Beyenburg in H0 oder "Der lange Weg zu meinem Traumbahnhof " - Update 15.08.06

Begonnen von AnobiumPunctatum, 23. November 2005, 21:55:38

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AnobiumPunctatum

Vorwort

Modellbahner sind im Forum nicht gerade häufig vertreten oder trauen sich vielleicht auch nicht, sich zu Ihrem Hobby zu bekennen. Angeregt durch die positiven Äußerungen zu den Bildern meines Streckenmoduls, habe ich mich entschieden, Euch im Laufe der nächsten Jahre, den Bau meines Modulbahnhofs vorzustellen. Da die Bauzeit des Dioramas recht lange dauert, ist es vielleicht sinnvoll, ein Inhaltsverzeichnis voranzustellen. Ich werde die jeweiligen Updates mit vorgestelltem Datum dort einpflegen.


Inhaltsverzeichnis

23.11.2005 - Einleitung
23.11.2005 - Das Vorbild
23.11.2005 - Gleisplan, Schwellenteilung und Modulteilung
26.11.2005 - Die Trassenbretter
03.12.2005 - Schwellenrost und Kleineisen
29.12.2005 - Ein Modulkasten ensteht - Teil 1
23.07.2006 - Ein Modulkasten ensteht - Teil 2
14.08.2006 - Ein Modulkasten ensteht - Baubeschreibung Teil 1
15.08.2006 - Ein Modulkasten ensteht - Baubeschreibung Teil 2
26.11.2006 - Planung der Überdachung des Bahnsteigaufgangs

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

AnobiumPunctatum

Einleitung

Angefangen habe ich, wie viele andere Modelleisenbahner auch, mit einer Märklin-Anfangspackung, die mir meine Frau zum Geburtstag geschenkt hat. Im Laufe der nächsten Jahre kamen etliche Loks und Wagen dazu, doch das Hobby machte mir keinen richtigen Spaß. Beim Kaufen der ganzen Sonderserien fehlte das Geld, eine Anlage aufzubauen. Vor 3 Jahren habe ich meine Sammlung aufgelöst und noch einmal von vorne angefangen. Bei diesem Neubeginn habe ich lange überlegt, in welcher Form ich das Hobby betreiben möchte:

Einerseits möchte ich ein Vorbild möglichst realitätsnah umsetzen, andererseits macht es mir auch viel Spaß, einen Modellzug fahren zu sehen oder Rangierabläufe im Bahnhof nachzuspielen,

Nicht nur Lokomotiven und Wagen sollen durch Superung von Industriemodellen oder den Bau aus Bausätzen möglichst vorbildgetreu entstehen sondern auch die Gleisanlagen sollen maßstäblich umgesetzt werden. Aus diesem Grunde scheidet für mich beim Bau meines Modellbahnhofs die Verwendung der Gleise und Weichen der einschlägigen Hersteller aus, die zwar die Funktion des Vorbilds erfüllen aber bei denen weder die Geometrie noch die Details mit dem Vorbild übereinstimmen. Die kleinste bei der DB verwendete Weiche z.B. ist eine EW-190-1:6,3; der Radius des Vorbildes von 190m entspricht einem Modellradius von 2,184m. Eine derartige Weiche wird von keinem der großen Hersteller angeboten.

Aus den oben genannten Gründen habe ich mich entschieden, meinen Bahnhof Beyenburg in H0pur© gem. der http://www.fremo.org/fremo87/index.htm" target="_blank">Fremo:87 Norm zu bauen. Gleise und Weichen werden weitestgehend im Selbstbau unter Verwendung der Kleineisen des Bahnsinnshops entstehen. Die Gebäude werden nach alten Architektenplänen und Fotos rekonstruiert.

Da der Aufwand erheblich ist, habe ich für den Bau des Bahnhofs etwa 10 Jahre veranschlagt.

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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AnobiumPunctatum

Das Vorbild

Der Bahnhof Beyenburg liegt an der Strecke Rittershausen (heute: Wuppertal-Oberbarmen) - Lennep im bergischen Land und wurde 1890 eröffnet. In den folgenden Jahrzehnten wurde er durch das stetig wachsende Verkehrsaufkommen mehrfach umgebaut und erweitert. Zwischen 1908 und 1915 wurden der Güterschuppen verlängert, die Wartehalle und das Fahrdienstleiterbüro angebaut. 1905 erhielt der Bahnhof einen Inselbahnsteig, gleichzeitig wurde die niveaugleiche westliche Bahnhofsausfahrt durch eine Straßenbrücke ersetzt. Mit dem Bau eines Kleinlokschuppen 1933 waren die Erweiterungen der Bahnanlagen abgeschlossen.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3531353533333430.jpg">
Wintereinbruch in Beyenburg, April 1936 (Quelle: Kalenderblatt 12/2001, EK-Verlag)


Noch vor dem zweiten Weltkrieg begann der Rückbau der umfangreichen Anlagen. Gründe hierfür waren die Verbesserungen in der Technik und in zunehmendem Maße die Konkurrenz des Straßenverkehrs. Mit dem Bau und der Eröffnung der Wuppertalsperre Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts kam das endgültige Aus.

Heute werden die renovierten Bahnhofsgebäude durch eine Sozialtherapeutische Akademie genutzt. Für den Erhalt der Gleisanlagen auf der Wuppertalbahn setzt sich der Förderverein Wupperschiene e.V. ein

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Bahnhofsgebäude und Wartesaal

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Detail der Fassade

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Güterschuppen

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Fachwerkgebäude der Bahnmeisterei


Quellen und weitere Informationen:

Rudolf Inkeller: Die Wuppertalbahn, 2. Auflage 1991 by LOK Report
MIBA Spezial 31: Stationen am Schienenstrang, Seiten 80 ff.
MIBA 11/92, Seiten 48 ff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wuppertalbahn" target="_blank">Wikipedia Wuppertalbahn
http://www.bbfw.de/pages/index.htm" target="_blank">Förderverein Wupperschiene e.V.

:winken:  Christian

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AnobiumPunctatum

Gleisplan, Schwellenteilung und Modulteilung

Grundlage meiner Rekonstruktion ist der im "Betriebsplan für die Nebenbahn Lennep-Krebsöge-Barmen" von 1929 abgebildete Gleisplan. Ergänzt habe ich den seit 1933 vorhandenen Köf-Schuppen neben dem Bahnhofsgebäude.

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Lageplan der Station Beyenburg, 1929 (Quelle: Betriebsplan für die Nebenbahn Lennep-Krebsöge-Barmen)

Für die erste Hälfte der 50er Jahre, in der ich meinen Bahnhof zeitlich angesiedelt habe, ist die Gleisanlage nach meinen Quellen zwar nicht mehr richtig, da der Lokschuppen auf die andere Seite des Bahnhofs verlegt worden ist und im Rahmen von Umbauarbeiten Ende der 30er Jahre die Gleisanlagen vereinfacht worden sind. Da mir der Gleisplan von 1928 gleisbautechnisch sehr gut gefällt und viel spiel spaß verspricht, habe ich mich entschieden, die Umrüstung auf Reichsbahnoberbau K zu übernehmen (es gab zum Zeitpunkt der Planung auch keine anderen Kleineisen), auf den Rückbau der Gleisanlagen jedoch zu verzichten. Da ich ein Fan von Holz bin, werden meine Gleisanlagen auch auf Holzschwellen und nicht wie das Original auf Stahlschwellen aufgebaut.

Nachdem ich vorhandene topografischen Pläne gescannt, mit Hilfe von Vermessungsunterlagen vervollständigt, entzerrt und in ein CAD-Programm übertragen hatte, habe ich anhand dieser Vorgaben meinen Gleisplan trassiert. Die verwendeten Gleisradien, eingezeichneten Weichen entsprechen in ihren Abmessungen den Richtlinien und Musterzeichnungen der DB.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3636643936353532.jpg" target="_blank">http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3337373066396466.jpg">
Rekonstruktion des Bahnhofs Beyenburg

Nach Fertigstellung des Gleisplans habe ich die Lage der Weichenschwellen gem. Vorgabe der Weichenzeichnungen eingetragen. Als relativ aufwendig erwies sich die Umrechnung der Schwellenlage bei den Bogenweichen, da sich die Lage und die Abstände in Abhängigkeit vom Radius ändern. Eine kleine Exceltabelle leistete bei den Berechnungen gute Dienste. Für die Gleise habe ich die Schwellenlage der zum Zeitpunkt des Umbaus Ende der 30er Jahre üblichen 30m-Roste mit 65,5cm und für das Abstellgleis von 70cm in den Gleisplan eingezeichnet. Zusätzlich wurden Parallelen zur Gleisachse ergänzt, die das Trassenbrett definieren.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3437643634343764.jpg">
Ausschnitt Schwellenteilung

Im nächsten Arbeitsschritt habe ich die Lage der Modultrennkanten ergänzt. Als maximale Breite der Module wurden 65cm festgelegt. Bei einer größeren Breite ist das Kuppeln der Wagen mit Originalkupplungen und Pinzette nur noch eingeschränkt möglich. Auch wird der Transport der Module zu Treffen unnötig erschwert. Hiermit waren die Planungen zum Bau der Module und Gleisanlagen erst einmal abgeschlossen.

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3133303439383361.jpg">
Festlegung Modul 3

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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panzerchen

Mein lieber Schwan !
Wenn ich nur die Gebäude sehe, mit den Schiefermustern !!!

Ich wünsche Dir vor allem die erforderliche Zähigkeit !

Pacific Strafer

Hallo Christian,

da hast Du Dir aber wirklich einen Traumbahnhof ausgesucht. Ich bin auf die Umsetzung äußerst gespannt und werde den langen Weg gespannt verfolgen  :P

Mögen Ausdauer und Geduld immer mit Dir sein,

Peter  :winken:
"This is your hobby, and don't let anyone else tell you otherwise, as the only person you have to please is yourself!"

www.mbf-siegen.de

Rolle

Hallo,
na das doch schnell gemacht, mal eben einen Bahnhof und n paar Gleise hingelegt und ab geht der Zug:D

Ne im Ernst, da hast du dir wirklich was vorgenommen. Deine Planung ist ja schon nicht ohne.
Du hängst dich richtig rein, ich denke da wird der "Rest" genauso werden.
Wird bestimmt interessant zu verfolgen sein dein Bericht.
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
---------------------------------
Modellbau-Stammtisch-Hamburg.de

Dannebrog

Mein lieber Scholli...  8o Da haste Dir ja was vorgenommen. Und Du arbeitest nach einem "10 Jahres Plan"... Ob ich dann allerdings noch mitlese, kann ich Dir nicht versichern...  :D Aber ich geb mir Mühe!

funke4ever

Man man man, das längste MB-Projekt überhaupt oder was wird das? Ich werde auf alle Fälle mitlesen, auch wenn ich nicht sehr viel dazu beitragen kann.

heavytank

Ich habe mich immer gefragt, wer hier im Board wohl die größte Macke hat. Die Frage ist jetzt beantwortet.:D
Man man man, da hast Du Dir ja was vorgenommen. Auf jeden Fall ist sichergestellt, daß wir die nächsten Jahre etwas interessantes zu lesen haben werden, auch wenn es eine Eisenbahn ist.;)  X(
Ich bin auf die Fortschritte gespannt!

mke124

So, jetzt muss ich mich auch mal melden. Ich bin gespannt wie ein Flizzebum, wie es weiter geht. Denn den Bahnhof kenn ich noch ein klein wenig.
Als ich vor mehr als 20 Jahren noch mit dem Motorrad unterwegs war, bin ich häufiger durch Beyenburg durchgekommen (das ist so schön kurvig). Zur gleichen Zeit hatte ich noch ein anderes Hobby. Das abgehen von zurückgebauten oder stillgelegten Bahnstrecken. Übrigens, eine schöne Beschäftigung. Man glaubt gar nicht, was man da alles findet. Im Bahnhof Brügge im Bergischen konnte ich nach einigem Suchen noch das Fundament des Kohlenbunkers ausmachen.
In dem Stadtteil, in dem ich wohne, hat es mal einen ziemlich großen Güterbahnhof für die Verladung von Kohle und Stahl gegeben, der aber schon vor rund 50 Jahren zurückgebaut wurde. Teile davon blieben aber weiter unbenutzt bestehen. Erst vor drei Jahren, im Zuge der Elektrifizierung der Strecke, wurde dann auch das letzte Stück über einhundert Jahre alte Gleis entfernt, nämlich das mehrere Kilometer lange Ausziehgleis, dass sich über verschiedene Brachen erstreckte.

Von Beyenburg habe ich mir damals nur die (wirklich schönen) Gebäude angesehen, auf der Strecke war ich leider nie unterwegs.

Martin
Churchill: No sports
Ich: No camouflage

KlausH

Hi br06,

da lacht das Modellbahnerherz. Das ist echt mal ein Projekt nach meinem Geschmack, auch wenn ich selbst nicht das Durchhaltevermögen dafür hätte. Starker Einstieg, das wird garantiert ein hochinteressanter Bericht!!! :P Ich für meinen Teil freue mich jedenfalls drauf!

Schöne Grüße
Klaus

panzerchen

wenn Du fertig bist gibt es das Format www nicht mehr.
Wir werden also die Fertigstellung des Projektes hier nicht mehr mit erleben !

Schade !    8o

heavytank

ZitatOriginal von panzerchen
wenn Du fertig bist gibt es das Format www nicht mehr.
Wir werden also die Fertigstellung des Projektes hier nicht mehr mit erleben !

Schade !    8o

Boah, wat bist Du wieder negativ!
Aber abgesehn davon, wenn das Web nicht mehr existiert, dann bringt br06 das ganze als lose Zeitschriftenfolge auf den Markt.  X(

AnobiumPunctatum

@all Vielen Dank für die aufmunternden Worte.

@panzerchen
Ich habe es da eher mit der Aussage "der Weg ist das Ziel". Von daher denke ich über die Fertigstellung gar nicht nach. Was sollte ich denn danach bauen  ?(

@dannebrog
Da muss ich Dich enttäuschen. Ich habe keinen 10-Jahresplan. Ich habe mir das Mammutprojekt in handlichere Teilprojekte unterteilt. Wenn dee ersten abgeschlossen sind, nehme ich mir die nächsten vor. Zeit spielt nur eine untergeordnete Rolle dabei.

@Klaus
Das wichtigste ist für einen Modellbahner, dass er auch mal einen Zug fahren lassen kann. Das geht mir genauso. Dieses Ziel hoffe ich nächstes Jahr, spätestens 2007 zu erreichen.

@mke
Wenn DU noch Fotos von der Wuppertalbahn hast. Beyenburg, Dahlerau, Dahlhausen, Krebsöge oder ..., würde ich mich über Scans oder Abzüge natürlich sehr freuen. (Gilt natürlich auch für alle anderen ;) )
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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AnobiumPunctatum

Die Trassenbretter

Zuerst habe ich die Schwellenpläne meiner 8 Module ausgeplottet und durch eine Schreinerei auf  3mm Flugzeugsperrholz  aufkleben lassen. Um Pläne dieser Größe sauber auf Holz zu kleben, benötigt man eine Presse, die mir zu Hause nicht zur Verfügung steht.

Als nächstes wurden die Trassenbretter mittels einer Proxxon-Stichsäge ausgesägt. Hierbei habe ich wieder feststellen müssen, wie wichtig vernünftiges Werkzeug ist. Für die ersten zwei Module habe ich jeweils eine Stichsäge aus der  Micromot Reihe verwendet, bei denen mir prompt der Motor bzw. das Getriebe verreckt ist. Nach dem 3. Umtausch innerhalb einer Woche habe ich mir dann, nachdem mir Proxxon erklärt hat, dass die kleine Stichsäge für diese Arbeiten ungeeignet ist (wofür kann man sie dann eigentlich nutzen?), die Proxxon-Säge mit 220V Motor zugelegt. Ohne weitere Probleme konnte ich die übrigen 6 Trassenbretter aussägen.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3862313630376432.jpg">
Trassenbrett Modul 6

Zwischen den einzelnen Trassenbrettern und außen habe ich kleine Stege stehen lassen. Wenn die Trassenbretter zu einem späteren Zeitpunkt mit den Modulkästen verklebt werden, kann ich diese, bis der Leim abgebunden hat, zusätzlich  mit den Kästen verschrauben. Anschließend werden die Stege entfernt.

Bei der Vorstellung meines Projektes habe ich Euch die Längenausdehnung meines Vorbildbahnhofs vorenthalten. Beyenburg ist zwischen den Einfahrweichen etwa 700m lang. Bei Umrechnung in den Maßstab 1/87 erhält man eine Modelllänge von rund 8m. Um nach der langen Planung einen Eindruck von der realen Größe meines Bahnhofs zu bekommen, habe ich alle Trassenbretter im Wohnzimmer zusammengelegt..., und war von der Größe des Projektes ziemlich beeindruckt.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3531643930336131.jpg">
Gleisanlage Beyenburg

Bevor die Trassenbretter mit den Modulkästen verklebt werden, werden ich sie mittels Airbrush noch braun lackieren. Diese Maßnahme soll vermeiden, dass nach dem Einschottern das Papier weiß durchschimmert, falls ein Stück Schotter herausbricht.

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

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funke4ever

Schönen und eigenwilligen Teppich den du da hast.
Bin mal gespannt wie die Schienen in braun aussehen, aber man merkt schon die riesige Dimension, echt toll

bastelstephan

Hallo,

@br06: das wird ja ein großer Bahnhof, 8 Meter lang - Wahnsinn.
Ich arbeite hier auch überwiegend mit Proxxon-Geräten im Modellbau. Aber mein Proxxon Bohr- und Fräsgerät Micromat 50/E hab ich schon kräftig gequällt. Den hab ich immer noch nicht kaputt bekommen  :D.

Bin auch gespannt, wie es weitergeht.

Gruß

Stephan

deleted_Account

@batelstephan

Ähm ich hab schon 2 Micromot 50, geschrottet. Zwar nicht privat sondern in der Arbeit. Bei uns kann so ein Ding schon mal 8 Stunden  am Tag laufen und das eine ganze Woche lang. 8o  Ich bin aber zufrieden mit den Dingern.

Gruß Maeks

panzerchen

die Konsequenz beeindruckt mich !
Da wird Nichts mal geschwind verkürzt, nur weil der Platz nicht ausreicht, keine Radien werden mal zurecht gebogen damit es platzmäßig hin kommt, es ist und bleibt und wird so groß, wie es das Original nun eben vorgibt !!!!  
Prima !!!!

Ernüchternd wieder einmal die Erkenntnis über die wirklichen Ausmaße von Bahnanlagen !

Und wieder drücke ich Dir die Daumen und wünsche Dir das notwendige Standvermögen !

heavytank

Tja, wie soll ich das jetzt kommentieren?
Teppich...hatte Funke schon
Größe...Eindruck...hatte Panzerchen schon

Also einfach, ich bin beeindruckt!  :P

AnobiumPunctatum

Schwellenrost und Kleineisen



Das Vorbild

Leere Kassen bei der Bahn sind keine Erfindung der Neuzeit. Wurden beim Umbau oder der Erneuerung einer Hauptbahnstrecke die vorhandenen Gleisanlagen ausgewechselt, war der Zustand der Schwellen und Kleineisen immer noch gut genug, um sie beim Bau einer Nebenbahn, deren Gleisanlagen deutlich weniger beansprucht wurden, zu verwenden.

Ursprünglich wurden die Gleise der Wuppertalbahn auf preussischem Oberbau der Form 6 verlegt. Mitte der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts waren die alten Gleisanlagen in einem schlechten Zustand und wurden durch Material der Form 8 ersetzt. Ende der 30er Jahre wurden die Gleisanlagen erneut ausgewechselt. Die preussischen Länderbahnschienen wurden gegen Reichsbahnoberbau K auf Stahlschwellen ausgetauscht


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/6533636230353063.jpg">
(Quelle: Das Oberbaubuch der preussischen Staatsbahn, 1911 und Ergänzungen)


Umsetzung ins Modell

Wie schon geschrieben, bin ich ein Freund von Holz. Daher liegen bei meiner Modellumsetzung die Gleise nicht auf Stahl- sondern auf Holzschwellen. Da es zum Zeitpunkt der Planung meiner Anlage nur Kleineisen für den Oberbau K gab, habe ich die gesamten Gleisanlagen hiermit geplant. Mittlerweile habe ich erfahren, dass es auch Urmodelle preussischer Kleineisen gibt, so dass ich zumindest für das Gleis an der Ladestraße darüber nachdenke, dort die ältere Bauform zu verlegen.



Der Schwellenrost

Beim Reichsbahnoberbau K wurden in den 30er Jahren Schienen mit 30m oder 15m Länge verwendet. Für die 30m Schienen habe ich die Lage der Schwellen gem. Schwellenteilungsplan des AzObv mit Hilfe eines CAD-Programms gezeichnet. Der Plan dient als Vorlage zur Steuerung eines Lasers, mit dem der 30m Rost aus 2mm Flugzeugsperrholz durch einen Fachbetrieb gelasert wird. Die Stege zwischen den Schwellen sind nach dem Einschottern der Gleise nicht mehr zu sehen. Die Bohrungen markieren die Position der Messingkleineisen.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/6662323134306632.jpg">
gelaserter Schwellenrost

Den gelaserten Rost bearbeite ich zuerst mit einer Drahtbürste, um die beim Lasern entstehende Asche zu entfernen. Wichtig ist hierbei, dass die Schwellen in Längsrichtung gebürstet werden. Danach bohre ich die Löcher für die Kleineisen auf 0,8mm auf. Anschließend streiche ich den Rost mit Asoa-Schwellenimprägnierung. Als nächstes werden einzelne Holzfasern der Schwellen mit einem Skalpell herausgelöst und der Schwellenrost noch einmal kräftig gebürtst. Auf diese Weise versuche ich die gleichmäßige Holzmaserung des Sperrholzes "aufzubrechen" und ein natürliches Aussehen der Schwellen zu erzielen. Zuletzt beize ich den Rost noch zwei bis drei Mal.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/3962643038663265.jpg">
Bearbeitung der Schwellen


Die Kleineisen

Vor dem Bastelspaß steht erst einmal eine Strafarbeit. Die einzelnen Kleineisen müssen vom Gußbaum getrennt und versäubert werden. Für einen 30m Rost benötige ich 90 Kleineisen. Zuerst trenne ich die Kleineisen grob vom Gußbaum und fädele sie auf ein Schienenprofil. Mit einem watenfreien Seitenschneider entferne ich nun den Anguß. Abschließend brünniere ich die Kleineisen, um die Haftung der Farbe zu verbessern.


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/6238613338616639.jpg">
Vorbereiten der Kleineisen


Zuletzt fädele ich die Kleineisen in ein Profil und klebe sie mit Hilfe eines langsam abbindenden Zweikomponenten-Klebers in den Rost. Während der Kleber trocknet, presse ich Gleis und Schwellenrost mit Hilfe von zwei Brettchen und und einigen Schraubzwingen zusammen.

Damit sind die vorbereitenden Arbeiten für 34,5cm Gleis abgeschlossen


http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/6165653733636466.jpg">
Holzschwellen mit eingeklebten Kleineisen

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/95/2753095/6632636133353163.jpg">
Detail
:winken:  Christian

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"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

heavytank

Ich weis gar nicht, wo ich jetzt anfangen solll.....
Also erst mal  :respekt:
Das sieht ja schon vielversprechend aus.
Wenn ich es richtig gelesen habe, hast Du jetzt so das erste Gleisstück vervollständigt, 34 cm?
Hast Du schon mal überschlagen wieviele Kleineisen Du für den ganzen Bahnhof brauchst? :D
Die schwellen läßt Du Dir speziell anfertigen. Wer macht sowas? Und von wem sind die Kleineisen?
Ach ja, und die Bohrungen für die Kleineisen....sind die Marken schon auf dem Schwellenband markiert, oder machst Du das dann manuel?
Auf jeden Fall hast Du da noch eine gewaltige Aufgabe vor Dir! Echt beeindruckend!
Trotzdem baue ich mir KEINE Eisenbahn.  X(

deleted_Account

8o  8o  8o  Ma sollte dem Mann mal ein Fernsehteam vorbeischicken iss ja Wahnsinn.


Gruß Maeks

Rolle

Hallo,
wat ne friemelei, Wieviele Meter sagtest du, willst du machen ?(
Urgs, na denn mal viel Spaß dabei;)
Die Schwellen sehen ja schon mal prima aus. So wie du das beschreibst, ist das aber ein ganz schöner Aufwand. Nun gut das Ergebniß spricht für sich.
Denn sage ich mal, durchhalten!

Bitte die folgenden Postings zu entschuldigen,mein Fehler!
Gruß aus Hamburg
Rolf Karotka
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