Fotos mit dem Smartphone...

Begonnen von aeromax, 04. Dezember 2015, 22:07:39

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aeromax

Auch mit einem modernen Smartphone kann man m. E. schon recht ordentliche Bilder machen. Ich habe in diesem Beispiel ein Nokia Smartphone benutzt und zwar das Lumia 830. Es ist zwar ein wenig ausser Konkurrenz, aber ich kann nur jeden ermutigen es einfach mal mit dem eigenen Handy zu probieren.

Die Optik ist von Carl Zeiss und verfügt über Pureview-Technologie, die über einen Single-LED-Blitz, einen BSI-Sensor und einen optischen Bildstabilisator verfügt. Die Blende liegt bei f2.2, die Brennweite beträgt 26 Millimeter. Alles im allem eine gute und handliche Kamera, die man sehr gut für diese Zwecke verwenden kann wie ich finde. Aber schaut selbst:

http://www.modellboard.net/index.php?topic=54965.0

Gilmore

Daß diese Smartphones mittlerweile eine hervorragende Bildqualität liefern können, ist mir nicht entgangen. Aus dem Grunde werden mittlerweile kleine, einfache Digitalkameras nur noch in kleiner Auswahl angeboten. Vor 4-5 Jahren hatten wir dagegen bei Saturn, wo ich einst arbeitete, ca. 100 verschiedene Kameramodelle im Taschenformat. So haben die Smartphones auch ein gewisses Maß an Schuld, dass ich meinen Job verloren hab. 
Nachteile der Smartphones im Vergleich zu obigen Kameras ist der nur digitale Zoom, d. h. je stärker man das Motiv vergrößert, umso weniger Auflösung hat man, die Qualität ist aber dann übertraschenderweise immer noch recht gut. Und ein Stativgewinde haben sie auch nicht. Aber für Modellbauzwecke absolut gleich gut.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

firesh0oter

Hallo Gilmor,

nicht nur digitalen Zoom gibt es im Smartphone, einige Hersteller arbeiten inzwischen mit kleinen Objektiven am Handy.

Viele Grüße,

MAX
Im Bau: 1/350 Roberts Monitor \ 1/48 Ju 87 G-2

wefalck

Die Kameras der heutigen Taschentelephone scheinen überwiegend eine Brennweite zu haben die der von 28 mm der alten Kleinbildkameras entspricht und haben demnach ein leichtes Weitwinkelobjektiv. Die minimalen Abstandsweiten, d.h. die kürzeste mögliche Entfernung vom Objekt, bei dem dieses noch scharf abgebildet wird, liegen bei etwa 5 cm. Zusmmen mit der Tatsache, daß die Telephone ja auch recht flach sind, erlauben diese Eigenschaften Nahaufnahmen von Modellen aus interessanten Perspektiven, die mit einer 'normalen' Kamera eigentlich nicht zu erreichen sind. 
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Hans

Der technische Gag, weshalb die Smartphones (und auch andere Kleinkameras!) sich so gut eignen, ist der kleine Bildsensor (in mm ausgedrückt). Aus optischen Gründen erzielt man hier eine bessere Schärfentiefe, was das Fotografieren wirkleich erleichtert. Dazu noch ggf Bildstabilisator bei schlechtem Licht....etc. Einen Versuch sollte man machen.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

Ja, je kürzer die absolute Brennweite, desto größer die Schärfentiefe und damit auch die Abstandsweite bei einer Kamera mit festem Fokus. Kleinere Sensor-Abmessungen ermöglicht eben dann kürzere abolute Brennweiten.

Umgekehrt braucht meine digitale Spiegelreflexkamera so auch nur die halbe absolute Brennweite und damit physisch kleinere Objektive als eine vergleichbare Kleinbildkamera (allerdings ist die optische Auflösung eines Bildsensors natürlich um Größenordnungen kleiner als die eines Kleinbildfilms ...)
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WaltMcLeod

Als Notkamera sicher gut geeignet ...... aber es geht doch wohl nix über eine echte Kamera, auch die Kompaktdinger ..... allein schon wegen der Form, wie das Ding in der Hand liegt ... sag mir einen, dem so ein Flachmann nicht schon fast runtergefallen wär ... oder ist, weil sie so gut in der Hand liegen ..... :D

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Hans

Walter, Notkamera ist gut...als Nutzer aller "Stufen" heutiger Kameras gílt für mich: Jede hat ihren Sinn. Wenn ich abends "schnell" noch eine Modellaufnahme machen will, baue ich eben nicht das Stativ auf, fuzzele an der Beleuchtung herum, schiesse etliche später zu löschende Bilder, weil der kleine Kamerabildschirm Schärfentiefe zeigt, wo keine ist, hole ggf das Makro usw usw. Da dann doch eine kleine Bridge oder tatsächlich das Handy. Sooo schlecht sind die auch nicht, ich nehm mit Handy-Bildern nicht an Fotowettbewerben teil. Und als "Notlösung" habe ich letzthin eine Handyaufnahme auf 1,50 m x 1 m als Vitrinenhintergrund für ne Sonderausstellung aufgeblasen: Tut es einwandfrei.
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Thorsten_Wieking

Dito, seit iPhone4 5 6 7 sehen meine digitalen Kompaktknipsen selten das Tageslicht. Nur bei besonderen Anlässen wandert mal die Samsung (wegen Blitz) oder die Fuji (weil wasserdicht) in die Tasche. Der Rest des Lebens wird digital mit dem iPhone dokumentiert.

Gruß
Thorsten
"Erst wenn das letzte Spielzeuggeschäft geschlossen ist, werdet Ihr feststellen, das man beim Onlineshopping keine freudestrahlend-glänzenden Kinderaugen sehen kann."

Gibbs Rule #9 " Never Go Anywhere Without A Knife "

Hans

Naja, die Kompakten haben heute schon noch ein paar Vorteile: Mehr Programme (Zeitvorwahl, Blendenvorwahl, Verwackelschutz etc) und ich finde auch das Runterladen vom iPhone höchst nervig - auch wenn es beim Anstöpseln einfach ein Laufwerk aufmacht. Aber immer will es synchronisiert werden und anderes Zeug. Da sind die Minis praktischer. Just my2Blenden.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Gilmore

#10
Zitat von: wefalck in 03. Januar 2017, 12:12:07

(allerdings ist die optische Auflösung eines Bildsensors natürlich um Größenordnungen kleiner als die eines Kleinbildfilms ...)

Stimmt. Rein theoretisch. Wenn ich mir aber meine Bilder aus der Analog-Zeit ansehe, erscheinen mir die Digital-Abzüge, selbst aus dem Sofort-Drucker beim DroMarkt, schärfer. Um einem Kleinbildfilm wirklich das volle Potenzial an Auflösung zu entlocken, braucht es einen Abzug (vor allem bei großen Größen) im Fachlabor, zu entsprechenden Preisen. Darüber hinaus ist es in der Digitalfotografie viel einfacher, die Farben richtig hinzubekommen, einen Weißabgleich hat eine Analog-Kamera nun mal nicht.
Aber es wird immer der billigste Film gekauft und beim billigsten Anbieter entwickeln lassen. So wird das Potenzial nur teilweise genutzt. Zu geringen Kosten die volle Auflösung zu erreichen und am besten steuern des Bildergebnisses erreicht man ansonsten mit dem Diafilm.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

BV141

@Gilmore: Das fiel mir auch schon auf.

Und nein, es stimmt nicht mehr. Ganz einfach: ein halbwegs normaler (Kleinbild-)Film hat umgerechnet so bis ca. 22 MP. Das lässt sich relativ leicht ausrechnen, wenn man vom Hersteller die Linienpaare/mm rausfindet. Wer sich beispielsweise dann bei Canon umsieht weiß, dass das rein rechnerisch bereits mehr als doppelt übertroffen wird (im Profibereich ab der EOS 5DS und für vergleichbares Vollformat).

Es gibt zwar Spezialfilme, die eine höhere Auflösung haben. Soweit mir bekannt sind die aber nur schwer erhältlich und in der wirklich gigantischen Auflösung auch nur in S/W.

Alle diese theoretischen Werte haben aber oft mit der Realität weniger zu tun. Denn Auflösung als alleiniger Wert ist gar nichts. Konnte man z.B. sehr gut an den ersten billigen Digitalknipsen mit 16MP mit Winz-Sensor gut sehen. Grausames Rauschen war nur eine der Folgen bei jedem Bild, das nicht grade bei gleißendem Licht gemacht wurde. Dazu kommt noch die Optik - die meisten Objektive geben gar nicht das her, was die Maximalauflösung sowohl von Film, aber auch von guten DSLR hergäben.

Ein paar Vorteile hat "analog" schon noch - das, was teilweise bemängelt wird, nämlich das "weichere" Bild ist m.E. natürlicher. Heute allerdings kein großer Vorteil mehr, da man künstlich mit Photoshop ja auch wieder weichzeichnen kann, wenn man die entsprechende Auflösung hat.

Ich fotografiere heute ausschliesslich digital. Ich bin froh, dass die Bearbeitung, Entwicklung usw. heute so einfach dadurch geworden sind.

Aber es gibt schon noch Profis, die Film verwenden. Dann aber meist auch 6x6 oder größer.

Irgendwie ist es wie mit CDs/MP3 vs. Langspielplatten. Natürlicher kommt die alte Technik schon rüber, nur ist in meinem Alter sowohl das Gehör als auch das Auge schon so schlecht, dass es keine Rolle mehr spielt :-)


Koffeinfliege

Der manuelle Fokus ist für mich ein Grund für eine "echte" Kamera, gerade bei Modellen. Der Autofokus stellt stur die Haube scharf, statt des gewünschten Dashboards dahinter.
Handys machen heute erstaunlich gute Bilder - wenn es hell ist. Schon in normal beleuchteten Innenräumen wird die Qualität schnell lausig.
Da überspringe ich lieber eine Handygeneration und die Einsteiger-DSLR ist bezahlt. ;)



Der Lingener

Moin Jungs,

ich habe mir extra für Nürnberg ein Smartphone mit guter Kamera (war der Hauptgrund für das Huawei P9) zugelegt und bin hier wie ein Wilder am Modellphotographieren (um es am Freitag auf der Messe "drauf" zu haben und nicht erst dann zu überlegen "Wie geht das noch?")und muss sagen:
DAS ist für mich die Anschaffung des Jahres:
EinsA Bilder, klein und handlich und ich muss nicht immer erst die Nikon aus dem Business-Trolley holen und umständlich einstellen!
Einfach draufhalten, Blitz "ein" oder "aus" und los geht´s!
Für mich perfekt, um Messe-Schnappschüsse zu machen!

Dazu noch die Möglichkeit, in´s Internetz zu gehen und seither habe ich auch WhatsApp!
Da kann ich sogar den Laptop zu hause lassen!

Und ... jetzt kommt´s: man kann damit sogar, ob ihr´s glaubt oder nicht, TELEPHONIEREN!
Unglaublich!

Michael
www.kitreviewsonline.de

Modellbau soll Spaß machen, Entspannung bringen und Hobby bleiben!

WaltMcLeod

Wat?! Ein Fotografiereisen mit dem man telefonieren kann .... sein Name ist Doc, Michael Doc ....   :D

:winken: Walter
... dahoam im schönen Oberalm, Salzburger-Land

Der Lingener

... und er nimmt sein Smartphone gerührt, nicht geschüttelt!

X(
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wefalck

Ich bin auch kürzlich dem Verein der cleveren Telephone beigetreten, da die Tasten meines fast neun Jahre alten Samsung-Klapptelephons nicht mehr so richtig wollten. Schade eigentlich, da das alte in der Hosentasche kaum auftrug, während man selbst das kleine iPhone SE höchstens in alten, ausgebeulten Cordhosen herumtragen kann.
Aber: die 12 Megapixel-Kamera ist schon beindruckend. Bisher habe ich immer meine gute solide und wasserfeste Olympus 1000i mit 4 Megapixel und 3-fachem optischem Zoom mit auf Dienstreisen genommen, wenn ich die große digitale SLR nicht mitnehmen konnte. Nachdem die Olympus im winterlichen Halbdunkel Norwegens vor zwei Wochen mit dem iPhone einfach nicht mitkonnte sondern nur noch rauschte, wird sie wohl in Zukunft nur noch bei richtigen Expeditionen mitdürfen.
Die Brennweite von 4,5 mm erlaubt auch kurze Bildabstände - nur habe ich bisher noch bei Studioaufnahmen Probleme mit der gezielten Positionierung der Schärfeebene. Das wird man aber wahrscheinlich auch irgendwie hintricksen können. 
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Crocodile

Ja mein Kumpel ist auch sehr von seinem neuen Handy überzeugt wenn wir Fotos machen und ich meine Olympus mitschlepp. Leider hat er auch nicht so das Auge dafür und sieht deshalb nicht die fehlende Tiefenschärfe und die falsche Ausleuchtung auf seinen Bildern. Das führt dann meistens dazu, dass er seine Handy-Pics (als einziger) über alle Wolken lobt, über die jeder Hobby-Fotograf nur mit dem Kopf schüttelt.

wefalck

Wenn er, wer auch immer, wirklich Dein 'Kumpel' ist, wäre vielleicht konstruktive Kritik und Hilfe besser, als hier im Forum über ihn zu lästern ... 8o Macht doch einfach mal Bilder nebeneinander vom gleichen Objekt und vergleicht ...
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BV141

Nunja, Handyfotos sind tatsächlich gewaltig besser geworden in den letzten Jahren. Trotzdem kann ein Handy nicht an eine DSLR oder auch nur eine Bridgekamera "hinstinken", wenn es wirklich um Bildqualität in allen Lebenslagen geht.

Auf der anderen Seite gibt es auch Leute, die Kameras im 5-stelligen Eurobereich besitzen und schlechtere Bilder als mancher Handyfotograf machen. Man muss nur mal nach Beispielbildern von den jeweiligen Topkameras von Nikon und Canon im Internet googlen. Da ist so einiges dabei, worüber ich mich vor 40 Jahren mit der Kodak Instamatic geschämt hätte.

Aber: Erzähl mal solchen Leuten, dass ihre Fotos nix taugen und dass man das so und so besser machen kann. Das läuft auch umgekehrt im Sinne von Billigkameras, die angeblich alles können. Ich habe im Bekanntenkreis auch solche Handy-AnselmAdams-Möchtegerns. Die erklären mir auch dauernd, dass meine DSLR völlig veraltet ist und dass ihr Samsung/Eierfön/Was-auch-immer ja sowas von mithalten kann bzw. sogar bessere Fotos "macht". Nuja, ich sage zwar dann immer, dass abgeschnittene Köpfe, Bildrauschen und "gigantische" Bildkompositionen auf Facebook wohl der letzte Schrei sind, leider aber mit Fotografie wenig zu tun haben. Ich empfehle dann gerne Einsteigerbücher in die Fotografie, aber das ist alles verlorene Liebesmühe. Selbst der Hinweis auf kostenlose Webseiten, die die Basics erklären, sind da fast immer sinnlos. Denn der Eierfön ist ja schliesslich das allerneueste Modell mit xx,xx Gigasuperduperpixeln mit Anti-Dumpfbackenautomatik usw. usf. und ausserdem hat das Apfelteil ja so viel wie eine Einsteiger-DSLR gekostet ....

Tja, das ist jedenfalls meine Erfahrung diesbezüglich.

Ich kritisiere aber nicht die Leute, die ganz gezielt ein Handy einsetzen und sich auch der Grenzen davon bewusst sind. Diese Teile machen sehr viel Sinn und um hier z.B. ein Modell zu präsentieren, Schnappschüsse zu machen, Dinge zu dokumentieren usw. - dafür sind die inzwischen wirklich großartig.

Aber bitte erklärt nicht den Leuten, dass die Teile "große Fotografie" ermöglichen und eine richtige Kamera im Sinne von Fotografie ersetzen können. Dazu ist nun mal eine Mini-Kunststofflinse in einem 5mm-Flachgehäuse einfach physikalisch niemals in der Lage.

Gilmore

Das ist ja sowas von wahr...  Aber, da ich auch bei Fotocommunity.de unterwegs bin, sehe ich z. T. auch Fotos, die in der Tat mit einem Smartphone aufgenommen wurden und erstaunlich gut wurden. Man muß einfach wissen, wo die Grenzen eines solchen Gerätes sind. Andererseits schiele ich manchmal bei selbsternannten Semiprofis auf die 3000 €-Kamera und sehe, daß sie in der Vollautomatik arbeiten, incl. automatischen Pop-ups des eingebauten Blitzes. Das wichtigste ist nach wie vor der Kopf des Fotografen dahinter, da hilft die beste Automatik nichts.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.