Gokstad-Schiff Bemalung

Begonnen von Hans, 28. September 2016, 17:41:41

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Hans

Hallo Schiffbauer! Für ein aktuelles Projekt denke ich grad über Bemalungen von Wikinger-Schiffen nach. Als 1/4-Archäologe interessieren mich dazu aber die Primärquellen. Von den Sluldelev-Schiffen sind mir Ocker-Pigmente bekannt, zusammen mit Teer und/oder Öl.

Beim Gokstad-Schiff liegen Auripigment und Kohlenstoffpigment vor. Auripigment ist Arsengelb, von gelb bis orange, schön giftig. Aber ich kenne keine wirklich Publikation zum Schiff selbst, bei dem dies erwähnt wird, nur quasi Tertiärquellen. Hat da jemand was näheres?

Ist das Zick-Zackmuster der Gaia (Nachbau des Gokstad-Schiffs) eine Interpretation oder gibts dazu auch näheres? Die Farben jedenfalls stimmen....

https://hr38.wordpress.com/2014/06/08/gaia/

Weiss da jemand was?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

AnobiumPunctatum

Hallo Hans,

ich meine, Werner Dammann hat etwas zu den Farben und dem Muster in seiner Publikation zum Gokstadschiff geschrieben. Es ist länger her, dass ich das Buch gelesen habe. Ich schaue am WE gerne nach.

Die Bilder der Gaia decken sich mit meiner Erinnerung, aber die kann auch trügen...

Die Museumsmodelle in Roskilde sind nicht gestrichen. Ich kann mich auch nicht erinnern, etwas zu diesem Thema gelesen zu haben.
Ich habe noch eine Abhandlung zum Osebergschiff, ich werde dort auch noch einmal nachschauen, ob ich etwas finde
Eine Quelle für ein spätes Wikingerschiff oder aber ein normannisches Langschiff liefert der Teppich von Bayeux

Wichtig bei der Farbgebung eines Wikingerschiffs ist die Darstellung des Holzkohlenteers, der je nach Alter und Verwitterung ganz unterschiedlich Farben annehmen kann. rötlich braun bis dunkelgrau.
Im Museumin Roskilde hat mir ein Mitarbeiter erzählt, dass die Schiffe regelmäßig neu behandelt werden müssen und der alte Teer entfernt wird.

Steht das Projekt im Zusammenhang mit Deinem Engagement im Museum oder ist es ein Projekt mit dem Emhar-Modell? Du machst mich neugierig.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Sachse 3

Hallo,
habe vor einigen Jahren dieses Buch gelesen:

Wikingerschiffe  von Fircks, Jochen
ISBN 9783356015379
Hinstorff Verlag

Allerdings weiss ich nicht mehr ob dort auch etwas über die Farbgebung stand, aber vielleicht hilft es ja dennoch.
Gruß
Michel
Ich betrachte auch einen siegreichen Krieg an sich immer als Übel, welches die Staatskunst den Völkern zu ersparen bemüht sein muß. (Otto von Bismarck)

Im Bau: Langzeitprojekt Hafenstadt 1:250, Dampfer "Schwan" 1:250, Kirche Wang 1:150, Dampfer "Kronprinz" 1:250
I.WK-GB: Heizölfahrzeug Baltrum 1:250
Vorläufig stillgelegte Projekte:"SMS Markgraf", "Suworow"

Hans

Danke für die Tipps. Dass "Logbuch" von Dammann erwähnt das Zickzackmuster, erwähnt aber die Originalpigmente nicht. Ist halt Modellbauliteratur. Roskilde sind ja die Skuldelev-Schiffe mit dem erwähnten Ocker. Zum Teer: Da hab soviele eigene Fotos, dass ich selber nicht mehr durchblicke....geschweige denn, dass ich das Rigging begreife. Aber da täusch ich irgendwas vor....  :3: :D.

Und: Nein, weder Museum, noch Emhar. Es wird das Skuldelev 1, eine Knarr. Und da will ich ggf irgendwas farbiges....ist ja "nur" ein Modell für mich ohne Anspruch auf museale Genauigkeit.

Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

AnobiumPunctatum

Hast Du Planunterlagen für Skuldelev I ? Ich habe für das Vorbild noch Lücken in meiner Sammlung.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hans

Nur den Ausgrabungsbericht und Zeichnungen der Originalteile. Keine Zeichnung im Sinne eines Plans. Allerdings warte ich noch auf ein Buch zum Nachbau, damit ist man in den 80ern um die Welt gesegelt. Ich glaube in Roskilde gibts Pläne, aber sauteuer.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

maxim

Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)