Backstag ja/nein?

Begonnen von Hans, 11. Oktober 2016, 16:36:02

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Hans

Herrschaften, ich schon wieder. Ich baue ja Z Zt an einer kleinen Knarr herum in 1/72.
http://modellboard.net/index.php?topic=54151.1485

Die Hälfte der Zeichnungen zum Aufriggen zeigt ein Backstag, die andere Hälfte nicht. Der Nachbau, der um die Welt segelte, hat keins, die Ottar in Roskilde hat eins. Daraus schliesse ich, man kann eins anbringen - oder auch nicht. Was gibts denn für Gründe, eines zu haben? Segelfläche?
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

wefalck

Bei den Schiffen dieser Zeit ist der Übergang zwischen Wanten und Backstagen noch fließend. Ich nehme an, du sprichst von dem einzelnen Stag, das bei deinem Modell vom Masttopp zum Achtersteven geführt ist ? Der Zweck besteht im Prinzip darin, den Segeldruck möglichst gleichmäßig in den Rumpf abzuleiten. Weiterhin kann das Backstag, wenn als Talje ausgeführt und von entsprechender Länge, beim Niederlegen des Mastes helfen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob dies bei der Knarr nach vorn oder achtern geschah. Ich würde auf nach vorn tippen, da dann der schwere Balken vor dem Mast als Drehpunkt dienen kann. Wissen können wir das aber nicht mit Sicherheit, wir können das nur aus den Erfahrungen mit den Nachbauten ableiten (wozu diese ja auch dienen). Die Frage, ob ein einzelnes Backstag geriggt war, könnte man positiv nur dann beantworten, wenn entsprechende Befestigungspunkte an den Wrackteilen gefunden und eindeutig als solche identifiziert wurden.
www.maritima-et-mechanika.org
www.imago-orbis.org
www.arbeitskreis-historischer-schiffbau.de