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Weltkrieg 1 in 1/28

Begonnen von Hans, 23. Juli 2003, 00:03:11

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Hans

Nachdem in einigen Threads das Thema 1/28 immer wieder mal auftaucht:

Die 1/28er Serie von Revell stammt ausnahmslos vom Ende der 1950er Jahre. Die ursprüngliche Serie erschien 1957 und umfasste damals bereits die S.P.A.D. XIII, die Sopwith Camel und den Fokker Dr.I. Rechnet man genau nach, kommt man bei der S.P.A.D und dem Dr I auf 1/27, bei der Camel auf 1/27,5. Wie diese Maßstäbe genau entstanden sind, ist nicht mehr festzustellen.

Der Maßstab 1/32 ( der wiederum dem Klassiker Spur 1 der Eisenbahn entspricht) war damals einfach noch nicht geboren. Andere Bausätze waren in absolut beliebigen Maßstäben. Lediglich Aurora fixierte sich bei einigen Kits auf 1/48, während die Briten den alten Weltkrieg-II-Erkennungsmodell-Maßstab 1/72 bei Frog und Airfix langsam aufbauten.

Nachdem aber nun die drei Kits in einem einheitlichen Maßstab sind und weitere unmittelbare Typen aus dieser Zeit ohnehin rar sind, kann man eigentlich ganz gut mit diesem ungewöhnlichen Maßstab leben. Es sei denn, die 1/32er Serien werden weiter ausgebaut, nach der Camel, der Ni 17 und der SPAD von Hobbycraft/Academy, dem Fokker D VII von Battle Axe, Fokker E.III von HiTech und der angekündigten Albatros D.V....könnte ja sein, daß doch mal was nachkommt.

Gleichwohl: Es handelt sich bei der Revell-Serie nach wie vor um Spitzenbausätze. Voll durchdetailliert, ohne grobe Fehler. Für die WWI-Ära sind sie nach wie vor Vorbildbausätze. Erst Eduard hat den Standard höher gehängt.

Der Fokker Dr I hat folgende Detailprobleme: Der Propeller ist etwas zu einfach dargestellt, der an und für sich gleichmäßige Verlauf vom Blatt zur Nabe ist hier falsch. Der Motorhaube fehlt ein Knick nach unten, dies fällt aber nur absoluten Ober-Experten auf. Das Cockpit ist gut detailliert, leidet aber etwas darunter, daß es keine definitiven Cockpitfotos des Orginals gibt. Das rechte Querruder ist anders geformt als das linke. Dies liegt am zugrunde liegenden Zeichnungssatz einer Beutemaschine, die tatsächlich, als Einzelstück, diese asymmetrische Anordnung hatte. Wen's stört, korrigiert es mit etwas Plastiksheet oder greift auf die Hobbycraft-Kopie dieses Kits zurück. Letzterer hat symmetrische Querruder.

Das man aus dem Bausatz Spitzenmodelle machen kann, zeigen die folgenden Fotos:





Hier noch weitere wichtige und brauchbare Links zum Thema Dr.I:
http://www.arcair3.com/Fea1/001-100/Fea082_Fokker-Dr.I_Gastel/Fea082.htm
http://www.wwi-models.org/Images/Burke/FI/
http://www.amug.org/~copperst/details_28.html



Die Camel und die SPAD haben auch ihre kleinen Probleme, aber auch einfach oob ergeben sie Spitzenmodelle. Ein Manko kann die Decal-Auswahl sein, aber Copper State  ( siehe obern) hilft da weiter. Hier ein Überblick über den Camel-Kit:




Ein echter Flop dagegen der Nachzügler aus den 1990er Jahren: Bereits in 1957 entwickelt, aber nie produziert, erschien dann doch sehr spät noch der Fokker D VII. Dieser hat jedoch so massive Mängel in den Abmessungen und in der Form, daß man ihn eigentlich nicht empfehlen kann. Gleichwohl, stattet man ihn mit Copper State Teilen aus, kommt was ansehnliches heraus -  nur die Rumpfform und Flügelprofil bleiben unkorrigierbar.

Grüße,
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

oZZy

Danke für diese ausführliche Info!!  :P :P

die Fokker D V II ist doch diese mit der roten lackierung an der nase ( sagt man das so, nase? )  Ist der 1/48 bausatz von revell denn auch nicht zu empfehlen? Oder hab ich das jetzt falsch in erinnerung?
welche guten bausätze gibt es denn von den wk 1 fliegern und sollte man lieber 1/72 oder andere massstäbe bevorzugen? ... ohje... fragen über fragen :-)

oZZy :winken:
youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I 
youtube.com/watch?v=rCg-wE1d2Q0

KlausH

Hallo Hans,

vielen Dank für die Super-Info; ich flirte schon länger insbesondere mit der DR1, da kommt dein Bericht goldrichtig.

Die Maschine auf den Fotos sieht ja einfach nur genial aus. Spitze!

Schöne Grüße
Klaus

Wolf

@Ozzy:  die Frage ist ja auch was Deine Finger hergeben. Je nachdem was Du machen willst oder was Du an Bauteilgröße gewöhnt bist würde ich mich daran orientieren. Ich kann Dir aus gerade gemachter Erfahrung sagen, daß ein WK1 Doppeldecker in 1/72 ein ganz schöner Fummelkram ist. Wenn Du es vielleicht nicht ganz so groß ( 1/28 ) aber auch nicht ganz so fummelig haben willst, dann wäre 1/48 wohl eine ganz gute Alternative.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Der Fokker D VII in 1/48 ist ein gutes Einsteigermodell für den WK 1. Es handelt sich zwar auch um eine prähistorische Angelegenheit von Aurora, aber die Form ist gut überholt und auf gutem Standard, noch von Monogram erledigt.

Nicht dem heutigen Standard entsprechen die Innereien, der Propeller und die MG. Man kann sie ersetzen, muss man aber nicht, insbesondere wenn man eine 'Trainings'maschine baut.



Das man daraus was machen kann sieht man z.B. hier:



Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

oZZy

@ Hans, genau die meinte ich (war mir nicht mehr ganz sicher, das aus dem gedächtnis sagen zu können....)  habe den bausatz jetzt schon oft in den händen gehalten, ihn aber doch immer wieder zurück gelegt... obwohl..  für unter 10 euro sollte ich mir das noch mal überlegen :)

grüsse
oZZy :winken:

youtube.com/watch?v=BU9w9ZtiO8I 
youtube.com/watch?v=rCg-wE1d2Q0

FlyingCircus

Copper State Models ist inzwischen verkauft worden und im Moment nicht mehr am Markt.

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan