Diorama "Schäferei Auenhain 1813" in 1/72

Begonnen von Wolfgang Meyer, 22. Oktober 2014, 17:00:21

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Wolfgang Meyer

Wie schon gesagt arbeiten wir zurzeit an den verschiedensten Dioramenbaustellen. Da der Landschaftsbau mit den Figuren auch den Hauptteil dieses Dioramas ausmachen habe ich es hier angesiedelt.


Für unser Museum arbeite ich zurzeit an einer Rekonstruktion der Schäferei Auenhain. Das Diorama wird 1 x 2 Meter groß werden.

Angesiedelt werden soll das Szenario in den Nachmittagsstunden des 12.10.1813.
Kurz vor der Völkerschlacht stand die Armeeabteilung Murats, welche auch das VIII. französische Armeekorps unter Poniatowski einschloss, auf der Linie der Gösel- und Schlimperbachniederung. Murat wollte hier den Süden Leipzig schützen, seine Verteidigungslinie war ca. 12-14 km südlich vom Leipziger Marktplatz entfernt. Murat wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht welche Kräfte ihm gegenüberstanden, jedenfalls erwartete er Teile der Böhmischen Armee unter Schwarzenberg die noch weiter südlich standen und offensichtlich Leipzig als Ziel hatten.
Seine Verteidigungslinie erstreckte sich von Gaschwitz über Cröbern bis Göhren, hier hatte er eine große Schanze ausheben lassen.
Zwischen Murats Kavallerie und der alliierten Kavallerie kam es immer wieder zu kleineren Aufklärungsscharmützeln. So auch am frühen Morgen des 12. Oktober 1813 südlich von Cröbern.
Der Zufall wollte es so, dass auch Poniatowski selbst mit seiner Bedeckung in eines dieser Scharmützel geriet. Er konnte gerade noch den Lanzenstich eines russischen Kosaken mit seiner Reitgerte abwehren. Dabei wurde er an seiner rechten Hand verletzt und musste in den kommenden Tagen die verletzte Hand in einer Schlinge tragen. Das Schicksal wollte es dass Poniatowski in den nächsten Tagen der Völkerschlacht noch mehrmals verletzt wurde und schließlich beim Rückzug der französischen Armee am 19.10.1813 in Leipzig sein Leben ließ.
Vorher wurde er durch Napoleon noch wegen seiner Verdienste zum Marschall ernannt.

So kam es dann auch dass Poniatowski mit seinem Stab und seiner Bedeckung das Gelände zwischen Cröbern, Crostewitz, Markkleeberg, Wachau und Güldengossa aufklärte. Etwa in der Mitte der genannten Ortschaften lag die Schäferei Auenhain. Die Schäferei bestand aus einer großen Scheune und dem großen Schafstall, beide Gebäude waren 30 Meter lang. Dazu gab es noch das Wohnhaus des Schäfers, dem herrschaftlichen Schafmeister Seydel der mit Familie und dem Gesinde hier auch lebte. Die Schäferei selbst gehörte zum Rittergut Crostewitz. Baulich waren die Gebäude mit einer großen Mauer verbunden. Es gab zwei Tore, das Nordtor und das so genannte ,,Hammeltor" welches Richtung Osten lag. Nördlich war der Schäferei ein sehr großer Teich vorgelagert. Dieser Teich versorgte auch den Auenhainer Graben, welcher dann bei Crostewitz in den Göselbach floss. Südwestlich vom Hof gab es noch einen kleinen Tümpel.
Strategisch lag diese Schäferei äußerst günstig, da sie ca. 20 Meter über den Ortschaften Cröbern und Crostewitz  sowie Markkleeberg trohnte, die in etwa ca. 1,5 km Entfernung lagen. Außerdem hatte man eine hervorragende Sicht über den gesamten Leipziger Südraum.
Als Poniatowski mit seinem Stab und seiner Bedeckung die Schäferei erreichte, nannte er diese ,,eine wahre Feldfestung".
Er beschloss dann am Nachmittag hier sein Hauptquartier aufzuschlagen und im Wohnhaus des Schäfers Quartier zu nehmen. Durch den Schafmeister Seydel ließ er sich die gesamte Umgebung zeigen.
Die Nacht zum 13. Oktober verbrachte Poniatowski also hier in dieser Schäferei. Als Murat am 13. Oktober beschloss, seine Verteidigungslinie weiter nördlich zu verlegen also auf die Linie Markkleeberg, Kellerberg, Wachau, Liebertwolkwitz, wurde die Schäferei als Verteidigungsposition erstmal nutzlos. Die Bewohner der Schäferei ahnten aber schon das Unheil, das in den nächsten Tagen über sie hereinbrechen würde. So wurden die Schafe zur Ortschaft Ammelshain getrieben. Der Schafbestand konnte dadurch in großen Teilen erhalten bleiben.
Am 16.10.1813 kam es dann auch zu schweren Kämpfen um diese Schäferei, die total verwüstet wurde und teilweise abbrannte. Mehrere hundert Soldaten ließen hier ihr Leben. Die Bewohner hatten hier aber vorher schon die Schäferei verlassen.

Der Schäferei Auenhain und dem Marschall Poniatowski wollen wir mit diesem Diorama ein kleines Denkmal setzen und damit auch unsere Dioramentrilogie zur Völkerschlacht vervollständigen.

Wir zeigen also das Eintreffen Poniatowski und seines Stabes inklusive seiner Bedeckung am Nachmittag des 12.Oktober 1813 bei der Schäferei Auenhain. Zu sehen sein wird Poniatowski mit seinem Stab und einer Bedeckung von 60 polnischen Krakusen. Außerdem sind der Schäfer Seydel mit seinen Helfern und eine größere Anzahl von Schafen und Ziegen hier vor Ort.
Der vorgelagerte Teich wird schon fast 1 qm groß werden. Die Figuren, polnischer Stab plus Krakusen, wurden dankenswerter Weise durch Jörg Schmäling für dieses Diorama gemastert. So gibt es dann auch Poniatowski mit seiner Armschlinge sowie die Krakusen mit der für Herbst 1813 vorgeschriebenen Kopfbedeckung. Jörg hatte so viele Pferde in unterschiedlichen Haltungen für dieses Diorama im Angebot, dass wir fast keine Figur auf dem Diorama haben werden die sich wiederholt. Bedanken möchte ich mich hier für die Hilfe bei der Uniformrecherche bei Hans Karl Weiß und Andreas Hofmann sowie den Usern von Napoleon-Online.

Ich bin zurzeit beim Bau der Schäferei.

Die Schafe und Ziegen, auch aus der Figurenschmiede von Jörg Schmäling, wurden durch Paul Hedges bemalt.
Dankenswerterweise hat Roland Kupski sich der Bemalung des polnischen Stabs und der Krakusen angenommen. Er hat den schönen Figuren eine Luxusbemalung angedeihen lassen.
Der Stab sowie 50 Krakusen sind mittlerweile fertig, so, dass das Diorama noch bis zum Jahresende fertig in unserem Museum stehen wird.

Fotos vom fertigen Diorama gibt es demnächst.

Hier mal Fotos vom polnischen Generalstab und den Krakusen:
























Schöne Grüße,

Wolfgang

Wolfgang Meyer

So, die polnischen Krakusen sind jetzt alle fertig, jetzt fehlt noch der Schäfer mit seiner Familie und ein paar Hunde, dann ist der Figurenpart erledigt.





Schöne Grüße,

Wolfgang

Bradhower

wieder ein schönes Projekt - da freue ich mich auf das Ergebnis  :klatsch:

Grüße Marcel

Otaku


Wolfgang Meyer

#4
...

Leider noch nicht.

Ich war bei der Häuser- und Landschaftsgestaltung als ich überraschendenerweise für fast vier Wochen lang im Krankenhaus gelandet bin. Leider bin ich
im Augenblick so gehandicapt, dass ich nicht an den Platten arbeiten kann.
Muss im Januar nochmal in die Klinik, ich denke dass ich Februar/März das Diorama fertig bekomme.

Eigentlich sollte schon alles fertig sein. So ist leider das Leben!

Schöne Grüße,

Wolfgang

Wolfgang Meyer

Da ich hier krankheitsbedingt nicht mehr weitermachen konnte, ist auch einiges liegengeblieben. Bei einem kleinen Arbeitstreffen am Wochenende möchten wir die Schäferei jetzt soweit fertigstellen, dass ich später nur noch die Begrünung mit Büschen und Bäumen einfügen muss. Ich habe noch einiges an Bäumen und Hecken geordert, die aber erst Mitte September fertig werden.
Deshalb jetzt mal einiges zum Zwischenstand der Schäferei. Im Prinzip arbeite ich alles nach meiner alten Häuserbaumethode ab.

Wer sich für die Baumethode interessiert hier der Link: Über 100 Bilder

http://www.geschichte-in-miniaturen.de/croebern1813/diorama-haeuserbau.html

Hier mal im Bild die große Scheune, bzw. der Schafstall. Beide waren 1813 30 Meter lang, also im Modell 41,6 cm. Es muss noch einiges an Malerarbeiten gemacht werden.
Der reine Gebäudekomplex wird 60 x 70 cm groß werden.








Die Grundarbeiten sind gemacht, jetzt kommen noch die Feinarbeiten an den Dächern, Kamine, Dachgauben, Dachfenster und
und die Bemalung der Dächer.
Dann noch Mauern, Tore, Hundehütten, Gärten, Teich, Misthaufen, und, und,........

Aber es wird jetzt innerhalb der nächsten Wochen fertig. Fortsetzung folgt!


LG Wolfgang


Bradhower

Hallo Wolfgang,

es ist immer wieder eine Freude diesen detaillierten Modellbau bewundern zu dürfen  :klatsch:  :klatsch:  :klatsch:

Grüße Marcel

Flugwuzzi

 :P DA kommt wieder etwas Großes auf uns zu ... ich freue mich schon auf die Baufortschritte  :P :P

Danke für den Link und die Schritt-für-Schritt Anleitung zum Häuserbau ... toll gemacht!

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)


Wolfgang Meyer

Hier die Zivilisten, welche die Schäferei bevölkern.

Da ist einmal der herrschaftliche Schafmeister Seydel, dazu noch Schäfer, Hütejunge, Gesinde und Familien.

Modelliert wurden die Figuren durch Jörg Schmäling und Andreas Hofmann.
Bemalung: Roland Kupski

LG Wolfgang



Schafmeister Seydel



Schäfer



Hütejunge












Wolfgang Meyer

Hallo Freunde,

nach dreiwöchigem Aufenthalt in der Endo-Klinik in Hamburg bin ich wieder zu Hause. Morgen früh beginne ich meine Reha und dann kann es nur noch bergauf gehen.

Aber auch während meiner OP-Zeit hat sich einiges getan. Jörg Schmäling hat mir noch drei spezielle Figuren fürs Auenhain-Diorama modelliert. Einen Adjutanten Murats
der eine Depesche an Poniatowski überbringt. Da haben wir eine goldüberladene weiße Husarenuniform des Königreichs Neapel, wie sie auch für 1813 überliefert ist, gewählt.

Dann hat Jörg noch einen aufsitzenden polnischen Stabsoffizier (Foto folgt) und einen abgesessenen französischen Adjutanten der Chasseur a Cheval (Offizier) in kleiner
Uniform modelliert.

Die Figuren sind absolute Spitzenklasse und wurden wunderbar durch Roland Kupski bemalt.




Adjutant Murats, 1813, Königreich Neapel




Adjutant Murats, Seitenansicht




Französischer Adjutant, Chasseur a Cheval, kleine Uniform



LG Wolfgang

Wolfgang Meyer

Hier der dritte der Adjutanten:

Adjutant Poniatowski aufs Pferd steigend:

Figuren: Art-Miniaturen
Bemalung: Roland Kupski




LG Wolfgang

Wolfgang Meyer

Das Diorama "Schäferei Auenhain 1813" ist so gut wie fertig! Es müssen nur noch einige Büsche sowie Efeu an den Häusern und Wänden angebracht werden. Alle Figuren sind eingesetzt. Also nur noch ein paar Feinarbeiten, dann gibts hier Bilder!
Hier schon zwei vom Feldweg, der die Schäferei mit der Ortschaft Cröbern verbindet.



Feldweg nach Cröbern



Feldweg nach Cröbern


LG Wolfgang

nuggetier

Danke für die zwei tollen Fotos.
Das sieht unglaublich lebendig und "echt" aus.
:klatsch:
Fertig gebaute Modelle seit ich hier angemeldet bin: Porsche 356 B/C 1:24, ---  Umbau/Streckung ägyptische Figur "Sobek";
Angefangene Bauberichte:  "Rio Magdalena" 1:160, "Ghostbusters Cadillac", diverse "Citroen B14" 1:24, "Mississippi Queen" 1:271 http://www.modellboard.net/index.php?topic=43112.msg643463#msg643463, "Mississippi-Schauferaddampfer" 1:250, "Burgmodell" 1:400, "Odawara-Castle" 1:350, "Burg Eltz" Scratchbau 1:160, Umbau - aus '34er Ford wird ein Mercedes C

Wolfgang Meyer

Danke dir!

Hier noch eins, da fehlt allerdings noch einiges an Begrünung.

Die Krakusen durchqueren den Hof und verlassen ihn wieder durchs Osttor (Hammeltor)!




LG Wolfgang

Wolfgang Meyer

Hier noch zwei Bilder, Grünzeug muß noch an den Mauern und Häusern angebracht werden und Tore und Türen müssen noch angeklebt werden, die sind fertig zum einsetzen.



Das Nordtor der Schäferei, hier erreicht ein Adjutant "Murats" in seiner weißen goldüberladenen neapoletanischen Husarenuniform den Hof um eine Depesche an Poniatowski zu überbringen.



Poniatowski mit seinem Generalstab am Südwestende der Schäferei. Der Schafmeister Seydel erklärt den polnischen Offizieren das Gelände in Richtung Südwesten.


LG Wolfgang

Wolfgang Meyer


Auenhain 1813 ist fertig, es muss nur noch ein Hund aufgeklebt werden!




















Schöne Grüße,

Wolfgang