Leopard 2A4M canada, Hobbyboss 1:35

Begonnen von Mardermann, 09. Februar 2017, 10:54:54

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Mardermann

Leopard 2A4M can  
 


Modell: A4M canada
Hersteller:  Hobbyboss
Maßstab:   1:35
Art. Nr. :   83867
Preis ca. : 40-45€








Beschreibung: 

Als 2005 der erste Leopard 2 von Hobbyboss angekündigt war, freuten sich die Freunde dieses Kampfpanzers. Bis dato gab es nur ,,problematische" Bausätze oder den fast doppelt so teuren von Tamiya.
Es machte sich schnell Ernüchterung breit, denn auch die Hobbyboss- Leoparden hatten ihre Mängel und das Tamiya-Modell war weiterhin ,,das beste". Trotzdem hielt sich der HB tapfer und es kamen 7 weitere Versionen auf den Markt.  Ende 2015 wurde der canadische A4M mit ,,new tool" angekündigt, also aus neuen Formen.  Bei ersten Besprechungen kamen die Anmerkungen, die Mängel wären beseitigt. Aber ein Problem sind weiterhin die Rippen am Heck.  Auf die Unterschiede gehe ich später im Vergleich ein. Ich wunderte mich, wie viele Teile doch von den alten Formen übernommen wurden.



Es erwartet uns ein stabiler Karton, der so groß gewählt ist, dass die Spritzlinge noch etwas Platz haben. Da die Spritzlinge auch noch einzeln verpackt sind, ist Bruch eigentlich auszuschließen, die ,,Slat-Armor" ist noch mit Polsterfolie umwickelt. Wie bei HB üblich, haben die Großen Teile ein eigenes Fach. Mit etwa 250 Teilen ist das Modell eigentlich nicht kompliziert. Die Kette, welche von Trumpeter ist, mit über 700 Teilen schon.

Schachtelinhalt: 

9 Spritzlinge in grün, davon 3 doppelt
4 einzelne große Teile in graugrün
22 Spritzlinge für die Kettenglieder in schwarz
1 Spritzling in klar
2 Spritzlinge mit polycaps
2 Ätzteilplatinen
Kupferdraht
1 Decalbogen für 2 Fahrzeuge
1 Decalbogen zur Darstellung der Klettstreifen
12-seitiger Bauplan in Heftform
Bemalungsfaltblatt für ein Fahrzeug

gesamt ca.960 Teile





































Die Teile sind hervorragend wiedergegeben. Formenversatz oder Gusshaut ist mir nicht aufgefallen. Letzteres eher an den Bohrungen der Laufrollen. Auswerfermarker sind gut platziert. Schlecht platzierte Angüsse habe ich nur am Periskop festgestellt. Der Bausatz ist gut detailliert. Perfektionisten werden durchaus einige angegossene Griffe durch Draht ersetzen.  Die Schweißnähte sind angedeutet. An den Verstärkungen des Wannenbodens erscheinen mir die zu grob, an der Oberwanne sind sie gelungen, aber am Turm als diese schwer zu erkennen. Die Winkelspiegel sind nun nicht mehr in vorgestanzter Folie sondern in klaren Kunststoff. Die Linsen der Frontscheinwerfer und die Blinker ebenfalls, aber die Heckbeleuchtung nicht. Dachluken und die Fahrerluke sind zu öffnen. Die Nebelbecher sind wie immer mit Halterung als Einheit gegossen und stehen alle in eine Richtung. Im Original ist jeder in einem anderen Winkel versetzt. Dies fällt aber hinter der Panzerung nicht so sehr auf. Nun könnte man argumentieren, wenn schon ein Bausatz mit Ätzteilen, dann auch die Kettchen der Nebelbecherdeckel. Ich kenne Bilder, wo diese Deckel auch keine Kettchen haben. Hobbyboss verzichtet erstmals auf die Lüftergitter als Ätzteil. Diese sind nun schon hervorragend gegossen wiedergegeben. Die Plane auf der Kanonenblende war bisher beim  Hobbyboss A4 als Gummiteil. Jetzt ist sie im Turm gegossen. Dadurch lässt sich die Kanone aber nur minimal bewegen. Hobbyboss und Meng (A7) haben als einzige Firmen darauf geachtet, das der Rauchabsauger an der Kanone aus ,,so einen Kunststoffzeugs" ist und eine raue Oberfläche hat. Scheint mir hier etwas grob geworden, aber immerhin hat man daran gedacht. Die Antirutschbeläge sind im Gegensatz  zu den anderen Hobbyboss- Leopard (außer deren A4), wo sie den Eindruck von Panzerplatten machten, gut gelungen. Auch ein Manko der älteren Bausätze, der fehlende innere Schraubenkranz, ist nun behoben. Und das, obwohl die Spritzlinge identisch sind, sogar noch die gleiche Nummer haben. Es wurde also nur das Antriebsrad geändert und auch gleich verbreitert, damit die neue Kette passt. Das war es auch mit ,,Positiv". Der ,,Schritt zurück" wiegt ebenso schwer. Als erstes die fehlende Klappe an der linken Seite. Nun kann man argumentieren ,,die sieht ja keiner hinter der Panzerung". Aber warum ist dann dieser runde Verschluß vorhanden, den auch keiner sehen würde? Und warum wurde die Bugplatte detailliert, die sieht unter der Zusatzpanzerung auch keiner. Der Gummibalg um die Kanone war auch schon mal schöner und faltiger. Okay, ich weiß, den sieht man später ja kaum.
Zum Schluß das Thema Heckgrill. Hier hat Hobbyboss den Fehler von damals wiederholt und eine Lamelle zu viel eingebaut. Dabei gab es bei den früheren Hobbyboss-Leo´s den Spritzling M mit dem richtigen Heck,
manchmal war auch noch das falsche im Spritzling B vorhanden. Aber dieses Manko lässt sich verschmerzen. Mir war es auch erst aufgefallen, als diese Diskussion beim A4M kam. Und bei den Kiemenähnlichen Gitter an den Seiten ist nun eine Lamelle weniger als sonst.

















Soweit der Vergleich, hier noch ein paar Details:

Angüsse am Peri:
























Der Bauplan mit seinen 13 Baustufen ist zwar übersichtlich, jedoch manchmal schlecht zu deuten.
So ergibt sich der Sitz der Zusatzpanzerungselemente am Fahrwerk erst durch ausprobieren. Da wären Fixierungen mit Stiften und Löchern sinnvoll gewesen.  Auch bei der Anbringung der Stützrollen kam ich ins Zweifeln und verglich mit anderen Leo 2. Die Stützrollen sind bei A4 und ab A5 anderes angeordnet, wurde mir von Fachleuten gesagt. Hier sind also noch die Löcher vom alten A4-Wanne sowie zusätzlich vom neuen A4 und man hat nun 6 Befestigungen für 4 Rollen.









Fazit:  

Ein Bausatz mit Licht und Schatten. Einige Fehler der alten Hobbyboss-Leoparden wurden geändert, aber auch einige neue gemacht. Zwar hat sich die Qualität gebessert aber meiner Meinung nach für ,,new tool" zu wenig. Wenn man bedenkt, das es die alten schon für um die 20€ gibt und die auch als Neuheit nie viel teurer waren, muß ich mich fragen, ob durch Zugabe der Trumpeter- Kette der Preis gerechtfertigt ist. Wobei selbst 45€ bei den Neuheiten zur Zeit ein Schnäppchen ist.

+ Eigentlich gut detailliert
+ Einzelgliederkette, sicherlich als Vorteil. Mir persönlich eher als Nachteil bei diesem System.
+ Fehler früherer Modelle behoben

- Teilweise undeutlicher Bauplan
- Bausatz mit neuen Fehlern

Da das Modell mittlerweile fertig ist, werde ich den Bau auch noch in einem kurzen Baubericht beschreiben.



Gruß
Didi

Marderkommandant

Hallo Didi,

ein schöner und interessanter Bericht, den zu lesen Spaß macht! Danke dafür!
Nur...eine Frage habe ich
Zitat: " Kettchen der Nebelbecherdeckel. Ich kenne Bilder, wo diese Deckel auch keine Kettchen haben. "

Bist Du sicher? Oder verwechselst Du da was? Die "Nebelpötte", also die Nebelbecher, werden in das Rohr der Nebelmittelwurfanlage eingesetzt und schließen mit schmaleren Gummideckeln ab. Die eigentlichen Deckel (die mit Kette)werden dann an kleinen Nasen seitlich an der halterung des Nebeltopfes festgesteckt.

Mit den besten Grüßen,
Andreas
Als der Herr am siebten Tag über die Erde wandelte und Sein Werk betrachtete, stellte Er fest, dass die Steine zu weich geraten waren. Darauf schuf Er den Panzergrenadier.

Mardermann

Schön, wenn mal ein Fachmann einen Unkundigen aufklärt. Auf dem Originalbild erkannte ich die richtigen Deckel nicht zwischen der Panzerung. Ich hab mal Bilder vom A6M can zu Rate gezogen. Ja, die Deckel mit Kette sind dann an einer Nase am Topf geparkt.

Gruß,
Didi
Gruß
Didi