Le Soleil Royal, Heller 1:100

Begonnen von AnobiumPunctatum, 15. Februar 2005, 20:46:00

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KUO

Hi!

Also für die Herstellung von Ätzteilen kann ich mich anbieten.

Einfach Kontakt über PN oder über //www.scaleshop.at

LG

Philip
Ut nullus aliam et iram provocet,si vis pacem para bellum.
(Keiner soll den anderen zum Zorne reizen, doch wenn du Frieden willst,bereite dich auf den Krieg vor)

AnobiumPunctatum

@Kuo
Danke für Dein Angebot. Für's erste bin ich schon fündig geworden.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

AnobiumPunctatum

Da der Aufbau der inneren Bordwände erheblich aufwendiger und langwieriger ist, als ich erwartet habe, gibt es heute nur ein kurzes Update. Nach der hohen Schule des Schiffsmodellbaus, die Talisker uns beim Bau seiner Yamato vorgeführt hat, also von mir wieder etwas für die Grobmotoriker unter uns. :D Daher habe ich auch auf das obligatorische Cent-Stück verzichtet.

Spantengerüst und innere Bordwand

Wie schon im ersten Teil angedeutet, gefällt mir die zu dünne Wandstärke der Rumpfhälften des Bausatzes nicht. Bei den Passproben während des Baus der Tempelrahmen habe ich festgestellt, dass man je nach Standort einer Lichtquelle durch Stückpforte die innere Bordwand auf der gegenüberliegenden Seite sehen kann. Auch muss ich die falsche Neigung der Tempelrahmen korrigieren. Daher habe ich beschlossen, nicht nur Tempelrahmen einzubauen sondern die innere Bordwand vollständig scratch zu bauen.

Auf den Rumpfhälften habe ich hierzu ein Spantengerüst aufgebaut. Wichtig ist, dass die Lage der Spanten regelmäßig mit den Decks überprüft wird, um später keine böse Überraschung zu erleben.
 


Auf dieses Gerüst wird aus 0,5mm Polystyrol die untere Schicht der Bordwand geklebt.



Auf diese kommen später noch dünne Leisten, die die eigentliche Beplankung darstellen sollen. Die Backbordwand ist mittlerweile fast fertig. In den nächsten drei Wochen wird die Steuerbordwand entsprechend aufgebaut.

Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder, keine Frage 8)
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Talisker

Hallo br06,

einen derartigen Aufwand habe ich bei Plastik-Segelschiffsmodellen noch nicht gesehen, einfach faszinierend! :P
Eine Frage zur inneren Bordwand: Hast Du mal darüber nachgedacht die Plankenstöße zu gravieren statt einzelne Planken aufzukleben?
Das ist evtl. die effizientere Methode.

:winken:
Talisker

Spritti Mattlack

Ich finde, dass was Du hier betreibst ist schlecht mit Taliskers Yamato vergleichbar.  

Dabei ist für mich das eine Bauvorhaben so faszinierend wie das andere. Auch wenn es meine "Welle" nun gar nicht ist. Aber das ist auch vollkommen wurscht.

Das ist eben Modellbau. Und ob da nun an einen Schiff oder einem Flugzeug gepfriemelt wird, ist zweitrangig.

Allemal sehr interessant zu beobachten.

Spritti :winken:

 
A man who is tired of Spitfires is tired of life

AnobiumPunctatum

@Talisker

Wir haben ja heute mittag im Chat schon darüber gesprochen. Ich habe, auch wenn mein Weg aufwendiger ist, einfach die Lösung gewählt, die mir persönlich einfacher erscheint.

@Spritti
Mir ist klar, dass sich beide Modelle und der Bau nicht miteinander vergleichen lassen. Ich hatte einfach nur eine kurze Einleitung gesucht und fand die Idee nett.:rolleyes:
Ich freue mich wenn Dir mein Bericht gefällt. Ich finde es auch immer wieder interessant bei Bauberichten über den Tellerrand zu schauen und zu sehen, wie andere Probleme angehen
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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Dannebrog

Sehr schick!!! :P :P :P

Der Herr zu Mondfeld wäre stolz auf Dich!

panzerchen

waren die Dinger eigentlich gepanzert ?

Dannebrog

@ panzerchen: nicht im eigentlichen Sinne... Die Dicke der Holzbeplankung gab vor welche Durchschlagskraft ein Geschütz habem musste um ein Loch zu stanzen. Damals sprach man von `Mauern aus Holz, Männer aus Eisen...´Die gefürchtesten Verletzungen wurden auch nicht primär durch herumgfliegende Geschosse verursacht, sondern durch Holzsplitter, die durch Treffer in Planken oder Boote herumwirbelten.  In einem Seegefecht wurde auch oft versucht dem Gegner mit sogenannten ´Kettenkugeln´ erhebliche Schäden an der Takelage beizubringen, die häufig zur Entmastung und damit zum Verlust der Steuerbarkeit führten. Die ´Krönung´ der damaligen Seekriegstaktik bestand darin, dem Gegener mit der Breitseite am Heck vorbeizusegeln. Die Heckgalerie bestand meist nur aus Fenstern und ein Schuß dort heinein hatte meist zur Folge, daß eine Kugel das gesamte Batteriedeck entlangfliegen konnte und fast die gesamten Geschützbedienungen niedermähte. Waren wohl harte Zeiten damals... ´Echte´ Panzerung aus Eisen oder Stahl kam meines Wissens erst in der Dampfschiff-Ära auf.

AnobiumPunctatum

@panzerchen und alle die es interessiert ;)

Für die Stabilität des Rumpfes war in erster Linie das Spantengerüst zuständig. Auf diese kam die äußere und eine innere Beplankung. Spätestens seit Mitte des 17. Jahrhunderts wurde für Linienschiffe der sogenannte Doppelspant verwendet. Ich habe aus dem Buch von Edmond Paris ,,Die Segelkriegsschiffe des 17. Jahrhunderts" das Foto des Spantenmodells eines Linienschiffes 1. Ranges mit 104 Kanonen -entspricht in der Größe der Le Soleil Royal- gescannt. Auf diesem kann man sehr schön den Aufbau eines solchen hölzernen Rumpfes erkennen.



Nicht selten wurde für den Bau eines solchen Schiffes ein ganzer Wald abgeholzt. Für den Bau der La Corounne beispielsweise sollen 3500 Eichen benötigt worden sein.

Eiserne Panzerungen kamen erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Das erste Ironclad war nach meinen Informationen die französische La Gloire, 1857.

Ansonsten kann ich mich den Ausführungen von Dannebrog nur anschließen.:P

Auf die Geschütztechnik kann ich bei Interesse eurerseits beim Bau der Modellgeschütze noch genauer eingehen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Falko

Hi BR06,
da schlägt der "Purist" voll zu.
Ich bin schwer beeindruckt.
Schiffsmodellbau, allerdings in Holz, hat mich immer begeistert.
ZU einem Projekt in der Größe konnte ich mich jedoch nie aufraffen.
Ich bin auf Deine Fortschritte schon sehr gespannt.

Gruß
Falko
:winken: Peter

Wolf

Das ist wirklich alles interessant hier.
Die Verlockung, mal ein Schiff zu bauen wird immer größer.

Sehr erfreulich finde ich den Umfang und die Qualität der Bauberichte, die hier in letzter Zeit eingestellt werden.
Was jetzt eigentlich nur noch fehlt ist mal ein schöner Figuren Workshop ;)
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

AnobiumPunctatum

Fortsetzung - Spantengerüst und innere Bordwand:

Aus 0,5 x 4mm breiten Polystyrolstreifen habe ich 11cm lange Streifen für die Planken geschnitte. Diese werden auf die Unterkonstruktion geklebt. Hierzu wird der Rumpf zuerst provisorisch zusammengesetzt und das untere Batteriedeck eingelegt. Die unterste Planke kann nun entlang des Decks aufgeklebt werden. Anschließend wird der Vorgang mit dem oberen Batteriedeck wiederholt.



Anschließend wird der Rumpf wieder zerlegt. Nun kann Planke für Planke aufgeklebt werden. Nach Beendigung der Arbeiten sieht das Ergebnis etwa so aus:



Die teilweise zugeklebten Stückpforten müssen jetzt wieder ausgeschnitten werden. Die Feinarbeit kann aber erst, genauso wie die Beplankung der noch fehlenden Stellen am zusammengesetzten Rumpf erfolgen.

Auf dem folgenden Bild sieht man noch einmal den kompletten Aufbau der Bordwand:



Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder, keine Frage 8)
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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Spritti Mattlack

Du schneidest die Öffnungen wieder aus, nachdem Du die "Plastikplanken" angeklebt hast?

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

AnobiumPunctatum

@Spritti

Geht leider nicht anders. Die Planken ließen sich anders nicht entsprechend der Rumpfform biegen. Auch paßt die Lage der Stückpforten nicht unbedingt mit einem Plankengang überein. Mit einem kleinen scharfen Skalpell ist das Aufschneiden der Stückpforten problemlos möglich.

Das Verfahren wurde so ähnlich auch beim Vorbild angewendet.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

KlausH

Hi br06,

obwohl nun gar nicht meine Sparte ist es trotzdem zunehmend faszinierender zu sehen, was du da machst! :P

Schöne Grüße
Klaus

AnobiumPunctatum

Le Soleil Royal, Heller Maßstab 1:100 Teil 3

Eigentlich wollte ich noch ein paar Dinge fertig stellen, bevor ich meinen Baubericht update. Die Passgenauigkeit der Bausatzteile lässt jedoch an einigen Stellen arg zu wüschen übrig. Daher muss ich die geplante Baureihenfolge abändern und mehr oder weniger stark von der Bauanleitung abweichen. Es wird also alles mal wieder etwas länger dauern.

Deshalb möchte ich Euch, da ich in den letzten Tagen häufiger nach neuen Bildern gefragt worden bin, nun doch über den aktuellen Stand meines Projektes informieren.

Der Einbau der inneren Bordwände und die Überarbeitung Stückpforten wurden abgeschlossen. Den im ersten Teil meines Berichtes erwähnten Fehler in der Neigung der Tempelrahmen habe ich soweit wie möglich beseitigt.

Hier ein Blick auf die fertige Bordwand...



... und von außen auf die Stückpforten



Mittlerweile habe ich auch die beiden Rumpfhälften zusammengeklebt. Um eine optimale Klebewirkung zu erzielen, habe ich auf beide Rumpfhälften den Klebstoff aufgetragen und kurz anziehen lassen, um die Oberfläche des Kunststoffs anzulösen. Beim Zusammenkleben der Hälften wurde der Rumpf mit allen Klemmen, die ich habe, zusammengehalten und in Form gebracht. Das fertige Ergebnis zeigt das nächste Bild:



Als ich die Klebestellen versäubern wollte, habe ich festgestellt, dass am Bug die Seitenteile nicht egal sind. Vorsichtshalber habe ich den Steven zusammengeklebt und eingepasst. Auf der Backbordseite bleibt ein ca. 1mm breiter Spalt, der mit Sheet verschlossen werden muss.:5:



Ähnliche Probleme werden wohl auch am Heck auftreten.

Aber wie sagte mal jemand, "es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen" , von daher ...

Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder keine Frage8)
:winken:  Christian

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Hans

Nachdem die Klebung der Rumpfhälften ja essentiell ist, empfehle ich,die Naht von innen zusätzlich mit Epoxy auszugiessen, also 2-Komp-Kleber. Du musst ja noch Decks einsetzen etc, und dabei entstehen Belastungen der Naht. Lieber noch 3 Euro ausgeben als sich zu Tode ärgern.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Spritti Mattlack

Ich habe mich auch schon gewundert wo jetzt die Decks sind. Passen die den jetzt noch anstandslos hinein. Eigentlich ´ne blöde Frage. Lasse das jetzt mal so stehen aber die Frage ziehe ich doch zurück.

Da das ja später nicht zu sehen sein wird, würde ich die Klebenaht auch noch einmal verstärken.

Spritti :winken:
A man who is tired of Spitfires is tired of life

MS

Hallo br06,

dein Baubericht mit der erkennbaren Liebe zum Detail macht mich sprachlos8o . Da ich z. Zt. selbst die Soleil Royal baue (oder zumindest in maßloser Selbsüberschätzung versuche) werde ich deinen Baubericht aufmerksam verfolgen und mit deiner Erlaubnis deine Erfahrungen nutzten, um ebenfalls ein brauchbares Ergebnis zu erzielen.
Ich bitte hierbei um Verständnis, dass ich nicht alle deine Modifikationen mitbauen kann - da ich nur ca. 2-3 Std/Woche Zeit habe, werde ich den  Bausatz mehr oder weniger original bauen müssen. Die Gafahr, dass ich sonst die Geduld verliere wäre zu groß.
Vor diesem Hintergrund auch nochmals Danke für die netten Worte zum Viking Ghost ship (aus deinem Mund tun die besonders gut:D ).
Mit der Soleil bin ich etwa so weit wie Du und hab mit der Passgenauigkeit ganz ähnliche Probleme. Na ja - jetzt hab ich ja kompetente Hilfe.

Gruß
Martin:winken:

AnobiumPunctatum

@Hans, Spritti

Vielen Dank für den Tip.  Ich werde ihn beim Einbau der Holzleiste, wie von Murdock beschrieben, berücksichtigen.

@MS

Zitat(oder zumindest in maßloser Selbsüberschätzung versuche)

Wird schon klappen. Hier im Board sind eine Menge Leute, die Dir gerne bei Problemen weiterhelfen.

Zitat... und mit deiner Erlaubnis deine Erfahrungen nutzten

Da brauchst DU nicht fragen. Der Baubericht soll ja nicht nur mir helfen, falls ich über irgendwelche Hürden stolpere, sondern allen, die das Schiff in Angriff nehmen. Wenn er Dir hilft, freue ich mich umso mehr:1: .

Im Bismarck und Titanik Forum haben wir in einem Thread über die Soleil auch eine Menge Infos zusammengetragen.

Viel Spaß beim Bau des Schiffs.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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Wolf

ich verstehe zwar nicht alles, was Du schreibst (Fachausdrücke) Aber ich finde es hochinteressant.
Die Idee vom Hans finde ich nicht verkehrt. Denke auch dass da noch einiges an Spannungen aufgebaut wird.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

AnobiumPunctatum

@Wolf

Wenn Fachausdrücke unklar sind, einfach fragen. Dann kann Dir geholfen werden ;)
:winken:  Christian

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112

Hallo Christian,

schön mal wieder was von der Soleil Royal zu sehen. Danke für die Leihe des Buches von Hackney. Ich habe es bisher nur kurz durchgeblättert, bin aber hin und weg. Es ist mit Sicherheit eine wertvolle Hilfe für mein Modell.
Ich will nicht sagen, daß es mich beruhigt, zu sehen, daß auch Du Probleme mit der Passgenauigkeit der Teile von Heller hast, über den Punkt bin ich leider schon hinweg.

Michael

AnobiumPunctatum

Le Soleil Royal, Heller Maßstab 1:100 Teil 4 – Grundlagen zur Farbgebung

Während bei historischen Schiffsmodellen aus Holz häufig auf jede farbliche Darstellung verzichtet wird, lädt ein Plastikbausatz dagegen dazu ein, sich mit der Farbgebung auseinanderzusetzen. Da die Fotografie und erst recht die Farbfotografie im 17. Jahrhundert noch nicht erfunden war, ist man bei der Suche der richtigen Farben auf historische Dokumente, Bilder und Modelle angewiesen. Gerade die Verwendung von Modellen und Bildern hat jedoch den Nachteil, dass die Farben nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmen müssen. Die Darstellung wird idealisiert, um dem Auftraggeber ein besonders eindrucksvolles Modell oder Bild des Originals zu geben.
Als Modellbauer kann man sich entscheiden, ob man dieser idealisierten Darstellung folgt oder ob man versucht, die möglichen Farben des Originals nachzuempfinden. Da ich mein Modell auch im Rahmen eines Dioramas präsentieren möchte, habe ich mich für die zweite Möglichkeit entschieden.

In dieser Folge möchte ich Euch gerne die Ergebnisse meiner Betrachtungen und Übungen vor- und zur Diskussion stellen.

Darstellung von Holz:
Die größte Schwierigkeit beim Bau eines historischen Segelschiffes aus Plastik besteht in der Darstellung des Werkstoffes Holz. Als ich die Bilder von Wolf's Albatros sah, konnte ich nicht widerstehen, mich mit der Technik des Holzmalens auseinanderzusetzen. Da ich Enamels als Basislack verwende, warte ich nicht wie von Hans beschrieben, 20 sondern ca. 5 Minuten bis zum Abtrag der Ölarbe.

Holz hell:


Holz dunkel:


Unterwasserschiff:
Alle Abbildungen zeigen die Soleil mit hellem oder weißem Unterwasserschiff. Hieraus kann man schließen, dass es mit bleiweiß oder mit Holzkohlenteer, dem man Schwefel zugesetzt hat gestrichen worden ist. Hier habe ich mich noch für keine Variante entscheiden können.

Überwasserschiff:
Auch das Überwasserschiff wurde gegen die Witterungseinflüsse behandelt. Bei allen Anstrichen sollte aber die Holzmaserung noch zu erkennen sein.
Bordwand ocker:


(Die beiden nächsten Bilder kann ich nur überbelichtet einstellen, da die Kamera die feinen Farnbuancen nicht auflösen kann. Bei den richtigen Farben wirken die Flächen nur schwarz :( :5: )

Barkhölzer und Bordwand bis zum Großdeck: dunkelbraun


Oberer Teil der Bordwand: dunkelblau
(das häufig an Modellen zu sehende leuchtende blau steht erst seit Beginn des 18 Jahrhunderts zur Verfügung)


Verzierungen:gold

Innere Bordwand:
Die innere Bordwand und das Schanzkleid wurden bei Kriegsschiffen blutrot gestrichen.
Variante 1:


Variante 2:


Decks
Die Decks wurden naturbelassen, die Plankenstöße kalfatert. Durch das Sonnenlicht und das Salzwasser blichen die Planken schnell aus und wurden hellgrau bis weiß.



Lafetten und Geschützrohre
Die Lafetten können wie die Bordwand in blutrot gestrichen oder in Naturholz belassen werden. Ich habe mich bei meinem Modell für die zweite Variante entschieden.
Die Geschütze wurden meistens zum Schutz gegen Seewasser geschwärzt. Im 17.Jh. wurden Messing- oder Bronzegeschütze allerdings teilweise blank gelassen. Von dieser Möglichkeit mache ich bei der Soleil Gebrauch.

Soweit meine Überlegungen zu diesem Thema. Nun freue ich mich auf Eure Anregungen aber auch auf Eure Kritik.

Heute ist nicht alle Tage, ich komme wieder keine Frage 8)

EDIT: Da ich mit der Qualität einiger Fotos nicht zufrieden war, habe ich sie gegen neue, hoffentlich bessere, Bilder ausgetauscht.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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