Sturmgeschütze und so...

Begonnen von spike, 17. April 2004, 18:34:55

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spike

So Ihr Experten. Ich habe ein paar Fragen zu den Fahrzeugen des zweiten Weltkrieges.

Wie ein Sturmgeschütz aussieht, weiss ich...was macht dieses Teil aber?

Ist ein Sturmtiger auch ein Sturmgeschütz?

War der Hetzer ein Panzerjäger?

Was war der Elephant?

Was war der Hummel?

cu und thanks

The Spike

Lucky Fu

ich weiß es nicht genau, aber durch den beschränkten richtbereich dieser geschützart würde ich sagen, daß es eben zum stürmen, also dem schnellen vorrücken auf bzw durch die feindlichen linien gedacht war. dem entspricht auch die panzerungsstärke sowie anordnung im frontbereich dieser fahrzeuge.

panzerchen

Das Sturmgeschütz diente ursprünglich der artilleristischen Unterstützung der Infanterie, es sollte feindliche Feld-Befestigungen sturmreif schießen. Es war ja im Grunde ein fahrbares, gut gepanzertes Infanteriegeschütz.
Mit der Einführung der langrohrigen 7,5 cm Kanone im StuG III änderte sich das Einsatzprofil-->es wurde wegen der Durchschlagskraft des Geschützes zunehmend als Panzerjäger eingesetzt, die ursprüngliche Rolle als Sturmgeschütz übernahm dann das StuG mit der 10,5 cm Haubitze.

In diesem Sinne war der Sturmtiger ( 38 cm Sturmmörser ) auch ein Sturmgeschütz, allerdings ( als stärkere Ausführung des Pz.III mit IG 33 sowie des "Brummbär" ) speziell darauf ausgelegt, im Häuserkampf durch Beschuß untere Stockwerke zum Einsturz zu bringen und damit in den höheren Geschossen verschanzte Schützen auszuschalten.
Allerdings wurde der Sturmtiger in der zugedachten Rolle meines Wissens eher selten eingesetzt, eine Ausnahme war die eher unrühmliche Beschießung des Warschauer Ghettos.

Ja, der Hetzer war ein reiner Panzerjäger, ebenso wie der Elefant.
Daß der Elefant ( oder der Ferdinand ) in Einzelfällen zum Schartenbeschuß eingesetzt gewesen sein mag, bestätigt nur die Regel.

Die Hummel war eine reine Selbstfahrlafette ( 15 cm ) auf Basis Pz. IV, also leicht gepanzerte fahrende Artillerie.

der roadrunner

Also, die Sturmgeschütze waren eigentlich mal zur gepanzerten Unterstützung der Infanterie gedacht, genauer gesagt waren es Artilleriegeschütze auf einem gepanzerten Fahrgestell. Man erkannte aber schnell (im Russlandfeldzug) das sie sich auch gut gegen Panzer einsätzen ließen, denn sie hatten einen sehr flachen Gesamtaufzug (Höhe) und waren meist stärker gepanzert als die eigentlichen Kampfpanzer der Wehrmacht es selbst waren. Weiterhin waren sie wesentlich billiger in der Poduktion als Panzer (kein Drehturm) und sie ließen sich leicht aufrüsten. Wärend sie zu Anfang nur über eine kurze 75mm Sturmkanone (Sturmgeschütz III) verfügten wurde zuletzt sogar mit 88mm PAKs experimentiert (Sturmgeschütz IV), da man erkannt hatte, dass die Sturmgeschütze sich hervorragend zur Panzerabwehr eigneten.

Zum Sturmtiger: Dieses Fahrzeug war ein 38cm RTG (Raketentauchgranate)-Mörser auf Fahrgestell Tiger I. Durch den wegfall der Sturmgeschütze zur Infanterieunterstützung mußten andere Lösungen her. Eine davon war z.B. der Sturmpanzer IV "Brummbär", eine 150mm Sturmkanone auf Fahrgestell Panzer IV. Der Sturmtiger war halt noch eine Nummer größer und war speziell zum Beschuß von Gebäuden und Bunkeranlagen gedacht. Im Prinzip kann man sagen, dass er auch eine Art Sturmgeschütz war.

Der Hetzer war ein Panzerjäger bzw. Jagdpanzer auf Fahrgestell Panzer 38(t).
Er verfügte über eine 75mm Pak und war durch seine geringe Größe sowie durch seine relativ hohe Beweglichkeit sehr gut zur Panzerjagd geeignet. Schließlich war er ja auch dafür gebaut worden.

Der Elephant war eigentlich nur eine Notmaßnahme. Ürsprünglich gab es eine Ausschreibung für den Tiger I vom Heereswaffenamt an Porsche und Henschel. Beide sollten Prototypen bauen und sie Hitler an dessen Geburstag vorführen. Eigentlich wurde Henschel keine große Chance eingeräumt, aber der Prototyp von Porsche versagte so dermaßen, dass man Henschel den Auftrag übergab. Porsche hingegen, schon in der sicheren Erwartung des Auftrages, hatte schon 100 Fahrgestelle bauen lassen. Diese wurden nun, in anbetracht der schwachen dt. Panzerabwehr, mit der 88mm PAK 43/3 L71 ausgestattet und zunächst als Jagdpanzer "Ferdinant" (als homage an Porsche) in den Kaukasus geschickt. Ihr Einsatz bei der Operation "Zitadelle" avencierte aber zum Desaster, da die Fahrzeuge über keinerlei Nahverteidigung verfügten und es auch kaum Ersatzteile bzw. Bergungsmöglichkeiten für diese Ungetüme (~70t) gab. Die noch intakten wurden also nach Deutschland zurückgeschickt und dort die Schwächen weitestgehend beseitigt. Schließlich wurden die nun in Jagdpanzer "Elephant" umbenannten Fahrzeuge nach Italien gesannt und dort als stationäre Feuerstellungen gegen die herranrückenden Amerikaner eingesetzt.

So, nun noch was zum "Hummel". Der "Hummel" war eine 15cm Panzerhaubitze auf Geschützwagen III/IV also eine leicht gepanzerte Artillerie. Sie war eigentlich nur eine Behelfslösung zur Beweglichmachung der gezogenen Artilleriegeschütze.

Ich hoffe das reicht dir vorerst.

spike


Hey Cool

Ich danke Euch allen, besonders roadrunner und panzerchen mit ihren umfänglichen Ausführungen zu meinen Fragen.

Wenn ich wieder etwas wissen will, und dieser Moment kommt bestimmt, weiss ich, wo sich das Wissen befindet....

Es grüsst

El Spiko

der roadrunner

Hey, kein Problem. Wäre jetzt nur noch toll wenn jemand mal auf meine Frage antworten würde.:1:
Ach ja, ich habe vor kurzem einen Sturmtiger ins Board gestellt. Kannst du dir ja mal anschauen.

spike

Welche Frage denn?

Ja, dein Teil habe ich gesehen, deshalb eigentlich auch die Frage...

der roadrunner

Die Frage steht in Cars&Bikes, da ich nicht nur Panzer baue.