Dioramen GLADIATOR - Tigris versus Maximus

[Travis]

Beeindruckend...
Egal, ob das jetzt nur 80%ig historisch korrekt und nur 97,3%ig die Szene aus dem Film zeigt, es sieht jetzt schon 100%ig klasse aus! 

Danke für Deine Erklärungen und die historischen Exkurse... 

Tho

[Uwe B.]

Hallo Travis,

dankeschön, freut mich, dass es Dir gefällt. Ich finde, solche Exkurse geben einem BB erst die richtige Würze und laden die Mitlesenden zu Diskussion ein.

Inzwischen hab ich an Tiger Nr. 3 ein wenig weiter gemacht. Nach einem ersten Überzug mit Milliput wollte ich gestern abend wohl zu früh weiter machen, aber das Zeug war noch nicht genug ausgehärtet und wollte sich einfach nicht in Form schmirgeln lassen - war alles zu wackelig. Ich hatte gestern schon fast aufgegeben und mich damit abgefunden, dass die Methode auf Basis Alu-Folie nicht funktioniert.

Heute morgen war es aber besser ausgehärtet und ich konnte den Tiger in Form bringen. Bei der Behandlung mit sehr grobem Schmirgelpapier und Eisenfeilen knickten die Beine zwar teilweise ab, hier half dann Sekundenkleber. An anderen Stellen war der Alu-Folien-Körper so dick, dass er beim abfeilen wieder zum Vorschein kam - ist aber nicht schlimm, hat dort jetzt in etwa die Konsistenz von angefeiltem Zinn.

Nachfolgend der aktuelle Stand in Bildern. Die Pfoten müssen noch detailliert werden, der Schwanz wurde durch weichen Draht ersetzt und wird noch aufgedickt. Der Kopf kommt zum Schluß dran.

LG - Uwe

[Uwe B.]

Kurzer Zwischenstand - Tiger Nr. 3: Körper verschliffen und teilweise nachmodelltiert, Kopf anmodelliert, Schwanz aus dünner Metallfolie (sehr biegsam, um den Schwanz flach ablegen zu können) angeklebt, muss aber noch aufgedickt werden. Fehlen noch ein paar Detaillierungen.

LG - Uwe

[dafi]

Es wird :-)

Sieht schon weniger nach "Ratte" aus als im letzten Schritt. Ganz toll dich zu beobachten wie es sich langsam entwickelt.

Lieber Gruß, Daniel

[Uwe B.]

Hallo Daniel,

danke für Dein Lob - die Freude ist übrigens nicht nur ganz sondern in noch größerem Maße meinerseits, wenn ich Deine Vic mit ihren unglaublichen Details betrachte und den kleinen historischen Geschichten folge, die Du zu ihren Bewohnern erzählst. 

LG - Uwe 

[Wolfgang Meyer]

Hallo Uwe,

phantastischer Baubericht und noch besseres Diorama. Dieses Modellieren mit den Formen geht mir auch völlig ab. Es ist schon bewundernswert wie man aus der Folie einen Tiger kneten kann. Überhaupt habe ich vor den Modelleuren den allerhöchsten Respekt.
Ich freue mich auf die Fortschritte und aufs fertige Diorama!

LG Wolfgang

[Der Hoff]

Also ich find da ja nix besonderes an der Alufolie...  Zum Glück hab ich hier mal wieder vorbei gesehn, sonst wär dieser tolle BB spurlos an mir vorbeigegangen.

Mit was schleifst du denn deine Figuren? Oder besser geschrieben, fräst du auch Details heraus oder baust du alles mit Masse auf?


Georg

[dafi]

Schlecht zu sehen, aber benötigt das Gekröse im Bauchraum nicht noch etwas mehr Schwerkraft? Hab ich gerade bei unserer Stubentigerin (kleinere Verwandte) gesehen, als die auf der Seite lag.

XXXDAn

[Uwe B.]

Liebe MB-Freunde,

frohes Weihnachtsfest an dieser Stelle und herzlichen Dank für Euer positives Interesse.

@Wolfgang,

danke für Deine freundlichen Worte. Bei Dir bedaure ich eigentlich immer am meisten, dass Hannoversch Münden nicht "mal eben nur um die Ecke liegt". Speziell die diversen Berichte über die Dioramica mit all den dort vertreten gewesenen Großen des Modellbaus machen doch reichlich Lust, einmal bei Euch vorbei zu schauen.


@Georg,

ich hab' die Alufolie in den letzten Tagen auch immer wieder mal verflucht. Sicher, ich überzieh sie mit einem relativ dünnen Überzug aus weißem Milliput, lass es hart werden und bearbeite es dann mit den üblichen Verdächtigen: Skalpell zum Schnitzen, sehr grobes Schmirgelpapier und Metallfeilen, Zahnstocher kommen direkt nach dem Auftragen, wenn es noch weich ist, zum Einsatz. Aber beim Schmirgeln und Schnitzen passierte es mir immer wieder, dass ich abrutsche und speziell die Gliedmaßen einfach wegknicken; es ist halt von der Konsistenz her nicht besser als Papier. Dann heißt es, wieder einen neuen Verband aus Milliput drauf und erneut die Form erarbeiten.

Aktuell muss ich ein Bein wieder herrichten (siehe nachfolgendes Foto die Verdickung im roten Kreis), das Bein war beim Schnitzen der Klauen abgeknickt. Beim nächsten Mal würde ich es vielleicht doch wieder wie beim 1. Tiger machen, d. h. mit Holzkörper, Beinen aus über einer Kerze verformten Gußästen und einem Schwanz aus dickem Draht - siehe Foto in Antwort #5 vorne auf Seite 1 dieses Themas.


@Daniel,

Du hast vollkommen recht. Ich muß schon die ganze Zeit darauf achten, daß mein liegender Tiger nicht "schwebt". Ich hatte sein Bauchfell zwar schon dicker gemacht, aber mir war ganz entgangen, dass der Unterbauch auf dem Boden nicht richtig aufliegt. Habe ich doch - genau wie Du - noch ein lebendes Stubentiger-Studienobjekt täglich vor Augen.

Danke für den Hinweis, ich werde den Bauch noch unterfüttern.


LG - Euer Uwe

[Uwe B.]

Hallo MB-Freunde,

bin in der Zwischenzeit leider nur langsam etwas weiter gekommen. Zunächst stellte ich fest, dass mir beide Vorderbeine des liegenden Tigers etwas zu kurz waren, bzw. dass sein linkes Vorderbein etwas zu weit oben sitzt, quasi aus dem Hals heraus wächst (Bild 1 dieses Beitrags). Ich habe daher die Beine nochmal aufgemacht, verstiftet und verlängert und später alles mit Milliput verkleidet und abgeschliffen (Bilder 2 und 3).

Dann wurden beide Tiger-Modelle grundiert, die weißen Stellen des Fells aufgetragen und mit der Bemalung der Köpfe begonnen. Mit den Ergebnissen bin ich aber noch nicht ganz zufrieden, speziell beim Gesicht des kriechenden Tigers (letztes Bild) gefallen mir die Augen nicht, da werde ich noch nachbessern müssen.

Bis auf weiteres - LG Uwe

PS: leider hat meine Handycamera offenbar mit Vorliebe auf meine Finger fokussiert anstatt auf die darin gehaltenen Tiger.

[Scale35]

Hohes künstlerisches Niveau, vielen Dank für den sehr lehrreichen Bericht bis hierhin  .

[Uwe B.]

Hallo Scale35,

danke für Dein Lob, freut mich sehr, dass es Dir gefällt und Dir der BB insgesamt Spaß gemacht hat.

LG - Uwe

[Uwe B.]

Hallo MB-Freunde,

anbei ein kurzes Update - bei beiden Tigern habe ich die Köpfe fast fertig bemalt; beim liegenden fehlen noch die Pupillen, vielleicht sollte ich ihn aber auch mit geschlossenen Augen darstellen - was meint ihr?

Beim liegenden habe ich mit der weiteren Fellbemalung begonnen, bei dem kriechenden im Zuge der Gesichtsbemalung die Augen noch einmal überarbeitet (vgl. vorher-nachher-Foto).

LG - Uwe

[Uwe B.]

Liebe Modellboard-Freunde,

anbei der letzte Stand in Sachen Tiger. Die beiden zusätzlich für mein Diorama Gedachten sind nun soweit fertig bemalt - zuletzt waren noch die Fellkomplettierung, Bemalung der Pfoten von unten (beim Liegenden), Details der Gesichter (besonders die Augen des Liegenden, wo stünde ich nur ohne meine Lupenbrille?) zu erledigen.

Nun fehlen eigentlich nur noch die "echten" Tiger-Schnurrhaare, die ich wieder wie bei dem ursprünglich einzigen Tiger des Dioramas erstellen werde.

Außerdem habe ich mit der Bemalung des Sockels der Meta (Kegelsäule) begonnen, dunkle Grundierung und ein erstes Washing.

LG - Uwe

[f1-bauer]

Servus Uwe,
wenn ich es nicht besser wüsste (also nur die Fotos vom Endergebnis kennen würde) täte ich mal sagen: ok, Schleich Figuren gekauft 

So kann ich nur sagen: absoluter Hammer    erst recht, wenn man die Entstehung kennt. Die Tiger sehen derart realistisch aus, dass ich förmlich das leise Schnurren des schlafenden höre. Apropos, ich würde auch sagen, Augen zu beim schlafenden Tiger.

Gruß
Jürgen 

[dafi]

...äääääh, Jürgen ...

...

... ich will dich nicht beunruhigen ...

... ich glaube aber, so verstörend es auch klingen mag, der Tiescher schläft nicht ...

... und das mit offenen Augen.

XXXDAn

[Uwe B.]

Hallo Jürgen und Daniel,

herzlichsten Dank für Eure netten Worte.

Daniel hat recht - ich bezeichnete den liegenden Tiger im Baubericht als "ausgeschaltet", weil ich die bittere Wahrheit nicht so ungeschminkt zum Ausdruck bringen wollte.  . Da brach sich wieder meine tiefe Tierliebe Bahn *, zumal ich nach der Googelei mit "dead tiger" zu viele traurige Bilder im Netz fand. Als Vorlage für meinen "liegenden" nahm ich daher auch konsequenterweise zwei ergoogelte "sleeping tigers":


Quelle: http://img01.deviantart.net/6aec/i/2006/142/2/5/sleeping_tiger_by_merlinia06.jpg


Quelle: http://orig15.deviantart.net/7f1f/f/2012/212/d/d/sleeping_tiger_by_kayosa_stock-d59c603.jpg

Im Filmplot tötet Maximus tatsächlich einen der 4 auf ihn angesetzten Tiger:


Quelle: http://www.filmsprung.ch/wordpress/wp-content/uploads/gladiator1.jpg

In der Realität am Film-Set haben sie das alle gottlob unbeschädigt überstanden, da hier nur ein Dummy-Tiger dran glauben mußte - und seinem Gegner, dem Gladiator "Tigris Gallicus" hat Russell Crowe auch nicht wirklich in den Fuß gehackt: 


Quelle: http://c8.alamy.com/comp/BNPJBD/russell-crowe-tiger-gladiator-2000-BNPJBD.jpg

Auf jeden Fall noch mal herzlichen Dank für Euer Interesse.

LG - Uwe


(* Apropos Tierliebe, am Ende noch eine kleine Bildsuche - wer erkennt denn auf meinen letzten 4 eigenen Bildern - Antwort #63 - noch ein weiteres Tier, kam im Film nicht vor - oder doch, als naher Verwandter in der Eröffnungssequenz)

[Shar]

Servus.

Ich verfolge deinen Baubericht schon eine Weile stillschweigend im Hintergrund. Ich kann mich der Meinung hier nur anschließen - richtig genial, was du da zauberst. Am meisten beeindrucken mich die kplt. selbst gemachten Tiger. *schwärm*

(* Apropos Tierliebe, am Ende noch eine kleine Bildsuche - wer erkennt denn auf meinen letzten 4 eigenen Bildern - Antwort #63 - noch ein weiteres Tier,

Ich tippe mal auf einen Schäferhund (oder ein Mischling in der Richtung)?!


Grüße  ~Shar~


edit: Als Vorschlag, du könntest dem "schlafenden" Tiger noch die Zunge heraus hängen lassen, dann wird die Szene vielleicht deutlicher, ohne daß es zu unschön wird?

[Uwe B.]

Hallo Shar,

ich danke Dir für Dein Interesse und Deine freundlichen Worte des Lobes. Mit Deinem Tipp hast Du vollkommen recht - auf dem letzten meiner selbst gemachten Bilder (Antwort #63) ist im Hintergrund ein Foto unserer Schäferhündin (sh. beigefügtes Foto - leider ist sie letztes Jahr von uns gegangen) etwas unscharf im Hintergrund zu erkennen. Ein Schäferhund oder Wolfshund spielt ja auch in der ersten, der Schlacht-Szene von "Gladiator" als treuer Begleiter des Generals Maximus mit.

Deine Idee mit der heraus hängenden Zunge hatte ich übrigens tatsächlich schon am liegenden Tiger realisiert; entweder hatte ich sie zu lang gemacht oder falsch platziert, jedenfalls gefiel es mir überhaupt nicht. Aber das oben erwähnte letzte Tigerbild von mir bietet sich gerade zu an, es vielleicht noch mal zu versuchen ...

LG - Uwe

[f1-bauer]

@dafi: dass der liegende Tiger in der Gladiator-Filmszene nicht schläft weiß ich. Das mit dem "schnurren" bezieht sich auf das Vorbildfoto mit dem schlafenden Tiger.

Gruß
Jürgen 

[Der Hoff]

Mein Beileid zum Verlust.

Aber jetzt zu den schöneren Sachen des Lebens. Was mir bei den Tigern nicht so gefällt ist die fehlende Tiefe bei den Augen und der Nase, für mich wirkt es sehr aufgemalt und daher etwas künstlich. Und auch das Fell würd ich vielleicht noch mit Ölfarbe "trocken" bürsten damit eine Fellstruktur entsteht, sieht jetzt sehr glatt aus, fast wie Tony der Tiger 

[Uwe B.]

Hallo Hoffi,

danke für Deine Worte und für die konstruktive Kritik.

Das hast Du im übrigen sehr gut beobachtet. Ich brauchte in der Tat nicht viel in die Tiefe zu modellieren, um das tigertypische Aussehen zu erzielen. Bei der rötlichen, T-förmigen Nasenspitze hatte ich bei beiden Tigern allerdings noch nachgebessert, da mir die Nasen, z. B. auf dem Rohbaubild in Antwort #39 noch zu rund waren. Mehr war aber, wie ich seinerzeit glaubte, auch gar nicht nötig.

Bei Raubkatzen wie Tigern, Geparden oder Leoparden kann man durch möglichst akkurate Wiedergabe der Fellzeichnung (besonders im Kopfbereich) schon relativ rasch den gewünschten Eindruck erzielen. Die Fellstruktur habe ich bei der Modellierung, wie Du richtig erkannt hast, auch tatsächlich nicht sonderlich beachtet. Hier hatte ich vor, den Fell-Eindruck durch eine etwas "zittrige" Bemalung der Streifen hervor zu heben. Wenn die Bemalung doch recht plakativ wirkt - dann ist mir das eben nicht in ausreichendem Maße gelungen.   

Man darf aber bei genauer Betrachtung der Augen auch nicht außer Acht lassen, dass die hier gezeigten Bilder die Modelle stark vergrößert wiedergeben. So zeigt das vorletzte Foto in meiner Antwort #63 den Kopf des liegenden Tigers (auf meinem Laptop) in ca. 10-facher Vergrößerung. Selbst wenn es wünscheswert wäre, die Augen vielleicht noch etwas mehr zu detaillieren, werde ich dort wahrscheinlich nichts mehr ändern.

Im Original, das heißt ohne Lupenbrille oder Fotovergrößerung sieht das alles gar nicht mehr so schlecht aus.

Aber Dein Tipp mit der "trocken" zu bürstenden Ölfarbe hört sich sehr interessant an. Meinst Du klare Ölfarbe oder Klarlack, die ich dann über alles dick auftrage und dann kurz vor dem endgültigen Trocknen bürste, um so eine Art Fellstruktur zu erhalten?

LG - Uwe

[Uwe B.]

Hallo MB-Freunde,

mal wieder ein kleines Lebenszeichen von mir - die Kegelsäule (sog. meta) ist fast fertig. Auf einigen im Netz kursierenden Bildern mag sie graubläulich erscheinen, bei einigen schimmert aber auch eine Art Bronzeton durch, ich habe mich bei der Farbgebung daher für letzteren entschieden. Das letzte Foto zeigt einen Vergleich mit dem Foto, das ich mir hierfür als Referenz genommen hatte.

LG - Uwe

[Olaf]

Sieht aus wie roter Granit. Das würde aus meiner Sicht auch gut passen.

Lg Olaf 

[Uwe B.]

Hallo Olaf,

da liegst Du vollkommen richtig. Roter Granit oder - als anderes Beispiel - der ebenfalls rote Porphyr wurden von den Römern gerne für architektonische Elemente oder Statuen benutzt. Bekanntes Beispiel sind die 4 Tetrarchen aus Venedig:


Quelle: http://www0.f1online.de/preW/008773000/8773155.jpg

Meine Kegelsäule soll aber tatsächlich - wie wohl auch im Film dargestellt - ein bronzenes Teil darstellen. 

Ich habe in den letzten Tagen einen leichten Durchhänger in Sachen Modellbau gehabt und kam daher nur sehr langsam weiter. Wird Zeit, dass ich dieses Projekt zu Ende bringe, denn ich erwische mich immer öfter, dass ich mich gedanklich schon mit anderen, irgendwann mal unterbrochenen Dioramen bzw. Vignetten befasse (Stichwort Parallelbauten). 

Aber immerhin habe ich es geschafft, meine Kegelsäule etwas zu altern und versucht, sie bemaltechnisch mit Grünspan zu versehen, so wie es auf dem Originalbild von der Einfahrt des Gladiators Tigris im Hintergrund zu erkennen ist.


Quelle: http://media.gettyimages.com/photos/chariot-riding-into-arena-in-a-scene-from-the-film-gladiator-2000-picture-id156473074

LG - Uwe