Airbrush Teil 1 Airbrush allgemein

Begonnen von Abrams, 16. Oktober 2002, 14:24:47

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Abrams

In diesem Artikel werden die grundlegenden Fragen zu Airbrush geklärt.
In Teil 2 und 3 wird genauer auf die Geräte, das Zubehör, und das perfekte Finish bzw. den besten Lackauftrag mit Airbrush eingegangen.


Was ist Airbrush?  

Airbrush ist eine Maltechnik, für die man eine Airgun benötigt. Ein Wort, die die Airgun am Trefflichsten bezeichnet ist der ,,Luftpinsel". Dieses Wort kommt aus dem österreichischen und beschreibt gleich den wichtigsten Unterschied, der Airbrush von normalen Maltechniken  unterscheidet. Bei Airbrush wird nämlich nur mit Luft und Farbe gearbeitet. Airbrush ist im Prinzip nichts anderes, als das, was man z. B. in Autolackierereien macht. Durch diese Maltechnik bekommt man dünnere und gleichmäßigere Farbaufträge hin, als man es mit einem normalen Pinsel schaffen kann. Dies ist natürlich im Modellbau optimal, da keine Details durch zu dicken Lack verschwinden bzw. ,,absaufen" und die Lackoberfläche mit dem Auge erkennbar schön gleichmäßig ist.
Nur mit einem Luftpinsel kriegt man die weichen Farbübergänge bei vorbildgemäßer Tarnung hin.
Mit Airbrush kann man auch sehr schöne Effekte erzeugen, die ein Modell zu einem Kunstwerk machen. Airbrush ist aber auch für Künstler geeignet. So wird auch das Bodypainting oft mit Airbrush gemacht.


Wie funktioniert Airbrush?  

Airbrush hat ja wie schon gesagt was mit Luft zu tun. Das ganze ist ziemlich einfach und genial zu gleich.
Die Farbe wird nämlich durch die Druckluft entweder intern(in einen ,,Mischraum") oder  außen zerstäubt. Es entsteht ein Farbnebel.  Dieser Farbnebel bildet sozusagen einen Kegel; das heißt:  Le weiter man seinen Luftpinsel vom zu lackierenden Objekt entfernt, desto größere Flächen kann man lackieren. Doch mit zunehmender Entfernung, kommt auch weniger an.
Natürlich sollte man auch nicht zu nahe am Objekt sein.
Genaueres steht im 2. teil, der sich mit dem perfekten Lackauftrag und dem Finish befasst.

Wie gehe ich vor, damit ich mit meinen Luftpinsel arbeiten kann?

Bevor man mit dem Luftpinsel arbeitet wird die Farbe spritzfertig gemacht. Das heißt, dass die Farbe so stark verdünnt wird, dass sie in etwa die Konsistenz von Milch hat. Bei den Enamelfarbdöschen ist das Mischungsverhältnis laut Revell 3 Teile Farbe zu 2 Teile Verdünner. So verdünnt wird die Farbe in den entsprechenden Farbbehälter gegeben, der an den Luftpinsel angeschlossen wird. Der Luftpinsel wird vorher an die Luftzufuhr befestigt.
Nachdem man auch den Farbbehälter angeschlossen hat, drückt man den Knopf runter. Wer jetzt einen Luftpinsel mit Single-action(wird noch erklärt) hat, der kann jetzt mit dem arbeiten beginnen.
Wer einen Luftpinsel mit Double-action hat, muss erst noch den Hebel zurückziehen.

Was es mit Single-action und Double-action auf sich hat, wird später noch erklärt.


Welche Arten von Lacken kann ich verwenden?
 
Im Prinzip kann man alle Farben verwenden, die man auch ausreichend verdünnen kann, damit sie spritzfertig sind(die vorherige Frage).

Im Modellbau interessieren einen vorwiegend nur die Acryl- und Enamellacke.


Was kann ich alles mit Airbrush machen?

Mit Airbrush kann man neben normalen großflächigen Lackierungen, was man vorwiegend beim zivilen Fahrzeugmodellbau( z.B. Karosserie), auch Tarnlackierungen, spezielle Motive und Alterungseffekte(für Geübte) erzeugend.
Das ist somit der größte Teil der Lackierarbeit an einem Modell.
Doch Detailarbeiten oder auch Alterungseffekte wie Weathering und  das Trockenmalen müssen trotzdem noch mit dem Pinsel gemacht werden.  

Airbrush ist also allenfalls eine Ergänzung zum Pinsel und ersetzt ihn auf keinen Fall.  

Was ist der Unterschied zwischen Double-action und Single-action?

Bei Luftpinseln mit Single-Action(engl. Auf deutsch: 1 Aktion bzw. Funktion) wird durch Niederdrücken des Auslöseknopfes nur die Druckluft freigegeben. Die Farbmenge wird durch Verstellen einer Rändelmutter am LP-Ende reguliert. Sie kann hier sozusagen fest eingestellt, aber auch wärend des Spritzvorganges verstellt werden. Diese Luftpinsel sind für großflächige aber auch für feine Arbeiten gedacht.


Double-action(engl. Auf deutsch: 2 Aktionen bzw. Funktionen) bedeutet, dass man die Luftzufuhr und die Farbzufuhr (und -menge) unabhängig voneinander mit einem Hebel regulieren kann.
Durch Drücken des Auslöseknopfes wird die Luftzufuhr und durch Zurückziehen die Farbmenge reguliert. Dieses System findet bei den meisten Luftpinseln seine Anwendung.
 

Es gibt aber noch Luftpinsel mit einem anderen Double-action System, dem gekoppelten Double-Action system. Hier wird nur durch Zurückziehen des Knopfes Luft- und Farbmenge proportional gemeinsam reguliert, dies ist die sogenannte "gekoppelte Doppelfunktion mit Vorluft".



Was ist der Unterschied zwischen interner und Außenmischung?


Bei interner Farbmischung geschieht das Zusammenführen von Luft und Farbe im Inneren des Luftpinsels. Luft und Farbe treten gemeinsam aus der Düse aus.

Bei der Außenmischung werden Luft und Farbe durch zwei Düsen getrennt geführt und werden außerhalb des LPs zusammengeführt. Die Farbmenge wird hier durch das Verstellen der Farbdüse reguliert. Feinste Arbeiten sind mit diesem LP-Typ nicht möglich.



Was ist der Unterschied zwischen gravity-feed und bottom-feed ?

Gravity-feed  heißt, dass die Farbe durch die Gravitationskraft in die Mischungskammer fließt
Hiermit kann an feinste mengen versprühen.


Bottom-Feed bedeutet, dass die Farbe durch einen Unterdruck, der in der Mischkammer durch die strömende Luft erzeugt wird, angesaugt wird.




Ich hoffe nun, das alles im Artikel korrekt ist und hoffe damit auch die allgemeinen Fragen geklärt zu haben.

jörg

Hi Abrams,
sehr gut.  :P
Wann kommt denn der zweite Teil, bin schon ganz gespannt darauf.

tango35

Hallo Abrams,
kann mich nur dem Jörg anschließen. Schön sorgfältig aufgebaut !! Weiter so bei den nächsten Teilen

gruss T ( Badger 150 !! )

Abrams

Danke Danke!  :)

Am Freitag werd ich Airbrush Painting und Altern Forum wieder erst mal ein Thema zum 2. Teil erstellen, wo ich diesmal auf Hilfe in Sachen Airbrushgerät und Zubehör hoffe, um auch alle wichtigen Infos, Eindrücke und Tipps zu bekomme,n um einen Teil 2 auch umfassend  genug zu machen, dass es echt eine Hilfe ist.

Wenn das getan ist, kommt der 3. und letzte Teil,  der sich mit den Brushechniken, Problemlösungen am Luftpinsel,  und dem perfekten Finish beschäftigt.

jörg

Hi Abrams, zum reinigen der Pistolen benutze ich Pfeifenreiniger. Absolut spitze..  :P

Burkhardt

ZitatWie gehe ich vor, damit ich mit meinen Luftpinsel arbeiten kann?

Bevor man mit dem Luftpinsel arbeitet wird die Farbe spritzfertig gemacht. Das heißt, dass die Farbe so stark verdünnt wird, dass sie in etwa die Konsistenz von Milch hat. Bei den Enamelfarbdöschen ist das Mischungsverhältnis laut Revell 3 Teile Farbe zu 2 Teile Verdünner. So verdünnt wird die Farbe in den entsprechenden Farbbehälter gegeben, der an den Luftpinsel angeschlossen wird. Der Luftpinsel wird vorher an die Luftzufuhr befestigt.
Nachdem man auch den Farbbehälter angeschlossen hat, drückt man den Knopf runter.

Und mein Ergebnis war wie eine Pulverbeschichtung was mach ich falsch? Farbe und Verdünner sind von Revel und als Pistole ne Badger Vario 200. Der Untergrund war GFK.

Gruß Burkhardt

Abrams

@Burckhardt

Sorry für die späte antwort.

Mienst du etwa diese dünne Lackschicht, die man mit dem Finger abreiben und dadurch zum "glänzen" bringen kann?

Falls ja:
Ich hab da bisher nur eine Lösung gefunden:
Das Modell nur mit Einweggummihandschuhen anfassen, welche man in jedem baumarkt kriegt.

Nach dem alle Lackschichten drauf sind noch Klarlack drüber. danach müsste alle berührungsfest sein.

Ich werd aber auch mal im Board eine Anmfrage diesbezüglich machen.


Ich hoffe, dir geholfen zu haben.

Burkhardt

Hallo,

@Abrams
Nein die Farbe ging ganz ab sah aus wie 400 Schleifpapier :5:
Macht nix habe die Antwort hier im Board schon erlesen! Ich nutze jetzt Capalac Unigrund als Farbe für meine Schiffsrümpfe weil die nicht so stark glänzt. Außerdem bin ich mit dem Druck runter gegangen und habe jetzt sehr schöne Flächen. Nur die Badger ist für die großen Schiffsrümpfe zu klein.

Gruß
Burkhardt