Modellbaufarben und deren Verdünnung

Begonnen von Hans, 20. Februar 2010, 20:28:26

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saujong

Hilfe auf den ersten Blick.
Einfach und übersichtlich.
Find ich echt SUUUUUUPER :P

Fuelli

Hallo,

Als absoluter Airbrushneuling auch erstmal eine Dabkeschön für die hilfreichen informationen :8:. Leider muß ich trotzdem noch etwas nachfragen:
Was wäre denn die Originalverdünnung für die Humbrol water-based acrylicpaints? Die Homepage von Humbrol gibt leider nichts her. Hat ansonsten schon jemand
Erfahrungen, hinsichtlich der Verdünnung dieser Farben, die er mir mit auf den Weg geben kann?

Gruß

Fuelli

Schnurx

Die Originalverdünnung für die Humbrol Acrylic Water based paints ist: Water.
Sagt jedenfalls die Humbrol Website, wörtlich:

For Enamel paints use Humbrol Enamel Thinners.

For acrylic paints use water.

For Clearfix use Meths.

For Mattcote, Satincote and Glosscote use Humbrol Enamel Thinners.

Oh....mit "Meths" sind übrigens "Alkohole", wie Äthanol, Ethylalkohol, Spiritus etc. gemeint.

Fuelli

Hallo,

erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort! Manchmal ist die Lösung so einfach :pffft:
Ist denn grundsätzlich destilliertes Wasser dem aus der Leitung vor zu ziehen? (Wir haben hier in der Gegend sehr kalkhaltiges Wasser)

Revell bietet für seine Wasser Acryls auch eine extra Verdünnung an und behauptet natürlich das diese besser geeignet ist als "nur" Wasser.
Könnte ich die auch für die Humbrols verwenden? Gibt es da Erfahrungen? (Das war bestimmt nicht meine letzte Dumme Frage und ich bedanke
mich schonmal bei allen die sich bemühen)

Gruß

Fülli

Hans

Die Revell-Verdünnung für Acryls ist besser als reines Wasser. Bei höherer spritzfähiger Verdünnung perlt die Farbe nicht mehr vom Plastik ab. Zudem ist eine Art Trockungsverzögerer drin, der das Zusetzen der Airbrush etwas mildert.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Fuelli

Super. Danke! Ich gehe jetzt einfach mal davon aus das die Revell Verdünnung grundsätzlich für alle Water Based Acryls geeignet ist und somit auch für die von Humbrol.
Dann werde ich das Zeug mal bestellen und meine ersten Versuche starten.

Hans

Nicht unbedingt. Die Revell-Verdünnung basiert auf Alkohol und einige Wasser-Acryls mögen das gar nicht. Leider kenn ich die Humbrol Acryls nicht, die gibts in meiner Ecke nicht. Was immer gut geht, ist Fensterreiniger zB Sidolin. Als Eigengebräu wäre das entkalktes Wasser plus irgendein Tensid (Seife, also zB Geschirrspülmittel) zur Entspannung des Wassers.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Fuelli

Nochmals Danke. Ich würde das ja mal ausprobieren wollen ob die Humbrols mit dem Revell Verdünner funktionieren. Da kommt dann aber gleich die nächste Frage: Wenn es eine Unverträglichkeit gäbe, würde die sich dann sofort zeigen oder
könnte es auch erst zu einem sehr viel späteren Zeitpunkt noch zu negativen Effekten kommen?

Schnurx

Das merkst Du normalerweise direkt beim oder sehr kurz nach dem Mischen. Die Farbe "klumpt" dann entweder oder dickt sich ein, wird "sämig", wie's im Kochbuch heißen würde.
Läßt sich so dann nicht mit der Airbrush verarbeiten. Von vorher unbemerkten Langzeitfolgen, nachdem die Farbe aufgetragen ist, ist mir nix bekannt.Halte ich auch für sehr unwahrscheinlich.

Fuelli

Hallo,

als kleines Update kann ich berichten das die Revell Aqua Color Mix Verdünnung wunderbar mit den Humbrol Acryls harmoniert. Habe jetzt meinen Erstversuch am Modell erfolgreich abgeschlossen.
Ich bin sehr zufrieden :1:

Graf

Eine Frage zu den Enamels (insbesondere Revell):
Spricht etwas dagegen die Universalverdünnung nicht zur zum Reinigen, sondern auch zu Verdünnen zu benutzen?

Wolf

Das Problem ist, dass es funktionieren aber auch daneben gehen kann und die Farben unvorhersehbare Eigenschaften entwickeln.

Wenn es ums lackieren geht würde ich immer auf Originalverdünner zurückgreifen. Die LAckierung ist das Aushängeschild eines Modells. Die paar wenigen Cent die man an der Verdünnung spart, stehen in keinem Verhältnis zu den möglichen Risiken welche das Endresutalt erheblich beeinflussen können.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

edha

Hallo zusammen!
Hab ich das richtig verstanden, dass ich eine mit Wasser verdünnte Tamiya-Farbe von einem Klarsichtteil mit Spiritus lösen kann ohne dass das Plastikteil davon Schaden nimmt (zB rauh od. undurchsichtig wird)?

Danke für die Hilfe!

:winken: Harry
Grüße aus Oberösterreich


http://www.modellmanufaktur-ll.at

Hans

Ja, das hast du richtig verstanden. Nur zu.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

ExXxod

Hi Hans,
danke vielmal!  :P  :P  :P Habs ausgedruckt und auf die Wand geklebt und jetzt immer Draufglotzen wenn nötig.
Gruss

TittyTwister

Ich würde gerne hier einmal das Thema Vallejo Model Airs anschneiden, da ich mich seit Kurzem deutlich intensiver als sonst mit ihnen auseinandersetze. Die (relativ) sprühfertige Konsistenz und die wunderbar glatte und homogene Oberfläche nach dem trocknen haben's mir angetan. Aber zum echten Problem wird das entfernen der Farbe, egal ob bei misslungenen Lackierungen oder eben beim Reinigen der Airbrush bleibt die Farbe standhaft wie ein Panzer, egal mit was ich versuche sie zu lösen.

Frische Farbe im Luftpinsel lässt sich noch mit Spiritus etc. einigermaßen lösen, verstopft dann aber sofort die Düse, da sie in Form dünner "Lappen" und Flocken ausgesprüht werden muss, was bei den feinen Düsen natürlich ratz-fatz zum Stau führt. Und selbst dann bleibt noch viel im Luftpinsel hängen, was man mechanisch mit einem Pinsel etc. entfernen muss.
Bisher haben sich weder Spiritus/Isoprop, Glasreiniger, Revell AirbrushClean noch sonst was beim reinigen bewährt. Am Vallejo-eigenen Reiniger führt wohl kaum mehr ein Weg vorbei. Wäre aber schön, wenn dem doch so wäre, da dieser eben auch nicht soooo zahlreich und vielerorts verfügbar ist.

Wenn jemand einen Tipp hat, wäre ich sehr dankbar. Meine Recherchen haben ergeben, dass wohl etliche andere Leute vor diesem Problem stehen, ohne einen passenden Lösungsvorschlag.

Hans

Alkohol vertragen sie tatsächlich nicht sehr gut. Ich spüle mit Wasser oder Wasser/Sidolin durch und die Schlussreinigung ohne Probleme mit AirbrushClean. Ist dir das zu langwierig oder zu tricky, nimm Aceton.

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Cayuse

Hallo Leute,
heute habe ich versucht eine U-Boot Schraube mit der Revell Aqua Color Farbe Messing zu lackieren.
Die Betonung liegt auch "versucht". Ich bekomme einfach keine deckende Lackierung hin.
Es ist anscheinend so, daß ein klarer "Basislack" mit Metallpigmenten versetzt wurde.
Leider läßt sich dies so dermaßen saumässig lackieren, das ich über jeden Tipp dankbar wäre!

Mike


KlausH

Hi Mike,

da würde ich spontan sagen, daß die Farbe nicht gründlich genug aufgemischt wurde. Gerade bei den Aqua Metallics setzen sich die Pigmenten vehement ab, und wenn man dann nicht genug aufrührt (und ich meine Rühren, nicht nur schütteln ;) ), und ggf. noch etwas höher verdünnt, dann hast du genau den Effekt.

Schöne Grüße
Klaus

Cayuse

Hallo Klaus,
das habe ich mir auch erst gedacht. Aber selbst das umrühren sowie schütteln brachte keine Änderung des Auftrageverhaltens.
Kann das auch an dem Alter der Farbe liegen? Oder sind diese Metallic Farben einfach so garstig?
Hab jetzt versucht die Farbe mit Glasreiniger zu verdünnen und mit der Airbrush Pistole aufzutragen. Aber das Ergebnis ist ebenfalls "dünn".

Mike

KlausH

Schwierige Frage. Ich bin nach anfänglicher Begeisterung inzwischen schon etwas distanzierter, was die Aquas angeht. Wenn sie funktionieren, dann sind es klasse Farben, vor allem gerade die Metallic-Töne decken sehr gut. Allerdings habe ich inzwischen sehr massive Zweifel an der Lagerfähigkeit. Ich habe z.B. welche, die ich vor max. zwei Jahren gekauft hatte, die praktisch nicht mehr zu verwenden sind (Klümpchenbildung beim Sprühen). Ich weiß nicht, ob es an der Chemie liegt oder den vielleicht nicht 100%ig dichten Behältern, aber ich komme langsam wieder weg davon. Was sehr schade ist, denn die lassen sich vor allem auch exzellent pinseln, finde ich.

Schöne Grüße
Klaus

Cayuse

Also was die Pinselfähigkeit und das Pinselbild angeht stimme ich dir voll und ganz zu. Die Streifen/Nasenbildung ist mit dieser Farbe schon wesentlich geringer als beim Email Lack.
Aber ich denke ich beschränke mich auch wieder auf die Email Farben. Hab damit bisher keine Probleme gehabt beim airbrushen.
Trotzdem danke für die Hilfe.

Mike

plantagoo

Hi!

Mein "Wunder"-Mittel der Wahl ist an dieser Stelle immer Gunze Mr. Color Thinner. Der bekommt irgendwie alle Farben "glatt". Ggf. mal damit probieren.

Gruß
plant

Tommy64

Hallo aus Wien :winken:,
Als ersters Danke an Hans für die Liste,habe sie ebenfalls schon ausgedruckt.
Nur eine kleine Frage wie ist das Mischverhältnis bei den diversen Verdünnern?Einige meiner Freunde meinen 1:3(Also 3 Teil Farbe 1 Teil Verdünnung).
Bedanke mich schon für die Infos
Liebe Grüße aus den verschneiten Wien
Thomas

Wolf

Es gibt nicht "das" Mischungsverhältnis. Es kommt auf verschiedene Faktoren an, wie man die Farbe verdünnt.
Zunächst ist natürliuch die Ausgangskonsistenz der Farbe ausschlaggebend. Als nächstes die Verarbeitung (Pinsel, Airbrush) und bei der Arbeit mit der Airbrush die Frage welche Airbrush, der bevorzugte Druck und wie lackiert wird, also Detail oder Fläche.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft