Tirpitz 1:350 von Revell & Eduard

Begonnen von marco_1973, 01. April 2014, 10:49:53

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marco_1973

Hallo!
Gibt es jemanden hier im Forum, der die ,,Tirpitz" von Revell im Maßstab 1:350 (Nr. 05096) schon gebaut hat? Eventuell zusammen mit den Fotoätzteile-Sets Eduard 53043 und 53042? Hat jemand schon Erfahrungen damit, insbesondere mit Details, die eventuell falsch oder gar nicht dargestellt sind?
Ich wollte mich demnächst diesem Projekt widmen. Deshalb habe ich schon einige Vorab-Recherchen betrieben, habe dabei die Seite http://www.bismarck-class.dk/index.html für mich entdeckt und bin bis jetzt auf folgende Fehler im Revell-Bausatz bzw. bei Eduard gestoßen:

Grundsätzlich soll man mit dem Bausatz die Tirpitz in folgenden Zeiträumen darstellen können:
a) Juli bis September 1942 (Unternehmen ,,Rösselsprung")
b) Anfang September 1943 (Operation ,,Sizilien")

Jedenfalls sind die Tarnschemen für diese beiden Zeiträume angegeben. Nach John Asmussen wäre die Tarnung a) korrekt http://www.bismarck-class.dk/tirpitz/paint_schemes/pictures/1942/08_tp_juli_42_camo_H_port_big.gif
Aber für b)  http://www.bismarck-class.dk/tirpitz/paint_schemes/paint_tirpitz_1943.html gibt Revell auf der Backbordseite einen Streifen in einer zusätzlichen Farbe an (Code S; blaugrau). Dies sieht man bei Asmussens Darstellung so nicht.

Also,
1. Die Tarnschemen scheinen somit nur bedingt zu stimmen.
2. Der bei Revell ausgeführte Ruderstandsanzeiger am Hauptmast ist definitiv falsch, da er 1942 längst ausgebaut worden war. Dieser Fehler wird in der Eduard-Anleitung (53043) korrigiert.
3. Die beiden Barbettenlüfter am Turm Bruno fehlen.
4. Die 2 cm-Flak ist nicht korrekt angeordnet. Es sind insgesamt 14 Einzellafetten und 8 Vierlingslafetten im Bausatz. Für Variante a) oben müssten nach John Asmussen 12 Einzel- und 8 Vierlingsflak verbaut werden, für b) 12 einzelne und 10 Vierlinge. Somit scheidet die Darstellung von Variante b) gemäß Asmussen eigentlich schon aus.
Aber laut Revell-Bauplan (Schritt 65) sind auch Einzelflaks positioniert, wo laut Asmussen nie welche waren, und zwar die beiden vor dem Heckanker. Für Variante a) müssten auch die beiden vor dem Turm D versetzt werden und zwar im Schritt 70 ersichtlich, jeweils auf das Deck hinter der 3,7 cm-Flak. Der genaue Bewaffnungsplan ist hier ersichtlich: http://www.bismarck-class.dk/technicallayout/armament/tirpitz/armament_tirpitz.html
5. Die Decksbeplankung unter den vorderen Ankerketten ist nicht korrekt. Sie ist bei Revell in Stahl und panzergrau ausgeführt. Tatsächlich war es aber Holz. Dies wird mit Eduard 53043 korrigiert.
6. Die Anordnung der Beiboote ist IMO fraglich. Hier gibt es einige Widersprüche. Laut Wikipedia ist es zum Teil anders als im Revell-Bauplan: http://de.wikipedia.org/wiki/Bismarck-Klasse_%281939%29#Beiboote Das Boot Nr. 16 (Revellplan Schritt 89) müsste nach Asmussen ein sogenanntes Fliegerboot sein http://www.modellbau-lassek.de/Zubehoer/Beiboote-und-Zubehoer/FL-C-Seeschwalbe-3-M-1-100.html. Das Boot auf der Steuerbordseite neben der Kartoffellast ist bei Asmussen kein Kutter (Revell), sondern eher eine Motorpinasse. Bei den Kuttern C232 im Schritt 88 im Revellplan finde ich nirgends einen Anhaltspunkt, dass sich an dieser Stelle jemals solche Beiboote befanden. Auch bin ich mir nicht sicher, ob 1942/43 noch die Seekutter an den Davits zwischen den vorderen MA-Türmen an Bord waren.
7. Funkmessgeräte. Laut einer Planrolle vom Bernard & Graefe Verlag hatte die Tirpitz seit 1942 folgende Funkmessausrüstung: 3 x FuMO23 auf den Drehhauben der Artillerieentfernungsmessgeräte, zusätzlich 1 x FuMO27 in gleicher Größe (4x2 m) auf einem zusätzlichen Funkraum auf dem Vormars. Weiterhin eine Timor-Antenne am Dach des Beobachterstandes. In den Modelldarstellungsmöglichkeiten sieht es so aus:
Revell: insgesamt 4 ,,Matrazen" gleicher Größe, wovon eine als das erwähnte FuMO27 durchgehen könnte. ,,Timor" ist nicht vorhanden.
Eduard: 3 Matrazen für FuMO23, 1 größeres FuMO26 (6,6x3,2 m), das aber erst ab Sommer 1944 zum Einsatz kam, 1 kleinere Antenne (wahrscheinlich ,,Hohentwiel") am Mast, ebenfalls erst ab 1944 im Einsatz. Man sollte nun meinen, bei Eduard gibt's halt die FM-Ausrüstung für Sommer 1944, dafür würde aber das ,,Würzburg"-Gerät auf dem achteren SL-8-Leitstand fehlen.
Für eine korrekte Darstellung kommt man hier schon ins rudern. Also entweder die Revell-Originalteile verwenden, die optisch natürlich nicht mit den Fotoätzteilen mithalten können und eine Timor-Antenne zusätzlich improvisieren oder mit dem Fehler bei Eduard leben.
Oder nochmal Geld investieren und sich das Fotoätzteile-Set ,,German Naval Radar II" aus dem Hause Flyhawk (Nr. 350061) zulegen, welches aber nur im Ausland erhältlich ist. Hier gibt's alle benötigten Antennen.
8. Die am Unterwasserschiff angebrachten Horchgeräte fehlen. Dies wurde mit Eduard korrigiert.
9. Eduard: ,,Geländer" an schwerer Flak 10,5 cm überflüssig (Teile Nr. 95)
Mehr habe ich erstmal nicht gefunden. Vielleicht ist aber dem einen oder anderen hier im Forum noch einiges aufgefallen.

Mir liegt es fern, den Revell-Bausatz madig zu machen, er ist ganz sicher im Vergleich zu Academy oder Tamiya erste Wahl und ein Top-Produkt!!! Aber nichts ist perfekt und hier und da gibt es eben immer noch etwas zu verbessern...

Link zum Revell-Bauplan: http://www.super-hobby.de/products/Battleship-Tirpitz.html
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LoHo

Ich habe die Tirpitz (für irgendwann mal) auch noch auf dem Schirm und lege prophylaktisch immer mal Bookmarks an. Stein Gildberg hat im modelwarships.com-Forum eine vorgestellt, die er wohl recht heftig umgebaut hat.
Vielleicht hilft es dir ja weiter:

http://www.shipmodels.info/mws_forum/viewtopic.php?f=60&t=149089&hilit=tirpitz

Daytona

#2
Moin ~ Du gehst sehr ins Detail, hast Dich allem Anschein nach mit der Materie befasst.  :P

Leider ist es oftmals so, dass man bei derart vielen Quellen gar nicht mehr weiß, welcher man trauen soll. Die Farbangaben in Bauanleitungen sind ümma mit Vorsicht zu genießen. Auch Planrollen von anno-dazumal sind heute z. T. überholt. Tirpitz führte NIE FuMO23-Spiegel, von Anfang an waren die 27er montiert, Bismarck ebenso. Obacht auch mit Illustrationen im Internet. Über jene auf bismarck-class.dk kann ich nicht viel sagen, da ich ihnen bis auf wenige Ausnahmen kaum Beachtung geschenkt habe. Als grobe Anhaltspunkte für die verwendeten Farben kann man sie heranziehen, aber für jene, die es richtig machen wollen, müssen andere Quellen herhalten.

Ich schlage diese hier vor:
TIRPITZ

Den von Dir gewünschten Zeitraum bietet es nicht, aber es sollen weitere Bände folgen.

HIER haben sich bereits ein paar Leser darüber ausgelassen. Klingt ziemlich gut, IMHO.

@ LoHa ~ Toller Link, den Stein hatte ich gar nicht mehr auf der Pfanne. Da könnte man ja mal um Rat fragen!

Happy modelling ~ Daytona!

marco_1973

@Daytona
Zitat von: Daytona in 01. April 2014, 21:23:03
Tirpitz führte NIE FuMO23-Spiegel, von Anfang an waren die 27er montiert, Bismarck ebenso.

Woher hast du diese Info?
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Daytona

Das geht aus den Daten (eines) der AVKS-Berichte von Bismarck zurück. Die dort abgegebenen Werte und techn. Angaben machen das 23er unhaltbar. Das ist jetzt nicht auf meinen Mist gewachsen, aber ein "Kollege", der sich bereits seit langem mit der deutschen WWII-Funkmesstechnik beschäftigt, hat mich darauf hingewiesen (nicht nur mich, auch bei Assmussen kann man das auf einmal wiederfinden). Und außerdem, hat sich etwa noch niemand gewundert, dass alle akzeptieren, dass Prinz Eugen über das 27er verfügte, Bismarck (immerhin Flaggschiff) aber noch mit dem veralteten 23er auskommen sollte?  :pffft:

Es gibt noch weitere Hinweise, aber die wollen mir gerade nicht einfallen ...

Happy modelling ~ Daytona!

marco_1973

Okay. Und wenn die vermeintlichen drei FuMo23 in Wahrheit FuMo27 waren, um welches Gerät handelt es sich dann, welches 1942 zusätzlich auf der Vormars installiert wurde?
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marco_1973

#6
Im Rahmen meiner Recherchen bin ich noch auf zwei "Gerätschaften" gestoßen, wo ich gern wissen möchte, was das für Teile waren.
Sie befanden sich bei der Tirpitz jeweils zwischen SA-Turm C und D.
Ich habe sie im Revell-Bauplan grün markiert. Es sind definitiv keine Flakgeschütze.

Wer kann mich aufklären?

Edit Der Lingener: Für den Ausschnitt der Bauanleitung: © Revell GmbH
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Apophysis

Hallo!

Das sind die Ladekanonen für die Ausbildung der Ladenummern!

Gruss!
Dirk

toppertino

Zitatdass Prinz Eugen über das 27er verfügte, Bismarck (immerhin Flaggschiff) aber noch mit dem veralteten 23er auskommen sollte?

Der Vergleich mit dem Flaggschiff hinkt aber. Während Prinz Eugen durchgehend einheitliche schwere Flak hatte, hatte das Flaggschiff einen bunten Mix aus C33 und C37 (Problem ist ja bekannt). Dieser Mischmasch ist auch nicht unbedingt adäquat für ein Flaggschiff. Soll heißen das das Flaggschiff nicht unbedingt Top-Ausstattung haben muß.

Daytona

#9
Ja, richtig. Nur ist es in diesem Fall so, dass die Produktion der 23er Mitte 1939 endete ... (aber auch her habe ich keine eigenen Unterlagen). Zur Frage, was TP zusätzlich erhielt, so ist das nicht ganz einfach zu beantworten, müsste jetzt selbst nachfragen (FuMB-4 Samos oder Naxos?). Ich war immer der Meinung, dass eben das der Spiegel für das 27er war. Problematisch ist, bzw. verwirrend, dass die heute so gängigen Bezeichnungen und Nummern erst im Nachhinein vergeben wurden. Das kann auch mal die chronologische Reihenfolge durcheinander bringen (siehe FuMO26 u. 27). Hinzu kommt, dass man von der Größe des Spiegels wohl nicht unbedingt darauf schließen kann, welches Gerät denn nun von außen unsichtbar daran angestöpselt wurde. Aber dafür bin ich einfach zu wenig informiert bzw. hab´ vergessen, was man mir erklärt hat ... (auffällig ist nur, dass aus meiner Erinnerung heraus der Spiegel für das 27er auf PG so völlig anders aussieht als jener angebliche auf TP ...).

Happy guessing ~ Daytona!

marco_1973

#10
Ich muss ehrlich sagen, ich glaube nicht so recht an die These, dass die ersten FuMO23 auf Tirpitz in Wahrheit FuMo27 waren. Ich konnte im Netz bisher nicht den geringsten Anhaltspunkt dafür finden. Von den technischen Daten her hatten beide Geräte anscheinend die gleichen Parameter.
Bezüglich der FuMo gibt es auf der Seite http://www.deutschekriegsmarine.de eine interessante Rubrik über die Entwicklung des Funkmessens in Deutschland. Scheint zumindest recht gut recherchiert. Diese Seite könnte ebenfalls weiterführen: http://www.deutschesatlantikwallarchiv.de/radar/marine/marine.htm

Das FuMo23 hieß demnach ursprünglich FMG 39 G (gP) und war ab 1939 neu im Einsatz. Es wurde zu diesem Zeitpunkt für die noch im Bau befindliche Bismarck und auch Tirpitz vorgesehen.
Ab 1940 wurden dann die Geräte verbessert, es wurde u.a. das FMG 40 G (gP), später als FuMO27 bezeichnet, entwickelt, welches eine Kombination aus FuMo und E-Mess-Stand darstellte. Die Antenne gab es in zwei Varianten, 4 x 2 m und 4 x 3 m. Ebenso eine Entwicklung war im gleichen Jahr das FMG 40 G (gO), später als FuMO26 bezeichnet (Antennengröße 6 x 3 m).

Diese Kombination würde erklären, warum die Tirpitz ab Januar 1942 am Vormars einen zusätzlichen E-Messstand mit zusätzlicher Antenne erhielt – eben wahrscheinlich FuMO27 (4 x 2 m)!
Man kann also nicht davon sprechen, dass die FuMo23 bei der Indienststellung von Bismarck und Tirpitz schon total veraltet waren! Alle mir bekannten Quellen benennen das FuMO23 als ursprünglich installierte Version. Und erst 1944 wurden diese durch die größeren FuMO26 ersetzt.

Vielleicht waren die FuMo23 auch ungeeignet für kleinere Schiffe (schwere Kreuzer), so dass bei Prinz Eugen ein FuMO27 verbaut wurde. Jedenfalls geht aus der 2. Quelle oben hervor, dass die FuMO23 nur auf Bismarck und Tirpitz verbaut waren.

Für mich klingt das alles jedenfalls sehr plausibel.
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Daytona

Ich schreib´ Dir nachher oder heute Abend eine PM, wir wollen ja hier nicht Deinen Baubericht vom Kurs abkommen lassen ...

Eine Frage noch: Wie steht es um Dein Englisch?


Happy  :winken: ~ Daytona!

marco_1973

Mein englisch ist ganz okay, denke ich...

Ich sehe die Diskussion über die FuMOs übrigens nicht als Abschweifung an. Mir ging es ja darum, zu zeigen, was am Revellbausatz (bzw. Ätzteilset) verbesserungswürdig ist. Und egal, wie man es dreht, irgendwie passt da was nicht, zumindest bei Eduard 53043. Dort sind zwei unterschiedliche Antennen ("Matratzen") auf dem Vormars vorgesehen und laut Originalfotos waren sie 1942 in etwa gleich groß.


Bis dahin...
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marco_1973

#13
@Daytona
Vielen Dank für die Infos per Mail. Ich habe vor allem daraus gelernt, dass die FuMO-Geräte stehts aus mehren Teilen bestehend, als Einheit zu verstehen waren. Es war nicht nur die Radarantenne (="Matratze") allein. Weiterhin wurden damals Bezeichnungen wie FuMO22, 23 usw. zunächst kaum verwendet, sondern eher die Herstellerbezeichnungen (z.B. GEMA-Geräte) oder später die Tarnbezeichnung (z.B. "Hohentwiel"). Die uns geläufige FuMo-Nummerierung wurde erst 1944 eingeführt und dabei nicht unbedingt unter chronologischen Gesichtspunkten.

Was die Tirpitz betrifft, so geht aus deiner Mail-Info hervor, dass im AKVS-Bericht der Bismarck bei den FuMO von Braun'schen Röhren als Peilungsanzeige die Rede ist, wofür nur FuMo27 in Betracht kommen, da FuMo23 keine hatten. Was nicht hervorgeht, ist die Frage, ob sich die "Matratzen" von FuMO23 und 27 wesentlich unterschieden haben, immerhin ist das für uns heute der einzige optische Anhaltspunkt. Fakt ist doch, dass die Tirpitz nach ihrer Indienststellung zunächst 3 gleiche Radarantennen von 4 x 2 m besaß. Eine vierte, optisch andere, aber gleich große Antenne wurde Anfang 42 mitsamt einem neuen Funkmessraum und Beobachterstand auf dem Vormars zusätzlich installiert. Welches FuMO sich jeweils genau dahinter verbarg, ist heute wahrscheinlich nicht eindeutig festzustellen. Vielleicht gab es auch eine "Matratze" speziell für die FuMO27 der Bismarck-Klasse, die sich äußerlich von den anderen FuMO27 unterschied, so dass man im Nachhinein annahm, es handele sich um komplett andere Geräte (eben FuMO23). Aber das ist reine Spekulation.

Laut deiner Mail kommen noch weitere Gerätschaften auf der Tirpitz in Betracht: eine winzige "Bali"-Antenne, die auf Fotos kaum auszumachen ist, sowie "Samos" Anfang 1942 (ist bekannt), ausgetauscht 1944 durch "Naxos ZM". "Timor" und ab 1944 "Hohentwiel" bleiben unerwähnt, dass muss aber nichts bedeuten.

Ich würde das FuMO-Thema erstmal soweit abschließen hinsichtlich des Revell-Bausatzes, wie ich es am ganz am Anfang schon geschrieben habe (jetzt unabhängig von der korrekten FuMO-Bezeichnung):

Zitat

7. Funkmessgeräte. Laut einer Planrolle vom Bernard & Graefe Verlag hatte die Tirpitz seit 1942 folgende Funkmessausrüstung: 3 x FuMO23 auf den Drehhauben der Artillerieentfernungsmessgeräte, zusätzlich 1 x FuMO27 in gleicher Größe (4x2 m) auf einem zusätzlichen Funkraum auf dem Vormars. Weiterhin eine Timor-Antenne am Dach des Beobachterstandes. In den Modelldarstellungsmöglichkeiten sieht es so aus:
Revell: insgesamt 4 ,,Matrazen" gleicher Größe, wovon eine als das erwähnte FuMO27 durchgehen könnte. ,,Timor" ist nicht vorhanden.
Eduard: 3 Matrazen für FuMO23, 1 größeres FuMO26 (6,6x3,2 m), das aber erst ab Sommer 1944 zum Einsatz kam, 1 kleinere Antenne (wahrscheinlich ,,Hohentwiel") am Mast, ebenfalls erst ab 1944 im Einsatz. Man sollte nun meinen, bei Eduard gibt's halt die FM-Ausrüstung für Sommer 1944, dafür würde aber das ,,Würzburg"-Gerät auf dem achteren SL-8-Leitstand fehlen.
Für eine korrekte Darstellung kommt man hier schon ins rudern. Also entweder die Revell-Originalteile verwenden, die optisch natürlich nicht mit den Fotoätzteilen mithalten können und eine Timor-Antenne zusätzlich improvisieren oder mit dem Fehler bei Eduard leben.
Oder nochmal Geld investieren und sich das Fotoätzteile-Set ,,German Naval Radar II" aus dem Hause Flyhawk (Nr. 350061) zulegen, welches aber nur im Ausland erhältlich ist.
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marco_1973

#14
Ich habe aus zwei Quellen noch weitere "Fehler" des Revell-Bausatzes gefunden!

Das wären dann

10. Die Krümmung der Admiralsbrücke und deren Fensterproportionen sind falsch
Quelle: http://www.amazon.de/product-reviews/B0009RQLB6/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1
Wenn man die beiden Bausätze Revell/Tamiya anhand von Fotos vergleicht, gibt es tatsächlich einen Unterschied, wobei die Brücke bei Tamiya im Mittelbereich weniger gekrümmt ist und tatsächlich eher dem Original entspricht.
http://www.super-hobby.de/products/Tirpitz-1-350-TAMIYA.html#
Dieser "Fehler" ist relativ unauffällig und lässt sich auch kaum beheben.

11. Beim Baubericht von Herrn Stein Gildberg http://www.shipmodels.info/mws_forum/viewtopic.php?f=60&t=149089&hilit=tirpitz wird deutlich, dass sich der Atlantiksteven von Tirpitz und Bismarck leicht unterschied. Er war bei Tirpitz weniger geschwungen. Ich könnte mir vorstellen, dass das bisher kaum jemanden aufgefallen ist. Herr Gildberg hat es durch Spachteln behoben.
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toppertino

Zitat11. Beim Baubericht von Herrn Stein http://www.shipmodels.info/mws_forum/viewtopic.php?f=60&t=149089&hilit=tirpitz wird deutlich, dass sich der Atlantiksteven von Tirpitz und Bismarck leicht unterschied. Er war bei Tirpitz weniger geschwungen. Ich könnte mir vorstellen, dass das bisher kaum jemanden aufgefallen ist. Herr Stein hat es durch Spachteln behoben.
Yup, kann ich auch bestätigen.
Bismarck hatte einen eher sanft geschwungenen, sichelförmigen Steven.
Tirpitz' Steven war eher geknickt: Unterwasser steil - Wasserlinie Knick - Überwasser schräg ausladend

Daytona

Den Tamiya-Bausatz bitte mit Vorsicht genießen. Er stammt aus einer Zeit, in der womöglich den Herstellern die vielen Unterschiede zwischen BS und TP nicht bekannt waren. So findet sich etwa auf der Schanz des TP-Bausatzes die gleiche Lüfter- und Oberlicht-Anordnung wie auf dem BS-Bausatz. Demzufolge würde ich jetzt nicht allzu viel auf die Admiralsbrücke geben ...

Happy  ?( ~ Daytona!

mike_o

Hallo,

wie ich ja bereits schon mal irgendwo anders erwähnte, besorge Dir den Gally Plan und alle die Fragen die Du hier oder anderswo stellts sind beantwortet, wenn man bereit ist etwas zu investieren und das ist es wert.

Grüße

Mike_o

marco_1973

#18
Überflüssiges Zitat entfernt
GS


Das sind doch die Pläne, wie sie auf http://www.3dhistory.de zu sehen sind...oder?
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mike_o

Hallo,

ja, seinerzeit standen die da mal.

Grüße

Mike_o

marco_1973

#20
Was ist denn von der polnischen Reihe "Encyklopedia Okrętów Wojennych" zu halten?

Da scheinen mir sehr interessante und detaillierte Risszeichnungen sowie ein Takelplan der Tirpitz enthalten zu sein, sowie farbige Tarnschemen (mit grünen Interpretationen!).

Das sieht doch sehr vielversprechend aus, finde ich. John Asmussen stellt die Reihe auf seiner Webseite kurz vor:

http://www.bismarck-class.dk/miscellaneous/book_reviews/a_j_press/bismarck_tirpitz_16_cz_2_book_review.html

Ich würde gern eure Meinungen dazu hören!
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mike_o

#21
Hallo,

die sind ganz gut, bis auf die Zeichnungen zu den Tarnschemen die ich so nicht wirklich bestätigen kann.
Die Hefte sind in polnisch, Bild und Zeichnungskomentare zusätzlich in englisch.
Einige Zeichnungen sind Kopien von Militärarchiv Freiburg Unterlagen, leider aber sehr klein und nicht wirklich aussagekräftig, wei die Maßangaben z.B. vom Bauspantenriß Tirpitz nicht zu lesen sind.
Das Bildmaterial ist von sehr guter Qualität, bitte aber Vorsicht bei den einzelnen Datierungen die sind, wenn man es genau nimmt auch nicht immer richtig. Die 3D Zeichnungen sind hervorragend, zwar kleinere leichte Fehler aber sonst gut.
Leider nehme ich, was Tp und Bs anbetrifft es sehr genau bin was dies anbetrifft ein Ebsenzähler. OK ist halt so.

Mir kam es in erster Llinie auf das Bildmaterial an und aus diesem Grunde habe ich sie alle.

marco_1973

Kann mir jemand helfen und mir verraten, was das für Spieren (o.ä.) sind? Sie sind auf diversen TP-Decksplänen dargestellt und befinden sich jeweils an Steuerbord und backbord einmal in Höhe von Turm C und einmal in Höhe von Turm A. Auf Seitenrissen sind sie nicht erkennbar, ebenso wenig auf Fotos...
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mike_o

Hi,

die wurden zum ausfieren der Ottergeräte (Minensuchgeräte) temporär montiert.

Grüße

Mike_o

marco_1973

@mike_o

Du scheinst sehr gut informiert über TP und BS. Hast du sie selbst schon als Modell gebaut?

Grüße
Marco
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