

Folgende Annahmen und Erfahrungen liegen zu Grunde:

1.) Leimverbindungen mit PONAL EXPRESS halten in aller Regel so fest, dass eher das Holz als der Leim nachgibt.
2.) Schmale Furnierstreifen lassen sich schneller und leichter biegen als breitere "Balken"
3.) Die Krümmung der Bordwand wird als Form angenommen, wodurch alle Balken die gleiche Krümmung (in zwei Richtungen!) haben.

Zuerst wie immer, Streifen aus AHORN-Furnier geschnitten (2mm breit)

Dann die Streifen grob zuschneiden und nur die Innenseiten mit Leim bestreichen, da die Außenseiten des künftigen Balkens nur an der Bordwand anliegen sollen und nicht jetzt, vor dem Bemalen, schon kleben sollen.

Dann an der Bordwand anzeichnen und eine oder zwei der Montagestellen vorbereiten.

Dann die Bordwand als Form nutzen und anpressen. PONAL-EXPRESS hat eine offene Zeit von unter fünf Minuten, bei sparsamer Verwendung.

Dann "probeliegen". Die Form passt und die geringfügigen Unebenheiten verschwinden nach dem endgültigen Verleimen.

Nach dem Verschleifen ist (fast) nichts mehr von den einzelnen Lagen zu sehen. Zumindest ich kann damit leben. Anfertigungszeit für alle sechs baugleichen Scheuerschutzbalken ca. 1/2 Stunde.

Bild 5 als Makro und Bild 6 als Normalansicht.

Bis denne!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 08:38:25
Hallo zusammen!

Durch Anobiums Laminieridee bei dem Totholz zu seinem Triton bin ich auf die Idee gekommen, Decksbalken ganz einfach herzustelllen.

Folgende Annahmen und Erfahrungen liegen zu Grunde:

1.) Leimverbindungen mit PONAL EXPRESS halten in aller Regel so fest, dass eher das Holz als der Leim nachgibt.
2.) Schmale Furnierstreifen lassen sich schneller und leichter biegen als breitere "Balken"
3.) Die Krümmung des Decks wurde wie bei MONDFELD angegeben als im gesamten Schiff annähernd gleich angenommen, wodurch alle Decksbalken die gleiche Krümmung haben.

Darauf hin habe ich eine Schablone ausgedruckt, auf dickes Birkensperrholz aufgelegt und die Krümmung angezeichnet.
Dann mit der DEKUPIERSÄGE sauber (!) auf dem Bogen gesägt. Es entstanden zwei Teile, die meine "Presse" darstellen.  

Das Aussägen hat ca. 5min gedauert (für ca. 20cm). Dafür ist es sehr genau geworden.

Nun werden in der benötigten Balkenbreite+minimale Zugabe Furnierstreifen geschnitten.
Dazu Papierlineale links und rechts aufgeklebt und mit dem scharfen Schnitzmesser an einem geraden Lineal oder hier einer starken Leiste aus Sperrholz vorsichtig abgeschnitten.
Die Furnierstreifen sind das Ausgangsmaterial für die Balken. Bei meiner Balkenstärke benötige ich entweder drei oder vier für einen Decksbalken in der richtigen Stärke.
Die Länge der Furnierstreifen wurde vor dem Abschneiden durch einen Ritz Quer zur Schnittrichtung festgelegt, so dass die Rohlinge sich leicht auseinanderbrechen lassen.

Danach die Streifen verleimen (die freie Zeit des Leimes sollte nicht zu kurz sein, da es sinnvoll ist, mehrere Rohbalken zu fertigen, die dann zusammen in die Presse kommen).
Ab in die Presse, Zeit, sich ca. 15-20 Minuten mit anderen Tätigkeiten zu befassen.

Nach dem Öffnen der Presse stehen die Balkenrohlinge für die Weiterverarbeitung zur Verfügung. Wie bei Sperrholz behalten sie die Form und können geschnitten, gesägt, geschliffen und geschnitzt werden. Durch den Pressdruck und bei Verwendung einer Holzart mit möglichst gleicher Farbe(!) entstehen keine (oder nur kaum)Und hier das Ergebnis von einer Stunde. Die Balken sind bereits grob beschnitzt und verschliffen, um erhebliche Überstände, die sich im 1/4mm-Bereich bewegen können zu beseitigen.

Und hier das Ergebnis von einer Stunde. Die Balken sind bereits grob beschnitzt und verschliffen, um erhebliche Überstände, die sich im 1/4mm-Bereich bewegen können zu beseitigen.
Nu aber erst mal Schluss.

Kanone wurde übrigens versuchsweise mit einem EDDING gefärbt. Geht gut.

Zum Problem der sichtbaren Schichtung:

1.) Je nach verwendetem Furnier kann das vorkommen. Aber ich habe die Streifen von homogenem Furnierblatt heruntergeschnitten und da hatte das Holz überall die gleiche Farbe. Ich habe relativ weiches KOTO genommen, da verschleift sich vieles und durch das Pressen und reichlich(!) Leim - muss man ein bissel probieren, da nicht zu viel übertreten sollte- der die Klebeflächen zu 100% bedeckt, trat nach dem Beischnitzen der Kanten mit dem kleinen Beitel kaum eine Schichtung auf. Und die Balkenschichten bestehen ja aus gleich ausgerichteten und nicht etwa kreuzweise verleimten Furnierblättern.

2.) Bei bemalten Balkenseiten sollte gar nichts mehr von einer Schichtung zu sehen sein.

Frage zum Original: Waren das in der Zeit um 1800 gesägte/gehobelte oder behauene Balken ?

Bei behauenen Balken könnte man ja eine gröbere Oberfläche zulassen. Zimmerleute können ja gut mit behauenem Material arbeiten, auch ist die Holzoberfläche behauen von anderen Eigenschaften geprägt als gesägt. Blockhausaußenflächen werden heute noch in Schweden nach HAKANSSON (Buch: Blockhausbau) behauen, auch wenn bereits in Form gesägte Holzbalken bereitstehen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 08:49:20
Hallo zusammen!

Meine Variante beim Bau einer Staatstreppe (Fallreepstreppe oder Bordwand-Außentreppe oder ...).

Zuerst habe ich den Plan konsultiert, um das Profil und die Lage sowie Maße der Treppenstufen festzustellen.

Dann habe ich mir eine Profilleiste gezogen.

Diese Profilleiste wurde mittels scharfem (!) Schnitzmesser und ausgedrucktem Papierlineal (auch bei IKEA zum Mitnehmen zu finden) auf die benötigte Länge gebracht. Dabei kann mit dem Schnitzmesser auch gleich die Form festgelegt werden.

Im Bild unten seht Ihr die angeritzten Stufen mit ihren verschmälerten Unterbauten und die fertig gestellten Stufen, die noch auf das Schleifen warten.

Geschliffen werden muss hauptsächlich der Bereich der Rückseite, um dem Winkel der Bordwand an der jeweiligen Montagestelle zu entsprechen. Die Stufentrittfläche sollte immer horizontal ausgerichtet sein.

Zum Schluss nur noch an der vorgesehenen Stelle montieren und fertig. Prüft vorher, ob der Untergrund noch bemalt werden soll, denn sauber um Kleinteile herumarbeiten ist nicht einfach.

Fertig sollte es ungefähr so aussehen (Es fehlt noch eine Stufe, die erst nach dem Bemalen der Bordwand angeklebt wird.):
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 09:13:50
Hallo zusammen!

Nach einem kurzen Exkurs in MSW (Nein, ich mache hier keine WERBUNG für andere Foren, sondern versuche nur Hilfreiches zusammenzutragen!!!!!   :1: ) habe ich dieses kleine Video gefunden:

Hier klicken und nach unten scrollen (mit Video!)  (http://modelshipworld.com/phpBB2/viewtopic.php?t=934&postdays=0&postorder=asc&&start=20)

und ich muss sagen, da kann mit wenig(!) Übung eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Ich zeige Euch hier ein paar Bilder und mache einen kleinen Baubericht der Profilleistenfertigung.

Schritt 1: Geeignetes Ziehklingenmaterial - ich habe im Baumarkt Ersatzklingen (10er-Pack für ca. 1,50€) gekauft - beschaffen.

Schritt 2: Aus dem Plan das Profil der Leiste auf den Rand der Klinge aufzeichnen. Dazu am besten einen dünnen Permanent-Marker benutzen.

Schritt 3: Mit der Trennscheibe des DREMEL vorsichtig (Augenschutz!) die Konturen ausarbeiten. Lieber langsamer als alles doppelt zu machen!

Schritt 4: Holz in den Maßen der Profilleiste besorgen.

Schritt 5: Die Leiste festspannen und die Klinge mit beiden Händen (geht leichter) senkrecht ansetzen. Dabei nochmals prüfen, ob die Maße der Aussparungen in der Klinge genau (!) mit der Leistenbreite übereinstimmen. Ansonsten kann die Klinge verlaufen.

Schritt 6 bis XX:  Klinge vorsichtig über die gesamte Leiste abziehen. Klinge reinigen. Wiederholen, dabei die Klinge immer genau wie beim ersten Mal ansetzen. Wiederholen. ... Wiederholen. Nun sollte die Leiste genau die gewünschte Form haben.

Wie gesagt, meist findet sich im Plan ein Hinweis auf die Profile. Einfach als Vorlage nehmen.
Hier ein Beispiel aus der CHAPMANschen Zeichnung.

Hier ein Bild des Materials und ein Bild vom Abziehen der Leiste und ein Bild vom vielleicht 10. Abziehschritt.

Zusammenfassung:

1. Simple Anfertigung des Werkzeuges (steifere Klinge und DREMEL o.ä. genügen)
2. Geringe Kosten (Leisten kauft jeder mal beim Schiffsmodellbau und die Klingen braucht man sowieso meist im Haushalt (Cerankochfeldschaber ...).
3. Rascher Erfolg (gerade eben 1m lange Leiste 3x3mm bearbeitet: ca. 5-7min Arbeitszeit) bis hinunter zum Maßstab 1:72, in dem ich arbeite, garantiert. Wesentlich kleinere Maßstäbe hängen von den Schleifwerkzeugen ab, mit denen man die Negativform in die Ziehklinge bekommt. Dann ggf. die Formen vereinfachen. Hat aber auf die Zeit der Profilleistenfertigung kaum Einfluss.

Viel Erfolg beim Nachmachen!  

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: modellbau.fan in 12. Oktober 2009, 09:16:46
Hallo Revier,
Du legst ja ein berauschendes Tempo mit der Jupiter an den Tag!  8o

Zitat3.) Die Krümmung des Decks wurde wie bei MONDFELD angegeben als im gesamten Schiff annähernd gleich angenommen, wodurch alle Decksbalken die gleiche Krümmung haben.

Diese Krümmung ist die sog. Decksbucht (engl. camber). Bei der Jupiter sollte auch die Regel bestanden haben, dass die Überhöhung mittschiffs 1 Fuss je 36 Fuss Schiffsbreite damals betrug.

CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 09:29:04
@Modellbaufan: Das habe ich nicht überprüft, da ich eine Kopie des Planes (Querschnitt) als Vorlage genommen habe. Aber Danke für den Tip.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Oktober 2009, 22:09:46
Der Genuss einer guten Flasche Elbwein aus Proschwitz (genug der Schleichwerbung...) brachte auch gleich das Baumaterial für die Beschläge der Glockenhalterung.

Korkenverschlussmetallfolie oder wie das heißt. Und da die Schiffsglocke immer schön geputzt wurde, war das Metall bestimmt schön glänzend. Zumindest wollte das mein Kapitän so.

Nur wird das Makro bestimmt wieder gnadenlos sein. ...  ;)

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 12. Oktober 2009, 22:15:52
@Revier

Die Methode zur Leistenherstellung ist ja wirklich sehr interessant  :P
Danke für die anschaulichen Bilder!

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 13. Oktober 2009, 10:34:26
Moin Revier,
es ist immer wieder schön deinen Fortschritten zu folgen. Vor Allem die ausgefallenen Ideen wie z.B. den Einsatz der Metallfolie (nach der Sauforgie  :D ) find ich immer wieder super
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. Oktober 2009, 10:57:51
Hallo zusammen!

Nach dem Trocknen kann es an den Zusammenbau des Glockenstuhles gehen. Die Glockenhalterung wird vorgebohrt und mit Stückchen von schwarzen Insektennadeln werden die seitlichen Träger ausgestattet.
Dann zusammenkleben, dabei die Glockenhalterung nur einhängen, soll ja später glasen können!
LEGO eignet sich übrigens gut zum rechtwinklig Ausrichten.

Große Sch. ...   :12: ! Fünfmal gemessen und immer noch zu kurz!

Ich muss erstmal den Fehler suchen und dann wahrscheinlich alles nochmal neu machen. Die Glockenhalterung ist ja viel zu schmal!!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 13. Oktober 2009, 13:34:12
Auch noch Lego Duplo dazulegen :D

Sehr schön geworden  :P Einzig die Glocke gefällt mir nicht so gut. Vlt. kannst Du sie nachträglich gegen eine gedrehte aus messing austauschen (frag mal Burkhardt ;) )
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 13. Oktober 2009, 20:46:33
ZitatEinzig die Glocke gefällt mir nicht so gut.
ZitatVor Allem die ausgefallenen Ideen wie z.B. den Einsatz der Metallfolie (nach der Sauforgie   ) find ich immer wieder super

Ich finde auch, daß die Glocke glockiger sein könnte. Wenn du die Methode mit der Metallfolie allerdings zu oft ausprobierst, könnte es zu Koordinationsproblemen kommen  :D


:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. Oktober 2009, 21:32:11
Hallo Modellbaugemeinde!


Ich habe immer noch auf die Trocknung der Farbe zu warten und daher mal begonnen, Rohlinge für die Jungfern anzufertigen.
Nötig sind:

34 Stück mit ca. 4 mm Durchmesser,
14 Stück mit ca. 3 mm Durchmesser und
6 Stück mit ca. 2,5mm Durchmesser.

Dazu habe ich die Lochzange genommen, die ein solches Spektrum aufweist und reichlich Rohlinge aus Ahorn-Furnier ausgestanzt. Dabei tritt der tolle Effekt ein, dass immer eine Seite an den Kanten abgerundet wird, da das Stanzen ein bisschen auch ein Quetschen verursacht. So braucht an den Kanten nichts nachbehandelt zu werden.

Für den Aufbau werden drei Scheiben gebraucht. Zwei gleich große und eine etwas kleinere, die in die Mitte geklebt wird. Beim Kleben immer auf einen möglichst zentrierten Sitz achten!

Die Anfertigungszeit: ca. 3/4 Stunde. Kosten und Material: vernachlässigbar (ca. 15cm² Furnier und etwas Leim)

Unten seht Ihr den ganzen Satz.

Für die Löcher werde ich eine Lehre basteln, damit die genau gleich werden.

Problem: Wo bekomme ich Bohrer in den Maßen 0,3mm, 0,5mm und 0,7mm her und gibt es solche überhaupt und hat wer Erfahrungen mit der Haltbarkeit?

Wenn die Löcher drin sind, dann kommt noch ein Bild.
Der Draht ist nur Probe!

Grüße,

Revier.


Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 13. Oktober 2009, 22:59:53
Versuch es mal hier. Solche dünnen Bohrer habe ich für die Dübelimmitation und Nagelung verwendet. Die Teile sind sehr empfindlich, ich habe sie nur manuell benutzt. Also nicht mit der Maschine eingesetzt.
http://stores.shop.ebay.de/BOHRER-UND-SCHNEIDMITTEL/Kutlu-Deutschland-GmbH.html_ (http://stores.shop.ebay.de/BOHRER-UND-SCHNEIDMITTEL/Kutlu-Deutschland-GmbH.html_)

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. Oktober 2009, 19:01:46
Danke, HWB. Ich schau da nach.

Ich habe heute einen ersten Test mit den neuen Bohrern gemacht.
Hier die Resultate:

Zuerst Werkzeug und Hilfsmittel:
1.) kleines Zusatz-Bohrfutter für die Bohrmaschine
2.) Bohrer 0,5mm
3.) Furnierstreifen für die Herstellung einer Lehre (AHORN)
4.) Ausdruck einer kompletten Jungfer wegen der Position der Bohrungen
5.) Halterung für die Jungfer Hartholzstück mit vorgebohrter/geschlitzter Aufnahme für die Jungfer zur Arretierung.

Die Lehre:
Den Ausdruck auf den Furnierstreifen gelegt und mittels Nadel oder ähnlichem "vorgelocht".
Dann durchbohren und entgraten. Fertig ist die Lehre.

Das Bohren der Löcher:
Die Jungfer mittels Draht fixieren und in die Halterung einlegen.
Lehre darüber ausrichten und alles am Tisch/Arbeitsplatte festzwingen (ich nehme diese großen Klammern).
Dann vorsichtig mit der Hand das Bohrfutter drehen und bohren (zwischen zwei Fingern geht es immer hin und her). Damit hat man den Bohrer gut unter Kontrolle und kann bestimmt auch Bruch vermeiden.

Ich kann mir vorstellen, dass die Löcher etwas eng nebeneinander liegen, dies kann aber mit einer einfach zu fertigenden neuen Lehre leicht korrigiert werden.

Hier mal in der Reihenfolge der Bilder die Vorgehensweise:

Viel Spaß beim Ausprobieren!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 15. Oktober 2009, 09:37:08
Das sieht ja richtig gut aus mit den Jungfern  :klatsch:
Ist es vielleicht möglich die Bohrungen in den Jungfern noch einen Tick weiter außen zu platzieren?

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. Oktober 2009, 09:52:00
Hallo Jürgen!

Kein Problem, ich muss nur eine neue Schablone machen (Zeit: ca. 5min.)

ABER: MONDFELD hat für mich irreführende Hinweise auf der Seite 152 des Buches "Historische Schiffsmodelle" hinterlassen. Bei den Rüsten und Püttingseisen zeichnet er eine gefasste Jungfer mit relativ eng beieinander liegenden Bohrungen, die gesamte Gruppe dabei leicht ausgerichtet am horizontalen Durchmesser und vertikal zentriert.

Daneben und darunter sind aber alle (!) egal ob große, kleine, eckige oder sonstwie geformte Jungfern mit irgendwie gleichmäßig verteilten Löchern gezeichnet. Auf Seite 153, in den perspektivischen Ansichten, stimmt dagegen die horizontale Ausrichtung wieder mit meiner Lösung überein, dafür sind die Löcher weiter auseinander gezeichnet. Kann natürlich mit der Perspektive zusammenhängen, obwohl das auch keinen Sinn macht.

Wie gesagt, alles kein Problem, da Jungfer wie Bohrung und Lehre beliebig und leicht reproduzierbar sind.

Ich weiß nur nicht, was "richtig" ist.

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 15. Oktober 2009, 16:25:44
Kuckst du hier (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_imagebrowser&view=gallery&folder=hms_victory&Itemid=55)
Fast ganz unten bei den Vorschaubildern ist ein Bild das die Rüste von schräg unten zeigt.
Ich denke das die Löscher sich ein Tick weiter zum Rand hin befinden

Edit. Schau dir alle Bilder. Es sind noch bessere Bilder vorhanden die eindeutig belegen das die Löscher weiter außen sind
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. Oktober 2009, 13:28:19
Hallo zusammen!

Danke für die Hinweise. 

Ich habe mal die Lage der Bohrungen leicht verändert. Auf dem beiliegenden Streifen Papier sieht man erst die Punkte der MONDFELDschen Vorlage, danach jeweils um 2/10mm nach außen bzw. unten gerückt.
E=eng (MONDFELD); N= normal (Mein Gefühl) und W= Weit (immerhin auch möglich).

Derzeit tendiere ich zu N.

Da die Jungfern in die Rüsten und dann die Rüsten angebracht und dann und dann und  dann... werde ich die Bohrerei je nach benötigtem Arbeitsanfall machen. Dann sind es ja nur eine Hand voll Jungfern auf einmal.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 16. Oktober 2009, 20:08:19
N sieht sehr gut aus, ist auch mein Favorit
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 17. Oktober 2009, 12:52:49
Hallo zusammen!

Mit dem Bugbereich und dem Galion soll es ja auch mal weitergehen.
Ich habe zuerst mal in der "Architectura" recherchiert , um mir die Arbeit etwas zu erleichtern. So findet sich auf Tafel II eine Fregatte der ersten Klasse mit annähernd ähnlicher Länge und Breite wie die "Jupiter", die ich mal wegen der Ausschmückung und Galionsfigur "Poseidon" nennen will.

Die hat ein in allen drei Ansichten gezeichnetes Galion, dass sich, nach dem skalieren auch relativ gut (geringste Abweichungen treten allerdings auf) an das der Jupiter annähert.

Hier sind vor allem fast alle Bauteile herausgezeichnet.

Also habe ich für mich beschlossen, dieses zu verwenden und an meinen Vordersteven anzupassen (Faulheit ist eben manchmal ausschlaggebend!   :D ).

Unten zeige ich Euch nach meiner bereits vorgestellten Laminiermethode die Fertigung der Penterbalken (?) mit dem Dreischeibengat.

Diese werden noch bemalt. Ich gehe davon aus, dass die nur bemalt waren und keine Schnitzereien aufwiesen, da sie doch sehr beansprucht waren. Die Verzierungen werden dann auch aufgemalt.

Hier zuerst der Eindruck mit dem "normalen" Blickabstand von ca. 50cm.

Dann mal das Galion in der Vorderansicht, (Quelle: Architectura..." vom CHAPMANNET).
Ich habe es einfach ausgeschnitten, kopiert und gespiegelt wieder zusammengesetzt und will es nun als Vorlage für die Galionsspanten nutzen. Diese sollen aus massivem Ahorn gesägt und geschliffen werden.

Das Galion ist dem der "Jupiter" sehr ähnlich. Die Zurrings und die Galionsspanten verlaufen gleich, die Regeln weichen nur minimal ab.

Und noch das gnadenlose Makro. Bedenkt aber bitte, das die Gesamtbreite nur 6mm beträgt und noch durch Anpassen der Form schmaler und durch weitere Bauteile komplizierter wird.

Außerdem soll sie noch bemalt werden. Von den "Leimfugen" ist nach dem ersten Schleifen mit der Fingernagelprobe nichts zu spüren.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 21. Oktober 2009, 07:27:09
Zitat von: jaerschen in 15. Oktober 2009, 16:25:44
Kuckst du hier (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_imagebrowser&view=gallery&folder=hms_victory&Itemid=55)
Fast ganz unten bei den Vorschaubildern ist ein Bild das die Rüste von schräg unten zeigt.
Ich denke das die Löscher sich ein Tick weiter zum Rand hin befinden

Edit. Schau dir alle Bilder. Es sind noch bessere Bilder vorhanden die eindeutig belegen das die Löscher weiter außen sind
Hallo Jürgen,

bei diesen Bildern sind auch welche dabei, die die Anordnung der Löcher meiner Meinung nach etwas besser zeigen (günstigere Perspektive). Wenn Du die Ansicht vierspaltig hast, dann ist das Bild ungefähr auf halber Höhe (etwas weiter unten) und ganz rechts aussen. - Direkt darunter ist ebenfalls ein Bild mit vielen Jungfern, aber die sind leider durch die Netze für die Hängematten verdeckt.

Auf dem Bild das ich meine, sind nur so 3 oder 4 Jungfern zu sehen. Und zwar von innen. - Das ändert aber nichts an der Anordnung der Löcher. ;)

Und zwar behaupte ich, dass die beiden "mittleren" Löcher nicht genau auf der Mittelachse liegen, sondern ein Stückchen höher. Die maximal Breite einer Jungfer ist damit nicht ausgenutzt, aber das ist wahrscheinlich genau der "Trick", denn würden die Löcher in der maximalen Breite sitzen, wäre seitlich nicht genug Holz da, um den Druck abzufangen. - Ich denke, Jungfern haben nicht ohne Grund genau *diese* Form. - Das hat sich über Jahrhunderte einfach als sinnvollste Form herausgestellt.

Ich würde also die Löcher etwas gleichmäßiger über die Jungfer verteilen. - Es wäre mal interessant, herauszufinden, ob es nicht sogar so etwas wie "Konstruktionszeichnungen" für Jungfern gibt. - Ich könnte mir gut vorstellen, dass es bei der Royal Navy sogar präzise Anweisungen für deren Herstellung gibt.

Ich kann ja heute abend mal ein bisschen stöbern. - Wenn ich mit meiner Steuererklärung endlich fertig bin... ;)

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: modellbau.fan in 21. Oktober 2009, 09:56:05
Hallo Revier,

eventuell hilft Dir hier der AotS-Auszug:
(http://s5.directupload.net/images/091021/826wu8oq.jpg)

CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 21. Oktober 2009, 13:41:29
Hallo!

Danke Euch für die Tip´s.

Ich bin ja so blind! Einen AotS Band der Bellona habe ich zu Hause und da kann ich ja auch gucken. Den der Pandora leider noch nicht. muss mal bei Gorg anfragen, ob der seinen noch hat. Danke trotzdem für das Bild, Modellbau-Fan, das kommt meiner Version so ziemlich nahe. Demnach sind Mondfelds Zeichnungen aber auch nicht das Gelbe vom Ei... .

Ich gehe mal davon aus, dass mit den Vorlagen ein Nachbau gelingt. Die Anfertigung der Jungfern ist, bis auf die Bohrungen, ja nur Minutensache (In meinem Maßstab, bei der vorhandenen Lochzange...).

Bis denne!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 08. Dezember 2009, 21:01:33
Hallo zusammen!

Nachdem ich bei den Planken wohl beruhigt sein kann, habe ich einen kleinen Exkurs zu den Grätings gemacht.

Nach vergeblicher Fummelei mit Pappe ( (hier auf MSW vorgestellt (http://modelshipworld.com/phpBB2/viewtopic.php?t=4701&postdays=0&postorder=asc&highlight=magic+sculp&&start=50) ) (nicht von mir), habe ich beschlossen, es nochmal mit der "alten" Methode zu versuchen.

Also zuerst in CorelDraw ein Raster gesetzt (Gratings in 1x1mm Verbund) wie unten:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 08. Dezember 2009, 21:06:05
Dann einen Rahmen geschnitten (Plankopie aufkleben, Dekupiersäge, Sandpapier...) und in den Rahmen durch aufkleben des o.g. Rasters die Schlitze für die Gratings eingeschnitten.
Dann 1mm breite Ahorn-Furnierstreifen (0,5mm dick) geschnitten und in die Schlitze eingeklebt. Das Grundgerüst ist fertig.
Nun kommt das schwierigere Stück.

Zuerst einige 3mm breite Furnierstreifen geschnitten (Geht wie das Plankenschneiden), diese übereinandergelegt und mit einem Streifen des Rasters abgedeckt. Dann mit TESA zu einem festen (!) Pack verklebt.
Ran an die Dekupiersäge.
Bild 1 ist Rahmen, Leisten und das "Paket".
Bild 2 ist der vorgefertigte Gratingsleistenbestand.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 08. Dezember 2009, 21:07:36
Dann muss Maß genommen und zugeschnitten werden. Am Besten eine ganze Menge der Leisten zuschneiden, dann geht das Anpassen und Ausrichten schneller und besser. Ich verklebe bisher alles mit PONAL EXPRESS.
Das Bild zeigt den ersten Schritt beim Verkleben. Das Raster dient als Lehre zum Ausrichten.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 08. Dezember 2009, 21:09:08
Nach dem Ausrichten fortfahren mit dem Verkleben, bis die letzten Leisten eingeklebt sind. Dann kommt der gefährlichste Teil, bei dem schon so einiges zu Bruch gehen kann. Das Arbeiten mit dem Sandpapier. Nicht zu grobes Sandpapier verwenden !

Ich verwende 400er Körnung und bin bis auf wenige Ausplatzer gut gefahren. Die Ausplatzer werden wieder eingeleimt und nach dem Trocknen neu verschliffen. Gibt ein ganz ansehnliches Bild.

Nun muss nur noch verspachtelt werden, fertiggeschliffen (den Decksbalken anpassen!) bemalt und montiert werden. 
Zum Seitenanfang   
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 08. Dezember 2009, 21:13:10
Ich denke, so könnte es gehen.
Hier unter ein Bild vom fertig mit Ahorn furnierten Rand. Wie gesagt, die Löcher sind rund 1mm² groß. Dafür und für die hohe Bruchgefahr beim Schleifen, bin ich zufrieden. Werde die anderen also genauso aufbauen.  
Gratingsleisten aus stärkeren und damit bruchsicheren Holzleistchen scheiden aus, da könnte ich gleich welche kaufen, die Öffnungen wären aber nie plausibel, da viel zu groß!
Zum Vergleich noch mal der Ausgangszustand dazu (untere Darstellung).  
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 08. Dezember 2009, 21:15:29
Hallo Revier,

die Grätings sehen richtig gut aus  :P
Die Arbeit hat sich auf alle Fälle gelohnt.

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 09. Dezember 2009, 09:53:53
.. kann ich mich nur anschließen! Sehr schöne Arbeit! Und ich finde, gerade schlecht gemachte Grätings verderben oft ein sonst schönes Modell! 
Hier sicher nicht!  :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 28. Dezember 2009, 17:15:05
Hallo Revier,

sehr schön gemacht! - Freut mich auch sehr, daß ich dein Modell neulich persönlich live und in Farbe erleben durfte! :)

Frage: Wann geht's weiter? ;)

Kanns' kaum erwarten, was Neues von dir zu sehen!

Ciao,

HWE
:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 20:57:07
Hallo zusammen!

In Vorbereitung des Baues der kleinen Beiboote der "Jupiter" habe ich mir Gedanken über die Art und Weise der Herstellung der kleinen Modelle gemacht. Dadurch bin ich in der Lage, Euch einen kleinen Baubericht über die Herstellung eines 1:72 Modells einer "29 1/3 feet launch" zu fertigen.

Ich habe nach erfolglosem Versuch die Spanten direkt herzustellen  diesen  (http://www.modellboard.net/index.php?topic=5061.0) interessanten Bericht gefunden.

Talisker hat hier ein kleines Boot mittels eines Gipskernes gefertigt. Verblüffend einfache Lösung.

Ich habe hier HWB´s Verfahren der Herstellung eines massiven Rumpfes aus Schottwänden angewandt, was dem Gipsverfahren sehr nahe kommt, aber Holz verwendet.

Dazu werden zuerst die "Spanten" ausgeschnitten und auf Sperrholz (der leichten Bearbeitbarkeit wegen Pappelsperrholz) geklebt. Dann werden diese ausgeschnitten. Man erhält in meinem Maßstab bei 1cm Sperrholzdicke exakt die "Bruttorumpfform", die nun mittels Schleifen auf die richtigen Maße gebracht werden muss. Die aufgeklebten Zeichnungen dienen dabei als Marker, welche nicht(!) angeschliffen werden dürfen, da sonst die Form des Rumpfes verfälscht würde.

Die nachstehenden Bilder zeigen Euch die Vorgehensweise und das Ergebnis:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 20:59:37
Weiter geht es mit dem ersten Verschleifen, das Ergebnis sollte dann etwa so aussehen:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 21:01:22
Hier kann immer wieder die Form des Rumpfes kontrolliert und ggf. korrigiert werden. Wichtig ist, die Netto-Form also unter Abzug der Plankenstärke herzustellen!
Für die weitere Bearbeitung ist es -zumindest in meinem Fall- hilfreich gewesen, den Kiel herzustellen. Dazu habe ich mein bewährtes Ahorn-Furnier doppelt verleimt genommen, den Plan aufgeklebt und ausgeschnitten. Bei Furnier geht hier ein scharfes Messer sehr gut.

Dann wurde bei jeder Schottwand die Mitte angezeichnet und an der Stelle des Kieles mittels der Dekupiersäge geschlitzt.

Der Schlitz nimmt exakt den Kiel auf. Vorsicht, nicht zu breit schlitzen, lieber nacharbeiten, als einen lockeren Kiel riskieren!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 21:02:42
Die "Sponung" besteht aus einem beiderseits aufgeklebten Furnierstreifen, der auch zu einer zusätzlichen Stabilisierung beiträgt. Er hat auch die Aufgabe, die Position des Kieles über der Form zu definieren, um diese später wieder ausrichten zu können.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 21:06:02
Die "Sponung" besteht aus einem beiderseits aufgeklebten Furnierstreifen, der auch zu einer zusätzlichen Stabilisierung beiträgt. Er hat auch die Aufgabe, die Position des Kieles über der Form zu definieren, um diese später wieder ausrichten zu können.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 21:10:10
Es handelt sich um eine Launch, wobei ich dem Buche "Ships of Men of War" entnommen habe, dass diese sich sehr gut zum Transport besonders der Wasserfässer und der sperrigeren Ladegüter sowie größerer Mengen an Personen eigneten (Vergleiche dazu die Seiten 41 bis 44 dieses Buches). Ich habe mich für Klinkerung entschieden, um diese einmal zu üben. Bitte verzeiht, es ist meine erste Klinkerung!

Am Block kann gut die Form des Bordes angezeichnet werden, so dass es mit etwas Mühe beim Verleimen der Planken gelingen sollte, die Form, wie im Plan angegeben, zu erreichen.

Die sehr schmale Leimlinie ermöglicht es, die Planken zu verleimen ohne das Boot an der Form festzukleben.

Hier sieht man, dass ich, um die Bootsform zu erreichen, an Bug, Seiten und Heck unterschiedlich weit überlappen musste. Ich habe aus persönlicher Faulheit darauf verzichtet, jede Planke zu schwächen bzw. Butten einzuziehen, um die korrekte Form zu erreichen. Ich denke, es geht auch so.   :D


Der grob fertige Rumpf vor dem Verschleifen. Erstaunlich stabil, man bedenke, es handelt sich um ca. 0,5-0,75mm dickes Furnier!

Das Heck wurde kraweel beplankt um einen glatten Spiegel zu erzielen.

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2010, 21:15:59
Das Furnier ist, gerade mit Schieber gemessen, 0,6mm dick. Materialbedarf einschließlich Kiel und Spanten voraussichtlich inkl. Innenausbau; ca. 1A4 Blatt, wenn man verschwenderisch damit umgeht (1:72!).

Ich habe hier nur mal ein Prinzip erprobt. Es ist möglich, die Heckplanken von innen zu befestigen. man muss es nur tun. Sie sind aber so angebracht, dass sich eine leichte Wölbung ergibt. Das bedeutet: an den Planken sind sie etwas (ca. 0,75mm) weiter in Richtung Bug befestigt als in der Mitte am Ruder. Der dadurch leicht "geknickte" Heckspiegel fällt kaum auf, da er noch etwas angeschliffen werden kann und durch das senkrechte Holz unterbrochen ist.

Der Kiel hat derzeit noch Arbeitsbreite und wird noch schmaler. Bug und Heck sind schon verjüngt.

Und, die Launch soll noch bemalt werden, da verschwindet ohnehin viel. ...

Ich habe auf Seite 42 der Ausgabe von "Boats of Men of War" diese interessante Konstruktion eines Ruders mit Davitfunktion gefunden und gleich mal nachgebaut. Zeit: ca. 1/2 Stunde mit allem.

Um die Form zu bekommen, wurden Furnierstreifen geschnitten bzw. aus der Restekiste gekramt und schichtverleimt. Beim Verleimen wurde der Block an einer Hilfslinie ausgerichtet und durch PONAL EXPRESS nach kurzer Trocknungszeit (mit den Fingern gehalten) zur weiteren Bearbeitung geschickt.

Die Bauteile mussten dann nur noch in Form geschnitten, und geschliffen werden. Das Blatt besteht auch aus schichtverleimtem Furnier. Es wird mit scharfem Schnitzmesser entlang der Linien der aufgeklebten Kopie ausgeschnitten und fertig verschliffen.

Die zwei Holzscheiben (Nussbaumfurnier 0,5mm dick) ergeben zusammengeklebt die Rolle in dem Davit.

Hier mal Ansichten:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 01. Januar 2010, 22:25:06
Hallo Ulrich!
Dein Boot sieht klasse aus und wird sehr gut zu deiner Fregatte passen durfte sie ja schon in Natura begutachten wie gesagt klasse arbeit weiter so.
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 02. Januar 2010, 23:40:42
Hallo zusammen!

Danke für die Blumen, Jolly Roger!

Nach nochmaligem Studium der "Architectura..." habe ich doch direkt eine Launch gefunden (Seite 26, Plan No. 4), die einen Davit über dem Ruder aufweist. Superteil zum wegklappen und somit entfällt das Aushängen des Ruders. Habe ich gleich mal in der bewährten Laminiermethode nachgebaut. Die Rolle ist wieder Nussbaum und der "Balken" ist Ahorn Furnier. Die Bolzen sind Blumenbindedraht. Funktioniert, da die Ruderpinne rausziehbar ist, tadellos. In der Fotomontage seht Ihr die Funktion. Davit war an dem Heck starr befestigt und nach dem Abklappen quasi in der Versenkung verschwunden. Tolle Idee vom alten CHAPMAN oder einfach nur genial gezeichnet. ...

Im Bild die bereits vorgestellten Varianten und unten rechts die beiden "Zustände" des Davits und die steckbare Pinne.

Das nächste Bild ist die erste Variante eines Bratspills in dieser Launch. Muss natürlich noch eingebaut werden Die Löcher sind vorgebohrt und mit dem kleinsten Uhrmacherschraubenzieher eckig gemacht. da rein sollen noch ein paar Spaken.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 02. Januar 2010, 23:41:55
Und hier noch das "Spantenbiegen". Muss alles noch trocknen und wird dann eingeklebt.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 03. Januar 2010, 12:15:18
Hallo Revier,

die Beiboote sind wirklich wunderschön geworden!  :P
Ich bin schon auf den Innenausbau gespannt.

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 05. Januar 2010, 22:23:23
Danke für das Kompliment, Talisker!

Hier gehts etwas weiter:
Da ich zuerst die Plankerei erledigt habe, muss ich jetzt mühsam die Position der "Spanten" finden.
Dazu wird der Plan genutzt (Bild 1) und angezeichnet.
Dann werden die Positionen der Spanten im Kiel ausgefräst. So können die gut eingeklebt werden. (Bild 2)
Die Einkleberei habe ich vom Bug und Heck jeweils nacheinander hin zur Mitte vorgenommen. Dabei aber erst mal nur am Kiel befestigt, um später noch was richten zu können. (Bild 3)
Nach dem Durchtrocknen dann die Spanten an der Bordwand angeklebt und dabei ausgerichtet. (Bild 4) Naja, geht so.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 05. Januar 2010, 22:24:37
Danach habe ich binnenbords eine Planke eingeklebt und die überstehenden Spantenreste verschliffen. Auf diese Planke kommt oben drauf die Reling mit den Dollen und Gedöns, wovon ich wieder mal keine Ahnung habe. Mal sehen, was die Literatur so hergibt. Ich werde mal in der "Bellona" blättern.

Hier mal drei Perspektivansichten vom Zwischenstand.

Das nächste baue ich, indem ich zuerst die Spanten und dann die Planken gleich auf die Spanten verleime!

Grüße,
Revier
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: modellbau.fan in 05. Januar 2010, 23:11:45
Hallo Revier,

einfach nur schick  :P ... von einem 'stummen' Bewunderer!

CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 07. Januar 2010, 22:05:31
Hallo zusammen!

Am Ausrüstungskai ging es etwas weiter. Ein bisschen probeliegen der nächsten Bauteile. Mal sehen, was ich so verbaue. Derzeit beißt sich die Ausrüstung gegenseitig.

Aber Eines nach dem Andern. Zuerst den Plan kopiert und dann den Bereich im Heck ausgeschnitten und beplankt. Natürlich nicht, ohne mit Edding zu kalfatern. Ob die Boote auch an der Stelle kalfatert waren, wo die doch praktisch fast komplett zerlegbar waren? Na ja, weiß ich nicht, aber es sieht so für mich besser aus.

Die Bauteile sind derzeit nur aufgelegt.

Ich denke, die Planken auf dem Boden sollten eine etwas andere Form zum Bug hin haben.

Hier mal eine kleine Vorschau:

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 08. Januar 2010, 10:54:53
Hallo Ullrich,

wirklich sehr schöne Arbeit! - An den Böden solltest Du noch ein wenig arbeiten.

Die Stringer (das sind die Querverstrebungen zwischen den Spanten, auf der Innenseite) sind deutlich viel zu massiv geworden. - Die dürften nur etwa ein Drittel bis maximal die Hälfte der jetzigen Stärke haben - Dafür hatte so ein Schiff sicher zwei bis drei davon und nicht nur eines.

Das würde ich auf jeden Fall nochmal überarbeiten, das lohnt sich!

Auch habe ich das Gefühl, dass die Planken für die Größe deutlich zu dick geraten sind. - Ich habe ja auch das Gleiche Buch wie du zu Hause (sieht man im Hintergrund auf einem deiner Fotos), da würde ich nochmal drin nachschauen. - Da gibt es eine tolle und umfangreiche Tabelle drin, in der alle wichtigen Maße von Beibooten der verschiedensten Größen angegeben sind. - Die würde ich mir an deiner Stelle mal schnappen und für dein Boot auf den Maßstab umrechnen.
Ich wäre sehr gespannt, was bei einem Vergleich mit deinem Boot heraus kommt...  :pffft:

Ansonsten: Sehr schön gemacht! - Da hast Du sicher eine Menge bei gelernt! - Das Nächste wird sicher noch viel besser!

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 08. Januar 2010, 12:07:15
Tolle Beiboote  :P

Bekommt eines auch eine Bootskanone? ;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 09. Januar 2010, 13:40:26
Hallo zusammen!

@Maxim: Kanone? Weiß ich noch nicht. Aber vielleicht lasse ich ein Boot welche transportieren. Jedenfalls habe ich noch keine dafür hergestellt.

Hallo zusammen!

@Herbert: Das Bord ist mir auch zu dick, aber es ist ja noch etwas Material zum abschleifen da. So ca. 0,3mm an jeder Seite, mach zusammen 0,6mm an einer Bordwand, wird also irgendwas bei 0,8-1mm dik werden. Mal sehen, ob das geht. PONAL wirkt manchmal Wunder.

Es sind zwei Masten geplant, in der vordersten Bank und in der dritten von hinten. Muss nur noch sehen, wie ich das Spill unterbringe.

Mittlerweile habe ich die Gratings für den Boden gefertigt. Leisten sind ca. 2mm breit, Abstand ca. 0,6mm. Kann plausibel sein.

Zuerst (Bild 1) habe ich den Plan an die Form angenähert. Die Gratings sind nicht Bestandteil des Planes sondern frei "erfunden".

Dann habe ich Rahmen aus Furnierstreifen geklebt. (Bild 2)

Darauf kommen die Latten. (Bild 3)

Nach dem Aufkleben der Latten hatte ich ein etwas unförmiges Etwas (Bild 4). Das wurde mit meiner DREMEL und der Schleifrolle in Form gebracht und dann mit einem PROXXON Sägeblatt für ?? getrennt. Toll, das manche Teile der PROXXON auch an die DREMEL passen. Das Sägeblatt macht so einen 0,2mm Schnitt, und ist in einem Satz mit drei Sägeblättern unterschiedlicher Durchmesser enthalten. Es verläuft sehr leicht beim freihändigen Schneiden.

Verschliffen und vom angeklebten (nur Pünktchen von Leim!) Plan befreit sehen die Teile nun so aus: (Bild 5).

Übrigens, auf einem Bild sind noch die Spaken des Spills zu sehen. lassen sich gut aus schmalen Furnierstreifen erschleifen.

Grüße,
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 09. Januar 2010, 14:49:08
Hallo Revier,

der Mehraufwand hat sich gelohnt. Der aktuelle Stand gefällt mir deutlich besser als der erste Versuch. Die Bodenbretter wirken nun deutlich realistischer.  :klatsch:
Die abgeschlagene Kante an einem der Bretter unterstützt diesen Eindruck noch  :D Jetzt schaut es nach einem Gebrauchsgegenstand aus.
Es mach immer wieder Spaß die Entsteheung des Bootes zu verfolgen.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Januar 2010, 20:39:25
Hallo zusammen!

Ich habe mit einer Flasche guten Weines begonnen, da dies immer der Zweisamkeit förderlich ist. Dabei fiel wieder mal eine Metallfolie ab, die sogleich in das Materiallager wanderte.

Verwendungszweck: Beschläge des Ruders.

Wie die genau heißen, weiß ich nicht, vermute aber, dass es geschmiedetes Flacheisen mit Nägeln gewesen ist, das den Zweck hatte, das Ruder an seinem Platz zu halten.

Hier das Werkzeug und Material: Insektennadel, Lineal, Schnitzmesser, Holzbrett, Weinflaschenkorkenverschlussmetallfolie und Plan für die Maße (Länge und ungefähre Breite).

Zuerst wird einganz schmaler Streifen von der Metallfolie abgeschnitten und auf der Rückseite, da diese nicht gefärbt ist, mit der Insektennadel gaaaaaanz vorsichtig hineingepiekst. Es entstehen auf der Vorderseite "Nägelköpfe".

Dann zuschneiden und ankleben. (Der Bolzen für die Aufnahme des Ruderblattes ist noch nicht auf Maß geschnitten.)

Und zum Schluss mal das gesamte Heck. Die Bolzen müssen noch auf Maß gebracht werden. Und die Farbe muss noch drauf.
Bis dann!


Bis bald!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. Januar 2010, 23:57:44
Und hier das Gegenstück:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 16. Januar 2010, 10:22:54
@Revier

Dein Kutter ist ein wunderschönes kleines Modell für sich alleine  :P
Den kannst Du auch ohne Fregatte drumherum ausstellen ;)

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 17. Januar 2010, 11:18:18
ZitatDein Kutter ist ein wunderschönes kleines Modell für sich alleine 
Den kannst Du auch ohne Fregatte drumherum ausstellen
Oder du sagst, daß die Fregatte dazu da ist, dem Kutter das richtige Ambiente zu geben

;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 19. Januar 2010, 22:46:24
Hallo und Danke!

Das mit der Fregatte muss ich mir direkt mal überlegen... .

Hier ein kleines Übungsobjekt mit Mast und Segel. Werde ich wahrscheinlich nochmal neu machen.
Das Segel ist aus Seidenpapier, mit Bleistiftstrichen als Nähten und angeleimtem Tau. Mast und Stengen sind aus doppelt verleimtem Ahorn-Furnier, zurechtgeschnitten und geschliffen.

Bis bald!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 20. Januar 2010, 20:23:11
Weiter mit der Ausrüstung.
Erst eine Ansicht von oben und dann ein paar Details. Bitte meckert heftig, es ist ein Übungsobjekt, ich kann Verbesserungsvorschläge gebrauchen!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 20. Januar 2010, 22:25:15
Wie schon gesagt, dein Kutter gefällt mir richtig gut. Ans Segel solltest du noch etwas Farbe bringen. Du hattest erwähnt, daß du den David und das Ruder nochmal neu machen willst. Das ist derzeit auch mein Kritikpunkt am Modell.
Eine Frage noch, bemalst du das Boot noch? Mit Farbe steigerst du die Wirkung sicher deutlich.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 23. Januar 2010, 22:12:05
Hallo HWB!

Ich werde am Ruder bestimmt noch so manches tun müssen.
Hier aber erst mal das weiße Unterwasserschiff.

Abgeklebt mit TESA Abklebeband. Ging so. Die geringe Wellenlinie ist mit bloßem Auge fast nicht zu sehen.
Weiß ist Deckweiß Tempera.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. Januar 2010, 22:14:35
Sodann. Ich habe den Rumpf meiner Meinung nach fertig. Es fehlen noch: Die Ruder, die Ruderdollen bzw. die Vertiefungen in der Bordwand, in denen die Ruder lagen, diverse Takelei und "Gerödel".

Über die weitere Farbgebung bin ich allerdings sehr im Unklaren.

Ich werde wahrscheinlich den CHAPMANschen "Klappdavit" einbauen und das Ruder mit Pinne zeigen. Macht einfach mehr her.

Hier erst mal ein paar Bilder.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 27. Januar 2010, 20:00:46
Da hast Du ein richtig schickes BEiboot gezaubert  :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Januar 2010, 13:30:16
Danke!

Ich habe das Ruder ausgetauscht gegen ein dünneres mit wechselbarer Pinne. Dadurch kann der CHAPMANsche Klappdavit installiert werden.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 29. Januar 2010, 17:47:06
Mit echter Pinne gefällt es mir wesentlich besser. Ob der Chapmansche Klappdavid sich durchsetzen konnte  ?(
Wenn der bei Gebauch von der Pinne rutscht.....

;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 31. Januar 2010, 14:03:54
Hallo HWB!

Der Davit wird eingeklappt gezeigt, mit Pinne drüber, das lässt Raum für jeden, zu spekulieren.

Nach einem kurzen Ausflug in den Bau kleiner Boote geht es mit der Jupiter weiter. Zumindest mit der Bewaffnung.

Die Serienfertigung der Kanonen für das Batteriedeck steht an. Inklusive Takelung werde ich wohl eine geraume Weile zu tun haben.

Ich habe hier mal den kompletten, noch zu montierenden Satz der Baugruppen Lafette (4 Einzelteile Holz), Schlitten (4 Einzelteile Holz) und Schlittenführung (11 Teile Holz, da 5 Teile aus zwei Furnierblättchen bestehen) zusammengestellt. Lafette und Schlitten werden mittels abzukneifendem Nagel verbunden und sind so gegeneinander drehbar. Diese verbundene Baugruppe wird dann in die Schlittenführung eingesetzt und ist somit verschiebbar. Diese wiederum wird auf dem Deck in einen Bolzen eingesetzt und auf einem halbrunden Auflieger geführt. Sie wird somit ebenfalls schwenkbar. Und das schon in den 1760/70er Jahren vom CHAPMAN gezeichnet. RESPEKT!

Es fehlen noch alle Beschläge. Puhh!

Geldstücke zum Vergleich: Oben USD- 1Cent, unten € 1Cent.



Bis bald!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 31. Januar 2010, 19:22:06
Also die Pinne von deinem Bootchen gefällt mir jetzt auch besser.
Schön zu sehen das du einen Großteil von einer undankbarsten Arbeiten (Lafetten) hinter dich gebracht hast.
Sieht schon richtig gut aus  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Februar 2010, 20:49:09
Hallo Jaerschen!

Der "Großteil" ist leider nicht vorbei! Ich habe zwar in Serie ausgesägt, aber nicht gebohrt, sondern erst zusammengebaut. Nun darf ich das Zehn- bis Dreißigfache an Löchern bohren. ...  :pffft:

Aber Lafetten löchern, das ist doch was, oder?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 10. Februar 2010, 21:16:56
Mittlerweile wird auch an Deck weitergearbeitet. Hier mal ein Zwischenstand vom Bohren der Dübellöcher für die "Holzdübel" in den Decksplanken. Ich überlege mal, ob ich die offen lasse, da der Schatten wie en verdreckter Dübelkopf aussieht. Ist übrigens ca. 0,3mm im Durchmesser.

Sind auch noch genügend zu bohren. ...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 11. Februar 2010, 08:16:10
Zitat von: HWB in 29. Januar 2010, 17:47:06
Mit echter Pinne gefällt es mir wesentlich besser. Ob der Chapmansche Klappdavid sich durchsetzen konnte  ?(
Wenn der bei Gebauch von der Pinne rutscht.....

;)
Wenn ich ehrlich sein soll, glaube ich, daß auch beim Chapmann'schen Klappdavit das Ruder ausgehängt wurde.
Dieser Davit wurde ja genutzt, um etwas aus dem Wasser zu ziehen (Anker). - Wenn man das tut, ist man logischerweise auch ziemlich "stationär" (Das ist schließlich Aufgabe des Ankers).
Ein wenig manövrieren können auch ein paar Ruderer (Wer's nicht glaubt, es gibt mehr als genug Ruderboote (vor allem beim Rennrudern), bei denen es keine Ruder gibt (angefangen beim Einer (Skiff)) und die trotzdem geradeaus und um die Kurven fahren...).
Gleichzeitig würde ein aufgeholter Anker ja direkt an dem Balken baumeln... spätestens dann läuft das Ruder Gefahr, zerstört zu werden.
In meinen Augen ist es also nur logisch, wenn der auch der Klappdavit nicht zeitgleich mit dem Ruder zum Einsatz kommt.

Ciao,

HWE

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: McCool in 11. Februar 2010, 12:59:59
Um die Sache mit dem Davit zu klären: Andernorts hatte ich ja schon angemerkt, daß zum Arbeiten mit dem Davit (meist war er einfach herausnehmbar, nicht einklappbar- oben lag der Davit dann direkt auf dem Spiegel des Boots auf, unten war er in eine Vorrichtung auf den Bodenbrettern eingehängt), das Ruder definitiv ausgehängt werden mußte (s. Lavery, Arming and Fitting). Auf Chapmans Tafel sieht man genau, daß die Scheibe des ausgeklappten Davits sich genau über dem eigehängt dargestellten Ruder befindet (beim Modell oben ist der Davit länger geraten) - so ist er nicht benutzbar, daher muß auch bei Chapmans "Klappdavit" das Ruder augehängt werden. Andernorts findet man Boote, welche direkt eine Scheibe mittig ins Heck eingelassen haben - auch hier Benutzung unmöglich, wenn das Ruder nicht ausgehängt ist.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. Februar 2010, 09:25:02
Hallo zusammen!

Ich werde den Davit eingeklappt lassen und die Pinne eingesteckt. Dann sind alle Optionen möglich und denkbar, aber alle zugleich können sowieso nicht dargestellt werden.

Zu den Dübeln in den Planken: Ich werde es wohl mit Holzpaste in etwas dunklerem Farbton als Ahorn versuchen. Schließlich soll man die Arbeit ja später noch sehen können.

Gefühlte 1000 Löcher später...
Hier meine Vorgehensweise:

Zuerst hatte ich die Literatur befragt und im MONDFELD diese Bohrweise für die Dübel gefunden, die bei Planken zwischen 20 und 30cm Breite anzuwenden wäre. Wie immer mit dem diplomatischen Vermerk.: "überwiegend" bzw. Kontinental...
Nun ja. Zu spät für Korrekturen.

Ich hatte begonnen, an den Plankenstößen die Bohrungen zuerst anzubringen. Das scheint mit ein Fehler gewesen zu sein. Bei dem späteren Bohren der Planken an den anderen Stellen ergaben sich geringe Abweichungen in der Flucht! Das werde ich beim Oberdeck abändern. Da wird zuerst angezeichnet und dann komplett durchgebohrt.

Als Bohrfutter nutze ich derzeit eine Billigheimermarke aus dem Baumarkt, die trotzdem die 0,3mm Bohrer noch halten kann. Und als "Stiel" eine historische Bleistiftstummelverlängerung mit Schiebering zum Feststellen. Habe ich von meinem Großvater, die hat bestimmt schon ihre 60 Jahre auf dem Buckel.

Alles in allem geht es so ziemlich geschwind und ich habe auch nur einen Bohrer verbogen (als mir das Teil aus den Fingern flutschte. Ich habe aber nur den Bereich gebohrt, der im Sichtbereich sein wird.

Ich denke, ich muss aber zwischen den auf den Decksbalken liegenden Bohrungen nun noch welche anbringen (genau in der Mitte), da mir ca. 1,5m (rund 2cm in meinem Maßstab) als Decksbalkenabstand für die Verdübelung nicht ausreichend erscheint. Ich denke, weitere Dübel müssten genau dazwischen gesetzt werden, da zwischen den Decksbalken ja noch so "Ausfachungen" waren. Was meint Ihr?

Hier mal ein paar Bilder:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 15. Februar 2010, 19:47:19
@Revier

Der Aufwand hat sich gelohnt, die Dübel sehen sehr überzeugend aus, klasse  :klatsch:

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 15. Februar 2010, 20:16:07
@Revier

:P das sieht gut aus
Sind das noch die offenen Bohrlöcher oder hast du sie inzwischen mit Holzpaste/Wachs/Farbe verschlossen?

ZitatIch denke, weitere Dübel müssten genau dazwischen gesetzt werden, da zwischen den Decksbalken ja noch so "Ausfachungen" waren. Was meint Ihr?
Ich weiß es nicht 100%ig, aber ich meine die Dübel gingen lediglich in die Decksbalken. Demnach hättest du alle erwischt.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. Februar 2010, 20:55:11
Hallo und Danke!

Bohrlöcher sind noch offen. Das ist es ja, weshalb ich denke, dass ich eigentlich nix machen muss, da das Deck ja im Halbdunkel liegt und somit die "Dübel" eigentlich immer dunkel aussehen.

Werde aber trotzdem einen Versuch mit Holzpaste machen. Ich habe ja noch das Oberdeck, bei dem man jeden Furz sehen wird und das kann noch bequem verschliffen werden, daher besteht dort keine Gefahr wenn ich es teste.

Die Holzpaste ist aber noch im Baumarkt und in den nächsten Tagen leider keine Gelegenheit, daher wird es wohl noch etwas dauern. ...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. März 2010, 14:18:11
Hallooooo!

Ich habe meine Lafetten etwas umgebohrt und das Brooktau geht nunmehr durch die Lafette (kontinentale Form) und nicht um die Kanone.

Aber nun erst mal von vorn.

Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie ich die Blöcke und die Takelung relativ einfach erstellen kann. Dabei kam das Folgende heraus:

Zuerst mit der Lochzange eine Menge Furnierblättchen gemacht. Dann auf einem Küchenbrett zwei Fäden parallel mit ca. 2mm Abstand gespannt. Darunter Furnierscheiben mit ca. 3mm Durchmesser gelegt. (Bild 1)

Auf die Furnierscheiben (0,6mm dick) zwischen die parallelen Fäden mittig einen winzigen Klecks PONAL Express gegeben und Furnierscheiben von ca. 1,5-2mm Durchmesser darauf. (Bild 2)

Dann wieder ein Klecks PONAL und oben drauf zum Abdecken eine Furnierscheibe (3mm) geklebt. (Bild 3)

Die Abstände der Furnierscheiben sollten den späteren geplanten Abständen der Blöcke im Deck entsprechen. (Bild 4)

Damit wäre die grobe Form der Blöcke geklärt. Nun kann, da die ganze Sache immer noch fixiert ist, relativ einfach getakelt werden. Dazu um jeden Block wieder einen Faden schlingen, diesmal außen herum, und verknoten. Den Knoten mittels kleinem Leimtropfen fixieren und dann den Fadenrest so abschneiden, dass genügend übrigbleibt für die Augbolzen, Ringbolzen oder freien Tauenden, je nach dem, was gebraucht wird. (Bild 5)

Dann alles am nächsten Block wiederholen. Und so weiter. Zum Schluss die zwei zusammengehörigen Blöcke mit einem weiteren eingeklebten Faden so verbinden, dass eine plausible Takelung entsteht. Fertig sind die Rohlinge. (Bild 6)

Nun die Seiten der Blöcke etwas abschleifen, um die Kreisform in eine leicht ovale Form zu bringen.

Zum Schluss das Ganze mittels des zur Verfügung stehenden überschüssigen Fadens am Geschütz und an den Ringbolzen (oder dort später) befestigen, fertig (ggf. noch bemalen). (Bild 7)

Hier gezeigt am Kanonentakel, das Rücklauftakel wird genau so gefertigt. Um die Blockabstände plausibel zu ermitteln, eine Plankopie unter eine Lafette legen und ungefähr ausmessen. Es erscheint mit unmöglich, dass früher alle Blöcke in genau dem selben Abstand zueinander saßen, besonders, wenn im Gefecht hart gewerkelt wurde. So kann man sich geringe Toleranzen leisten.

Nun aber die Bilder:

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 14. März 2010, 21:07:46
Hallo Revier,

daß du die Brooktauführung noch geändert hast finde ich gut. Jetzt geht es in die richtige Richtung  :P
Bei den Blöcken hast du wieder eine, für mich, ungewöhliche Methode gewählt. Aber die Ergebnisse sehen vielversprechend aus. Du solltest darauf achten, daß die Strops auch nach dem Schleifen noch möglichst mittig um den Block laufen. Mit dem Garn ist das Bemalen der Blöcke sicher unmöglich geworden. Unbemalt empfinde ich das Holz hierfür als zu hell.


Schön, daß es bei dir weitergeht
:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. März 2010, 21:15:03
Hallo HWB!

Zu hell? Ich hätte da noch Buchenfurnier und Nussbaumfurnier. Vielleicht auch noch etwas Mahagoni. Und etwas Eiche. Wie viel dunkler sollte es denn sein? Wäre Buche oder Eiche o.K.?

Die Stroppes sind noch nicht fixiert und ausgerichtet. Das werde ich auch mittels eines kleinen Klebertröpfchens lösen. Mal sehen, wie es geht. Wenn ich ein paar fertig habe, werde ich die mal in das Deck setzen und mal schauen. Irgendwann muss das da ja mal weitergehen. (Ungeduldig bin!)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: CaptainRon in 15. März 2010, 15:55:09
salle Revier ich hab seit langem nicht mehr deisen thread angeguckt und bin angenehm überrascht 8o hat sich seit damals ja verdammt viel getan :P
exzellente arbeit :klatsch:

gruß Kay
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. März 2010, 20:39:46
Danke zusammen!

Danke, Smutje, ich weiß derzeit gar nicht was ich mache...
Habe heute so gegen 200 Nussbaumscheiben vorgefertigt, die sehen etwas ins gelbbräunliche hinein aus. Mal sehen...
Hier ein Beispiel mit einer montierten Lafette, noch ohne Richtschiene (wird in diesem Bereich wegen fehlender Sicht nicht gebraucht), Kanone liegt nur auf. Richtkeil fehlt auch noch.

Folgende Frage stellt sich mir: Wie imitiere ich ein "durchhängendes" Tau, das wirklich durchhängt?

Grüße! 
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Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 15. März 2010, 21:07:55
Die geschütze gefallen mir. Die Blöcke könnten evtl. eine Idee kleiner sein, aber das ist "Jammern" auf hohem Niveau.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. März 2010, 21:22:57
Johau!

Das meine ich so insgeheim für mich auch. Mal sehen. Ich versuche es gerade mal mit vorherigem Schleifen und nachfolgendem Takeln. Habe mir dazu eine DREMEL-Halterung gebaut. um mit der Pinzette besser arbeiten zu können. ...
:2:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 15. März 2010, 23:13:22
"Durchhängendes" Tauwerk ist, meines Erachtens, leider relativ schwierig realistisch darzustellen. - Normalerweise sollte man dafür entweder dünnen Draht (selbst gesachlagen) verwenden, oder vorhandenes "Tauwerk" mit Wasser und Holzleim einstreichen (also einen stark verdünnten Holzleim verwenden). - Das Wasser zieht das Tau nach unten und wenn es trocknet, gibt der Leim dem ganzen dauerhaft die Form. - Nachdem wir hier aber von winzigen Mengen sprechen, kommt leider auch noch ein anderer Effekt zum tragen: mit befeuchten kann man Taue auch "spannen". - Und das ist eher kontraproduktiv. - Hat jemand noch andere Vorschläge?

Ciao,

HWE

PS: Blöcke hat man üblicherweise aus dem härtesten Holz gemacht, das man finden konnte! - Nur so konnten sie die enormen Belastungen auch aushalten! - Und so hartes Holz ist meistens auch relativ dunkel, finde ich. - Davon abgesehen hat man sie gerne auch noch mit Farbe (Schwarz) bemalt, damit sie einerseits einheitlicher aussahen und andererseits das Holz damit auch gegen Licht und Nässe, etc. geschützt. - Im Zweifelsfall ist die Farbe (und das Material) also egal. - Einfach schwarz anmalen...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 16. März 2010, 07:37:00
Du kannst durchhängendes Tauwerk sehr leicht mit etwas Geduld und verdünntem Weißleim darstellen. Ich habe das Verfahren nur mal getestet, aber eine derart gestaltete Takelage sieht fantastisch aus.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 16. März 2010, 09:02:11
Hallo Revier,

ich wollte dich mit dem Kommentar zu den Blöcken nicht verunsichern. Aber durch Farbe / Witterungsschutz sind mittlere bis dunkle Brauntöne realistischer. Wurde inzwischen auch schon so beschrieben.
Ich denke die Nußbaumblöcke sind farblich besser als die Ahornblöcke.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 16. März 2010, 10:48:37
Zitat von: AnobiumPunctatum in 16. März 2010, 07:37:00
Du kannst durchhängendes Tauwerk sehr leicht mit etwas Geduld und verdünntem Weißleim darstellen. Ich habe das Verfahren nur mal getestet, aber eine derart gestaltete Takelage sieht fantastisch aus.
Hallo Christian,

bei normaler Takelage gebe ich Dir Recht, aber ich vermute mal hier geht es Revier eher um das Brocktau (oder irre ich mich? - Bitte korrigiert mich, wenn ich falsch liege!) und das ist relativ kurz und dick und damit auch sehr "steif" und will sich so gar nicht authentisch "legen"...  :rolleyes:

Schau' Dir doch einfach mal die "Micky Maus-Ohren" an seinem Geschütz an!

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. März 2010, 13:36:34
Zitat von: hwe in 15. März 2010, 23:13:22
Und so hartes Holz ist meistens auch relativ dunkel, finde ich. -  Im Zweifelsfall ist die Farbe (und das Material) also egal. - Einfach schwarz anmalen...

Danke für die Tips!

Ich experimentiere gerade mit Nussbaum (bei 2mm Durchmesser,  vielleicht gerade so möglich), und Ahorn (Hell, aber ziemlich stabil, stabiler jedenfalls als der bröselnde Nussbaum.

Zur Farbe von "hartem" Holz, bei eventueller Verwendung im Segelschiffbau im 18. Jhd.:
Eiche: gelblich bis leicht hellbraun, jedoch ziemlich hell. Allgemein verfügbar.
Esche: Mit Kern ziemlich dunkel, ohne hell gelblich bis fast weißlichgelb. Allgemein verfügbar.
Obstgehölze: eher hell gelblich bis rötlich, im Original eher nicht verwendet, da allgemein selten (Kornelkirsche mit fantastischem rot- bis dunkelbraun und Elsbeere mit der Möglichkeit, fast ins Schwarzbraun gehen zu können).
Rotbuche: leichter rötlicher Schimmer, eher hell bleibend. Allgemein verfügbar.
Hainbuche:  Fast weiß. So ziemlich das härteste Holz hier nördlich der Alpen. Geeignet für härteste Beanspruchungen. Verfügbar.
Nadelhölzer: Eher hell bis rötlichbraun. Allgemein verfügbar.

Wenn die Blöcke also dunkel waren, dann waren sie bestimmt gestrichen. Wurden die ggf. auch gefettet, der besseren Gleitwirkung wegen?

Ich überlege gerade, die Lafetten neu zu bauen, im herkömmlichen kontinentalen Stil, mal sehen. Ein Bild von GK Modellbau hatte mich etwas zu sehr verführt, die Lafettenform der Tafel XXXIII auch bei meiner "Jupiter" zu verwenden.

Mal sehen... 32 Lafetten. Wird wohl noch etwas Arbeit bedeuten...

Das verführerische Bild sehr Ihr unten, Sirs. Britische Takelung, zwei Seitentakel für die Ausrichtung und kein Einholtakel. ...  :2:

Grüße!


Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. März 2010, 19:56:35
Neuer, zuversichtlich stimmender Versuch mit Mahagoni. Oben, noch ungeschliffen, die Rohlinge aus Ahorn in 3mm Durchmesser, unten Mahagoni, geschliffen, in 2mm Durchmesser.

Vor dem Zurechtschleifen sollte das Verkleben mit genug Leim erfolgen, da Mahagoni sehr leicht bröselt.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: CaptainRon in 19. März 2010, 19:54:49
die blöcke aus mahagoni sehen natürlich viel besser aus als die aus ahorn  :1: aber wenn du z.B die blöcke asu ahorn beizen würdest sehen sie genau gleich aus u es wär billiger;) kleina tipp 8)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 19. März 2010, 20:35:28
Hi, Captain!
Stimmt, aber ich müsste Beize kaufen. ...

Die Abfälle aus einer Tischlerei sind kostenlos gewesen. Da nehme ich erstmal die. Ich weiß sowieso noch nicht, ob die auch für größere Blöcke gehen, aber bis 5mm ist das bestimmmt drin. Mehrscheibblöcke lassen sich übrigens gut aus Schichten aufbauen, natürlich nur dann sinnvoll, wenn die so groß sind, dass ich das "Tau" da durch friemeln kann.
Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 05. April 2010, 22:22:15
Hallo zusammen!

Ich bastele mich gerade durch die neuen Lafetten. Hier mal ein Zwischenstand:
Das erste Bild sind die zum Aussägen vorbereiteten Blöcke (4 Leisten übereinander und Serienfertigung zu ermöglichen).
Bild zwei dann das Ergebnis. Muss noch geglättet und ausgerüstet werden. Ging aber erstaunlich schnell.
Bild drei dann die Feinarbeit mit dem Schlüsselfeilchen. Hier die Schräge wegen der Takelung.

Es geht irgendwie immer weiter...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 06. April 2010, 00:09:42
Hallo Ulrich!
Sehen sehr gut aus deine lafetten :klatsch:
Bei mir steht momentan fast die selbe arbeit an ,da meine lafetten ja schon fertig sind bin ich gerade dabei die Geschütze zu takeln.
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 06. April 2010, 19:31:38
Hallo Revier,

die Lafetten sind dir gelungen. Allerdings war im späten 18. Jahrhundert der Boden sicher nicht mehr massiv. Die Seitenteile standen auf den Achsen und über den Achsen war ein relativ schmales Brett gelegt. Das kann man auf der Draufsicht der Ancre Lafetten ganz gut erkennen.
Hast du die Schlitten völlig verworfen, oder wird es eine Mischung aus konventionell und Avantgarde?

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. April 2010, 20:28:29
Hallo zusammen!

Ich habe mich für diese Variante entschieden (massive Bodenplatte), da nach einer Stellprobe fast nichts mehr von den "Innereien" zu sehen ist und die Montage sicherer ist. Und die anderen Lafetten stehen derzeit in der Werft. Vielleicht transportiert die später mal ein Leichter zum umrüsten an die Fregatte heran. ...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: modellbau.fan in 10. April 2010, 12:48:35
Hallo Revier,

eventuell helfen Dir hier meine aktuellen Schnappschüsse der Schlittenlafetten aus dem Sjöhistoriska museet Stockholm:

(http://lh3.ggpht.com/_fqg4g7XqAuw/S8BT1AfyKNI/AAAAAAAABCE/KD7T6Muwmo8/s400/www01.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_fqg4g7XqAuw/S8BT1SS7RyI/AAAAAAAABCI/n7t_v362Enw/s400/www02.jpg)

(http://lh6.ggpht.com/_fqg4g7XqAuw/S8BT1tDj6cI/AAAAAAAABCM/-3w3Ub6XzpQ/s400/www03.jpg)

(http://lh5.ggpht.com/_fqg4g7XqAuw/S8BT1tjy3PI/AAAAAAAABCQ/g8TJQXzrykM/s400/www04.jpg)

CU modellbau.fan  :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 10. April 2010, 19:24:40
Hallo zusammen!

Danke, Modellbau Fan! Ich schwanke schon wieder, was ich mache.
Die o.g. Lafette ist eine andere als im Plan 33 von CHAPMAN und dem Buch, "Svenska Sjokrigshistorika" (über Google Books herunterladbar, leider nur auf Schwedisch, dafür mit einem Bild von exakt dieser Lafette.
Ich muss nämlich alle Kanonen ändern, da diese hoffnungslos überdimensioniert gegenüber den im ANCRE Plan sind.
Oder ich bastele nochmal 32 Lafetten (etwas vergrößerte).

Hier mal der derzeitige Zwischenstand:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" Heckdetails
Beitrag von: fly3rman in 11. April 2010, 14:00:15
Zitat von: Revier in 04. Juni 2008, 15:49:22
Hallo Zusammen!
Hier ein paar Bilder mit dem Umweg über die analoge Schiene.
Die Galionsfigur kann z.B aus Einzelteilen geformt und dann an der Galion montiert werden und dann gehärtet werden.
Ich habe ein Stück Holz von den Maßen des geplanten künftigen Galions genommen und die Figur darauf modelliert.
das Gesicht ist so lala, aber der Rest geht. Wenn man Draht mit einarbeitet, müsste auch die Steifigkeit der Adlerflügel erhöht werden können. Hier sind diese leider etwas verbogen. Lässt sich aber immer wieder neu formen(abdremeln und neu ankleben). Ansichten von Vorn, links, schräg oben und unten.
sehr geil!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 12. April 2010, 13:42:50
Ich weiß das ich mich wiederhole, man kann es aber nicht oft genug sagen.
Diese Details in diesem Maßstab sind der absolute Hammer  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 02. Mai 2010, 21:16:20
Danke für die Blumen!

Hier ein Zwischenstand mit einem ersten Takel- und Montageversuch. Keine Angst, diese Lafette wird nicht direkt sichtbar sein, da das Oberdeck ziemlich drüber ist.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 03. Mai 2010, 19:42:34
Für einen "ersten Versuch" sieht das schon recht überzeugend aus  :P
Evtl. könnte man noch das Brooktau mit Sekundenkleber tränken und so fixieren,
dass es der Schwerkraft folgend nach unten "durchhängt".

:winken:
Talisker
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: El Supremo in 03. Mai 2010, 20:13:12
Phantastische Arbeit! Ich täte aber noch die Taue altern.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. Mai 2010, 20:48:59
Hallo!

Wie sehr gealtert sollten denn die Taue eigentlich sein? Ich habe die eigentlich in Tee gebadet. Die sind lange nicht mehr weiß. Oder waren die Blöcke gefettet? Der besseren Bedienbarkeit wegen? Also fleckige Taue. Das ließe sich mittels Wasserfarbe und Pinselchen leicht imitieren. Aber die Seemannspfoten möchte ich nicht sehen. Und erst der Geruch... Aber ein bisschen ein Lüftchen dürfte auf dem Batteriedeck schon zu verspüren gewesen sein...

Die Räder werde ich wahrscheinlich noch mit Eisenreifen "beschlagen". Müssten da nicht Abnutzungsspuren an Deck zu sehen sein? Waren die überhaupt beschlagen oder eher aus kreuzweise übereinanderliegenden verdübelten Bohlen zusammengesetzt?

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. Mai 2010, 22:27:10
Nu aber erst mal weiter im Text.

Hier ein weiterer Versuch. Längeres Brooktau, "eiserne Reifen" und "Eisenhaken" an den Takeln...
Die Fussel sieht man -echt!- erst auf dem Makro, da der Faden, der das Takel imitiert ca. 0,1-0,2mm dick ist.

Werde aber die nächsten Fäden abflammen.

Und das Brooktau lag mittlerweile 3-4mal im Tee.

Grüße!  

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Mai 2010, 21:28:36
Hallo zusammen!

Hier ein kurzer Exkurs in die Serienfertigung der Kanonenrohre mittels Zinnguss in Gipsform.

Zuerst ein gut gedrehtes Original (Danke, Opa).

Dann Gips entsprechend Packungsanweisung anrühren und in eine (ich habe abgesäbelte Tetrapak-Böden benutzt) Form füllen. Dann das Original (habe ich eingecremt (nur ein Film) um ein verkleben zu verhindern) sanft eindrücken, dabei darauf achten, dass es nur zur Hälfte eingedrückt wird. Günstig ist es dabei, wenn der Gips nicht zu sehr klumpt, sondern mehr eine weiche Konsistenz hat.

Nach dem Erhärten des ersten Formteiles habe ich mit einem 10mm Bohrer zwei kleinere Vertiefungen links und rechts neben der eingedrückten Kanone angebracht, die später die Führung für die zweite (obere) Form ergeben.

Dann die Form richtig aushärten lassen (Heizungskeller, mindestens 24 Stunden).
Ich habe die Originalkanone dann herausgenommen und die Oberfläche der Form noch mal leicht plangeschliffen.

Als Trennmittel vor dem Guss der zweiten Form habe ich die Creme wieder genutzt. Hat den angenehmen Nebeneffekt, dass die Form gut riecht.

Zweite Form herstellen, indem die Originalkanone wieder in der ersten Form eingelegt wird und der Gips drübergekippt wird. Die Umfassung aus Tetra-Pak sorgt dafür, dass es keine Probleme mit Überlaufen etc. gibt.

Härten lassen. Dann Tetra-Pak ab und Form vorsichtig lösen.

Nun können Gravuren und "Anbauteile" wie z.B. Trunnions (Begriff kannte ich noch gar nicht, Danke Chapman!)
und Wappen oder Entlüftungsäste eingeschnitten oder graviert werden.

Sieht ungefähr so aus wie auf meiner Form der FIMO-Presse.

Heute nun habe ich den Campingkocher gesucht und dabei ist mir die Idee gekommen, diesen als Heizquelle für das Zinngießen zu nutzen.

Also zuerst einen Tiegel machen. Alter Schnapsflaschenschraubverschluss (Ohne innenliegendes Dichtungsdings) und etwas zurecht geknifft, fertig. Da hinein das gute Zinn und ab über die Flamme.

Zuvor muss in der Form (Zusammengehalten mittels Klemme) ein Eingussstutzen angebracht werden. Ich habe den an der Stelle der Mündung angebracht, damit es leichter ist den Gussast zu beseitigen.

Hier wird jetzt vorsichtig das geschmolzene Zinn (ich hatte so ca. 1 cm³ geschmolzen) eingefüllt. DIE FORM MUSS ABSOLUT TROCKEN SEIN, BEVOR MIT HEISSEM ZINN GEGOSSEN WIRD (SPRITZGEFAHR!!!)
Ich hatte nach ca. fünf Rohren die Menge soweit raus, dass ich keinen Gießast von nennenswerter Länge dranhatte.

Hier nun das erste Beispielbild. Original im Messing, erster Guss in Zinn, geputzt und noch ein Guss mittels EDDING permanent geschwärzt.

Sodann!


PS: Sollte hier etwas den deutschen Arbeitsschutzrichtlinien widersprechen, übernehme ich keinerlei Haftung bei Nachahmung!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 19. Mai 2010, 20:57:57
Hallo Revier,

die Lafetten sind tadellos  :respekt:
Die neuen Rohre sind um Längen besser als die alte Version! Hast du schon mal erwogen die Gußrohre zu patinieren, statt mit Edding zu bemalen? Patiniermittel gibt es für kleines Geld. Ich benutze das hier:
http://www.ndetail.de/modellbahn/de/loeten-patinieren.html (http://www.ndetail.de/modellbahn/de/loeten-patinieren.html)

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Mai 2010, 20:56:16
Hallo zusammen!

Der Händler hat gerade jetzt leider leider keine Silikongussmasse.... Grummel.

Gelegenheit, die Lafetten schon mal zu takeln.
Ich habe mich entschieden, die Eisenreifen wegzulassen (schont das Deck) und nur die Seitentakel anzubringen. Vielleicht wurden die ja doch umgehängt....

Hier ein Bild einer vorbereiteten Takelserie. Mittels der Schichtverleimmethode hergestellte "Blöcke" werden in Serie eingebunden und dann von dem "Blockband" abgeschnitten. Und zwar immer so, dass gleich ein komplettes Takel entsteht. Arbeitszeit -nun, da ich Übung habe- für sieben Lafetten ca. 4 Stunden. Mal sehen, ob ich alle Lafetten takele oder nur die sichtbaren.

Ich habe während der Takelei folgende etwas modifiziertere Methode angewandt:

1.) Zwei parallele, straff gespannte Fäden mittels Klebeband an den Enden auf ein Frühstücksbrett geklebt. Abstand ca 1-1,5mm.
2.) Eine zwei mm breite Mahagoni-Furnier-Leiste geschnitten (ca. 0,6mm dick).
3.) Mittels der Lochzange so die Block-Einzelteile abgeschnitten, dass durch die Benutzung des drei mm Loches Block-Bauteile entstehen, die zwei abgerundete und zwei gerade Seiten haben. Davon wegen der Bröseligkeit des Materials ziemlich viele. Für eine Lafette werden  acht Stück benötigt (je zwei für einen Block also vier für ein Takel).
4.) Zuerst ein Block-Scheibchen unter die gespannten Fäden, dann ein Klecks Leim drauf, dann das zweite Teilchen drauf, fertig ist der Block.
5.) Danach ca. sieben oder acht mm entfernt die ganze Sache wiederholen.
6.) Wiederholen bis das Fadenpaar voll bestückt ist.
7.) Am ersten Block (ich habe, da Linkshänder, rechts begonnen) ein Takel einbinden, dass über die Blockseiten läuft. Ich glaube man nennt es stroppen. Knoten mittels Ponal Express fixieren.
8.) Die Seiten des Blockes so mit Leim versehen, dass das Takel des Flaschenzuges (der lange Teil des Fadens, der nach dem Stropp noch an der Nähnadel ist-übrigens geht hier eine Nähnadel genial!) einfach zuerst an der einen Seite des ersten Blockes und dann schräg über die gespannten Fäden laufend zur gegenüberliegenden Seite des anderen Blockes und um diesen halb herum geführt wird.
9.) dann den anderen Block stroppen.
10) W I C H T I G! Immer genug Faden überlassen, nie am Block abschneiden, bevor alles getrocknet ist.
11.) Usw. usf.
12.) Takel abschneiden. Es entstehen an jeder Seite zwei kurze Fadenreste, die sich mittels PONAL super zu einem "gebundenen" Stropp verkleben lassen.
13.) Takel an der Lafette anknoten, Knoten verkleben. Ringbolzen der Bordwand gleich auch anknoten und Knoten ebenfalls verkleben. Usw.
14.) Nach dem Aushärten die überstehenden Fadenreste mittels scharfer Schere oder Skalpell oder oder oder abschneiden. Fertig, wie in Bild zwei zu sehen.

Es ist alles im Maßstab 1:72, das heißt, die Klebestellen an den Montagestellen Bordwand und Lafette können z.B. mittels EDDING einfach geschwärzt werden, um Eisenhaken zu imitieren. In gröberen Maßstäben sollte man da natürlich nicht tricksen...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 30. Mai 2010, 00:43:45
Hallo Ullrich!
Tolle arbeit kommt mir bekannt vor  :D bei mir sieht es auch so aus und momentan hab ich das gefühl es hört nicht auf ;(
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 31. Mai 2010, 20:40:40
Hallo zusammen!

Es ergab sich die Notwendigkeit, ein erstes Probeliegen des Großdecks(?) vornehmen zu lassen.

Es ist im Batteriedeck so schauerlich düster, dass ich nur die Lafetten im Bereich der Kuhl voll takeln werde. Die anderen werden nur mit dem Brooktau verwöhnt.

Ich denke, dass geht so.

Hier mal ein Bild, noch ohne die Deckbalken.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 31. Mai 2010, 20:51:47
Zitatdass ich nur die Lafetten im Bereich der Kuhl voll takeln werde

ist voll vertretbar. Vielleicht noch die an die Kuhl angrenzenden Kanonen, alle anderen sieht man später tatsächlich nicht mehr.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 20. Juni 2010, 18:58:26
Hallo zusammen!

Ich hatte wegen fehlender Minikreissäge gegrübelt, wie ich die Niedergänge auf eine einfache Art herstellen könnte.
Und ich bin wieder beim Laminieren von Furnier gelandet.

Hier meine Vorgehensweise (Maßstab ist 1:72!):

Zuerst werden Furnierstreifen für die Seitenteile, Zwischenstücke und Stufen geschnitten. Hier haben sich die Papierlineale wieder bestens bewährt. Sie ersparen eben das Anreißen!

Im Bild 1 könnt Ihr die fertig geschnittenen Teile sehen. Ich habe lange Streifen für die Seitenwangen, ebenso breite, aber schräg im Winkel der Stufen eingeschnittene Zwischenstücke und die Stufen geschnitten.
Das Furnier für die Zwischenstücke am besten nach dem Längsstreifen schneiden aber vor dem Schrägschneiden mit Tesa oder sowas auf der Rückseite abkleben um ein Zerbröseln zu verhindern.
Bild 2 zeigt das vorbereitete Material vor dem Verkleben. Wichtig beim Verkleben ist das genaue Ausrichten der Zwischenstücke, welche nur um Stufenbreite auseinander stehen dürfen.
Bild 3 zeigt die fertigen Seitenwangen mit den Stufen vor der Montage.
Bild 4 die Montage. Zuerst die Enden verbinden, alle anderen Stufen können dann relativ einfach eingesteckt werden.
Bild 5 zeigt den noch ungeschliffenen Niedergang bzw. Treppe oder Leiter... .
Bild 6 mit einer Passprobe.
Bild 7 mit einem fertig montierten Niedergang.
Bild 8 dasselbe, aber Blick von schräg Backbords auf die Back.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 22. Juni 2010, 14:45:12
Hallo zusammen!

Ich fertige gerade weitere Gratings und habe sie diesmal so zusammengeleimt, dass sie vollständig herausnehmbar sind (für den Fall, dass die Crew mal in das nicht so richtig vorhandene untere Deck muss).

Hier mal eine Kostprobe:

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 22. Juni 2010, 23:44:37
Und fertig, das Batteriedeck hat alle Gratings, die ich darstellen will.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 23. Juni 2010, 17:47:39
Hallo zusammen!

Hier mal meine Versuche mit den Pumpen. In Ermangelung besserer Darstellungen habe ich den MONDFELD von Seite 209 bemüht und einfache Pumpen gebastelt.
Im Bild von rechts nach Links: die wesentlichen Einzelteile und das Material, die vorbereiteten Baugruppen und die fertige Pumpe. Oben mit Ösen und unten mit Bandeisen-imitationen.

Mir gefällt das Bandeisen irgendwie besser. Was meint Ihr?

Grüße!!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 24. Juni 2010, 08:41:45
Hallo Revier,

sehr schöne Arbeit die du hier zeigst und wenn das Centstück als Größenvergleich dazukommt, kann man nur staunen  :klatsch: :P Was die Pumpen betrifft, gefällt mir die Bandeisenversion auch besser. Mal abgesehen davon, dass die Eisen die Pumpe auch besser zusammenhalten... ;) Woraus sind die Bandeisen denn gemacht?

Schönen Gruß
Marcel

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 24. Juni 2010, 15:43:49
Hallo Bradhower!

Bandeisen aus -Moooment, erst lecker Wein austrinken- der Verschlussalufolie von einer Weinflasche sächsischer Herkunft.

Die Metallfolie ist dünner als Teelichtalu und somit für diesen Maßstab genau das Richtige. Reine Alufolie von der Rolle wäre zu dünn. Und das Beste, die Folie ist meist schon dunkel gefärbt und sie lässt sich von der Rückseite mittels einer Nadel schön "punzen", so dass man auch Nietenköpfe imitieren kann...

Prost!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 24. Juni 2010, 19:36:26
Wirklich beeindruckend!  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 27. Juni 2010, 22:47:16
Danke, Maxim.

Halloo zusammen!

Das Batteriedeck ist fertig neu verplankt. Denn nach einer umfangreicheren Plan und Datenrecherche muss die Jupiter wohl auf den beiden oberen Decks stärkere Planken in der Mitte gehabt haben als an den Außenseiten. Bei dieser Gelegenheit habe ich die Rahmen um die Niedergänge bzw. Luken neu gefertigt (kommen jetzt besser gerundet daher) und muss leider die drei Gratings der Hauptluken in der Kuhl neu machen. Das stellt nunmehro aber keine Schwierigkeit mehr dar, da ich den Weg dahin inzwischen gut genug kenne.

Hier ein erster Eindruck:

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 28. Juni 2010, 20:14:18
Hallo Revier,

mangels Fachwissen kann ich nicht viel Inhaltliches zu Deinem tollen Baubericht betragen,
aber von dem bisherigen Ergebnis bin ich schwer beeindruckt!
Den Bau werde ich weiterhin als stiller Leser/Genießer verfolgen.

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 28. Juni 2010, 21:41:04
Hallo Revier,

du hast die Vorlage sehr schön im Modell umgesetzt.  :klatsch:
Bei den Pumpen gefällt mir die Version mit dem Bandeisen ebenfalls besser.
Weiter so

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Juli 2010, 21:06:36
Nun dann, hier sind die Pumpen.

Bis bald!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 02. Juli 2010, 20:14:54
Ein Blick in Deinen Baubericht ist immer wieder ein Genuß.

Mich irritieren gerade die Proportionen der Pumpen und des Spills. Kannst Du mal ein paar Matrosen aufmarschieren lassen, um die Größenverhältnisse zu überprüfen?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 02. Juli 2010, 23:14:34
Ja, irritiert mich auch, aber der Plan...

Seht selbst: alles 1:72
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Sgt.Pepper in 02. Juli 2010, 23:46:56
Wirklich eine großartige Leistung  :klatsch: ....(könnte das dann auch richtig schwimmen....und schießen? :D)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 03. Juli 2010, 12:02:41
Was ist mit dem Spill? Irgendetwas passt nicht. Auch in Originalplänen können Fehler sein, siehe die Pläne der HMS Cygent (Swan class sloop)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 03. Juli 2010, 12:50:33
also von der rein optischen Anmutung her, sind Spill und Pumpen irgendwie sehr über- bzw. unterdimensioniert.

Wenn du dir diese Bilder bspw. von der Fregatte D. Fernando II e Glória mal ansiehst, dann könnten deine Pumpen durchaus ein wenig größer sein oder die Spill ein bissl kleiner:

http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_imagebrowser&view=gallery&folder=dom_fernando-verschiedenes&Itemid=55 (http://www.modellmarine.de/index.php?option=com_imagebrowser&view=gallery&folder=dom_fernando-verschiedenes&Itemid=55)

Nichtsdestotrotz eine tolle Arbeit  :klatsch:

Gruß Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 03. Juli 2010, 13:24:47
Würde auch eher tippen, dass die Pumpen ca. auf Hüfthöhe sind - und nicht auf Kniehöhe.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. Juli 2010, 13:47:51
So, ja, also das Spill erreicht nach dem Plan reichlich 2/3 Decksraumhöhe und die Pumpen ca. 1/3 dieser Höhe. Ich weiß wirklich nicht, ob da ein Fehler sein soll, denn es ist alles mit Absicht so gezeichnet. Nur eine Vergleichsperson fehlt, sie sollte aber, wie dieser Kaiserliche Soldat des 30-jährigen Krieges nicht nennenswert kleiner sein. Dann könnte der das Spill gar nicht mehr bedienen.
Die Fregatte "La Venus" (ANCRE-Verlag, ähnliche Größenklasse) hat höhere Pumpen und ein etwas niedrigeres Spill, ist aber nicht von CHAPMAN gezeichnet.
Seht bitte hier:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 03. Juli 2010, 15:32:33
Des Rätsels Lösung könnte sein, daß es sich nicht um einen herkömmlichen Pumpentyp handelt. Chapmann hat auch nur die Steigrohre gezeichnet. Bei der Position um den Mast wäre so etwas denkbar. Gefunden bei K-H. Marquardt "Schoner in Nord und Süd"; Delius Klasing 1990
(http://666kb.com/i/bklxg9mm0zg1vyj1h.jpg)

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 03. Juli 2010, 15:41:12
Danke für das Bild, Holger. Schade um Ullrichs schöne Pumpen, aber so passen dann auch die Proportionen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. Juli 2010, 16:01:03
Danke, Holger. Hatte ich schon überlegt, macht es auch nicht so schwer, die Pumpen kann ich schnell wieder bauen. ich werde die also auch takeln (davon sieht man dann leider nicht mehr so viel) und für den Mast so vorbereiten, dass die "Pumpenschwengel" dann nur noch irgendwie unter Deck eingehängt werden. Ein Tropfen PONAL sollte das dann gut festhalten und sieht bestimmt bei dem Schatten wie ein Knoten oder eine Schlinge aus (1:72!).

Also nochmal, Dank für den Tip.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. Juli 2010, 17:30:54
Sodann, hier die Pumpen, aus einem Schaschlykspieß auf der DREMEL fix mittels Schnitzmesser gedreht.
Müssen nur noch mit dem Pumpenschwengel aufgetakelt werden. Hier mal eine Positionsprobe mit Bedienmannschaft.

Es waren laut Plan 4 Pumpen. Wie werden dann wohl die Schwengel positioniert, wenn die sich nicht in das "Gehesche" kommen sollen? Oder waren es nur zwei aktive Pumpen und dann wurde umgehängt.

Bis später!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. Juli 2010, 11:50:34
Und hier mal an einem Hilfsmast probemontiert. Könnte so gehen. Der ausgezogenen Pumpenhub hatte ich noch um 2mm gekürzt, da er sonst durch das Deck drüber gefahren wäre.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Juli 2010, 16:48:22
Hallo zusammen!

Nach der bewährten Laminiermethode entstand ein Eselshaupt für das Masttop des Großmastes.

Zuerst habe ich Furnierstreifen aus Ahorn geschnitten, die ich in der benötigten Stückzahl (2x4 und 2x8) verleimte. Es entstanden vier Teile, aus denen das Eselshaupt so verleimt werden konnte, dass der quadratische Ausschnitt exakt (ohne Feilerei und Sägerei) hergestellt war.

Nach dem Aushärten (PONAL-Express oder ähnliches ist da super geeignet) wurde die Stelle der Bohrung angerissen und von zwei Seiten aufgebohrt. Hier sollte äußerst vorsichtig mit sehr guten und vor allem scharfen Bohrern gearbeitet werden, sonst zerfliegt das Bauteil rasch! Nach einem zweiten Versuch hatte ich meinen Rohling fertig.
Für die endgültige äußere Form werden alle überflüssigen bzw. überstehenden Teile abgesägt bzw. verschliffen und die Kanten gebrochen.

Um das Bandeisen zu imitieren wurde auf die Alu-Flaschenverschlüsse der guten Weinflaschen zurückgegriffen. Zuerst Streifen in der benötigten Breite mittels Lineal und scharfem Schnitzmesser abgeschnitten und dann diese von der Rückseite mittels Nadel in den ausgemessenen Abständen so eingedellt, dass "Bolzenköpfe" entstehen. Dann alles verleimt und ausgerichtet.

Hier die Bilder:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Juli 2010, 16:51:35
Hallo zusammen!

Hier mal ein kleiner Baubericht vom Bau der Masttops.

Da ich keine Band- und Kreissäge in den kleinen Dimensionen wie benötigt habe, entschloss ich mich, die bewährte Laminiermethode anzuwenden.

Zuerst Streifen aus Ahorn-Furnier geschnitten (6mm breit und so lang, dass die gebogenen Teile daraus hergestellt werden können).

Dann eine Pressform aus dickem Birkensperrholz geschnitten (2cm dick!). Dazu ist es nötig, den Plan mittels Tesa auf dem Sperrholz festzukleben, um eine genaue Linie für die Dekupiersäge zu haben.

Die geschnittenen Leisten werden nun verleimt und gepresst. Nach dem Trocknen müssen sie nur noch in Form geschliffen werden.

Hier die Bilder:   
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Juli 2010, 21:13:53
Und weiteres für das Masttop. Bohrungen und Ausrüstung fehlen noch, auch ist es noch nicht verbunden mit dem Träger.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Juli 2010, 11:17:24
Ich habe das Galionscheg(?) neu gemacht und mal probehalber angesteckt. Es muss noch furniert werden, um die einzelnen Bauteile nachzuahmen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Juli 2010, 11:43:13
Und hier ein kleiner Gag. Die Kurfürstlich Sächsische Flotte war ja in der gesamte Ostsee gefürchtet...  ;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Talisker in 18. Juli 2010, 11:51:03
ZitatDie Kurfürstlich Sächsische Flotte war ja in der gesamte Ostsee gefürchtet...

Ist der Gegner bei Vernehmen des sächsischen Dialekts demoralisiert über Bord gesprungen?
:6:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Juli 2010, 14:15:47
Gannsch mor vorschdelln, besondorsd, wenn dorr Saggse von Baggbord gommd. "Droff off se", das war wohl der Kampfruf...  :3:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: FSC_Zombie in 18. Juli 2010, 16:42:51
Zitat von: Revier in 18. Juli 2010, 14:15:47
"Droff off se"

Ich komme ja ursprünglich aus Sachsen wo die klugen Menschen auf den Bäumen wachsen aber droff off se hört sich eher nach besoffenen Bayern während der Oktoberfestschlacht als nach Sachsen an. Unser eins würde eher druff uff se sagen.  X(
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Juli 2010, 22:28:09
Zitat von: FSC_Zombie in 18. Juli 2010, 16:42:51
Ich komme ja ursprünglich aus Sachsen

Aber bestimmt nicht aus der Stadt mit den drei "O", oder ?  ;)

Weiter ging es mit dem Furnieren.
Hier die Arbeitsschritte:

1.) Die fertig ausgeschnittenen Furnierstreifen und der Plan als Basis dafür,
2.) eine erste Passprobe und
3.) Das fertige Galion, bereit zum Einbau.


Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: FSC_Zombie in 19. Juli 2010, 16:58:35
Zitat von: Revier in 18. Juli 2010, 22:28:09
Aber bestimmt nicht aus der Stadt mit den drei "O", oder ?  ;)

Nein ich bin in Meeßen an door Elbe geborn. Aus Korl-Morx-Stodt gumm ich ni. ;)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 19. Juli 2010, 19:27:57
Ulrich,

die dargestellte Kalfaterung finde ich zu dominant. Sie zieht den Blick gerazu auf die kleinen Unsauberkeiten. Da Du die Rumpfbeplankung -wenn ich mich recht erinnere nicht kalfatert hast, solltest Du beim Steven auch darauf verzichten.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 19. Juli 2010, 20:44:34
Finde ich mittlerweile auch, Anobium, aber, es ist leider schon wieder eingeklebt. Diesmal doppelt in der Höhe kontrolliert-es passt. Und warum ich kalfatert habe, weiß ich zwischenzeitlich auch nicht mehr, da fast alles unter Farbe verschwindet (schwarz ab den Barkhölzern aufwärts und weiß ab der Wasserlinie abwärt). Der Rest wird nun leider so bleiben müssen, denn nochmal säge ich es nicht ab. Aber, es ist zumindest erträglich.
Beim nächsten wird es bestimmt anders...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 20. Juli 2010, 18:28:14
Zitat von: FSC_Zombie in 19. Juli 2010, 16:58:35
Aus Korl-Morx-Stodt gumm ich ni. ;)

"Gorl-morgschdodd", wenn schon, denn schon!  :D

Hier meine erste Passprobe mit den unteren Maststengen. Geschmirgelt auf der Bohrmaschine, welche mit dem Bohrmaschinenständer im Schraubstock steckte und so waagerecht ausgerichtet war. Geht ziemlich einfach, man muss nur aufpassen nicht zu fest zuzufassen, s wird heiß!

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 28. Juli 2010, 09:58:03
Hallo zusammen!

Hier mal weiter mit den Masten.
Ich habe Euch mal ein Bild meiner "Masten-Schleifmaschine" gemacht. Bedenkt bitte, es ist für den Maßstab 1:72. Daher werden die Hebelkräfte nicht so groß, wie z.B. bei 1:24... Allerdings wäre das Bohrfutter für 1:24 zu klein.
Bild 1: die "Schleifmaschine".
Bild 2: ein Rohling.
Bild 3: Anbringen der "Eisenbänder" aus Weinflaschenverschlussalufolie.
Bild 4: Die Baugruppen im Rohbau, fertig zum Zusammenbau, mit plan. Der Planausschnit, welcher mit einem roten Punkt markiert ist, ist das besagte Bauteil, welches als "Mastschoner???" fungieren soll. Ich werde versuchen, es aus einem Stab herzustellen.
Bild 5-8: Ansichten.

Die erhabenen kantigen Stellen am Mast habe ich hergestellt, indem ich einfach Furnierstreifen aufklebte (vorher die Maße des Rundstabes genau prüfen!) und dann etwas verschliff. Geht sehr einfach. Die anderen, indem der Mast auf Maß gefeilt wurde.

Grüße! 
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 28. Juli 2010, 11:23:31
ich bin schwer beeindruckt - sieht toll aus der Mast. Aus was für einem Holz ist der denn gefertigt?

Gruß Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 28. Juli 2010, 13:29:25
Hallo Bradhower!

Ist Baumarktholz Fichte. Kanthölzer zwischen 10 und 20mm sowie Rundstäbe zwischen 6 und 20mm Durchmesser. Ich habe Fichte und Buche eingekauft. (Kleines Geld) Dabei aber unbedingt auf Schnittrichtung und Jahrringverlauf (möglichst homogen und parallel, ohne Äste und Krümmungen/Wellen) achten.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 28. Juli 2010, 15:42:53
a-ja - die Bilder ließen sich eben nicht vergrößern, jetzt sehe ich das Fichtenholz auch - ich denke mal du bemalst die Masten sicherlich noch, denn die Ringe sind ja schon sehr grob bzw. breit am Mastkorb.

Gruß Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 28. Juli 2010, 21:02:53
Genau! Bemalt wird noch. Daher auch das "Billigholz".
Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 09. August 2010, 22:31:31
Das Eselshaupt vom Bugspriet ist fertig. Passt alles. Mal sehen, wie es weiter geht. Ich trau mich nicht, das Battriedeck zu bestücken, da ich mich kenne (eine unbedachte Bewegung und die Kanonen verkrümeln sich...) Ich werde daher erst alle Masten und Oberdecksbauteile vorfertigen und dann zur Endmontage kommen. So in .... Jahren?   ;)

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. August 2010, 21:32:51
Hallo zusammen!

Hier ein Zwischenstand von dem oberen Eselshaupt des Großmastes mit versuchsweise eingesteckter Stenge und dem Top.
Muss noch einiges gebohrt und gefeilt werden.

Ich habe das alles wieder aus Furnierstreifen hergestellt, teilweise laminiert um die Bögen zu bekommen und mit der DREMEL verschliffen. Die Metallbänder sind aus Weinflaschenverschlussmetallfolie... .

Dauert alles etwas, mehr als ein Eselshaupt und Top im Rohzustand bekomme ich an einem Abend nicht hin. Hatte ich schon erwähnt, dass mir vor der Takelei langsam graut?

Grüße!  ;-)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. August 2010, 16:34:22
Hallo zusammen!

Hier mal eine Stellprobe aller Stengen und Masten. Dabei habe ich aber gerade gemerkt, dass die Flaggstöcke und die zugehörigen Eselshäupter noch fehlen. Sollten die in den Plänen nicht separat gezeichnet sein, muss ich die wohl aus dem Segelplan abnehmen, was hoffentlich auch geht.

Hier ist noch nichts befestigt, alles nur gesteckt. Die großen Toleranzen (ich bin etwas großzügig bei der mm-Genauigkeit  ;) ) bitte ich wohlwollend mitzutragen.

Das mit dem Weinflaschenblei -ist das tatsächlich Blei?  :o - wird mit normalem Weißleim geklebt. Die benetzte Oberfläche ist so groß, dass eine ausreichende Festigkeit erreicht wird. Nägel von 0.2 mm tue ich mit nicht an. Es hält auch so, wie nachträgliche Montagearbeiten bisher gezeigt haben.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 14. August 2010, 17:14:24
Sie sieht echt schon wunderschön aus!  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 15. August 2010, 11:13:53
sieht in der Gesamtansicht wirklich super aus, deine Jupiter  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Gruß Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 17. August 2010, 11:46:53
Super, ein tolles Modell & gefällt mir außerordentlich gut  :klatsch: :klatsch: :klatsch:

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. August 2010, 19:22:53
Danke für Euer Interesse! Spornt immer wieder an.

Hier habe ich ca. 6m Häkelgarn zur Ankertrosse geschlagen. Die ist dann nur noch ca. 50cm lang.  :o
Ich habe erst ein ca. 3m langes Tau geschlagen (mit der LEGO-Reeperbahn) und dieses dann zu besagter Ankertrosse. Dazu musste dieses in drei gleich lange Teile geteilt werden. Ging ganz gut. Die Maße stimmen auch ungefähr.
Gefärbt wurde mit Tee.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 23. August 2010, 08:13:54
Und noch ein kurzer Zwischenstand.

Die Fertigung der Penterbalken in Schicht-Laminiermethode hatte ich ja schon vorgestellt, hier die Kombination mit dem Bugschottbalken(?) auf dem Backdeck probeliegend. Muss noch verklebt und verschliffen sowie weiter eingepasst werden, daher nur lose und die überstehenden Kanten.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. August 2010, 20:24:42
Geehrte Sirs!

Ich habe ein etwas kompliziert geformtes Bauteil, ich weiß wie immer seinen Namen nicht, gefertigt.
Es befindet sich vorn am Bug und ermöglicht es dem Bugspriet "hindurchzuschlüpfen".
Es ist erstens gebogen und weist, bedingt durch den Bugspriet, auch noch schräge Flächen auf.

Zuerst habe ich eine Form aus Birkensperrholz geschnitten. Diese war so breit, dass ich die Fläche, welche benötigt wurde, bequem abdecken konnte.

Ich nahm einige Furnierplättchen (Restekiste) und beschmierte die mit PONAL, um die Holzstärke zu erreichen. Das Laminieren macht das Bauteil ungeheuer stabil, besonders gegen Bruch.

Dann legte ich den verleimten Block in die Form, Bauklammer dran und presste für die Zeit des Abendbrotes. PO.NAL EX.PRESS ist dann fest.

Nach dem Härten grob zurechtschnitzen.

Dann unter genauer Maßnahme die Form aus dem Plan übertragen (geht mittels aufzeichnen oder einer Kopie des Planes, die aufgeklebt wird), ich hatte hier keine Kopie, da das Bauteil nur unvollkommen in den Plänen der "Architectura..." gezeichnet ist.

Dann an die Dekupiersäge, welche es ermöglicht, parallele (!) Schnitte zu führen.

Zum Schluss noch zurechtfräsen/ schleifen (D.REME.L).

Hier seht Ihr das Bauteil an seinem Platz. Scheißßßßßßß....., ich habe zu weit nach vorn gefräst und darf jetzt die Profilleiste und die oberste Planke erneuern... .

Bis dahin!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 31. August 2010, 21:29:18
Hallo Sirs!

Die zerstörten Planken wurden bereits ersetzt und dabei gleich die Form leicht korrigiert. Liegen jetzt harmonischer.

Weiter geht es mit der vorderen Nagelbank, die auf dem Balken sitzt, der auch die Kranbalken trägt.

Ich habe zuerst als Vorarbeit die beiden Lafetten der Jagdgeschütze mittels Zahnstocher mit dem Deck verbunden und so befestigt, dass sie zwar noch leicht zu drehen gehen aber fest verleimt sind.
Dann den vordersten Decksbalken zugeschnitten und montiert. Auf diesem sitzt der Balken, der die Kranbalken und die Nagelbank trägt.
Die Fertigung dieses Balkens wurde ja bereits auch beschrieben und dieser wurde nun um die Rohformen der Knechte ergänzt. Diese müssen in einem späteren Feilschritt ihre endgültige Form erhalten.

Für die Nagelbank wurde dann ein Furnierblatt (Ahorn, der zähen Holzstruktur wegen) in 4mm breite Streifen geschnitten (Zwei Stück), die dann miteinander nach der bekannten Laminiermethode in einer Form verleimt wurden. Nimmt später Spannungen aus dem Bauteil.

Dann wurden die Punkte an denen die Knechte die Nagelbank durchbrechen angezeichnet und vorgebohrt sowie grob verschliffen.

Der vorgebohrte Streifen Furnierlaminat wurde dann scharf an der Kante eines dickeren Brettes festgeklemmt und mittels der quadratischen Schlüsselfeile vorsichtig eckig gefeilt. Immer wieder eine Passprobe, um sich so wenig wie möglich zu verfeilen. Bei einer etwas engeren Bohgrung als der Knechtdurchmesser ist, kann nun noch korrigiert werden, um die Lage der Knechte möglichst genau mittig zu bekommen.

Dann die Nagelbankbohle auf die Knechte gesteckt und vorsichtig in Position gedrückt. Sitzt derzeit Bombenfest, auch ohne Leim.

Hier eine Lageprobe an der künftigen Montagestelle.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. September 2010, 12:32:53
Sirs,

es geht etwas weiter mit der Nagelbank am Bug und den Planken der Pissback?, jedenfalls des vordersten Decksteiles am Bug.

Zuerst habe ich den Teil des Planes ausgeschnitten, auf den die Planken gehören. Dann diesen an meinen Bug angepasst, da doch einige Korrekturen nötig waren. Dann diesen mit Planken (kalfatert mit Edd.ing) beklebt und diese dann wiederum langsam an den Bug angepasst. Zum ersten Decksbalken hin habe ich noch genügend "Fleisch" dran, um später beim Einbau noch genau zu korrigieren. Hoffe ich.

Dann einen Furnierstreifen mit der Deckswölbung geschnitten. Dazu eignet sich die Decksbalkenpresse sehr gut, sie ist stabil, hat schon die Form und eignet sich hervorragend als gebogenes Lineal.

Danach wurde die Lage der Schnitzereien bzw Malereien (?) angezeichnet. Ich habe mich für Schnitzereien entschieden.

Dann aus Nussbaumfurnier so schmale Streifen geschnitten, dass diese genau passend sind. Die Rundungen und Hohlbögen habe ich mittels der Lochzange in Windeseile erstellt.

Dann die Teile aufgeklebt. Nun muss nur noch mit einem Minifräser und der z.B. D.RE.MEL das Muster ausgefräst werden. Ich habe mich für Kreise und einen Rahmen entschieden.

Zum Schluss musste dieser Furnierstreifen nur noch an die Nagelbank angeklebt und an seinem oberen Rand mit der gezogenen Zierleiste komplettiert werden. Zumindest habe ich Chapmans Plan so interpretiert.

Wenn man die Teile einzeln vorfertigt, sind Irrtümer nicht schwerwiegend und können durch einfache Neuanfertigung leicht behoben werden.

Nun die Bilder in oben angeführter Reihenfolge.

Grüße! 
Zum Seitenanfang   
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. September 2010, 20:20:38
Danke für Euer wohlwollendes Interesse!

Ich musste endlich mal die Reling am den Seiten des Vorderschiffes fertigbekommen. Dazu habe ich zuerst die unterschiedlich langen Enden meiner unzähligen Schottwände "planiert" und dann alle Vertiefungen mit Furnierresten und P.ON.AL aufgefüllt. Wird ziemlich fest und kompakt, so dass es sich später hoffentlich gut bearbeiten lässt.

Dann aus Nussbaum (Alle Schanzdeckel(?) sind mit Nussbaum furniert) die grobe Form ausgeschnitten (Schere oder Lineal/Schnitzmesser)-das Furnier ist 0,6mm dick...- und aufgeklebt. Hier nicht mit dem Holzleim gespart, der füllt gleich noch vorhandene Hohlstellen aus.

Zum Schluss, nach dem durchtrocknen und härten, mittels Schnitzmesser die Seiten, welche überstanden, abgestoßen. Dabei IMMER die Faserrichtung beachten, nie in die Faser hinein, sondern immer von der Faser weg (Spaltet zu leicht und reißt oder splittert unangenehm.)

Daher, bei der Krümmung, von Bug UND Heckrichtung aus abstoßen.

Es entsteht eine schöne glatte Oberfläche.

Das Ganze wird komplettiert, in dem eine gezogene Leíste mit dem Design der Relingskante (Plan befragen oder Fantasie spielen lassen, Ziehklinge fertigen und los geht es) angeklebt wird.

Geht so, denke ich.



Bis später!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 06. September 2010, 21:40:17
Das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden und ich verfolge den Bericht weiter aufmerksam!

:mariinee:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 06. September 2010, 22:06:34
Ich verfolge den Bericht ebenfalls mit Interesse, war aber ein paar Tage unterwegs. Das rätselhafte Bauteil zum Durchlassen des Bugspriets sind die "Ohrhölzer". Ich denke auch, daß die Verzierung an der Bugreling plastisch eingearbeitet sind. Ich hatte die Flächen ebenfalls aufgesetzt, sie könnten aber auch herausgeschnitten sein. Das laufende Gut benötigt einige Belegstellen am Bug, Knechte und Nagelbänke müssen hier vorhanden sein.
Die Köpfe der Knechte solltest du noch ein wenig ausformen, so wie hier bei der franz. Fregatte Venus
http://www.ancre.fr/Admin/WebPages/Venus_2.htm (http://www.ancre.fr/Admin/WebPages/Venus_2.htm)
http://gerard.delacroix.pagesperso-orange.fr/sommaire.htm (http://gerard.delacroix.pagesperso-orange.fr/sommaire.htm)

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 07. September 2010, 20:00:13
Ahem, nix für ungut, Sirs, ich meinte mit Interesse nicht unbedingt, dass Ihr gleich posten müsst, ich seh doch wie der zähler immer weiter steigt. Ich meine Eure hilfreichen Kommentare und Hinweise! und dafür bin ich Euch wirklich wirklich dankbar!

Natürlich auch für eine Mitteilung, dass es Euch gefällt.

Grüße

:1:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. September 2010, 00:31:43
Hallo zusammen!

Nachdem Jupiters Torso nun schon ein Jahr in einer Streichholzschachtel der Dinge harrte, kann ich kleine Fortschritte vermelden.

Ich habe begonnen, die restlichen Teile (Arme, Beine, Adler, Wolke und Blitze) zu fertigen und stelle damit hier den kleinen Baubericht fertig.

Zu den Armen und Beinen:
Zuerst wird eine FIM.O-Wurst geformt. Diese braucht noch nicht, kann aber schon die grobe Form haben. Die Wurst wird auf die ungefähre Länge gebracht und dann "beschnitzt". Dabei sind gewisse Grundkenntnisse der Körperverhältnisse von Nutzen. Wer keine entsprechende Literatur hat, kann sich in jeder Buchhandlung versorgen BAMMES "Die Gestalt des Menschen" oder selbst vor dem Spiegel fotografieren um Arm-Rumpflängen und Beinlängen festzustellen.

Die Wurst dann entsprechend der Planunterlagen und der anatomischen Form mit vorsichtigen Schnitz- und Druck- und Schabeschritten formen, bis das Ergebnis wie gewünscht vorliegt.

Dasselbe mit den anderen Körperteilen machen. Vorsichtige Passproben (druckempfindlich, weil noch weich!) auf das allernötigste beschränken, hilft Frust wegen verdrückter Stellen zu vermeiden.

Dann ab in den Ofen und Backen.

Nach ca. 20 min hatte Jupiter eine solide Bräune, wohl etwas zuviel des Guten. Aber da sowieso noch eine Farbschicht drüberkommt, denke ich, dass das zu verschmerzen ist. Die Figurenteile sind jedenfalls jetzt so hart, dass sie mit dem DR.EMEL bearbeitet werden können. Mit verschiedenen Fräsern können die Aufnahme für das Galion und die Einsatzstellen für die Körperteile vorbereitet werden.

Ich habe hier die Arme mit FIM.O direkt an den bereits einmal gebackenen Torso gefügt und die Beine einzeln gefertigt. Man kann auch alles zusammen oder alles einzeln fertigen.

FIM.O bäckt zusammen, auch wenn es bereits gebacken war, man muss nur etwas neues FIM.O dazwischentun und die Spalten damit verspachteln.

Dann am Galion ausrichten und die Passform kontrollieren. Die Einzelteile lassen sich natürlich beliebig oft nachfertigen, sollte etwas nicht passen, einfach wieder abfräsen und neu machen/anpassen.

Hier noch ein Paar Bilder von den einzelnen Arbeitsschritten:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. September 2010, 21:46:32
Sirs,

die Ausrüstung des Batteriedecks erfordert den Einbau von Schottwänden und Kajüten(?) im Bereich der Messe.

Zuerst habe ich die Decksbalkenschablone genommen und einen Furnierstreifen als Lehre und Messgerät geschnitten. Dabei sieht man, dass das Deck oder der Decksbalken nicht so ebenmäßig wie gewünscht ist. Seis drum, hier wird später kaum noch etwas zu erkennen sein (dunkel) und die Spalten werden mit PONA.L wohl zugehen.

Nach dem der Furnierstreifen fertig war, habe ich von Furnier einen drei cm breiten Streifen ebenfalls mit dem Decksbalkenschablönchen geschnitten. Diesen dann nach dem Spantenriss an den Seiten in Form gebracht und nach dem Probehalten die unterschiedlichen Plankenstärken zum Ausschneiden angezeichnet.

Danach die Mitte und  die Position der Durchgänge angezeichnet. Zum senkrechten schneiden lässt sich das Furnierblatt gut an eine gerade Holzleiste anlegen und darauf dann das Geodreieck, um die Schnittlinien anzureißen.

Die geschnittenen Teile werden dann an o.g. Furnierstreifen angeklebt, der sie in Position hält, aber wegen des darüberliegenden Decks und der davor befindlichen Decksbalken nie wieder zu sehen ist.

Fertig ist die Schottwand. Davor kommt der verkleidete Bereich der Steuertaue vom Steuerrad ein Deck weiter oben. Um die Wände rechtwinklig miteinander zu verleimen habe ich LEG.O-Steine genutzt. Geht super!

Zwischendurch musste die Unterseite dieser Kammer leicht eingekürzt werden, da sie auf dem verstärkten Mittelteil des Decks aufsitzt.

Für die Kabinen (Kajüten?) wurde dann ähnlich verfahren, nur dass die Decksbalkenkrümmung gleich als Deckssprung genutzt wurde, was in diesem Bereich sogar fast beinahe aufging. Also wieder Furnierstreifen geschnitten und diese mittels LEG.O-Steinen rechtwinklig an der plangemäßen Position eingeklebt und Kojen aus einem Furnierblättchen imitiert. Bettwäsche und Kleidung werde ich aber weglassen...

So sieht es jetzt aus. Ist durch das dünne Furnier so flexibel, dass es leicht herausgenommen werden kann und erst dann eingebaut wird, wenn alles endmontiert wird. Bis dahin wird es wohl noch dauern.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 12. September 2010, 22:42:20
 :respekt: Von der Galionsfigur bin ich tief beeindruckt! Ich hätte nicht gedacht, daß dir das mit Fimo gelingt. Bearbeitest du die Figur nach dem Backen noch in Details nach, oder beschränkt sich der Dremel Einsatz nur auf das Einpassen der Figur?
Zweimal backen hatte ich mit Fimo nie versucht, die Zeiten müssen sicher so gut abgestimmt sein, daß die breits gebackene Oberfläche nicht verbrennt.

:klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. September 2010, 07:48:58
Danke, HWB!

Zum nachbearbeiten von FIMO:
Das Ausfüllen von Spalten und unerwünschten anderen Makeln bei Verbindungen verschiedener Teile geht nach dem ersten Backen der Teile gut. Zwischen die Teile etwas FIMO, dann zusammendrücken und die herausgepresste "Wurst" gleich zum Verspachteln nutzen. Dann wieder Backen.

Ich habe festgestellt, dass die Zeit (um 15 min im Ofen) bei ca. 120°C völlig ausreicht, es kommt dann auch nicht zur "Sonnenbräune". Die ganzen Teile verbinden sich dann zu einer festeren zusammenhängenden Figur. Allerdings bleibt FIMO immer leicht flexibel, so dass eigentlich nichts abbricht. Ich habe die Figur weiter verfeinert mit Messerspitzchen an FIMO, verdrückt und verschmiert und dann sogar mit Pinselhaaren "poliert". Mal sehen, was das nach einer weiteren Backrunde bringt. Ich stell Bilder ein, versprochen.

Grüße,

Revier
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: usan in 13. September 2010, 22:04:49
hallo Massa revier,

das ist ganz ganz grosses Kino,

DANKE, echt klasse sowas lesen zu dürfen

alles gute uwe
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 19. September 2010, 10:46:41
Danke, usann!

Geehrte Sirs!

Ich habe begonnen, Scheibgats in meine Jupiter einzubauen.
Dabei verwende ich derzeit folgende Methode (Maßstab 1:72):

Zuerst werden aus dem Plan die Außenmaße abgenommen. Daraus ermittele ich die einzelnen Schichtstärken, um das Baumaterial, hier Ahorn Furnier mit 0,65mm Dicke, abzustimmen. Dieses muss ggf. nach jedem Bearbeitungsschritt auf die nötige Schichtstärke geschliffen werden.

Dann werden mit der Lochzange die Scheiben des Scheibgats ausgestanzt und mit Lineal und Schnitzmesser Streifen (hier grob die Bordwandstärke als Breite angenommen) geschnitten.

Die Streifen werden in einzelne gleich lange Segmente (erleichtert das Ausrichten) getrennt und einige Streifen werden lang belassen.

Dann folgen, hier neben einem ausgedruckten Papierlineal (Bezugsquellen z.B. IK.EA...) die einzelnen Montageschritte. Auf einem längeren Furnierstreifen werden zuerst ein kurzer Streifen, dann eine ausgestanzte Scheibe, dann wieder ein kurzer Streifen, Scheibe, Streifen usw. verleimt.

Wichtig ist dabei, dass um die Scheibe herum exakt der Platz bleibt, der es dem Tau ermöglicht, das Gat auch zu nutzen!

Dann mit einem längeren Streifen abdecken und an jedem einzelnen Teilchen vorher ein Leimtröpfchen anbringen. Der Leim muss unbedingt vollflächig verteilt sein, darf aber nicht die Durchlässigkeit des Gats beeinträchtigen. Daher unbedingt sauber arbeiten und ggf. sofort überschüssige Leimtröpfchen abnehmen.

Diese Methode in der nächsten Schicht für Zweischeibgats, mit einer weiteren Schicht für Dreischeibgats und ggf. weiteren Schichten für XY-Scheibgats verwenden.

Dann die Kanten planschleifen.

Zum Schluss auseinandersägen (ich habe die Zwischenstücke so dimensioniert, dass sie immer gleich lang waren (erleichtert das Ausrichten) und so breit waren dass ein Zertrennen noch ein Nachschleifen ermöglichte.

Sodann kann das einzelne Gat versäubert und angepasst werden. Ich nutzte es gleich zum Anreißen an der Bordwand, da diese zum Einbau durchbrochen werden musste.

Nach einem kurzen Zögern habe ich mich dann getraut und die Bordwand mit 2mm Bohrern durchbohrt, das ganze dann mit dem Schnitzmesser zu einer größeren Öffnung erweitert und zum Schluss mittels Schlüsselfeilen auf Maß gebracht. Die Gats passen fast saugend hinein.

So sollte dann das Endprodukt aussehen.

Vor dem Einbau kann es natürlich beliebig gefärbt werden. Auch ermöglicht die Verwendung verschiedenfarbiger Furniere die Farbgestaltung nur mit Holz. Prinzipiell lassen sich auch größere Maßstäbe so fertigen, indem einfach je Schicht mehrere Bauelemente übereinander genommen oder stärkeres Material verwendet wird.

Es sollten so auch Mehrscheibblöcke erstellt werden können.

Viel Spaß beim Nachbauen!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. September 2010, 17:22:44
Sirs!

Ich habe wieder mal laminiert. Und zwar, um ein Gat hinzubekommen, dass Bugwärts in dem vordersten Löschbord eingebaut ist.

Zuerst wieder aus dem Plan die Maße abnehmen. Dann einen Furnierstreifen zuschneiden und die weiteren Streifen nach dem ersten formen. Mit der Lochzange habe ich dann wieder die Scheiben für das Gat ausgestanzt.
Als nächstes werden diese aufgeklebt und während des Aushärtens wird die Bordwandform durch anpressen der verleimten Furnierstreifen "abgenommen".
Dann noch die Deckstreifen aufleimen, fertig ist die grobe Form. Diese wird verschliffen.
In den Zierleisten werden die Ausschnitte ausgestochen, die das Bauteil aufnehmen sollen.
Dann kann es eingeklebt werden. Fertig.

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. September 2010, 07:55:40
Nach einer "dramatischen" Datenrettungsaktion (wieso kann man in WINDOWS Daten ins Nirvana verschieben??), hier die noch ausstehenden Bilder der Fertigung o.g. Scheingats in dem Löschbord.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. September 2010, 08:04:47
Geehrte Sirs!

Die Fenster der Heckgalerie harrten noch der Scheiben. Wie Fensterglas mit dem Laserdrucker und Druckerfolie imitiert werden kann, zeigen hier die Bilder noch einmal.

Zuerst habe ich die Form der Fensterrahmen in Linien eines Parallelogramms "übersetzt" und danach Linien in COR.EL DRAW gesetzt. diese vervielfältigt wegen zu erwartenden Verschnittes und dann auf Druckerfolie ausgedruckt.

Dann wurde die grobe Form ausgeschnitten und durch "Anproben" an die Fenster angepasst.

Verleimt wurde mit PON.AL EX.PRESS und zwar Fensterweise, um die Krümmungen optimal auszufüllen. Auf die Innenseite kam dann an den Stößen ein Streifen PON.AL, um weitere Festigkeit zu erzielen.

Von außen betrachtet kommt es Bleiglasscheiben ziemlich nahe.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 30. September 2010, 09:26:41
Prinzipiell gut gemacht. Aber auf den Fotos sieht man deutlich, daß die "Bleiglas - Linien" nicht parallel zu den Fensterkreuzen laufen. Das sieht im Durchlicht störend aus. Ob das später noch so auffällt wie auf den Fotos ist natürlich eine andere Frage.
Kannst du die Linien in Corel Draw nicht winklig anlegen, wie die Fensterkreuze auch?

:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. September 2010, 09:31:32
@HWB: Muss ich mal prüfen, ob das kein Klebefehler ist. Schief geklebt sieht auch so aus...
Die Linien sind nach dem Plan (eingescannt) in CO.REL gestetzt. Stimmen also. So stimmen dannn entweder die Fenster oder die Klebeausrichtung nicht.
grummel...
Aber nachdem ich das Poopdeck(?) drauflegte, wurde es so duster, dass man eine Lampe brauchte, um die Abweichung zu sehen.
Mal sehen, was ich mache.

grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2010, 08:02:51
Danke, Sirs!

Weitere Arbeiten am Batteriedeck erfolgen.
Ich habe meine Lafetten befestigt nach folgender Methode:
1.) Grund ist, ich möchte keine Lafette ins Lafettennirvana schicken!
2.) Ich habe mir eine kleine Lehre (Furnierstreifen) gebastelt, die immer den selben Abstand der Lafette zur Bordwand sichert. (Eine gewisse Gleichmäßigkeit will ich hier schon haben, wiewohl die Lafetten beim Bedienen bestimmt höchst unterschiedlich standen und Abweichungen im Dezimeterbereich bestimmt vorkamen.)
3.) Dann wurde die Lafette so durchbohrt, dass auch gleich das Deck darunter in der "Flucht" mit aufgebohrt wurde.
4.) Mittels zugeschnittenem Zahnstocher werden nun die Lafetten verleimt und dabei ausgerichtet. Das ermöglicht auch kleinste Korrekturen der Höhe, da doch nicht immer alles so zu passen scheint, wie es sollte.
5.) die überstehenden Zahnstocherenden werden ab gefräst und die Kanonen probehalber aufgelegt. Diese befestige ich aber erst, wenn es an das Schließen des Deckes geht.

Resultat: Fest sitzende Lafetten, die sogar einen Staubsaugereinsatz (Haushaltsstaubsauger!) zum "Decksreinigen" überstehen. Nach dem Auflegen der Kanonen ist von dem Eingriff nichts mehr zu sehen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Oktober 2010, 08:05:56
Sirs,

hier mal ein Blick auf das letzte Einscheiben-Gat in der Bordwand. Gefertigt wie die anderen, es ist eigentlich ganz leicht. Nur die Durchbrüche in der Bordwand müssen sauber aufgefeilt werden. Ich habe mir dazu zwei Furnierstreifen zu Sperrholz verleimt und mit Schleifleinen beklebt (140er Körnung oder so) und damit kommt man gut in die schmale Öffnung.

Das zweite Bild zeigt die prinzipielle Führung durch das Scheibgat im Löschbord in Richtung des Einscheibgats.

Und zu guter Letzt wurde der Anstrich im Heckbereich vervollständigt.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 18. Oktober 2010, 09:02:36
Die Scheibgate sind sehr gelungen. Zum Feilen gehen an schwierigen Stellen Schlüsselfeilen gut.
Bevor du die Leinen alle einfädelst, solltest du die Scheiben schwärzen, die waren mit Sicherheit aus Metall.


:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 18. Oktober 2010, 11:35:20
na die Lösung mit den Zahnstochern für die Lafetten kommt mir doch irgendwie bekannt vor... ;)  :pffft:

Immer wieder tolle Zwischenergebnisse, die du hier zeigst :)  :klatsch:

Schönen Gruß & weiter so!

Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 21. Oktober 2010, 20:34:27
Danke, Sirs!

Ich habe mit den Jungfern und Püttingseisen sowie Rüsten weitergemacht. Die der "La Venus" weichen vom CHAPMANschen Plan erheblich ab und werden somit nicht verwendet. Daher die des Planes der "Jupiter" nachfolgend erläutert:

Bild 1: zeigt das Ziel und alles benötigte Material bzw. Werkzeug.
Zuerst die Jungfern gefertigt, wie bereits vorgestellt.
Bild 2: Dann Draht etwas vorgebogen und um die Jungfer gelegt.
Bild 3: Dann den Draht nach Plan an der Stelle umgebogen, an der die nächste Verbindung der Püttingseisen folgt.
Bild 4: Nun muss das Biegebündel einfach mit dem Seitenschneider abgetrennt und grob ausgerichtet werden. Bild 5: Dann mit dem Seitenschneider die zwei überstehenden Drahtenden so mit einem Schnitt abtrennen, dass die neuen Enden sich zu einem harmonischen Verbund anlegen. Ich habe den Schnitt so nah an die Jungfer gelegt, dass diese beiden Enden in der Rüste verschwinden und mit eingeleimt werden. Müsste also etwas Zug aushalten (Bild 6).

Bild 7: Dann vom Plan die Breite der Rüste und die Positionen der Jungfern abnehmen und vorbohren, um die Püttingseisen durchstecken zu können. Die spätere Verleimung verdeckt eventuell zu sehende kleinere Reste der Bohrung. Da die Rüste noch bemalt wird, habe ich sie folgendermaßen vereinfacht hergestellt: Zwei Furnierblätter verleimt und dann die Kanten verschliffen. Ergibt ein verwindungsresistentes "Brett", das nicht mehr splittern kann.

Zum Schluss nochmal die vollständige Ansicht: Bild 8


Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 24. Oktober 2010, 15:39:23
Sirs,

ich habe unterdessen mit dem Masttop etwas weitergemacht. Die Plattformen haben ja so strahlenförmige Leisten. Diese schienen mir erst kompliziert, durch das Verleimen von Furnierplatten jedoch sehr einfach herzustellen.

Zuerst verleimte ich großzügig bemessene Furnierplatten, die ich in unterschiedlicher Breite zuschnitt. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Jahrringe in der geplanten Leistenlängsrichtung verlaufen!

Dann wurden diese verleimten Platten mit Büchern beschwert und so plan gepresst. Zum Zuschnitt verklebte ich meine bekannten Papierlineale, damit die 1mm breiten Leisten möglichst gleichmäßig abzuschneiden gehen.

Nun kann der Rohling mittels scharfem Schnitz- oder Cuttermesser und Lineal vorsichtig abgetrennt werden. Dazu das Lineal ausrichten, anpressen und mit mehrmaligem vorsichtigem Zug entlang der Linealseite das Furnier "schneiden". Ergibt meist einen sauberen Schnitt, der nur wenig verschliffen werden muss. Im Bild die rohen Leisten von oben und von der Seite.

Der Übergang von der unteren Furnierleiste zu der oberen wird mit dem Dremel verschliffen, um ihn sanft ansteigen zu lassen.

Um die Form auf der Plattform zu finden, habe ich den Leistenrohling einfach auf den Plan gelegt und die ungefähren Trennpunkte markiert. Genau abgenommen wurde der Übergang am Plattformrand, da hier die umlaufenden Bretter erhöht angebracht sind. Die markierten Stellen wurden dann mit kleinen Schnitten einfach abgetrennt und der überflüssige Teil der auf dem Rand aufliegenden Leiste wieder abgetrennt.

Nun verleimen. Wenn die Randbereiche entsprechend des Planes schräg abgeschnitten wurden, dann passt es sogar "saugend".

Vorgang mit der nächsten Leiste wiederholen. Ich habe alle Leisten vor dem Verbau nochmals kurz mit 140er Körnung verschliffen.

Usw. Usf.

Hier mal der Zustand bei Halbzeit. Die überstehenden Enden innen und außen werden mittels scharfem Messer unter leichten "sägenden" Bewegungen einfach abgetrennt und später plan geschliffen.

Und hier der Endzustand.

Muss jetzt nur noch gebohrt, ausgerüstet und bemalt werden. Und das noch für zwei weitere Plattformen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: usan in 25. Oktober 2010, 22:57:40
Hallo Revier, ich bewundere deine Furnierkunst.

Bei meiner HEDWIG  ist der Kern aus Karton, und dort hab ich auch  Furnierholz verwendet aber der Ausschuss war unheimlich hoch. Bei der Herstellung der Jungfern mit Locheisen kam ich zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, so daß ich wieder auf Karton ausgewichen bin. Bei der Deck-, wie auch der Außenbeplankung  hab ich das Furnier von beiden Seiten mit  Tesafilm beklebt um ein Ausreißen zu verhindern. Doch selbst mit dieser Eselsbrücke war der Verschnitt sehr hoch. Deshalb ganz ganz großes Kino.

Mal ne intime Frage "Revier" hat das was mit  Ruhrgebiet zu tun????

Schönen Abend noch

Gruß Uwe,
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. Oktober 2010, 20:15:38
Zitat von: usan in 25. Oktober 2010, 22:57:40
Hallo Revier, ich bewundere deine Furnierkunst.

Bei meiner HEDWIG  ist der Kern aus Karton, und dort hab ich auch  Furnierholz verwendet aber der Ausschuss war unheimlich hoch. Bei der Herstellung der Jungfern mit Locheisen kam ich zu keinem zufriedenstellenden Ergebnis, so daß ich wieder auf Karton ausgewichen bin. Bei der Deck-, wie auch der Außenbeplankung  hab ich das Furnier von beiden Seiten mit  Tesafilm beklebt um ein Ausreißen zu verhindern. Doch selbst mit dieser Eselsbrücke war der Verschnitt sehr hoch. Deshalb ganz ganz großes Kino.

Mal ne intime Frage "Revier" hat das was mit  Ruhrgebiet zu tun????

Schönen Abend noch

Gruß Uwe,


Danke, Uwe!
Revier hat eher was mit Wald zu tun. Ansonsten nix.

Ich verwende Ahorn-Furnier, das ist vom Holz her sehr dicht und neigt fast nicht zum Reißen. Trotzdem schneide ich mit dem scharfen(!) Schnitzmesser unter nur leichtem Druck mehrmals über die selbe Stelle ziehend immer entlang eines fest angepressten Lineales. Nussbaum zum Beispiel, neigt sehr zum Splittern und Reißen.

Hier habe ich, bei den runden Scheiben, nur so breite Streifen geschnitten, dass sie exakt in die Stanze der Lochzange passen. Funzt mit der Lochzange (Bastelbedarf) besser als mit den Locheisen.
Viel Erfolg beim probieren!
Grüäße
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. Oktober 2010, 12:17:33
Sirs!

Ich habe einen Versuch gestartet, halbwegs stabile Stückpfortendeckel zu fabrizieren. In meiner Kleinmaterialkiste tauchte so ein Bilderaufhänger auf. Gibt es in jedem Baumarkt.

Diesem trennte ich erst mal die Aufhängevorrichtung so durch, dass längere Stücke verblieben, die später in der Bordwand eingeklebt werden sollen. Dazu muss diese aber vorgebohrt werden, wozu ich noch keine Traute gefunden habe...

Dann wurden kleine Furnierplättchen und Streifen geschnitten, die die Deckel aufbauien sollen. Zuerst als neutrale Unterlage zwei Furnierquadrate verleimt. Dann darauf die "Planken" der Bordwandinnenseite. Dann alles verschliffen und an den Rändern mit dünnen Furnier vollflächig verleimt. Zum Schluss die Außernplanken so ausgeschnitten und aufgebracht, dass sie überstehen, um mit dem Trempelrahmen abzuschließen.

Wenn die Pforte eingebaut ist, müsste sie sich sogar fast genau bündig schließen lassen.

Nach dem Einbau sollen dann noch "Scharniere" über die Verbindungsstellen mit der Bordwand geklebt werden. Müsste dann ziemlich echt aussehen und vor allem, dank des Stahldrahtes der Bildaufhänger, sehr stabil bleiben.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 30. Oktober 2010, 16:09:38
Hallo Revier

Die Idee die Bilderaufhänger als Stückpfortenscharniere umzufunktionieren ist einfach GENIAL  :klatsch: :klatsch: :klatsch:, mein allergrösstes Kompliment.

LG
Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 30. Oktober 2010, 18:24:24
Hallo Revier,

ich kann mich Sergio nur anschließen, eine grandiose Idee. Ich bin sogleich in den Baumarkt gefahren und habe mir auch 2 Packungen Bildaufhänger besorgt :) Ich habe ja schon viele Versionen für meine Stückpforten überlegt und probiert. Aber diese hier ist definitiv die Beste :)

Schönen Gruß
Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 31. Oktober 2010, 11:44:38
Danke, Sirs, auch natürlich für den wertvollen Hinweis mit der Stärke der Pfortendeckel. Diese sollte die doppelte Stärke der Beplankung nicht wesentlich überschreiten, was sie bei meiner ersten Version um mindestens das 1,5-fache noch tut.
Wie immer, ist in der Kleinteilekiste keinerlei solcher Bildaufhänger auffindbar, so dass der Baumarkt konsultiert werden muss, bevor es neue Bilder der dann hoffentlich verbesserten (dünneren) Pfortendeckel gibt. Auch werde ich die Innenbeplankung drehen. Gut fürs üben war es allemal.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 31. Oktober 2010, 13:27:45
Sirs,

irgendwie lässt es doch keine Ruhe und so habe ich die alte Pforte zerfetzt und neu aufgebaut. Problematisch erweist sich der Bereich, der den Stahldraht aufnimmt. Damit der später nicht zu sehen ist, sollte er so weit wie möglich überbaut werden.

Das neue Teil ist nunmehr um 2mm dick, was eine Stärke von ca. 15cm in Natura entspricht. Geht gerade noch so und ließe sich durch sachtes schleifen vielleicht auf 1,75 mm herabsetzen.

Um das Metallteil einzubauen, habe ich die "Außenplanken" mit reichlich Weißleim an der ebenen Seite des Bildaufhängers angeleimt und die Rückseite "umfüttert". Dann die Innenplanken um 90 Grad versetzt mit reichlich Weißleim angeklebt. Zum Schluss vorsichtig verschliffen. Sieht m.E. gefälliger aus.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: usan in 31. Oktober 2010, 22:42:55
Hallo Revier,
mittlerweile geniesse ich deinen Baubericht wie den klassischen Sonntagsabend-Krimi.
Keine Frage was spannender ist. Ich bleib bei deinem "Tatort"
Ist es wirklich dein erster "Dampfer"? Kaum zu glauben.

Danke für den Tip mit Ahorn-Furnier.  Hab jetzt selbiges in der  E-Bucht bestellt.
Die HEDWIG bekommt neue Junfgern.

Liebe Grüße und schönen Feiertag noch

Uwe

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. November 2010, 20:03:03
Danke, Usan.
Geehrte Sirs,

ich hatte Euch versprochen, Bilder von meinen Experimenten an den Stückpforten zu zeigen.

Offenbar hatte die Jupiter nur am Bug zwei. Hm. Mal sehen, ob ich nicht die anderen "dazuerfinde".

Also es ist im Maßstab 1:72 ziemlich ätzend, die Stückpforten  so aufzubauen, dass sie nicht zu dick werden. Von der Stabilität der Bildhalter bin ich nach wie vor überzeugt. Jedoch musste ich die Form verbessern.

Im ersten Bild seht Ihr eine Gegenüberstellung der bisherigen Form und deren Verbau am Modell und der modifizierten Form. Die modifizierte Form stellte ich her, indem die bisherigen Halter herausgezogen wurden und durch einen durchgehenden Draht ersetzt wurden. Damit dieser möglichst nicht übersteht wurde die Seiten an der Öse herausgeschnitten (DREMEL mit Trennscheibe). Nach dem biegen der Drahtenden stehen diese nicht mehr über, die Sache wird also schmaler.

Nächstes Problem: Dort wo der Draht im Bilderhalter verschwindet ist dieser sehr dick. Zu dick, wenn ich alles umbaue. Daher muss das Furnier besonders aufgebaut werden. Schicht 1 hat einen "Ausschnitt" und die Deckschicht wurde mittels Ritzen in "Plankenform" gebracht und auf Schicht 1 geklebt. Nunmehr verschwindet das dicke Ende im Holz ohne dass dieses zu dick wird.

Die innere Seite mit den senkrechten Planken wird erst aufgeklebt, wenn die Unebenheiten durch den Übergang Metall zu Holz mit Furnierstreifen kaschiert worden sind. Dann mit vieeel Weißleim ein"schwemmen" und ankleben. Der überschüssige Weißleim kann gleich "Spachtel"masse sein.

Zum Schluss etwas verschleifen und hier habe ich es mal probehalber bemalt (innen rot und außen schwarz).

Ich hoffe, es war nicht zu konfus beschrieben. Die Bilder sagen ja auch was.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 03. November 2010, 21:29:07
Das sieht toll aus und hat auch knoff-hoff - aber ist es auch wirklich vernünftig?

Dein Scharnier wird innerhalb des überstehenden Randes seine Drehachse haben. Aber dann kannst Du es gar nicht öffnen - oder schließen (je nachdem, wie Du es anbaust), oder? Das mag in der gewählten Konstellation (also entweder auf oder zu) gut aussehen - aber es läßt sich nicht mehr ändern.

Die Scharniere und damit die Drehachse der Deckel im Original sitzen ja aussen auf dem Rumpf und auf dem Deckel - so dass die äußere Beplankung des Deckels sauber in die Beplankung der Bordwand bündig eintaucht.

Warum machst Du es nicht genauso wie die Jungens damals? "Schneide" doch den Bilderhalter-Blechteil in Streifen - zwei der Streifen klebst Du auf deine Pfortenklappen und zwei der Streifen befestigst Du in der Bordwand (ich gebe zu, ich weiß nicht, wie man einen schmalen Streifen in die Bordwand steckt - denn Du müsstest vermutlich ein eher rundes Loch bohren (sonst wär´s kein bohren)  :D

Dann müsstest Du als Stift ein Stück des Drahtes nehmen - und jetzt wird´s noch kniffliger - irgendwie gegen rausrutschen sichern ...

Nur so als Idee ... obwohl ahnend, dass das in diesem Mastab zu viel verlangt wäre. Allein das Ausrichten der nun vier Scharnierlager (zwei im Deckel und zwei am Rumpf) würde vermutlich ziemlich schwierig ... und vermutlich sind sie sowieso zu groß für den Maßstab, oder?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. November 2010, 08:08:07
Ahoi Markus!"

genau das war die Problemlösung, als ich mich für offene Pfortendeckel entschied. Ich gebe zu, dass die befestigung an der Bordwand dann regelwidrig innerhalb der Pforte liegt. Aber das ist nur die Sicherung gegen unbeabsichtigtes Abreißen. Ich imitiere auf der Pforte und der Bordwand noch ein "Scharnier" mit "Bandeisen" aus dicker Metallfolie (Weinflaschenverschluss). der "Nieten" und "Gelenk" andeuten soll. Die Pforten werden bei ausgerannten geschützen sowieso nicht zu verschließen gehen.

Ich gebe auch zu, dass mich diese Lösung nicht ganz zufriedenstellt, aber die Stückpforte ist in etwa so groß wie ein 1Cent-Stück. Dazu passende dünne Scharniere aus Metallfolie (Blech wäre zu dick) halten mir nicht gut genug.

Durch die große Fläche ist der Bildhalter so fest verbunden, und die Drahtenden werden jeweils 5mm in der Bordwand sitzen, so dass es eigentlich stabil werden sollte.

Allerdings hatte die Jupiter nach CHAPMAN nur die Bugpforten geschlossen. HWB zeigt allerdings entsprechend der VENUS alle Pforten, was mir sehr gut gefällt. Ich weiß noch nicht so recht, aber tendiere zu allen Pforten und nicht nur zu den zwei am Bug.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: TK5512 in 04. November 2010, 08:28:49
Hi

Da muss ich Marcus recht geben.

Wenn du aber eh sie nur als Sicherung benutzt, warum dann die Arbeit?
Verstiften würde da doch reichen.

Gruß
Stef
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 04. November 2010, 10:01:14
okidoki - wenn man Bilder sieht, vergisst man leicht, wie klein das alles wirklich ist - zumal wenn man selbst so wenig bastelt, wie ich  :rolleyes:

Zur Anzahl der Pfortendeckel - ich habs bestimmt schon erwäht (das tue ich nämlich dauernd  :D) .. bei meinem Lieblingsschiff (welches???) war das ja auch so, dass es 1812 nur am Bug dauerhaft befestigte Deckel hatte. Der Rest wurde bei Bedarf eingesetzt - oder eben abgenommen und verstaut. Aber wie wir ja alle wissen, änderte sich diese Anordnung ja dann - mehrfach - bis schliesslich den doch großen und platzraubenden Geschützten zweigeteilte Deckel mit Aussparung für das Rohr gegönnt wurden, damit man auch bei Marschsituation (was letztlich ja den größten Teil des Seelebens ausmachte) Platz im Kanonendeck zum Leben hatte, weil die Kanonen so viel weiter aussen festgezurrt werden konnten.

O.k.was wollte ich eigentlich sagen?

1. Vermutlich wurden wohl die Vorderen Pforten mit klappbaren Deckeln ausgestattet, damit man bei entsprechenden Manövern im Gefecht die Luke schnell dicht machen konnte, falls bei ungüstiger See die Gefahr drohte, dass die Bugwelle zu hoch würde. Seitlich war das Risiko geringer - und so konnte man die so installieren, dass ein schnelles Bedienen nicht möglich ist.

So gesehen wäre es auch nicht wirklich ungewöhnlich, wenn Du das Schiff in rauher See mit ausgerammten Geschützen - ausser am Bug mit geschlossenen Deckeln - darstellst. Musst halt eine hohe Bugwelle oder das tiefe Schneiden der See in dein Diorama einbauen - dann wirds plausibel.

2. Wenn Du mit dem Gedanken spielst, das Schiff anders zu zeigen, als es Chapman getan hat  - dann ist das ja völlig i.O.. Wobei noch die Frage ist, ob Chapman dieses Detail tatsächlich so gesehen hat. Wer weiss denn, in welcher Situation er sich Skizzen vom Schiff gemacht hatte? Für die Constitution gibt es auch Zeichnungen eines Augenzeuges und "Fachmannes" (Segelmacher Ware), die ein tolles Schiff zeigen - nur leider ist heute klar, dass er es im Trockendock - gänzlich ohne Takelage - sah, so dass die Darstellung seiner Takelage fragwürdig wird. Die Ware´sche Seitenansicht zeigt eine typische Besegelung einer großen amerikanischen Fregatte der Zeit - aber nicht notwendigerweise die, die die Constitution vorher oder später führen sollte. Man weiss es schlicht und ergreifend nicht wirklich!

Toll wäre zwar, wenn man ein Bild oder einen Hinweis hätte, dass die Jupiter tatsächlich mal komplett scharnierbefestigte Deckel hatte - aber so oder so ist es durchaus denkbar!  Vielleicht gibt es aber auch Gemälde anderer Schwedischer Fregatten aus vergleichbarer Epoche, die die Deckel so zeigen? All das wären zumindest Indizien.

However - dieses Detail ist eine der vielen Fragen, die sich letztlich niemals mit Gewissheit klären lassen. Mach es also so, wie es Dir besser gefällt - und sei Dir der Offenheit der Frage bewußt.

Ich denke, fast 90 % unserer Modelle sind letztlich eine Interpretation von "Wissen" ("so war das damals eben"), was aber nicht wirklich zu belegen ist.

Ich habe es neulich an anderer Stelle geschrieben: Historiker, die an der Constitution arbeiten, übernehmen jede Information aus der Zeit, die das Schiff beschreibt in Ihren "Fahndungskatalog" auf. Aber nur diejenigen Informationen, die ein Detail beschreiben und für die es eine gänzlich unabhängige zweite Quelle gibt, die das Detail genau so beschreiben wie die erste Quelle - nur solche Informationen werden als "historisch belegt" betrachtet.

An diesem Maßstab gemessen hätten wir die grobe Rumpfform (weil sich der nur wenig geändert haben dürfte) und die Tatsache, dass das Schiff 3 Maste und x Stückpforten hatte - mehr "wüßten" wir nicht. So ein Modell sieht aber ärmlich aus, oder?

Ein Beispiel: T. Martin hat für die Consti eine Bemerkung in einem Logbuch gefunden, wonach die Bridle Ports (die beiden vordersten - scheinbaren - Geschützpforten), die ja auch erst nachträglich (1812 von Bainbridge glaube ich) eingebaut wurden, noch später in ihren Dimensionen denen der Geschützpfoten angeglichen wurden. Damit wird deutlich, dass sie vorher (also 1812 - 1815) anders aussehen - vermutlich kleiner und - gem. dem Text an etwas anderer Position. Nur ... WO und WIE? Und überhaupt: stimmt das? Vielleicht hat jemand was falsch verstanden und notiert, vielleicht ging es bei der Aussage nur um Details, die von Aussen nicht sichtbar sind ?? ... es gibt keine 2te Quelle ... Aber so ziemlich jedes Modell zeigt die Bridleports in der Konstellation, wie wir es vom heutigen Schiff kennen - völlig identisch mit den Stückpforten an der Seite ...

Aber zurück zu Deinem Modell - Deine Lösung sieht in jedem Fall sehr gut aus - und bestimmt würden auch Deckel über allen Pforten super aussehen!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 04. November 2010, 13:15:11
Hallo Revier,

ich dachte du wolltest die Pfortendeckel beweglich ...

Bei meiner Vic habe ich auch nur gestiftet vorgesehen, bei Reed habe ich jetzt noch einen schöne Anreißschablone gefunden Zwei Nadeln im richtigen Abstand im Holzklötzchen)

http://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=24722&pageNo=2&s=7a6fcc16fb108c488a29fb4f5caa39abf65035d8 (http://www.wettringer-modellbauforum.de/forum/index.php?page=Thread&threadID=24722&pageNo=2&s=7a6fcc16fb108c488a29fb4f5caa39abf65035d8)
Beitrag #54, vergesst die Tailjenbesfetsigung, fasches Garn :-(

Das schöne an der Messingdrahtbefestigung ist, dass man noch gut ausrichten kann, sowohl im Öffnungswinkel wie auch leichte Fehler in der Kippachse. Der für die Erscheinung wichtige Abstand zur Bordwand ist auch machbar und oben auf den Spalt noch zwei kleine Drahtstückchen als Scharnier, könnte in deinem MAßstab auch noch funktionieren :-)

Lieber Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: TK5512 in 04. November 2010, 14:29:30
Hi

Ich hab mir ja auch schon Gedanken wegen den Deckeln bemacht.
Und es geht tatsächlich.
Einfach das vorhandene Scharnier mit 0,4 aufbohren, das Gegenstück aus einem 1x1mm PS Leistchen formen (schleifen, bohren, feilen)
Einen 0,3mm Draht hineinstecken und aussen mit Sekundenkleber fixieren.
Da beide oberen Scharniere jeweils außen angebracht sind fallen die Deckel dann auch nicht heraus und lassen sich trotzdem bewegen.

(http://i854.photobucket.com/albums/ab102/TK5512/Modellbau/_MG_6950.jpg)

Gruß
Stef
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. November 2010, 19:03:02
Zitat von: dafi in 04. November 2010, 13:15:11
Das schöne an der Messingdrahtbefestigung ist, dass man noch gut ausrichten kann, sowohl im Öffnungswinkel wie auch leichte Fehler in der Kippachse. Der für die Erscheinung wichtige Abstand zur Bordwand ist auch machbar und oben auf den Spalt noch zwei kleine Drahtstückchen als Scharnier, könnte in deinem MAßstab auch noch funktionieren :-)

Hallo Daniel und Ihr anderen auch!

Genau das ist der Plan. Nur ist das hier mein erstes Schiff und ich habe noch nie Stückpforten befestigt und wollte daher etwas massiver vorgehen, wegen der STABILITÄT! Daher die "Bilderhaken". Im prinzip läuft es auf das selbe hinaus, die beiden Drahtenden befestigen das ganze dann in der Bordwand. Die Stückpforte kann aber nur noch mit den Drähten aus dem Rumpf gezogen werden und nicht mehr von den Drahtenden ab. Daher meine Überlegung, die so zu fertigen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. November 2010, 11:00:58
Sirs!

wie immer, wenn ich über einer Unentschlossenheit hängenbleibe, muss ich was neues beginnen. So habe ich mich, lange vor der eigentlichen Notwendigkeit, mal mit dem Steuerrad befasst. Der erste Entwurf hat ca. vier Stunden benötigt. Er musste außerdem dreimal gefertigt werden, da starke Bruchgefahr bestand.

Aber nun zu meiner Vorgehensweise:
Zuerst wurde Ahorn-Furnier in einem etwa einen Zentimeter breiten Streifen quer zum Jahrringsverlauf geschnitten. Dann wurde dieser mittels heißem Leitungswasser geschmeidig gemacht und um einen Rundstab passenden Durchmessers gewickelt. Ruhig mehrere Windungen wickeln, es kommt nur darauf an, dass die grobe Form erreicht wird, um späteren Bruch zu vermeiden.

Nach dem Trocknen wurde ein Rundstab mit einem Durchmesser von ca. 14mm (Innendurchmesser des Steuerrades) genommen und um diesen eine Lage des Furnieres gelegt. Passend schneiden!
Dann wurde eine zweite Lage des Furnieres aufgeleimt.
Nun alles gut durchtrocknen lassen. Danach habe ich die Lage der Streben angezeichnet und Löcher gebohrt. Die selben Löcher müssen auch in der Nabe gebohrt werden, die aus einem sechs Millimeter dicken Buchenholz-Rundstab besteht, der mit Ahornfurnier (selbe Methode wie oben) auf die nötige Stärke gebracht wurde.

Nun, (das war dann der dritte Versuch, da alle anderen zu Bruch führten) einen Metallstreifen aufgeleimt (Weinflaschenverschlussmetallfolie). Dieser streifen stabilisiert das künftige Steuerrad vor dem Abtrennen vom Rest. Nun kann das künftige Steuerrad auf einer Seite vorsichtig plan geschliffen werden. Ich nutzte zur Führung den besagten Rundstab, der verhindert, dass ich das Rad zerdrücke.

Als nächstes vorsichtig abtrennen. Hier lässt man ganz schön Nerven. Ich nutzte die DRE.MEL und ein Micro-Sägeblatt der PROXX.ON (Dicke um 0,3mm). Dabei den Rohling immer mit drehen, dass das Sägeblatt nur den Rand durchritzt und nicht voll absägen (Bruckgefahr!) Auch muss man das Verwinden des Sägeblattes mit einberechnen.

Nach dem Abtrennen den Rohling auf dem Rundstab andersherum aufstecken und wieder planschleifen. Durch vorsichtiges Schleifen kann man sich bis an die Zielstärke des Rades herantasten.

Nun die Löcher durch die Metallfolie stoßen bzw. bohren.

Die Speichen konnte ich nicht mehr drechseln, da sie ca. 0,3mm dick sind. Sie bestehen aus einfachen Furnierstreifen, die zwischen den Fingern über Schleifpapier gezogen wurden. Sehen kann man von der Struktur später nicht mehr so viel.

Auf der Nabe wurde dann noch der "Rahmen" für die Steuerseile aufgeklebt. Der Faulheit halber ebenfalls aus Metallfolie.

Nun muss es bis zum Einbau warten. Oder sollte ich es noch bemalen?

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. November 2010, 12:17:47
Sirs, Da der Abschluss vergessen wurde, hier noch ein Nachtrag.

Ich habe aus besagter Metallfolie noch die Vorder- und Rückseite des Steuerrades gestaltet. Dazu wurde ein einstellbarer Zirkel mit zwei Spitzen genutzt, der sich ideal zum "Ausschneiden" eignet. Dann von der einen Seite mittels einer Nadel eingestochen um Nagelköpfe zu simulieren, ankleben, fertig.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: TK5512 in 06. November 2010, 12:18:15
Fein, sehr fein

:klatsch: :respekt:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 06. November 2010, 13:03:02
 8o

:klatsch:

:P

ohne Worte!!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 06. November 2010, 13:38:17
Well done Mr. Revier, astreines Steuer geworden, mein Kompliment :klatsch: :klatsch: :klatsch:

LG
Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: embeka in 06. November 2010, 21:46:29
Hallo Revier,

Du hast sicher schon festgestellt, daß ich selten etwas kommentiere.
Aber hier: Kompliment zu dem Steuerrad

Gruß
bernd
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 07. November 2010, 08:58:18
Ulrich,

schau mal ob Du für das Steuerrad nicht Belegnägel zweckentfremnden kannst. Gerade die Handstücke gefallen mir nicht. Diese kenne ich nur nur. Ansonsten wie immer äußerst innovativ. Bei Deinem Bau bleiben eine Menge Tipps hängen. :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 07. November 2010, 11:22:24
Danke, ich freu mich1

Aber, Anobium, ich habe noch keine Belegnägel in 1:72 (0,35 mm für die Handgriffe der Speichen) gefunden und meine bisherigen DREMEL-Versuche waren alles andere als Erfolg versprechend.  :2:

Grüße
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 07. November 2010, 11:36:29
Hast Du mal an Plastik oder Messing als Ausgangsmaterial gedacht ? 0,35 kommt mir allerdings auch sehr dünn vor. *grübel*

Welchen Durchmesser hat das Original? Bei 10cm hast Du immer noch 1,4mm für den Durchmesser. Die bekommst Du im Zweifelsfall im Zubehörbedarf.

Wenn ich mir den Nachbau auf der Batavia Werft ansehe, sollte der Durchmesser auf jeden Fall > 5cm sein.

(http://www.modellmarine.de/images/albums/batavia_2008_02/batavia-035.jpg)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: usan in 07. November 2010, 13:53:14
hallo revier,
ich hab vielleicht eine lösung:
versuch es doch mal mit "Stecknadel2 die es ja in verschieden groessen gibt und den abschluss mit Weissleim.

ich bau so meine Belegnägel und auch das Steuerrad

gruss uwe
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 07. November 2010, 14:46:54
Den Weißleimtrick wollte ich auch gerade loswerden :-)

Philip Reed ist ja der ungekrönte Weißleimkönig und was der daraus anstellt Wahnsinn. Sogar die ganzen Heckgeländer formt der aus dem Stoff. Könnte gut in deine Arbeitstechniken passen!

Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 07. November 2010, 21:52:58
Vielen Dank, das werde ich mal versuchen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. November 2010, 20:09:12
Sirs,

Nachdem ich vor zwei Jahren so Visionen hatte, die mir aufgaben, "Schnitzwerk" zu versuchen, das an einem Schiffsmodell montiert anzuschauen wäre, habe ich erstaunt festgestellt, dass was ganz anderes daraus wurde. Seitdem baue ich an einem Schiff, die Entwürfe für die "Schnitzereien" waren aber der Anfang. Ich glaube, so ziemlich alle hier haben mit den Spanten oder dem Kiel angefangen...

Ich habe meine bisher fertiggestellten Schnitzereien montiert und glaube, nun doch hier etwas vom Plan abweichen zu müssen. Es erscheint mir etwas zu wenig. Was meint Ihr? (Um das Fenster fehlt allerdings noch der geschnitzte geschwungene Rahmen.)

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 11. November 2010, 20:31:12
Ich würde alles so lassen. Sieht wirklich gut aus. Ende des 18. Jahrhunderts war der Schmuck deutlich dezenter als 100 Jahre zuvor.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. November 2010, 21:03:41
Sirs, je länger ich das Heck so ansehe, denke ich, weniger ist auch hier mehr.

Weitere Bilder:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 12. November 2010, 10:55:53
Ich find´s spitze!

Allerdings: der Bogen, der außen oben über alles herum läuft (hat bestimmt einen Fachbegriff!) .. da ist noch kein Schnitzwerk dran, oder? Oder sehe ich das blos nicht?

In jedem Fall - wenn die Fenster noch einen geeigneten Rahmen haben - sieht dieser Bereich sehr, sehr gut aus! Wunderschön!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 13. November 2010, 14:29:40
Hallo Ullrich!

Ich denke, da gibt es kein "vertun"... - Die Pläne vom Chapman sind da entscheidend und nicht der persönliche Geschmack. (Obwohl der dir natürlich sagt, welches Schiff du bauen sollst. ;) )

Die Verzierungen sind doch schon deutlich weniger als 100 Jahre zuvor.

Wenn Du noch "weniger" haben willst, versuch' doch zuerst mal, deine Verzierungen dünner zu schleifen. - Dann stehen sie nicht so weit ab und wirken bereits eleganter.
Vielleicht reicht dir das schon.

Ansonsten: Es ist natürlich absolut deine Entscheidung, alles nochmal zu machen. - Auch denkbar ist, dass so manches nur gemalt war... ;)

Prinzipiell finde ich das aber schon sehr gut, was Du uns da zeigst!

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. November 2010, 17:35:59
Zitat von: Marcus.K. in 12. November 2010, 10:55:53

Allerdings: der Bogen, der außen oben über alles herum läuft (hat bestimmt einen Fachbegriff!) .. da ist noch kein Schnitzwerk dran, oder? Oder sehe ich das blos nicht?

Nee, nee, da ist noch nichts dran, das ist derzeit nur ein Platzhalter. Ich bastele gerade an den weiteren Teilen. Auch um das Schwarz am unteren Heckspiegel kommt auch noch "Schnitzwerk".
Mann, mein Rücken. Ihr glaubt gar nicht, wie das Fitzeln über den Rücken geht. Oder liegts am Brennholzmachen? Na, egal. Wenn ich weiter bin, dann gibt es neue Bilder.

Ich habe "Rücken". Klasse Zitat. *schmeißmichweg*.
Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 13. November 2010, 23:31:02
Habe Rücken ...  :7:

Tja, ich glabue, ich weiß, was Du meinst. Nachdem ich vor kurzem erst selber mal aktivgeworden bin, weiß ich, wovon Du da redest. Aber ich glaube, das liesse sich über eine andere Sitzposition - bzw. Position der Arbeitsfläche zum Sitz verändern. Vermutlich (in meinem Fall zumindest), muss ich wohl die Arbeitsfläche weit höher machen - und dichter an die Augen, statt die Augen runter auf die klassische Tischarbeitsfläche zu bringen ..
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. November 2010, 11:20:39
Vielen Dank, Sirs! Ich werde also bei CHAPMANs Plänen bleiben. War in der Vergangenhait auch immer das Beste.

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, will meinen, der Heckspiegel komplettiert sich nur langsam. In der bisher beschriebenen FIM.O-Methode habe ich weiteres Schnitzwerk erstellt, bemalt und angebracht. Zum Bemalen wurde wie bisher Ölfarbe verwendet. Geklebt wurde mit Po.NAL EXPRESS. Die benetzte Fläche ist so groß, dass ausreichende Festigkeit erreicht wird.

Die über der Galerie anzubringenden Verzierungen kommen erst nach Einbau der fehlenden Decks. So lange warten sie in einer kleinen Schachtel.

Grüße!
Und die Arbeitsfläche wurde mittels untergelegter Bücher angehoben...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 14. November 2010, 12:17:51
Ich finde es genial  :P
Das Schnitzwerk sieht klasse aus, von der Vorlage abweichen solltest du nicht, es fehlt schließlich  noch einiges und das Heck wird schon noch voller werden, keine Bange.

:klatsch: :klatsch: :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Seemannsgarn in 14. November 2010, 14:19:15
Großartig!
Wie lernt man so zu "schnitzen"?
Smg
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. November 2010, 14:31:08
Danke!


Zum "Lehrgang" geht es hier (klick mich)  (http://modelshipworld.com/phpBB2/viewtopic.php?t=8706&highlight=).

Einfach mal mit Knete testen oder gleich FI.MO nehmen (gibt es in jedem größeren Spielzeugladen) und dann los legen.

Kann immer wieder problemlos zusammengeknetet werden und neu geformt werden. Und die Verletzungsgefahr ist geringer.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 14. November 2010, 19:29:15
Hallo Revier

Auf die Idee mit Fimo muss man erst mal kommen und wenn man noch das richtige Händchen dafür hat, sieht es einfach GENIAL aus  :klatsch: :klatsch: :klatsch: mein Kompliment  :P.

Modellierst Du bereits auf einer Ofenfesten Unterlage oder auf Backpapier ? Ansonsten gäbe es doch ein Malheur beim loslösen und dem Transport zum Backofen.

LG

Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 17. November 2010, 21:13:00
Die wurden alle auf der kopierten Vorlage (normales Papier) gebacken. Beim Ablösen geht zwar gleich die Tonerbeschichtung mit vom Papier ab, aber das macht nix.

Geehrte Sirs!

Vielen vielen Dank für Eure aufmunternden Worte. *gehtrunterwieöl*

Ich habe mir erste Gedanken um das Galion und seine Regeln gemacht. Ich werde zuerst die obere Regel fertigen und daran die Galionsspanten ausrichten. Die Übernahme der ehemaligen Konstruktion ist nach dem brutalen "abfetzen" nicht mehr möglich.

So habe ich gleich mal das Herauskonstruieren der Galionsregeln geübt.

Chapman hat ja bei dieser Fregatte die Regeln nicht einzeln herausgezeichnet sondern nur die Seitenansicht. Daher habe ich von einer fast baugleichen Fregatte aus Plan 2 der "Architectura" die Galionsregeln übernommen und in CHAPMANs Originalplan Nummer 31 hineingezeichnet. Dann wurde die obere Regel herauskonstruiert.

Beide Ansichten haben einen Nachteil. Das Bauteil verläuft in Wirklichkeit schräg, wodurch es in der Ansicht von der Seite verkürzt dargestellt wird. Um sich das vorzustellen, reicht es, ein Geodreieck mit der kürzeren Dreiecksseite senkrecht auf den Tisch zu stellen und von oben draufzuschauen. Die längste Dreiecksseite sieht jetzt scheinbar ´genauso aus, wie die kürzere. Wenn ich es direkt aus der Seitenansicht übernehme, dann wird es viel zu kurz!

Daher folgende Konstruktionsschritte:

Zuerst werden senkrechte parallele Linien in regelmäßigem Abstand (ich wählte 10mm und begann bei dem letzten bugwärts angezeichneten Spant, um die Regel abzudecken benötigte ich acht Linien) über beide Pläne gezogen.

Dann im Plan der Ansicht von der Seite exakt waagerechte Linien gezogen. Ich habe wieder einen Abstand von 10mm gewählt. Hier genügten bereits drei um die Regel abzudecken.

Die senkrechten Linien treffen nun im Plan der Draufsicht auf die oberste Galionsregel. An jedem Treffpunkt wird nun im exakt rechten Winkel zur Galionsregel eine abgehende Gerade gezogen. Dazu ist es günstig, die Parallelverschiebung zu nutzen, geht einfacher und schneller.

Man merkt sofort, dass der nun abgebildete ehemalige 10mm Bereich nunmehr ca. 13,5mm breit ist.

Im exakt rechten Winkel zu diesen neu erstellten Geraden wird nun in einigem Abstand eine neue Gerade gezogen, die alle schneidet.

Der entstandene erste Schnittpunkt ist exakt der Anfang der gesuchten Galionsregel gewesen, da dies bei den CHAPMANschen Plänen so aufging. Ansonsten muss eben die erste Gerade exakt am Beginn der Galionsregel senkrecht gezeichnet werden.

Nun wird der Abstand der zweiten waagerechten Linie zur Galionsregeloberkante (in der Ansicht von der Seite) mit dem Zirkel abgenommen und von dieser Linie aus abgetragen. Den Vorgang mit der Unterkante wiederholen.

Nun dieselbe Aktion mit der dritten Waagerechten Linie zur Galionsregeloberkante wiederholen. Usw.

Am Ende hat man eine Reihe von Punkten, die die Form der Regel darstellen. Diese werden mit den Burmester-Kurvenlinealen verbunden (sind damit alle Bögen nur Näherungswerte, aber die werden schön gleichmäßig).

Fertig ist die Regel.
Mit den anderen ebenso vorgehen.

Es geht ziemlich rasch und hinterlässt ein brauchbares Ergebnis.

Diese neue erstellte Zeichnung diente mir als Vorlage für eine Sperrholzform, um die Regel aus Furnierstreifen zu laminieren. Zuerst den schmalen Teil aus drei Furnierstreifen aufgebaut. Dann weiter zum Rumpf zu kürzere Furnierstreifen auflaminiert (geht mit PONA.L E.XPRESS sehr gut) und gepresst.

Nach dem Pressen muss der Rohling entsprechend der Draufsicht verschliffen werden, wobei gleich auch die Unebenheiten durch die verleimten Furnierstreifen verschwinden.

Nach einer Passprobe wurde noch der Übergang zum Penterbalken geformt. Fertig zum Anbau. Nun kann die steuerbords gelegene Regel folgen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 17. November 2010, 21:38:41
Hallo Revier

Das Galion ist für mich einer der Tricki Teilen an einem Schiff und wird nur noch von der Takelage übertroffen, ich habe beim Zeichnen auch mein Lehrgeld bezahlen müssen, man hätte in den Geometrie Lektionen während der Ausbildung besser aufpassen müssen, anstelle über die doofen alten Griechen, Witze zu reissen. Aber lassen wir das Thema ! Wiedereinmal zeigst Du uns perfekte Schiffsbaukunst und wiedereinmal ziehe ich meinen Hut und sage well done Mr. Revier well done  :P  :klatsch:

LG
Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 27. Dezember 2010, 15:38:46
Danke, Sir!

Hier meine Methode der Segelfertigung. Original u.a. bei LTGARP im MB (http://www.modellboard.net/index.php?topic=30348.msg497771#msg497771) bzw. El Supremo hier irgendwo vorgestellt, habe ich es ausprobiert und muss sagen, es gehet ziemlich gut von der Hand.

Zuerst eine Zeit lang alles Klamotteneinwickelpapier meiner lieben Frau aus deren Bestellpäckchen diverser Versandhändler geklaut. Das ist dieses zauberhaft knisternde und halb durchsichtige, dünne, ja-Papier halt, von dem ich den Namen nicht weiß.

Dieses bemüht geglättet und auf den Plan gelegt. Nunmehr kann man ohne Leuchttisch die Lagen und die Dopplungen und so weiter durchzeichnen. Ich nutzte einen gut angespitzten HB Bleistift mit Zeichendreieck.

Dann alle Dopplungen und Verstärkungen nochmals angezeichnet und ausgeschnitten. (Bild 1)

Zum Verleimen nahm ich P.ONAL EX.PRESS mit Wasser dünnflüssig gerührt und habe diesen auf alle Dopplungen aufgestrichen und diese sodann aufgeklebt. Es empfahl sich nach kurzer Zeit schon, das Segel einzuleimen und darauf dann die Dopplungen zu legen und dann nochmals von der Rückseite Leim aufzupinseln.

Alle angezeichneten "Lagen" blieben sichtbar, wenngleich nun etwas unscharf. (Bild 2)

Nach dem Trocknen habe ich die ganze Sache mit Tempera eingepinselt (Sehr viel Deckweiß, etwas heller Ocker und etwas Wasser verrühren). Dabei holte sich das Segel einen Durchschuss und die Spur einer Kettenkugel.  Macht nichts, dient eh zum üben. Ich überlege, ob ich das nächste Segel mal mit einer Airbrush färbe. (Bild 3)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 09. Januar 2011, 11:39:27
Geehrte Sirs!

Die "Durchschüsse" im Segel wurden vom Segelmacher geflickt.

Ich habe meine erste Rah fertiggestellt. Es ist die vom Fockmast - nach MONDFELD die Vormarsrah.

Gefertigt wurde diese wieder auf der Bohrmaschine. Einspannen der Bohrmaschine mit Bohrmaschinenständer in den Schraubstock. Dann einen Buchen-Rundstab 6mm (Baumarkt) eingespannt. Auf Dauerbetrieb gestellt und mittels Schnitzmesser, Schleifpapier und Feilen die runden Formen erstellt. Dabei immer mal wieder mit dem Messschieber die Durchmesser kontrolliert.

Die im Rohzustand fertige Rah wurde dann testweise geschwärzt. Dazu verwendete ich normale Tempera von Nerchau.

Vergessen hatte ich, dass die Rah ja so einen kantigen Mittelteil hat, den musste ich nun nachträglich anbringen. Dazu wieder in der Mitte die Tempera runtergeschmirgelt und dann Furnierstreifen geschnitten.

Die Furnierstreifen müssen alle gleich lang sein, das erleichtert das Ausrichten und spart wesentliche Nacharbeit. Es geht m.E. auch besser und schneller, als da in den Rundstab hineinzufeilen.

Die Furnierstreifen an den Längskanten angeschrägt und dann aufgeklebt (PONAL-EXPRESS). Durch die angeschrägten Kanten passen sie so gut aneinander, dass sie fast fugenfrei liegen.

Zum Schluss die geringen Fugen mit PONAL verschmiert und trocknen lassen.

Nun kann das ganze vorsichtig geschliffen werden. So kommen die scharfen Kanten besser zur Geltung.

Dann alles wieder mit Schwarz gefärbt. Die Farbe habe ich mit dem Küchentuch "einmassiert". Es sieht aus wie gezimmert.

Zeit für eine Rah: ca. 1 Stunde, wegen der komplizierten Form. In die Enden müssen noch Bohrungen, die das laufende Gut aufnehmen sollen.

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 09. Januar 2011, 18:26:40
Saubere Arbeit  Mr. Revier, sieht gut aus :klatsch:, mein Kompliment.

LG
Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: LTGARP in 10. Januar 2011, 11:23:00
kompliment...auch von mir :D
grüsse
roland
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 10. Januar 2011, 11:33:35
immer wieder eine Augenweide, die kleinen Fortschritte hier bewundern zu dürfen  :P

Schönen Gruß
Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. Januar 2011, 08:47:36
Vielen Dank!

Die Rahen wurden nochmals geschliffen, da die Mittelstücken zu dick waren. Sie wirken jetzt schlanker.

Ich habe meine Methode (abgeguckt u.A. bei LTGARP (im MB), Smutje und Gorg) etwas verändert.

Da es sich als sehr schwierig erwies, größere Doppelungen separat zuzuschneiden, einzuleimen und aufzukleben, denn das Papier warf und wellte sich, dass es nur so eine "Freude" war, habe ich das Verfahren geändert.

Zuerst habe ich das Segel auf dem Japanpapier (etwas reichlicher als eigentlich benötigt) durchgepaust und die an den Seiten überstehenden Papierteile entlang von geraden Kanten umgeklappt.

Nun kann man die Doppelungen aufzeichnen.

Dann werden die umgeklappten Ränder wieder zurückgeklappt und alles an der neu entstandenen Außenlinie ausgeschnitten.

Nun können die Doppelungen ganz vorsichtig und in kleinen Schritten (bei größeren Flächen) verleimt werden, indem mit dem Pinsel verdünnter Weißleim zwischen Doppelung und Segel gestrichen wird. Ich bin hier immer partieweise vorgegangen.

Das Segel wirft und wellt sich entgegen den ersten Versuchen kaum noch und kann hinterher gut geglättet werden.

Einzig die waagerechten Verstärkungen an den Bändseln müssen extra geklebt werden. Wenn das rasch und nur in kleinen Schritten geschieht, verzieht sich hier auch fast nichts.

Zum Schluss die der Form überstehenden Teile einfach abschneiden.
Unten der Segelsatz des Fockmastes, den ich auch am Schiff zeigen will, komplett.

Zeit für die Fertigung bis zu diesem Stadium: ca. zwei Stunden. Kosten praktisch Null, da die Segel aus Verpackungsmaterial mit winzigsten Leimmengen entstanden.

Grüße! 
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: LTGARP in 13. Januar 2011, 10:38:49
hi revier, segel sehen extrem geil aus....
wie ich sehe hast du dich aber für die 'flauten-situation' entschieden. Right?
ich bekomme die dinger nämlich nur in feuchtem zustand 'bauchig'.
grüsse,
der roland
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Seemannsgarn in 13. Januar 2011, 20:43:59
Sehr intelligentes Verfahren!!
Smg
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. Januar 2011, 08:18:53
Zitat von: LTGARP in 13. Januar 2011, 10:38:49
wie ich sehe hast du dich aber für die 'flauten-situation' entschieden. Right?
ich bekomme die dinger nämlich nur in feuchtem zustand 'bauchig'.

Hallo Roland!
Danke!
Ich weiß noch nicht. Ich wollte die erst an der Rah haben, bevor ich die nochmals durchfeuchte und dann föhne. Oder beim Segel trocknen? Van de Velde hat da ja zig Skizzen, die man im NMM bewundern kann (stehen auch im Netz)

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Seemannsgarn in 14. Januar 2011, 09:40:25
Zum Thema "bauchige Segel?" erinnere ich an das Einlegen von Kupferdraht in die Lieken.

(http://www.photohoster.org/images/Schmidt/statenjachtweb079.gif)

Seemannsgarn
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: LTGARP in 15. Januar 2011, 00:16:58
hi revier.....
ich finde flaute auch ganz schick.......
würde ich so lassen
grüsse
roland
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 15. Januar 2011, 16:28:13
Sehr schicke Segel Mr. Revier, mein Kompliment  :P

LG
Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. Januar 2011, 17:50:27
Danke, Sirs!

Ich habe bei Dafi eine sensationelle Bedachung des Glockenstuhles mit Kupfer gesehen und dachte mir, das probierste gleich mal aus.

Da die Glockenhalterung eh neu gemacht werden musste (viel zu schmal geraten!), bin ich gleich an den Tisch ran.

Zuerst die Glockenhalterung neu gemacht und mit "Bandeisen" versehen.

Dann das Dach bekupfert, indem Platten aus Weinflaschenverschlussmetallfolie mit gealterter Kupferoptik geschnitten und gefalzt wurden. Platten waren ca. 7mmx5,5mm im Außenmaß, nach dem Ábschneiden der beim Falzen überstehenden Teile im verbauten Zustand nur noch 5x6mm.

Dazu zuerst eine Seite bekupfert, dann die gegenüberliegende identisch ebenso und dann weiter von der einen Seite, die erste Platte überlappend und dann von der anderen Seite ebenso gekupfert.

Es blieb in der Mitte Platz für eine letzte Platte, die überlappend nach beiden Seiten aufgeklebt wurde.

Überlappend deshalb, um Lötstreifen bzw. Falze anzudeuten.

Dann war er fertig und erhielt nur noch einen Restaurierungsanstrich um Leimflecken zu überdecken.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 16. Januar 2011, 17:55:46
... wie üblich ...

... ich soll wieder schuld sein ...

... *heul* ...

Lieber Gruß und es sieht geil aus ;-)

Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 20. Januar 2011, 22:35:49
Danke, Dafi, auch wenn Du schuld bist. *tätschel, tätschel*.

Ich werde übrigens auch die Dächer der Galerien mit Kupfer decken. Kommt mir aus den Plänen authentischer...

Ich habe begonnen, das Heckruder, bzw. den Rest, der bei einem Wasserlinienmodell bleibt, zu fertigen.

Dazu zuerst die Form nach Plan ausgeschnitten, die Aussparungen für die Bolzen zum Einhängen gefertigt und das ganze in Form geschliffen (zum Heck und nach unten schmaler werdend).

Für die Beschläge diesmal Teelichtalu und Weinflaschenverschlussmetallfolie zusammen genommen. Zuerst die Bolzen in das Ruder geleimt. Dann kleine Röllchen aus 2mm breitem Teelichtalu auf einem Büroklammerndraht (das Material für die Bolzen) mit ca. 3 Wicklungen gewickelt, die die späteren Halteösen werden. Danach 2mm breites Teelichtalu für die Bandeisen geschnitten und mit den Röllchen verleimt. (Kontaktkleber).
Dann aus der Weinflachenmetallf.... 2mm breite Streifen geschnitten, "Nagelköpfe" hineingepunzt, so dass die schwarze Seite Nagelköpfe aufweist und auf die Alu-Streifen geklebt.

Dann montiert.

Hier die Bilder,
das letzte ist nur eine Passprobe.

Der Hebelarm wurde in eine ausgesparte viereckige Öffnung eingeklebt und mit einem Bolzen wie im Plan gesichert.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Davy Jones II in 21. Januar 2011, 13:40:31
Hallo Mr. Revier

Mein Kompliment zum verkupferten Glockenstuhl, auch das Ruder weiss zu gefallen, einzig die Scharnierbänder auf dem Ruderblatt würde ich ca. 1-1.5 mm einkürzen, damit sie nicht auf der Kante Ruderblatt enden.

LG
Sergio
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 22. Januar 2011, 22:08:10
Sirs,

Die Fertigung des Heckruders schritt etwas fort. Ich habe es fast komplett geschwärzt, da es mir irgendwie verbofelt aussah, so Schwarz-Holz-Weiß. Aber ein Privateer darf das.
Und ich habe einige weitere Beschläge dran und die Sorgleinen (Ich weiß, eigentlich Ketten, aber die sind wohl vorher von Eisendieben geklaut worden...) probehalber angebracht.
Nun muss es nur noch an den Rumpf. Ob es bei meinem Talent alles beim Umdrehen einzureißen, da dran bleibt? Ich hoffe es mal.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. Januar 2011, 22:35:52
Während die Kette (Krick, etwa 2mm) nach einem EDDING-Farbbad trocknet, muss der Werftarbeiter erstmal eine Pause machen.

Nachdem endlich der Bausatz beim Händler da war (6 Monate!) hier ein kleiner Einblick:

Es handelt sich um den Bausatz Nummer 8098 der Firma Hät.
Er enthält Seeleute, Marineinfanteristen und Kanonen samt Lafetten der Napoleonischen Zeit.
Hier  (http://www.moduni.de/product_info.php/cPath/35000000_35700000_35706000_35706026/products_id/6088098) gehts zu einem Händler (wenn das gestattet ist), der Ansichten ins Netz gestellt hat.

Im Einzelnen:
4 identische Gussäste mit je zwei Kanonen unterschiedlichen Kalibers und je zwei Lafetten sowie zweimal vier Seeleuten, welche offenbar diese Kanonen gerade bedienen.
    Zusammen: 32 Seeleute, immer acht gleiche.
            4 Kanonen für das Oberdeck und
            4 Kanonen für das Batteriedeck.

4 identische Gussäste mit je  fünf Seeleuten und je fünf Marineinfanteristen.
    Zusammen: 20 Seeleute, davon einmal acht und dreimal vier gleiche.
            24 Marineinfanteristen, davon einmal acht und viermal vier gleiche.

Alle Figuren weisen deutliche Grate auf. Insgesamt sind sie aber in besserem und saubererem Zustand aus der Spritzgussform gekommen als der Figurenbausatz der Schwedischen Infanterie. Vor allem Kanten sind deutlich schärfer ausgebildet.

Vielleicht lassen sich einige Figuren umbauen.

Und die Geschützrohre geben gute Vorlagen für einen Nachguss aus zinn oder FIMO oder so ab.

Viel Spaß beim Basteln!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 27. Januar 2011, 21:43:17
Heckruder klar.

Nach einer immensen Fummelei stellen mich die Sorgketten zufrieden.
Seht selbst.
Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 27. Januar 2011, 21:45:21
Hallo Ullrich,

da kann ich nur eins zu sagen: Klasse!  :klatsch:

Schönen Gruß
Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: SantaFeFan in 27. Januar 2011, 21:54:14
Muss auch neidlos anerkennen :schöne Arbeit ,ist ein Genuss die Bilder zu betrachten !!!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 27. Januar 2011, 21:55:16
Vielen Dank, Sirs!

Das motiviert ungemein.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 27. Januar 2011, 22:21:10
Super, die Ketten sehen klasse aus  :P
Damit ist das Provisorium passée - es scheint der Werftarbeiter trauert dem nach unf grübelt vor sich hin. :D


:winken:


Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 28. Januar 2011, 09:55:16
Motivation gefällig?

Ich sehe regelmäßig hier rein und freue mich (meist still) ungemein über die jeweils neuesten Fortschritte.

Auch Deine Methoden und Ergebnisse sind ungemein inspirierend und .. auch wenn derzeit viel dagegen spricht ... machen mich richtig heiss auf die Zeit, da ich dreinst mal selber wieder bauen kann.

Dein Schiff ist eine Schönheit und wird es immer mehr .. und Dein Baubericht fesselt und bringt riesigen Spaß.
Bitte hochmotiviert weitermachen!
Und besten Dank dafür!
:klatsch: :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. Februar 2011, 21:55:50
Vielen, vielen Dank, Sirs.

Die Ketten ermöglichen einen erheblichen Rudereinschlag, der auch nachvollzogen werden kann. Das Ruder ist beweglich. Allerdings kann ich es, baubedingt, nicht mit dem Steuerrad verbinden. Macht nix.

Die Kabinen im Batteriedeck sind eingebaut.
Ich weiß, bei "Klar zum Gefecht" waren die bestimmt nicht so drin, aber, mir gefallen die nun mal. Und leider sieht man später fast nichts mehr davon, da das Großdeck vollständig drüber geht. ... Schnief.
Deshalb hier ein paar Makros, bevor es duster wird. Ich hatte erst überlegt, den Linken auf das Klo zu setzen, aber ich wollte Dafis Idee nicht klauen. So brütet er über die Aufteilung des Kupferlings.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 06. Februar 2011, 23:17:20
Hallo Revier,

wie üblich eine Freude zu sehen! Und als Alternative zu Sir Archibald und seinem Pott machen sich die beiden Herren in der Sauna auch nicht schlecht ;-)

*duckundschnellwegrenn*

Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: hwe in 08. Februar 2011, 01:35:52
Hallo Ullrich,

sehr schön! :)  :P

Freut mich immer wieder, deine Fregatte bewundern zu dürfen. Es kommen doch immer wieder neue Details hinzu. Gefällt mir sehr gut!

Ciao,

HWE
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 23. Februar 2011, 22:04:24
Vielen Dank, Sirs!

Meine Besatzung fängt sich zur Zeit an zu besaufen...

Aber ich werkele derweil weiter, nur gibt es  nichts neues zu sehen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 27. Februar 2011, 20:22:56
Ich habe erstmal einen Versuch mit den ominösen Tontöpfen am Besanmast gemacht, die offensichtlich die Trinkwasserration für den Tag bereithalten.

Gefeilt mit Uhrmacherfeile aus einem Rundstab mittels der Bohrmaschine. Bemalt mit Tempera aus NERCHAU in "Englischrot", was sehr nach Ton aussieht. Hier auf dem Bild merke ich gerade, dass ich den Deckel vielleicht doch etwas hölzerner darstellen sollte. Aber das sieht man später eh nicht.


Frage: Wie waren die wohl befestigt? Der Plan zeigt nur die "Töpfe".

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 28. Februar 2011, 08:23:55
Hier mit "verholzten" Deckeln.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 28. Februar 2011, 08:41:20
ZitatFrage: Wie waren die wohl befestigt? Der Plan zeigt nur die "Töpfe".

Hallo Ullrich,

die plausibelste Lösung wäre ja, dass die Tontöpfe am Mast oder an der Wand festgebunden waren. Ich glaube ja nicht, dass die bei ihrem kostbaren Inhalt gänzlich ungesichert herumstanden.

Auf jedenfall sehen die Töpfe klasse aus  :P

Schönen Gruß
Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 28. Februar 2011, 10:55:56
An irgend einem Modell habe ich mal gesehen, dass das Kompasshäuschen mit einem Ring, einem Seil und einem Augbolzen an Deck je auf jeder Seite gesichert war. Aber irgendwie will mir das auch übertrieben oder unpraktisch erscheinen für ein Wasserfass - bei einem Kompasshäuschen, das ja praktisch nicht bewegt werden muss, mag das noch funktionieren. Aber die Wasserfässer wurden sicher ab und an bewegt - alleine zum Reinigen..

Sieht stark aus - die Szene.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: wefalck in 28. Februar 2011, 15:28:15
Das Kompaßhaus wurde so gesichert. Es war auch notwendig, es zu entfernen, beispielsweise bei sehr schwerem Wetter, Kampfhandlungen usw., da es ja an relativ exponierter Stelle stand.

Unter Deck gab es weitere Kompasse, so hatte der Kommandant oft einen in seiner Tageskajüte und einen über seiner Koje, um jederzeit den gesteuerten Kurs kontrollieren zu können.

wefalck
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. März 2011, 10:19:20
Danke, Sirs. Ich werde keine Taue anbringen. Man sieht es einfach nicht mehr, seht selbst:

Weiter mit dem Aufbau des  Oberdecks.

Die Decksbalkenfertigung wurde ja bereits vorgestellt, nun kommen die endlich (über 1 Jahr Lagerzeit) zum Einsatz. Es geht doch nichts über trockenes Bauholz  

Zuerst stellte sich die Frage, wie ich den immer gleichen Abstand zum Batteriedeck sicherstelle. Dazu habe ich oft in anderen Bauberichten geguckt, das Naheliegendste aber fiel mir in der Restekiste in die Hände.

Ich hatte ja ursprünglich vor, die Decksbalken in den Schottwänden stehen zu lassen. Das wurde schnell verworfen, die dann ausgesägten Teile aber hatten ja die Maße und konnten als Lehre dienen. Die Deckskrümmung hatte ich von einem laminierten Bauteil, das sich ebenfalls dort befand. Daraus erstellte ich mir eine Lehre, auf die der Decksbalken aufgelegt werden kann und die somit den immer gleichen Abstand gewährleistet.

Dann wurde der erste und weitere in Richtung Heck eingeklebt. Das nächste Mal werde ich die hängenden Knie erst nach dem Einbau der Decksbalken anbringen. (Es ergaben sich nämlich diverse Ungenauigkeiten...)

Nach einem kurzen Blick in HWBs (bzw. Smutje bzw. Pollux) Baubericht war auch klar, dass ich mein Oberdeck zerschneiden kann um es dann einzupassen. Ein Probeliegen des Decks ergab: Dunkel die untere Seite ist!

Na ja, ich weiß ja, was drunter ist...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. März 2011, 10:25:31
Zuvor wollte ich aber noch etwas Tauwerk andeuten. Da ich meine, dass außer zu Generalsinspektionen und Paraden eine Taukringelei kaum für nötig erachtet wurde, habe ich das Tauwerk der Kanonentakel nur grob an den Ringbolzen für die Rückhohltakel aufgeschossen. Dazu folgende Vorgehensweise:

Auf einem Furnierstreifen von vier mm Breite wurde der Takelfaden mit ungefähr 5-7 Windungen aufgewickelt und zwar so, dass alle nachfolgenden Wicklungen die erste überlappten.

Dann Wurde ein Klecks PONA.L E.XPRESS gesetzt, auf der Schmalseite, auf der eben jene Wicklungen sich überlappten.

Nun kann das Taubündel abgestreift werden und mittels Pinzette der lange Fadenrest erst über und dann durch das Taubündel geführt werden, dass er es zusammenhält. Der Klebstoff sorgt für Festigkeit. Eine Pinzette ist sehr hilfreich.

Zum Schluss ein bzw. drei Teebäder (Darjeeling, Beutelmüll).

Die Tauwerkbündel wurden auf die Ringbolzen geklebt und dabei mit der Pinzette so ausgerichtet, dass sie relativ natürlich fallen. 
Zum Seitenanfang   
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 07. März 2011, 11:34:53
Hier noch die Balken des Oberdeckes der Back. Mit einer kleinen Szene, da von der anderen im Prinzip nichts mehr zu sehen ist. ...

Die Back wurde aus Furnierstreifen gefertigt (lieber nicht innenreingucken, daher nur die "schöne" Außenansicht), Fensterscheibe ist aus Plastverpackung und das Fensterkreuz wieder aus Furnier. Vorhänge sind Seidenpapier. Die Fässer sind leer und werden entgegen der Arbeitsschutzbestimmung einfach mal schnell nach unten gebracht...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 07. März 2011, 11:40:34
nette kleine Szene  :) und Handwerklich natürlich einwandfrei  :P

Macht immer wieder Spaß, die kleinen Fortschritte an deiner Jupiter bewundern zu dürfen.  :1:

Viele Grüße
Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 09. März 2011, 21:28:24
Vielen Dank, Sirs!

Ich mache eine Seitenansicht und Decksaufsicht wenn ich dieses Deck fertig habe, versprochen. Und die Länge  der Jupiter ist immer noch so wie am Anfang (um 65cm), da ich den Bugspriet noch nicht montiert habe.

Ich habe die Fischung angebaut und das Backdeck in den Rumpf eingepasst.

Zuerst habe ich mein vorbereitetes Backdeck auf Papier gelegt und die Umrisse abgenommen. Dann habe ich das Deck auf die Balken gelegt, mit Klemmen befestigt und mit einem Zirkel die Abstände zur Bordwand abgenommen. Diese wurden immer an den Fischungsstellen abgenommen so dass die Maße immer 90° zur Schiffslängsachse lagen.

Dann mit einer Burmesterschablone diese Punkte verbunden.

Nun unter das Deck einen Furnierstreifen gelegt und ebenfalls mit Bleistift angerissen. Dann das angerissene Furnier mit scharfem Schnitzmesser/Skalpell/Cutter so abgeschnitten, dass der Bleistiftstrich vollständig stehen bleibt. WICHTIG! Wenn er weggeschnitten würde, ergäben sich später Spalten.

Dann das grobe Bauteil angepasst. Gegebenenfalls nachschneiden/schleifen.

Weitere drei Teile wurden gefertigt, dann war das Deck "gefischt". Nun konnte die Papierform ausgeschnitten werden, das Deck umgedreht, die Form seitenrichtig auf das Deck gelegt und die Grenzen angezeichnet werden. Dann die überstehenden Holzteile mit Burmesterschablone und Messer vorsichtig abtrennen. Fertig.

Das Deck musste nur noch leicht geschliffen werden und passt fast saugend in den Rumpf.

Mann, bin ich erleichtert. Vielleicht tausche ich noch einzelne Planken aus. Mal sehen, ob das geht.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 09. März 2011, 21:36:09
wirklich eine clevere Idee, die ich mir gleich mal im Hinterkopf einspeichern muss.  :P

Das Ergebnis sieht auf jedenfall klasse aus. Planst du eigentlich noch das Deck irgendwie zu behandeln, bzw. evtl. die Nagelung einzuzeichnen oder gar selber zu machen? Das wäre ja noch die Kür...  :6:  :pffft:

Grüße Marcel

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. März 2011, 21:42:09
Danke, Sir!

Sirs, ich habe mich mal an die Methode von unserem Achilles (Bolitho-Forum) gehalten und mit dem Backdeck begonnen, "Holzdübel" einzubauen.

Nochmals vielen Dank fürs Zeigen!

Gegenüber meiner bisherigen Bohrmethode ist diese Methode um ca. das 5-fache schneller und schont enorm die Finger. Die Kosten sind vernachlässigbar, da eine Kanüle ca. vier Cent kostet. Das ist das bisher preiswerteste Werkzeug, dass an der "Jupiter" Verwendung fand.

Aber zuerst zur Vorgehensweise:

Auf dem Bild ist das Backdeck, die Kanüle mit 0,6mm Außendurchmesser und ca. 0,4mm Innendurchmesser, eine Kerze (Teelicht), eine feine Insektennadel um die Kanüle innen immer mal wieder zu reinigen und ein Küchentuch um die K. von außen zu reinigen zu sehen. Dazu kommt noch Bleistift und Lineal um die Balkenlagen anzuzeichnen.

Zuerst die Kanüle so von der Spitze trennen, dass ein sauberer Ring entsteht.

Die Balkenlagen auf dem Deck anzeichnen.

Dann die Kerze anzünden.

Die Kanüle etwas über die Flamme halten und bei Rotglut rasch zum Deck an den anvisierten Punkt gehen und einen "Dübel" setzen. Da die Kanüle leicht so heiß wird, dass der Dübelpunkt verkohlt, ist es ratsam, nicht vor einer halben Sekunde nach dem rausnehmen aus der Hitze auf dem Holz anzukommen. Dann die Kanüle für ca. eine viertel Sekunde aufsetzen. Druck muss keiner ausgeübt werden. Ich habe vorher ca. 50 Dübel auf einem Stückchen Furnier aus der Restekiste gesetzt und mich an das Verhalten der Kanüle gewöhnt. Da geht es sehr gut.

Dübeln, dübeln, dübeln.

Zum Abschluss nochmal das Deck leicht mit feinem Schleifleinen abschleifen. Ich bin eigentlich mit dem Ergebnis zufrieden. Nochmals Danke, Achilles!

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 13. März 2011, 23:45:26
Branding mal anders ;) aber das ergebnis überzeugt klasse arbeit deine Jupiter wird immer schöner
weiter so Ulrich. :klatsch: :klatsch:
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: wefalck in 14. März 2011, 08:54:55
Gut gemacht, aber ... beim Vorbild sind die Abdeckkappen der Schrauben, die die Decksplanken niederhalten kaum zu sehen. In der Tat war es das Ziel der Schiffbauer, ein möglichst ebenmäßiges Deck zu erzeugen. Deswegen wurden die Kappen aus Langholz geschnitten und möglichst mit dem gleichen Verlauf der Maserung wie im Deck in die Löcher geschlagen. Das hatte auch noch einen praktischen Hintergrund, da sich die Kappe dann nämlich bei Feuchtewechsel ähnlich wie das Deck verhält und nicht womöglich die Decksplanken sprengt, wie das bei exponiertem Hirnholz der Fall sein könnte.

Vielleicht wäre es eine gute Idee einfach nur eine angeschärfte Kanüle in die Planken zu drücken ?

wefalck
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: TK5512 in 14. März 2011, 18:43:22
Zitat von: wefalck in 14. März 2011, 08:54:55
Gut gemacht, aber ... beim Vorbild sind die Abdeckkappen der Schrauben, die die Decksplanken niederhalten kaum zu sehen. In der Tat war es das Ziel der Schiffbauer, ein möglichst ebenmäßiges Deck zu erzeugen. Deswegen wurden die Kappen aus Langholz geschnitten und möglichst mit dem gleichen Verlauf der Maserung wie im Deck in die Löcher geschlagen. Das hatte auch noch einen praktischen Hintergrund, da sich die Kappe dann nämlich bei Feuchtewechsel ähnlich wie das Deck verhält und nicht womöglich die Decksplanken sprengt, wie das bei exponiertem Hirnholz der Fall sein könnte.

Vielleicht wäre es eine gute Idee einfach nur eine angeschärfte Kanüle in die Planken zu drücken ?

wefalck

Da geb ich dir recht.
Es ist aber auch vielfach so, dass Details im Modell öffter hervorgehoben werden.
Zudem meine ich Bilder von Beplankungen gesehen zu haben, wo man die "dübel" deutlich sehen kann.

lg
Stef
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: TK5512 in 14. März 2011, 19:10:50
Hier ein Bild der Victory

http://www.flickr.com/photos/stuartherbert/312975184/#/photos/stuartherbert/312975184/lightbox/ (http://www.flickr.com/photos/stuartherbert/312975184/#/photos/stuartherbert/312975184/lightbox/)

lg
Stef
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: wefalck in 14. März 2011, 19:26:51
OK, aber das ist ein vermutlich mehr als 200 Jahre altes Unterdeck. Nach ein paar Jahren/Jahrzehnten sieht ein Oberdeck etwa so aus:

(http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/ontour/swmschif/buffel/a5g.jpg)
http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/ontour/swmschif/buffel/buffel.htm (http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/ontour/swmschif/buffel/buffel.htm)

Es ist das restaurierte Oberdeck von Zr.Ms. BUFFEL (1868)

Das noch nicht restaurierte Oberdeck von Zr.Ms. BONAIRE (1877) sah so aus:

(http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/ontour/swmschif/bonaire/BONAIRE-Abb08-72.jpg)
http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/ontour/swmschif/bonaire/bonaire.htm (http://www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de/ontour/swmschif/bonaire/bonaire.htm)

wefalck

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: TK5512 in 14. März 2011, 19:30:38
Ich sagte ja, du hast Recht.   :D
Trotz allem ist es mit den gezeigten Details schön anzusehen.

lg
Stef
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 14. März 2011, 19:36:34
Ich denke es ist die alte Geschmacksfrage ob zeigen oder nicht. Ein Franzose bei Delacroix hat es mal sehr passend eine "Modellbaukonvention" genannt, bei der die Konstruktion besser gezeigt werden soll.

Die Umsetzung ist auf alle Fälle toll gelungen, und das zählt :-)

Lieber Gruß, Daniel

PS: Danke für das Bild Stef, ich werde gleich meine Planken etwas ungerader zuschneiden und auch den zu sehenden Knick ins Deck meiner Vic nachträglich einbauen ...

;-)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 27. März 2011, 16:10:18
Vielen Dank!

Ich habe mich mal an der Montage der Oberdecksgratings an der Kuhl versucht und durchs Aufdoppeln der Planken Sülls erzeugt.
Diese Lösung scheint plausibel zu sein. Ich werde sie so verwenden. Die Kanten zur Kuhl hin werden noch durch eine etwas erhöhte Süllkante mit Profil abgeschlossen. Diese wird gezogen werden, indem in die Cutterklinge ein Profil gedremelt wird und dann eine Nussbaumleiste entsprechend bearbeitet wird. Ich brauche ja den Kuhlrand ringsherum.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. April 2011, 08:21:12
Hier erst mal weiter mit dem Backdeck.

Das Deck selbst habt Ihr ja schon gesehen, auch die Fertigung desselben. Nun kommt es an die zur Vervollständigung nötigen Arbeitsschritte.

Der Plan sieht auch hier in der Decksmitte dickere Planken vor, und um die Niedergänge und Decksöffnungen befinden sich Sülle. Gratings müssen gefertigt werden und der Schornstein der Back-sogar nach Plan mit Dunstabzug- wird montiert. Da hier nur eine Schnittzeichnung existiert, ist er relativ frei erfunden...

Die dickeren Planken wurden einfach durch Aufdoppeln erzielt. Desgleichen die Sülle. Die Gratings nach der bereits beschriebenen Methode gefertigt. Dabei eine Aussparung für die "Esse" gelassen. Die "Esse" besteht aus Furnier, welches mittels Edding und Tempera geschwärzt und versifft wurde. Dann kam außen drumherum ein Metallbeschlag (Feuergefahr) aus schwarzer Weinflaschenverschlussmetallfolie.

Man kann bis in die Töpfe gucken  :)
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. Mai 2011, 20:45:21
Ich weiß, es geht unendlich langsam vorwärts...

Ich habe mal so ein klein wenig weitergebastelt an einer (?)Knechtenagelbank (?) unmittelbar vor dem Fockmast.

Dazu wurden Furnierstreifen (3mm breit) aus Ahorn und Nussbaumscheiben aus Furnier (2mm Durchmesser) in der bekannten Schichtbauweise verleimt.

Sauber abgeschnitten und verschliffen sehen sie massiven Balken sehr ähnlich.

An der Unterseite, wo sie auf das Backdeck geklebt werden, habe ich Sicherungsdrähte eingeleimt.

Und auf dem 1 Cent-Stück liegt mein erster Belegnagel aus PONAL und Draht. Alle anderen sind erst mal nix geworden. Aber das Ergebnis stimmt zuversichtlich.

Mal sehen, wann es weitergehen kann.

Grüße
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. Mai 2011, 20:29:42
Danke!

Ich habe bergeweise Kirschbaumholz da, aber im Vergleich zu der bequemen Furnier-Klebe-Methode, ist mir, mangels Kreissäge, die Bearbeitung von Massivholz zu kompliziert.

Hier ein erster Versuch mit Belegnägeln aus Furnierstreifen (ca. 0,75mm im Durchmesser) und Weißleim.

Damit nichts schiefgeht, fertige ich die Belegnägel vor und montiere die erst nach Güteprüfung. Meine ersten Ergebnisse stimmen mich zuversichtlich.

Zuerst wird eine Furnier"leiste" mit den ungefähren Maßen 0,6mm (Holzdicke) und 0,75mm (diese Breite kann ich mit meinen Griffeln sicher abschneiden) mittels sehr scharfem Schnitzmesser (Skalpell o.ä.) vom Furnierblatt abgetrennt. Dazu am Besten ein steifes Lineal als Anschlag benutzen.

Diese "Leiste" wird durch ziehen in einem Zieheisen (muss ich mir noch besorgen) bzw. durch ziehen zwischen umgefaltetem Sandpapier gerundet bzw. geglättet.

Dann habe ich mir eine Halterung aus einem Plaststreifen gebastelt, in den 0,75mm Löcher gebohrt wurden. Zwischen den Löchern mindestens 1cm Platz lassen. Lässt sich so besser hantieren.

Dann die Leiste durch den Plastestreifen gesteckt und ca. 5mm in Weißleim getaucht.
Nun vorsichtig fast ganz in den Plaststreifen zurückziehen. Es bildet sich am Ende der "Leiste" eine Weißleimkugel. Diese wird durch vorsichtiges herausschieben der Leiste automatisch zu einem Belegnagelkopf. Das Herausschieben sollte langsam geschehen, damit der Weißleim sich auch entsprechend formen kann.

Nun die "Leiste" mit Übermaß abknipsen und am nächsten Loch weitermachen. Usw. usf.

Das Ergebnis ist zufriedenstellend und kann bestimmt noch etwas verbessert werden. Hier Bilder der gesteckten Nagelbank mit den Knechten und Belegnägeln.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: wefalck in 16. Mai 2011, 20:46:27
Hhmm ... warum sich die Mühe mit den (leicht splitternden) Furnierstreifen machen ? Wäre es nicht einfacher, die Belegnägel aus Ms- oder Cu-Draht zu schneiden ? Cu-Draht läßt sich mit einem kräftigen Skalpell glatt abschneiden. Den Handgriff kann man dann wie oben beschrieben aus Weißleim formen. Anschließend die Nägel in einer passenden Holzfarbe grundieren und wie z.B. von Seemannsgarn beschrieben dunkler lasieren. Voilá.

wefalck
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Mai 2011, 21:01:24
@wefalck

Das hatte ich bereits versucht. Nur erscheint mir der Nagel aus Holz hölzerner als die Drähte. Und das Bemalen wollte ich vermeiden. Ich werde bis zum Takeln warten, die sind schnell gemacht. Dann sehe ich, wieviel davon überhaupt noch zu sehen ist.

Trotzdem Danke für den Tip!

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 28. Mai 2011, 17:19:11
So, die Schiffszimmerleute melden Vollzug. Und haben der Mannschaft gleich ein Fässchen Bier spendiert, wegen der Verbastelung...

Die Gats müssten jetzt richtig sitzen und nebenbei fiel auch gleich noch etwas Holz für den Glockenstuhl ab.

Kann mir jemand sagen, warum der Hebel zum Läuten der Glocke zur Kuhl zeigen muss? War da etwa ein Seil angeschlagen, mittels dem die Glocke vom Batteriedeck aus geläutet werden konnte?

So würde es direkt vor dem Backfensterchen hängen und der Smutje könnte effektiv zum Essen fassen läuten. Aber es wurde doch eigentlich immer "Backen und Banken" gepfiffen??? Ich habe da so gar keine Ahnung.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 28. Mai 2011, 17:27:24
mal wieder sehr beeindruckend, Mr. Revier  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Nur weiter so!  :1:

Grüße Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 02. Juni 2011, 19:13:38
Vielen Dank, Brad.

Weiter mit dem Oberdeck. Auf der Back wurden einige Ringbolzen installiert. Und das hintere Deck wurde mit den in der Mitte liegenden stärkeren Planken versehen (einfach aufgedoppeltes Furnier), womit auch gleich die unlogisch kurzen Plankenstückchen verschwanden. Dann kamen die Sülls drauf und das Steuerrad durfte Probe stehen. Es ist alles nur gesteckt, daher die kleinen Abweichungen von der Waagerechten und Senkrechten.

Nun warten wieder Gratings und Treppen, die gefertigt werden wollen. Wozu so ein Himmelfahrtstag doch gut ist...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 03. Juni 2011, 10:55:28
Deine Jupiter entwickelt sich prächtig.

Aber wenn ich das Steuerrad - so schön es ist - so sehe, dann empfinde ich das Rad selbst als doch etwas zu mächtig. Das ist ja oft bei den gekauften Steuern noch dramatisch dramatischer! Dicke Dinger, völlig unmöglich. Deins ist natürlich(!) um Welten besser als der zu kaufende Schrott. Aber wenn ich es so mit den Planken und dem Rest an Deck vergleiche, ... wie sehen das andere? Wie Du selbst?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 03. Juni 2011, 11:14:09
wieder sehr schöne Fortschritte  :klatsch:

Wegen dem Steuerrad finde ich es von Größe und Form her eigentlich stimmig. Vielleicht machst du mal ein Foto mit einer entsprechenden Figur daneben, um die Dimensionen einschätzen zu können. Das Rad animiert auf jedenfall mein gekauftes Steuerrad einer "Schönheits-Korrektur" zu unterziehen und es ein wenig handlicher für kleine Figurenhände zu gestalten ;)

Grüße Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: cookiemonster in 03. Juni 2011, 13:48:06
Ich muss mich outen.
Obwohl ich eigentlich kein Segler Fan bin, So lese ich heimlich still und leise hier mit. Allergrößten  :respekt:.
Aber wenn ich das hier so sehe kriege ich Lust auch mal so ein Schiff zu bauen.
mfg. cookie :winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. Juni 2011, 14:37:04
Zitat von: Marcus.K. in 03. Juni 2011, 10:55:28
Deine Jupiter entwickelt sich prächtig.

Aber wenn ich das Steuerrad - so schön es ist - so sehe, dann empfinde ich das Rad selbst als doch etwas zu mächtig. ... wie sehen das andere? Wie Du selbst?

@ Marcus, vielen Dank. Das Steuerrad entspricht in etwa dem der "La Venus" von Boudriot (ANCRE-Verlag, meine einzige entsprechende detailzeichnung dieser Baugruppe). Die Dicke am Durchmesser gemessen stimmt so ziemlich. Nur von der Seite gesehen, ist es etwa doppelt so breit, wie in CHAPMANS Plan. Das ist durch meine Herstellungsmethode jedoch nicht anders zu erreichen. Von der Seite ist es, bedingt durch das vollständig überplankte Hüttendeck (?) nicht sichtbar, so dass ich mir hier einen Kompromiss erlaubte. Ich stell mal noch ein Foro mit dem Steuermann ein, wenn der gefertigt ist.


@ alle: Vielen dank, das baut auf!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 05. Juni 2011, 17:44:59
Vielen Dank!

Weitere Werkelei später hat sich die zweite Kabine gefunden. Ich habe offenbar so große Toleranzen in der Bordwand, aber das sage ich Euch nicht, Ihr seht es bestimmt selber...  :-[
Jedenfalls habe ich noch zwei Bilder der Batteriedecks gemacht, da später nur noch zu erahnen sein wird, was sich da verbirgt. Damit man das Spill überhaupt wahrnimmt, werde ich wahrscheinlich die Spaken einkleben, denn die zumindest müssten durch die Gratings des Oberdecks zu sehen sein. Oder ich lege eine Grating geöffnet hin...

Wenn das Hüttendeck drüberkommt, werden die Kabinen auch nur noch eingeschränkt zu sehen sein. Und die "Inneneinrichtung"? Wahrscheinlich gar nicht mehr. Denn vor die Vorderen kommen ja noch die Treppen zum Hüttendeck hin. Und dunkel wird es ganz schön...  Aber was solls, ich wollte ja gerade dieses Schiff bauen.  ;)

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: HWB in 06. Juni 2011, 14:16:51
Dein Modell entwickelt sich ja prächtig! Das Foto mit dem Niedergang und dem Spill dahinter finde ich richtig großartig.  :klatsch:


:winken:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 06. Juni 2011, 16:39:31
Warum beplankst Du das Deck nicht nur teilweise?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. Juni 2011, 19:23:03
Zitat von: AnobiumPunctatum in 06. Juni 2011, 16:39:31
Warum beplankst Du das Deck nicht nur teilweise?

Weil es ungeheuer übt, ein Deck ganz zu beplanken. Und das ist ja mein erstes Holzschiff... Und es macht gewissermaßen Spaß.


Danke! Ich freu mich.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 06. Juni 2011, 19:48:21
... und Christian,

willst du, dass die Besatzung durch die fehlenden Planken fällt und sich verletzt??? Besatzung und Löcher im Gebälk - das geht doch nicht, zumindest nicht für mich persönlich :-)

Lieber Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 06. Juni 2011, 22:28:33
Ich kann Christian schon verstehen, durch die komplette beplankung geht leider sooooooooooooviel von Ulrich´s klasse arbeit veroren :blaw: ist wirklich schade.
Trotzdem weiter so  :klatsch: :klatsch:.
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Juni 2011, 17:48:04
Danke, allezamm!

Und etwas weiter.

Nachdem das Hüttendeck probeliegen durfte (die Decksbalken habe ich an das Hüttendeck geklebt, so bekommt es genau die richtige Form) machte ich mich an die Herstellung der heckwärts gerichteten Halterungen, die den Kranz des Heckspiegels tragen.

Dazu wurde, um die richtige Stärke zu bekommen, Ahorn-Furnier zweilagig verleimt. So entstand dünnes "Sperrholz", das neunlagig mittels Klebeband zu einem Block gebunden wurde. Darauf wurde der Planausschnitt geklebt und auf der Dekupiersäge vorsichtig ausgeschnitten. Der Block wurde nach den ersten Schnitten der geraden Seiten verschliffen, was schneller und einfacher geht, als die zerbrechlichen Teile einzeln zu schleifen.

Zum Schluss fiel der Block in neun baugleiche Teile auseinander, die nun an ihre Position gesetzt werden konnten.

Diese Teile werden eine beplankte Furnierform aufnehmen, auf die dann der Zierrat gesetzt wird. Dann müsste es nur noch mit den seitlichen Balken bzw. Trägern verbunden werden und so ziemlich stabil sein. Derzeit ist es sehr zerbrechlich.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Juni 2011, 13:32:21
Danke, Sirs.

Ich konnte das zerbrechliche Etwas nicht lange ersehen und habe es stabilisiert.

Zuerst nach dem Plan aus Sperrholzresten eine Schablone gesägt und damit gebogene Planken aus Ahorn-Furnier geschnitten. Diese sind 3mm breit. Deren Kanten wurden mit schwarzem EDDING "kalfatert" und dann vorsichtig zusammengeleimt. Das ganze verschliffen und zurechtgestutzt und dann an die Heckspiegelträger geklebt.

Jetzt scheint es, als ob Stürme auszuhalten sind.

Zum Schluss wurde nach einem Planausschnitt noch die Seitenbalken gefertigt und an den Seitentaschen angeklebt. Das Hüttendeck ist immer noch entfernbar und- ich werde den Heckkranz um die Kajüte noch mal neu aus FIMO machen müssen, damit alles richtig passt. Die obere Kartusche bleibt so, wie schon vorgestellt, aber die Seitenteile müssen neu werden, damit sie verdeckend wirken können.

Ein bissschen Show muss eben sein...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 12. Juni 2011, 13:45:03
Wie schon wo anders erwähnt klasse wird sie deine Jupiter :klatsch:
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. Juni 2011, 09:17:23
Vielen Dank, Sir. Das gibt Rückenwind!

Ich habe das Hackbord (Danke für den Begriff, McCool!) weiter verhackstückt.

Wie immer, zuerst einige Planken nach der Deckskrümmung laut Plan geschnitten, kalfatert mit EDDING und aneinandergeklebt. Dann auf einem Brettchen mittels der Schnitzmesser die Umrisse des Planes herausgearbeitet und verschliffen. Nach einer Passprobe dann am Modell verleimt.

Nun muss nur noch der "löchrige" und uneben erscheinende Rest an die Schiffsform angeglichen werden, Farbe drauf und dann die "Schnitzwerke" angepasst werden. Das wird wohl noch einige Stunden in Anspruch nehmen. Ich habe jedoch Zeit...

Ich bin am Heck mit einer Höhen-Toleranz von 10mm herausgekommen. Ich weiß nur nicht, woran es liegt. Die Deckshöhe entspricht dem Plan, die Hackbordbalken entsprechen dem Plan, die Stützbalken an Steuer- und Backbord entsprechen dem Plan, ich habe immer die selbe Planbasis verwendet ...

Ich vermute, ich baue die längste Seite eines Dreiecks, der Plan zeigt aber die direkte Draufsicht. Und a²+b²=c² und nicht b²=c². Vielleicht liegt es daran und es ist nur eine scheinbare Differenz. Ich muss jetzt die "Schnitzereien der Seiten-Stützbalken des Hackbordes um ca. 10mm länger machen. Das wird nicht weiter auffallen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 14. Juni 2011, 21:17:38
Sirs, ich habe tagelang gegrübelt, wie ich das komplizierte Geländer der Heckgalerie herstellen kann. Ich habe mir eine kleine Vereinfachung gegönnt. Die Ovale sind nicht dargestellt.

Aber der Reihe nach:

Zuerst wurde mittels ausgedrehmelter Ziehklinge ein Werkzeug zum Profilleisten herstellen gemacht. Dann wurden Profilleisten für die Geländer, Ständer und Streben hergestellt. Ich hoffe, Ihr könnt die Formen erkennen.

Dann wurde nach dem Plan eine Lehre hergestellt, auf der die Profilleiste, welche den Geländerfuß darstellen soll, gebogen werden konnte. Um die Form zu stabilisieren habe ich einfach eine Furnierleiste in der gebogenen Form geschnitten und drunterlaminiert. Sozusagen Profil-Sperrholz. Bisher ist alles Holz Nussbaum. Weil ich den gerade in den Maßen 2x2mm dahatte. Es hätte auch jede andere geeignete Holzart sein können, da das Geländer bemalt wird.

Nun wurde ein Planausschnitt auf die Lehre geklebt und die gebogene Profilleiste daran ausgerichtet und fixiert.

Die gezogenen Profile für die Sprossen werden nun abgemessen und an der einen Schmalseite mit einem Tröpfchen Holzleim an der Profil-Leiste angeklebt. Danach ausgerichtet und trocknen gelassen. Weiter mit der zweiten, usw. Entsprechend Plan folgten immer wieder die Ständer, welche ebenfalls aus gezogenem Profil bestehen.

Zum Schluss, nach dem Trocknen, wird mit dem scharfen Stemmeisen nach Maß abgestochen.

Dann kommt die mit Leim einseitig bestrichene obere Profilleiste des Handlaufes drauf. Fixieren und trocknen lassen.

Nun muss ich es nur noch vom TESA runterbekommen ohne es zu vers.... .

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 14. Juni 2011, 23:31:40
Das wird ein wunderschönes Geländer :klatsch:
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 15. Juni 2011, 11:42:55
sehr, sehr schön - meine Hochachtung vor so viel Handwerkskunst  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Gruß Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Seemannsgarn in 15. Juni 2011, 11:44:59
Tiefe Verneigung.
Smg
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Juni 2011, 21:41:25
Heckgalerie-Geländer montagebereit.

Vielen, vielen Dank, es macht richtig Freude, wenn so viel Zuspruch kommt.
Kann ich derzeit gut gebrauchen.

Ich habe das Geländer ohne Probleme herunter bekommen. Holzleim klebt also nicht so fest auf Tesa. Das werde ich mir gleich mal merken.

Hier seht Ihr die Passprobe auf der Galerie des Hecks.
Unergründlicherweise ist die linke und die rechte Seitengalerie 2mm zu hoch und dass muss, um ein harmonisch gebogener Abschluss zu werden, wieder runter. Und nochmal neu beplankt werden. Das wird mich schon noch ein Weilchen beschäftigen. Erst mal muss ich mich trauen, die Messer und Feilen anzusetzen.

    Grüße!

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 21. August 2011, 21:05:10
Hallooooo!

Ich hatte Gelegenheit, Mann ist das derzeit schwül..., an der Galionsfigur weiter zu arbeiten.

Zuerst musste Jupiter Probe liegen. Da der Adler nur in der Perspektive und von Steuerbord gezeichnet ist, aber irgendwie fliegend um die Galionsschegspitze herum angebracht ist und zudem, so interpretierte ich zumindest die Zeichnung, auf oder über bzw. hinter einer Wolke fliegt, konnte ich meiner Fantasie etwas freien Lauf lassen.

FIMO hat ja bekanntlich die Konsistenz etwas weicheren Kaugummis bzw. von der normalen Kinderknete. Daher musste ich auf einem Blatt Papier modellieren.

Zuerst wurde FIMO platt ausgewalzt so ca. 3/4 mm dick. Da ist genug Masse zum Verarbeiten dran. Ich schnitt die grobe Form der Flügel direkt neben Jupiter aus, um ein harmonisches Verhältnis zu bekommen. So im direkten Nebeneinander ist der Größenvergleich einfach leichter.

Dann wurde die Messerspitze für das Ausschneiden der Federn und das Formen der Federn benutzt. Dazu die Messerspitze einfach von rechts nach links (ich bin manchmal Linkshänder) immer wieder nebeneinander leicht am unteren Flügelrand eindrücken. Und dann etwas versetzt eine weitere Reihe Spitzeneindrücke darüber legen. Vermeidet bitte eine gewisse Regelmäßigkeit, das Federkleid sieht sonst zu künstlich aus!

Aus einer Wurst wurde dann der Kopf- und Brustbereich geformt und mit den selben "Federn" versehen.
Der Körper musste dann ohne die Flügel am Scheg Platz nehmen. Ich habe für meine Finger genug FIMO überstehen lassen. Das Material ist so weich, dass es leicht an Jupiter und das Scheg anzudrücken ging. So bekam ich automatisch eine Negativform im Körper des Adlers. Der Körper ging dann solo für 15 Minuten bei 125°C in den Ofen zum Backen.

Nach dem Auskühlen wurde Jupiter und Adlerkörper am Scheg angebracht, passt perfekt. Direkt am Adlerkörper wurden jetzt die Flügel angebracht und vorsichtig verbunden. FIMO lässt sich mehrfach verbacken. Ich habe bisher bis zu vier aufeinander folgende Bauschritte so verbunden. Dann wieder zum Backen.

Nun konnten die Flügel ausgerichtet und noch etwas unterfüttert werden. Dann wurde die Wolke angebracht und für die Finger noch Material untergelegt (daher die unförmige Form an der Unterseite). Wieder backen.

Nach dem Auskühlen wurde mit dem Messer das überflüssige Material abgenommen und letzte Feinarbeiten am Fräser der DREMEL erledigt.

Nun harrt es der Bemalung.

Die Seitentaschen haben Ihre Planken außen bekommen und nach einer Passprobe der Reeling der Galerie am Heck passt es perfekt. So kann es weitergehen...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 21. August 2011, 21:31:09
einfach nur großartig!  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Grüße Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 21. August 2011, 23:05:26
Kann mich Marcel nur anschließen klasse klasse arbeit  :klatsch: :klatsch: :klatsch:
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 22. August 2011, 07:27:44
Klasse geworden  :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. September 2011, 21:09:36
Vielen Dank!

Am Galion muss ich einiges rekonstruieren. Unter anderem deshalb traue ich mich derzeit nicht so richtig weiter. Auch sind ja, wie bereits vorgestellt, die Konstruktionen nicht gerade unkompliziert. Um erste Fixpunkte festzulegen, habe ich die Bugsprietzurring probehalber angebracht.

Alle Teile des Galions sind nur in der Seitenansicht und in einer Perspektive sowie in einer Ansicht von vorn zu sehen. Ich werde also noch etwas konstruieren müssen. Ich versuche alles zu dokumentieren.

Hier erst mal die Zurring als Übung, um am Bugspriet die Position der Klampen zu finden.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 22. September 2011, 20:55:09
Ich habe inzwischen mit den Schloiknien (?) am Scheg begonnen. Da ist ein für mich überaus kompliziertes Bauteil, da es sich in alle Himmelsrichtungen verwindet. Ich habe die Fertigung für mich so gelöst:

Zuerst im Plan eine Vorderansicht konstruiert, da nur Seitenansicht und aus einem anderen Plan eine Draufsicht existieren. So kann ich mir die Form am Modell besser vorstellen.

Dann aus der Seitenansicht des Planes und starkem Sperrholz eine Form hergestellt. Die Form deshalb, da ich die Knie aus zwei Teilen aufbauen will.

Zuerst die obere, bei vielen Modellen gezeigte Form, die dem Verlauf des Galions bugwärts folgt und sich an den Schiffsrumpf anschmiegt. Sie ist nur in eine Richtung verbogen und kann aus vier Furnierblättern in der Form leicht laminiert werden. Dazu werden die Furnierblätter ausreichend breit geschnitten (Draufsicht nutzen!) und verleimt. Pressen und warten. Wenn die laminierte nunmehr gebogene "Sperrholzplatte" ausgehärtet ist, wird die Draufsicht aufgezeichnet und die Form auf der Dekupiersäge ausgeschnitten. Übermaß für Rumpfkrümmung beachten!

Nun kann das kompliziert geformte untere Stück ausgeformt werden. Dazu werden aus den übrig gebliebenen Furnierblättern einfach neue Schichten untergeleimt und nach dem aushärten verschliffen. Durch das vorgefertigte obere Teil sind die Maße der Ränder klar und es geht einfacher beim Verschleifen.

Dann anpassen am Modell. Passt. Ankleben. Sch*;#.!  >:(  Ich habe bei der Passprobe vergessen von unten drunterzugucken. Nun kann ich einen Spalt kaschieren. Geht aber mit etwas Furnier leicht.

Nun kann  fein verschliffen werden und es kommt oben drauf eine gezogene Zierleiste.

Die vorher vorhandene Bemalung des Schegs habe ich wegen der besseren Haltbarkeit der Klebestellen (Holz auf Holz) abgezogen und so die Farbe wieder entfernt. Das kommt wieder drauf, wenn alles so weit fertig ist.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 06. Oktober 2011, 14:45:50
Hallo!

Es geht ein klein wenig weiter mit den Schloiknien.

Ich habe das untere und das Obere angebracht und aus einer mit einer Profilklinge gezogenen Nussbaum-Leiste (2*2mm) welche dann ca. 0,8*1,8mm im Querschnitt maß, die Zierprofile hergestellt und aufgeklebt. Geklebt wurde mit PONAL-EX.PRESS in Etappen und somit direkt am Objekt gebogen. Ging erstaunlich gut, ist wohl auch dem dünnen Material geschuldet. Spalten und Unebenheiten müssen noch beseitigt werden, dann kann mit dem Anpassen der Regeln und Spanten am Galion begonnen werden. Vor der Endmontage muss noch einiges geschehen, hoffentlich reicht die Geduld.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 09. Oktober 2011, 18:50:06
Ein Entwurf für die Schiffsführung.

Der Kapitän, ein Offizier dahinter und der Erste auf dem Oberdeck. Originale waren schwedische Infanteristen von HÄT, leicht umgebaut (Gewehre sowie Tornister abgesäbelt) und in Fantasiefarben bemalt. Ist ja auch ein Privateer.

Kann man das als stimmig bezeichnen oder sind zu grobe Schnitzer darin?

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 09. Oktober 2011, 19:44:11
jup, schaut stimmig aus und auch schön bemalt  :P - gab es auch Marineinfanterie an Bord, dann würde der eine oder andere Seesoldat bzw. Offizier noch passen!?

Grüße Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 10. Oktober 2011, 09:46:41
Finde es auch sehr gelungen.

Wenn man sich dann noch die Fußplatte wegdenkt, könnten die fast mit gesetztem Hut in ihre Kabinen marschieren. Aber als Gentlemen nehmen sie den ja sowieso ab!

Hatten Offiziere der Privateer´s tatsächlich Uniformen an?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 11. Oktober 2011, 21:11:22
Zitat von: Marcus.K. in 10. Oktober 2011, 09:46:41
Hatten Offiziere der Privateer´s tatsächlich Uniformen an?

@Marcus: Keine Ahnung, aber die Freizeitkapitäne von heute haben ja auch eine. Zumindest eine Fantasieuniform.

Und eine Art Marineinfanterie wird wohl auch dazu kommen. Mal sehen, wie ich das lösen kann.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. Oktober 2011, 22:37:23
So, nach einem kurzen Farbexkurs weiter im Text.

Ich hatte ja lange überlegt, wie ich die für mich sehr komplizierten Mastschalen (?) herstelle. Nun, Ihr könnt es Euch bestimmt denken, ich bin wieder beim Furnier und der Laminiermethode gelandet!

Zuerst einen Mast hernehmen. Hier ist das der Bugspriet.

Dann ein Streifchen Furnier in den Maßen der Mastschale schneiden und ggf. weitere, um auf die nötige Dicke zu kommen. Was zuviel ist, wird später eh weggeschliffen.

Dann die für die Wuhlings gelassenen Vertiefungen herstellen, in dem einfach die zwischenliegenden Abstände durch Furnierstreifen gemacht werden. So sind alle Vertiefungen absolut identisch.

Um die gebogene Form zu bekommen, muss unbedingt der Faserverlauf des Furniers beachtet werden. Nie Quer zur faser, sondern immer mit der Faser montieren! Alles andere geht nicht bzw. bricht!

Mittels eines Bindfadens wurde das verleimte Furnier (der Leim sollte noch frisch drauf sein) in Form gezwungen.

Nun muss man es nur noch trocknen lassen, dann kann es geschliffen werden. Zum Schleifen habe ich irgendeinen passenden Rundstab als Unterlage genommen. Geht leichter.

Hier ein paar Ansichten.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 19. Oktober 2011, 00:08:30
Hallo Ulrich wieder eine saubere arbeit, langsam wirds ein Segelschiff. :klatsch:
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. November 2011, 15:58:41
Sirs,

Euer Wunsch war mir Befehl. Ich hatte sowieso vor, die Figuren ohne die Sockel im Schiff Platz nehmen zu lassen.

Hier mal der Blick zum Steuerrad mit dem Kapitän, dem Steuermann und einem Offizier vor den Kabinen.

Davor übt die Marineinfanterie.

Des weiteren wurden einige kleinere Malarbeiten erledigt. Nichts besonderes. Es zieht sich halt.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. November 2011, 12:44:41
Hallo Werftarbeiter!

Ich habe kurzen Prozess gemacht. Nachdem alle Rekonstruktionsversuche und Konstruktionsübungen nichts weiter als Holzmüll erbrachten, bin ich den rabiaten Weg gegangen. Bitte alle genau arbeitenden Modellbauer jetzt nicht weiterlesen!

Zuerst wurden die Galionsregelprofile gezogen und dazu wieder die bewährte Ziehklinge mit eingeschliffenem Profil genutzt.

Alle Biegeversuche verliefen bei dem dreidimensional gebogenen "Regelwerk" erfolglos im Sande. So habe ich zur Säge gegriffen und mittels Kerben eine Biegbarkeit hergestellt. Da jedoch die Regeln dadurch geschwächt wurden, mussten sie nun in zwei Schritten gebogen und jeweils zwischenverleimt und gehärtet werden. Das wurde mit PONAL.EXPRESS wegen der kurzen offenen Zeit erfolgreich absolviert.

Die Montage war dann rasch erledigt. Nun erfolgte ein erster Anstrich.

Die Galionsspanten werde ich später einsetzen und voraussichtlich aus verschiedenen Einzelteilen aufbauen. Das wird noch ein ganz schönes Gefummel!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 19. November 2011, 00:38:25
Hallo Ulrich!
Manchmal gehts nicht anders und das ergebniss sieht doch sehr gelungen aus ,viele wege führen nach Rom  ;) man mußja nicht immer den vorgeschriebenen nehmen.
mfg Christisan

PS: Die besatzung sieht klasse aus
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 21. November 2011, 14:45:51
Ich finde sowieso: das Ergebnis ist Entscheidend (" .. was hinten dabei rauskommt!" .. um mal ein Zitat zu gebrauchten  :D ) .. und das hier spricht doch für sich! Da Du ja sowieso alle möglichen Bauteile (Balken, Knie, etc.) mit Laminat "gefälscht" hast, spricht doch nichts dagegen, die hier ebenfalls als Multi-Material-Werkstoff-Bauteile auszuführen?! Tolles Bild! Geiles Modell! Superschöner Bericht!  Freu mich jedesmal, wenn´s was zu sehen gibt!!  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 21. November 2011, 15:05:53
ich mag mich meinen Vorrednern gerne anschließen - die B-Lösung ist dir doch super gelungen  :P  :1:

Grüße Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. November 2011, 21:54:15
Vielen Dank, ich mach dann mal so weiter...

Fast geschafft!

Das Galion hat nunmehr seine Spanten spendiert bekommen und wartet auf die liegenden Knie. Danach kommen die Farbe und zum Schluss die Gratings und die Abtritte. Ich hoffe, damit keine allzu großen Schwierigkeiten zu bekommen. Das bisherige Gefummel war nicht von schlechten Eltern!

Hier mal ein paar Bilder. Die Verzierung an den Außenseiten muss auch noch aufgebracht werden... Puh!

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 27. November 2011, 08:31:51
Die Galion mit dieser Galionsfigur ist wirklich schön geworden  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 27. November 2011, 11:49:45
mag mich Maxim gerne anschließen - das Vorderteil der Jupiter ist echt super geworden.  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Grüße Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 27. November 2011, 11:54:44
Das Vorderteil des Jupiters hatte ich gerade gelesen ...

Da spukt noch ein altes Bild im Kopf rum, dass ich nicht losbekomme ...

Überzeugende Arbeit! Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. Dezember 2011, 21:46:38
Dafi, dafi, ts, ts, ts.

Habemus locus!

Das Galion hat seine Gratings und den Abtritt für die Mannschaften spendiert bekommen. Nun muss zwar noch etwas geschliffen und gemalt werden, ich wollte es aber so zeigen, da man die Vorgehensweise besser sehen kann.

Für die Gratings müsst Ihr einfach ewas zurückblättern, die Fertigungsweise ist identisch. Nach dem Einbau wurden die noch etwas verschliffen, um eine etwas "gebogene" Form zu simulieren.

Die Toiletten bestehen aus Furnierstreifen, gelocht mit der Lochzange aus dem Bastelbedarf und eingeklebt mit PONAL EXPRESS. Die Köttelrutschen sind aus Weinflaschenverschlussmetallfolie und werden zuerst grob zugeschnitten, an der Klebe-Seite vielfach geschlitzt und dann über einen runden Holzstab zusammengerollt. Verklebt wurde mit Ponal, bei der großen Kontaktfläche geht das gut.

Dann müssen die nur noch unter den Sitz geklebt und dieser "verplankt" werden. Nun kann Platz genommen werden. Offenbar leidet der Mann an Verstopfung...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 21. Dezember 2011, 08:36:48
Nunmehr kann vor Anker gegangen werden.

Ich habe den ersten fertig. Mangels Originalplan eben den von der "La Venus". Der Zeichnung nach Nr. 183, "Ancre de bossoir".  Keine Ahnung, was das heißt.

Gefertigt nach der Laminiermethode, da ich kein Sperrholz verwenden wollte. Furnierblättchen geschnitten, Pläne draufgeklebt und auf der Dekupiersäge ausgeschnitten. Das Furnierpäckchen dazu mittels Tesa so umwickeln, dass es ein fester Block wird, das verhindert Ausbrüche.

Dann wurde der Anker aufgebaut und verleimt. Zum Schluss vorsichtig in Form geschliffen. Beim Balken war es durch die Laminiererei einfach den Durchbruch für den Anker herzustellen. Einfach ein Stück aus der Mittellage herausschneiden. Verleimt ergibt sich ein schönes regelmäßiges Rechteck als Öffnung.

Zum Schluss noch Bandstahl aus der Weinflaschenkorkenverschlussmetallfolie (Ich glaube, das war jetzt meine längste Wortkreation) drumrum und den "Stahl" mit schwarzer Ölfarbe gestrichen. Der Ring wurde aus Kupferdraht geferigt und harrt noch seiner Bekleidung. Die Fluken sind einfaches Ahornfurnier, in Form geschnitten.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 21. Dezember 2011, 15:24:46
eine duffte Arbeit, Ullrich  :P

Nur der Ring erscheint mir etwas groß oder täuscht sich der alte Mann wieder...?!  :woist:

Gruß Marcel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 21. Dezember 2011, 18:47:53
Dann müsste ja der ANCRE-Plan nicht stimmen... Ist jedenfalls danach gefertigt. *es fehlt ein ich habe keine Ahnung Smilie!*

Jedenfalls sind alle diese Ringe dort beeindruckend groß.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 22. Dezember 2011, 10:35:34
Wirkt wirklich etwas groß - aber vielleicht hatten die Franzosen einfach einen größeren .. ??
In jedem Fall handwerklich und vom ERgebnis her tolle Leistung!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Dezember 2011, 10:44:07
Jahr 2012!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 01. Januar 2012, 21:37:56
Gut gebrüllt, Löwe! .. wie hast Du den denn so hinbekommen?

Ach ja: ein gute Neues noch! Viel Erfolg, Glück und Gesundheit - und weiterhin viel Spaß mit dem Modell ...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2012, 22:17:16
Ich sollte wirklich mal die Vorschau-Funktion nutzen  :5:!

Danke, Markus!

So, die "Catheads" sind fertig. Hier habe ich es mir besonders einfach gemacht. Dabei kam auch eine etwas eigenwillige Form heraus.

Ich erinnerte mich, von meinem Großvater her noch eine Münze des Deutschen Kaiserreiches mit dem Wappen der Freien und Hansestadt Hamburg zu besitzen. Das Wappen enthält zwei schöne Löwenköpfe.

Gips habe ich noch zur Genüge und so war ein Abdruck fix erstellt. Nach dem Trocknen am Ofenrohr (2 Tage) versuchte ich eine Zinnguss, habe den aber sofort wieder verworfen. Ich kann Euch deutlichst nachfühlen, wenn Ihr die Zinngüsse der Verzierungen aus den Baukästen in die Tonne tretet...

Also wieder zum bewähren Fimo gegriffen und innerhalb von zwei Minuten waren mehrere Abdrücke erstellt. Ich habe Euch mal einen etwas eingefärbt, da kommt das Profil deutlicher raus.

Nach dem Härten im Ofen wurden die Köpfe der Wappenlöwen vom Rest getrennt und verschliffen, um Unebenheiten des Untergrundes zu beseitigen. Auch wurde das Material etwas dünner geschliffen. Dann mit Ponal Express angeklebt.

Zum Schluss, nach dem Härten des Klebers, wurden die Außenbereiche und der Übergang zum Kranbalken mit schwarzer Ölfarbe und der Löwe selbst mit gelber Ölfarbe bemalt. Nach einer Zwischentrocknung leicht drüberwischen um die Farbanteile, die zu viel waren, abzunehmen. Fertig. Vielleicht noch etwas mehr Höhen des Gelbes, aber das kann auch später geschehen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. Januar 2012, 21:31:20
Ich habe meinen ersten Ankerring bekleidet.

Nachdem ich zuerst nur Fitz und graue Haare bekam, man muss alles eben erst reifen lassen- demontiere ich den Ring und siehe da, alles ganz leicht.

Hier mal zur Veranschaulichung meine Methode. Zuerst Bild 1. Es enthält sechs Teilschritte, die zusammengenommen nicht mehr als zehn Minuten beanspruchten. Und das auch nur wegen so einer sau****** Klebertube, die Übelkeit hatte...  :12:

Also von oben links: Zuerst den unten offenen Ring nehmen und das Seil an dem Beginn ankleben. So ankleben, dass der unbekleidete Ring in der Anker-dings-öse verschwindet.
Dann das Seil unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen, drumwickeln und unten durch den Schlitz führen

und dann nach dem straffziehen zusammenschieben um keine Lücken zu lassen.

Fortfahren bis zum Ende. Dieses ebenfalls wie am Anfang verkleben.

Geschwärzt wurde der Schnelligkeit halber mit Tempera, zieht besser ein.

Dann den Ring wieder ansetzen, zusammendrücken, fertig. Nun kann der Anker angeschlagen werden (oder wie das Befestigen der Trosse heißt).

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 05. Januar 2012, 07:40:04
Klasse Detail  :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 08. Januar 2012, 19:59:06
Vielen Dank, Sirs!

Da ich ja schon seit Jahren ein Stück Ankertrosse von meiner LEGO-Reeperbahn herumliegen habe, wurde der Anker gleich mal angeschlagen (? sagt man so?).

Ich habe mich hier nach MONDFELD und ANCRE gerichtet, die verwenden für einen Hauptanker den Ankerknoten. Ich ging davon aus, dass eine solche Fregatte mindestens so schwere Anker hat, dass der Ankerknoten auch passt.

Also Tauende sichern, dann einfädeln und in Form legen und mit Dafis Powerspleiß beginnend einfach die Bindungen des Knotens anbringen. Hier bewährte sich eine alte Nähnadel. Der Faden wurde mittels eines kleinen Leimtropfens fixiert. Mit bloßem Auge eigentlich nicht zu sehen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Tudor in 08. Januar 2012, 20:01:41
Den Begriff "anschlagen" kann man bedingt nehmen. Ich kenn's hauptsächlich im Kontext, dass man z.B. einen Schlauch anschlägt (also irgendwo draufschraubt/anschließt).

Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: wefalck in 08. Januar 2012, 21:43:32
Segel werden auch angeschlagen. Ist ein gebräuchlicher Terminus im maritimen/technischen Kontext.

wefalck
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 10. Januar 2012, 08:17:55
Also anschlagen. Danke!

So, und das Tau für die Ankerboje (oder die Leine?) ist angeschlagen. Mit drei Wuhlingen. Vorlage war MONDFELD "Schiffsmodellbau" Seite 203. Der ANCRE-Plan schweigt sich darüber aus.

Das Tau ist schnell mal auf der LEGO Reeperbahn geschlagen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 10. Januar 2012, 08:28:54
Kannst Du mal detailiert -wenn nicht schon geschehen, und ich es einfach nur überlesen habe- auf Deine Reeperbahn eingehen. Legosteine habe ich reichlich im Keller eingelagert. So könnte ich sie wieder einer sinnvollen Verwendung zukommen lassen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 24. Juni 2012, 22:11:58
Vielen Dank Euch allen!, Reeperbahn, da war doch was... , ich muss mal die Bilder raussuchen.

Da ich mich immer noch nicht traue die Decks einzukleben, bastele ich an der Ausrüstung herum. Na, die muss ja auch mal gemacht werden.

Hier das Kompasshaus.

Zuerst einen "Kompass" (Durchmesser 3mm) gedruckt. Den gleich mehrfach, was sich auszahlt.

Dann einen Furnierstreifen geschnitten und zusammengeklebt, um auf die nötige Dicke zu kommen. Darauf dann einen Streifen ausgedruckter Kompasse. Dann die Lochzange eingesetzt und nach dem Trocknen zig Kompasse ausgestanzt. Man sieht, es gelingt nicht bei allen, exakt rund und mittig zu werden.

Das Kompasshaus wurde aus zig Furnierplatten aufgebaut und verleimt. Die Methode wurde schon von Euch allen vorgestellt, da verzichte ich auf Details. Nur so viel, die Lampenkammern haben runde Löcher zum Kompass hin, da half die Lochzange (1,5mm Durchmesser) sehr!

Sie fand auch Verwendung bei den an den Beinen befindlichen Bögen.

Nun muss ich nur noch Steuermann und Steuerrad wieder demontieren, da die beiden 5mm zu weit Bugwärts sitzen (Da geht der Mast direkt durch Kompasshaus!  :-/ )

Bis zum nächsten Fiasko alles Gute!

Ullrich.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 24. Juni 2012, 23:35:41
Hallo Ulrich!
Wie immer eine tolle arbeit :klatsch: :klatsch:
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 25. Juni 2012, 09:59:30
 :P  :klatsch: Sehr schön .. einzig die Unterkante des Unterbaus sieht etwas .. hm.. fransig aus? Oder scheint das nur so?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 25. Juni 2012, 18:30:18
Danke!

Und hier noch ohne Grate. Ich hatte vergessen die wegzufeilen. Ging mit einer streichelnd geführten Rundfeile des Schlüsselfeilensatzes ausgezeichnet.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. Juni 2012, 11:19:51
Ich werde das Kompasshaus zu einer Whiskey- und Rum-Bar in der Kapitänskabine befördern. Der Abstand zwischen Mast und Steuerrad lässt es nicht zu, dass der Kompass abgelesen werden kann. So ergibt sich die Gelegenheit, ein neues Möbel mit zwei Kompassen und einer mittig platzierten Lampe zu erstellen. Die Planzeichnung sieht in der Draufsicht auch ein so breites Häuschen vor, dass beide Varianten möglich sind. Leider verstellt das Kompasshaus dann den Blick auf das Steuerrad etwas. Aber der Dienst erfordert halt Opfer!
Bis bald!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. Juni 2012, 22:47:06
Beförderung erfolgt und neues Kompasshaus angeheuert. 1mm in der Dicke eingespart! Passt.

Und der Steward muss nicht mehr so weit laufen, sondern kann gleich servieren.

Prost!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 27. Juni 2012, 18:17:59
Cool - ne Hausbar .. find ich toll, dass Du so an das Leibliche Wohl des Kapitäns denkst  :6: .. aber sieht auch wirklich gut und passend aus, das Kompass-Häusschen. Wann wurden denn zwei Kompasse eingeführt? Oder war das dem Verantwortlichen Kommandierenden überlassen, welche und wie viele Kompasse verwendet wurden? Weiss das wer?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 15. Oktober 2012, 08:31:24
Zitat von: AnobiumPunctatum in 10. Januar 2012, 08:28:54
Kannst Du mal detailiert -wenn nicht schon geschehen, und ich es einfach nur überlesen habe- auf Deine Reeperbahn eingehen. Legosteine habe ich reichlich im Keller eingelagert. So könnte ich sie wieder einer sinnvollen Verwendung zukommen lassen.

Sorry, Anobium, hatte ich überlesen.

Hier der Link (http://www.modellboard.net/index.php?topic=39213.0) zu Bericht zur Reeperbahn.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 28. Oktober 2012, 16:50:49
Wieder mal ein Werftzeichen bzw. ein Zeughauszeichen von mir.

In der bereits vorgestellten Weise wurden die 12 Pfünder und ihre Lafetten begonnen. Zuerst aus einem Buchen-Rundstab 5mm (der Härte wegen) einen Rohling gefeilt (ich nutzte dazu die Bohrmaschine und Schlüsselfeilen).
Der Rohling wurde mit Handcreme eingefettet und dann eine Gipsform hergestellt. Zwei Tage Trocknungszeit im Heizungskeller!!!

Flugs den Campingkocher angeworfen und in einer Schnapsflaschenverschlusskappe Zinn (bleifrei!) geschmolzen und gegossen.

Die Lafetten bestehen sämtlichst wieder aus -zig Furnierstreifchen und Scheibchen, "... the same procedure as last year...".

Die Stücke wurden mit einer einfachen Lehre aufgebohrt. Dazu erst einen Rundstab mit der Kalibrierung des Rohres mittig gebohrt (rund 1,5mm) und dann eine Führung für die Rohre mittig hinein (rund 5mm). Die Lehre auf den Kalibrierungsbohrer gesteckt, so dass die Rohraufnahme über die Bohrerspitze hinausragt. Nun kann das Rohr in die Führung geschoben werden, ist so zentriert und es kann "freihändig" gebohrt werden. VORSICHT, das Rohr kann sich festfressen und dann müssen die Finger in Sicherheit! Ich bohre so ca. 5mm tief. Das reicht gemeinhin, ich will ja nicht damit schießen!

Die Rohre werden dann noch geschwärzt mit einem SCHNEIDER Permanent-Marker, das geht fix. Die Bolzen wurden aus abgedremelten Nägeln gefertigt und eingeleimt.

Nun muss noch weiter montiert, ausgerüstet und bemalt sowie getakelt werden.
Bis bald wieder!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: wefalck in 28. Oktober 2012, 17:06:56
Die 'Permanent'-Marker sind übrigens nicht so permanent wie man denken möchte. Permanent bedeutet nur, daß sie nicht wasserlöslich sind. Sie verblassen aber mit der Zeit. Ich würde nach Zinnbrünnierung bzw. -patinierung Ausschau halten.

Man sollte auch verifizieren, ob die Geschütze schwarz gemalt waren oder brünniert (d.h. wiederholt mit Essig abgerieben und dann mit Leinöl eingelassen, was eine dunkelbraune Farbe ergibt). Die Gepflogenheiten waren je nach Marine unterschiedlich.

wefalck
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 28. Oktober 2012, 18:27:28
Cool, es geht weiter  :mariinee:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 28. Oktober 2012, 21:13:45
Klasse, dass Du Deinen Baubericht fortführst. Das Modell ist eine echte Augenweide. Und wahnsinnig lecker  :D
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Oktober 2012, 19:37:47
Zitat von: wefalck in 28. Oktober 2012, 17:06:56
Die 'Permanent'-Marker sind übrigens nicht so permanent wie man denken möchte. Permanent bedeutet nur, daß sie nicht wasserlöslich sind. Sie verblassen aber mit der Zeit. Ich würde nach Zinnbrünnierung bzw. -patinierung Ausschau halten.

Man sollte auch verifizieren, ob die Geschütze schwarz gemalt waren oder brünniert (d.h. wiederholt mit Essig abgerieben und dann mit Leinöl eingelassen, was eine dunkelbraune Farbe ergibt). Die Gepflogenheiten waren je nach Marine unterschiedlich.

wefalck

Vielen Dank, Wefalck, das wusste ich noch nicht. Nach dem aber meine Fregatte als Privateer sparsam mit den Ressourcen umgeht, werden die Rohre wahrscheinlich so bleiben. Ich habe hier keine bestimmten Typen als Vorbild. Meine letzten Originale hatte ich auf dem Königstein gesehen, die sahen allerdings bereits etwas mitgenommen aus...
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 04. November 2012, 10:25:14
Kanoneneinbau ist wegen der offenen Baustellen noch nicht.
Ich habe mich zumindest getraut, das Backdeck und die beiden Deckteile neben der Kuhl einzubauen. Für die Decks neben der Kuhl wurden Säulen benötigt und aus dem inzwischen vorhandenem Leiternfundus zwei passende Niedergänge entnommen.

Die Säulenfertigung erfolgte auf der selbst gebastelten DREMEL-Halterung, welche ein passendes Gegenstück erhielt um einen Schaschlykspieß aus Holz aufzunehmen.

Diese Spieße passen gut in die Aufnahme der DREMEL, welche für die etwas breiteren Schleifwerkzeuge konzipiert wurde. Sie ermöglicht das rutschfreie Arretieren. Genau gegenüber wurde in einem Stück Sperrholz eine Bohrung in der richtigen Höhe angebracht, so dass ein Widerlager entsteht, in dem der Spieß frei drehen kann.

Nun musste auf der Werkzeugunterlage, denn ich wollte ja nicht freihändig arbeiten, eine Plankopie mit TESA festgeklebt werden. Dann kamen die Schlüsselfeilen zum Zuge. Man hat sehr schnell raus, bei wie viel Druck einem alles um die Ohren fliegt. Ich hatte so ca. 15-18.000 Umdrehungen eingestellt und konnte die Feilen feinfühlig über die Rohlinge gleiten lassen. Ziemlich schnell war die Form erreicht.

Die Säulen wurden mit ihrem Fuß alle gleich lang abgeschnitten und das Kapitell, da nur schwer zu sehen, zum Ausgleich eventuell vorhandener Höhendifferenzen etwas länger belassen. Der Einbau war dann eine Mess-, Schleif-, Mess- und Anpassaktion, die etwas Fingerspitzengefühl erforderte. Nun ist aber alles an seinem Platz. Noch die Niedergänge eingebaut und die Gratings verleimt, nun kann es weiter gehen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 04. November 2012, 19:07:30
sieht klasse aus kann jtzt aber nicht mehr schreiben werde von 2 Graupapageien belgert :5:
,mfg Chjristian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 05. November 2012, 14:13:44
Das sieht einfach irre gut aus!  :P
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 17. November 2012, 18:58:00
Vielen Dank, das spornt ungemein an!

Allerdings kommen derzeit tausende andere Sachen dazwischen, so dass ich hier nur ein paar kleine weitere Impressionen zeigen kann. Ich habe mir das Wischiwaschihandy von meiner Frau geborgt, um es mal in die Kuhl zu stellen,da andere Kollegen hier das ähnlich handhabten. Leider sind die Bilder etwas dunkel und körnig geworden.

Im letzten Bild baumelt übrigens eine Lenzpumpe. Die haben wohl zu heftig gelenzt...

Nein, eine Frage an die Experten: Im Oberdeck sind vier Öffnungen für die Pumpen, die auf dem Batteriedeck stehen. Diese Öffnungen sind aber so weit vom Mast entfernt, dass die Seile zur Bedienung der Pumpen nicht einfach an einer Spake (oder sowas) am Mast angeschlagen werden können, um dann mittels dieses Hebels zu lenzen. Die Seile würden scheuern. Und die Mannschaften, die lenzen müssen, die würden sich gegenseitig behindern.

Gibt es eine Darstellung des Pumpenbereiches, bei dem diese Spaken an einer Art Gerüst oder Säule auf dem Oberdeck befestigt wurden??? Ich habe wieder mal keine Ahnung...

Fragt ein rätselnder Revier.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Dezember 2012, 22:03:03
Hallo zusammen!

Die Feiertage sind vorüber und der Geist ist mächtig erschlafft.
So stellte ich mir die Aufgabe, aus dem Plan 43 (No. 1) (Link (große Datei!)) (http://www.sjohistoriska.se/ImageVaultFiles/id_3073/cf_1786/43.JPG) die Hecklaterne herauszuzeichnen und zu bauen.
Sie soll verdreifacht, wie in Plan 03 (No. 3) (Link (große Datei) (http://www.sjohistoriska.se/ImageVaultFiles/id_3029/cf_1014/03.JPG) zu sehen, am Heck angebracht werden.

Aber nunmehr liegt die letzte gelöste Geometrieaufgabe einige Jahre zurück und die Galionsregeln hatte ich irgendwo in der geistigen Rumpelkammer versenkt. Also saß ich mit leerem Hirn und ausdruckslosen Augen vor dem Rechner (was für ein Wortwitz, der weiß ja nicht mal, was zu rechnen wäre, geschweige denn ich...) und grübelte.

Nach zwei erfolglosen Papier-Modellen und einer verdruckten Kopiererfolie wusste ich nicht mehr weiter, bis mich auf einmal die Idee anfiel. Wie immer unvermutet und von hinten.

Zuerst, was ist uns gegeben nach dem Plan? Eine auf einem kleinen regelmäßigen Sechseck stehende, schief nach achtern geneigte Laterne mit einem großen regelmäßigen Sechseck als Abschluss. Darauf eine Haube und das Ganze steht auf einem Fuß. Ebenfalls sechseckig. Aber damit schlage ich mich später herum.

So sind alle Seiten schief und nur die Sechsecke liegen parallel zueinander, keine der sonstigen Linien. Also mussten alle Verbindungen zwischen dem Fuß und der Haube ermittelt werden. Rechnerisch und geometrisch gezeichnet.

Das Ziel ist, eine Abwicklung des Laternenglaskörpers zu erhalten, der dann wie bei Bernds ,,HMS Pandora" zu sehen, aus Druckerfolie erstellt werden soll. Deshalb, weil raschest zig Exemplare vervielfältigt werden können und neu ausgedruckt schnell montagebereit sind.

Zur Konstruktion eines regelmäßigen Sechseckes siehe die WIKIPEDIA (Link) (http://de.wikipedia.org/wiki/Sechseck)
Also zuerst das Sechseck der Haube konstruiert. Dann den Abstand vom Rand der Haube zum Rand des Fußes ermittelt und das Sechseck des Fußes ebenfalls konstruiert. Beide liegen der Einfachheit auf einer Linie und nun können die jeweiligen Ecken verbunden werden (Hilfslinien ziehen!). Überhaup gilt: Hilfslinien immer so dünn wie möglich!

Es gilt folgendes: Beide Sechsecke liegen in der Ebene parallel, daher ist die Höhe übereinander immer gleich! Wenn man nun die Sechsecke betrachtet, so fällt auf, dass die verbindenden Hilfslinien (z.B. hier die linken oberen Ecken) genau der Seite a eines rechtwinkligen Dreieckes (LINK zur WIKIPEDIA) (http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtwinkliges_Dreieck) entspricht. Die Höhe ist ja aus dem Plan bekannt und sie ist die Seite b des rechtwinkligen Dreieckes und so kann die achterliche Laternenstrebe leicht mit dem Satz des Pythagoras (LINK) (http://de.wikipedia.org/wiki/Satz_des_Pythagoras) errechnet werden.

Ebenso bei den anderen Streben verfahren, es muss nur die Hälfte berechnet werden, da die anderen jeweils gleich lang sind.

Für die Konstruktion hat man nun die nötigen Maße. Ich habe vielleicht etwas umständlich konstruiert, aber ich habe halt einen ...Kopf....

Konstruiert habe ich in zwei Schritten. Erster Schritt:

Die nach "oben" vom großen Sechseck abgehende Fläche erhält man, indem man am kleinen Sechseck in den oberen zwei Eckpunkten Senkrechte errichtet und von den jeweiligen Eckpunkten des großen Sechseckes die ermittelten Strebenlängen auf diese Senkrechte hin abträgt. An diese Schnittpunkte muss nun die Kante des kleinen oder großen Sechseckes hin parallelverschoben werden und man erhält die gesuchte erste Fläche.

Nach rechts im Uhrzeigersinn weiter. Über den Ecken des kleinen Sechseckes wieder Senkrechte errichten und nun erst von der rechten unteren Kante der ersten Fläche das Maß der rechten Strebe auf die linke Senkrechte überragen. Auf der rechten Senkrechten nur das ermittelte Maß der zweiten Strebe abtragen (w.o.). Zum Schluss wieder parallelverschieben und die zweite Fläche ist fertig.

Die dritte Fläche erhält man ebenso, über den Ecken des kleinen Sechseckes wieder Senkrechte errichten und nun erst von der rechten unteren Kante der zweiten Fläche das Maß der rechten Strebe auf die linke Senkrechte überragen. Auf der rechten Senkrechten nur das ermittelte Maß der dritten Strebe abtragen (w.o.). Zum Schluss wieder parallelverschieben und die dritte Fläche ist fertig.

Die vierte Fläche wird wie die erste ermittelt, nur unter Benutzung der Länge der vierten Strebenlänge.

Dann habe ich die Flächen mit einer "Bleiglasunterteilung" in der jeweiligen Hälfte versehen und die einzelnen Flächen gruppiert. (Ich arbeitete in COREL)

Nun mussten diese nur noch zu der oben zu sehenden Abwicklung zusammengeschoben werden und zigfach kopiert, um Verschnitt verschmerzen zu können.

Die Zeichnungen sind für 1:72, allerdings Auflösungsbedingt ggf etwas gröber..., Ihr könnt sie frei verwenden und herunterladen, ich habe die ja selbst erstellt. Wenn ich die runterskaliert habe stell ich sie noch ein.

Hier ein paar Bilder des Glaskörpers, er hat parallele Ober und Unterseite und ist nach achtern schief, wie im Plan.

Die vierte Fläche habe ich doppelt dran. Einmal mit und einmal ohne "Fensterkreuz", um dort kleben zu können. Mit der richtigen Menge Kleber wird alles durchsichtig, da muss ich noch üben.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. Dezember 2012, 10:05:23
Hier noch die Zeichnung zu Eurer Verwendung. Ich hoffe, es geht so.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 30. Dezember 2012, 10:43:00
Hi Uli,

schau mal hier (http://www.admiraltymodels.com/Lantern_document_combined.docx). Das Tutorial zum Bau einer Laterne ist richtig gut,
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. Dezember 2012, 13:31:35
Es gebrich am aktuellen WORD. Ich kann nur .doc Dateien lesen. Kannst Du die Datei umfummeln?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 30. Dezember 2012, 17:10:49
Hallo revier,

du hast Post, schau Mal, ob es wegen der Größe durchgegangen ist :-)

Lieber Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 30. Dezember 2012, 17:20:54
Hi Uli,

schick mir bitte eien PN mit Deiner Mailadresse. ich kann das Dokment auch gerne in ein PDF konvertieren.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. Dezember 2012, 17:55:17
Vielen Dank, ich habe es erhalten, es ist einfach wunderbar.

Hier für diejenigen, die breitere Rahmen/Sprossen benötigen eine weitere Datei:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Januar 2013, 14:14:11
Hier erste Montage und Lösungsversuche mit dem Laternenkorpus.

Dank einer freundlichen Mitteilung habe ich mir über verschiedene Fertigungsschritte nicht mehr so viele Gedanken machen müssen und konnte nach kurzer Vorbereitung gleich mal loslegen.

Sechsecke erzeugt und ausgedruckt, diese auf dreifach verleimtes Ahorn-Furnier geklebt, (damit hatte ich die richtige Dicke von vornherein "eingestellt") und an die Dekupiersäge. Gefühlvoll ausgeschnitten und einmal probeweise verschliffen und angeklebt. Und prompt verkehrt angeklebt, da die Schrägrichtung nicht beachtet wurde.

Aber so könnte es gehen. Die verschiedenen Sechsecke markieren die unterschiedlichen Schleiftiefen für die Krümmungen.

Die Kerzen sind mal aus, da das Schiff bei Tag unterwegs ist. Und für eine Öllampe war es mir zu kompliziert. ...

Kerze ist Schaschlykspieß, beim Abtrennen auf dem Dremel mittels angelegter Laubsäge bleibt ein kleiner Grat, der perfekt einen Docht simuliert, nachdem er mit Eddind geschwärzt wurde.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 01. Januar 2013, 17:33:28
Prima geworden. Freut mich, dass die beschreibung hilft und ich kann live sehen, awas ich mir da vorgenommen habe.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 02. Januar 2013, 22:03:02
So, nunmehr sind drei Laternenkörper fertig. Schwierig wird nun die Montage an der Heckreling. Mal sehen, wie das gehen wird.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Der Hoff in 02. Januar 2013, 22:13:48
Fantastisch  :klatsch: Was kann ich sonst dazu beitragen  ?( eigentlich nur Fantastisch

:winken:

Georg
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Universalniet in 03. Januar 2013, 00:26:45
Absolut überzeugend!  8o
Ich bin gespannt wie es weitergeht!

Gruß,

Marc
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 03. Januar 2013, 09:05:20
Wow. Das sieht klasse aus. Ich habe für die Laterne bei meiner Sloop Ätzteile, aber die Idee mit der Folie werde ich übernehmen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: JollyRoger in 03. Januar 2013, 14:48:34
Hallo Ulrich!
Klasse arbeit deine Hecklaternen besser als so manche die es zu kaufen gibt.
mfg Christian
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: jaerschen in 04. Januar 2013, 02:17:41
Endlich mal eine Vorgehensweise die mir auf Anhieb sympathisch ist. Gefällt mir ausgesprochen gut  :klatsch:
Ist in mein Notizbuch aufgenommen  :D
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 05. Januar 2013, 18:14:48
Vielen Dank, das baut auf!

Mit den Mastschalen (?) geht es nun endlich einmal mit dem Schiff direkt weiter. Ich habe mich ja ewig nicht rangetraut, im Nachhinein war es einfacher als gedacht. Zumindest bei der ersten am Großmast. Ich habe den Plan hoffentlich nicht falsch verstanden, aber Boudriot und Co. haben wahrscheinlich einen kleinen Fehler in ihren Zeichnungen bei den Mastschalen, der mich heute schier verzweifeln lies. Ich habe mich dann entschieden, die Zeichnung teilweise zu ignorieren und es so zu bauen, wie es mir logisch erschien. Planposten ist ja leider nicht möglich, ich versuche es so zu beschreiben, dass es nachvollziehbar ist.

Zuerst wurden aus Furnier Streifen geschnitten, die die unterschiedliche Dicke der Mastschalen in den verschiedenen Höhen aufbauen sollen.

Furnier lässt sich gut biegen, wenn eine Seite leicht befeuchtet wird, diese quillt dann etwas und biegt das Holz schon von allein vor. Weiteres Biegen wird erreicht, indem die Furnierstreifen mitt Bindfaden fixiert werden und trocknen. Das Resultat: Vorgebogene Bauteile.

Diese werden nun verleimt und zum Trocknen wieder angebunden. Zuerst hatte ich den Mast genommen, zum endgültigen Trocknen dann aber einen Pinselstiel, da mir der Mast anzukleben drohte.

Nun mussten ja noch Aussparungen für die Mastreifen angebracht werden, damit sich die Schale glatt an den Mast anschmiegt. Und hier hat der Plan m.E. einen Fehler: Die Aussparungen sind auf der dem Mast abgewandten Seite der Schale angebracht gezeichnet, und nicht auf der dem Mast zugewandten. Die Mastreifen sitzen aber unter der Mastschale. Wie soll das gehen? Ich habe es eben ignoriert und die Aussparungen auf der dem Mast zugewandten Seite angebracht.

Zwischen den Backen wird die Form eckig und so musste etwas Furnier aufgebaut und sauber verschliffen werden.

Nun müssen noch die Aussparungen für die Wuhlinge eingefeilt werden und dann kann es weitergehen.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 10. Mai 2013, 12:21:39
*pustetdenStaubweg*

Mannomann! So lange nichts geschrieben und gebaut! Aber es geht weiter!

Die Pumpenlösung kann bei den dargestellten Umrissen und den Decksöffnungen im Oberdeck nur diese sein: Pumpen, die mittels einem Deck weiter oben am Mast angeschlagenen Spaken bedient werden. Hier im Gun-Deck stehen also nur die Röhren mit den Köpfen, alles andere spielt sich drüber ab. Das wird die Arbeit der Mannschaf erleichtert haben, denn die hate ja frische Luft! Ich weiß nicht, wie das den Geschützbedienungen am Pumpenauslauf gestunken haben wird, wenn die Bilgenbrühe hier ankam! Haben wir eigentlich einen Nasezuhaltesmilie?

Hier die vertäuten Pumpen"schwengel"
Und:
Die Pumpen an ihrem Platz.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 12. Mai 2013, 10:58:33
Weiter mit einigen fast beinahe übersehenen Bauteilen des Oberdecks am Großmast. Zur Führung der was auch immer Segeltaue/-leinen sind im Deck Augbolzen bzw. Ringösen eingelassen. Diese sind nur in dem Plan gezeichnet, nicht näher erläuert. Ich werde also die Belegung der Taue nach dem Plan der Venus vornehmen und dabei diese Bolzen nutzen. Bauechnisch mussten allerdings Kompromisse eingegangen werden... Am Mast muss dann eine Belegnagel oder Klampenreihe/-ring dran. Mal sehen wie ich das hinbekomme. Nun nur noch die Gratings und das Niederganghaus und...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 13. Mai 2013, 21:17:18
Ich erhiel eine plausible Darstellung von Schläuchen, die das Bilgewasser (ekelhafte Brühe) direkt durch die Speigatten ablaufen lassen.
Danke@schiffebastler: Danke, kannte ich nicht, steht auch nicht im Mondfeld und wurde trotzdem sofort eingebaut. Die Schläuche funktionieren, weil hohl (gewickelt und geklebt!) und ragen aus den Speigatten ewas raus wegen der sonst versiffeten Barkhölzer.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Marcus.K. in 16. Mai 2013, 13:06:31
Oh, ein schönes Detail! Waren die immer montiert? ... oder wurden die nicht - was viel praktischer und für mich plausibler erscheint - nur bei Bedarf angeschlagen?
Aber sie sehen definitiv sehr spannend aus! Ein wirklich schönes Detail.

Super auch, wie Du die Augbolzen hinbekommen hast. Das ist eines meiner "Angst-Themen" .. die Aug- und Ringbolzen ... aber die bräuchte ich ja bald an Deck, wenn man mit einem Plaste-Segler anfangen möchten.
Und daher scheu ich mich noch ... Wie hast Du die geschwärzt?
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 16. Mai 2013, 13:28:37
Vielen Dank, wenn es gefällt.

Zitat von: Marcus.K. in 16. Mai 2013, 13:06:31
... oder wurden die nicht - was viel praktischer und für mich plausibler erscheint - nur bei Bedarf angeschlagen?

Der Bedarf ist gerade akut, da die Pumpen "in Betriebsstellung" dargestellt sind (immer eine herausgezogen und eine drin) Nur mit dem Bilgewasser bin ich noch unschlüssig. Aber die haben bestimmt gerade erst angefangen zu pumpen. ...

Zitat von: Marcus.K. in 16. Mai 2013, 13:06:31
Augbolzen... Wie hast Du die geschwärzt?

Das wurde mittels EDDING-Farbe gemacht. Ich glaube, die habe ich montiert, dann zwischen die Fingerspitzen genommen und angemalt mit dem Stift. Geht mit der Zeit über die Stiftmine, aber man muss ja nicht tausende fertigen...

Die Ringe wurden im Gewinde einer M-Schraube (M2 oder M3 oder...) gewickelt und dann abgeknipst und die Bolzen, welche die Ringe halten wurden aus Draht so gefertigt: Durch den Ring stecken, umbiegen, mit Flachzange vorsichtig andrücken und dann an der kurzen Seite direkt nach dem "Auge" abknipsen. Eventuell noch mal leicht zusammendrücken. Danach schwärzen.Hatte ich oben schon mal beschrieben, glaub ich...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 26. Mai 2013, 14:07:56
Ich habe mich getraut! Das Oberdeck ist vollständig aufgeklebt. Einzig ein paar Füllplanken und die Wassergänge fehlen jetzt noch.

Für die Niedergangsgeländer habe ich mich entgegen dem ersten Versuch mit einem Geländerprofil für ein einfacheres und damit schlankeres Geländer entschieden. Einzig der Handlauf ist profiliert.

Das Niedergangshäuschen wurde relativ frei interpretiert und der Abwechslung wegen "bemannt".

Alles besteht aus Ahorn-Furnier und gezogener Nussbaumleiste. Bauzeit ca. 3 Stunden, das ist aber nur geschätzt.

Hier noch ein paar Decksansichten.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Sachse 3 in 26. Mai 2013, 20:23:40
"Einfach" nur SCHÖN  :klatsch: :klatsch: :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Der Hoff in 28. Mai 2013, 23:28:24
Ich sags gleich, ich hab nicht alles gelesen - und bei diesem nautigen Slang auch nicht alles verstanden  ;) - , aber ich hab da eine Frage zum Mast. Der ist doch im Maßsatb 1:1 gemasert, wird der noch bemalt?

Ansonsten  :P :P :P was für ein Aufwand und welch meisterhafte Ausführung.

Gruß

Georg
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 29. Mai 2013, 08:01:49
Zitat von: Der Hoff in 28. Mai 2013, 23:28:24
... eine Frage zum Mast. Der ist doch im Maßsatb 1:1 gemasert, wird der noch bemalt? ...

Georg, Danke, freut mich! Der Mast wird zumindest bei den unteren Teilen noch bemalt. Ich denke, dann ist von der Maserung nichts mehr zu sehen, da die Farben früher auch meist deckend waren und an auch heute noch vorhandenen Originalen (siehe auch dazu die Victory (im Netz gibts ja Unmassen Bilder)) alles eher zugekleistert ist. Wahrscheinlich werde ich alle Maststengen bemalen, damits etwas gleichmäßiger aussieht.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 30. Mai 2013, 09:05:28
Hier noch die andere Seite des Niederganges, es ist alles da, Klappen, Wände und Süll.

Weiter geht es mit dem "Innenausbau" der Großen Kabine. Ich habe endlich die Seitenaschen geschlossen und nun muss nur noch Tisch, 2 Canapees und diverses Bequemlichkeitszeugs eingebaut werden. Den Steward habe ich mal in die Toilette zum saubermachen geschickt!

Das Detail ist fast eine kleine Vignette wert. Ich habe da so einen 25 Jahre alten Rahmen 50mmx30mm gefunden...

Dunkles Holz ist Nussbaumfurnier und helles Holz sind gezogene Ahorn-Profile.

Leider wird später fast nichts mehr zu sehen sein, deshalb auch weniger detailliert.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 01. Juni 2013, 16:49:09
Nun, es kann an den Einbau des Poopdecks gehen, denn alle Kabinenteile, die ich darstellen wollte und die dann fast nur noch zu erahnen sein werden, sind drin.

Zuerst mussten die Aufgänge zu den Luken im Poopdeck neu gefertigt werden. Und die Türen zu den Kabinen entfernt und als Wand aufgeführt werden, da sie in dem derzeitigen Zustand dort nicht existieren (ich hatte Tomaten auf den Augen) und praktisch auch nicht zu öffnen wären, weil die Aufgänge genau davor verlaufen.

Die Treppen, die ich bisher hatte, waren nicht der Rumpfform angepasst, was sie nicht harmonisch verlaufen lies. Also neue Treppen gefertigt und obere sowie untere Stufe eingeklebt, um die Rumpfform durch trocknen des Leimes zu "speichern".

Dann nur noch die restlichen Stufen einkleben und verschleifen.

In der großen Kajüte mussten zwei Kanapees eingebaut werden. Ich habe mir was den Kopf über die Herstellung zerbrochen, die aber am Ende ganz schnell ging. Ahornfurnier doppelt bzw. vierfach übereinander gepresst im Schraubstock und ein DREMEL-Fräser, fertig war die nach einer Bleistiftlinie ausgefräste Rückenlehne und die Seiteneile.

Gepolstert wurde mit einem schwarzen "Samt". Man gönnt sich ja sonst nichts... Dieser wurde aus einer Verpackung eines edlen Flaschenöffners hergestellt. Die Grundlage ist so ein Plasik-Tiefziehling, welcher irgendwie beflockt ist. Passt vom Maßstab her gut.

Dann eingeklebt und ein paar Offiziere und den Kapitän dazu, vielleicht lass ich den dort, ich hab ja noch eine Figur.

Nun kann das Deck eingeklebt werden, aber dann ist alles fast nicht mehr zu sehen.

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 18. Mai 2014, 19:10:34
Sooooooo. Wer so sagt, hat meist nix zu tun. Das ist bei mir nicht der Fall, ich schwöre!

Weiter geht es mit der "Jupiter".
Ich habe mich endlich getraut und das Poopdeck verklebt. Ist jetzt drauf und kann nur mit Gewalt wieder runter, alles, was vergessen wurde ist nunmehr durch "Fake" zu kaschieren...

Die Kajüte erhielt ihren Kartentisch, gleich auch mit den zugehörigen Karten.

Die neu errichteten Niedergänge wurden auch verklebt und an den Seitentaschen erfolgte mittels Holzspachtelmasse eine gelinde Angleichung der doch erheblichen Passungenauigkeiten. Da das alles mit "Kupferblech" (Weinflaschenverschlussmetallfolie in "gealtertes Kupfer-Ton") gedeckt wird, ist das nicht weiter schlimm.

Die Heckgaleriereling ist auch verklebt, durch die gebogene Vormontage der einzelnen Elemente ging das fast spannungsfrei und musste nur kurz mit den Fingern gehalten werden. Eine Stellprobe zeigte: alles passt.

Zum Abschluss noch die Seitentaschenkronen aus FIMO-"Schnitzerei". Diese Fertigung wurde ja bereits in Post hier (Klick) (http://www.modellboard.net/index.php?topic=24552.msg493233#msg493233) vorgestellt.

Ich werde jetzt dranner bleiben.
Grüße!
Revier.
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 18. Mai 2014, 20:15:22
Immer wieder ein Genuss!

Lieber Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: StiftRoyal in 18. Mai 2014, 20:46:16
Unfassbar genial! Die Details, wirklich immer wieder interessant!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: maxim in 19. Mai 2014, 07:07:43
Wirklich schöne Details  :klatsch:
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 20. Mai 2014, 21:20:14
Zitat von: StiftRoyal in 18. Mai 2014, 20:46:16
Unfassbar genial! ...

8o :O :O :O

Naja, sooo unfassbar ist das nicht, schließlich bringt Ihr alle mich auf solche Ideen, die dann nur für mein Modell umgemodelt werden.

Weiter geht es mit den Seitentaschen. Die benötigten noch ihr gedecktes Dach. Ich habe 4mm breite Metallfolienstreifen geschnitten aus dem berühmten Weinflaschenverschlussmetallfolienmaterial, welches durch sein Design aussah wie gealtertes Kupfer, kurz vor Beginn der Vergrünspanung.

Diese wurden direkt am zu deckenden Bereich angelegt und dann mit einem scharfen Cutter auf einem Brett abgeschnitten. Nochmalige Passprobe und dann mit Alleskleber aufgeklebt. Vorsichtiges Andrücken und Glätten der Ränder ist hier ein Muss, denn sonst verschwindet die Beschichtung.

Dann nutzte ich noch einige zufällige Kratzer für Gebrauchsspuren.

Zum Schluss noch ein Blick durch die große Kabine und den Mittelgang über den Steuermann in den Sonnenuntergang...

Grüße!
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 21. Mai 2014, 07:17:42
Stoff aus dem die Träume sind!

Gruß, Daniel
Titel: Re: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 21. Mai 2014, 07:43:50
schön, dass es wieder weitergeht an deiner Jupiter, Revier  :P

Die kleinen Fortschritte am Modell machen sich gut - nur weiter so  :klatsch: 

Grüße Marcel
Titel: Re: Jahr 1768: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Revier in 03. Oktober 2014, 19:30:00
Vielen Dank zusammen. Es schleift derzeit gewaltig in der Werft.

Heute habe ich mal den Staub vom Heck gepustet und die restlichen Verzierungen angebracht. Irgendwie geht das Foto sich nicht genauer aus, wenn die Kamera wieder so mitmacht wie ich will, gibt es noch einen Nachschlag.

Hier erstmal der geschlossene Kranz um das Heck. Ich habe mich bemüht... ;-)
Titel: Re: Jahr 1768: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: AnobiumPunctatum in 04. Oktober 2014, 08:54:09
Klasse, Ulrich :P
Titel: Re: Jahr 1768: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: dafi in 04. Oktober 2014, 13:53:40
Lieber Ulrich - immer wieder eine wundervolle Freude hier Neues zu sehen - fantastisch wie immer!

Gruß, Daniel
Titel: Re: Jahr 1768: Schwedische Fregatte "Jupiter" 1:72 POB (Chapman, Tafel XXXI+XXXII)
Beitrag von: Bradhower in 04. Oktober 2014, 18:28:58
wunderhübsch das Achterwerk!  :P  :klatsch:

Grüße Marcel