Schlachtschiff TIRPITZ (1942) in 1:350 von Revell +++FERTIG+++

Begonnen von marco_1973, 01. August 2014, 07:19:20

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marco_1973

Wie  in der Vergangenheit bereits erwähnt, widme ich mich derzeit dem Projekt ,,Schlachtschiff TIRPITZ in 1:350". Ich habe im Vorfeld schon etwas recherchiert und bin schon zu diversen Erkenntnissen gekommen: Link
Der Bau hat nun begonnen und ich möchte euch meine weiteren Erkenntnisse mit dem Revell-Bausatz in Form eines kleinen Bauberichts nicht vorenthalten.
Den Bausatz selbst nochmal ausführlich vorzustellen, erspare ich mir jetzt, das wurde schon an anderer Stelle getan, z.B. hier:

Nur kurz noch die verwendeten Teile und Vorlagen...

Verwendete Bausätze + Zubehör

Revell 05096 ,,German Battleship Tirpitz 1/350"
Eduard 53042 ,,Photoetched Parts for Battleship Tirpitz Revell 1/350: Railings"
Eduard 53043 ,,Photoetched Parts for Battleship Tirpitz Revell 1/350: Basic-Set"
Eduard 17520 ,,Life buoy 1/350"
Flyhawk 350061 ,,German Naval Radar II 1/350"
Tom's Modelworks 3571 ,,German Naval Doors"
Tom's Modelworks 3574 ,,German Port Holes and Scuttles"
Tom's Modelworks 3575 ,,German Vent Covers"
Tom's Modelworks 3540 ,,German Naval Radar"
Trumpeter 06624 ,,40 cm Universal Fine Chains"
Trumpeter 09945 "Tools - 20cm Brass Pipe Set 4"
Aber 350S05 "Ship ladders 1/350"
Aber 1-350L-011 ,,8 pcs. 380 mm Barrels SK C/34 for German War Ships"
Aber 1-350L-012 ,,12 pcs. 150 mm Barrels SK C/28 for German War Ships"
Aber 1-350L-014 ,,16 pcs. 105 mm Barrels SK C/37 for German War Ships"
Master SM-350-045 ,,German 37 mm C/30 barrels (20 pcs.)"
Master SM-350-047 ,,German 20 mm C/30 barrels (20 pcs.)"
Master SM-350-048 ,,German 20 mm C/38 barrels (20 pcs.)" (2x)

Baukosten: ca. 230 €
(ohne Verbrauchsmaterial wie Farben, Spachtel etc.)


Verwendete Farben (Aquacolor)

Gemäß Revell-Bauanleitung:

B Revell 89+17 (65%+35%) + Washing mit Ölfarbe dunkelbraun (obere Decks zusätzlich Trockenmalen mit 37) für Holzdecks
C Revell 90+92 (70%+30%) für Schiffsschrauben
D Revell 76+5 (90%+10%) Grundfarbe Aufbauten
E Revell 36+83 (80%+20%) Unterwasserschiff + leichtes Washing Ölfarbe dunkelbraun
F Revell 5 für Anker, Rumpf vorn und achtern, Fliegerkennung
G Revell 9 Tarnfarbe 1 (backbord), Wasserpass
H Revell 36 Flugzeuge (Spinner), Positionslichter backbord, Fliegerkennung
J Revell 78 div. Decks, Tarnfarbe 2 (steuerbord)
K Revell 9+91 (50%+50%) Diverses
L Revell 56+48 (80%+20%) Tarnfarbe 3 (backbord)
M Revell 99 Schornsteinkappe
N Revell 85+37 (80%+20%) Beiboote (Decks), Fallreeps
O Revell 40+39 (75%+25%) Flugzeuge, Tarnfarbe 1
P Revell 39+76 (90%+10%) Flugzeuge, Tarnfarbe 2
Q Revell 49 Flugzeuge (Unterseite)

Zusätzlich:

Revell 57 für Überwasserbordwand Beiboote
Revell 83 für Roststellen Anker, Rumpf
Revell 8 für Fliegerkennung
Revell 15+314 für Rettungsfloße
Revell 314 + Washing Ölfarbe schwarz + Trockenmalen 5 für Blastbags, Segeltuch allgemein

Hauptsächlich verwendete Literatur & Vorlagen

Encyklopedia Okrętów Wojennych 15-19
Gally-Plan (Auszüge)

Geplanter Bauzustand des Modells: Juli 1942


So nun aber zum Bericht selbst. Vielleicht unüblicherweise habe ich nicht direkt mit dem Rumpf  begonnen. Nur die Sache mit dem Steven ließ mir keine Ruhe. Dies musste ich erstmal checken. Seht selbst, wie der Revell-Steven vom Original abweicht. Es ist tatsächlich ein BISMARCK-Steven. Diesen werde ich zu gegebener Zeit mit Plastik und Spachtel ausgleichen. Link 1 Link 2
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marco_1973

#1
Als erstes habe ich mir die Admiralsbrücke vorgenommen, denn hier gab es schon diverse Kritik :5: in Sachen falsche Krümmung und Fensterproportionen.
Im direkten Vergleich mit den Originaldetailplänen sieht es tatsächlich so aus: Die Krümmung stimmt nicht ganz, ist aber gerade noch akzeptabel. Die Frontfenster sind etwas zu klein geraten, die seitlichen Fenster sind okay. Ich selbst sehe das nicht als triftigen Grund, den Revell-Bausatz zu verdammen und Tamiya vorzuziehen.  :2:
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marco_1973

#2
Admiralsbrückenbereich, was sonst noch auffiel:

Der Wetterschutz über den Frontfenstern ist durchgehend – in Wahrheit einzeln je Fenster (auch Seitenfenster). Bullaugen am Gefechtsmastteil fehlen teilweise. Der Schutzraum für den Signalgast (Revell I132/133 – kleiner ,,Kasten" hinten) ist zu klein. Die Ausbuchtung am Revell-Teil A168 ist falsch und müsste eher glatt sein wie der Gegenpart K127. Dies ist offenbar von der BISMARCK übernommen worden. Hier war der Niedergang zum oberen Mastdeck am Gefechtsmast integriert. Bei der TIRPITZ nicht. Auf Fotos und im Gally-Plan sieht man, dass es in diesem Bereich eine separate Treppe außerhalb gab. Dies wurde von Revell ignoriert. Es fehlt somit die Aussparung für den Niedergang auf der Admiralbrücke und natürlich der Niedergang selbst.

Die Verglasung der Fenster erfolgte mit Kristal Klear. Die Größe der Frontfenster wurde beibehalten, da man sie kaum vernünftig vergrößern kann, ohne dass sie rund werden. Der durchgehende Wetterschutz wurde weggeschliffen und durch Drahtlitze einzeln über jedem Fenster ersetzt, ebenso über den seitlichen Fenstern. Fünf Fensterlüfter wurden noch integriert (Drahtisolation in dünne Scheiben geschnitten und mit Kristal Klear von innen geklebt). Der Signalgastraum wurde mit Plastik, Karton und Spachtel vergrößert. Die erwähnte Aussparung für den Niedergang wurde aufgebohrt und mit einer Vierkant-Schlüsselfeile aufgearbeitet. Für den Niedergang selbst werde ich das Teil Nr. 251 aus Eduard 53043 verwenden, das ist (zum Glück) zusammen mit Nr. 56 an einer Stelle doppelt vorgesehen (Anleitung 7/14 und 12/14) und somit übrig.  
Die Beplankung wurde zunächst mit Revell 89 + 17 (2/3 + 1/3) bemalt, erhielt dann ein Washing mit Burnt Umbra Ölfarbe und zuletzt noch ein Drybrushing mit Revell 37. Teil Nr. A168 wurde innen mit Spachtel verstärkt und der Überhang außen weggeschliffen. Weiterhin wurden nicht vorhandene Bullaugen nachgebohrt und diverse Türen angebracht. Reling-Teile wurden gemäß Eduard-Anleitung ausgetauscht.

Die Signalplattformen von Eduard (120/121) waren sehr friemelig, fast zum Verzweifeln. Die Signalscheinwerfer müssen noch per Scratch improvisiert werden. Ebenso die kleineren Scheinwerfer weiter vorn auf der Admiralsbrücke. Am Ende der Fotoserie der Admiralsbrückenbereich im derzeitigen Zustand, jedoch noch nicht komplett fertig.
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marco_1973

#3
Zwischendurch habe ich mich einem besonderen Scratch-Kandidaten gewidmet.

Wie bereits an anderer Stelle erwähnt, ist das sogenannte ,,Fliegerboot" von Revell vollständig ignoriert worden, an dessen Stelle ist im Revellplan ein verkehrsbootähnliches Schiffchen vorgesehen (Schritte 16 und 89). Bei Gally und Asmussen ist an dieser Stelle eindeutig das Fliegerboot zu sehen. Also woher nun eins nehmen, wenn nicht stehlen? ?( Als Zubehör gibt es leider keins in 1:350 zu kaufen.  ;( Bleibt nur der Selbst(um)bau. Leider habe ich kein Originalfoto eines Fliegerbootes gefunden. Nur das hier: Link und die Darstellung bei Gally und Asmussen.
Mit diesen Informationen habe ich nun versucht, aus den (überflüssigen) Revell-Teilen C222 und C223 ein Fliegerboot zu improvisieren.
Zuerst habe ich die beiden Teile innen mit einem Bastelmesser beschnitten, um eine ,,glatte" Innenbordwand zu erhalten, ebenso mussten die Teile der Kajüte dran glauben. Danach wurden die beiden Rumpfhälften zusammengeklebt. Innen wurden nun kleine Streifen aus Karton eingeklebt. Das Deck wurde aus dünnem Blech (PE-Reste) gefertigt. Das Spitzheck wurde abgeschnitten, da das Boot so eh zu lang war (Fliegerbootlänge 30mm in 1:350). Dann wurde der Bootskörper gespachtelt und verschliffen. Als ,,Innenleben" dienten Plastikreste und Karton. An Deck und am Bootskörper wurden noch Drahtlitzen angeklebt. Zwei Blechwinkel wurden zu Positionslichtern. Schiffsschraube, Ruder und Steuerrad wurden von Eduard 53043 verwendet (54, 148, 99, 49).
Als Fenster dienten die Eduard-Teile 125, zurechtgeschnitten und gebogen, später mit Kristal Klear verglast. Fehlte nur noch die Farbe. Hier konnte ich mich mangels Farbfotos nur an einschlägigen Informationen orientieren. So wurde Deck und Innenbereich komplett braun lackiert (4/5 Revell 85 + 1/5 Revell 37), Bootskörper über Wasser mittelgrau (Revell 57), Unterwasser dunkelgrau (Revell 78), Positionslichter natürlich grün und rot.

So, nun ist es fertig. Mit dem Ergebnis bin ich eigentlich sehr zufrieden. :D
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Jensel1964

Moin Marco.
Das sieht ja mal nach einem echten Riesenprojekt aus. Da bleib ich auf jeden Fall mal dabei... :9:
Bisher finde ich Deine Recherchearbeit und die Umsetzung sehr beeindruckend und das Ergebnis gibt Dir recht. :klatsch:

Ich freue mich auf die nächsten Bauschritte.

Jens  :winken:

marco_1973

#5
Als nächstes habe ich mir die beiden Mastdecks vorgenommen. Beim unteren Mastdeck wurde leider etwas gepatzt. Die beiden Stege vor den SL-Flakleitständen sind etwas zu klein geraten (siehe Fotos). Der Aufwand, dies zu bereinigen, wäre beträchtlich. Am Deck selbst bekommt man die Vergrößerung vielleicht noch hin. Aber wenn ich daran denke, dass dann auch die Eduard-Reling-Teile für diesen Bereich nicht mehr passen, lasse ich es wahrscheinlich lieber sein und lebe mit den kleinen Stegen. Diese Stege fehlen bei der BISMARCK original übrigens komplett.

Das obere Mastdeck ist soweit okay, nur beim Kommandoturm gibt es einige Abweichungen. Die Anordnung der optischen Geräte (Winkelspiegel) auf dem Dach der unteren Ebene stimmt so nicht. Bei Revell sind es pro Seite jeweils drei Winkelspiegel, in Wahrheit waren es aber seitlich zwei und ein einzelner vorn mittig. Das ließ sich relativ leicht beheben, ein Spiegel wurde sauber mit dem Bastelmesser weggeschnitten, so dass er erhalten blieb, und vorn positioniert, der andere fiel natürlich ganz weg. Auf dem Foto ist es schon geändert.

Auch die seitlichen Sehschlitze am Kommandoturm (Revell-Teile A166/167) stimmen nicht, beide sitzen zu weit vorn. Also, den hinteren zugespachtelt und neu positioniert...

So, das war es für's Erste.  :winken:
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Graf Spee

Sehr interessant und informativ bisher :1:
Da werde ich auf jeden Fall dran bleiben, denn die steht bei mir auch noch auf dem Programm.

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



Zapata

Das wird bestimmt interessant,aber warum lackierst du nicht mit der Spritzpistole? ?(
Glück ab!

marco_1973

#8
@Zapata

Weil ein Pinsel schneller zu reinigen ist als eine Spritzpistole... :3: :3:
Es gibt sicher Freaks, die jede noch so kleine Fläche mit dem Luftpinsel bearbeiten, dazu zähle ich mich nicht.  :2:

Ich benutze die Airbrush-Pistole vorzugsweise für weiche Tarnschemen und große Flächen.

Grüße Marco  :winken:
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Graf Spee

Selbst für große Flächen und Tarnmuster braucht man keine Airbrush. :1:
Das geht auch alles Problemlos mit dem Pinsel. :1:

Was mich noch interessieren würde:
Ich habe jetzt mal nach den Plänen gesucht, die Du verwendest, aber ich habe sie nicht gefunden.
Hättest Du da vielleicht mal eine Adresse / einen Link?

:winken:
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das sie ein allgemeines Gesetz werde.



marco_1973

#10
@Graf Spee

Guckst du hier: Encyklopedia Okrętów Wojennych 15-19
Sind aber schwer zu bekommen... :woist:

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Graf Spee

Ach da ist der drin...
Die habe ich zu Hause.
Dank Dir.

Bei all der Literatur steigt man bald nicht mehr durch ;)

:winken:
Handle nur nach derjenigen Maxime,
durch die zugleich wollen kannst,
das sie ein allgemeines Gesetz werde.



marco_1973

#12
Ich habe ein bisserl weitergemacht, wenn auch keine Riesenfortschritte...  :)

Wie auf dem Plan markiert, gibt es noch ein paar Sachen, die fehlen oder abweichen. So z.B. das Revell-Teil K125, hier stimmt die Anordnung der Bullaugen nicht, das rechte entfällt, das mittlere wandert mehr nach links, eine Tür kommt hinzu. Die zugehörigen Seitenteile K123/124 stimmen soweit, nur die Bullaugen erhalten zusätzliche Seeschlagblenden aus Tom's Modelworks 3574. Diese Fotoätzteilsets sind für eduardverwöhnte Leute übrigens nicht so toll. Sie sind sehr dünn und weich. :( Aber das nur am Rande.

An der Admiralsbrücke fehlten noch die zwei vorderen Stützen unterhalb (rot markiert), ebenso die Stützen der beiden seitlichen Scheinwerferplattformen (grün), die (4) Scheinwerfer selbst (blau), ferner zwei Entlüftungshähne (gelb). All diese Sachen wurden gescratcht...
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marco_1973

#13
Am unteren Mastdeck stimmt leider auch einiges nicht. Die beiden mittigen Beobachtungsgeräte (gelb markiert) im vorderen Bereich gehören da nicht hin. Die Treppenabstiege (grün markiert) sind nur rudimentär angedeutet.

Die erwähnten beiden Geräte wurden mühselig entfernt und durch diverse Scratchteile anhand eines Originalfotos ersetzt bzw. ergänzt (rot markiert). Die Niedergänge wurden aufgebohrt und mit Schutzgeländern ergänzt (blau). Die Seitenteile unter diesem Deck (Revell K119/121) sind auch nicht ganz korrekt. Die Aussparungen sind zwar vorhanden, aber so nicht sichtbar. Ich habe sie mit einer Zwischenwand mit Durchgang abgedeckt (orange). Die Niedergänge (Treppen) selbst habe ich nicht dargestellt, da man sie eh nicht sehen würde.  

:winken: :winken:
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marco_1973

#14
So, nach einer urlaubsbedingten längeren Pause habe ich ein bisschen weitergearbeitet.

Zunächst habe ich an der Brücke weitergefummelt und mich den Scheinwerferdecks gewidmet. Hier habe ich das Revell-Signalhorn etwas aufgebohrt und weiter nach innen gesetzt. Die acht Behälter für die Ersatzrohre der 2cm-Vierlingsflak erwiesen sich als kleines Problem. Ich habe sie aus Kupferdraht gemacht. Aber die Bohrungen (0,8 mm) genau und in gleichen Abständen zu platzieren war wirklich schwerer als man denkt. Mit dem Ergebnis bin ich zwar recht zufrieden, aber so richtig gleichmäßig ist es nicht geworden. :(
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marco_1973

#15
Als nächstes wollte ich endlich mal mit dem Rumpf anfangen und nahm mir schließlich das Hauptdeck vor. Ich weiß, das gibt es auch wunderschön aus richtigem Holz als Zubehör (für teures Geld) zu kaufen. Ich habe jetzt das von Revell verwendet – basta! ;)

Im Wesentlichen waren nur drei Dinge zu korrigieren.

 1. Entfernung der Rumpfstützen für die Seekutter, denn die waren im Sommer 1942 nicht mehr an Bord.
 2. Die vorgesehenen Sockellöcher für die 2 cm-Flak auf dem Achterdeck mussten geändert werden, denn meine Vorlagen weichen hier vom Revellplan ab. Die beiden vor bzw. hinter Turm Dora entfielen
     komplett, die beiden ganz achtern wanderten weiter nach vorn in Richtung Bug. Das hieß: zuspachteln, schleifen, Decksplanken nacharbeiten, zweimal neu bohren. Nun ja, es ganz unsichtbar
     hinzubekommen, ist glaub ich sehr schwierig; aber das Ergebnis ist ganz annehmbar. Dieser Punkt war übrigens auch ein Grund dafür, kein Holzdeck zu verwenden, da die Anordung dort genauso
     falsch ist wie bei Revell.  :]
 3. Löcher für Flaggenmasten zuspachteln, denn jene waren ab 1942 offensichtlich abmontiert worden, erscheinen auf keinem Foto mehr (Weiß eigentlich jemand, warum diese entfernt wurden?)

Anschließend wurde das Deck mit RAL7028 lackiert (ja, das Dunkelgelb der Wehrmacht, ich mische es aus 2/3 Revell 89 und 1/3 Revell 17). Dann habe ich einzelne Planken mit anderen Farbtönen (z.B. durch Zugabe von Revell 37) bemalt, um das Deck etwas zu beleben. Ich habe gehört bzw. gelesen, dass manchmal einzelne Planken an Bord erneuert wurden und tatsächlich dadurch Farbunterschiede auftraten. Dann habe ich das gesamte Deck einem Washing mit schwarzer Ölfarbe unterzogen, um die Vertiefungen hervorzuheben.
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marco_1973

Die Fliegerkennung war als nächstes dran. Es gibt Vorlagen, wo sie für den Zeitraum (1942/43) auf der Steuerbordseite erscheint.
Mehrheitlich jedoch auf der Backbordseite. Leider habe ich kein passendes Originalfoto für Juli 1942 gefunden.
Ich entschied mich für die Backbord-Version. Verwendet wurde Revell 36, 05 und natürlich 08.
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marco_1973

#17
Nun widmete ich mich der Heckanker-Vorrichtung. Der Heckanker stellte wohl eine Art Reserveanker dar, er lag mit Ketten verzurrt in der Klüse. Ein Ankelspill gab es am Heck nicht. (Frage: Wie wurde der Heckanker dann praktisch verwendet ohne Spill?).

Okay, bei den Ketten hat man erstmal die Wahl zwischen der Revell-Plastik-Ausführung (optisch wenig ansprechend) oder der Eduard-Ausführung aus Metall (optisch auch nicht so toll, da viel zu flach!). Ich entschied mich von Vorneherein für richtige Ketten, nämlich die kleinere aus dem Trumpeter-Set 06624. Die passt optisch super, hat nur den kleinen Nachteil, dass die Kettenglieder ohne Stege sind.
Diesen Kompromiss ging ich ein. Aber die Kettchen anzubringen, war doch ziemlich fummelig.  :rolleyes: Von Revell wurden am Ende nur die entsprechenden Endstücke und der Ankerschaft verwendet.

Danach habe ich begonnen, die erhabenen Teile an Deck zu bemalen (Oberlichter etc.)

:winken: :winken: :winken:
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Floppar

Klasse Arbeit bisher und scheint echt eine MENGE Arbeit drin zu stecken.
Kurz gesagt: Respekt!!!  :klatsch:

marco_1973

#19
Heute gibt es ein wenig Theorie. Das leidige Thema Radar, bzw. Funkmessgeräte. Eigentlich war das Thema für mich in Bezug auf mein TIRPITZ-Modell schon abgehakt.

Siehe hier: http://www.modellboard.net/index.php?topic=48988.15

Zitat von: marco_1973 in 13. April 2014, 16:30:08
7.   Die drei FuMO 4 x 2 m werden von Eduard verwendet, das vierte Zusatz-FuMO auf dem Vormars wird aus dem Flyhawk-Set ,,German Naval Radar II" entstehen (dort als FuMO 27 bezeichnet). Es trifft nicht ganz die Vorlage aus den Detailplänen, aber zumindest die Größe stimmt erstmal, denn das Zusatz-FuMO vom Eduard-Set ist definitiv zu groß! Die Timor-Antenne wird wohl ebenfalls improvisiert werden müssen, denn die im Flyhawk-Set als solche bezeichnete hat leider nicht viel mit der auf TP installierten Timor gemeinsam!

Das war graue Theorie und ich hatte die Ätzteile damals noch nicht zur Verfügung. Heute sieht die Sache etwas anders aus.  :2:
Ich habe mal Grafiken zusammengestellt, wo die relevanten Gerätschaften zu sehen sind (Stand Frühjahr/Sommer 1942).

Vom Maßstab her handelt es sich bei den 4 großen FuMOs um ,,Matratzen" der Größe 4 x 2 m. Dabei scheinen die beiden auf den Leitständen und der untere auf dem Vormars identisch zu sein. In einschlägiger Literatur wird hier meist die Bezeichnung FuMO 23 erwähnt. In dem Thread oben habe ich die Sachlage mehr oder weniger schon mit dem User Daytona geklärt. Demzufolge ist es nach heutigen Erkenntnissen (z.B. AVKS-Bericht der TP) wahrscheinlicher, dass es sich um FuMO 27 handelte. Diese Bezeichnung wird in besagter einschlägiger Literatur wiederum für das Gerät oben auf dem Vormars verwendet. Weiterhin ist von Geräten namens ,,Timor" und ,,Samos" die Rede. Leider findet man im Internet wenig, was zur Aufklärung beiträgt. Vermutlich werden auch Darstellung und Bezeichnungen vermischt.

Das schlägt sich auch in der Ausführung der Fotoätzteil-Sets wieder. Eigentlich wollte ich ja die 3 identischen FuMO aus dem Eduard-Set nehmen und den vierten aus dem Flyhawk-Set improvisieren.
Habe nun festgestellt, dass das nicht so einfach ist, wie gedacht. Das Grundübel ist, dass die 3 Eduard-Teile eigentlich zu groß sind (umgerechnet fast 5 x 3 m). Das Flyhawk-Set bietet 3 FuMO 27 mit korrekten Maßen an (blau). Weiterhin gibt es ein Gerät (gelb), hier als Antenne ,,Timor" bezeichnet, die zumindest äußerlich dem ominösen vierten FuMO ähnelt. Nur größenmäßig ist es viel kleiner.
Durch Zufall stieß ich jetzt auf ein weiteres Ätzteile-Set, 3540 von Tom's Modelworks. Hier gibt es ein Teil (grün), welches dem besagten vierten Vormars-Gerät am ehesten ähnelt, auch größenmäßig entspricht es dem FuMO27 des Sets (blau). Hier trägt es die Bezeichnung FuMB7. Dies ist übrigens die Bezeichnung der Antenne ,,Timor".

Meine eigene Theorie ist nun folgende:

Die drei großen Matratzen waren FuMO 27 (oder vielleicht auch doch 23)
Die vierte war ein FuMB 7 ,,Timor", weil der Name im Zusammenhang mit TP auftaucht und weil das Teil auch äußerlich dem Original entspricht (jetzt mal unabhängig von der Größe).

An den Seiten und hinten an dem Funkmessraum waren noch quadratische Platten bzw. Flächen angebracht, die heute stets als FuMB 4 ,,Samos" identifiziert werden. Diese sind mit allen 3 Ätzteile-Sets darstellbar.
Unklar bleibt die kleine Antenne am Beobachtungsstand oberhalb. Bisher nahm ich an, dass es sich hierbei um ,,Timor" handelt. Die Antenne ähnelt in Größe und Ausführung den ,,Samos"-Geräten. Eventuell handelt es sich um FuMB 30 ,,Sumatra". Vielleicht ist es sogar eine vierte, bewegliche Variante vom "Samos".
Leider habe ich im Netz kein Originalfoto eines solchen Teils gefunden und sie ist auch auf keinem der drei Ätzteile-Sets enthalten. Aber im Flyhawk-Set ist das ,,Samos" viermal vorhanden und nicht als Fläche (wie bei Eduard) sondern als Gitter. Davon könnte man dieses letzte ominöse Gerät improvisieren.

Jedenfalls habe ich mir gleich das Tom's-Set bestellt (ebay – Artikelstandort: USA!), wird erfahrungsgemäß 3-4 Wochen dauern, bis es da ist.

Und so will ich die Antennen nun am Modell umsetzen:
3 x FuMO27 aus Flyhawk 350061
1 x FuMB 7 ,,Timor" aus Tom's Modelworks 3540 *)
3 x FuMB 4 ,,Samos" aus Flyhawk 350061
1 x FuMB 30 ,,Sumatra" (?) aus Flyhawk 350061 improvisiert

(Anmerkung 09.01.2018: Bezeichnungen sind nicht korrekt!)
siehe hier

Wie man sieht, kommt Eduard an der Stelle gar nicht mehr zum Zuge...
*) Ich hoffe nur, dass die FuMO27 = FuMB7 der Größe der Flyhawk-Teile entsprechen...
   
Für heute abschließend möchte ich sagen, dass das Thema FuMO der BISMARCK-Klasse sehr schwierig, wenn nicht sogar umstritten ist, vor allem in Bezug auf die exakte Bezeichnung der Gerätschaften.
Und, mit Verlaub, ich habe bisher im Netz auch kein Modell der TIRPITZ gefunden, wo die FuMO für den Zeitraum 1942 korrekt dargestellt wurden. (Aber mit Sicherheit gibt's welche!)

Bis dahin,
Marco
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marco_1973

Habe wieder ein bisschen Zeit in meine TIRPITZ investiert.
Zunächst habe ich den Vormars weitgehend fertiggestellt. Hier mussten noch drei Winkeloptiken improvisiert werden (gelb markiert).

Auf dem vorderen Hauptdeck wurden die erhabenen Teile (Oberlichter, Poller u.ä.) bemalt sowie beide Ankerspills montiert.

Und zu guter Letzt ist der Geschützturm Anton von mir fertiggestellt worden. Die Plastikrohre wurden dabei gegen Metallrohre von Master getauscht. Mit Eduard-Ätzteilen wurde der Turm aufgewertet. Die sogenannten ,,Blastbags" habe ich aus Tamiya Putty hergestellt. Mit dem Endergebnis bin ich aber irgendwie noch nicht hundertprozentig zufrieden. Was meint ihr?
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unilee

Hallo sehr schönes Schiff! Ich würde die Technik, mit Tuch und Sekundenkleber nehmen für die Blasbags . Die jetzige Version wird der Qualität des Turmes, nicht gerecht.
Bin immer offen für Vorschläge die mich verbessern können!

marco_1973

Inzwischen wurde auch der zweite SA-Turm ,,Bruno" fertiggestellt. Die Fotoätzteile von Eduard kamen ähnlich wie bei seinem Bruder ,,Anton" zum Einsatz. Abweichend gibt es hier nur zusätzlich die Hauben für die Entfernungsmesser sowie einen Flakstand für 20mm-Vierling.

Improvisiert werden mussten hier nur wieder die Blastbags sowie die vier Aufbewahrungsbehälter für die Ersatzrohre der Flak (weiß markiert). Die Fotos sind nicht die allerbesten  :2:, habe sie nur schnell geschossen, werden aber später noch besser fotografieren und posten, zumal noch das Geländer hinter dem Flakstand fehlt.
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marco_1973

Heute ist der Fotoätzteilsatz Tom's Modelworks No. 3540 ,,German Naval Radar" von Übersee angekommen.

Also gleich drangemacht und dieses FuMB 7 ,,Timor" in Angriff genommen.
Zunächst habe ich die Größe mit den Flyhawk-FuMOs 27 verglichen – passt 1A!

Aber qualitätsmäßig liegen Welten zwischen Onkel Tom und dem fliegenden Falken. Ersterer ist aus verhältnismäßig weichem Material und auch nicht so astrein geätzt wie der Falke.

Aber meiner Meinung nach gibt es für jene ,,Matraze" keine Alternative in 1:350!

Zum Einsatz kam nun folgendes:
Antennen-Grundkörper – grün
Hintere Befestigung innen – gelb (entsprechend gekürzt)
Hintere Befestigungen außen – violett (zweigeteilt und gekürzt)
Antennen-Applikationen – blau (einzeln) auf rot (einzeln)

Ich finde, das Ergebnis ist nicht das Schlechteste... 8)

:winken: :winken: :winken:
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Jensel1964

Wow, sieht sehr cool aus.
Ich tu mich nur immer schwer damit, erst sauber (bei Dir: extrem sauber) zu lackieren und den Pott dann zusammen zu bauen. Da bleibt beim Zusammenbau kein Raum für Fehler bzw. Korrekturen (Spachtel o.ä.), ohne die Farbe anzulösen. :2:

Jens  :winken: