Bau einer F4-Phantom Airbase Bitburg um 1974

Begonnen von Legion1966, 05. Dezember 2016, 22:26:07

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Legion1966

Ein wenig Geschichte vorab zu diesem Baubericht. Den letzten 1:32ger-Flieger hab ich in den Neunzigern gebaut, is also schon ein Weilchen her. Ich bin ganz in der Nähe der Eifeler Bierstadt Bitburg aufgewachsen, das Dorf lag  inmitten der Einflugschneise der Airbase Bitburg, und fast alle paar Minuten donnerten die Phantom drüber hinweg mit ihren qualmdenden, lauten Triebwerken. Nachdem ich seither etliche, etliche, etliche Modelle bebaut hab, hatte ich stets im Hinterköpfchen, mal einer dieser Maschinen anzugehen in ihrem Vietnam-Ära-Anstrich. Die Phantom ersetzten 1969 die dort stationierten F-105er. Aber erst machte eigentlich die Neuzeit es möglich, dieses Relikt aus meiner Kindheit in die Vitrine zu stellen. Dieses Jahr rückte Revell mit der F4 im Sonderanstrich des WDT 61 heraus, für 30 Euronen recht erschwinglich. Als sie via Ebay bei mir landete, war klar, daß ich nun endlich die Hardware für mein Hirngespinst einer Bitburger Phantom vor mir hatte. Es geht um diesen Bausatz hier, der mittlerweile ja schon einen recht großen Bekanntsheitsgrad erlangt hat:



Einer meiner Onkels hat damals zu dieser Zeit als Zivilangestellter auf der Airbase gearbeitet und ich wußte, er hütet noch viele Bilder von damals. Ich hab ihm von meinem Vorhaben erzählt, was ihm doch sehr gefallen hat, und wir durchforschten seine Schätze. Eines der Bilder hat mir direkt zugesagt, ich konnte es abfotografieren (überlassen hat er es mir nicht  :rolleyes:). Ein Kumpel hat es mir noch etwas aufgepeppt, damit ich genug Details erkennen konnte. Da es kein Copyright davon gibt, stelle ich es mal rein...



Ich konnte mit Sicherheit davon ausgehen daß die Maschineim Vordergrund mit der Tailnumber 260 öfters übers Dorf gebraust ist, und die wollte ich dann auch 32mal kleiner hinkriegen.
Direkt mal vorweggesagt, dieser Baubericht ist nichts für Nietenzähler und Puristen. Die Bitburger F4 waren anfangs D-Versionen, die auf E nachgeschafft wurden. Der Bausatz ist eine F. Zuerst unterzog ich den Bausatz einer tiefen Inspektion, las gleichzeitig Berichte von Modellbauern, die das Modell schon in der Mangel hatten. Viel Negatives, wenig Positives. Ich selbst finde den Bausatz nicht schlecht, sieht man mal vom großen Manko der falsch geformten Nase ab. Für Revellmaßstäbe überraschten mich die neu begelegten Schleudersitze, die auch innen detaillierten Schubdüsen und die 'weighted wheels'.  Ich entschloß mich auf die korrekte Resinnase zu verzichten - in meinem Bekanntenkreis gibt es keinem, dem dieses Manko auffallen würde. Weitreichende Umbauarbeiten wollte ich auch nichtvornehmen, dafür aber Wert auf eine schöne Optik legen. Ich wollte von Anfang an, das der Bau mir einfach Spaß macht, und genauso war es auch. Als Erstes begann ich mit Recherche nach allen Dingen, die ich brauchte, um mein Projekt so gut wie möglich zu realisieren. Also was gibt es an Ätzteilen für das Cockpit? Wie kriege ich das SouthEastAsia-Tarnschema hin? Welche Decals brauche ich? Ein passendes Sheet exisierte nicht, soviele Anbieter von Decals ich auch durchforstete. In 5 Wochen intensiver Forschung stieß ich dann Stück für Stück auf das, was für meine Idee paßte.
Wie bei allen Fliegern beginnt alles mit dem Cockpit. Nuja - hier mußte ich einiges an Arbeit und Zeit investieren. Allenfalls rudimentär kam es daher,mit Ausnahme der gut strukturierten Amaturenbretter. Als erstes fiel mir auf, der der WSO im hinteren Sitzplatz seine Beine nicht unterkriegt, direkt hinter dem Amaturenbrett war Ende. Also erst mal Platz schaffen und die kleine störende senkrechte Wand weggesägt. Von unten hab ich den Platz dann mit Sheet bis so nah wie möglich an die Rückwand vom Pilotenplatz nachgebildet. Das folgende Bild zeigt das Cockpit und die Sitze im Rohzustand:




Nachfolgend die ersten Änderungen an der Wanne:





Weiter ging es mit den Arbeitsplätzen von Pilot und WSO...
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Legion1966

#1
Da die Rückwände der beiden Cockpits ohne Details sind, geht das  Scratchen los. Erste Paßproben mit den Sitzen ergab, daß diese sich nicht richtig in die Schienen einfügten, auch erschien mir dann der Platz bis zu den Instrumentenbrettern zu knapp. Also hab ich die kurzerhand vorsicht abgesägt und wieder so angeklebt, daß sie die Martin-Bakers besser in der Spur zum Katapultieren hielten. Diffizile Arbeit, aber nicht unmöglich. Die roten Pfeile weisen darauf. Als nächstes kam wieder normales Papier und etwas Festeres von den Zigarettenhülsenpäckchen zum Einsatz. Damit setzte ich erste Strukturen, blauer Pfeil.



Dann machte ich damit an den Rückwänden weiter. Dabei orientierte ich mich an Bildern anderer Modellbauer. Das Ziel istder Weg, grins. Und immer vor Augen, wie es dann mit Farbe versehen aussehen würde:



Letzte Details kamen drauf, Bohrungen für Kabel und ein paar eingeprägte Löcher in der Pappe. Hatte aber kein passendes Hellgrau mehr für die Bemalung, also noch ein paar Tage warten bis ich nach Bitburg kam...



Das ganze sah für mich schon ganz gut aus. Wartezeit überbrückte ich mit den Schleudersitzen. Da fand ich ein paar prima Bilder im Internet - eingebaut sowohl als auch auf Montageständern von allen Seiten. Als ich mir die vom Bausatz anschaute, zog ich erst mal ne Schnute. Die bestellten ungefärbten Eduardsitzgurte alleine würden es nicht bringen, das war mir anhand der Bilder direkt klar. Also fing ich an, jeden Sitz mit etwa 30 einzelnen Teilen zu supern. Zum Einsatz kamen wieder etwas Papier, Sheet, gezogene Gußäste, in dünne Streifen geschnittene und bemalte Metallfolie und Kabel. Hauptsächlich hab ich den Bereich der Kopfstütze verfeinert, Zusatzaggregate der Seiten nachgebildet und die diversen Elektronikboxen gescratcht. Scheiße, wenn mal so verdammt gute Vorbildfotos hat, grinslach. Hab leider versäumt Bilder ohne die Bemalung zu machen, daher hier:

Da gingen einige Stunden mit extremem Gepiedele drauf, aber es hat mächtig Spaß gemacht...






Auch noch ohne die Eduard-Ätzgurte schon recht überzeugend, finde ich. Die würden dann dann Tüpfelchen auf dem 'I' sein.
Dann lagen sie endlich im Briefkasten, und schon hab ich die Gurte in drei verschiedenen Brauntönen bemalt, die sich nur in Nuancen unterschieden. Am Tag danach ginges dann los mit dem Bestücken. Da waren dann echt meine Nerven gefordert. Stellenweise waren einige mal nen halben Millimeter breit, manche mußte mit Ringen bestückt werden, durch die dann andere Gurte geführt werden mußten... Ich weiß nicht mehr, wieviele Zigarettenpausen ich für einen Sitz eingelegt hab, aber es waren einige:





Da sind sie nun fertig, die zwei Martin-Bakers, und sie brauchen den Vergleich zu ihren großen Vorbildern nicht zu scheuen, oder? Ich habe mich wirklich bemüht,die Komplexität dieser Lebensretter so gut wie möglich wiederzugeben - und bin mächtig zufrieden mit dem Ergebnis der Stunden, die ich investiert habe. Ein dezentes Drybrushing und Benutzungsspuren der Sitz - und Rückenpolster inklusive. Und da ich jetzt das passende Hellgrau  hatte, konnte ich mich den Instrumentenbrettern widmen.
Grundfarbe Hellgrau, Instrumente schwarz eingefaßt, dann zerschnitt ich die Bausatzdecals in passende Stücke und brachte die dann an, wo sie hinsollten. Abschließende Versiegelung mit Glanzklarlack der Instrumente versteht sich von selbst.



Das obere  Teil des WSO-Brettes erhielt von hinten noch kleine Rundstücke aus gezogenem Plastik, da dieses Stück später noch sichtbar sein würde (aber dafür muß der Mittelsteg , den die beiden Bugteile bilden und der die beiden Arbeitsplätze trennt, entfernt werden. Damit verliert man zwar auch die Befestigung für die Hydraulikstange der vorderen Haube, aber dem kann man sich später widmen).  In jedes kleine Löcher gebohrt und mit Kabeln versehen - fertig   :D.

Nun kann die Wanne endlich fertiggestellt werden.

Greetz

Berni
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Legion1966

Der Rest mit der Wanne ist reinste Erholung. Die Seitenkonsolen werden bemalt und die Details dann mit Weiß gehighlightet. Steuerknüppel kommen rein und kriegen auch Farbe ab. Dann werden schon ein paar Kabel mit Sekundenkleber an ihrem Platz befestigt. Bevor die Sitze eingeklebt werden, kriegt das ganze noch ein Washing und anschließendem Drybrush.





Jetzt finden auch die Instrumentenbretter ihren finalen Platz und das ganze kann erst mal ruhen:



Damit die beiden vorderen Rumpfteile jetzt miteinander verklebt werden können, fehlt als Letztes noch das Gestalten der Cockpitseiten, die auch ohne jegliche Detailierung daherkommen. Also Komplettscratching  :D :D :D




Demnächst dazu ein wenig mehr.

Liebe Grüße an euch

Berni
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GZ-Q2

Hallo Berni,

auch wenn ich ein Fan der deutschen F-4F bin, kann ich zum Beginn deines Berichtes nur Beifall klatschen.
Die Martin Baker Mk7 Sitze sind dir super gelungen.
Da bleibe ich doch gerne in der ersten Reihe sitzen und schaue weiter zu.

Grüße Peter
Gruß Peter

Professioneller Nichtbastler und großer Bewunderer der Modellbaukunst.

mumm

Da ziehe ich doch auch mal ´n Abo...

Peter  :klatsch:

ralph21075

Wow, das Cockpit ist Dir absolut gelungen!

Immer wieder erstaunlich, wieviel Zeit und Mühe wir Jet-Bastler in solche Cockpits stecken – nur um diese dann mit dicken Plastikrümpfen zu umbauen und mit Kanzelteilen abzudecken...  :6:

:winken:

Marderkommandant

Hei Bernie,

das sieht absolut Spitzenklasse aus! Ich war 1968 auf einer Flugschau in Bitbur (als sehr kleiner Knirps) da waren die Flugzeuge weiß, oder hellgrau.... die Flugschau blieb mir jedenfalls unvergessen...  :1:

Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen!

Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

Legion1966

Na denn mal Danke fürs Feedback. Wie gesagt, ich gehöre nicht zur Nietenzählerfraktion, und mache alles ohne Airbrush. Ein Modell muß mir einfach gefallen. Klar, soll es so original wie möglich sein, ohne Frage. Aber in diesem speziellen Fall hier sind die Unterschiede zwischen der E und F-Version mal nicht so gravierend.

@GZ-Peter: Ich bin auch ein Fan der deutschen Phantoms, auch wenn sie schon außer Dienst gestellt sind. Da sind auch herrliche Sonderlackierungen dabei, wobei mir die rot-blaue WildHorse noch am Besten gefällt. Eine Deutsche im Wellentarnanstrich werde ich mir nächstes Jahr vornehmen, aber vorher mache ich aus der letzte Woche erstandenen alten F-16 Tigermeet (1;32) von Revell noch eine Maschine der Spangdahlem Airbase (welche nur eine handvoll Kilometer von der ehemaligen Bitburg Airbase entfernt liegt), passende Decals für eine Maschine, die im Kosovo Kampfeinsätze geflogen hat, habe ich schon ausfindig gemacht. Aber erst kriegt meine Bit-F4 noch Intake-Cover, Missile-Heatseeker-Cover und Remove-before-flight-Fähnchen verpaßt.

@mumm-Peter:  Herzlich willkommen, es ist immer wieder schön, von dir zu lesen, grins. Bedien'dich an den Chips  :D

@ralph: Da geb ich dir Recht, aber wir wollen ja alles Gut machen, nicht wahr  :klatsch:? Und in dem großen Maßstab lohntes sich schon, wenn der Blick an den geöffneten Hauben vorbei auf die vielen kleinen Gizmo's (frei nach Independence-Day) fällt, haha.

@ Hi Andreas und Danke. Mit Wartezeit, die ich für Farbe und Ätzteile überbrückt hab, beschäftigte mich das Cockpit an die vier Wochen. Ich wollte eben an allen Kritikpunkten des Bausatzes vorbei das Maximale da rausholen. 1968 war ich mal grad zwei Jahre alt, grins. Wir (meine Family) ließen eigentlich keinen Flugtag aus, weder in Bit noch in Spang. Das waren die Highlights im...ich glaube immer der Juni. Ich erinnere mich noch deutlich das erste Mal voreiner F4 gestanden zu haben - das war einfach nur überwältigend. Alleine schon die damals noch bauchigen Unterrumpftanks waren enorm anzusehen. Und dann dieser Sound, wenn die Teile Schub gaben und abhoben... Hammer!!!!!!!! Meine letzte Flugshow war damals in Rammstein, als die Italiener Scheiße gebaut haben. Wir sind zu Viert hingefahren, leider kamen nur drei von uns lebend zurück. Hab immer noch am Hinterkopf eine kleine Erinnerung daran in Form einer handtellergroßen Verbrennungsnarbe. Ich verdanke es nur einem Hotdog-Büdchen, daß ich hier noch Bauberichte schreiben kann, das Ding hat das Meiste von mir abgehalten. Faktisch hab ich es bis jetzt noch nicht verdaut, was sich mehr als oft in Albträumen zeigt. Aber ich würde nicht zögern, wieder eine Show zu besuchen  :P :P :P :P

Viel Spaß euch

Berni
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Legion1966

#8
So langsam nähert sich dann also die Bugsektion ihrem Zusammenbau. Ich begann an den Seitenteilen mit strukturierter Metallfolie, die ich noch vom großen Revell-Lynx übrig hatte. Da hab ich mir das Muster der Innenwände auf die runden Versiegelungen von Tabaksdosen gedrückt. Paßend zurechtgeschnitten und mit Sekundenkleber fixiert hatte ich so eine Basis für die Seitenwände von Pilot und Waffensystemoffizier. Keine der vier Seitenwände gleicht dabei der anderen. Die Detailstrukturen schnitt und feilte ich mir dann aus meinem geliebten Zigarettenhülsen-Pappkarton, Sheet und ein paar Kabeln. So entstanden dann die Rippenstrukturen und die Instrumentenkästen. Hierbei ging auch ein Haufen Zeit dabei drauf, jedes einzelne Stück immer wieder anpassen und bearbeiten, bis es zueinander paßte. Ich muß erwähnen, daß ich aus Versehen einen Haufen Bilder, die ich mit dem Handy gemacht habe, gelöscht habe. Anstatt ein bestimmtes wegzumachen, hab ich den ganzen Ordner gekillt  8o  8o  8o.
Hier mal das Ergebnis dieser Scratchaktion:



Gut zu erkennen sind die verschiedenen Materialien, das ein oder andere hab ich ausder Grabbelkiste entlehnt. Die Metallfolien erhielten dann einen dunkelgrauen Farbton, mit aufgehellter Farbe habe ich die dann trockenbemalt. Die Strukturen bekamen die Wannenfarbe etwas abgedunkelt mit Antrazit, dann setze ich im Hellgrau überall Akzente. Abschließend kriegten die Kabel schwarze Farbe und ich setzte ein paar farbliche Highlights. Dabei ist klar, daß man nachher nach dem Zusammenbau des Fliegers nicht mehr ganz so viel von der Pracht sieht, zudem ich die Einstiege noch mit schmalen weißen Sheetstreifen realistischer verbreitert habe. Daran kommen paßend jeweils Teile aus dem Eduard-Cockpitset. Ist zwar für die J-Version von Tamiya, aber ich war dabei eher auf die Teile für die Kanzeln scharf, die diesen dann auch mehr Realismus im geöffneten Zustand geben - dazu später ein Bild.



Damit ist alles soweit, daß ich die Wanne erst mal in beide Seiten einpaßen konnte, um sicherzugehen das alles stimmig war. War es. Zusammen mit dem Bauteil 198 klebte ich diese Baugruppe zusammen, wobei es doch nicht ganz so gut ging wie bei der Trockenanpaßung. Stimmte es vorne, wollte es an der WSO-Rückwand nicht so recht ins Gefüge. Schließlich hat's dann doch gefunzt und ich ließ das Ganze erstmal einen Tag aushärten. Als nächsten Schritt brachte ich dann die ganzen Kabel an ihren Endpunkten an, hier besonders die der Rückseite vom Copiloteninstrumentenbrett. Mit Pinzette und Geduld meisterte ich auch diesen Schritt, grins. Die drei Teile, die die Bugnase bilden, hatte ich vortags schon zusammengeklebt, die war flugs drauf. Auf die Radaranlage hab ich verzichtet - wollte ich den Vogel doch in seiner ganzen 60cm-Pracht dastehen haben.
Der nächste Schritt der Bauanleitung ist der Zusammenbau vom Bugfahrwerksschacht. Besteht aus drei Teilen, die an die Bodenplatte 203 geklebt werden. Wieder ließ ich das einen Tag festwerden. So wird dann die Bodenplatte unter die Bugsektion geklebt, wobei sich das dort vorher festgemachte Teil 198 als etwas störrisch erwies, gut zu paßen. Ging aber letztendlich, auch wenn die Bodenplatte nicht perfekt an die Bugsektion gepaßt hat. Ich fand durch leichtes Verschieben ein ausgewogenes Verhältnis von Paßgenauigkeit und späteren Spachtelarbeiten.
Soweitso gut - Der nächste Schritt ist der Aufbau der Triebwerksvorderteile an das Mittelschott 40. Hab ich nicht gemacht, weil ich eh beschloßen hab, die Einläufe mit Covern zu versehen. Zudem hat mir das eine Erleichtertung gebracht, über die ich gleich noch zu sprechen komme, wenn es daran geht, die beiden Hauptrumpfhälften zu verkleben.
Jetzt, wo die Cockpiteinheit steht, geht der Rest vom Zusammenbau eigentlich rechtzügig vorran - eigentlich...
Wäre da nicht das separate Teil 167, welches am Original nach dem Aufsetzen schräg rechtshoch aufgeklappt wird um den Bremsfallschirm freizugeben. Da ich bei meinen Recherchen im Net ein Bild fand, das dieses detailliert in aufgeklappter Position zeigte, war klar, daß ich das auch so nachscratchen würde. Mußte aber erledigt werden, bevor ich den Hauptrumpf zusammenklebte. Dafür bohrte ich am Ende dort, wo normalerweise diese Kappe draufgeklebt wird mittig ein Loch, das ich vorsichtig auf etwa 3, 4 mmerweiterte. Danach klebte ich die eigentlich für die Triebwerkseinläufe vorgesehenen Teile 42/43 zusammen, weil die perfekt dafür waren, den Platz des Fallschirms ins Flugzeugheck hinein wiederzugeben. Es war zwar nötig ringsrum Materialstärke davon abzuschleifen, aber dafür fügte es sich ziemlich paßend halb in die rechte Heckhälfte ein. Ich brachte die Rumpfhälften 45R und 39L immer wieder zusammen, um den Hohlraum für den Fallschirm wirklich mittig zentriert zu haben (Bilder hiervon kommen noch). Hier paßte dann alles ohne das ein Spalt irgendwo klaffte. So klebte ich den Hauptrumpf mitsamt dem Mittelschott zusammen, wobei ich den Kleber nur auf die obere Hälfte machte. Unten vorne ließ ich es ganz ohne - um notfalls etwas Spielraum zu haben, falls es bei dem Zusammenfügen von Tragflächen und Rumpf an den beiden Seiten nicht ganz schloß und eine Spalte bleiben würde, die dann zu spachteln sein müßte. Etwas später zeigte sich die Richtigkeit dieser Entscheidung.
Weiter gehts dann später.

Greetz an alle

Berni
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bughunter

Sehr schöner Start! Die Sitze sind ja mal richtig Klasse und sooo viele gescratchte Details kommen immer gut.

Viel Spaß beim Bau :winken:
Bughunter

Wikipedia sagt: "Ein Modell ist ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit."
Deshalb baue ich lieber verkleinerte Originale.

Uwe B.

Hallo Berni,

schon jetzt - für einen reinen Figuren- und Fahrzeugfuzzi wie mich - ein äußerst interessanter Baubeginn, den man gerne weiter verfolgt. Ist immer schön, mal über den eigenen modellbauerischen Tellerrand zu schauen. Wenn der Modellbauer, so wie Du, dann auch noch etwas Geschichte und Recherche mit einbringt, rundet das den BB aus meiner Sicht erst so richtig ab.
:P :P

LG - Uwe
MSV - einmal ein Zebra, immer ein Zebra

Flugwuzzi

Hi Berni,
da gehts ja ordentlich ab  :D
Die Sitze sehen ganz toll aus und die sebstgebauten Verfeinerungen sind Spitze! Weiter so.
lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Legion1966

@Uwe: Danke für deine Beteiligung. Ich bin jemand, der sich nicht unbedingt festlegt auf ein bestimmtes Thema. Ich mach zum Beispiel auch gerne Si-Fi. Sobald ich die 1:32ger-Phase abgeschloßen habe (dazu gehört die F-16, an der ich schon mal angefangen hab, hoffentlich noch eine F4 vom gleichen Ebay-Verkäufer - die ich als Deutsche mit Wellentarnmuster bauen will und vorzugsweise noch eine F-15, die dann auch Bitburger Markierungen bekommt), will ich mein geplantes Lothringen-Diorama angehen, das die Wehrmacht 1944 auf ihrem Vormarsch auf dem Land zeigt, ein, zwei Tage bevor sie von den Amerikanern wieder erfolgreich zurückgeschlagen wurden. Bis auf das Set 'Battle of the Bulges' hab ich alle Fahrzeuge (8) und Figuren (22) schon zusammen. Da gehören dann jede Menge selbstgemachte Laub- und Nadelbäume dazu. Geplante Grundfläche 80x60 cm.  Da werd ich mich auch mal ans Figurenbemalen machen. Dragonfan hat diesbezüglich einen Super-Threat hier reingestellt:
http://modellboard.net/index.php?topic=18287.90
Dann noch viel Spaß beim Mitverfolgen dieses BB's   :D

@Walter: Schön, das du da bist und Dankeschön. Die Sitze wurden ja Modelle im Modell, grins, aber ich kann mittlerweile sagen, das der 'Rest' auch Wohlgefallen unter euren Augen finden könnte. Fertig ist die F4 an sich ja schon, halt kommen noch noch ein paar Teile dran - und richtig vollendet wird sie in der Galerie dann zu besichtigen sein. Auch dir viel Spaß dabei, mir weiterhin über die Schulter zu schauen!   :winken:

Le Geröllheimer  :D
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Legion1966

Dann mal weiter mit dem Brummer. Es geht an die Tragflächen. Die werden aus 18 Teilen aufgebaut, die Klarsichtteile jetzt nicht mitgerechnet. Auf die komplette Unterseite mit Rumpfsektion kommen oben die größeren Flächen drauf, die nach oben abgewinkelten Flächen werden nach ihrer Montage dran angeklebt. Zuerst hab ich aber die Landeklappen ausgeschnitten, um sie später in abgesenkter Position darzustellen. Dann noch flugs die Löcher für die Gelenke der äußeren Vorflügen dieser Baugruppe gebohrt und die kleinen trapezförmigen Teile 61/62 eingeklebt, danach kommen die oberen Teile der Tragflächen 59/60 auf Teil 58, die Unterseite. Bis dahin recht unspektakülär  :D. Nach einem Tag Trockenzeit ging es dann an das Verschließen der Schlitze, respektive Öffnungen, die halt beim Heraustrennen der Flaps blieben. Mit spitzwinklig angepaßtem Sheet machte ich die Seiten von Tragwerk und Flaps dicht. Die verbleibenden länglichen Schlitze schloß ich mit schmalen Papierstücken , die ich etwas über einen der dünneren Pinselstiele gerollt hab. Mit der Wölbung nach innen fixierte ich die mittels Sekundenkleber an den Wings, wie man auf dem nächsten Bild sehen kann:



Die linke Seite ist schon erledigt, rechts wird noch gesäubert und das Ganze wiederholt. So schauts halt auch bei den Bausätzen aus, die schon über separate Ruder verfügen. Die entsprechenden Schlitze an den Landeklappen verschoß ich gerade und machte dann paßend abgelängte und halbierte Stiele von Wattestäbchen drauf. Die sehen dann auch einigermaßen originalgetreu aus, und können im Zuge der Endmontage dann in Landekonfiguration festgemacht werden.
Die komplette Flügelkonstruktion ist dann auch rasch und problemlos fertiggestellt, die äußeren Slats kommen auch erst nach der Grundbemalung dran. Hier schon mal die Hauptkomponenten lose aneinandergemacht, die beeindruckende Länge von knapp 60 cm kommt jetzt schon mal deutlich raus:



Laut Anleitung kommen jetzt die Höhenruder ans Heck, aber hier übersprang ich und verklebte den Hauptrumpf mit den Tragflächen ( die 2 Löcher für den Zusatztank ausbohren nicht zu vergessen). Hier war die Passung sehr gut, und dadurch, daß ich vorher den Rumpf nicht komplett mit Kleber eingedeckt hab, gab es auch keine störenden Ritzen zwischen den beiden Baugruppen. Dort muß nichts gespachtelt werden. Dann verband ich die Cockpiteinheit mit dieser Hauptgruppe, und hier zeigte sich dann ein Manko, daß es auf einer Seite nicht wirklich paßte und ein Übergang würde bearbeitet werden müssen. Die Seitenleitwerksspitze Nr.208 kam auch an ihren Platz, nachdem ich sie vorne oben noch etwas runder geschliffen hab. danach komplettieren die Lufteinläufe beiderseits den Rumpf, bestehend aus jeweils 5 Teilen, wobei ich mir hier auch die kleinen Giszmos Nr.50 sparte, aus gutem Grund. Während die Leitbleche gut passen, kann ich das von den eigentlichen Einläufen Nr. 49/54 nicht behaupten. hier mußte ich auch einen Mittelweg zwischen Paßgenauigkeit und Spachtelarbeit finden. Das ganze trochnete wieder einen Tag ab. Aus Neugier schaute ich dann mal von vorne in die Einläufe hinein - und erschreckte, grins. Von den Tamiya-F4 her weiß ich das dort die Einläufe bis zu der Triebwerksfront als Bauteile vorhanden sind, aber hier bei der Revell sieht man Absätze der einzelnen Baustufen, was die Flügel betrifft. Wieder kurz ins Internet und siehe da, Quickboost bietet da via Sockelshop günstige Abhilfe in Form von einfachen Intake-Covern, die übringens just vor ein paar Minuten ankamen.
Nun, da der Rumpf endlich steht, gehts ans spachteln und verschleifen.
LG

Berni
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Legion1966

Extrem schlimm war das Spachteln eigentlich nicht. Das meiste muß am Bugbereich gemacht werden. Dazu klebte ich die entsprechenden Bereiche beidseitig mit Klebeband ab, brachte die Spachtelmasse von Revell dazwischen drauf, entfernte das Klebeband und ließ es über Nacht aushärten. Beim Verschleifen ging ich dann vorsichtig zu Werke, um die Gravuren so gut es ging zu erhalten. Kennt man ja nicht nur von Revell. Als Nächstes stellte ich das Baby auf seine Beine - sprich hab ihm das Fahrwerk verpaßt, noch ohne Räder. Auch hier gab es keine sonderlichen Probleme, als ich die F4 anderntags von der Stütze nahm und hinstellte, blieb sie auf allen Dreien recht stabil. Also nahm ich mir erstmal die Unterlasten vor, sprich Zusatztanks und Pylone. Damals flogen die Vögel noch mit dem größeren, bauchigen Zentraltank, der erfreulicherweile neben dem später mitgeführtem Schlanken dem Bausatz beiliegt. An den zwei Außentanks sind die Pylone schon angegoßen... nuja....  8o
Wo ich schon mal dabei war, klebte ich auch die Schubdüsen, jede besteht aus drei Teilen, zusammen. Ich finde an der Detaillierung hier eigentlich nicht viel zu bemängeln, sind sie auch innen gut strukturiert. Da läßt sich mit entsprechender Farbgebung sehr viel machen. Endlich trafen auch die ersten bestellten Decals ein. Von einem Cam-Decal-Bogen entnahm ich die Hoheitszeichen und die kleinen Kennungen, von denen ich auseinandergeschnitten die '260' realisieren konnte. Für die Kennung der großen Buchstaben, die den Heimatflugplatz kennzeichnen, hab ich mir einen Satz weißer Buchstaben von PrintScale bestellt.
Die Abklebemasken von Eduard flogen auch fast zeitgleich ein. Sind zwar für die J-Version von Tamiya, aber das ließe sich hinkriegen, dachte ich mir.



Jetzt könnte es dann mit dem Bemalen anfangen, aber mir fehlten noch die entsprechenden Farben, - hab ich mir die Passenden von Humbrol bestellt. Aber da ist ja noch der Heckbereich mit seinem Naturmetall-Look. Den ging ich zuerst mal an, später scheint das Abkleben für den Grundanstrich leicht zu sein. Dafür griff ich lediglich auf Revells Eisenfarbe 91 und Alu 99 zurück, die ich jeweils mit Antzrazit 9 leicht mischte und auch untereinander verschiedene Nuancen erzeugte. Auf dem folgenden Bild sieht man es nicht so deutlich, aber der Grundton entstand aus Eisenfarbe, die ich erst mal abgedunkelt hab, die Höhenruder nicht zu vergessen.  Der Schwenkmechanismus und die länglichen Platten seitlich erhielten pures Alu.



Dann ging ich daran einzelne Segmente abzukleben und mit verschieden gemischten Variationen zu bemalen. Danach kamen Drybrushing und stellweise wieder ein Aufhellen von einzelnen Blechen im ganzen Heckbereich. Die Schubdüsen kriegten auch gleichermaßen ihre Farbe ab, wobei ich außen an den Lamellen auf Humbrols 'polish steel' setzte. Nach Vorbildfotos mischte ich etwas Gold in die Grundfarbe für die Nachbrennerteile Nr.70, ebenso bekamen die Innenseiten der Schubdüsen Teile 71 einen Anstrich aus Hellbraun, auch hier wieder heller und dunkler gemischt. Ist originaler. Zum Ende des Bauberichts werde ich vom Heck noch Bilder reinstellen, die diese ganze Malaktion besser dokumentieren.



Über das Ganze gab ich dann großzügig schwarze Wassermalfarbe und wischte nach dem Trocknen da ab, wo sie nicht bleiben sollte. Gab einen guten Effekt, den ich mit einem Lackstift in Silberfarbe, den ich noch rumfliegen hab, abrundete. Damit betonte ich die vielen versenkten Nieten, frei nach Vorbildfotos. Als letztes klebte ich die Höhenruder in ihrem richtigen Winkel ans Heck. Voila. Sobald die Humbrol-Farben da sind, gehts an den charakteristischen Dreiton-Vietnam-Tarnanstrich.

Ich hoffe, ihr gähnt noch nicht   :D  :D  :D  :winken:

Greetz

Berni
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Flugwuzzi

 :3: keine Sorge ... es ist durchaus interessant was du da zeigst, da schläft man nicht ein ... sieht jedenfalls schon wie eine Phantom aus  :D :D

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)

Geno

Ein Phantom Baubericht... Sehr schick!  :P

Ich hätte da allerdings noch mal eine Frage: Werden die Tragflächen noch angepasst? Soweit ich es erkennen kann, haben die beiden Bitburger Phantoms noch die frühen Hard Wings und der Bausatz hat die Vorflügel...

Geno
> & <

In futurum videre

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.

Legion1966

Hi Geno. Die Flügel bleiben so, bei einem Tamiyabausatz hätte ich vielleicht noch aus dem Vollen geschöpft und mir das ConversationSet dazu gekauft ebenso wie die bessere Resinnase, aber für die Revellmaschine tu ich mir das nicht an. Wie schon am Anfang erwähnt, wird dies kein BB für die Nietenzählerfraktion werden. Obendrein stoßen auch nur die Profis wie zum Beispiel du jetzt darauf.  :D  :D   
Greetz und schönes Wochenende euch

Berni
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RLHDLW

#18
Zu den verschiedenen Flügeln der Phantoms gibt es aktuell einen sehr schönes Papier von McDonnell Douglas in diesem Blog hier
http://aviationarchives.blogspot.de/2016/12/seven-wings-f-4-phantom-ii-has-flown.html


Jeder tut, was er kann. Aber nicht jeder kann, was er tut.

Aviation Images - Aircraft in Detail
http://www.b-domke.de/AviationImages.html

Legion1966

Stimmt - ein tolles Projekt von Ron. Gute Info.
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Legion1966

Zwischenzeitlich kam das Eduard-Interior-Set an. Zwar auch wieder für den Tamiya-Vogel gedacht, aber ich hoffte verwenden zu können was ich mir ausgedacht hab. Die Instrumententeile benötigte ich nicht, sondern eher diejenigen für die Klarsichtteile der Hauben und Frontscheibe. Und mein Plan ging auf, das meiste hat gepaßt. So erhielten die Seiten der Cockpits erstmal die Abschlußteile auf die Sheetverbreiterungen, dann bekamen die Seiten der Hauben realistisches Aussehen, siehe Bild. Die Vorderseiten der Hauben wurden mit den Halbbögen komplettiert, und für Frontscheibe und dem Klarteil für die Mitte zwischen den Hauben fielen auch noch Halbrundbögen ab.



Nach diesem Schritt maskierte ich alles von innen und bemalte mit Anthrazit, nach dem Trocknen der Farbe hab ich heller abgemischt dezent Details mit Drybrush hervorgehoben.
Die nächsten Tage trudelte dann auch der Rest der bestellten und auf Ebay erstandenen Sachen ein. Die Farben für das Tarnschema kamen, die Bausatzdecals habe ich hier gegen solche für die Sparrows eingetauscht, da waren auch noch Bomben aus einem Trumpetersatz dabei - schick. Die MERs und TERs, die man dafür braucht, kamen mit einem anderen Konvolut, Pylonaußenlasten von der A7-Navyversion von Trumpeter. Da würde ich schon das Passende finden um die inneren Pylone zu bestücken, grins. Am geilsten jedoch waren die zwei Sätze Wartungshinweise aus dem Hause Ikarus, jeweils in Schwarz und Weiß. Die sah ich auf Ebay in der 1:32ger-Sektion und wußte - die muß ich kriegen. Klappte auch mit geschicktem Bieten und für knapp 40 Euronen flatterten sie in meinen Briefkasten. Was macht dieses zwei Decalsätze so besonders? Nun, jeder hat rund 1500 einzelne Wartungshinweise, wobei gut 300 auf die RF-Version der F4 entfallen. Da ist jeder noch so kleine Wartungshinweis dabei. Sauber gedruckt ist das alles sogar lesbar. Ich war entzückt. Würde das doch in eine regelrechte Decal-Orgie ausarten.  :P  :D  :P  :D  :P  :D .
Ich mußt jetzt erwähnen, daß ich durch meine fast 30 Jahre Depressionen seit gut 5 Jahren erwerbsunfähig bin, heißt auf Deutsch Minirente und Grundsicherung. Dadurch kann ich nicht mehr das für mein Hobby ausgeben, was ich gerne würde, dementsprechend lange dauert es zum Beispiel Zurüstteile zusammenzustellen und ich muß mir alles nach und nach zulegen. Entsprechend länger dauert die Bauzeit eines solchen Vogels dann auch. Zudem hab ich keine Airbrush und mache alles mit Pinsel und aus der Dose.
Beim Aufbringen vom Tarnanstrich fing ich natürlich erst mit dem Tan an, aber schon als ich das Farbdöschen aufmachte, kam mir der Farbton etwas zu hell vor, trotz korrekter RAL-Nummer. Im Internet hab ich eine Menge Bilder von diesem SEA-Camouflage-Scheme gefunden, aber es gab keine zwei davon, die wirklich identisch den Anstrich zeigten, zudem man es bei diesen Phantoms auch nicht immer so genau nahm beim Lackieren. Also mischte ich etwas Dunkelbraun hinein, und begann mit dem Bemalen. Dazu mach ich den guten dicken Pinsel voll Farbe und fange eine Fläche an. In eine Richtung streichend verteile ich die Farbe deckend und vermeide dickerere Ränden an den Grenzen. Sieht dann erst mal so aus:



Nach dem Tan machte ich mit dem Dunkelgrün weiter, hinterher kam Mittelgrün. Nach dem Trocknen der Farbe schien mir das Mittelgrün doch noch viel zu dunkel, am Dunkelgrün gemessen sah es doch irgendwie fast ähnlich aus. Als mischte ich Mittelgrün heller an mit etwas Weiß und Gelb und ging noch mal drüber. Nach dem Abkleben kam dann die Unterseite im Hellgrau dran, zusammen mit den Pylonen und den anderen Teilen wie Fahrwerksabdeckungen, den Flaps und den Bremsklappen, die sich optional ausgefahren darstellen lassen.



Im gleichen Zug erhielten auch die für Außen abgeklebten Kanzeln ihren Anstrich. Die Nase würde ich mir ganz zum Schluß nach dem Festkleben vom Pitotrohr vornehmen.



Noch ein rascher Blick ins Cockpit. Hier werden die Ränder noch nachgebessert.





Nun widmetete ich mich den Übergängen der einzelnen Farbtöne, beginnend am Heck. Mittels Tupfen und etwas wie vorsichtigem Trockenbürsten verwischte ich so gut es ging die Stufen von Grün zu Erdfarbe, danach tat ich das gleiche bei den beiden Grüntönen. Ist zwar kein Airbrush-Effekt, aber etwas in die Richtung. Spätere Bilder zeigen es besser...



Ach ja, - fast vergessen - Das  Hellgrau der Unterseite hat vorher mal zu Testzwecken einen Komplettanstrich mit Wasserfarbe gekriegt, genauso wie alles Hellgraue an Behängung. danach wurde die Wasserfarbe von mir mit Zewa und mal mehr, mal weniger Druck und Wasser wieder abgewischt.
Wie schon gesagt, das hier ist nach gut 30 Jahren wieder der erste dicke Brummer, an den ich mich wage. reizvoll zum einen die Frage, ob ich die Bitburg-Phantom wirklich hinbekomme, zum anderen ein Testschuß um neue und übliche Techniken auszuprobieren. Über das Endergebnis wird dann in der Galerie abzustimmen sein, grins.

Dann mehr in der Fortsetzung.

Tschaui    :winken:

Berni


Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Legion1966

So,weiter gehts. Nachdem ich jetzt am letzten Wochenende die Intake-Cover von Quickboost bemalt und verbaut habe, muß ich etwas zu den Abmessungen des Bausatzes loswerden. Die Einläufe sind einfach zu hoch und nicht korrekt in ihren Rundungen wiedergegeben. Das zeigt sich unter anderem auch beim Festkleben der Sparrow-Raketen, die für die Aufnahmen unter der Bugsektion einfach zu lang sind. Damit sie gut pasen sollten sie noch vor den Steuerflächen um gut 5mm gekürtzt werden. Dafür paßen aber die hinteren. Strange...
Ein No-go fällt auch bei der Position des hinteren Schleudersitzes auf, der sitzt nämlich viel zu tief. Revell hat die Cockpitsektion wirklich schlecht recherchiert, denn so würde der WSO mal grad über den seitlichen Rand peilen können mit gerecktem Hals. Den Sitz konnte ich noch ohne Probleme rausholen und mit etwa 4mm Sheet unterlegen, damit er korrekter höher wieder eingeklebt werden kann. Natürlich sollten die Dimensionen von Sitz und Seitenkonsolen hier einigermaßen gewahrt bleiben. Aber selbst mit dieser Änderung muß der Copilot unterschenkenamputiert sein, denn es bleibt kein Platz für die Beine ab Kniehöhe.
Wie schon erwähnt habe ich den Fliescher mit schwarzer Wasserfarbe eingedeckt und diese mit Zewa wieder fast komplett weggewischt, um die Panellines hervorzuheben und den Hellgrau-Teilen ein Washing zu verpaßen. Dieses Vorgehen kommt vor allem bei hellen Farben für mein Erachten gut hin. Nachteilig ist halt das ich keine Airbrush hab und der Pinselfarbauftrag diese feinen Gravuren doch recht massiv zudeckt. Aber seht selbst in den folgenden Pics:







In diesem Stadium habe ich einige Kleinteile schon an ihrem Platz festgemacht, wie die Fahrwerksklappen, die Flaps und die Unrerrumpfbewaffnung sowie Bremsklappen und die Reifen (wobei natürlich die im belasteten Zustand den Vorzug erhielten). Auf der Oberseite hab ich dann auch mit der schwarzen Wasserfarbe weitergemacht und mit brauner auf dem erdfarbenen Bereich. Ab diesem Stadium gehts eigentlich noch zügig vorran. Zwischendurch ging ich die Luft-Boden-Waffen aus dem A7-Konvolut an. Da ist einiges an Auswahl dabei, aber nur etwas Zeitgemäßes würde  für die F4 in Frage kommen. Nach Recherchen von Einsatzzeiten der einzelnen Dinger fiel meine erste Wahl auf die Mavericks.



Bei denen und allen anderen Waffen mit Glasauge im Bug habe ich die Zieloptik mit Farbe dargestellt. Zunächst kam ein großer schwarzer Punkt rein, der fast die ganze Rundung ausfüllt. anschließend etwas kleiner einer mit Chromfarbe, und darauf noch kleiner ein Punkt mit Glanzblau. Das Chrom soll hier den Ring der Kameraoptik imitieren, das Blau das Auge der Kamera selbst. Kommt dann das runde Klarsichtteil drauf, gibt es dort wenigstens keine Leere, sondern ein wenig Detail mehr...



Im Zuge der Endmontage und noch vor dem Aufbringen der Decals gehts noch an zwei Kleinteile. Auf dem folgenden Bild nicht so deutlich zu erkennen, aber für die Frontabdeckung der Öffnung für die Vulcan-Kanone, Teile 204/205 scratchte ich noch eine Imitation des vorderen Kanonenstückes, das ich in der Abdeckung einkleben wollte. Laut Revell sind die zwei Schlitze zuzuspachteln, aber das hab ich mir verkniffen. Links das Endprodukt. Viel sieht man hinterher nicht mehr davon. Rechts daneben die fertige Abdeckung am Heck, die den Bremsfallschirm freigibt. Dafür hab ich ein Stück Sheet zurechtgemacht und mittig leicht aufgebohrt. Dahinter kam ein  Restteil aus der Grabbelkiste mit der passenden halbrunden Einkehlung nach innen. Die Mittigbohrung dann nur noch vorsichtig passend erweitert und das dann in Bauteil 167 geklebt, verspachtelt, verschliffen und bemalt. Ganz rechts das fast gleiche Teil dem Bausatz beiliegend, wandert es in die Ersatzteilkiste. Die Vulcanabdeckung kam dann unter die Nase, und das Staurohr an die Spitze. Sodann erhielt die Nase  Seidenmattschwarz. Soweit dann fertig, geht es langsam aber sicher an die Decals (die Hoheitsabzeichen waren zu diesem Zeitpunkt schon drauf, grins).

Das dann später

Greetz

Berni
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Legion1966

Noch schnell für alle Fans der F4 die Wartungshinweise von Ikarus. Wie ich schon erwähnte, hab ich das ganze noch in Weiß. Die Schwarzen hier sind hauptsächlich für die Unterseite:



Dann fing ich schon mal an das Seitenruder nach Bildvorlage zu kennzeichnen. Leider fand ich für die kleinen Markierungen 'AF 67' keine weißen Decals, so übernahm ich erstmal die passenden von dem Cam-Decal-Bogen. Sobald ich über einen Lackstift in Weiß stolpere, werde ich mit viel Geduld und Abklebeband dieses Manko beheben.



An der Decalorgie, die nun folgte, laß ich auch bald teilhaben.

Le Berni

:winken:
Aktuell: P-L 1:350 E-Prise 1701

Hajo L.

Die Dreifach-Träger von den Mavericks wirken mir viel zu breit - sicher, dass die so müssen?


HAJO
"My theory is longer, thicker and harder than yours." (Frank Farrelly)

Aufgrund der Photobucket-Problematik sind zahlreiche Bilder von mir nicht sichtbar. Bei signalisiertem Interesse stelle ich die fehlenden Bilder gerne über einen anderen Host wieder online.

Flugwuzzi

Gute Güte ... soviel Zuladung ... da wird es eng am Basteltisch  :D

Die schiere Menge an Wartungshinweisen ist einschüchternd .. ich halte dir die Daumen dass alles gut gelingt und du Geduld im Überfluss hast  :1:

lg
Walter
DAS GEHEIMNIS DES ERFOLGES IST ANZUFANGEN. (Mark Twain)