Erst einmal vielen Dank für Euer Interesse ...
@Ulf: "Sir, im Herzen weiß ich: Ich bin witzig!"
@Georg: Ich hatte nur einen Rest Green Stuff von einem anderen Projekt über ... Normalerweise verwende ich das nur für feine Arbeiten wie Schnurbärte, Embleme o.ä.
Man könnte Black Putty mit Green Stuff mischen - dadurch würde es ein wenig elastischer.
Ich mische es gerne mit Magic Sculp White - nicht nur weg. dem grauen Farbton sondern es wird dadurch etwas geschmeidiger.
Das wär's aber auch schon - generell gibt's für mich sonst keinen Vorteil. Viel. mische ich es nächste Woche mit Milliput superfine white - kommt ganz darauf an ...
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Manche von uns Modellbauern kommen wohl früher od. später an den Punkt wo sie überlegen, sich eine fertige Figur nach eigenen Vorstellungen umzubauen.
Mit WWII Figuren mache ich das ja schon seit Jahren (wg. der großen Auswahl auch viel einfacher) aber die Teilmodellage von historischen Figuren ist quasi noch Neuland für mich und von einer Vollfigur bin ich generell noch meilenweit entfernt.
Info's & Tricks zum Thema werden oft wie Staatsgeheimnisse gehütet - aber selbst wenn man alles dazu gelesen hätte ... irgendwann muß man selber 'ran und ins kalte Wasser springen.
Mir macht's auf jeden Fall enorm viel Spaß und für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen ...

Ich habe mir für heute einen kleinen Teilabschnitt ( Ärmelenden ) ausgesucht, den ich euch gerne näher zeigen möchte ...
Vorab sollte man natürlich ein wenig Recherche zur Figur betreiben ...




Ok ... viel. habe ich hier mit meiner WWI Lektüre ein wenig übertrieben - letztendlich brauchte ich nur ein paar davon


Magic Sculp und Milliput black. Wenn man keinen luftdichten Behälter zur Hand hat, eignet sich zur Lagerung auch Frischhaltefolie - Hauptsache das Material bleibt 'geschmeidig'. Habe mir von allem etwas auf einer stabilen Unterlage aufgetragen - jedoch noch nicht vermischt.

Als Werkzeuge dienen mir heute eine Nähnadel und ein Zahnstocher ( hab' ich mir für meine Zwecke an einen alten Pinselgriff montiert ). Den Korken brauche ich nur als 'Schutzkappe' für die Nadel. Einen kleinen auf einer Seite abgerundeten Schraubenzieher sowie einen synthetischen Pinsel zum glätten.
Der Zahnarzt meines Vertrauens sammelt halbjährlich ausgediente, sterile Schleif & Frässtifte für mich. Bis jetzt haben auch noch alle in meinen regulierbaren Poxxon Dremel gepasst.

Weiterhin benötige ich ein mit Wasser getränktes Tuch sowie eine kl. Flasche Alkohol aus der Apotheke

Bei meiner Figur sind die Hände noch abnehmbar, damit ich die später folgende Zusatzausrüstung besser an den Körper anbringen kann.
In das Skalpell habe ich mir oben eine ganz kleine Kerbe eingeschliffen - so kann ich hinterher besser versäubern. Sowohl in feuchtem als auch im trockenen Zustand des Materials ...
Je nach Arbeitsaufwand mische ich mir die Menge an Knete zusammen ( 50:50). Dabei ist aufzupassen, daß nix an den Fingern kleben bleibt ... ( damit würde das Mischungsverhältnis viel. nicht mehr stimmen und außerdem will man ja auch nichts davon an einer falschen Stelle haben ).
Für meine Aufgabe habe ich mir dann noch eine kleine 'Schlange' gerollt.

Man muß es nicht machen - aber hier habe ich mir vorab an die zu bearbeitende Stelle etwas Sekundenkleber aufgetragen. Ich finde, die Knete hält dadurch besser ...
Für die Ärmelenden habe das Material ein wenig mit dem Schraubenzieher angedrückt.
Es kann sein, daß die Knete etwas am Werkzeug pappt - dagegen hilt ein Hauch Wasser od. Alkohol ( bei Bedarf daran denken, daß Sekundkleber kein Wasser mag - also wirklich nur einen Hauch ).
Etwas Wasser bereit stehen zu haben ist auch deswegen wichtig, da man dann auch nicht in Versuchung kommt, sich das Werkzeug mit der Zunge zu befeuchten. Das ist eine allgemein schlechte Angewohnheit, die nicht nur ungesund ist sondern Dir auch den Geschmack Deines schönen Abendessens ordentlich verdirbt

Manchmal ist es sinnvoll so lange zu warten, bis die Knete ein wenig anzieht und steif wird - aber hier konnte ich direkt loslegen ...
Die Hände habe ich jetzt wieder angedrückt und mit der vorher in Alkohol getauchten Nadel habe ich die Ärmelenden grob in Form gebracht.
Der Alkohol läßt die Knetmasse etwas weicher werden und die Werkzeuge bleiben nicht daran haften wodurch dann auch keine Knete wieder abgerissen wird.
Jetzt könnte man auch Falten od. Nähte einarbeiten - aber hier wollte ich nur einen einfachen Aufbau erzielen.
Auch den synthetischen Pinsel habe ich kurz in Alkohol getaucht und verwende ihn zum ausglätten des Materials
Viel geredet für wenig Endresultat - aber genau darum geht es.
Früher habe ich immer viel zu viel auf einmal versucht zu machen, was mich dann oft in Schwierigkeiten gebracht hat ... Jetzt mache ich pro Figur viel. nur noch 5-10 Min am Tag. Dafür habe ich dann aber auch ein gut ausgehärtetes Fundament für den nächsten Arbeitsschritt.
Alles in allem habe ich bis jetzt noch keine zwei Stunden an der Figur gearbeitet ...
Habt noch einen schönen Abend ...
Gruß Gareth