Fokker E.II Eindecker, Airfix 1:72

Begonnen von f1-bauer, 14. Februar 2016, 22:53:19

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

f1-bauer

Fokker E.II Eindecker  
 


Modell:  Fokker E.II Eindecker
Hersteller:  Airfix
Maßstab:   1:72
Art. Nr. :   A01086
Preis ca. :  7,95 Euro im Einzelhandel



[attachment=0,msg855590]



Beschreibung: 

Hier zeige ich Euch einen der ganz neuen Bausätze von Airfix. Ich bin absolut nicht firm, was Maschinen aus dem Ersten Weltkrieg anbelangt, aber wenn ich die Schachtel schon mal offen habe, dann laß ich Euch natürlich auch luschern  :D

Zur Maschine zitiere ich mal aus Wikipedia. Ich hoffe es ist nicht zu falsch was da steht, aber es ist sicherlich mehr als ich (momentan) darüber weiß.

ZitatDie Fokker Eindecker waren verspannte Kampfeindecker mit Verwindungssteuerung, die im Ersten Weltkrieg von Anton Herman Gerard Fokker zunächst für die deutsche Fliegertruppe entwickelt und produziert wurden, später aber auch bei den k.u.k.-Seefliegern, der bulgarischen und der osmanischen Fliegertruppe verwendet wurden. Die Flugzeuge wurden über mehrere Typen weiterentwickelt und unter den Bezeichnungen Fokker E.I bis E.IV hauptsächlich bis Mitte des Jahres 1916 eingesetzt.

Die E.I konnte nur eine Notlösung sein, denn das Basismodell der Fokker A.III war mit dem zusätzlichen Gewicht des MGs deutlich überlastet. Um die Leistungsfähigkeit der Maschine hinreichend zu erhöhen, wurde ein 100 PS leistender 9-Zylinder-Umlaufmotor U.I Oberursel eingebaut. Diese leistungsgesteigerte Maschine wurde als Fokker E.II (M.14) bezeichnet; sie wurde parallel zur E.I hergestellt, da die neuen Motoren noch nicht hinreichend verfügbar waren – die Motorenfabrik Oberursel litt unter Fertigungsengpässen – und Versuche mit alternativen Motortypen wie Siemens & Halske oder Goebel nicht zufriedenstellend verliefen.

Hier noch ein Bild der E.II aus Wikipedia


Schachtelinhalt:

Als ich den kleinen Schüttkarton öffnete, fand ich erst einmal eine riesige Bauanleitung, Dina4 im Wickelfalz und geheftet  8o.
Dann kam eine Tüte mit zwei in hellgraum Plastik gespritzten Teilerahmen und ein kleiner Decalbogen - das wars.
35 filigranste Teile, super gespritzt, minimaler Grat, keine Fischhaut, kein Versatz, die Auswerfermarken, soweit ich das beurteilen kann, bis auf zwei später unsichtbar. Messerscharfe Details z. B. die obere Motorabdeckung, das Fahrgestell, das MG (hat sogar einen durchbrochenen Kühlmantel!!) und die Rumpfunterseite hat eine "Naht" im Bespannungsstoff  :klatsch:

Allerdings ist wohl beim abtrennen der Teile vom Rahmen äusserste Vorsicht geboten. Der Oberursel ist für seine Größe sehr schön gemacht und es liegen zwei Propellervarianten bei, die an der Vorderseite sogar eine angegossene Verschraubung haben  :klatsch:
Die Rippen der Tragflächen scheinen mir stimmig (verglichen mit obigem Foto), in den Tragflächen sind schon "Sacklöcher" drin für die Verspannung, die Kühler auf der Oberseite haben eine schöne Lamellenstruktur und wenn man mit dem Fingernagel über die Tragflächen, den Rumpf und das Leitwerk fährt, ist eine Stoffstruktur zu spüren. Mal sehen, was nach der Lackierung davon noch übrig ist  :woist:

Die Lehne des Sitzes ist ein wenig dick, das kann man aber ändern (z.B. aus Blech herstellen oder dünner fräsen) und der Pilot wirkt ein wenig gnomenhaft, aber da gibt es ja Alternativen - z. b. weglassen  :D.

Insgesamt gefällt mir aber sehr gut, was da in der Schachtel ist. Da wäre ich dann also gewappnet für einen WWI Gruppenbau  :D. Genug gelabert, jetzt die Bilder (es war schon ein wenig dunkel auf der Terrasse, ich hoffe, es geht noch):   

[attachment=1,msg855590]

[attachment=2,msg855590]

[attachment=3,msg855590]

Oberursel von vorne ...
[attachment=4,msg855590]

... und von hinten.
[attachment=5,msg855590]

[attachment=6,msg855590]

[attachment=7,msg855590]

[attachment=8,msg855590]

[attachment=9,msg855590]

[attachment=10,msg855590]

Tragfläche Oberseite ...
[attachment=11,msg855590]

... und die Unterseite
[attachment=12,msg855590]

[attachment=13,msg855590]

Die Decals
[attachment=14,msg855590]

Auszüge aus der Bauanleitung, wie neuerdings bei Airfix, zweifarbig (die Abbildungen sind so groß, dass ich den Flieger wohl ohne Brille bauen kann X( )
[attachment=15,msg855590]

[attachment=16,msg855590]

... die Anleitung für die Verspannung ... 
[attachment=17,msg855590]

... und auf der Rückseite der Schachtel die Bemalanleitung für die Maschine von Curt von Crailsheim, FFA 53, Frankreich, Oktober 1915.
[attachment=18,msg855590]
Die Farbangaben beziehen sich natürlich auf Humbrol Farben.

Und wenn man sich dann noch die Videoanleitung anschaut, kann schon nichts mehr schief gehen  :D



Fazit:  

Soweit ich das beurteilen kann ein wunderbarer Bausatz, der bestimmt viel Freude bereitet. Ob er Fehler hat kann ich nicht sagen, dazu kenne ich mich mit dem Original (noch) zu wenig aus. Da gibts bestimmt genug Spezialisten, die hierzu was sagen können.

+ Detaillierung
+ Ausführung der Teile
+ gute Anleitung für die Verspannung (wenn sie denn so stimmt  :woist:)
+ schöner Oberursel Umlaufmotor

- einige Teile sind sehr filigran, ggf. können die beim trennen vom Rahmen zerbrechen
-


Ich sage mal: kaufen  :klatsch:

Gruß
Jürgen  :winken:

Alex

Das macht Freude, aber die Verspannung ist schon etwas abschreckend. Danke für die ausführliche Vorstellung!

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Mascharius

Das Gerät sieht ziemlich gut aus.
Ich glaube als einstieg in WW1 Flieger in 1:72 werde ich mir die mal zulegen.
Doppeldecker sind mir noch zu hoch.
Gruß,
Jan

Pinguin

Hallo Jürgen,

sehr schönes Modell und vielen Dank für die Vorstellung.
Die größte Herrausforderung wird wohl die Lackierung der Motorverkleidung werden,
sofern die hellen Striche auf dem Wiki-Bild Verarbeitungsspuren sind, um die Bleche in Form zu treiben.
Wovon ich aber erstmal ausgehe.
Ich habe aber nur ein äußerst begrenztes Wissen bezüglich WW I Flugzeuge.
Bin aber immer wiede von Modellen und den Originalen dieser Epoche begeistert.
Ein Baubericht würde mich also sehr freuen :pffft:

Viele Grüße  :winken:
Patrick

f1-bauer

Servus Patrick,
mein Wissen zu dem Flieger ist momentan auch noch sehr begrenzt. Das lässt sich aber ändern  :D. Ob es einen Baubericht gibt kann ich nicht sagen. Wenn dann zum WWI Gruppenbau, falls es den gibt (wohl ja  :D) und es bei mir zeitlich passt.

Was die Metall-Lackierung der Motorabdeckung anbelangt ist mir nicht bange. Da gebe ich "Fokker" in die Suche bei den Bauberichten ein und spicke - z. B. bei matz und bughunter  :D. irgendwas dunkles, z. B. Gunmetal oder Dark Steel und dann mit dem Pinsel oder der Airbrush "Würmchen" drauf mit einem helleren Metallton. Stimmt, die Oberfläche kommt von der Bearbeitung des Metalls, wurde glaube ich nach dem "in Form treiben" gebürstet.

Gruß
Jürgen  :winken:

bughunter

Jürgen, danke fürs Zeigen, scheint echt ein durchdachtes Kit zu sein. Die Idee mit den Sacklöchern für die Verspannung kommt dem Modellbauer ja schon mal sehr entgegen.  Universalniet hat in FFB ein Revellteilchen neben meine Stripdown gestellt, aber dieses Kit hier sieht nochmal nach mehr Details aus.
Wenn die Teile dann auch noch zusammenpassen, ist alles i.O. :P

Viel Spaß beim Bau,
Bughunter 

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Hans

#6
Ich beschäftige mich ja schon ein bisschen länger mit den Fliegern aus der Zeit. Man mag es nicht glauben, aber der Fokker E.II / E. III war modellbaumäßig in 1/72 immer ein bisschen mein Sorgenkind. Der Revell E.III ist von den aus seiner Zeit verfügbaren Daten her nicht schlecht, aber in 1/72 entspricht er eher einem Fokker E.I. Die Details wie MG, Motor, Räder oder gar sowas wie Inneneinrichtung obliegen alle dem Modellbauer. Das Flügelprofil und die Flügeloberfläche erfordern zudem hohe Kompromissbereitschaft.

Der Eduard E.III ist da schon erheblich besser, noch dazu in der Profipack-Version mit Ätzteilen. Er beschränkt sich aber auf die wirklich späten E.III über der 400er Militärnummer. Was ihn einschränkt, ist das "schmale" Abdeckblech vor dem Piloten, auf dem u.a. das MG aufliegt. Die "kleineren" Nummern waren hier breiter und die Seitenbleche unter dem Deckblech zogen regelrecht ein, da war eine echt deutlich sichtbare Mulde. Siehe hier, es war auch rechts so.

http://www.scalemodelnews.com/2016/01/belated-greetings-video-from-airfix.html

Das Fahrwerk war zudem das mit den schmalen, nicht stromlinienförmigen Rohren. Gab's zwar, aber halt eben nicht nur. Wirklich sehr häufig waren die Fahrwerksrohre flach - wobei ich nicht begreife, ob da an runde Rohre ein Profil aus Holz angeflanscht wurde oder ob es wirklich flache Streben waren. Dazu wird in der Literatur nix beschrieben und die Fotos lassen die eine oder andere Deutung zu.

Weshalb also nun einen E.II von Airfix? E.II und E.III waren erstmal völlig baugleich. Ein früher E.III ist von einem E.II nicht zu unterscheiden. Auch beim E.III war erstmal der Munitionsbehälter aussen rechts angebracht - das ist der Grund, weshalb die Haube vorne nicht symmetrisch ist. Links ein elefantenohrförmiges Blech, das die Rundung der Motorhaube aufnimmt und ins senkrechte Seitenblech überleitet. Rechts dagegen eben kein Elefantenohr, sondern die Wölbung wird von einem Kasten aufgenömmen, der zum Flügel senkrecht gerade nach unten ins Blech überleitet. Das Wiki-Foto oben zeigt die rechte Seite ganz gut. Verwirrend an dem Foto ist allerdings das Parabellum-MG anstatt des Spandaus und die Kopfstütze. Mit Spandau und ohne Kopfstütze wäre es nicht festzustellen, ob es ein E.II oder früher E.III ist.

Der Airfix-Bausatz erweitert somit das Spektrum der baubaren Eindecker erheblich. Die Details an der Rumpfunterseite sind Gold wert, sowohl die Rumpfnaht, aber auch die Doppelklapptüre vorne zwischen den Beinen des Piloten, die im freie Sicht auf den Boden beim Landen ermöglichen sollte. Hat noch nie ein Bausatzhersteller beachtet.

Die gewählte Version einer E.II in den Markierungen von Kurt von Crailsheim ist sehr gut dokumentiert. Es gibt zwei Aufnahmen dieser Maschine bei der Auslieferung bei Fokker, ohne seitliche Bemalung, auch kein Kreuz und die Räder im Speichenstil. Die mit der persönlichen Markierung versehene Maschine ist dann noch als Seitenaufnahme dokumentiert, sowie die Rücklieferung des Wracks an Fokker, als Crailsheim die Maschine beim Landen beschädigte. Er erhielt dann eine neue E.II, wieder mit den selben Streifen, diesmal aber dem EK zwischen Streifen und Flügel. Er erlitt wieder einen Landeunfall, den er nicht überlebte. Es ist aber eine bunte Maschine mit persönlichen Kennzeichen, wie es zu Zeiten vor den Jastas und gerade auf Eindeckern sehr sehr selten war. Entgegen den Vermutungen der Literatur, dass das Band ein Ordensband wäre, denke ich aber, dass es eher was mit dem Wappen derer von Crailsheim zu tun hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Crailsheim_%28Adelsgeschlecht%29#/media/File:Crailsheim-Wappen.png

Die Crailsheim-Maschine ist nun in allen drei klassischen Maßstäben machbar: Airfix in 72, Eduard in 48 und WingNutWings in 32. Schaut ja auch gut aus.

http://www.wingnutwings.com/ww/v888F0D9D/www/products/model_kitsets/32018/colour_schemes/Fokker%20E.II%2069~15,%20Kurt%20von%20Crailsheim,%20FFA%2053,%20October%201915%20%281%20victory%29..jpg


Doch zum Abschluß dann ein paar bittere Tropfen.....dass man am Cockpit ein bisschen was ergänzen muss, so offen wie es liegt, ist es schon klar. Gurte und ein erheblich dünnerer Sitz wäre schon gut. Dann noch die übliche Luftpumpe rechts, damit der Tank überhaupt Überdruck bekommt-sonst bleibt die Maschine am Boden.  Der Motor hat recht fette Zylinder, aber kann man so lassen. Ersatz wäre eh schwer zu beschaffen.



Der U.I in München. Foto: Meins.

Die seitlichen leichten Versenkungen in Quaderform vorne an den blechernen Rumpfteilen sind in echt Zugangsfenster bzw Klappen. Die lagen flach auf, nicht versenkt.

Das MG ist so um 1,5mm zu kurz. Ist für 72 ein Haufen Holz. Zudem hat es an der Oberseite keine Kühlöffnung, was wohl dem Formenbau an der Formnaht schwer fiel. An der Unterseite zwar auch, aber da sieht man es nicht und die ganz späten Spandaus hatten da unten tatsächlich auch nix.

Die Einstiegstritte sind viel zu dick, da sollte man sich was einfallen lassen, die machen das ganze Modell einfach plump.

Was mich auch langsam ein bisschen nervt, ist dass die Hersteller von 72er und 48er Doppeldeckern im Jahr 2016 immer noch nicht begreifen, dass ein bespannter Flügel keine Eindellungen wie eine verhungernde Kuh hat. Auf negativ profilierten Unterseiten sinde diese Eindellung in echt eher Wölbungen und die Rippen negativ eingeprägt. In 72 einfach glatt lassen und Rippenbänder drauf, so wär's richtig. Aber das ist nicht Airfix oder diesem Kit anzulasten. Nur Revell mit dem kleinen Dr.I hat das mal hingebracht, sonst niemand.

Wann ich den Kit angehe, kann ich noch nicht fest sagen - ich hab noch eine Lackierung und ein oder zwei Messerschmittderivate vor mir.....oder ich ziehe ihn doch vor.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Zitat von: Hans in 15. Februar 2016, 21:50:15
Der Motor hat recht fette Zylinder, aber kann man so lassen. Ersatz wäre eh schwer zu beschaffen.
Da gibt es Abhilfe, wenn man es richtig filigran detailliert möchte:
http://www.smallstuffmodels.com/2014/05/72105.html
Aber oh ja, DAS nenne ich sportlich. Modellsport! Und ich weiß dank den 1:48ern, wovon ich rede!

Zitat von: Hans in 15. Februar 2016, 21:50:15
.....oder ich ziehe ihn doch vor.
Bitte, Bitte! :D
Und ich sehe schon, wenn ich die 48er Schachtel von Eduard aus dem Stapel ziehe, werde ich mich a) an die Stripdown erinnern und b) Dich mit Fragen löchern müssen!

Viele Grüße,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

f1-bauer

Hallo Hans,
vielen Dank für Deine Ergänzung der Vorstellung  :klatsch:. Ich habe schon gewußt, warum ich da erst mal lieber nichts schreibe.

Cockpitergänzung war klar, natürlich auch die Pumpe - spicken bei Wingnut Wings  :D. Da gibt es übrigens auch eine gute Anleitung für die "Würmchenlackierung" .
Sitz: wenn die Figur rein kommt fallts m. E. nicht mehr auf. Ansonsten: Lehne abschneiden und z. B. aus Teelichtalu anfertigen.
Gurte nachrüsten - aus Tamiya Tape und Draht oder Eduard-PE
Wartungsklappen vorne: mal sehen, was davon noch sichtbar ist, wenn die Seitenkästen drauf sind, ggf. füllen. Auf zwei Fotos auf der Wingnut Wings Seite ist allerdings das untere "Fenster" versenkt mit einem Rahmen zu erkennen, das obere ist ein glatter, verschraubter Deckel.
Aufstiegshilfen  ?(  Meinst Du damit den Quader am unteren Rumpfrand? Also wegschleifen und z. B. einen wesentlich schmaleren Bügel aus Draht? Ist so auf Fotos bei Wingnut Wings deutlich zu sehen.

Fahrwerk: mmmh  ?( Auf Fotos ist das immer nur "frontal" zu sehen, aber man sieht auf einigen Fotos schwarze (oder sagen wir mal dunkle) Bänder, zumindest an dem Stück zwischen den Rädern. Möglicherweise wurde da ein Holz-Profil befestigt? Ggf. hat sich das labile Konstrukt nach ein paar Starts und Landungen verabschiedet und wurde dann nicht mehr nachgerüstet, so dass nur das Stahlrohr übrig blieb? Könnte deshalb der Eindruck von zweierlei Fahrwerken enstehen? Zur Farbe: auf den Fotos sieht es heller aus, also m. E. nicht schwarz. Also Airfix folgen und Fokker Gün nehmen?

Zu den beiden Crailsheim Maschinen habe ich hier eine Leseprobe aus "Early German Aces of WWI" aus dem Osprey-Verlag gefunden. Da sind beide Fotos unmittelbar nacheinander (Seite 21 und 22). Jetzt weiß ich auch, warum zwei Propeller im Bausatz sind  :8:
Auf dem einen Fotos (EK hinten am Rumpf) ist der geschwungene Propeller zu sehen und ein Spandau MG 08/15 (länger). Wenn mich nicht alles täuscht hat die zweite Maschine, die er erhielt, auf dem Foto ein MG 08 (kürzer!) und den breiteren Propeller (was dann wohl ein "Rückschritt" im Vergleich zu seiner ersten Maschine wäre  ?( oder war das vom "Kampfwert" zu vernachlässigen?). Da steht übrigens auch eine mögliche Erklärung zu den Farben des Rumpfbandes: Gelb und Schwarz für das Band des württembergischen Verdienstordens, welchen er kurz vorher erhielt und Weiß und Schwarz für "Preußen".

Man könnte daher theoretisch wohl auch mit anderen Decals eine andere E.II (oder E.I oder E.III) bauen, oder die zweite Maschine v. Crailsheims (EK vorne selbst lackieren). Es empfihlt sich aber m. E., das Bausatz-MG (was m. E. trotzdem um Klassen besser ist als viele andere) zu ersetzen, wenn man nicht rein aus der Schachtel bauen will. Wingnut Wings weist ausdrücklich darauf hin, dass man darauf achtet, zum richtigen Flieger das richtige MG zu wählen. Sie legen Teile für ein Spandau 1MG 08, ein Spandau LMG 08/15 oder ein Parabellum LMG 14 bei und belegen es mit Fotos.

Motor: ok, erste Wahl ist natürlich, durch den Samall Stuff zu ersetzen (bughunter  :winken:). Aber ich werde erst mal ein wenig Zeit, Sheetstreifen, gezogenen Gußast und Draht investieren und versuchen, den Bausatzmotor zu pimpen. Ok, die Zylinder sind ein wenig pummelig um die Taille  :pffft:. Hallo, das Ding ist im Durchmesser kleiner als eine 1 Cent-Münze und man sieht unter der Haube maximal 4 von 9 Zylindern - und dafür 10 $ extra? :5:

Tragflächenunterseiten: da hast Du völlig Recht. Plan: Rippen glatt schleifen (dabei die Aufnahmen für die Spannseile überleben lassen!!), 0,4 mm breite Streifen aus 0,1er Sheet drauf pappen und dann auf ca. 0,05 mm runterschleifen. Wäre das ok?

Gehört da eigentlich eine Windschutzscheibe dran? Man sieht auf Fotos sowohl mit als auch ohne  ?(. Im Bausatz ist da nichts drin. Die erste v. Crailsheim-Maschine hatte laut Foto wohl keine, auf dem Foto der zweiten glaube ich eine zu erkennen.

Ganz schöne Liste für so einen kleinen Flieger  8o

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

MG: Das MG ist bei Airfix bereits für ein 08 zu kurz, geschweige denn ein 08/15.
Windschutzscheibe: War grundsätzlich üblich. Nachdem die aber sowohl schnell blind wurden und zudem verölten, weiss ich nicht, ob alle Piloten immer damit flogen.
Rumpfband: Wie schon gesagt, die englischsprachige Literatur vermutet da nur. Sie haben sich auf das Ordensband festgelegt, ohne das Wappen zu diskutieren. Es geht mir um ein zulässiges Entweder-oder, damit die Aussage Ordensband nicht auf einmal zu Fakt wird.
Aufstiegshilfen: Das sind die U-förmigen, eckigen Dinger, da anzukleben sind. Die waren am Original sehr dünn.

Richtig spannend wird es aber, wenn wir uns um die Lackierung einen Kopf machen....da ist nämlich weitaus weniger klar, als man meinen sollte. Eröffnet aber dem Modellbauer interessante Alternativen...... :6:
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

#10
Ich habe das Bausatz-MG noch nicht gemessen. Für ein 08 müssten es in 1/72 so rd. 16,5 mm sein, für ein 08/15 rd. 19,3 mm. Aber anyway, der Kühlmantel erscheint ein wenig pummelig und die Mündung sieht auch komisch aus - werde ich wohl ersetzen, ich denke mal durch Eduard-PEs.
An den Steuerknüppel müsste man auch ran, mindestens aufbohren, eigentlich einen neuen Ring machen der in einem Winkel vom Knüppel in richtung Pilot geneigt ist und einen Abzug für die Waffe brauchts auch.
Windschutzscheibe kann man leicht herstellen - z.B. aus dünnwandiger PET-Flasche.
U-förmige, eckige Dinger  ?( Ah, jetzt, ja - Teile B21 und B22  :8: - nö, die gehen gar nicht - mmmh - 0,3er Rundstaab (oder gezogener Gußast) und 0,1er Sheetplättchen?

Was das Rumpfband angeht, da denke ich haben alle Recht. Ordensband alleine wäre Gold-Schwarz, was sollte dann der erste schwarze Balken? V. Crailsheim Farben alleine ist es wohl auch nicht, was sollte da der weiße Balken dabei? Das ist m. E. eine verkürzte bzw. verschachtelte Kombination aus (von vorne nach hinten gesehen):
Schwarz-Gold-Schwarz für das v. Crailsheim Wappen (Goldener Balken auf Schwarz)
Gold-Schwarz für das Band des Württembergischen Verdienstordens (Württemberger Farben Gold-Schwarz)
Schwarz-Weiß für die Farben Preußens (die Preußenfahne hat ja drei Balkenpaare, von oben nach unten Schwarz-Weiß Schwarz-Weiß Schwarz-Weiß

Lackierung weit aus weniger klar? Meinst Du, der helle Sand-Farbton wäre eher ein helles (Fokker) Grün? Wenn man das Bild der E.II aus Wikipedia (aber auch einige auf Wingnut Wings) anschaut, sieht der Farbton des Fahrwerks und der Rumpfbespannung sehr ähnlich aus - spräche dafür. Auch ist auf beiden Bildern der v. Crailsheim Maschinen im Hintergrund ein Offizier im Mantel bzw. Palletot zu sehen. Die waren doch hellgrau? Der Stoff der Bespannung ist im Vergleich dunkler  ?( ?(

Ich war jetzt aber irgend wie schon der Meinung (ohne es vertieft zu haben), dass der Farbton der v. Crailsheim Maschine gesichert (sprich überliefert) sei, weil selbst Wingnut Wings ....  :pffft:  :woist: - och Männo, kann man denn gar nichts glauben? Zugegeben, eine v. Crailsheim Maschine in Fokker-Grün - mmmh - das überlasse ich Dir, ich bleib in Richtung Sand.

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

Jürgen, überliefert ist so gut wie gar nix. Das stellt man sich vielleicht als WK-I-Anfänger so vor, aber das Gegenteil ist der Fall. Extrem viel hat sich in die Hirne eingebrannt, als in den 60ern sich die Amerikaner auf einmal für WK I neu interessierten und auch in England die ersten zaghaften Forschungen stattfanden und dann auch zB auch publiziert wurden. Man darf nicht vergessen, dass der WK II extrem viel an Primärquellen in Museen und Archiven vernichtet hat. Viele heutige Erkenntnis stammen aus der Zeit Ende der 70er und der 80er, als sich einige wenige Leute auf den Weg zu den letzten Überlebenden machten und diese befragten. Letzte Weisheit zB über den mehrfarbigen Tarnstoff erlangte erst in den 90ern das Technische Museum in Berlin aufgrund der Überreste an zu restaurierenden Maschinen. Die Quellen sind dabei querbeet.....Ritter von Greim hat zB seine Flugbücher mit Tusche koloriert, ein bayerischer Jagdflieger zb nach dem Krieg grossformatige Bilder gemalt, dann gibts zB Anweisungen/Freund-Feind-KArten an die Flak, auf der die Jastabemalungen notiert waren. Etc etc.  Bemalungsvorschriften durchs Oberkommando gab es nur sehr wenige und die nicht ganz verständlich. Klar war dass in den Jahren bis Ende 1916 eine "Himmelstarnung" (mein Wort!) die Regel war - man liess die Maschinen hell, gegen den Himmel. Teilweise unlackiert, Metall lackiert etc. Die Farbtöne waren aber dadurch extrem materialabhängig. Erst mit Ende der Fokker-Eindecker-Ära kam man auf die Tarnung gegen Erdsicht, es entstand die Drei-Farben-Tarnung aus zwei Grün- und einem Braunton. Mangels Normung kann man zu den Tönen gar nix sagen, die englischen Abschussberichte/Wrackbeschreibungen/Beutebeschreibung sind da höchst unterschiedlich.

Zurück zum Eindecker. Wie gesagt, die Anforderung war eine Tarnung gegen den Himmel. Ein Farbton war nicht vorgeschrieben. Pfalz zB verwendete für seine Maschinen gebleichtes, sehr helles, fein gewebtes Leinen, die Maschinen erschienen fast weiss. Auch der Spannlack war von höchster Qualität und nahezu farblos.

Fokker dagegen verwendete teures feines Leinen nur bei Prototypen. Man erkennt das zB an den späteren Prototypen des Dreideckers oder des D.VII. Charakteristisch für diese Qualität ist die Transluzenz des Leinens - man kann durchsehen und man sieht die Streben. Bei Serienmaschinen verwendete Fokker dagegen billiges, ungebleichtes, grobes, blickdichtes Leinen. Die Grobheit wird von den Engländern auch beschrieben, es erstaunt sie. Siehe dazu den Bericht zum E.III 210/16, der heute im Science Museum hängt.

Googel mal nach "ungebleichtem Leinen" oder "unbleached linen". Es ist eher grau als beige, ggf mit einem gaaaanz leichten Grünton. Wingnut übertreibt mit seinem Grün, sowas hätte lackiert werden müssen. Die Helligkeit des Leinens kann dabei je nach Ballen oder nach Weberei anders sein.

Sehr viele Fotos zeigen Eindecker mit wirklichen Farbunterschieden am Rumpf und den Flügeln. Ein Schema ist nicht zu erkennen. Teilweise können die Farbunterschiede durch Licht/Schatten erklärt werden, es gibt aber Aufnahmen, die ganz eindeutig mehrfarbige Eindecker zeigen.

Und dann noch der Spannlack......normal gebleichtes Leinen plus Spannlack vertieft den Farbton des Leinens, macht ihn wärmer in Richtung Beige und erzeugt einen rosa (!!) Schimmer. Wenn der Spannlack altert, wird er dunkler, weitere Schichten machen den Effekt auch stärker.

Sehr viele Eindecker zeigen streifige Muster, die wohl auf nicht-klarem Spannlack zurück zu führen sind. Eine Einfärbung des Spannlacks zum Streifenmuster ab D.I / D.II und natürlich Dr I war es aber noch nicht.

Mein Fazit: Ein Eindecker ist eher grau als warm-beige, er ist streifig und er kann mit Stoffen unterschiedlicher Farbe bespannt sein, teilweise mit starkem Kontrast.

Zur Crailsheim-Maschine: Im Datafile 91 sind drei Aufnahmen der E 69/15. Bild 60, aufgenommen am 24.09.15 bei Auslieferung. Ziemlich einheitlich hell, keine deutliche Streifung, keinerlei Rumpfbemalung, offene Speichenfelgen. Bild 66, nun mit Markierungen von K.v.C. Oberflügel wirkt dunkler als Rumpf, kann aber durch schräges Licht verursacht sein. Neben der üblichen Verölung sind leichte Streifen des Spannlacks zu sehen....naja. eher zu vermuten. Bild 79, die zerlegte Maschine nach der Bruchlandung wieder bei Fokker zur Wiederaufarbeitung. Insgesamt sehr dunkel, liegt aber nicht am Foto, da die Streifen und EK-Felder leuchtend hell sind. Maschine stark gestreift, insgesamt dunkel wie der Lehmboden.

So, man treffe eine Entscheidung....  :6:
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Hans, ich könnte Dir stundenlang zuhören, schreib ruhig weiter :P

Bughunter :winken:

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

f1-bauer

#13
Zitat von: Hans in 16. Februar 2016, 15:24:08
Richtig spannend wird es aber, wenn wir uns um die Lackierung einen Kopf machen....da ist nämlich weitaus weniger klar, als man meinen sollte. Eröffnet aber dem Modellbauer interessante Alternativen...... :6:
Aus dem Satz habe ich halt geschlossen, dass Dir Erkenntnisse vorliegen, die das helle (also creme- oder sandfarbene) Erscheinungsbild der v. Crailsheim Maschine berechtigt in Zweifel ziehen. Deshalb lief mein Hirn auf "Vorsicht Falle" Modus und ich bin in die (hell) Fokker-Grün Richtung marschiert. In Sachen Erster Weltkrieg bin ich sicher nicht sattelfest, aber ich weiß zumindest, dass die ersten "Gehversuche" ( :D) in der Luft mit Fesselballons und Aufklärungsmaschinen so ab Herbst 1914 losgingen. Die ganze Fliegerei steckte ja quasi noch in den Kinderschuhen. Die deutsche Fliegerei war damals der Infantrie unterstellt und es gab natürlich keine Vorschriften für einheitliche Tarnung, Anstriche etc. vergleichbar mit RLM. Mit "überliefert" dachte ich jetzt speziell bei der E.II 69/15 an z. B. persönliche Aufzeichnungen aus dem v. Crailsheimschen Archiv oder so etwas in der Richtung, in denen Kurt von Crailsheim seine Maschine ggf. kurz bewchrieben hat.

Also ist der "helle Farbton" ein nicht gefärbtes, nur mit Spannlack behandeltes "Sackleinen" und für 1914/15 eher der Normalfall bei deutschen Fliegern im "Werkszustand". Was dann später passiert steht woanders, so z. B. die E.II 36/15, die wohl grau gestrichen ist. Für die 69/15 gilt dann wohl Leinen natur und nicht creme- oder sandfarben. Tja, da brauche ich mich in der nächsten Zeit nur an den Nockherberg oder auf den Stiglmaier Platz stellen und die Starkbier-Enthusiasten im Landhausstil-Gewand aus antikem Leinen anschauen. Für die Herstellung der Klamotten wird unbehandeltes, antikes Sackleinen bevorzugt. Für einen bedruckten Kornsack "um 1900" gehen 150 Euro über den Tisch  8o. Der Farbton ist wie von Dir bechrieben..

Was hältst Du den davon http://modelskills.co.uk/german/87-german-clear-doped-linen.html Der Farbton kommt mir bekannt vor, sieht wie Humbrol 148 Radom aus. Das nehme ich gerne, um GFK darzustellen. Wenn man da ein paar Tröpfchen schwarz rein gibt könnte es Richtung grünliches Grau rutschen.

Ich hab mich entschieden und werde wohl die Version mit dem EK vorne, also die zweite v. Crailsheim Maschine, lackieren und dabei Richtung "Sackleinen natur mit Spannlack" gehen. 

Gruß
Jürgen  :winken:
 

Hans

#14
Geh lieber ins deutsche Museum und schau dir dort die alten Kameraden wie zB die Rumpler Taube an (auch wenn diese mit anderem Stoff und in den 50ern neu bespannt wurde), als auf den Stiglmeierplatz... :6:

Ich spreche nicht von Sackleinen. Man könnte anhand der Fadendichte die "Grobheit" beschreiben und wenn du originale Stoffreste ansiehst, wirst du die Rauheit sehen. Oder zB auch bei Nachbauten mal auf die Stoffstruktur achten. In Schleissheim stand ja lange ein Halberstadt und bis vor kurzem ein Oeffag D.III und aktuell ein Otto-Nachbau, letzterer aber in hellem, eben nicht grauem Fokkerleinen.

Was ich mit meinen Zeilen "interessante Alternativen" meinte, sind mehrfarbige Maschinen oder wirklich graue Maschinen plus diverse Stadien durch Spannlackauftrag. "Clear doped linen" -Farben sind immer gebleichtes-Leinen-Farbtöne, denen aber der leichte Rosastich fehlt. Hier der Otto in Schleissheim, wie gesagt, das ist gebleichtes Leinen.

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

f1-bauer

Mir gings bei meinem Beispiel nicht um die Sruktur des Leinens sondern um den Farbton. Hier mal zwei Links zu Farbtönen von Naturleinen:
https://www.google.de/search?q=ungebleichtes+leinen&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiU8b_x74DLAhVIZCwKHYrzBYYQ_AUICCgC&biw=1920&bih=1078
http://de.123rf.com/lizenzfreie-bilder/leinenstruktur.html wobei hier natürlich auch gebleichte und gefärbte Muster dabei sind.
Da kann man sich glaube ich aussuchen, was man als Grundfarbton nimmt und sich mit mischen rantasten. Die Stoffstruktur ist m. E. in 1/72 absolut zu vernachlässigen.

Dann kommt die Geschichte mit dem Spannlack. Da würde ich zu klarem Gelb oder klarem Orange greifen und stark verdünnt (sowohl mit Klarlack gestreckt als auch verdünnt) mal experimentieren, was sich auf dem grundfarbton gut macht. Da werden wohl ein paar Joghurtbecher zum Einsatz kommen als Testräger. Ich habe leider keinen Zugriff auf die von Dir erwähnten Bilder. Wie ist denn die Streifigkeit zu verstehen, eher in Längsrichtung oder eher quer zum Rumpf oder diagonal oder kreuz und quer?. Haben die damals den Spannlack gesprüht oder wurde mit dem Pinsel aufgetragen? Die Streifigkeit könnte einfach durch ungleichmäßigen Lackauftrag i.V.m. Lichteinfall und unregelmäßiger Stoffstruktur entstehen. 

Was die Stoffwahl von Herrn Fokker anbelangt sag ich mal, das hat er sicher bewußt so gemacht. Er war ja nicht nur Konstrukteur sondern auch Geschäftsmann. Feines Leinen und klaren Spannlack für die Prototypen, weil die ja möglicherweise sogar der Kaiser in Augenschein nimmt. Da war wohl auch eine gesunde Portion Marketing im Hinterkopf, das musste gut und sauber aussehen. Feines Leinen ist sehr fest, da ist m. E. die Bespannung aufwändig und es erfordert hohen Kraftaufwand, das feine Tuch faltenfrei um die Ecken und Kanten zu bekommen, es dann gespannt zu halten und zu vernähen. Es ist also durch die mechanische Spannung schon stark belastet. Zudem nimmt das feine Tuch weniger Spannlack auf, der da nicht richtig seine Arbeit machen kann,  m. E. hohes Risiko im Kriegseinsatz für Spannungsrisse im Tuch.

Grobes Leinen ist flexibler/dehnbarer, ist somit einfacher um z. B. den Rumpf zu spannen und zu vernähen. Es hat eine gößere Oberfläche, nimmt daher mehr Spannlack auf, der seine Arbeit tun kann und das Tuch zusammen zieht.

Gruß
Jürgen  :winken:

Marderkommandant

Ganz ehrlich, ich liebe solche Diskussionen...mehr...noch!  :klatsch:

Vor allem bin ich nu auf den Bau gespannt.

Also, macht hin!

Mit den besten Wünschen zu einem guten und wunschgemäßen Gelingen,
Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

Hans

Der Spannlack wurde gepinselt. Die Streifen entsprechen in etwa der Streifenstruktur, wie man zb vom Fokker Dr.I kennt, nur nicht halt so kräftig/kontrastreich, da beim Dr I der Spannlack grün gefärbt wurde.

Gute Bilder sollten eigentlich bei WnW sowohl beim E.I also als auch E.II/E.III zu finden sein. Die umfangreichste Quelle ist das Fokker Eindecker Compendium in zwei Bänden bei Windsock sowie die alten EI/EII und E.III-Hefte. Das Osprey-Heft "Early Aces" leidet wie alle Ospreys gewaltig unter dem kleinen Format/Unschärfe der Bilder.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

FlyingCircus

Das Squadron Signal Heft sollte man auch nicht vergessen. :winken:

,,Ich weiß, dass Sie glauben, Sie wüssten, was ich Ihrer Ansicht nach gesagt habe. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihnen klar ist, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meinte." Alan Greenspan

Hans

Stimmt natürlich! Es halt nur unpräzise bei der Typzuweisung bei den Fotos, aber die Fotos an sich sind klasse.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

bughunter

Zitat von: Hans in 15. Februar 2016, 21:50:15
Die gewählte Version einer E.II in den Markierungen von Kurt von Crailsheim ist sehr gut dokumentiert. Es gibt zwei Aufnahmen dieser Maschine bei der Auslieferung bei Fokker, ohne seitliche Bemalung, auch kein Kreuz und die Räder im Speichenstil. Die mit der persönlichen Markierung versehene Maschine ist dann noch als Seitenaufnahme dokumentiert, sowie die Rücklieferung des Wracks an Fokker, als Crailsheim die Maschine beim Landen beschädigte.

Die Crailsheim-Maschine ist nun in allen drei klassischen Maßstäben machbar: Airfix in 72, Eduard in 48 und WingNutWings in 32. Schaut ja auch gut aus.
Hans, da hast Du mir aber kräftig Appetit gemacht! Habe glatt mal die 48er aus dem Stapel gezogen, die mit Speichen wäre sehr gut machbar, da jedes Rad aus 3 Teilen besteht. Wollte Eudard nochmal ein Stripdown davon bringen? Bei der DH-2 sind nochmal extra Reifen an einem neuen Spritzling dabei.
Den passenden Motor von Small Stuff und HGW-Gurte habe ich auch liegen.
So, das Interesse ist geweckt :8:


Zitat von: Hans in 15. Februar 2016, 21:50:15
Was mich auch langsam ein bisschen nervt, ist dass die Hersteller von 72er und 48er Doppeldeckern im Jahr 2016 immer noch nicht begreifen, dass ein bespannter Flügel keine Eindellungen wie eine verhungernde Kuh hat.
Das sieht bei der 48er Eduard nicht schlecht aus, recht glatt.

Jürgen, sorry fürs "Kapern" Deines Threads.

Schönen Sonntag,
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

f1-bauer

Servus Frank,
alles ok  :P, keine Kaperung feststellbar. Es geht zwar primär um den neuen Airfix-Bausatz aber inzwischen, zu Recht, auch um die v. Crailsheim Fokker  :D

B.t.w. habe ich mir am WE hier das Windsock Datafile No. 91 bestellt  :D und weil der Frank Wind ( :7:) von der Sache bekommen hat ist die Bestellung halt ein bisschen größer ausgefallen  8)

Gruß
Jürgen  :winken:

f1-bauer

Kommen wir nochmal zur MG-Frage.
Laut mir zugänglichen Quellen misst ein Spandau MG 08 über alles 1190 mm, das wären in 1/72 rd. 16,5 mm. Ein Spandau MG 08/15 misst über alles 1390 mm, das wären in 1/72 rd. 19,3 mm.

Foto 1: Baustz MG - wie Hans sagte, es fehlen zum 08 schon rd. 1,7 mm
Foto 2: selbst mit Eduard PE wirds nicht besser  ?( ?(

Und jetzt?? Ich habe sonst keinen Hersteller für deutsche MGs in 1/72 zu einem vernünftigen Preis gefunden, bietet jemand mehr? Ich werde wohl das Bausatz MG mit den Ätzteilen aufpeppen und mit dem Knirps leben.

Gruß
Jürgen  :winken:

Hans

Irgss. Ich hab sie auch geliefert bekommen aber nicht verglichen...Merde! Von der Proportion her sehen die MG des neuen (!) Fokker Dreidecker von Revell recht ideal aus. Ich such den Kit mal raus...
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Marderkommandant

Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.