Beplankung Rumpf & Deck - welches Holz? Woher?

Begonnen von Marcus.K., 25. Mai 2007, 11:46:11

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Marcus.K.

Hallo Holzwürmer,

mich würde mal interessieren, wie Eure Erfahrungen sind:

Welches Holz(furnier) eignet sich wie gut zum Beplanken eines Massiv-/Vollrumpfes oder des Decks.

Wie dünn kann man so ein Furnier käuflich erwerben?
Wo bestellt / organisiert man sich so ein Holz am besten?

galeotti

Hallo Marcus, ich habe für die Beplankung der"Aslan" 0,6 mmx 6mm Abachiholzstreifen verwendet. Ich fand, dass sie sich recht gut biegen ließen. für die Decks habe ich fertige Abachi-Deckplatten verwendet. Die muß man aber noch etwas farblich behandeln. Alles zusammen gab es im Modellbauladen. War auch nicht allzu teuer.
 :winken: Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse

ironduke

wichtig ist , dass du helles Holz ( Ahorn zum Beispiel) verwendest, weil das deck von Wetter, Salzwasser und dem ständigen schrubben ausbleicht.

Zur beschaffung würde ich dir deinen örtlichen Modellbauladen empfehlen, in den Katalogen der Anbieter historischer Schiffsmodelle (Krick, Occre,....) findest du eine ganze Auswahl an Hölzern, sogar schon fertig als Leisten.

Auch scheint hwe´s Methode mit den Rührstäbchen von "McDoof" ganz interessant zu sein, va wegen dem Preisvorteil ( da im Grunde gratis).

hwe

Hallo zusammen!

Nachdem ich bereits in einer so großen Stadt wie München mittlerweile Probleme bekomme, meine Beplankung in einem Laden zu kaufen, kann man eigentlich nur zum Erwerb im Internet raten.

In einigen Threads wurde auch schon auf geeignete Quellen hingewiesen (hab' gerade nix zur Hand).

Mein "Versuch" mit den Stäbchen aus einem Cafe (sind nicht von McBrech) hatte für mich zwei Gründe: erstens war ich zu faul, schon wieder in der Stadt herumzurennen und nichts zu finden und zweitens wollte ich meine neue Kreissäge mal ausprobieren.  :3:

Die Länge dieser Stäbchen ist nicht unbedingt ausreichend. - Je nach Maßstab müssen sie mal länger, mal kürzer sein. - Man könnte damit zwar vielleicht auch ein Modell aussen beplanken, aber das geht ein bisschen in die Richtung der Leute, die ihre Modelle aus Streichhölzern bauen...

Vor allem, wenn man sich die Kosten für geeignete Planken im Versand anschaut. - Das sind nur ein paar Euros, die kann sich "jeder" leisten! - Das kostet weit weniger als ein Plastikbausatz!

Im Versand kommen die Planken meist in 10-Stück Packungen und in 1 m Länge. Das bedeutet, dass man meistens (es sei denn, es ist ein SEHR großes Modell) 2-3 Planken für den Rumpf aus einer Leiste machen kann. - Das heisst, meistens sind ca. 20 Planken aus einer Packung "machbar". Und oft braucht ein Modell nicht viel mehr pro Rumpfseite. (Vorsicht! - Bitte individuell nachrechnen!)

Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, Den Rumpf und die Planken aus Holz in der Farbe zu bauen,
die später das Modell (langfristig) haben soll. -  Also: Schwarze Leisten aus Ebenholz, weisse Decks aus Ahorn, rotes Zeug mit Mahagoni, gelbe Sachen z.B. aus Birne, oder ähnlichem.

Damit spart man sich das anmalen und beizen und es sieht trotzdem schick aus!

Frage: Haben wir dich inzwischen bekehrt?  :)  X(   :tongue:  :klatsch:  :9:  :winken:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

AnobiumPunctatum

Hallo Marcus,

für ein Plastikmodell lohnt sich der Kauf teurer Holzsorten, wie Birne, Buchsbaum oder Ebenholz nicht wirklich. Linde, Abachi sind ok.

Standardmäßig werden Leisten ab 0,5mm Stärke angeboten. Im Modelleisenbahnbereich gibt es auch Leisten mit einer Stärke von 0,3mm. Diese Leisten kannst Du ohne Probleme noch auf 0,15mm Stärke schleifen. Wenn Du damit anfängst, solltest Du allerdings übelergen, ob Du nich direkt den Schritt zu einem Holzmodell probieren solltest.

Es ist gar nicht so schwer. ;)
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Uwek

Hallo Marcus,

ich habe bisher nur im "dünnsten Fall" 0,3mm Furnier im Internet gefunden.

Die Struktur von Holz und die typischen Merkmale verschiedener Holzarten setzt Grenzen, so dass Furnierstaerken von dünner 0.3mm ohne ein Traegermaterial industrial nicht mehr gehandhabt werden können. Da musste die Farbe des Trägermaterials und des Klebers so gewaehlt werden, dass diese nicht durch das Furnier sichtbar wurde. Sonst kannst du Zeitung durch das Furnier lesen. :santa:

Gängige Stärke ist 0,6mm aber wiue gesagt 0,3mm ist auch zu finden.

Das beste ist du googelst einmal und du wirst ein paar Versandhandelsfirmen finden die entsprechende Holzarten in 0,3mm führen und auch Kleinstmengen versenden. Normal wird ja Furnier eher im Möbelbau verwendet, aber auch Platten in kleineren Mengen, oder als Furnier-Muster sind zu bekommen.

Falko

Ich hab mir meinen Bedarf an Furnierholz,auch schon zu Zeiten bevor es im
Internet in homöopatischen Dosen zu astronomischen Preisen verkauft wurde,
aus 2 Quellen besorgt, nämlich dort wo Furnier verkauft wird (Gelbe Seiten:Stichwort Furnier),
und dort wo es vorzugsweise verarbeitet wird, nämlich in Möbelschreinereien.
Im Furnierhandel ist die Chance für wenig Geld an ausgefallene und seltene Qualitäten zu
kommen am besten, und Abfallstücke die sich nicht verkaufen, aber im Modellbau prima verwenden
lassen gibts eigentlich immer.
Massivholz und Furnierabschnitte landen in Möbelschreinereien normalerweise in einer Abfallkiste,
und da bin ich noch immer fündig geworden.
Eine Anerkennung in die Kaffee- oder Bierkasse kommt dann auch gut an.
Wer mehr über Furnierherstellung und - verwendung wissen will: wiki Furnier

Übrigens, Rührstäbchen werden aus billigstem Schälfurnier hergestellt.
:winken: Peter

Marcus.K.

Vielen Dank, Leute, für die vielen Tipps.

Ich habe hier in Karlsruhe schon einen Furnierholzlieferant ausfindig gemacht. Der hat eine "Krabbelkiste", die - nach telefonischer Auskunft - mal mehr, mal weniger voll ist. Da kriege ich was für den Unkostenbeitrag "Spende für die Kaffee-Kasse". Also praktisch nix.

Kaufen kann man auch. Aber die Mengen sind dann so, dass ich mit einem mal Kaufen mein Leben lang jährlich ein bis zwei Schiffchen bauen könnte. Man hat mir aber gesagt, dass es wohl Modellbauer gibt, die sich zu zweit/zu dritt ein komplettes Gebinde kaufen und "teilen".

Die Mc-Doof-Rührstäbchen habe ich mal mitgenommen. Haben aber erstens runde Enden (MIST - abschneiden!) und sind zweitens ziemlich dick. Kaum um den Bug zu biegen ohne Bruch.

Werd am Wochenende auch mal in den hiesigen Modellbauladen gehen .. nicht weit ist auch ein Modellbahn-Laden. Mal sehen, was die bieten.

ZitatFrage: Haben wir dich inzwischen bekehrt?      

Na, dass Holz in Holz besser aussieht, als das meiste Plastik in Holzoptik, das war mir schon länger klar. Meine Denke war folgende:
1. ich habe massive Panik vor dem Versuch, mit Farben zu arbeiten (mag den irrationalen Zusammenhang haben, dass ich seit meiner Kindheit Probleme mit Farben hatte! Wasserfarben war mir immer ein Greul! - Kann auch mit meinem geschwächten Farbkontrastsehen zusammenhängen. Ich kann´s einfach nicht gut beurteilen!).
2. HWB´s Jupiter ist - auf einem geklebten Holzkern aus Schichten - mit Furnierholz beklebt. Da ich ja die Rumpfform über das Plastik schon habe, so dachte ich, könnte ich doch den Rumpf ebenso bekleben. Dann hätte ich ein ähnlich schönes Ergebnis, wie die wunderschöne Jupiter, oder?
3. Rein in Holz geht bei mir immer noch nicht, da ich immer noch keinen Bastelkeller und schon gar keine Holzbearbeitungsmaschinen habe. Leisten zu schneiden und ein bischen zu schmirgeln, das geht noch im Esszimmer. Aber komplette Holzrümpfe... da brauche ich mehr Platz und mehr "staubtechnischen" und "lärmtechnischen" Abstand zum Wohnbereich der Familie.

Mal sehen, was die nächste Woche so bringt: wenn ich dünneres Holz bekommen kann, könnte ich mal einen Versuch wagen. Ich halt Euch auf dem Laufenden.

galeotti

ZitatOriginal von Marcus.K.
3. Rein in Holz geht bei mir immer noch nicht, da ich immer noch keinen Bastelkeller und schon gar keine Holzbearbeitungsmaschinen habe. Leisten zu schneiden und ein bischen zu schmirgeln, das geht noch im Esszimmer. Aber komplette Holzrümpfe... da brauche ich mehr Platz und mehr "staubtechnischen" und "lärmtechnischen" Abstand zum Wohnbereich der Familie.
Ach das geht überall, ich habe die Aslan hauptsächlich auf dem Balkon gebaut und sogar teilweise im Wohnzimmer. Lärm macht man hauptsächlich beim Kiel und den Spanten. Das Planken schneiden geht ganz leise und mit wenig Staub.
Ich kann mir nicht so recht vorstellen womit Du das Furnier auf der Plaste zum kleben bringen willst. Wasserverdünnbarer Kleber dürfte da kaum funktionieren. Holger hat bei der "Jupiter" immerhin Holz mit Holz verklebt. Das reagiert bei Luftfeuchtigkeit gleich. Plstik bleibt dagegen starr, wärend sich das Furnier wellt. Ich würde da eine Holzimitation mit Farbe bei einem Plastikmodell vorziehen. Bei der "Reale France" habe ich den Mittelgang auch mit Holz beplankt und hatte große Schwierigkeiten es auf dem Kunststoff zum kleben zu bringen. Würde ich heute nicht nochmal tun. Ich rate dir von Deinem Vorhaben ab. Immerhin hat Plaste auch einen Vorteil- man kann es, wenn sich zu viel Staub angesammelt hat ,naß abwaschen, mit Furnierplanken geht das nicht.
 :winken: Steffen
Galeere "la real" Schebecken, z.Z. Galeasse