Holländische Staatenyacht Utrecht von Artitec

Begonnen von AnobiumPunctatum, 01. Januar 2005, 18:35:54

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AnobiumPunctatum

Nach 20 Jahren Pause im Modellbau habe ich die Le Soleil Royal von meiner Frau geschenkt bekommen. Nach Öffnen des Kartons haben mich die 2300 Bauteile doch ziemlich erschreckt und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ein kleineres Modell zum Widereinstieg angebracht ist, bevor ich mir mein Traummodell verhunze.

Durch die Fotos des Threads Segelschiffsdiorama angeregt, habe ich mir den Bausatz der holländischen Staatenyacht Utrecht von Artitec zugelegt.

Der Resin-Bausatz ist im für historische Schiffsmodelle ungewöhnlichen Maßstab von 1:87 gehalten. Der Rumpf wurde als Blockmodell ausgeführt. Seitenwände und Deck wurden in einem Stück gegossen.


Die Detaillierung der Heckverzierungen und die Gravuren der Einzelteile sind hervorragend gelungen.





Die tlw. dicken Angußteile, wie hier bei den Blöcken zu sehen, müssen vorsichtig mit einem scharfen Bastelmesser abgetrennt werden. Hilfreich ist hierbei mitunter auch eine kleine Fräse.


Andere Bauteile wie z. B. die Seitenruder haben auf der Rückseite dünne Häutchen, die abgeschmirgelt werden müssen. Anschließend werden die Lufteinschlüsse zugespachtelt.



Die Bauanleitung besteht aus drei Teilen, einer allgemeinen Beschreibung zum Bau von Resinmodellen, 8 Seiten mit Skizzen und einer zweiseitigen deutschen Übersetzung. Die Bauanleitung ist meiner Meinung nach nicht sehr übersichtlich, gibt jedoch die wesentlichen Bauschritte wieder. Ob die Angaben zur Takelung des Modells ausreichen, muss die Zukunft zeigen.

Neben dem Buch Historische Schiffsmodelle von Wolfram zu Mondfeld steht mir der Plansatz der Kurfürstlichen Jaghd vom gleichen Autor zur Verfügung, um Unklarheiten in der Bauanleitung auszuräumen.

Da der Bau der Soleil Royal doch erheblich vom Bau des Resinmodells abweicht, habe ich Zweifel, ob der Bausatz als Übungsmodell eine gute Wahl gewesen ist. Ein sehr interessantes Modell ist es auf jeden Fall.

Ich freue mich über Eure Anregungen und Eure Kritik, um aus dem Bausatz ein vorzeigbares Modell zu bauen.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

der roadrunner

Hallo,

ich glaube in einer MF des letzten oder vorletzten Jahres war ein Bericht über dieses Schiffsmodell drin. Falls es dich interessiert, dann könnte ich ja mal suchen.

MfG

der roadrunner

AnobiumPunctatum

Hallo roadrunner,

das wäre prima, wenn Du mir den Bericht scannen und zumailen könntest.

Vielen Dank.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

hankea


Dannebrog

ENDLICH mal wieder ein historisches Schiffsmodell!!! :D Sieht interessant aus, nur beim Aussägen der ganzen Kleinteile würde ich ja schon ne Krise kriegen... Bin mal gespannt wie sowas nachher aussieht - werde den Bericht auf jeden Fall verfolgen. :P

AnobiumPunctatum

@danneborg

Der Kiel war genau wie die Kleinteile auf so einem durchgehenden Anguß befestigt. Nach ca 3h vergeblicher Mühe mit dem Bastelmesser, wie in der Bauanleitung vorgeschlagen, habe ich den Anguß mit einer kleinen Fräse weggefäst und den Kiel plan geschliffen. Schlimmer können die kleinen Bauteile auch nicht mehr werden. :rolleyes:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

panzerchen

die Artitec Modelle sind für Modelleisenbahn Spur HO vorgesehen, daher der Maßstab 1:87.
Die Modelleisenbahnfreunde sind dafür ganz dankbar.

kat5691

Das sieht doch schon mal nett aus.
Bin gespannt, was Du aus dem Bausatz zauberst.

:winken: Ulrich

Talisker

Hallo br06,

da hast Du Dir ja wirklich was ganz Feines ausgesucht! :respekt:
Das Resinmodell sieht von der Gußqualität fantastisch aus.
Allerdings bist Du damit vermutlich vom Regen (Großprojekt Soleil Royal) in die (Resin-)Traufe geraten...
Ich hoffe Du hast Dich schon schlau gemacht was den Umgang mit dem Werkstoff Resin angeht - vor allem über die Gesundheitsgefahren!
Ich drücke Dir bei diesem Projekt ganz fest die Daumen und bin sehr gespannt auf Deine Baufortschritte!

Servus
Talisker

AnobiumPunctatum

@Talisker

Gesundheitsgefahren?( ?( ?(  Was meinst Du?

Außer, dass man bei Schleifen einen Staubschutz tragen sollte, ist mir nichts bekannt. Für meine Eisenbahn habe ich mal einen Schrankenwärterposten von Artitec gebaut, alles ohne Probleme.

Die einzige Gefahrenquelle, von der ich weiß, ist die fehlende Spritzkabine beim Airbrushen. Zur Zeit ist das Fenster weit auf und ich trage einen dicken Pullover.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Hans

Es geht tatsächlich 'nur' um den Schleifstaub. Dieser kann in deiner Lunge sowas anrichten wie Asbestose bzw. Staublunge. Also einen Staubschutz tragen und nicht vergessen, seinen Arbeitsplatz halt schön saubermachen. Was die Lackiererei anbelangt: Ich verwende Alkohol-Acryl-Farben aka Tamiya/Gunze und Wasser-Acryl aka Vallejo. Da genügt auich ein Staubschutz, um sich vor eingeatmeten Harzen zu schützen, aber das Lösemittel ist wenigstens nicht so giftig wie Testbenzin/Terpentinersatz.

Zum Bausatz: Ich habe einen Küstensegler von Artitec. Erstens hat mich das Lösen der Kleinsteile genervt, aber das grösste Problem sind die Resin-Rahen und Masten. Polystyrol ist auch ein Problem, weil elastisch und somit sehr schwer zu verspannen, aber das Resinzeug ist nicht nur weniger elastisch, sondern es bricht leicht. Also beim Auftakeln immer schon mit Gegenzug arbeiten....


Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

hwe

ZitatOriginal von panzerchen
die Artitec Modelle sind für Modelleisenbahn Spur HO vorgesehen, daher der Maßstab 1:87.
Die Modelleisenbahnfreunde sind dafür ganz dankbar.

Das Einzige, was ich in dem Zusammenhang nicht verstehe (aber vielleicht bin ich ja zu doof dafür?  *dummi* ), ist dass meines Wissen um etwa 1660 herum, es noch keine Eisenbahnen gab.   X(  :7:  - Also welchen Vorteil haben Eisenbahner davon, dass diese Modelle in dem schrägen Maßstab sind?  trinken  trinken  trinken  :7:  :7:  :7:

Kann mir das einer erklären?  :woist:

Danke & Ciao,

HWE
 :mariinee:

panzerchen

Ich kann mich selber vergackeiern, Schelm !

Artitec bietet ja nicht nur diese Staatenyacht an, sondern zuförderst Hafenschlepper, Barkassen, Lastkähne und kleine Werftgebäude.
Da sind HO Modellbahner durchaus erfreut drüber.
Und fertig gebaute und bemalte Modelle von Artitec erfreuen auch anderer Leut Augen, meine sind auch dabei.

Ich weiß es nicht sicher, aber vermute doch intensiv, daß von dem Typ noch heute was existiert.
Und so ungeschickt ist dieser Maßstab gar nicht mal, man kann da Dioramen von rel. großen Sujets bauen, nicht nur Eisenbahnanlagen.

Der Maßstab muß ja nicht  Jedem in den Kram passen, nur dem gemeinten Puplikum.

McCool

ZitatOriginal von hwe
ZitatOriginal von panzerchen
die Artitec Modelle sind für Modelleisenbahn Spur HO vorgesehen, daher der Maßstab 1:87.
Die Modelleisenbahnfreunde sind dafür ganz dankbar.

Das Einzige, was ich in dem Zusammenhang nicht verstehe (aber vielleicht bin ich ja zu doof dafür?  *dummi* ), ist dass meines Wissen um etwa 1660 herum, es noch keine Eisenbahnen gab.   X(  :7:  - Also welchen Vorteil haben Eisenbahner davon, dass diese Modelle in dem schrägen Maßstab sind?  trinken  trinken  trinken  :7:  :7:  :7:

Kann mir das einer erklären?  :woist:

Danke & Ciao,

HWE
 :mariinee:

Schau mal, was da grade Stapelhub  hat!  :D  X(

hwe

ZitatOriginal von McCool
Schau mal, was da grade Stapelhub  hat!  :D  X(

Jo, ist recht hübsch geworden!  :D

Damit macht es Sinn, ein Bahnhof/Hafen-Diorama mit genau diesem Schiff zu bauen.   :P  :respekt:

Ich wollte nur fragen, welchen Sinn es für Eisenbahner macht, Schiffe von 1600-Grünkohl (die mit Eisenbahnen nicht in Verbindung gebracht werden können) zu bauen?  :woist:

Ich kann das Argument verstehen, dass man mit den Gebäuden, die sonst in der Eisenbahn-Landschaft zusammen herumstehen, mit den Schiffsmodellen zusammen ganz nette Dioramen bauen kann.

Aber der Bau von Dioramen an sich erzwingt nicht unbedingt diesen Maßstab. :)

Und Schiffsmodellbauer bevorzugen meist eher andere Maßstäbe. - Somit sind die Artitec-Bausätze zwar sehr schön, aber trotzdem irgendwie Exoten.  :laaaang:

Ich meine auch gehört zu haben, dass die bereits die Herstellung dieser Schiffsbausätze wieder eingestellt haben (Vielleicht auch nur für ein bestimmtes Modell?). - Ist da was dran?  :woist:

Ciao,

HWE
 :mariinee:

Hans

Na, bitte keine Maßstabsdogmatiker, bitte. Als wenn es keine Modelle in 1/96 gäbe.....mir ist klar, dass metrische Maßstäbe leichter zum umrechnen sind, aber bei Bausätzen ist das so lang wie breit.

1/87 ist einfach als Dioramenmaßstab wirklich ideal, weil es da eindeutig das umfangreichste Zubehör gibt. Von Figuren angefangen bis hin zu Dachplatten, Bäumen, Ladegut etc etc etc. Als Dioramenbauer für mich gibst nix schlimmeres als wenn einer was in einem metrischen Maßstab haben will. Klar kann man alles selber machen...aber das kostet irre Zeit und rentiert sich beileibe nicht für alles.

Auf der Website in nl sind die Schiffe noch drauf.


Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

hwe

ZitatOriginal von Hans Trauner
Na, bitte keine Maßstabsdogmatiker, bitte. Als wenn es keine Modelle in 1/96 gäbe.....mir ist klar, dass metrische Maßstäbe leichter zum umrechnen sind, aber bei Bausätzen ist das so lang wie breit.

1/87 ist einfach als Dioramenmaßstab wirklich ideal, weil es da eindeutig das umfangreichste Zubehör gibt. Von Figuren angefangen bis hin zu Dachplatten, Bäumen, Ladegut etc etc etc. Als Dioramenbauer für mich gibst nix schlimmeres als wenn einer was in einem metrischen Maßstab haben will. Klar kann man alles selber machen...aber das kostet irre Zeit und rentiert sich beileibe nicht für alles.

Auf der Website in nl sind die Schiffe noch drauf.


Grüße
Hans

Hallo Hans!

Kein Bange. Soooo furchtbar eng sehe ich das auch wieder nicht! - 1/96 ist zwar auch zeimlich behämmert, aber was will man machen?

Inwiefern sind 1/87 und 1/96 nicht metrisch? - Ich habe mir da noch keine Gedanken dazu gemacht, warum die Eisenbahner so kumme Maßstäbe wählen. - Hat man es da mit Zoll-Maßen leichter? - Ich denke, eigentlich nicht. - Denn wenn ich ein fünzigstel Zoll nehme, oder ein hundertstel, ist für mich immer noch leichter umzurechnen, als ein siebenundachtzigstel Zoll, oder ein sechsundneunzigstel Zoll?!?!? (Wieviel cm und mm sind eigentlich ein siebenundachzigstel Zoll? ;) Oder ein siebenundachtzigstel Fuß ? - Und wieviel Zoll sind ein siebenundachtzigstel Fuß?)

Also am Unterschied Zoll zu Metrisch kann es meiner Meinung nach nicht liegen. Vorteile hat keiner durch die krummen Werte. - Außer vielleicht die Eisenbahner. - Und da hatte ich schon Bedenken angemeldet, was den Kontext mit historischen Schiffen angeht. ;)

Egal. - So lange mich niemand dazu zwingt so was zu bauen und so lange sie hübsch sind - why not?

Ciao,

HWE
 :mariinee:

AnobiumPunctatum

Der Maßstab 1/87 wird durch die Spurweite von 16,5mm vorgegeben. Die Ableitung ist historisch gewachsen. Märklin hat damals die Spurweite der Spur 0 durch 2 geteilt (Halb Null)

1/96 kommt aus dem englischen oder amerikanischen. Der Maßstab wird aus dem durch 12 teilbaren Maßsystem abgeleitet. 1 inch = 1/12 feet = 1/36 yard.
Er ist von daher genauso selbstverständlich wie die bei uns gebräuchlichen 1/50 oder 1/100
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."