der richtige Spachtel

Begonnen von Bannockburn, 15. August 2002, 10:22:35

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Bannockburn

Hi

bin neu hier im Forum und auch im Modellbau, habe aber mit dem bemalen aber schon etwas Erfahrung.

Ich habe mir als Start mal einen günstigen Star Wars Trade Fedaration Tank und ein paar Gundam Mechas zugelegt.
mit welchem Spachtel kann ich denn nun feine Risse bzw die Spalten auskitten die da entstehen, ich habs mal mit Milliput versucht aber der ist zu grob und schwierig aufzutragen bei kleineren Sachen.
Und wo bekomme ich den Spachtel her ?
gibt es irgendwo nen Onlineshop ?

danke im Vorraus

Bannock

Wolf

besonders dünne Ritzen lassen sich sehr gut mit Sekundenkleber schließen. Was den Spachtel angeht so gibt es z.B. Plastikspachtel in der Tube auch von Revell und ist somit in fast jedem Modellbauladen zu bekommen. Wenn man den Spachtel etwas dünnflüssiger haben möchte lässt er sich gut flüssigem Plastikkleber verdünnen und ist somit leichter aufzutragen.
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

Hans

Mit allem, wo Spachtel draufsteht, kann man auch spachteln. Es gibt im Prinzip keine speziellen Modelbauspachtel. Baumarkt tut's auch. Details nachfolgend.


Sekundenkleber : Wie vom Leit-Wolf schon gesagt, für kleine spalten ideal.

Ölspachtel  ('Malerspachtel'). Meist weiss. Gibt's im Malergeschäft oder im Baumarkt in der Farbenabteilung.
Vorteil: Feine Konsistenz. Läßt sich mit Messerklinge fein ausziehen. Läßt sich i.d.R. mit Terpentinersatz verdünnen und dann auch pinseln.
Nachteil: Trocknungszeit länger, am besten über Nacht. Bei hohem Anteil an Lösemitteln Schrumpfgefahr. Immer nur in dünnen Schichten auftragen < 1mm!

'Nitrospachtel' ( Universalspachtel). Oft grün, grau. Gibt's im Baumarkt, auch in der Autoabteilung. Gut ausziehbar. Schnelle Trockungszeit, im Stundenbereich. Ähnlich wie Revell-Spachtel. Verdünnbar nur mit scharfen Lösemitteln oder Flüssigkleber. Keine dicken Schichten aufbringen, kann Plastik anweichen!

Zwei-Komponenten-Spachtel ( z.B. Prestolith), im Baumarkt, Autoabteilung.
Vorteil: Sehr rasch hart. Ideal für dickere Schichten, kann gleich dick aufgetragen werden.
Nachteil: Materialvergeutung, da man immer merh anrührt, als man braucht. Schlechte Verbindung mit Plastik. Fällt schon mal ab, klebt man mit Sek.kleber wieder an

Miliput  und andere Expoxy-Massen. ( Tamiya, MagicSculpt etc.) Gibt' s auch im Baumarkt, z.B. von Greven. ( Oft in der Installateur-Abteilung). Von fein bis etwas gröber ist alles erhältlich. Vorteil: Mit Wasser ( feuchte Fingerkuppe) glättbar. Schnelle Aushärtung. Nachteil: Noch mehr Materialverschwendung als bei Prestolith. Teuer, wenn man nicht die Baumarkt-Variante nimmt.

Selbstangesetzter Spachtel Man nehme Gießastreste, hacksle sie klein und gebe sie in ein Glas mit Flüssigkleber. Gut umrühren. Ein, zwei Tage stehen lassen. Konsistenz einstellen durch Zugabe von Plastik oder Flüssigkleber. Nachteil: Trocknungszeit, kann schrumpfen, manchmal zäh beim Schleifen.

WICHTIG: Alle Spachtel haben eine andere Härte als Polystyrol. Es schleift sich schneller oder langsamer als das umgebende Plastik ab. Es können 'Dellen' entstehen. Und die Saugfähigkeit für den nachfolgenden Farbanstrich ist auch anders als das Plastik. Deshalb: Grundieren und nochmals leicht verschleifen. Gut geht auch sehr dünner Superkleber, um den Spachtel zu versiegeln.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger