Diorama "Gasthaus in Bargteheide im Jahre 1348" - FERTIG

Begonnen von Jensel1964, 28. April 2017, 23:38:51

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Jensel1964

Hallo Wolfgang.
Verzeih mir bitte die späte Antwort.  :woist:
Es ehrt mich sehr, dass Dir das Diorama (noch sehr rudimentär) und der Baubericht gefällt.
Das nächste Update steht auch vor der Tür...... :D
Jens  :winken:

Jensel1964

Und weiter geht´s.....

Könnt Ihr ein Geheimnis für Euch behalten? Ich bin manchmal ein echter Drückeberger und kneife vor gewissen Aufgaben.  :rolleyes:
In diesem Fall ist es die Angst vor dem ,,Tatsachen-schaffens". Alles was ich bisher gemacht habe, konnte ich irgendwie rückgängig machen. Haus versaut....baue ich neu. Brunnen verloren....baue ich neu. Aber jetzt kommt der Punkt, an dem ich mich festlegen muss:

Die einzelnen Elemente (Haus, Stall, Brunnen) werden endgültig mit der Grundplatte verbunden.

Angefangen habe ich mit dem Haus. Hierbei ist zu bedenken, dass ich das Haus ja auf eine Grundplatte geklebt habe, um das Natursteinfundament nachbilden zu können. Diese Platte muss ich nun z.T. in die Grundfläche einbetten. Andernfalls würde das Haus im Verhältnis zur Umgebung auf einer leichten Anhöhe stehen. Also habe ich die Außenabmessungen des Hauses auf der Grundplatte eingezeichnet, diesen Bereich ausgeschnitten und das Haus mit Sekundenkleber befestigt. Nun ist nur noch das Steinfundament erkennbar.
















Im Vergleich zum Stall und dem Brunnen sieht das ganz gut aus. Ich hab die Lage zueinander übrigens nochmal etwas verändert. Das gefällt mir ganz gut so.
















Dann habe ich auch den Brunnen endgültig fixiert. Das eigentliche Brunnenloch habe ich mit Steinen umfasst. Ich stelle mir vor, dass der Brunnen selbst (Geländeoberkante bis ständigem Grundwasserspiegel) so hergestellt wurde. Ich meine mich zu erinnern, dass der Grundwasserstand im Bargteheide recht hoch war. Ich hatte da mal ein Projekt (Straßenbau und Kanalplanung), bei dem ein Bodengutachten gemacht wurde. Ich gucke morgen mal im Büro. Hierbei ist zu bedenken, dass die Felder und Wiesen in den letzten Jahrhunderten erheblich drainiert (Entwässert) wurden, was zu einem tieferen Grundwasserspiegel führte.

Ich zeige Euch besser mal die Bilder. Die sind selbsterklärend. In der Brunnensohle habe ich Vallejo StillWater geschüttet, damit ein wenig nach Wasser aussieht. Ich hätte da aber auch Glanzlack nehmen können.



















Und letztendlich habe ich dann auch noch ein paar Eimer gebaut. Zur Vorgehensweise:

-   Schaschlik-Spieß ausgebohrt
-   Bohrung nach und nach erweitert
-   aus Draht Henkel gebogen
-   Ringe gemalt (im Original wohl Band?) und Henkel angebracht.

Und wieder ein paar Bilder:









Nicht alle Eimer sind wirklich brauchbar geworden (siehe Kreuz)  :woist:










Und nun kann es WIRKLICH endlich an das Diorama gehen..... :pffft:

Ich überlege noch, wie wohl der Weg ausgesehen haben mag. Sicherlich unbefestigt und stark zerfahren und uneben.

Vielen Dank für Eure rege Beteiligung.

Jens  :winken:

eydumpfbacke

Es grüßt der Reinhart :santa:

Ich bau grundsätzlich nicht originalgetreu.
Wenn doch, ist das Zufall

Gilmore

Die Sache mit den Eimern ist ja irre! Aber der Effekt ist sehr realistisch. Sieht sehr echt aus.  :respekt: :respekt: :respekt: :P :P :P
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

coporado

Moin Jens,

toll das es hier weitergeht und toll wie es hier weitergeht  :P :P :P

Zitat von: Jensel1964 in 08. November 2017, 21:29:20
Aber jetzt kommt der Punkt, an dem ich mich festlegen muss:


Das kann ich zu 100% bestätigen  :1:, man baut und baut und baut und irgendwann wäre der Punkt da es zu verewigen, aber man "traut" sich nicht und baut und baut und baut ggf. noch mehr drumherum. Hat man den Schritt des "Verewigens" aber erstmal gemacht, geht es befreit weiter  :D

So jetzt aber zum Dio - wenn ich die Aufteilung jetzt so sehe, gefällt mir das sehr gut und man kann die von mir "befürchteten" "toten Ecken" prima für Details nutzen  :P Die Idee für die Eimer ist klasse  :P :P :P

Sind die Steine des Fundamentes am Haus noch nass vom Kleber oder sollen die etwas nass wirken? Wie bringst du den "Bodenbelag" an der Grenze zum bereits verklebten Haus auf?
Gruß
Sascha  :winken:

...und weißt du keinen Rat, nimm Draht!

f1-bauer

Servus Jens,
mir gefällt die Aufteilung auch sehr gut. Ein Stall bedeutet ja zwangsläufig "Dreck und Gestank" und so zieht der Mief nicht direkt in die Gaststube  :P . Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Eine Anmerkung hätte ich aber doch, und zwar zur Höhe des Wasserspiegels im Brunnen. Wenn der Grundwasserspiegel tatsächlich so hoch läge wäre das Gelände sumpfig und ich bezweifle, ob sich da jemand angesiedelt hätte  :pffft:  Die Menschen damals haben sicher gerne einen hohen Grundwasserspiegel genutzt und dort einfache Gruben-/Muldenbrunnen angelegt. Die finden sich aber häufig in Geländesenken. Ich rege daher an, hier Logik vor Optik walten zu lassen und den Wasserspiegel abzusenken (sprich bis auf einen kleinen glänzenden Kern, der die Tiefe des Wasserspiegels optisch vorgaukelt, das Wassers matt dunkel zu überpinseln), auch in Hinblick auf Deinen tollen Brunnenüberbau mit Ziehmechanismus, der bei einem so flachen Brunnen überflüssig wäre  :pffft:

Wieso kommmt der Spielverderber jetzt wieder damit an? Weil der Spielverderber soeben diese wissenschaftliche Abhandlung über den "Mittelalterlichen Brunnenbau im ländlichen Siedlungswesen Deutschlands" gefunden hat http://www.ruralia.cz/sites/default/files/doc/pdf/20_Biermann.pdf. Hochinteressante Lektüre (mit Zeichnungen von archäologischen Befunden der verschiedenen Brunnentypen) über die Mühen und Methoden, wie sie vom 8. Jhd. bis zum 16. Jhd. Brunnen gebaut haben - ausgehölte Baumstämme oder Fässer als Brunnenschacht  8o  :8: , gewaltige trichterförmige Erdbewegungen (Teufung), die später um den befestigeten Brunnenschacht wieder zugeschüttet wurden  8o  :8:. Auch der damalige rechtliche Aspekt (erster Ansatz einer Gefährdungshaftung des Brunnenbetreibers mit Pflicht zur kniehohen Einfassung) wird beleuchtet (Sachsenspiegel, Landrecht). Hattest Du glaube ich weiter vorne schon genannt.

Die Eimer finde ich genial gelöst  :klatsch:. Es wurden auch Schöpfeimer aus Ton verwendet, weil die leeren Holzeimer häufig zu leicht waren, um den Wasserspiegel zu durchdringen. Sie haben dann einen Stein in den Holzeimer gelegt. Wurde alles bei Grabungen in alten Brunnen vorgefunden, vgl. obige Abhandlung.

Gruß
Jürgen  :winken:

Jensel1964

@eydumpfbacke und Gilmore: Vielen Dank für das (z.T. nonverbale) Lob, Reinhardt und Jürgen.
@coporado: Ich kann mir bei einem so begnadeten Dioramenbauer wie Dir sehr gut vorstellen, dass Du meinen "Eiertanz" nachvollziehen kannst.  :1:
Die Steine sind nicht nass, sondern originale Ministeinchen mit einer sehr glatten Oberfläche. Die Glänzen halt von selbst, was definitiv nicht so bleiben wird.  Und da kommen wir auch schon zur nächsten Frage und meinem "Problem". Ich hab heute recht lange über das weitere Vorgehen nachgegrübelt. Ich muss die Fläche etwas angleichen. Das betrifft
--- den Anschluss an das Steinfundament (Höher an den Türen, ebene im Gartenbereich),
---den Fußboden des Stalls (Der muss noch abnehmbar sein, um die Tiere einzusetzen und den Fußboden zu beschmoddern)
---und die Umgebung des Brunnens( feucht und matschig).

Ich denke da an folgende Vorgehensweise:
1. Zunächst Spachtelmasse verwenden, wo das Gelände Struktur bekommen soll (Brunnen, Weg, Hausumgebung, Stall).
2. Da wo das Gelände flach bleibt, großflächig Holzleim auftragen weil
3. alles mit feinem Vogelsand (durch ein Teesieb) bestreut wird.

Das Gute ist, dass man den Vogelsand mit den Fingern "profilieren" kann.
Wenn das durchgetrocknet ist, kann man entweder nochmal mit Leim und Sand nacharbeiten oder direkt Farbe auftragen.
Das muss aber in einem Rutsch und am Besten auf der Terasse erfolgen, um eine durchgehende, homogene Fläche zu erzeugen.
Und vor diesem "großen Rutsch" habe ich echt Respekt.....keine Angst, aber Respekt. :D Ich nehme mir das mal für das Wochenende vor.

@f1-bauer: Jürgen, da haben wir die gleichen Quellen gefunden.  8) Aus dem Text habe ich den Hinweis auf den Sachsenspiegel und der Kniehöhe.
Ich habe mal im Büro die Baugrundgutachten durchwühlt und tatsächlich ein Profil gefunden, dass sich nur wenige hundert Meter von meinem (fiktiven) Gasthausstandort befindet. Demnach stehen ab einer eine Tiefe von 2-3 m Schluff und Ton (undurchlässige Böden) an. Der Grundwasserstand (bzw, Schichtenwasserstand) wurde bei ca. 2,70 m angetroffen. Das Regenwasser versickert also (vereinfacht gesagt) und steht auf einer undurchlässigen Schicht. Bei einer etwas weiter entfernten Bohrung war die undurchlässige Schicht ca. 1,00 m dick und das Grundwasser pendelt sich über der undurchlässigen Schicht ein. Ich bin jetzt kein Baugrundexperte, aber wenn man die Drainierung (Trockenlegung) der Böden im Laufe der Jahrhunderte und die zusätzlichen Ablagerungen auf den Flächen berücksichtigt, wird der Grundwasserstand höher gewesen sein. Ich rate mal: 2,00 m unter der Geländeoberkante traf man Wasser an. Um das Wasser unterirdisch zu speichern, grub man etwas tiefer in die undirchlässigen Schichten und setzte darüber, in die durchlässigen Schichten, Ringe aus Steinen. Von oben, und jetzt kommen wir zum Schluss für den Brunnen, sah man wahrscheinlich wenig vom Wasserspiegel. Das passt mir dem Brunnen, so wie er jetzt aussah.
....
....
ist das noch Modellbau?  8o
Ich fürchtem, dass ich mt diesen Detailüberlegungen etwas nerve.  :rolleyes: Aber nun wisst Ihr zumindest, mit was ich mich beim Bau dieses Dioramas beschäftige und warum das Alles so lange dauert. :3: :3: :3:

In diesem Sinne Danke für Eure Geduld,
Jens  :winken:

f1-bauer

#157
Zitat von: Jensel1964 in 09. November 2017, 20:58:12Von oben, und jetzt kommen wir zum Schluss für den Brunnen, sah man wahrscheinlich wenig vom Wasserspiegel. Das passt mir dem Brunnen, so wie er jetzt aussah.

Servus Jens,
ich glaube, wir missverstehen uns. Du hast das Stillwater auch zwischen den Steinen der Schachteinfassung, zumindest glitzert es da. Das erweckt zumindest bei mir den Eindruck, als stünde der Wasserspiegel Oberkante Schachtrand. Ich hab mal ein Foto von dir geklaut und bearbeitet.
1213.jpg
Einfach das Stillwater im Bereich ausserhalb des gelben Kringel und vor allem zwischen den Steinen dunkel matt pinseln, dann sieht es m.E. mehr nach Brunnenschacht mit Wasserstand in 2 m Tiefe aus, wenn der Betrachter des Dio von (schräg) oben in den Brunnen schaut.

Gruß
Jürgen  :winken:

Wolfgang Meyer

Hallo Jens,

genau dafür machen wir es doch, den Bau historischer Dioramen. Was wäre der Bau ohne die gründliche Recherche und ausschweifende Diskussionen. Es würde nur halb so viel Spass machen.
Dass ist doch toll mit dem Brunnenbau, wo sich so einige Hobbyfreunde Gedanken machen. Jetzt beschäftige ich mich auch gedanklich damit!

Klasse! Bitte alle so weitermachen!

Liebe Grüße,

Wolfgang

Jensel1964

Ich hätte Euch zwei fast vergessen, sorry. :woist:
@F1-Bauer: Jetzt weiß ich was Du meinst. Ich habe die Steine matt übergemalt und den Glanz genommen. Es sieht jetzt realistischer aus, weil nur im Schecht selbst ein wenig "Wasser" zu erahnen ist. Beim nächsten Update kommt da mal ein besseres Foto.

@Wolfgang: Danke für die Aufmunterung. Ich stimme Dir da vollkommen zu. So wie sich die Bf109-Bauer über jedes einzelne Detail Gedanken machen, sollten wir natürlich auch die einzelnen Lösungsansätze diskutieren und zu (hoffentlich) realistischen Ergebnissen führen.

Achtung Spoileralarm: Mit dem nächsten Update könnte es etwas länger dauern, aber ich bin grad dabei, sinnvoll Farbe zu verteilen. 
Jens  :winken:

AnobiumPunctatum

Jens, Deine Eimer gefallen mir nicht. :2:
Warum machst Du sie nicht aus Papier? Da bekommst Du sehr einfach eine dünne Wand hin. Die Eisenbänder kannst Du mit schwarz gefärbten Papier nachbilden. Ansonsten wir Dein Dio richtig prima
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Jensel1964

Hi Christian,
ja, die Eimer aus Papier herzustellen wäre auch eine Idee, aber bei der "Größe" sehen die Holzteile im Original nicht soooo übel aus. Ich werde aber mal eine Probestück ausprobieren. Ich müsste das mal am PC zeichnen, ausdrucken und kleben.

Jens  :winken:

AnobiumPunctatum

Hi Jens,

anbei der Link zum Download eines Schiffgeschützes. Da ist ein kleiner Eimer bei, den Du vielleicht als Grundlage verwenden kannst:
Klick mich
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Jensel1964

Wow, das sieht ja echt klasse aus, vielen Dank für den Link!!  :P :P
Ich werd mir das mal näher angucken und austesten.
Jens  :winken:

wefalck

Ich persönlich hätte die Eimer auf der Drehbank hergestellt und dann die einzelnen 'Dauben' graviert. So man keine Drehbank hat, kann man das auch mit der Handbohrmaschine machen. Bei der Kleinheit der Eimer braucht man Buchsbaum oder ein ähnlich dichtes Holz, sonst zerbröselt es beim Ausdrehen. So man kein Buchsbaum hat, nimmt man besser Polystyrol oder Plexiglas. Aushöhlen kann man die Teile mit Bohrern oder Fräsern, die man mit einem Stiftenklöbchen/Nadelhalter hält.

Zu dieser Zeit dürften die Eimer, wie die Fässer, durch halbierte Haselnuß- oder Weidenzweige zusammengehalten worden sein. Da Eisen relativ teuer war, dürften sie auch eher einen Henkel aus Pflanzenfasern gehabt haben. Die Windungen aus Haselnußgerten kann man durch Kupferdraht darstellen, der etwas flachgeklopft wurde.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Gilmore

Jens, vielleicht kannst Du die Eimer ja nur oben leicht mit einem größeren Bohrer anbohren, damit der Rand nicht so dickwandig aussieht.
Die Henkel werden wohl, wie wefalk schon schrieb, vermutlich aus geflochtenen Weidenzweigen o. ä. gewesen sein, kannst Du aber einfach so lassen, nur bräunlich statt schwarz bemalen, würde bei der Kleinheit der Teile vielleicht schon reichen.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

Jensel1964

Uuuuund weiter geht´s.
Das Eimerthema habe ich erstmal nach hinten gestellt. Ich denke, dass meine Variante mit dem bloßen Auge ganz gut wirken könnte. Aber ich werde trotzdem mal ein paar Alternativen austesten. Spätestens dann, wenn ich mich mit den Möbeln befasse.

Was ist zwischenzeitlich passiert?

Zunächst einmal habe ich mich des Brunnens nochmal angenommen. Jürgen (F1-Bauer) hatte mit seinem Einwand schon Recht.  Das sah so aus, als ob das Wasser ungefähr in Höhe des Geländes stehen würde. Ich habe die Steine etwas trocken übergemalt und mur in der Mitte etwas ,,Feuchtigkeit" gelassen. So ganz ohne Wasser wollte ich den Brunnen nicht lassen. Streng genommen ist das auch noch zu viel, aber gerade noch vertretbar.....








Danach habe ich mich für eine finale Gebäudeanordnung entschieden und die Grundlage des Geländes fertiggestellt. Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen:

Als Erstes habe ich den Bereich um das Gebäude herum mit Strukturpaste (gibt's bei Müller) verfüllt. Danach habe ich die Paste großflächig mit dem Spachtel verteilt.









































In die noch feuchte Masse habe ich auf dem Weg Fahrspuren angedeutet und um den Brunnen und den Stall herum Fuß- und Hufspuren angedeutet. Da werde ich im weiteren Verlauf noch etwas feuchten Matsch und Pfützen darstellen. Ich muss mal gucken, wie mir das gelingt....







So, und nun gibt es eine kurze Pause bis zur Farbe. Das werden sonst zu viele Fotos in diesem Post.

....ich gebe ab zur Werbung.... :D

Jens   :winken:

Jensel1964

...und weiter im Text....
Und dann habe ich mit Vallejo Iraqui Sand und anderen Brauntönen Farbe auf die Flächen gebracht (Grundfarbe - dunkle, stark verdünnte Farbe drüber – helle Trockenmalung).

Mit den Hufspuren bin ich absolut unzufrieden, da muss ich noch mal ran. Das sieht aus, als ob da Riesenschweine durchgetobt wären. :5: :5:

Bis auf die bereits erwähnten Spuren, sieht das gar nicht so übel aus. OK, ohne Grünzeug könnte das auch ein Wüstendiorama sein und ich könnte glaubhaft Kamele unterbringen.  :3:
Aber das wird sich noch ändern. Versprochen! Auch mein Herumgesaue am Haus (Farbspritzer) werde ich noch ausbessern. :woist:

Hier sind nun die Fotos:


























Und nun muss/darf/will ich mich mit dem Thema ,,Landwirtschaft im Mittelalter" beschäftigen.

Folgende Fragen gilt es zu beantworten:

Was haben die Menschen damals in Gemüsegärten angepflanzt?

Wie muss man sich einen Obstgarten vorstellen? Apfelbaum, Birnbaum, Johannisbeersträucher?

Ist es realistisch, dass auf dem Feld vor dem Weg Ackerfurchen und sprießendes Grünzeug zu finden ist?

Oder kommt da eine Kuhweide hin?

In welcher Jahreszeit soll das alles eigentlich spielen?

Ihr seht: Fragen über Fragen und tausend Gründe über Details nachzudenken. Und das macht Spaß, dauert aber seine Zeit.

Ich freue mich auf Eure Kommentare und danke Euch gleichzeitig für Eure Unterstützung. :kuss:

Jens  :winken:

wefalck

Hans weiß das vielleicht aus dem Ärmel, aber ich würde mir mal die verschiedenen Wikipedia-Artikel über die Kulturpflanzen ansehen. Äpfel und Birnen sind wohl ok für diesen Zeitraum, auch wenn die Früchte kleiner als die heutigen gewesen sein dürften. Bei Johannisbeeren bin ich mir nicht so sicher. Brombeeren und Hagebutten wurden auch zum Schutz rings um Dörfer und Höfe angepflanzt (daher kommt wohl auch der Name Hagebutte, da mit ihr eingehegt wurde) - das Dornengestrüpp erschwerte Dieben, Räubern und anderem Viechzeug das Eindringen. Neben den heute üblichen Kulturpflanzen wurden damals auch noch diverse andere angepflanzt, die heute mangels Ertragsstärke oder Nährwert weitgehend verschwunden sind - allerdings kann man sich da etwas am Angebot von Reformhäusern und ähnlichen Läden orientieren.

Kartoffeln, Tomaten und Mais würde ich dagegen weglassen  :D 
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Jensel1964

Danke für die Info  :P
Das mit der Hagebutte und den Brombeeren ist eine gute Idee. Ich grübel da mal drauf rum....

Hmmm, soll ich denn auch das Schild "Kaffee 2 Witten -Draußen nur Kännchen!" weglassen...schade. :3:

Jens  :winken:

Hans

Ich kann da nix dazu beitragen.....war für mich noch kein Thema
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

Ach so, ja, auch eine Raucherecke brauchst Du nicht ...
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de

Gilmore

Davon verstehe ich natürlich auch nicht viel, aber Kartoffeln dürfen auf keinen Fall dahin, die gab es zu der Zeit noch nur auf dem amerikanischen Kontinent.
Ich bin multitasking-fähig. Ich kann alle anfallenden Arbeiten gleichzeitig liegenlassen.

f1-bauer

Wow, sieht das alles gut aus  :klatsch:. Das Dach des Gasthauses ist erste Sahne geworden (das Haus natürlich auch) und der Stall  :klatsch:
Der Brunnen samt Wasserstand sieht jetzt sehr realistisch aus  :klatsch:

Bei den ersten Bildern dachte ich, super  :P, Winterlandschaft hat was. Hättest Du schon so lassen können  :D.
Mit Farbe gefällt es mir natürlich auch sehr gut. Mit den Hufspuren hast Du Recht  :1: 

Wie schon weiter vorne festgestellt war der Anger eher eine Dorfweide für Kleinvieh, sprich Enten, Gänse, Hühner, Ziegen, die da tagsüber frei laufen durften und über Nacht wieder in die jeweiligen Ställe getrieben wurden. Acker wohl eher nicht.

Was den mittelalterlichen Garten anbelangt habe ich hier was gefunden http://www.tandaradey.de/garten.htm, gleich der erste Abschnitt "Der Garten der Germanen". Ist vergleichbar mit dem klassischen Bauerngarten, wie er auch heute noch anzutreffen ist. Also ein Viertel-Mix aus Gemüse, Kräutern/Heilpflanzen, Obst (da eigentlich nur der "Holzapfel" als Baum und Beeren aus der Umgebung) und Blumen. Die damaligen Pflanzen-Arten stehen in dem Text. Ebenso lebende Einfriedungen für den Garten, wenn es kein Staketenzaun war. Sehr oft war z.B. eine Eibe als "Schreckpflanze" für böse Geister im Garten.

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

Ich würde mich bei der Landwirtschaft sehr zurückhalten. Ein bisschen weiss ich natürlich schon, aber ich würde es mich selber nicht trauen, verbindlich umzusetzen - ohne weitere Literatur.

Im 14. Jhd. dürfte die Umwandlung von Weideland in Ackerflächen zur Städteversorgung weiter fortgeschritten sein. Allerdings war der landwirtschaftliche Niedergang ziemlich einschneidend, die allgemeine Krise dürfte sich bemerkbar gemacht haben. Die konkrete Ausrichtung dürfte stark von den Anforderungen des Grundherren abhängig gewesen sein, die Bauern selber hatten oft nur Interesse an Eigenversorgung.

Ernsthafte, zu teure Literatur nur für ein Dio wäre:

https://www.amazon.de/Deutsche-Agrargeschichte-Mittelalter-Mittelalters-Jahrhundert/dp/3800130920/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1511460222&sr=1-1&keywords=Deutsche+Agrargeschichte+im+Mittelalter%3A+Deutsche+Agrargeschichte+des+Mittelalters.+9.+bis+15+Jahrhundert


Von Obstgärten und Weidewiesen würde ich absehen, die dürften nach meiner beschränkten Meinung nach später gekommen sein. Es dürfte damals ein Mischgelände gewesen sein, Schweine, Ziegen etc wurden zur Weide in den Wald getrieben. Obstwirtschaft war beschränkt, kann aber keine arch. Daten dafür liefern. Ich würde es schlicht machen und bei Äpfeln belassen und die als grob angelegte Streuobstwiese anlegen.

Fahrspuren im Weg wären ok, wg. geringer Traglasten aber gering ausgeprägt.

My 2 äpfelchen.

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger