Figuren Ein Selbstporträt aus Fimo

[Männeken]

Übrigens, einen interessanten Stiftehalter hast Du auf dem Schreibtisch

Ha ha, ja, das Teil gefällt mir selber auch ganz außerordentlich. Hat mir meine Tochter vor vielen Jahren geschenkt, stellt das kleine Ar***loch von Walter Moers dar .

Noch die Ärmel modelliert, eine weitere Stunde zum härten in den Ofen und dann steht so´n Männeken mit Ähnlichkeit zu mir .

Der Minibeamte wurde in einem Diorama platziert, dieses Dioprama habe ich schon vor gut 20 Jahren gebaut.
Ein Inhaftierter will mich da offensichtlich "bestechen" , ein absolutes Unding!!! Den Bestechungsversuch habe ich souverän abgewehrt .

Gruß
Reinhard

PS: das Diorama stelle ich in einer anderen Rubrik ein, ist ja kein Baubericht.

[WaltMcLeod]

Das hat was, echt klasse! 
Könntest Du mich mal vermessen und nachbauen ..... würdest allerdings ein wenig mehr Fimo brauchen .... 

Walter


PS. .... chweigt, Chelme! 

[Männeken]

wie bekommst Du diese frappierende Ähnlichkeit des Gesichts hin?
Ich hoffe darauf gehst Du in Deinen weiteren Postings genauer ein.

Diesen Kopf habe ich für mein Velomobilmodell gebaut. Hier sind viele Einzelschritte mit der Kamera festgehalten worden.

Als Armatur habe ich eine Holzkugel auf einen 6mm Dübelstab aufgebohrt und verklebt. Der Dübelstab wurde unten auf zwei Millimeter aufgebohrt und dann auf einem Sperrholzbrettchen verschraubt.
Dann kann mit Fimo modelliert werden. Die Grundproportionen MÜSSEN jetzt stimmig sein! Sonst wird das nichts. Entweder man hat jemand, der Modell sitzt ( das ist die beste Variante ) oder man hat gute Fotos. Darunter verstehe ich Nahaufnahmen, der(die) modellierte schaut geradeaus in die Kamera. Mindestens eine Aufnahme vom Profil, auch als Nahaufnahme. Oder, so wie für mich selber, verwendet man einen Spiegel.

Gruß
Reinhard

[Universalniet]

Sehr toller Thread!!!
Da kann man nur lernen. Ich hatte heute schon eine (weitere) Packung Fimo in der Hand. Konnte der Versuchung gerade widerstehen.

Ich schau erstmal zu.... 

[Männeken]

Ach, irgendwann übermannt es dich auch, dann spielst auch Du mit Fimo .

Die Augenhöhlen werden eingedrückt. Wichtig ist hierbei, dass die Pupillen eines Erwachsenen IMMER in der Mitte des Schädels sind. Bei Kleinkindern und Babys ist der Anteil des Hirns noch größer.
Mit kleinen Portionen wird das Gesicht in Schritt für Schritt aufgebaut.

[Männeken]

Eine Brille wird aus Messingdraht gebogen, mit Acrylfarbe bemalt. Noch ´ne Fliegerhaube aus Fimo auf den Schädel, schon kann ich mit meinem Velomobilmodell auf Tour gehen .

[Männeken]

Und nein, ich habe keinen Mann im Ohr

[Hobbybastler]

Hallo!

Wenn ich irgendwann meine Kinnlade wieder an die passende Stelle bugsiert habe, werde ich vielleicht auch die akute Schnappatmung überwinden ... 

Ich habe schon meine Probleme, aus vorgefertigten Teilen etwas Originalgetreues zusammenzubekommen, und dann so etwas mit formlosen Knethaufen als Ausgangsmaterial! Das ist wirklich ganz großes Tennis, was Du hier zeigst. Respekt! 

Viele Grüße, Christian

[Der Hoff]

  Bisher wirklich toll was hier gezeigt wurde.

Aber ich hab da mal eine Frage zu den Fingerabdrücken im Fimo. Bei den Makroaufnahmen sind die sehr deutlich zu sehen, dann aber nicht mehr. Verschleifst du die oder hat man als ehemaliger JVA Angestellter eine Affinität zu Fingerabdrücken  Oder fallen die in diesem Massstab einfach nicht mehr auf?

Gruß

Georg

[Männeken]

Ein Danke an Georg und Christian.

Zu Deiner Frage : In den Gesichtern verwische ich meine Fingerabdrücke mit dem Daumen, je weiter das Gesicht in Arbeit ist, fasse ich nur noch den Arbeitssockel an. Bei manchen Figuren den Oberkörper, da wird der Kopf als letztes modelliert. Der Oberkörper ist dann schon gehärtet.
Auf der Bekleidung sind aber oft noch meine Fingerabdrücke, und das ganz bewußt! Bei manchen Kleidungsstücken sollen sie eine Textur von Stoff vortäuschen, mit den Augen ist dies völlig ausreichend, lediglich bei Makroaufnahmen sind die Fingerabdrücke als solche gut erkennbar.
Aber auch ein anderer - mir wichtiger - Aspekt steht für die Beibehaltung der Abdrücke. Dadurch ist diese Figur mir , und nur mir, zuzuschreiben. Es ist quasi meine ganz persönliche Handschrift. Meine Figuren wurden noch nie vervielfältigt, sie sind immer Unikate.

Eine weitere Figur von mir, diese aber in Zivilkleidung.
In dieser Bekleidung soll die Figur entstehen, Jeans, schwarzer Pulli, Schal und Mütze.

Es ist relativ wenig Werkzeug erforderlich, Fimo mische ich mir immer selber an.
Als Armatur habe ich diesmal Alu-Folie genommen. Rund 10 cm Abriss von einer Haushaltsrolle reichen völlig aus. Schön zusammenknittern, dann mit einem kleinen Hammer weiter verdichten.
Das Ganze mit einem zwei Millimeter dickem Alu-Draht umfangen, verdrillen und die Enden in einen Holzklotz stecken.

Die verpresste Alu-Folie mit Fimo einpacken, die Grundform herstellen, Augenhöhlen eindrücken. Mit kleinen Portionen Fimo das Gesicht aufbauen.

Gruß
Reinhard

[Männeken]

Die Mütze wird aus zwei Farben Fimo modelliert. Die beiden Töne werden nicht komplett vermischt, das rot soll noch gerade sichtbar bleiben.

Flach ausdrücken, mit einem Acrylroller weiter auswalzen, mit Stoff abdecken und die Struktur des Stoffes ins Fimo prägen. Daraus dann die Mütze formen.

[Rolle]

Klasse, schön dich auch hier zu sehen! Da kann man ja richtig was lernen und ist endlich mal was anderes als dieses ganze Kriegsgerät. Ich mag so etwas zeige ruhig mehr von deinen Werken. 

[Jensel1964]

@Rolle: Stimmt, das ist mal schön friedlicher Modellbau. Vielleicht wäre das mal eine Idee für ein Groupbuild: Jeder modelliert sein  Selbstporträt.   

Ansonsten finde ich das letzte Portrait sehr schön. Allein die Idee mit der Stoffdarstellung ist klasse.....

Jens 

[nuggetier]

Da kann man ja richtig was lernen und ist endlich mal was anderes als dieses ganze Kriegsgerät.

Großartige Arbeit. Das ist ein begnadetes Talent wenn man sowas kann.   Und weitaus besser was so manches Wachsfigurenkabinett zeigt.
Die Mütze ist genial gemacht!
Ist es Absicht dass die Körperproportionen unstimmig sind zur Größe des Kopfes?

[Männeken]

Ist es Absicht dass die Körperproportionen unstimmig sind zur Größe des Kopfes?

Hallo,

zunächst einmal ein dickes DANKE für all das Lob, das hier über mir ausgeschüttet wird.

Meine "Männeken" heißen so, weil sie auf keinen Fall zu ernst genommen werden sollten, ich bezeichne sie auch als Modellkarikaturen. Sie sind zwar schon ziemlich nah an der Realität, aber ein gewisses Augenzwinkern möchte ich schon gern beim Betrachter hervorrufen. Leonardo da Vincis Zeichnung  Vitruvianischer Mensch ( hier sind die Proportionen absolut stimmig ) ist nicht mein Vorbild. Die Köpfe sind meist zu groß, Die Beine oft ( nicht immer ) zu kurz.

Für mein Männeken habe ich eine Armatur aus Holz und Draht gebaut. Um die Dübelstangen wird eng Fimo gepresst, daraus die Schuhe modelliert.

Gruß
Reinhard

[Hans]

Wenn ich die Holzarmatur mir so ansehe...steckst du deine Fimo-Sachen nicht in den Ofen oder ist das eine lufthärtende Variante?

H

[PeterM]

Hallo
Der reine Wahnsinn  . Da bleib ich dran.
mfg Peter M

[Universalniet]

Ich denke bei 100 und etwas Grad fängt das Holz nicht an zu brennen, oder?

[Sparky]

Je nach Holzart wird es zwischen 280 - 340 °C brenzlig. Beim Fimobacken (100 - max. 130 C) kann dem Holzskelett nichts passieren!

[Männeken]

Ich denke bei 100 und etwas Grad fängt das Holz nicht an zu brennen, oder?

Sparky hat es schon fast richtig geschrieben. Fimo wird bei MAXIMAL 110 Grad im stinknormalen Backofen gehärtet, das riecht nicht, da treten keine giftigen Dämpfe aus.
Jede Sauna wird bei Temperaturen um 100 Grad betrieben und besteht aus................. Holz. Ich modelliere Figuren seit über 25 Jahren, meistens aus Fimo. Ich lebe noch, mein Haus ist noch nicht abgebrannt.

Gruß
Reinhard

[Männeken]

Für die Jeans wurde mit verschiedenen Farben eine melierte Optik erreicht.
Die unterschiedlichen Blöcke immer längs miteinander verkneten, kurz bevor alle Farben komplett vermischt sind werden von dem Strang Scheiben abgeschnitten und auf einer Glasplatte neu zueinander geordnet. Daraus wird dann die Hose modelliert.

Gruß
Reinhard

[Männeken]

Die rechte Hand steckt in der Hosentasche, so muss ich nur die linke modellieren. Ein prima Hilfsmittel ist eine kleine Flasche, darauf kann ich viel leichter die Hand detaillieren. Nach dem Härten wird auch die Innenhand modelliert. Der Farbunterschied ist nach dem Ofengang egalisiert.

[Hans]

Meine Frage bezieht sich doch nicht aufs Entzünden. So doof bin ich in aller Regel nicht. Unterschiedliche Materialien sind unterschiedlich feucht, dehnen sich unterschiedlich aus, reagiern anders auf Wärme und Abkühlung. Aber wenn's klappt, klappts.

[Männeken]

Hallo Hans,

mit den unterschiedlichen Ausdehnungen hast Du Recht. Ich achte bei dem verwendeten Holz darauf, dass es sehr feinmaserig und gut abgelagert ist. Aus einem alten Kinderbett konnte ich einige Latten "retten", die nehme ich für meine Männeken.
Ansonsten kann man aber den Korpus auch mit stark verdichteter Alu-Folie verfüllen, habe ich bei einigen Figuren auch gemacht.

Für den Pullover wurde dünn ausgerolltes Fimo mit Stoffstruktur versehen, dann wird Vorder- und Rückenteil der Figur "angezogen".

[cookiemonster]

Jetzt erst gefunden, und ich muss sagen das ist super genial.
Errinert mich an Walace & Gromit. Bei einer DVD gab es mal eine "Knet-Anleitung", mein Versuch sah aus wie ein perverses, misslungenes biologisches Experiment.
Von daher, Hut ab.
Und es ist mal was aganz anderes.

Mfg. cookie