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Die Modellbau Themen* => Flugzeuge und Helikopter => Thema gestartet von: Olaf in 15. September 2018, 16:52:50

Titel: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Olaf in 15. September 2018, 16:52:50
Hallo liebe Mitkleber,

ich wollte mal eine Frage in den Raum stellen, zu der mir leider jedwede Suchfunktion keine befriedigende Antwort liefern konnte.

Ich sitze seit Längerem am Bau der Heinkel He 219 von Revell. Diesmal wollte ich mal richtig in die Zurüstkiste greifen und habe mir die Ätzteilsätze von Eduard gekauft.
Speziell beim Exterior Kit sagt die Anleitung, man soll die ganzen Revisions- und Tankdeckel einfach auf die Tragflächen aufkleben, sodass deren Kanten deutlich sich deutlich sicht- und fühlbar von der übrigen Oberfläche abheben. Nach meinem Dafürhalten erscheint mir das nicht richtig, sondern wahrscheinlich müssen sie eine mehr oder weniger homogene Außenhaut ergeben. Dazu müssten sie leicht versenkt verbaut werden, richtig?

Wenn dem dann so ist, wie verarbeitet Ihr das? Die bereits in der Oberfläche vorhandenen Deckel aussägen, das Material entsprechend der Materialstärke der Ätzteile dünner schleifen/fräsen und dann einen kleinen Rahmen von hinten einkleben, auf dem ich dass das jeweilige Ätzteil dann montiere?  *dummi*

Sollte ich nur zu doof für die Suchfunktion gewesen sein, und das war schon mal Thema, möchte ich mich vorsichtshalber entschuldigen.

So long

LG Olaf  :winken:
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: hein52 in 15. September 2018, 18:52:52
Hallo Olaf,

schau dir mal den Baubericht der He 219 von Viquell an. Jens hat es so gemacht wie von Eduard angegeben und es sieht sehr gut aus.

Gruß Heiner
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Wolf in 16. September 2018, 11:52:32
Will man es sich einfach machen, klebt man es auf. Schaut man sich aber Bilder an, so sind Wartungsdeckel in die Außenhaut eingelassen.
Man hat also die Wahl. Einfach oder Originalgetreu.
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: bughunter in 16. September 2018, 22:47:56
Von hinten ein Rahmen wäre wohl zuviel des guten, die Ätzteile sind ja nur max 0,15mm.
Eventuell auflegen, mit scharfer Klinge markieren und etwas ausschaben, z.B. mit Skalpell 15?
Habe das aber auch noch nicht gemacht, waren bei WWI eher aufliegend.

Viele Grüße,
Bughunter
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: pilotace in 17. September 2018, 16:14:28
Oder Alternativ die (in diesem Fall ja eigentlich sinnlosen) Ätzteile weglassen und den entsprechenden Deckel gravieren? Ein Paar Schrauben o.ä. bekommt man auch noch angedeutet. :pffft: :8:

Gruß
Daniel
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Universalniet in 17. September 2018, 17:43:35
Das Märchen von der strömungsglatten Außenhaut ....
Ich habe mein Büro ca. 30 von einer Bf-108 entfernt.
Eine solche Beplankung würde kein Modellbauer auf seinem Modell akzeptieren ....

Vieleicht denke ich zu einfach ....
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Wolf in 18. September 2018, 08:21:16
Es kommt halt auf die Relationen an

Bei 1/48 ist ein Ätzteil das einen halben Millimeter aufsitzt in Relation 2,4 (3,6 bei 1/72) cm hoch. Selbst bei einem 1/4 Millimeter sind es noch 1,2 cm (1,8 bei 1/72). So hoch steht kein Wartungsdeckel heraus. Wenn ich mir z. B. bei einer 109 die Öleinfüllstutzen, Benzindeckel oder die große Rumpfklappe ansehe, dann ist das alles glatt.

Abe rletztlich ist es ja am Modellbauer sich das Original anzusehen und dann abzuwägen.





Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Olaf in 01. Oktober 2018, 15:08:04
Hallo liebe Leute,

erst einmal herzlichen Dank für das Feedback.
Nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, die Deckel von Eduard weg zu lassen.
Ich habe an Teilen aus der Restekiste probiert, die Dinger einzulassen. Pro Deckel sind das rund anderthalb Stunden Arbeit, wenn man's ordentlich macht.
Die Idee von Bughunter, das auszuschaben war noch unbefriedigender für mich, das es annähernd unmöglich war, das völlig plan hinzubekommen. Und schwups war es dann an der einen oder anderen Stelle zu tief geworden.
Revell hat die Oberflächen sehr gut hinbekommen, wenn man das mit den Fotos aus dem Smithonian vergleicht.
Einige Teile aus dem Satz können ja trotzdem gut verwendet werden und so habe ich noch Teile für mein Teilelager. Irgendwann und irgendwo finden die bestimmt Verwendung.

Das Undercarriage Kit habe ich mir auch gekauft und da kann eich mich nach Herzenslust austoben.  :D

Vielen Dank nochmal für Eure Meinungen und Tipps!

LG Olaf  :winken:
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Duck in 02. Oktober 2018, 17:05:24
Teilweise ja irgendwie alles andere als bündig, ich hätte keine Scheu die Teile aufzukleben. Es kommt ja auch an sich nicht drauf an ob es masslich korrekt ist sondern ob das Modell masslich korrekt aussieht. ;)

https://airandspace.si.edu/sites/default/files/images/collection-objects/record-images/A19600322000CP95.jpg (https://airandspace.si.edu/sites/default/files/images/collection-objects/record-images/A19600322000CP95.jpg)

Bitte nur Bilder einstellen an denen Ihr die Rechte habt. Hörnchen
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Olaf in 03. Oktober 2018, 13:28:26
Moin Duck,

stimmt schon, ein paar der Klappen/Deckel sind schon etwas rustikal.
Allerdings scheint das insbesondere auf Bereiche mit stärkeren Wölbungen/Rundungen der Fall zu sein. Auf den Tragflächen sieht das ganz ordentlich aus.

Aber trotzdem Danke für den Hinweis. Vielleicht setze ich ja doch den einen oder anderen Deckel auf.  :1:

LG Olaf  :winken:
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: bastelalex in 13. Januar 2019, 00:19:41
Zitat von: Olaf in 01. Oktober 2018, 15:08:04
<...>Revell hat die Oberflächen sehr gut hinbekommen, wenn man das mit den Fotos aus dem Smithonian vergleicht.

Heinkel He 219, eines meiner Lieblingsthemen... 8o

Olaf, das sehe ich deutlich anders. Revell hat die Gravuren ziemlich vermurkst, einige Panels vergessen und sogar die Treibstoffdeckel verkehrt herum modelliert.
Ich würde Dir empfehlen, die Ätzteile unbedingt zu verwenden und auch noch ein paar Panels scratch aus Alublech (Aluschale) anzufertigen.

Zum Angleichen flächiger Ätzteile sollten sie stets nach dem Verkleben mit feinem Schleifpapier geglättet werden. Die Kanten verschwinden dann und sie liegen fein an den Modelloberflächen an. Das geht wegen des weichen Messing-Materials sehr gut. Ich habe als Beispiel mal ein Foto zweier Mirage-Tanks (in 1:48) angehängt.



Als Hintergrund für die revellsche He 219 könnte das hier dienen  :pffft:
http://www.modellversium.de/galerie/artikel.php?id=11961&origin=mb (http://www.modellversium.de/galerie/artikel.php?id=11961&origin=mb)
Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: mhase in 13. Januar 2019, 14:07:53

Es kommt ja auch an sich nicht drauf an ob es masslich korrekt ist sondern ob das Modell masslich korrekt aussieht. ;)

Womit wir wieder beim Thema wären.... der Eine sieht es so, der Andere eben anders. Ich lege z. Bpl. schon großen Wert darauf, dass das Modell auch maßhaltig und damit - zumindest dahinbgehend - weitestgehend "korrekt" ist, gebe aber zu, dass mir ein evtl. nicht so maßhaltiges - schaut aus wie, ergo ist - Modell, das sehr gut gebaut und vor allem lackiert ist, wesentlich besser gefällt als ein noch so maßhaltiges Modell, das eben dahingehend Defizite hat. Da kann ich bei Anbetracht meiner Sammlung ein Lied davon singen.

Man muss es eben immer in der Relation sehen. Dinge, die bei 1/72 nahezu nicht mehr als Maßdifferenz wahrnehmbar sind, sind möglicherweise in 1/32, größer oder sogar im Original sehr deutlich zu erkennen. Das fängt bei Blechstößen an und hört nicht erst bei Nieten auf. Dahingehend interpretieren wir alle etwas, auch Firmen wie Eduard o. ä. mit ihren Detailsets und Cockpitverbesserungen.  Also chacun à son goût....

Gruß

Michael

Titel: Re: Ätzteilverarbeitung
Beitrag von: Wolf in 13. Januar 2019, 16:03:53
Man kann kein korrektes Modell bauen. Allenfalls si korrekt wie (einem) möglich.

Für mich persönlich heißt das, das vorhandene so weit verfeinern wie mir möglich und sinnvoll erscheint. Fehlt einem Modell z. B. eine prägnante Zugangsklappe, würde ich die darstellen. Aber ich würde in 1/72 die Klappe lieber gravieren oder mir die Arbeit machen das Ätzteil versenkt aufzubringen, bevor ich es einfach platt erhaben auf die Oberfläche klebe.