DEBELLARE SVPERBOS – Boudicca-Aufstand, Britannien, 61 n. Chr. – 1:32 (54 mm)

Begonnen von Uwe B., 27. April 2018, 15:18:11

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Uwe B.

Liebe Modellboard-Freunde,

mit diesem Baubericht möchte ich Euch mein Römerdiorama vorstellen, von dem Ihr einen kleinen Ausschnitt vielleicht schon kennt, da ich ihn schon seit vielen Jahren als mein ständiges Avatar verwende.



Doch zuvor ein paar Infos zur Historie, das folgende habe ich größtenteils aus dem Gedächtnis und aus "einigen" der im Laufe der Jahre zusammen getragenen Bücher zum Thema "Römisches Militär" niedergeschrieben. Dabei geben diese Inhalte den ungefähren Stand der Jahre bis 1995 wieder. In der Zwischenzeit hat es sicher neue Forschungsergebnisse gegeben. Wer neueres dazu beitragen kann, lade ich gerne ein, darüber zu diskutieren.   :)

Wem das Folgende zuviel Text ist, einfach nach unten scrollen, Punkt 3. Entstehung des Dioramas und Vorlagebild   8)


1. Historischer Hintergrund (kurzer Abriss)

Im Jahre 61 n. Chr. erhoben sich verschiedene Stämme im Südosten Britanniens unter der Führung der Königin der Icener, Boudicca (andere antike Schreibweisen: Bondicca, Boadicea), gegen die seit dem Jahre 43 n. Chr. bestehende römische Fremdherrschaft. Auslöser war der Tod ihres Gatten und vormaligen Königs der Icener, Prasutagus, der testamentarisch sein Erbe zwischen seiner Witwe und dem römischen Kaiser Nero aufgeteilt hatte. Auf Veranlassung des römischen Procurators, eines gewissen (aber gewissenlosen)  Catus Decianus, wurde das Testament für Null und nichtig erklärt, die dagegen aufbegehrende Königin Boudicca ausgepeitscht und ihre beiden Töchter vergewaltigt.

Dem nun folgenden Aufstand der auf diese Weise und auch zuvor wiederholt gedemütigten Icener schlossen sich auch bald der benachbarte Stamm der Trinovanten sowie weitere kleinere, namentlich nicht benannte Stämme an. Als erstes zog das vereinigte Heer (Stärke lt. Wiki ca. 80.000) in südlicher Richtung gegen die unbefestigte und lediglich von 200 schlecht ausgerüsteten Soldaten verteidigte römische Veteranen-Kolonie und zu dieser Zeit wichtigste Stadt der Provinz, Camulodunum (heute Colchester), tötete die gesamte Bevölkerung und brannte die Stadt bis auf die Grundmauern nieder.

Zur besseren Übersicht hier eine feine Karte über den Verlauf der Ereignisse aus Wikipedia.de:


Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Boudicca-Aufstand#cite_ref-7

Die einzige in der Nähe stehende römische Legion war Legio IX Hispana, die berühmte 9., deren späterer Untergang (in Britannien?) bis auf den heutigen Tag zu zahlreichen Theorien und zu dem bekannten und verfilmten Roman von Rosemary Sutcliffe ,,Der Adler der 9. Legion" geführt hat. Unter ihrem Kommandeur Quintus Petilius Cerealis eilte sie den Aufständischen entgegen und wurde vermutlich auf dem Marsch von Boudicca's Armee unter schweren Verlusten zurück geschlagen; die Überlebenden zogen sich fluchtartig  in nördlicher Richtung in das bei Longthorpe vermutete Standlager zurück. Dass die Römer am verwundbarsten waren, wenn sie sich (möglicherweise auch noch in bewaldetem Terrain) auf dem Marsch befanden, ist ja spätestens seit der Niederlage unter Varus im sog. Teutoburger Wald bekannt.

Grund für die schwache römische Militärpräsenz im Aufstandsgebiet war die Tatsache, dass der eigentliche Befehlshaber und Gouverneur der Provinz, Gaius Suetonius Paulinus, zu diesem Zeitpunkt weit nordwestlich dieser Ereignisse mit der Masse von 2 Legionen (Legiones XIV Gemina und XX Valeria ) sowie Auxiliar- (Hilfs-) Truppen, insgesamt ca. 10.000 Mann, auf der Insel Mona (heute Anglesey) die keltischen Priester, die Druiden, bekämpfte und besiegte, um ihren Einfluss auf die einheimische Bevölkerung, der in der Vergangenheit immer wieder zu Unruhen und Aufständen geführt hatte, ein für alle mal zu beenden.

Als er Nachricht über die Rebellion erhielt, beorderte Paulinus seine Truppen auf der Stelle entlang der heute als Watling Street bekannten Römerstraße in Richtung Londinium (London), das nach seinen Informationen nächstes Ziel von Boudicca's Heer war. Er selbst eilte mit Teilen seiner Reiterei den Truppen voraus und erreichte Londinium noch vor Eintreffen der Aufständischen. Schnell erkannte er, dass die ebenfalls unbefestigte Stadt nicht zu verteidigen war und ritt mit seiner Eskorte wieder zurück, seinen anmarschierenden Truppen entgegen. Wer von der Bevölkerung sich ihm anschließen wollte (und konnte!) zog mit ihm.

Boudicca's Aufständische zerstörten und verbrannten Londinium wie zuvor Camulodunum und ermordeten die hilflose Zivilbevölkerung, um ihren Rachedurst angesichts der in der Vergangenheit erlittenen Schmähungen und Kränkungen zu stillen. Anschließend setzten sie Paulinus auf der Watling Street in nordwestlicher Richtung nach. Auf diesem Wege erlitt die Stadt Verulamium (St. Albans) das gleiche Schicksal wie zuvor Camulodunum und Londinium. Insgesamt sollen ca. 70.000 Menschen umgekommen sein.

Paulinus war sich im klaren, dass es irgendwo zwischen seinem aus nordwestlicher Richtung heran marschierendem Heer und den Insurgenten, die ihn mit schwerem, beutebeladenem Tross von Südosten kommend deutlich langsamer verfolgten, an der Watling Street zu einer Entscheidungsschlacht kommen musste. Er nutzte seinen Vorsprung, um ein für sein zahlenmäßig deutlich unterlegenes Heer (ca. 1 zu 8 ) geeignetes Schlachtfeld zu finden.

Wahrscheinlich wählte er einen Platz in der Nähe der Ortschaft Manduessedum (= Platz der Streitwagen, die die britannischen Kelten tatsächlich noch benutzten, heute Mancetter) aus. Dieser Ort ist zwischenzeitlich durch die Archäologie dort wohl auch gefunden worden; ich kann mich zumindest an eine Dokumentation erinnern, in der dies gut begründet und durch einige Funde belegt werden konnte. Dort fand er abseits der Straße ein leicht ansteigendes Gelände, dass durch Wälder hufeisenförmig geschützt war und für die Römer so die Gefahr einer Umzingelung ausschloss. Nach vorn war das Schlachtfeld eng genug, so dass die Römer mit ihrer vergleichsweise geringen Anzahl eine robuste Schlachtordnung aufstellen konnten.

Über diese Ereignisse liegen uns heute in schriftlicher Form nur zwei Quellen vor. Die erste war der römische Historiker Publius Cornelius Tacitus, dessen Schwiegervater und späterer Gouverneur der Provinz, Gnaeus Iulius Agricola, als junger Tribun wohl Teilnehmer der Schlacht war und ihn so mit Informationen aus erster Hand versorgen konnte. Der zweite Berichterstatter war der Schriftsteller Cassius Dio, der allerdings erst im Jahre 163, also über 100 Jahre später geboren wurde.


2. Die Schlacht an der Watling Street

Über die Schlacht ist nur relativ wenig überliefert. Paulinus stellte seine knapp 2 Legionen (XIV. und XX.) am oberen Ende des ansteigenden Geländes und im Zentrum seiner Schlachtordnung auf, seine Hilfstruppen speziell die Kavallerie auf beiden Flügeln, wie es gängige römische Praxis war. Die Aufständischen verteilten sich am unteren Ende des durch Wälder begrenzten Schlachtfeldes und waren sich ihres Sieges über das zahlenmäßig deutlich unterlegene Heer sicher. Daher machten sie sich auch keine Gedanken, dass  ihr Troß, voll beladen mit Beute und Familienangehörigen, (vermutlich entlang der Watling Street) hinter ihnen auffuhr. Die nachfolgende Illustration der Ausgangslage kommt den antiken Beschreibungen m. E. recht nahe:


Quelle: https://i.pinimg.com/originals/07/50/b3/0750b3e724a45d26078d6bdd1e26f1eb.png

Für die Römer war es eine Lage, in der sie nur siegen oder sterben konnten, an Flucht war kaum zu denken. Zu dieser schwierigen Situation paßt übrigens noch, dass Paulinus eigentlich auch noch nach der 4. zu dieser Zeit in Britannien stationierten Legion geschickt hatte, nämlich der Legio II Augusta in Isca Domnoniorum (Exeter). Der dort kommandierende Praefectus Castrorum (Lagerbefehlshaber) namens Poenius Postumus weigerte sich jedoch aus heute nicht mehr bekannten Gründen, dem Befehl seines Gouverneurs und Oberbefehlshabers Folge zu leisten. Eigentlich ein ungeheurer Vorgang; von Legio IX Hispana konnte Paulinus ebenfalls keine Hilfe erwarten, diese war ja, wie oben geschildert, bereits in der Frühphase des Aufstands arg zerrupft worden und hatte sich wohl in ihrem Standlager verschanzt.

Über die Schlacht berichten Tacitus und Cassius Dio relativ wenig. Nach den üblichen Ansprachen der Feldherren, Boudicca auf der einen, Paulinus auf der anderen Seite, setzte sich das gewaltige keltische Heer hangaufwärts in Bewegung, wobei es sich wegen des engen Defilées nicht voll entfalten konnte und von den Legionären, nachdem sie erst mal auf Wurfweite heran gekommen waren, mit zwei Salven ihrer Pila (Pilum = Wurfspieß, wovon jeder Legionär normalerweise 2 mit sich führte) empfangen wurden. Nachdem sie auf diese Weise bereits schwere Verluste bei den Britanniern verursacht hatten und erste Angriffe an ihrer dichten Schildmauer gescheitert waren, setzten sich die Römer unter Bildung mehrerer Keile hangabwärts in Bewegung und drängten die Kelten in Richtung ihres eigenen Trosses, der diesen so zur Falle wurde, zurück. Bei dem anschließenden Gemetzel sollen rund 80.000 Kelten, nicht nur Krieger, sondern auch deren Angehörige im Tross, ums Leben gekommen sein. Bei 400 gefallenen Römern und einer in etwa gleich hohen Anzahl Verwundeter.

Bei allen vorgenannten Zahlen sollte man berücksichtigen, dass die Geschichte in diesem Fall vom Sieger geschrieben wurde und die Kelten noch keine schriftliche Überlieferung pflegten. Etwas Skepsis erscheint also angebracht. Auf jeden Fall war der römische Sieg durchschlagend und vollständig. Legio XIV Gemina erhielt zusätzlich die ehrenden Beinamen Martia Victrix ("kriegerisch" und "siegreich"), die 20. durfte sich künftig Legio XX Valeria Victrix nennen. Poenius Postumus, der Paulinus die Unterstützung durch Legio II Augusta verweigert hatte, entzog sich einer wahrscheinlich unweigerlich erfolgten Bestrafung, indem er sich in sein Schwert stürzte. Paulinus selbst, der in der Folge allzu harsch mit der verbliebenen Bevölkerung der beteiligten Stämme umsprang, wurde kurz darauf als Gouverneur abgelöst.

Die Spur Boudicca's und ihrer beiden Töchter hat sich verloren, nach den in diesem Punkt divergierenden o. g. römischen Historikern soll sie sich entweder kurz nach der Schlacht das Leben genommen haben oder schwer erkrankt (oder verwundet?) verstorben sein. In diesem Zusammenhang wird auch immer wieder das Grab einer vornehmen keltischen Dame in Birdlip (ca. 100 km südwestlich von Mancetter) erwähnt, das zentral zwischen zwei weiteren Frauengräbern gefunden wurde:

http://www.ancient-origins.net/history-famous-people/celtic-birdlip-grave-final-resting-place-queen-boudicca-003099

Wie schon oben erwähnt, ist das zuvor zusammen gefaßte lediglich der bis ca. 1995 für mich zugänglich publizierte Forschungsstand. Inzwischen finden sich Zweifel an dieser Darstellung der Ereignisse, z. B. am Ritt des Paulinus nach Londinium. Nach zwei Jahren als Gouverneur sollte er den Verteidigungszustand dieser wichtigen Provinzstadt gut genug gekannt und sich nicht der erhöhten Gefährdung in feindlicher Umgebung ausgesetzt haben. So gibt es die Theorie, dass er dort sein gesamtes Heer bereits dabei gehabt und die Entscheidungsschlacht folglich an anderer Stelle stattgefunden habe. Auch wird angezweifelt, dass sich Legio IX Hispana aus eigenem Antrieb und ohne den strikten Befehl des Gouverneurs zum Entsatz von Camulodunum aufgemacht habe.

Wer Lust hat, sich das zuvor erzählte mal in einer Dokumentation mit m. E. ganz ordentlichen Spielszenen (Boudicca ist allerdings vielleicht etwas zu "sportlich"  :D :pffft:  dargestellt) von History Channel anzuschauen, dem empfehle ich folgenden Doku-Film, Beschreibung der Schlacht in etwa nach 1 Stunde:




3. Entstehung des Dioramas und Vorlagebild



Und spätestens hier werdet Ihr Euch fragen, warum dies unter Bauberichte erscheint, da es sich ja um ein offensichtlich fertiges Diorama handelt. Die Fotos entstanden kurz nach Fertigstellung (1997 -2000) und zeigen insgesamt 25 Figuren (davon 5 Berittene). Im Laufe der Jahre verstaubte die ganze Szene etwas und etliche Teile brachen ab, so verschwand zum Beispiel der Arm des Tribunen im Vordergrund, der ein erbeutetes keltisches Feldzeichen in die Höhe reckt, vollständig und mußte neu aufgebaut werden.

Ende letzten Jahres fiel mir auf, dass ich eigentlich kaum irgendwas Vollständiges vorzuweisen hatte und so entstand der Wunsch, mein bis dahin erfolgreichstes Diorama wieder zu beleben. Es gibt aber kaum etwas unbefriedigenderes für einen Modellbauer, als alte Sachen zu reparieren, wenn man sich doch lieber ganz neuen Projekten zuwenden würde.

Aus diesem Grund nahm ich mir vor, weitere 3 - 5 Figuren in das Dio aufzunehmen. Erstens, um mir mit etwas neuem einen gewissen Anreiz zu schaffen und zweitens um die freien Räume im Vordergrund noch mit etwas "Battlefield debris" zu bedecken. So war mir beispielsweise aufgefallen, dass die dort liegenden gefallenen oder verwundeten 7 Britannier nur 3 Schilde und 2 Schwerter dabei hatten. Bei einer antiken Schlacht mit dem Kampf Mann gegen Mann auf derart engem Raum kann man sich das dabei entstandene Durcheinander nicht groß genug vorstellen. Außerdem schwebt mir noch vor, auch den bislang völlig schnörkellosen Sockel noch etwas zu romanisieren, aber davon später mehr.

Dieser Baubericht gliedert sich also in zwei Teile, zunächst werde ich mit nachfolgenden Updates die Figuren einzeln vorstellen mit Fotos aus den Jahren 1997 - 2000, die deren Bau dokumentieren. Dabei ist die Qualität der Bilder nicht überragend, sie wurden damals zunächst entsprechend meiner bescheidenen Fotografierfähigkeiten mit einer Spiegelreflexkamera aufgenommen, die Papierabzüge dann mit damaligen Möglichkeiten eingescannt und digitalisiert. Zuletzt werde ich dann über den in diesem Jahr (2018) bereits stattgefundenen und aktuell noch vorzunehmenden Baufortschritt bei Reparatur und Ergänzung berichten.
 
Zunächst an dieser Stelle das Bild des bekannten Malers für Osprey, Concord, u. a., Angus McBride, das mir seinerzeit als Vorlage und Inspiration für mein Diorama gedient hatte:


Quelle: https://i.pinimg.com/736x/77/97/a7/7797a783b1658dadbde6f242709e31d4--roman-britain-roman-legion.jpg
Aus der Concord-Publikation "Imperial Rome at War" (Concord Fighting Men 6002) by Martin Windrow (Author) und Angus McBride (Illustrator)



Das Grundmuster der nach Abwehr des letzten keltischen Angriffs erschöpften Römer habe ich übernommen. Die Haltung der im Hintergrund anreitenden Kavallerie ist fast 1:1 übertragen, sie erhalten ihren Angriffsbefehl aber nicht von dem auf dem Gemälde im Mittelpunkt mit erhobenem Arm nach vorne weisenden Centurio, sondern durch den Feldherrn selbst, den ich hinten rechts hinzu gefügt habe.

Überhaupt sind auf dem Vorlagegemälde ganz andere Truppenkörper abgebildet, nämlich Angehörige eines (hispanischen) Auxiliums (Hilfstruppe), einer Cohors Equitata, d. h. einer teilweise berittenen Kohorte. Normalerweise unterschieden die Römer strikt zwischen Infanterie- und Kavallerieeinheiten, wovon diese teilberittenen Einheiten eine Ausnahme bildeten. So tragen hier Reiter und Fußsoldaten auch sehr ähnliche Ausrüstung. Außerdem hat McBride hier eine ganz andere, nicht näher beschriebene Schlacht dargestellt, zur Bildüberschrift gehört lediglich die Information "Northern Britain, ca. 118 AD". Zu diesem Zeitpunkt paßt auch die Ausrüstung der Auxiliarsoldaten, insbesondere ihre Bronzehelme, die schon die für das 2. Jhdt. typische kreuzförmige Verstärkung auf der Helmkalotte zeigen.

Des weiteren schreibt der Author, dass das im Gemälde abgebildete Schildzeichen von der Trajanssäule in Rom stamme, und darauf sowohl von Fußsoldaten als auch von Reitern getragen würde, was auf eine Cohors Equitata schließen lasse. Das von dem erschöpften Feldzeichenträger gehaltene Feldzeichen sei von einer asturischen Kohorte übernommen; vermutlich von einem Grabstein, obwohl dies im Text nicht erwähnt wird. Eine solche Einheit, Cohors Secunda Asturum Equitata (2. teilberittene asturische Kohorte), sei zum fraglichen Zeitpunkt (ca. 118 n. Chr.) in Britannien stationiert gewesen. Wobei laut einer (im Text nicht genannten) Referenz schwarze Bekleidung für diese Region in Spanien typisch gewesen sei, weshalb sich Author und Illustrator entschieden hätten, die Auxiliarsoldaten auf diesem Gemälde in schwarzen Tuniken abzubilden.

Bei meinem Diorama stehen jedoch die Legionäre im Mittelpunkt, erkennbar an ihrer typischen Lorica Segmentata, das ist ein moderner Begriff und bedeutet soviel wie Segment- oder Schienenpanzer, und an ihren großen rechteckigen Scuta, von Scutum = Schild. Allerdings war das Erscheinungsbild der Legionäre nicht so einheitlich, wie hier dargestellt oder wie es die Bildtafeln der Trajanssäule in Rom suggerieren. Getragen wurden auch Schuppen- (Lorica Squamata oder Plumata) sowie Kettenpanzer (Lorica Hamata), letzterer hier vom Centurio, der Schuppenpanzer vom daneben knieenden Optio, Stellvertreter des Centurios.

Wegen eines griffigen Dioramen-Titels hatte ich mich damals mit Prof. Wilfried Stroh in Verbindung gesetzt, einem angesehenen Kenner der lateinischen Sprache und klassischem Philologen, der ja u. v. a. durch seine publizistische Zusammenarbeit mit dem Historiker und Experimentalarchäologen Marcus Junkelmann bekannt geworden ist. Er riet mir bei einem freundlichem Telefonat zu dem von mir auch übernommenem Schlußwort eines bekannten Vergil-Zitats ("Debellare Superbos"), das streng genommen mit "Überziehe die Hochmütigen mit Krieg" aber auch mit "schlage(t) die Aufständischen" übersetzt werden kann. Auf dem letzten Foto dieses Beitrags steht noch fälschlich "Debellate" - mein Fehler (am Telefon verhört  :D), wird bei evtl. Neukonzeption des Sockels noch geändert.

So  :pffft: - das war zunächst mein - zugegebenermaßen textlastiger - Einstieg in diesen BB, weitere Teile sollen folgen. Ich muss aber noch einige Bilder "abloaden" und modellboard-fähig (Größe, Maße) machen ...

Wird fortgesetzt

LG - Uwe  :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

mumm

Hi Uwe,

schön das du dein Dio hier vorstellst und besten Dank für den historischen Abriß  :klatsch:
Die Sendung auf History über Boudica habe ich gesehen, sehr interessant.

Dein Dio durfte ich ja schon live bewundern, was ich mich immer noch frage ist wie man die Hosen der Gallier so akkurat bemalen kann?
Auf jeden Fall freue ich mich hier weiter still zuschauen zu können...

Peter  :winken:

Uwe B.

Hallo Peter,

schönen Dank für Dein Statement und fein, dass Dir der - wohl doch etwas zu ausführliche  :rolleyes: - Beitrag gefallen hat. Mit den Karomustern der Kelten ist es gar nicht so schlimm. Soo akkurat sind die nämlich auch nicht gemalt, es ist nur so dass sich das Auge des Betrachters gerne täuschen läßt. ;)

Denke, wir sehen uns morgen spätestens am Gildetisch - freu mich schon. :)

LG - Uwe   :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra


Flugwuzzi

Sehr interessantes Projekt  :P
Die Bemalung der Figuren ist toll gemacht und die Platzierungen sind gut gewählt  :klatsch: :klatsch:

Obwohl ich "Leichen"-Darstellungen auf Dioramen eigentlich nicht mag, finde ich deine Darstellung der Toten und Verletzten gut gelungen. Mit Fingerspitzengefühl und ohne unnötige, eklige Effekthascherei.  :P Der Schrecken so einer Schlacht kommt trotzdem sehr gut herüber.

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Drache74

Hallo Uwe,

seh rschönes Dio. Ich bin auf weiteres gespannt, da mich die römische Zeitepoche auch interessiert. Die Doku mit Boudicca habe ich auch gesehen, die lief in einer Serie mit andern bekannten Persönlichkeiten.

Wer ist denn der Hersteller der Figuren, oder wurde der genannt und ich hab es überlesen?

Viele Grüße
Drache74

Hans

Obacht, nicht weiterlesen, wer nicht empfindlich ist wg. des historische Backgrounds. Die figürliche Arbeit ist perfekt, da gibts gar nix zu sagen. Wirklich preiswürdig!

Die Römer sind auch ganz gut, sie passen allerdings eher in das frühe 2.Jahrhundert, für die Mitte des ersten müsste man ein paar Kleinigkeiten anpassen, die aber für den Gesamteindruck nicht bedeutsam sind.

Die Kelten sind aber die übliche Katastrophe. Ein wilder Mix aus Mythos und völlig falschem Zeitrahmen. So von 300 vChr bis an die Zeitwende, zudem kontinentalkeltisch, dazu südalpine Stücke und gallische. Furchtbar. Auch das mit den Karos vergesst mal ganz schnell — das erwähnen die Geschichtschreiber nur ein — zweimal und stimmt nur für wenige Zeiten. In der Mitte des ersten Jahrhunderts wäre ein britischer Kampf—Kelte nicht von einem römischen Auxiliar zu unterscheiden gewesen, wobei es für inselkeltische Funde sehr wenige gibt. Das Barbarenimage reicht da nicht. Das ist aber immer so,wenn Römer gegen Kelten gezeigt werden. Es gibt einfach viel zu wenige passende Kelten. Was ganz gut ginge, wäre die Mittellatenezeit, da stimmen viele der Schemata. Das ist so 300 bis 150 vor Chr, da braucht man aber ganz andere, republikanische Römer und für die frühe Phase welche, die fast griechisch aussehn. Will man römische Kämpfe machen, dann am besten Römer gegen Römer. Gabs dauernd. Sorry. Aber gerad wenn so ein umfassender historischer Hintergrund geliefert wird, muss das jetzt sein. Und natürlich: Die Zeichnungen und der Film sind völliges Fantasy. Ausser das die Fürstin der Iceni eine Frau war, aber viel viel älter als immer gezeigt. Und ohne Tattoos.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Uwe B.

Flugwuzzi schrieb:
ZitatSehr interessantes Projekt   
Die Bemalung der Figuren ist toll gemacht und die Platzierungen sind gut gewählt   

Obwohl ich "Leichen"-Darstellungen auf Dioramen eigentlich nicht mag, finde ich deine Darstellung der Toten und Verletzten gut gelungen. Mit Fingerspitzengefühl und ohne unnötige, eklige Effekthascherei.   Der Schrecken so einer Schlacht kommt trotzdem sehr gut herüber.

Hallo Walter,

herzlichen Dank für Dein Lob und ich gebe Dir recht, die Darstellung von Gefallenen und/oder Verwundeten ist immer eine Gratwanderung, der ich mir damals auch voll bewusst war. Ich hatte schon von meinem Naturell her überhaupt nicht in Erwägung gezogen, die Betroffenen irgendwie entstellt, übertrieben blutig oder eklig darzustellen. Auf dem Vorlagebild von McBride findet ja vorne rechts auch irgendeine Aktion statt, die ich nicht übernommen habe, da ich  bewusst auf unmittelbare Gewaltdarstellungen verzichten wollte. Wenn der Schrecken der - kurz davor statt gefundenen - Schlacht trotzdem gut herüber gekommen ist, wie Du schriebst, ist das Ziel auch so erreicht.

LG - Uwe   :winken:
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Uwe B.

Drache74 schrieb:
ZitatHallo Uwe,

sehr schönes Dio. Ich bin auf weiteres gespannt, da mich die römische Zeitepoche auch interessiert. Die Doku mit Boudicca habe ich auch gesehen, die lief in einer Serie mit andern bekannten Persönlichkeiten.

Wer ist denn der Hersteller der Figuren, oder wurde der genannt und ich hab es überlesen?

Hallo Drache74,

dankeschön und prima, dass wir da gemeinsame Interessen haben. Und nein, da hast Du nichts überlesen. Die Figuren waren damaliger State-of-Art  (New Hope, Andrea, usw.) und/oder selbst komplett erstellte oder umgebaute Plastik-Soldaten z. B. des Deutschen Afrikakorps; die eignen sich nämlich wegen der kurzen und  tunica-ähnlich weit ausgeschnittenen Hosen besonders gut zum Umbau in Römer. Heute gibt es mittlerweile noch schönere (und teurere  8) ) Figuren.

Bei meinem Baubericht, den ich demnächst noch nachreichen möchte, werde ich auf einzelne Figuren, ihren Ursprung und eventuellen Umbau noch eingehen.

LG - Uwe   :winken:
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Uwe B.

Hallo Hans,

Du schriebst:
ZitatObacht, nur weiterlesen, wer nicht empfindlich ist wg. des historischen Backgrounds. Die figürliche Arbeit ist perfekt, da gibts gar nix zu sagen. Wirklich preiswürdig!
Herzlichen Dank für Dein Lob bezüglich der Figuren, mehr kann man nicht erwarten, aus Deiner "Feder" freut mich das besonders.  :)

ZitatDie Römer sind auch ganz gut, sie passen allerdings eher in das frühe 2.Jahrhundert, für die Mitte des ersten müsste man ein paar Kleinigkeiten anpassen, die aber für den Gesamteindruck nicht bedeutsam sind.
Eigentlich hatte ich streng darauf geachtet, dass Ausrüstung und Bewaffnung sowohl der Legionäre als auch der Auxiliare ungefähr in die zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts n. Chr. passen würden. Die Segmentpanzer sind mindestens seit der Varusschlacht (im Jahre 9) nachweisbar, auch die stark gewölbten Rechteck-Scuta sollten passen. Kurz nach der Zeitenwende sollen sie ja noch stumpfoval (d. h. mit oben und unten gerade abgeschnittenen Kanten) und noch früher, z. B. zur Zeit Cäsars, länglich oval gewesen sein.

Die Gladii (für die anderen: von Gladius = Schwert) waren um das Jahr 60 herum vom Typus Pompeji, d. h. mit parallelen Kanten, die älteren vom Typ Mainz oder Fulham (d. h. mit grundsätzlich breiterer Klinge, die sich in der Mitte verjüngte und nach unten zur Schneide hin wieder säbelartig verbreiterte) werden aber, soweit verfügbar, wohl auch noch in Gebrauch gewesen sein.

Die Helme der Legionäre und des Centurios sind in meinem Dio durchgängig vom damals üblichen Typus Weisenau (im angelsächsischen Sprachraum nach Henry Russell Robinson als "Imperial Gallic" bzw. "Imperial Italic" bezeichnet), dabei habe ich versucht, unterschiedliche Einzeltypen darzustellen, um nicht eine zu große Uniformität zu betonen.

Hierauf und auch auf die Reiterhelme möchte ich aber noch im einzelnen eingehen, wenn ich im noch nachzureichenden Baubericht den Bau oder Umbau der einzelnen Figuren beschreibe. Ich bin wirklich neugierig, welche Details ("Kleinigkeiten") der Ausrüstung Du zeitlich eher ins 2. Jahrhundert verorten würdest.  8o

ZitatDie Kelten sind aber die übliche Katastrophe.
Gott sei dank, wenn's üblich ist, steh ich damit wohl nicht allein.  :6:

ZitatEin wilder Mix aus Mythos und völlig falschem Zeitrahmen. So von 300 vChr bis an die Zeitwende, zudem kontinentalkeltisch, dazu südalpine Stücke und gallische. Furchtbar. Auch das mit den Karos vergesst mal ganz schnell — das erwähnen die Geschichtschreiber nur ein — zweimal und stimmt nur für wenige Zeiten. In der Mitte des ersten Jahrhunderts wäre ein britischer Kampf—Kelte nicht von einem römischen Auxiliar zu unterscheiden gewesen, wobei es für inselkeltische Funde sehr wenige gibt. Das Barbarenimage reicht da nicht. Das ist aber immer so,wenn Römer gegen Kelten gezeigt werden. Es gibt einfach viel zu wenige passende Kelten. Was ganz gut ginge, wäre die Mittellatenezeit, da stimmen viele der Schemata.
Sorry, habe mich bei der Gestaltung der Briten an die mir seinerzeit zur Verfügung stehenden Vorlagen in meinen Osprey- bzw. Concordpublikationen gehalten. Einige Sujets sogar versucht, 1:1 zu übernehmen. Hatte eigentlich gedacht, dass die dortigen Rechercheure gründlichere Arbeit geleistet hätten. Darüber kann ich nicht groß diskutieren, dazu fehlen mir einfach die Grundlage und Deine speziellen Kenntnisse.

ZitatDas ist so 300 bis 150 vor Chr, da braucht man aber ganz andere, republikanische Römer und für die frühe Phase welche, die fast griechisch aussehn.
Stimmt, ist mir bekannt.

ZitatWill man römische Kämpfe machen, dann am besten Römer gegen Römer. Gabs dauernd. Sorry.
Stimmt leider, ich kenne aber keine statistische Erhebungen darüber, ob die Römer öfter in Bürgerkriege gegen andere Römer verwickelt gewesen wären als in Kriege gegen fremde Völker. Die Frage stellte sich mir aber ohnehin nicht, da ich ja dieses eine Ereignis (ohne Bürgerkriegshintergrund) im Auge hatte.

ZitatAber gerad wenn so ein umfassender historischer Hintergrund geliefert wird, muss das jetzt sein. Und natürlich: Die Zeichnungen und der Film sind völliges Fantasy. Ausser das die Fürstin der Iceni eine Frau war, aber viel viel älter als immer gezeigt. Und ohne Tattoos.
Bei den beiden Zeichnungen ist mir nicht klar, worauf Du Dich da in Bezug auf Fantasy beziehst. Beim Film, der die
überlieferten Ereignisse inhaltlich und auch die Bekleidung/Ausrüstung der Legionäre m. E. gut wiedergibt, bin ich vollkommen bei Dir, was die Darstellung der Boudicca betrifft. Hier stand für die Filmemacher offensichtlich das Motto "Sex sells" im Vordergrund - insofern bezogen auf die Hauptdarstellerin: Fantasy !!!

Auf jeden Fall danke ich Dir für Dein Interesse und Deine engagierten Anmerkungen.  :P

LG - Uwe   :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

coporado

Moin Uwe,

schön das es von dir hier was "Neues" gibt! Komme jetzt auch endlich mal dazu hier etwas zu schreiben und nicht nur zu lesen. Wunderbares Dio (das ich schon live bewundern durfte) und noch mit (doppelt) historischem Hintergrund, genau mein Ding!

Zur Epoche kann ich wenig bis nix beitragen, doch interessiert mich auch dieser Teil der Geschichte und ich habe schon höchst interessiert deine geschichtliche Abhandlung - und die darauf startende Diskussion - gelesen. Finde ich immer klasse, wenn neben dem Modellbau an sich auch noch etwas geschichtliche Aufarbeitung/ Diskussion stattfindet  :P

Ich bin gespannt dabei und freue mich auf den BB!

P.S. Schon in den ersten Zeilen dieses BB, merkt man das dieses Dio mit allem was dazu gehört genau dein Ding ist  :1: :P

LG
Sascha
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

Uwe B.

Coporado schrieb:
ZitatMoin Uwe,

schön das es von dir hier was "Neues" gibt! Komme jetzt auch endlich mal dazu hier etwas zu schreiben und nicht nur zu lesen. Wunderbares Dio (das ich schon live bewundern durfte) und noch mit (doppelt) historischem Hintergrund, genau mein Ding!
Hallo Sascha,

dank Dir für Deine freundlichen Worte. Wenn Du mit (doppelt) historischem Hintergrund die Geschichte des Dioramas meinst (zusätzlich zum historischen Abriß), dann bin ich ja froh, dass dies so aufgenommen wird. Mich persönlich interessieren solche Geschichtchen am Rande zwar auch immer, wenn sie von anderen Modellbauern zum besten gegeben werden, bin mir aber umgekehrt nicht so sicher.

ZitatZur Epoche kann ich wenig bis nix beitragen, doch interessiert mich auch dieser Teil der Geschichte und ich habe schon höchst interessiert deine geschichtliche Abhandlung - und die darauf startende Diskussion - gelesen. Finde ich immer klasse, wenn neben dem Modellbau an sich auch noch etwas geschichtliche Aufarbeitung/ Diskussion stattfindet  :P
Ich bin auch schon gespannt, wie es mit der Diskussion weiter geht.

ZitatP.S. Schon in den ersten Zeilen dieses BB, merkt man das dieses Dio mit allem was dazu gehört genau dein Ding ist  :1: :P
Du hast mich durchschaut  :D  Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich als Kind und auch später am liebsten immer die großen Monumentalschinken (Quo Vadis, Cleopatra, usw.) im Fernsehen gesehen habe und so schon früh infiziert wurde. ;)

LG - Uwe   :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Hans

ZitatAusrüstung Du zeitlich eher ins 2. Jahrhundert

Die Fotos sind recht klein, da wäre eine Vorstellung der Einzelfiguren sinnvoll. Was auch so auffällt ist der Ribchester-Helm und der Bogenschütze. Die hamatischen Schützen sind später datiert, die syrischen noch viel später - folgt man den Grabsteinen. Beim Rest gehts um Trageweisen von Gurten, Doppelgurten etc.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Uwe K.

Wow, was für ein Knaller - bin schwer begeistert und warte ungeduldig auf mehr!!

Uwe B.

Hallo MB-Freunde,

Hans schrieb zum Thema "Ausrüstung (der Römer) zeitlich eher ins 2. Jahrhundert":
ZitatDie Fotos sind recht klein, da wäre eine Vorstellung der Einzelfiguren sinnvoll. Was auch so auffällt ist der Ribchester-Helm und der Bogenschütze. Die hamatischen Schützen sind später datiert, die syrischen noch viel später - folgt man den Grabsteinen. Beim Rest gehts um Trageweisen von Gurten, Doppelgurten etc.

Hallo Hans,
mit den hamitischen Bogenschützen (aus der Stadt Hama am Orontes in Nordsyrien) hast Du recht. Hab ich wohl damals nicht gut genug recherchiert. Sie tauchen zwar in einigen Illustrationen schön und exotisch auf, aber erst im Zusammenhang mit dem Hadrianswall im frühen 2. Jahrhundert n. Chr. Ich wollte damals noch einen exotischen Touch in die Szene einbringen - im Moment überlege ich gerade, ob und wie (??? er ist nämlich mit Kupferdraht und Sekundenkleber fest eingestiftet) ich ihn aus dem Diorama wieder heraus kriege, ohne ihn zu beschädigen. Könnten diese syrischen Bogenschützen nicht vielleicht doch schon vorher da gewesen sein (ohne epigraphischen Hinweis)?  :pffft:  Zum Thema fand ich noch eine informative Quelle im Netz (wohl von einem Reenactor geschrieben):

http://www.romanarmy.net/images/Pages/Military/hamians.htm

Beim Helm von Trimontium (Newstead - der zur gleichen Kategorie gehörende Helm von Ribchester mit seinen kleinen Mauern und Türmchen war mir damals zu schwierig, ihn nachzubauen  ;) ) und den kreuzweise getragenen Doppelgurten der Auxiliarsoldaten bin ich mir aber ziemlich sicher, dass diese auch bereits bzw. noch in der Mitte des 1. Jhdt. n. Chr. getragen wurden. Ich werde Deinen Vorschlag befolgen und die Soldaten einzeln vorstellen, so wie ich es in kürzerer Form ohnehin vorhatte. Das heißt, jetzt mit folgenden Angaben:
 

  • ursprüngliche Figur vor der Bemalung oder dem Umbau, unter Angabe des Herstellers, soweit noch erinnerlich
  • fertige Figur im Diorama
  • entsprechendes Vorbild im Gemälde von McBride
  • verwendete originale Ausrüstungsteile

Auf diese Weise könnte sich der BB ganz schön ziehen ...  :pffft:


Uwe K. schrieb:
ZitatWow, was für ein Knaller - bin schwer begeistert und warte ungeduldig auf mehr!!

Hallo Uwe,
freut mich besonders, dass ich Dich ausgewiesenermaßen versierten Dioramenbauer und Figurenbemaler ebenfalls für das Dio interessieren konnte. Als Vorschau schon mal ein Auschnitt aus dem Diorama, altes Foto von 2000, das den römischen Feldherrn (gleichzeitig mein Avatar) zeigt; demnächst kommen aber bessere Bilder:



LG - Uwe  :winken:

MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Uwe B.

4. Vorstellung der Einzelfiguren

1. Update

     Römischer Feldherr, Gaius Suetonius Paulinus



  • entsprechendes Vorbild im Gemälde von McBride (entfällt, kein Vorbild im Gemälde)
  • ursprüngliche Figur vor der Bemalung oder dem Umbau, Hersteller
  • als Vorbild verwendete originale Ausrüstungsteile
  • fertige Figur im Diorama

Die ursprüngliche Figur stammt von der Fa. Cafe Storme, einem Kaffeehersteller, der seinen Kaffeebohnen eine unbemalte, historische Figur aus silbrig grauem Hartplastik beifügte und so einen Anreiz erzeugte, neben dem Kaffeegenuß noch eine Figurensammlung anzulegen. Ob es diese Firma heute noch gibt, entzieht sich meiner Kenntnis, ich habe meine römischen Figuren jedenfalls auf einer Plastikfigurenmesse in Herne erworben. Im Internet werden sie auch heute noch unter dem Markennamen "Mokarex" angeboten. Die Figuren sind relativ gut modelliert und eignen sich aufgrund ihrer Ausführung in Hartplastik gut als Ausgangsmaterial für Umbauten. Von ihrer historischen Korrektheit her geben sie den Kenntnisstand ungefähr der 1950'er oder 1960'er Jahre wieder.

Auf den folgenden 2 Bildern sieht man die Figur von Cafe Storme in ihrem Originalzustand. Dabei fällt schon auf, dass der Reiter nicht gut in den Sattel paßt, was nicht schlimm war, da ich die eh zu kleine Pferdefigur in ihrem vollen Gallopp ohnehin austauschen wollte. Als erstes änderte ich den Kopf des Reiters durch Abschleifen der Kinnpartie, um den Mund offen so zu gestalten, als wenn er gerade Befehle erteillte.



Die nächsten Bilder zeigen den Reiter nach Abschluß der Umbauarbeiten mit Milliput. In der Mitte das neu verwendete Pferd eines französichen Kürassiers von Airfix. Das Leopardenfell besteht wieder aus glattgedrücktem Senftubenblech, das ich grob ausgeschnitten und mit einer dünnen Schicht Milliput versehen und vorne am Kopf noch etwas skulptiert habe.

Der weitere Kopfschmuck und das Zaumzeug des Pferdes, insbesondere die Raubkatzenfellschabracke, sind diversen römischen Reliefs und Statuen entlehnt, die hier aufzuzählen den Rahmen sprengen würde. Auf den Reliefs sieht man neben dem hier rekonstruierten Typ einer Raubkatze (vermutlich ein Leopard, vielleicht aber auch eine Löwin) auf späteren sog. Löwenjagd-Sarkophagen auch häufig deutlich erkennbar männliche Löwenfelle. Dass solche Fellschabracken in antiker Zeit von höheren Offizieren verwendet wurden, ist spätestens seit dem bekannten sog. "Alexander-Mosaik" von Pompeji belegt.

Da auch höhere römische Offiziere stilistisch gerne griechisch-hellenistischen Vorbildern nacheiferten, habe ich für meine Rekonstruktion entschieden, hier ein Leopardenfell zu rekonstruieren.



Unten links ein Foto der in Novaesium (Neuss) gefundenen, am unteren Rand unvollständigen Frontale (Roßstirn), die aufgrund ihres Dekors (Löwenkopf) der dort im 1. Jahrhundert vermuteten Ala Afrorum (Ala = Flügel, sinngemäß = Kavallerieregiment der Afrikaner, ca. 500 Mann stark) zugeschrieben wird, die ich bei meiner Rekonstruktion für das Pferd des Feldherrn zugrunde gelegt habe.

Übrigens schreibt Marcus Junkelmann ("Die Reiter Roms - Teil III: Zubehör, Reitweise, Bewaffnung", S. 202) zu diesem Frontale noch sinngemäß, dass sich im Berliner Antikenmuseum noch ein weiteres, vollständiges (!), sonst identisches Exemplar der Neusser Roßstirn unbekannter Herkunft befinde. Dies bedeutet, dass dieses Teil nicht singulär war, sondern sich eventuell sogar weiterer Verbreitung erfreute. Leider kenne ich kein einziges Foto oder genauere Beschreibung des Berliner Exemplars. So fiktiv meine Verwendung der Roßstirn für Paulinus auch ist - immerhin hatte er auch einen persönlichen Bezug zu Africa, schließlich wissen wir ja, dass er in den Jahren 40 und 41 n. Chr. als Militärführer und Praetor (laut Wikipedia eines der höheren Ämter der römischen Ämterlaufbahn) in der Provinz Mauretania war.



Für das Gesicht des Feldherrn Paulinus hatte ich freie Hand, da ich zum einen sein Geburtsdatum und damit Alter zum Zeitpunkt der Schlacht nicht herausfinden konnte, zum anderen keine Büste oder Statue von ihm erhalten ist. Es gibt lediglich eine in viel späterer Zeit in England hergestellte und in Bath aufgestellte eher symbolhafte Statue, die keinen Anspruch auf Ähnlichkeit erhebt:


Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Gaius_Suetonius_Paulinus

Siehe nachfolgende Website, die immerhin mit einer Vielzahl an Informationen zu Paulinus  aufwartet:

https://alchetron.com/Gaius-Suetonius-Paulinus

Bei den Ocreae (Ocrea = Beinschiene) des Feldherrn habe ich mich an Motiven der in Straubing gefundenen Exemplare orientiert. Ich habe aber keines der unten abgebildeten Fundstücke genau kopiert, sondern mich nur vage an deren Aussehen gehalten. So sind die dortigen Beinschienen 2-teilig und ins 2 bis 3. Jhdt. n. Chr. datiert; damit zu spät für mein Diorama. Außerdem schreibt Marcus Junkelmann ("Römische Kampf- und Turnierrüstungen", Seite 68) sinngemäß, dass diese Beinschienen aus sehr dünnem Blech getrieben und bei Versuchen rasch beschädigt worden und somit ungeeignet für den scharfen Waffeneinsatz seien. Ich habe die Beinschienen bei meiner Figur daher als einteilige, stabile Schützer mit typisch römischen Verzierungen dargestellt. Nachfolgend zum Vergleich Beinschienen aus dem Straubinger Hortfund:


Quelle: http://www.coh-ii-raet.de/museum/index.html

Hier nun ein paar Fotos von der fertigen Figur:




Natürlich sind die Darstellung der Roßstirn oder der Leopardenfellschabracke reine Spekulation, da niemand mit Sicherheit eine Aussage über die Ausstattung des Pferdes oder das Aussehen und die Ausrüstung des Gaius Suetonius Paulinus machen kann. Man könnte auch kritisieren, dass ich einen Ausrüstungsgegenstand aus Neuss einfach für die Darstellung einer Schlacht in Britannien verwendet habe. Aber schließlich wurden die zuvor im Rheinland stationierten Legiones II Augusta,  XIV Gemina und XX Valeria ja ab dem Jahre 43 n. Chr. im Zuge der Invasion unter Kaiser Claudius nach Britannien disloziert; die vierte daran beteiligte Legio IX Hispana kam zu diesem Zeitpunkt aus Illyrien (Quellen: Marcus Junkelmann (,,Die Legionen des Augustus") sowie die entsprechenden Artikel zu den Legionen in Wikipedia.de).

Ich habe zumindest versucht, mich an gängige Konventionen oder zeitgenössisch belegte Ausrüstungsgegenstände zu halten. Wobei zugegebenermaßen gerade das Leopardenfell auch einfach Spaß gemacht hat, es zu bemalen.  8) :D

Ich rätsel noch darüber, ob ich Euch vielleicht mit zu viel (?) Hintergrundinformationen langweile, wo es doch eigentlich nur mein Hauptmotiv ist, darzulegen, warum ich was wie gemacht hatte. Keinesfalls möchte ich, dass dieser Baubericht irgendwie abgehoben herüber kommt. Solltet Ihr der Meinung sein, ich sollte stattdessen nur WiP- und fertige Bilder zeigen, bitte ich um entsprechende Rückmeldungen.   :rolleyes:

Wird fortgesetzt

LG - Uwe  :winken:
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Puchi

Zitat von: Uwe B. in 06. Mai 2018, 02:05:05
Ich rätsel noch darüber, ob ich Euch vielleicht mit zu viel (?) Hintergrundinformationen langweile...
Also mich keinesfalls. Ich finde, ein Zuviel an Hintergrundinformationen kann's eigentlich nicht geben. Für mich ist das alles sehr interessant und auch lehrreich. Also mach' ruhig weiter so, Uwe. :1:

Und abgehoben kommt der BB auch nicht daher, keine Sorge. Ich werde hier daher weiter dran bleiben.


Liebe Grüße,

Karl

Uwe K.

Wow, ich verneige mich in Ehrfurcht!!!
Infos kann man nie genug haben, mache gerne weiter so.

AnobiumPunctatum

Toller Baubericht, Uwe. In Natur sieht die Vignette noch viel beeindruckender aus.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Flugwuzzi

Toller Baubericht Uwe  :klatsch: :klatsch:
Besonders interessant sind die umfangreichen Hintergrundinformationen, auf keinen Fall damit aufhören  :P

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

coporado

Ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, höchst interessant und ich mag diese Kombi aus Modellbau und Geschichtslehrstunde sowieso, also bitte gerne weiter so  :P :P :P

Zitat von: Uwe B. in 01. Mai 2018, 16:36:29

Hallo Sascha,

... Wenn Du mit (doppelt) historischem Hintergrund die Geschichte des Dioramas meinst (zusätzlich zum historischen Abriß), dann bin ich ja froh, dass dies so aufgenommen wird....

...und Uwe ja genau so war es gemeint  :1: :P
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

Hans

Tolle Arbeit! Und weiter so mit den Hintergründen. Es zeigt auf, wie man sich antiken Darstellungen nähert und wie man interpretieren muss - die irrige Vorstellung, man wüsste alles, man braucht doch nur die Figuren nehmen wie sie sind, ist weit verbreitet.

Die Figuren sind übrigens auch unter dem Namen Mokarex verbreitet, wenn man sie haben will (ebay) findet man mehr unter diesem Stichwort.

Tipp zum Pferd, keine Kritik: Ich verwende für antike Pferde sehr gerne die Pferde von Timpo, da diese etwas kleiner sind, als die üblichen 54mm Pferde. Sie sind in verschiedenen Haltungen einfach über ebay zu bekommen. Sie sind allerdings aus PVC-ähnlichem Zeug und schwer zu kleben. Ich hab mir aber auch schon eine Form gemacht und in Resin umgegossen, weil dann Umbauten leichter sind.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Postbote

Hallo Uwe B.

mach Du mal schön so weiter :D
Ich lese hier zwar nur still mit, aber die Hintergründe zu Deinem 'ömer-Dio finde ich schon interessant.
Mein Wissen beschränkt sich da eher auf die Asterix-Comics. :pffft:

Und eine beeindruckende Arbeit ist es allemal :respekt:

Mit schönem Gruß
Christoh
Perfekt ist Mathe, und Mathe ist 'ne Körperöffnung!

Versuche mich zur Zeit
erfolglos am Hochglanz

bughunter

Da kann ich mangels Wissen und Erfahrung nichts zu beitragen, aber: Was für ein Projekt :P
Da ist jede Figur ein Modell für sich, und dann erst das gesamte Dio 8o Einfach unglaublich.
Das Leopardenfell z.B. ist Dir super gelungen!

Wirklich ganz großes Kino und zurecht Dein Avatar :1:

Viele Grüße und viel Erfolg,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Uwe B.

Liebe Freunde,

danke für Eure wirklich netten Feedbacks, das motiviert.  :P :P :P

Puchi schrieb:
ZitatZitat von: Uwe B. am 06. Mai 2018, 02:05:05

    Ich rätsel noch darüber, ob ich Euch vielleicht mit zu viel (?) Hintergrundinformationen langweile...

Also mich keinesfalls. Ich finde, ein Zuviel an Hintergrundinformationen kann's eigentlich nicht geben. Für mich ist das alles sehr interessant und auch lehrreich. Also mach' ruhig weiter so, Uwe. :1:

Und abgehoben kommt der BB auch nicht daher, keine Sorge. Ich werde hier daher weiter dran bleiben.


Liebe Grüße,

Karl
Hallo Karl,
wenn ich Dir nur ein wenig vom Lesevergnügen zurückgeben kann, das mir Deine Bauberichte bereiten, dann bin ich's schon zufrieden. :1:


Uwe K. schrieb:
ZitatWow, ich verneige mich in Ehrfurcht!!!
Infos kann man nie genug haben, mache gerne weiter so.
Hallo Uwe,
ich danke Dir, dear Namensvetter, mehr Lob kann man nicht mehr erwarten.  :P Schade, dass mir dieses Jahr im letzten Moment was dazwischen kam, hätte mich gerne mal mit Dir persönlich ausgetauscht (in WD).


AnobiumPunctatum schrieb:
ZitatToller Baubericht, Uwe. In Natur sieht die Vignette noch viel beeindruckender aus.
Hallo Christian,
wenn ich Dich mit Deinen beeindruckenden Schiffsmodellen beeindrucken konnte, ist schon viel erreicht. Ich hoffe, das Dio bei unserem nächsten Gildejahrestreffen Anfang 2019 endgültig fertig restauriert zu haben. Dann bring ich's noch mal mit :)


Flugwuzzi schrieb:
ZitatToller Baubericht Uwe  :klatsch: :klatsch:
Besonders interessant sind die umfangreichen Hintergrundinformationen, auf keinen Fall damit aufhören  :P

lg
Walter
Hallo Walter,
danke Walter, und o.k., dann werd ich's weiter so machen, versprochen.  8)


Coporado schrieb:
ZitatIch kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen, höchst interessant und ich mag diese Kombi aus Modellbau und Geschichtslehrstunde sowieso, also bitte gerne weiter so  :P :P :P

Zitat von: Uwe B. am 01. Mai 2018, 16:36:29


    Hallo Sascha,

    ... Wenn Du mit (doppelt) historischem Hintergrund die Geschichte des Dioramas meinst (zusätzlich zum historischen Abriß), dann bin ich ja froh, dass dies so aufgenommen wird....


...und Uwe ja genau so war es gemeint  :1: :P
Hallo Sascha,
das freut mich - in dieser Hinsicht stehen wir uns ja gegenseitig in nichts nach.  :P :P :P Ich hoffe, man sieht sich mal wieder persönlich - vielleicht nächstes in Lingen.  :winken:


Hans schrieb:
ZitatTolle Arbeit! Und weiter so mit den Hintergründen. Es zeigt auf, wie man sich antiken Darstellungen nähert und wie man interpretieren muss - die irrige Vorstellung, man wüsste alles, man braucht doch nur die Figuren nehmen wie sie sind, ist weit verbreitet.

Die Figuren sind übrigens auch unter dem Namen Mokarex verbreitet, wenn man sie haben will (ebay) findet man mehr unter diesem Stichwort.

Tipp zum Pferd, keine Kritik: Ich verwende für antike Pferde sehr gerne die Pferde von Timpo, da diese etwas kleiner sind, als die üblichen 54mm Pferde. Sie sind in verschiedenen Haltungen einfach über ebay zu bekommen. Sie sind allerdings aus PVC-ähnlichem Zeug und schwer zu kleben. Ich hab mir aber auch schon eine Form gemacht und in Resin umgegossen, weil dann Umbauten leichter sind.
Hallo Hans,
danke für Dein positives Feedback, das ich besonders zu schätzen weiß. Der Tipp mit dem Namen 'Mokarex' ist wirklich interessant, da findet man ja tatsächlich eine Menge in der Bucht!

Und noch eins: ich hatte als Junge die US-Cavalry, Cowboys und Indianer und die Postkutsche von Timpo Toys im Laufe mehrerer Weihnachten geschenkt bekommen. Mit den von Dir erwähnten Pferden brachte ich immer die zu diesen gehörenden Pferde in typischer Timpo-Pose in Verbindung, z. B. dieses:


Quelle: https://picclick.de/Timpo-Pferde-Konvolut-Beige-mit-Braunen-Geschirr-und-142726304122.html

Aber beim weiteren nostalgischen Googeln, fielen mir dann auch die Pferde auf, die Du wahrscheinlich eher meintest:


https://picclick.de/Timpo-Toys-Pferde-Plastikfiguren-Spielzeug-Tierfiguren-Varianten-173172289214.html

Die sind gar nicht so schlecht, von den Pferden hab ich vor Jahren auf besagter Plastikfiguren-Börse in Herne auch so 3 - 4 Stück für kleines Geld erworben, ohne zu wissen, dass die auch von Timpo waren.  8o
Danke also für Deinen Tipp, die sind wirklich gut.  :P :P :P


Postbote schrieb:
ZitatHallo Uwe B.

mach Du mal schön so weiter :D
Ich lese hier zwar nur still mit, aber die Hintergründe zu Deinem 'ömer-Dio finde ich schon interessant.
Mein Wissen beschränkt sich da eher auf die Asterix-Comics. :pffft:

Und eine beeindruckende Arbeit ist es allemal :respekt:

Mit schönem Gruß
Christoh
Hallo Christoph,
meinen allerherzlichsten Dank für Dein Lob. Und sei nicht zu bescheiden, wer die ganzen Asterix-Hefte durchgearbeitet hat, der weiß schon viel, viel mehr über die alten 'ömer als die meisten anderen. Die waren neben den Monumentalfilmen auch mein "fachlich-literarischer"  ( :3:) Einstieg ins Thema.  8)


Bughunter schrieb:
ZitatDa kann ich mangels Wissen und Erfahrung nichts zu beitragen, aber: Was für ein Projekt :P
Da ist jede Figur ein Modell für sich, und dann erst das gesamte Dio 8o Einfach unglaublich.
Das Leopardenfell z.B. ist Dir super gelungen!

Wirklich ganz großes Kino und zurecht Dein Avatar :1:

Viele Grüße und viel Erfolg,
Bughunter
Hallo Frank,
danke für Deine - wie immer  ;) - freundlichen Worte. Wenn nächstes Jahr nicht wieder was dazwischen kommt, sehen wir uns hoffentlich in WD, ich vielleicht als Mit-Aussteller bei der Modellbaugilde, dann bring ich das Ding einfach mit. 8)

LG - Uwe   :winken:


PS: ich habe meinen letzten Teil des Bauberichts noch einmal in zwei Punkten an den entsprechenden Stellen ergänzt:

Zum Thema Figuren von Cafe Storme:
Im Internet werden sie auch heute noch unter dem Markennamen "Mokarex" angeboten. (Danke, Hans)

Zur Neusser Roßstirn:
Übrigens schreibt Marcus Junkelmann ("Die Reiter Roms - Teil III: Zubehör, Reitweise, Bewaffnung", S. 202) zu diesem Frontale noch sinngemäß, dass sich im Berliner Antikenmuseum noch ein weiteres, vollständiges (!), sonst identisches Exemplar der Neusser Roßstirn unbekannter Herkunft befinde. Dies bedeutet, dass dieses Teil nicht singulär war, sondern sich eventuell sogar weiterer Verbreitung erfreute. Leider kenne ich kein einziges Foto oder genauere Beschreibung des Berliner Exemplars. So fiktiv meine Verwendung der Roßstirn für Paulinus auch ist - immerhin hatte er auch einen persönlichen Bezug zu Africa, schließlich wissen wir ja, dass er in den Jahren 40 und 41 n. Chr. als Militärführer und Praetor (laut Wikipedia eines der höheren Ämter der römischen Ämterlaufbahn) in der Provinz Mauretania war.
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra