Hawker Sea Fury FB__Special Hobby__1/72

[Spritti Mattlack]

Hawker Sea Fury FB.Mk. 11    


Modell:  Hawker Sea Fury FB. MK. 11
Hersteller:  Special Hobby
Maßstab:  1/72
Art. Nr. :  SH72073
Preis ca. :  EUR 18,00








Beschreibung:  

Zum Flugzeugmuster:    

1943 began die Firma Hawker nach Untersuchungen an erbeuteten deutschen Focke Wulf 190, eine stark modifizierte Version der Tempest zu entwickeln. Die Hawker Fury entstand, wurde jedoch nie von der RAF eingesetzt und die Bestellung durch die RAF wurde zum Ende des zweiten Weltkriegs storniert. Parallel dazu wurde jedoch eine andere Entwicklung betrieben. Ein trägergestützter Abfangjäger für die Royal Navy. Hawker arbeitete mit Boulton Paul zusammen, welche die Fury zur Trägermaschine umbauten.

Die erste Version flog im Februar 1945, hatte jedoch noch keine faltbaren Flügel. Im Oktober 1945 wurde dann der zweite Prototyp, mit faltbaren Flügeln, entwickelt. Gut ein Jahr später folgte die erste Serienmaschine, die MK10.
Anfang 1947 wurde die MK10 erstmals von der Royal Navy eingesetzt. Geordert wurden zunächst 50 Maschinen. Der Mk10 folgte die MK11, welche nun über 4 in den Flügeln montierte 20mm Kanonen verfügte. Eine Reihe von Unterflügellasten, wie Zusatztanks sowie Bomben oder  Raketen, konnte ebenfalls montiert werden.

Bis zur Einstellung der Produktion im November 1950 wurden insgesamt 615 Sea Fury FB MK11 gebaut.  Einige dieser Maschinen wurden dann nach Kanada und Australien verkauft. Burma und China erhielten später weitere, von Hawker überholte Muster der Royal Navy. Für die niederländische Marine baute Fokker insgesamt 47 Maschinen der Serie F Mk50 und FB Mk51 in Lizenz. Irak, Pakistan, Kuba, Neuseeland, Marokko und Deutschland waren weitere Abnehmer der FB-Versionen.

Auch bei den legendären Reno Air Races werden vereinzelt Sea Fury Muster, natürlich umgebaut und mit stärkeren Motoren ausgestattet, eingesetzt.

Zum Kit:    

Recht übersichtlich, insgesamt aus 45 Einzelteilen bestehend, präsentiert sich der in einem dunkelgrauen Plastikmaterial abgespritzte Bausatz,  Die Cockpiteinheit, der Steuerknüppel, das Kopfpolster, Propellerspinner und die Fahrwerksschachteinheit liegen als Resinteile bei. Diese sind befriedigend detailliert, an CMK- oder Aires-Qualität kommt Special Hobby hier aber mal wieder nicht ran. Das Klarsichtteil für die Kanzel liegt als sauber ausgeführte Vakuausführung doppelt bei. Eine Ätzteilplatine sucht man vergebens. Die Gurte z.B. sind an den Sitz angegossen.

Wer die Spritzlinge genau betrachtet wird feststellen, dass ein Fahrwerksbein fehlt. Dieses liegt dem Bausatz in einer separaten Kunststofftüte bei. Fehler erkannt, Fehler gebannt.

Die Bauanleitung ist SH-mässig übersichtlich, was bei der mageren Teileanzahl natürlich auch nicht verwundert  Die Farbangaben beziehen sich auf Gunze-Acrylfarben. Dei beiliegenden Decals sind von Aviprint (die drucken auch für Eduard, glaube ich) und umfassen 3 Markierungsmöglichkeiten. 2 mal Royal Navy (HMS Glory/HMS Ocean) und eine Version der niederländischen Marine. Der Druck ist einwandfrei. Auf Identifikationsstreifen in Form von Decals hat SH verzichtet. Diese gehören lackiert, imho auch die bessere Vorgehensweise.

Allzu intensiv habe ich mich bisher noch nicht mit der Korrektheit von Abmessungen und Gravuren beschäftigt. Das folgt in einem mit Sicherheit folgenden Baubericht. Die Ausführung der Gravuren ist aber in jedem Falle mal wieder Special Hobby Qualität. Versenkt und fein. Für meinen Geschmack genau richtig.

Das Cockpit ist recht spartanisch umgesetzt. Selbst angedeutete Details an den Cockpitwänden sucht man vergebens. Da ist nichts. Ob davon allerdings im fertig montierten Zustand überhaupt etwas zu erkennen wäre, bleibt, wie imho bei vielen 72ern , fraglich.





Fazit:  

Special Hobby gehört für mich wegen der Mischung aus gebotener Qualität und sorgfälig ausgewählter Muster, zu den Top-Herstellern. Nicht ganz billig aber immer weit weg von Mainstream. Wobei ich beileibe nichts gegen Mainstream habe. SH-Modelle sind aber irgendwie immer etwas Besonderes.

Ein wenig Referenzmaterial sollte man schon zu Rate ziehen, um aus dem tollen Grundbausatz auch ein ansprechendes Modell zu erstellen. Hier und da gehören Details herausgearbeitet und das ein oder andere Bauteil bearbeitet oder ersetzt. Das trifft allerdings mit Sicherheit auch auf andere Hersteller zu.

Ich rechne, SH-typisch, mit einer mittelmäßigen bis guten Passgenauigkeit. Mit etwas Sorgfalt sollte das aber zu bewerkstelligen sein. Spachteln und schleifen gehört eben dazu.  

+  ausgefallendes Muster
+  Vakukanzel doppelt
+  sauber abgespritzt und feine, versenkte Gravuren

-  Preis

[Alex]

Hallo Spritti,
interessantes Modell, danke für die gute Vorstellung.

Wegen der Cockpit-Innenwand: Ich habe ja die Tempest gebaut, die hat ein ähnliches Cockpit. Da sieht man, vor allem, wenn die Haube geschlossen gebaut ist, rein gar nichts. Wenn das Modell in der Vitrine steht, dann erst recht nicht. Daher finde ich das auch nicht weiter schlimm. (Sollte natürlich niemand davon abhalten, zu verfeinern)

Gruss,
Alex

[Pacific Strafer]

Hi Spritti,

sehr schöne Vorstellung. Ich bin schon auf den Baubericht gespannt, vielleicht lege ich mir den Bausatz auch noch zu.

Peter  

[Rolle]

Hallo,
das ist natürlich schon ein Unterschied zu PM, war ja nicht anders zu erwarten.
Nur leider nicht die Doppelsitzige Maschine, so wie ich sie bräuchte. Muß ich wohl bei PM bleiben.
Was mir aufgafellen ist, bei PM ist die Motorsektion zu lang, sieht bei deinem Modell viel kürzer aus.
Menno, nu bringst du mich zum grübeln, baue ich doch den Einsitzer