Torpedoboot V-108 "Scratch-Test" 1:250 (UPDATE 23.11.06)

Begonnen von landschrabbler, 22. Januar 2006, 20:20:28

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landschrabbler

Moin,

was macht der Modellbauer, wenn mal wieder alles nicht so läuft, wie er es sich vorstellt? Wenn das Contest-Modell nicht vorankommt und mehr frustriert :2: als motiviert? Er denkt sich ein neues Projekt aus...  :santa:

Okay, ausgedacht habe ich mir schon was (siehe H.M.S. Black Prince ) - aber bevor ich mich an das echte Ding ranwage, muss ich erstmal ausprobieren, wie so ein Scratchbau funktioniert. Vor allem der Rumpf bereitete mir hier große Sorgen.  ?(  

Also bei digitalnavy.com das Modell des Torpedoboots V-108 gezogen, und los gings. Ziel Nummer 1: einen Rumpf zu basteln. Hilfsmittel: die Tips von Harald Ziewe zum Thema. Leider habe ich erst verspätet mit dem Fotografieren angefangen, weshalb die ersten Schritte undokumentiert bleiben - Bildqualität bitte ich zu entschuldigen, ist immer noch die alte Vorkriegskamera...

Erster Schritt ist es, die Papiervorlage auszudrucken, und die nötigen Bauteile für den Rumpf auszuschneiden. Die Vorlagen werden auf Plastik-Sheet übertragen. Die Bodenplatte wird gemäß Meister Ziewe aus 2mm, den Längsspant 1,5mm, die Querspanten und Deck 1mm, sowie die Außenbeplankung 0,5mm geschnitten. Lernerfolg Nummer 1:  nicht alles, was für große Modelle notwendig ist, ist es auch für kleinere! Für ein Modell wie das Torpedoboot kann man (imho) durchaus mit dünneren Sheets arbeiten, die Stabilität wird nicht darunter leiden. Lernerfolg Nummer 2: wer lesen kann, ist klar im Vorteil - den Hinweis, die zusätzliche Dicke des Plastik beim Zuschneiden zu beachten, habe ich prompt verschlafen! Nun ist das Boot ein wenig in die Höhe gewachsen...  :rolleyes:  

Wir steigen fotomäßig ein zu dem Zeitpunkt, als ich den Längs- und die Querspanten auf den Boden geklebt habe.



Hier die übrigen Teile: das Hauptdeck und die Spanten/das Deck für das Vorschiff - darunter jeweils einmal die Papiervorlage.

 

Als nächstes wurde das Hauptdeck aufgeklebt.



Wärend das trocknete, bereitete ich das Vorschiff vor - und dann hies es auch schon "drauf damit".



Und so sah das dann aus, ohne Beplankung:
 


Die Beplankung war inzwischen auch schon zugeschnitten (inkl. der Zugaben für die Plastikstärke), nur wie das ganze gescheit positionieren? Ich habe es wie folgt gelöst: den Rumpf mit einer Schraubzwinge an der Tischkante befestigt und die Beplankung probehalber angehalten. Da in der Beplankung ein Absatz ist, kann man diesen als Referenzpunkt an der Tischkante verwenden. Dann im parallelen Rumpfbereich einen Spant markiert, Sekundenkleber drauf, die Beplankung dran und mit einer weiteren Schraubzwinge in Position gehalten.



So ist die Beplankung fixiert, und man kann die Verbindung mit dem Tisch lösen, um mit dem nächsten Spant weitermachen. Solange ich im parallelen Bereich war, habe ich weiterhin die Schraubzwinge verwendet.



Am Bug kann man gut von Hand andrücken, nur am Heck war das natürlich nicht so einfach. Ich habe das mit Wärme gelöst, erhitzt konnte ich das Sheet gut in Form bringen. Hat auf der ersten Seite prima geklappt. Bei der zweiten.....
Lernerfolg Nummer 3:  Erwärmen über offener Flamme ist nicht immer wirklich ratsam! So habe ich mir dann ein wenig das Heck verschmort (also das von dem Modell, nicht meins  :6: )

Tja, und so sieht dann nach einem (nun doch wieder sehr motivierendem) Bastelnachmittag das Ergebnis aus:









Nächster Schritt wird dann sein, die überstehenden Kante zurecht zu schneiden und mit viel Spachtel den Rumpf in seine endgültige Form zu bringen.

 :winken:

panzerchen

Na siehste !
War doch gar nicht so schwer, oder ?

Hoffentlich ermutigt Dein Bericht die noch Zögernden, die auch sowas machen wollen, sich aber noch nicht trauen !

(Ich selber verwende für ähnliche Fälle wie hier die Seitenwand Plastikkarte von höchstens 0,5 mm, die kann man auch mit normalem Plastikkleber an die Spanten kleben, freilich muß man die einige Minuten mit denFingern andrücken, bis der Keber halbwegs angezogen hat.
Die Heckrudung: nein, da geht das so allerdings nicht.

Prima prima, freue mich schon auf die Fortsetzung !

AnobiumPunctatum

Hi landschrabbler,

interessante Idee. Ich bin echt schon gespannt, wie es weitergeht. :respekt:
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

heavytank

Schon wieder ein Scratchbau. Oh je! Das nimmt ja hier Ausmaße an......:D

Das ist  ja ein interessantes Projekt. Ich bin gespannt wie es weiter geht.

Burkhardt

löle,


sieht schonmal gut aus! Die kleinen Fehler hast Du ja schon selber beschrieben! Ja Ja die Materialstärken;) Ich kenn das zur genüge!

Ich schaue auf alle Fälle weiter zu:D


Gruß
Burkhardt

Murdock

Hi,
Klasse gemacht. Als Einstieg in den Scratchbau ist das Boot hervoragend geeignet. Die Arbeiten sind überschaubar und nicht allzu kompliziert und das fertige Schiff macht optisch richtig was her.

Wie Du schon erkannt hast, ist es besonders bei kleinen Maßstäben sinnvoll, das tragende Gerüst recht steif zu bauen  und die Rumpfbeplankung  so dünn wie möglich zu machen.  Von Evergreen gibt  es  geeignetes Streifen  (0,2 x 10mm ), die sich  auch "kalt" sehr gut  in engen Radien verlegen lassen. Oder eben Plattenmaterial zerschneiden.  Die Aufbauten solltest Du keinesfalls dicker als 0,5mm machen, sonst sieht es unrealistisch aus.  Den letzten Kick bekommst Du, wenn Du noch eine geätzte   Reling verbaust (wie bei den Papiermodellbauern). Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

:winken: Murdock

Marutsi

:P Scratch Um- oder Neubauten, Vakubauten, ist schon interessant und hochwertig was hier im MB geboten wird.

maxim

ZitatOriginal von Murdock
Klasse gemacht. Als Einstieg in den Scratchbau ist das Boot hervoragend geeignet. Die Arbeiten sind überschaubar und nicht allzu kompliziert und das fertige Schiff macht optisch richtig was her.
Das sehe ich auch so!

Sehr gut, auch jemand der mal einen Eigenbau wagt  :respekt:

ZitatOriginal von Murdock
Wie Du schon erkannt hast, ist es besonders bei kleinen Maßstäben sinnvoll, das tragende Gerüst recht steif zu bauen  und die Rumpfbeplankung  so dünn wie möglich zu machen.  Von Evergreen gibt  es  geeignetes Streifen  (0,2 x 10mm ), die sich  auch "kalt" sehr gut  in engen Radien verlegen lassen.
Du meinst 0,2 mm dick? Da finde ich etwas dünn. Für enge Radien mag es vorteilhaft sein, aber der Nachteil ist, dass man es nicht verspachteln kann, da die Platte sich beim Auftragen der Spachtelmasse sehr leicht verformt. Oder gibt es da Spachtelmassen, die geeignet sind? Also keine Lösungsmittel enthalten, die auch das Plastik anlösen? Aber die halten dann wieder nicht oder?

Bei kleineren Maßstäben würde ich solche Bereiche eher solid bauen, also einen Block verschleifen. Also z.B. den Bereich zwischen den Spanten vorne einfach mit 1 mm Plastikplatten auffüllen.

Für Rumpfseiten sind 0,5 mm dicke Platten nicht schlecht.
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


Murdock

@maxim

ZitatDu meinst 0,2 mm dick?

Ja. Gerade weil es so leicht verformbar ist, bevorzuge ich es besonders in Bereichen, die in beiden Ebenen gekrümmt sind (z.B. am Bug). Bisher hatte ich mit  Spachtelmassen auf dünnen PE-Platten keine Probleme, sprich Zersetzungserscheinungen. Es ist schon einige Male vorgekommen, dass sich Platten zu sehr durchbiegen konnte. Dabei hat sich der Spachtel am Rand gelöst-war aber keine große Sache. Hast Du es schon mal mit Grundierfüller versucht ? Ich hatte einmal einen Polyesterfüller aus einem holzverarbeitenden Betrieb , speziell für  "arbeitende" Untergründe. Der haftete hervorragend und sank  auch nach Monaten nicht ein.

ZitatAlso z.B. den Bereich zwischen den Spanten vorne einfach mit 1 mm Plastikplatten auffüllen.

Ich würde entweder einen steifen Rahmen bauen, so wie landschrabbler, oder einen massiven Block schnitzen.
Alles mit 1mm Platten aufzufüllen wäre mir zu riskant. Erst quillt das PS durch den Klebstoff auf, dann schrumpft es wieder- ich hätte Angst, dass sich der Rumpf dabei unkontrolliert verzieht.

 :winken: Murdock

maxim

ZitatOriginal von Murdock
Ja. Gerade weil es so leicht verformbar ist, bevorzuge ich es besonders in Bereichen, die in beiden Ebenen gekrümmt sind (z.B. am Bug). Bisher hatte ich mit  Spachtelmassen auf dünnen PE-Platten keine Probleme, sprich Zersetzungserscheinungen. Es ist schon einige Male vorgekommen, dass sich Platten zu sehr durchbiegen konnte. Dabei hat sich der Spachtel am Rand gelöst-war aber keine große Sache.
Was benützt du? Ich hatte diese Probleme bei dem Italerie-Spachtel, aber auch schon bei Revell.
ZitatIch würde entweder einen steifen Rahmen bauen, so wie landschrabbler, oder einen massiven Block schnitzen.
Ein massiver Block ist bei einem grösseren Schiff nicht so gut. Es ist einfach zu sehr Materialverschwendung. Dazu noch ist der Aufwand höher, die Rumpfform herauszuschleifen. Bei meiner Golden Hind besteht der Rumpf aus einem solchen Block. Aber die Golden Hind ist ja auch winzig.
ZitatAlles mit 1mm Platten aufzufüllen wäre mir zu riskant. Erst quillt das PS durch den Klebstoff auf, dann schrumpft es wieder- ich hätte Angst, dass sich der Rumpf dabei unkontrolliert verzieht.
:D Da brauchst du keine Angst haben. Der Rumpf verzieht sich sicher unkontrolliert  :5:

Aber dies kann auch bei einem normalen Spantengerüst passieren. Ich habe schon diverse Techniken verwendet und jedes Mal hatte ich Probleme damit, dass sich das Schiff für eine Banane gehalten hat. Und zwar auch dann, wenn wirklich dicke Quer- und Längsspanten, sowie zusätzliche Versteifungen in der Längsachse an der Aussenwand vorhanden sind.

Das Problem ist einfach, wenn man einen geschlossenen Rumpf hat, gast das Lösungsmittel noch sehr lange aus und löst dann das Plastik an.

Ziewe schraubt deshalb die Bodenplatte fest auf eine Sperrholzplatte, so dass sich der Rumpf nicht verziehen kann. Er klebt dafür eine Mutter auf die Bodenplatte. Man kann so die Schraube problemlos wieder entfernen - oder die Sperrholzplatte als Basis für ein Diorama benutzen.

Zusätzlich hat Ziewe Öffnungen in den Rumpf eingebaut, so dass das Lösungsmittel austretten kann. Z.B. Öffnungen im Deck, wo später die Aufbauten hinkommen. Aber man brauch wohl auch Öffnungen in den Spanten, so dass alle Bereiche des Rumpfes belüftet werden.

Alternativ baut man sehr langsam - so dass das Lösungsmittel inzwischen problemlos verdampfen kann ;) Oder einfach ein sehr offenes Schiff, z.B. ein Wikingerboot  X(
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


Murdock

ZitatWas benützt du? Ich hatte diese Probleme bei dem Italerie-Spachtel, aber auch schon bei Revell.

Ich verwende Spachtel von Humbrol und von Tamiya, wobei ich lieber mit dem Humbrol arbeite, weil er ein paar Sekunden länger  plastisch bleibt. Für  dickschichtige Modellierungen nehme ich Magic Sculp. Dann durchbohre ich allerdings den Bereich auf dem ich modelliere und presse die Masse zur Verankerung durch die Löcher.

ZitatEin massiver Block ist bei einem grösseren Schiff nicht so gut. Es ist einfach zu sehr Materialverschwendung.

Richtig, aber bis ca. 20cm Rumpflänge hätte ich kein Problem  damit.

ZitatDa brauchst du keine Angst haben. Der Rumpf verzieht sich sicher unkontrolliert

Wenig erstrebenswert. Eine Alternative sind lösemittelfreie Klebstoffe.

 :winken: Murdock

panzerchen

das hier  ist auch  mit Plastikkarte entstanden, die Bordwände meiner Erinnerung nach etwa 0,3 mm dick.
Spanten hat das Modell gar keine, die dünnen Seitenwände sind zwar noch geringfügig elastisch, halten aber ihre Form.
Ich sehe das Alles nicht so kritisch.
(Allerdings sind die Seitenwände noch mit Panzerplatten aus einem Teelicht beklebt, Länge etwa 270 mm. )
 


Also:
Anfangen ist angesagt !

maxim

ZitatOriginal von Murdock
Richtig, aber bis ca. 20cm Rumpflänge hätte ich kein Problem  damit.
Yo, das sehe ich genauso.
Zitat
ZitatDa brauchst du keine Angst haben. Der Rumpf verzieht sich sicher unkontrolliert
Wenig erstrebenswert. Eine Alternative sind lösemittelfreie Klebstoffe.
Da gibt es Kraftkleber und Sekundenkleber. Beide finde ich nicht so angenehm zum Arbeiten. Hast du Alternativen?
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


AnobiumPunctatum

ZitatOriginal von maxim
Alternativ baut man sehr langsam - so dass das Lösungsmittel inzwischen problemlos verdampfen
kann ;) Oder einfach ein sehr offenes Schiff, z.B. ein Wikingerboot  X(

Lars,

wenn Du wirklich ein offenes Wikingerschiff bauen möchtest, dann verwende als Baustoff direkt Holz; da schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: 1. Du sparst Dir die aufwendige Holzlackierung und 2. Du brauchst Dir keine Gedanken um Lösungsmittel machen.

Ich baue kein Wikingerschiff scratch (noch nicht), ich beseitige nur Fehler an einem Bausatz ;)
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

maxim

ZitatOriginal von br06
wenn Du wirklich ein offenes Wikingerschiff bauen möchtest, dann verwende als Baustoff direkt Holz; da schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: 1. Du sparst Dir die aufwendige Holzlackierung und 2. Du brauchst Dir keine Gedanken um Lösungsmittel machen.
Lieber nicht ;) So lange ich keine Idee habe, wie man ein Langschiff in 1/700 aus Plastik bauen kann, werde ich lieber landschrabbler nacheifern und wieder eines meiner alten Projekte mit Hilfe eines Kartonbausatzes aus Plastik was zu bauen. Wobei HMS Sirius und HMS Black Prince auch auf dieser Liste stehen - neben z.B. den Geschützten Kreuzern D'Entrecasteaux und SMS Victoria Louise. Bisher habe ich nur die HMS Sheffield und die De Ruyter aus Papier gebaut und die Königsberg III und diverse Leichte Kreuer der C- und D-Klasse aus Plastik mit einem JSC-Bogen als Vorbild angefangen.
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


maxim

Nur mal ein Bild, um den Zustand der oben erwähnten Projekte zu zeigen:



Von hinten nach vorne: Königsberg III, ORP Dragon, HMS Danae, HMS Delhi, HMS Caledon, HMS Coventry, HMS Capetown, HMS Carlisle und HMS Colombo. Sie beruhen auf dem JSC-Bausatz der Königsberg bzw. der Dragon. Wie man am Staub sieht, liegen sie schon länger in diesem Zustand herum. Königsberg ist etwas zu hoch geworden, aber ich habe noch vor sie mal fertig zu bauen. Die Rümpfe der britischen Leichten Kreuzer sind mir nicht gelungen, weshalb ich sie wahrscheinlich noch mal bauen werde.
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


landschrabbler

...how time flies...  :2:  grad noch ist kalter Januar, und schon ist wieder November - und der Modellbauer erwacht aus dem Sommerschlaf  :rolleyes:

Viel hat sich zwar (noch) nicht getan, aber es geht weiter mit dem Scratch-Projekt. Eine erste Runde Spachteln hat der Rumpf schon ertragen müssen, weitere werden aber noch folgen - gerade das Heck ist knifflitsch, weil es nicht einfach rund ist sondern abgeflacht. Außerdem habe ich im Bugbereich (weil da nicht mehr soooviel gespachtelt werden muss) schon mal ein paar Bullaugen gebohrt. Die bekommen dann (das hab ich auch schon mal ausprobiert) "Augenbrauen" aus um Zahnstocher gewickeltem und zurechtgeschnittenem Kupferdraht.  



Außerdem habe ich schon mal das Innenleben der Aufbauten produziert. Erst hatte ich überlegt, ob dieser Unterbau wirklich notwendig ist und ich nicht direkt die Außenhaut zusammenkleistere. Aber im Sinne der Stabilität habe ich mich dann doch für diese Variante entschieden - und mich prompt mal wieder mit den Maßzugaben vertan  :12:



Und da wird es irgendwann hingebaut werden - alles noch a weng schief...



Zur Diskussion um Rumpf,Sheet-Dicke, Blockbau und Verzug: eigentlich ist es (meiner Meinung nach) doch noch viel näher am Original, wenn man die Spanten baut, danach (relativ) dünn die Bordand beplankt und dann nachher die Konturen des Gerippes erkennen kann. Und gerade bei dem Torpedoboot hier werde ich keinen Wert auf eine glatte Bordand legen - ich habe auf Bilder gesehen habe, wie die Boote aussahen, nachdem sie im Pack an der Boje lagen... da ist dann Welle in der Bordwand, dagegen ist die Alubeplankung von meinem Landy 1a-Qualitäts-Arbeit - und Spass ohne: an der erkenne ich die aktuelle Außentemperatur!

Beste Grüße vom noch leicht schläfrigen
Jörg

maxim

Yo! Es geht weiter.  :P

Was man bisher vorhanden ist, sieht sehr gut aus. Ich bin gespannt, wie sie fertig aussieht.

Wobei ich es interessant finde, dass du kein Problem mit dem Verzug hast. Ich werde mal über meine Bauweise nachdenken :D

Das mit dem zerdellten Rumpf stimmt natürlich, aber ich stelle es mir schwer vor, diese Menge an Dellen darzustellen, die man an modernen Rümpfen sieht. Diese Dellen sind ja auch sehr regelmäßig. Ist es bei diesen Torpedobooten auch so?
Im Bau: Schwerer Kreuzer USS Salem (1/700, Kombrig)


landschrabbler

ZitatOriginal von maxim
Wobei ich es interessant finde, dass du kein Problem mit dem Verzug hast. Ich werde mal über meine Bauweise nachdenken :D
Das bezieht sich aber nur auf die Beulen und Wellen in der Bordwand - nicht, wenn sich der ganze Rumpf wie eine Banane verzieht. Leider finde ich das passende Bild grad nicht um Dir zu zeigen was ich meine, liefere ich bei Gelegenheit nach..

Weiter geht es mit den Aufbauten: nachdem das Spantengerüst aus 1mm-Sheet ja steht, muss nun noch die Beplankung drauf. Diese habe ich aus 0,5mm Sheet geschnitten. Wieder mal nicht mit Ruhm bekleckert habe ich mich beim Biegen der runden Front... aber ich lern ja noch  :rolleyes:



Danach ging es weiter, die Teile für den oberen Teil der Aufbauten zurecht zu schneiden. Wieder: Boden aus 1mm, der Rest aus 0,5mm - hier gibt es ja keinen Unterbau, bis auf die eine Stützstrebe, die ich eingezogen habe.



Beim Test-Zusammensetzen ist mir dann aufgefallen, dass der Brückenstand nicht über die Aufbauten vorragt! Ich habe dann noch mal die Teile geprüft, und was war's? Na klar, die Sheet-Stärke...  :14: zum Glück kann ich da noch was zurechtschneiden, dann wird man es am Ende nicht mehr sehen (hab ich zumindest vor). Leider habe ich auch dann erst wieder daran gedacht, dass ich ja noch die Türen ausschneiden wollte. Bin mal gespannt, wie das wird, an dem doch recht instabilen Teilchen rumzumessern.



Nun denn, soweit sind wir dann also gekommen:



Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass ich bei den Aufbauten mit wenig Nacharbeit (sprich sauber zurechtgeschnittenen Sheets) durchkommen würde - aber das, was ich da bislang produziert habe, ist doch eher nur Unterbau für viiiiieeel Spachtel  :pffft:

Mal eine Frage am Rande: weiß jemand die Höhe der Reling im Orischinol? Die 1:250er Ätz-Reling ist 5mm hoch, auf dem Papierausdruck misst man aber nur 4mm für die Reling  ?(  macht mir nicht viel aus, weil ich ja eh nicht hundert%ig schustere, aber neugierig bin ich doch schon...

A+  :winken:
Jörg

Alex

das mit dem "aus Kartonvorlage Scratch bauen" ist eine gute Idee... sollte ich auch mal in Betracht ziehen, wenn ich was bauen will, das es in meinem Massstab nicht gibt!

Viel Erfolg!  :P

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

landschrabbler

Gruezi! Und weiter geht es, aber heute ist unser Motto "1 step forward, 2 steps back"  :pffft:  !

Erst mal einen Schritt vorwärts: weiter geht es mit den Brückenaufbauten und der Erkenntnis, dass 0,5mm Sheet einfach doch zu dick ist. Nicht für die kleine Kabine hinter dem offenen Ruderhaus, aber für die gebogene Front. Und: die Papiervorlagen 1:1 in Plastik umzusetzen ist bei gebogenen Teilen nicht möglich - die werden einfach zu kurz.

Egal, das Teil war zurechtgeschnitten, die Fensteraussparungen ausgeschnitten , das Teil gebogen, das erste Anhalten an die übrigen Aufbauten eine Enttäuschung...  
und da habe ich mich entschieden, das ganze Gelump trotzdem zusammenzukleistern!

Das Endergebniss im Bild (auf die, öchöt, Schornsteine komme ich noch...):



Auch ohne Makro zu erkennen: die Frontpartie schließt nicht sauber mit dem Brückendeck, und die Decke... na ja,  entweder fälllt die Decke zu klein aus wegen der vergessene Zugabe für die Materialdicke der Front - oder aber ich habe das Häuschen zu hoch gebaut, und die Decke würde innen in die Front rein passen - Ihr habt die Wahl. Wie auch immer: passt nicht! Eine (noch ausstehende) Vermessung wird mir zeigen, wo ich am Ende wirklich falsch gelegen habe.



Und der Versuch, aus 0,5mm-Sheet die Dampftürme zu biegen, ging natürlich (nennen wir es Erweiterung der ersten Erkenntnis zur Sheet-Dicke)  auch in die Hose - sowohl die reine Kaltverformung (hinterer) als auch bei Einsatz von Kerzenwärme (vorne). Hab sie halt für das Foto mal aufgesetzt. Ich hoffe, dass 0,2mm-Sheet mit heißem Wasser eine Lösung darstellt...

Frage zwischendurch: wie bekommt man das mit dem Ausschneiden der Fenster besser hin? Einfach mit dem Cutter ausschneiden hat mich nicht überzeugt. Muss ich  doch erst die Ecken bohren?



Was nun folgen wird, ist der Schritt zurück: Der ganze obere Part der Aufbauten wird noch mal neu geschnitzt! Mit dem Wissen, an welchen Stellen ich Material dazugeben muss bzw. wo ich kürzen muss wird das dann hoffentlich passgenauer. Und: ich werde dann für die Frontpartie das von Murdock angepriesene 0,2mm-Sheet verwenden.

Außerdem: ich stelle fest, dass es ein Fehler ist, sich sklavisch an die Vorgaben des Papierbogens zu halten - nicht alles was in Papier als Bauweise Sinn macht, tut in Plastik Not. So werde ich im "Rebuild" die Seitenwand schon inklusive des Brückenhäuschen zurechtschneiden, damit spare ich mir unnötiges Geklebe und nachträgliches Spachteln.

Und: einfach mal vorher solch ein Mock-up zu basteln ist kein Fehler! Lieber einmal bauen um zu schauen wie die Teile am Ende sitzen/passen und dann noch mal SAUBER bauen als krampfhaft an einem Teil rumzusägen/-spachteln/-kleben und den Verstand zu verlieren...

A+ :winken:
Jörg

panzerchen

selbst gesammelte Erfahrungen sitzen bombenfest im Hirn, das weißt Du jetzt auch !   :D

Ja, auch mir wurde bald klar, daß die Wandstärken der Plastikkarten berücksichtigt werden müssen, das macht es ein bißchen schwieriger, aber man muß eben nur beim Zuschnitt der Teile daran denken.

Das "schließende" Teil ( das, bei dem die Schmalseite noch zu sehen ist ) sollte eher mit etwas Überstand zugeschnitten werden, denn dann kannnach dem Trocknen des Kleber die Fläche plan gefeilt werden ohne Spachtel benutzen zu müssen ( lehrbuchmäßig an Deinem Modell die Stelle unter der Backbord-Brücke ).

Für zu biegende Teile kann man vor dem Biegen die Oberfläche tief einritzen. Die Ritzen werden nach dem Kleben mit einer Klebenaht gefüllt und könen ebenfalls nach gründlichemTrocknen spurlos glatt gefeilt werden.

Manche kleinere Teile feilt man geschickter aus dem Vollen ( 2-3 Schichten dicke Plastikkarte zusammenkleben und dann aussägen und feilen ).

Rohre aus Plastikkarte rollen ?
Da brauche ich Dir ja nicht mehr von abraten !    :D
Ich versuche, immer eine "kleine" Auswahl von Rohren, Stäben und Röhrchen vorrätig zu haben, nicht notwendigerweise alle aus Polystyrol !

Eckige Fenster ausschneiden ?
Würde ich auch nur mit Vorbohren der Ecken machen. Man schneidet da einfach sicherer und exakter.

Der eigentliche Vorteil dieser Methode ist ja die einfache Möglichkeit des Umskalierens ( in Maßen ) !
Eine 1:1 Übertragung eines Kartonmodells auf Plastik würde ich  vermutlich nicht machen.
( Allenfalls gezielt papierungeeignete Teile durchandere Materialien zu ersetzen, wie z.B. Masten, Reelings, Treppen, Radarantennen, Scheinwerfer und Leuchten, Kanonenrohre und MG. )

Nachtrag:
Bei röhrenartigen Gebilden ( der Aufbau unter der Brücke ist z.B. so eins, wenn auch recht kurz ) gehe ich immer so vor:
Die Decke klebe ich innen  ein, nicht  als Deckel !
Deren Kontur muß um die Wandstärke der Wandung nach innen verschoben werden. ( Runterskalieren am PC wird meistens falsch, weil die Wandstärke beim Umskalieren für die 2 Achsen nicht gleich berücksichtigt wird )
Nach dem Zusammenkleben der Wandungen führe ich den Deckel von unten in dieses Häuschen ein und stelle das Gebilde auf den Kopf. Das wird dann also kopfüber auf eine Unterlage gestellt und das Dach von unten innen bündig gegen die Unterlage gedrückt.
Dadurch werden Wand und Dach bündig und das innenliegende Dach gibt dem Ganzen die richtige Form.

Unten ist das meistens nicht vorgesehen, dadurch werden solche Bauteile am Fuß gerne lummelig.
Abhilfe schafft ein formgebendes Teil wie der Deckel, das als Positionierhilfe an die Befestigungsstelle des Bauteiles geklebt wird.
Dieses Teil verhilft zusätzlich zu korrekter Formgebung ( und Stabilität ).