Sprayfarbe

Begonnen von Bartek, 26. Oktober 2002, 15:13:35

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Bartek

Hallo,

ich benutze zu Grundierungszwecken Revells Grundierungsweiss 150ml-Spray für 8 Euro. Einziger Nachteil ist, dass die Oberfläche oft sehr rauh ist nach der Lackierung, kann man das irgendwie vermeiden?

Ich habe irgendwann hier im Board gelesen dass Tamiya-Spraydosen am besten sind, lassen die sich hinterher auch mit Emailfarbe übermalen? Kennt jemand einen Laden wo man diese günstig bekommt?

Hans

Revell Grundierung macht eigentlich keine rauhe Oberfläche, eher seidenmatt. Man muss darauf achten, daß man einigermassen 'nass in nass' spritzt und zudem keinen zu grossen Abstand hält. Was jetzt nicht heisst, daß Du zwei Zentimeter nimmst. Alle Farben, egal ob matt oder glänzend, egal ob aus der Dose oder per Airbrush müssen eigentlich satt und glänzend, eben 'nass in nass' gespritzt werden, um die optimale Oberfläche zu erreichen.

Tamiya: Mir ist nichts gegenteiliges bekannt, am kann sie mit Enamels überspritzen. Hatte keine Probleme, nehme aber allerdings seit Jahren keine Enamels mehr.

Laden: Tja, ich weiss da mehrere, aber halt nur in Bayern. Ruf im Modellcenter in Nürnberg an und lass Sie Dir schicken,wenn's nicht anders geht.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Bartek

Hallo Hans,

also nah rangehen und satt auftragen?

Bin eigentlich zufrieden mit der Farbe, sie deckt ganz gut, ist auch praktisch, wenn man zuvor gespachtelte Stellen überprüfen will, man braucht nicht gleich Pistole und Kompressor rausholen.

victor

Hallo Thomas, ich würde die raten, die Finger von der Revellgrundierung aus der Sprühdose zu lassen. Ich halte diese Art der Lackierung für nicht gut. Ich habe damit keine guten Erfahrungen gemacht. Die kamen erst als ich Revellgrundierung mit der Spritzpistole verarbeitete. Die Aussage von Hans, näher an das Modell zu gehen und dann "nass in nass" zu arbeiten, verstehe ich zwar, was ich nicht verstehe, ist der Vergleich von rauher Oberfläche und seidenmattem Glanz. Das hat nichts miteinander zu tun. Eine rauhe Oberfläche entsteht durch einen Fehler beim Lackieren (es sei denn sie ist gewollt). Mir hat ein Lackierer einmal erklärt, daß man bei gleicher Viskosität der Farbe einfach nur den Druck beim Lackieren senkt und dadurch dann eine Struktur mit Farbpünktchen entsteht. Beim Sprühen aus der Spraydose nahe am Modell besteht die Gefahr, daß du das Modell mit all seinen Oberflächendetails in der Farbe ersäuftst. Mein Rat deshalb: nimm die Spritzpistole. Sie ist viel feinfühliger zu regulieren. Seidenmatt ist ein Glanzgrad, genau so wie "matt" oder "glänzend" und hat mit der Oberflächenrauhigkeit nichts zu tun. Eine rauhe Oberfläche ist wie schon gesagt ein Lackierfehler.

Die Farben verschiedener Hersteller auf verschieder Basis kannst Du dann gefahrlos übereinander verarbeiten, wenn die aufgebrachte Farbe durchgetrocknet und erhärtet ist.

Hans

Nun, Viktor, Du hast es direkt ausgedrückt, was ich mich so nicht getraut habe. Wenn die Oberfläche rauh wird, ist es immer ein Lackierfehler. Ich habe es umschrieben, aber ich sehe, das kann zu Mißverständnissen führen.

Grundierspraydosen sind im übrigen besser als ihr Ruf. Man muss nur damit richtig umgehen. Ich grundiere sogar meine 54mm-Figuren damit und da läuft kein Detail zu. Revell ist zwar für mich nicht die Dose meiner ersten Wahl, aber wenn ich nichts anderes bekomme, nehme ich auch Revell.

Für rein weisse Grundierungen nehme ich Citadel Color , das gibt's im Warhammer-Laden. Für alles andere nehme ich Tamiya, das ergibt ein mittelgrau.

Revell schreckt nach dem ersten Auftrag ab und man meint, jetzt hätte man sein Modell versaut. Die Farbe "schrumpft" aber wieder, da offensichtlich der Lösemittelanteil hoch ist.

Damit es nicht nochmal zu einem Mißverständnis kommt: Ich sagte nicht NAH herangehen, sondern 'NÄHER', um zu vermeiden, daß die Farbe bereits in der Luft antrocknet und am Modell genau den rauhen Effekt ergibt.

Anbei ein A7V in 1/72, mit Tamiya grundiert. Alle Nieten noch dran!

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Hans

Und hier noch ein Beispiel für eine Citadel-Grundierung. Wobei die Revell nicht wirklich schlechter wird!
Figur: 54mm Dolp Zeppelin Besatzung

Man beachte den Gürtel: Alle Details da. Die holprigen Stellen an der Brust sind Gußfehler!

Ich verwende meine Spritzpistole gerne und häufig, aber Grundieren geht mir mit der Dose einfach ratz-fatz. Ist bloss zu teuer!

H.
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Bartek

Genau das meine ich: mit der Dose geht's ratz-fatz, das ist der einzige Vorteil.
Habe heute aus der Nähe gesprüht und das Ergebins war wieder rauh :2: , bin auch kein grosser Künstler darin, das gebe ich zu, aber was soll man da grossartig können? Naja, nächste Dose wird von Tamiya sein.

Hans

Thomas, hmm, was soll ich sagen? Kreuzgangtechnik? Nie auf dem Modell die Sprührichtung ändern! Modell so halten, daß Du durch einen Lichtreflex ständig prüfen kannst, das die Farbe richtig fliesst. Welche Temperatur hat Modell, Farbe und Umgebungsluft?

Ich kann's nicht besser erklären. Es wird nicht von sich aus rauh, Du spritzt es rauh.

Was ist denn für ein Modell? Wie groß? Zuuuu groß darfs auch nicht sein, da sonst der Farbnebel einfach zu mächtig wird.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Bartek

Hans,

also kreuz und quer sprühe ich nicht aber auf dem Balkon und es war ziemlich windig, Aussentemperatur ca. 12 Grad, Farbe und Modell Zimmertemperatur, Modell eine F-16 1/48.  
ich checke erstmal die Tamiya-Dosen, habe damit mein erstes Modell gesprüht vor über einem Jahr und war nix mit rauh.

Hans

Ich habe schon den Verdacht, daß die Balkonmethode zu Deinem Problem beiträgt, Thomas. Da kann ich Dir für Tamiya-Grundierung auch keine Garantie geben.

Bei Temperaturen unter 18° sollte man nicht spritzen. Ich spritze die Grundierung oft auf dem Dachboden, jetzt aber auch nicht mehr, weil zu kalt.

Probiers im Keller, da ist es meist wärmer. Laß Dir Zeit! Weich sprühen, und das Objekt so ins Licht halten, das Du erkennst, wie die Farbe läuft, bzw. daß Du eine schöne satte glänzende Oberfläche erzielst. Es geht, man muss nur üben.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

jörg

Hallo,
mir hat mal ein Experte verraten, immer zuerst die Farben erwärmen. Lauwarmes Wasserbad. Bei Dosen natürlich obacht! Des Druckes zuliebe. Ansonsten habt Ihr einen Schnell Lack(Dose platzt).
Und das Zimmer sollte schon so Raumtemperatur und wenig Luftfeuchtigkeit haben.

Am besten ist aber immer noch die Airgun. Auch beim Grundieren. Obwohl ich eher nie grundiere.

jörg

Und noch was Thomas. nimm doch mal normales Grau oder Weiß. Geht auch zum Grundieren.

Bartek

Ah ja Jörg, hast ja eigentlich Recht :1: , aber die Dosen sind so super praktisch und bequem :P , gerade jetzt wo ich mit dem ZEP-70 erste Erfolge habe, kann ich super schnell die Spachtelstelle anmalen und überprüfen. Habe erstmal eine Tamiya-Dose bestellt, mal gucken wie es wird.

Peter Pommes

hallo
habe mir selbst mal ein modell mit revell-grundierung versaut
mein tip: gunze mr. surfacer mit mr. thinner verdünnt (1:1)
eines der produkte, die ich mir auf jeden fall mit auf eine "einsame insel" nehmen würde
generell: alles von gunze mal ausprobieren, das sind wirklich durchdachte sachen für den modellbau
mr. surfacer gibt eine sauglatte (seidenmatte) oberfläche und verbessert die haftung enorm
ich arbeite zwar nicht mit enamel farben, aber da die haftung bei denen schlechter als bei acryl zu sein scheint (wenn ich die beiträge hier so verfolge) würde ich dir sehr zu mr. surfacer raten
peter