Cockpit Hauben anfertigen

Begonnen von jörg, 18. November 2002, 22:18:23

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jörg

Hiho, finde nix über das Anfertigen von Cockpit Hauben.
Wenn es schon mal einen Artikel gab, bitte ich finde ihn nicht. Wenn nicht, wie ziehe ich diese Teile?
Danke im Voraus, ein verzweifelter Bastler................

FREDO

Recht ausführlich gezeigt auf der Site
//www.motag.de  unter Tips+Trick
MfG
06120-4  Beste Grüsse ;)

jörg

Hi, was für ein Material nehmen die denn da?

FREDO

meistens Blisterverpackungen aus PVC oder PV-Acetat.
06120-4  Beste Grüsse ;)

jörg

Aha, und das sind also Duoplaste mit transparenten Eigenschaften? Die auch anschließend die nötige stabile Konsistenz haben?

FREDO

Leider falsch, lieber Jörg. Es sind Thermoplaste, die sich unter Wärmeeinwirkung formen lassen. Durch die Nichtverwendung von Farbpigmenten und Füllstoffen ist ihre Transparenz gegeben.
MfG
06120-4  Beste Grüsse ;)

Hans

Jörg,
die Beschaffung solcher Folien war früher einfacher, heute verzichtet man gerne auf solche Verpackungsmaterialen. Gut geeignet waren ( sind?) die Klarplastikeinlagen in neuen Herrenhemdkrägen. Viele Blisterverpackungen gehen auch ganz gut. Am besten waren immer die (uralten) Airfix-Verpackungen.

Heute kaufe ich solche Folien im Modellbau-Laden, allerdings im Architekturmodellbauzubehörladen. Es müsste auch was bei Graupner etc. geben, da im R/C-Modellbau das Material gang und gäbe ist.

Zur Technik:
Die bei Motag geschilderte Methode ist die einfachste. Sie führt, wie dort richtig beschrieben, immer zu verbrannten Fingern. Zudem wird, weil man eben nur zwei Hände hat und nicht vier, ein ungleichmäßiger Zug ausgeübt, was die Erfolgsquote auf 1 gute Kanzel zu 4 schlechten Kanzeln setzt. Ich empfehle (aus Erfahrung), sich aus dünnem Sperrholz ( 2 mm, 3 mm, nicht dicker) eine Schablone zu bauen. Es ist einfach ein Loch im Holz, das in etwa die Umrisse der Kanzel hat. Kanzelmodell aufs Holz legen, mit dem Bleistift umreissen, 1 mm zugeben, Loch bohren, mit Laubsäge aussägen, fertig.
Über diese Schablone wird die Plastikfolie befestigt, am besten mit Reisszwecken.
Die ganze Schablone erhitzt man nun. Keinesfalls eine offene Flamme nehmen, das Zeug brennt wie nix. Außerdem ist die Wärmeverteilung ungleichmäßig. Die besten Erfahrungen habe ich mit einem Toaster gemacht, eineWarmluftpistole geht aber natürlich auch.

Sobald die Folie anfängt, weich zu werden, in der Schablone eine Beule zu machen, stößt man den Kanzelstempel durch. Nicht zu schnell, nicht zu langsam.

Abkühlen lassen, Folie entfernen, fertig. Setzt man die neue Kanzel wieder auf den Stempel, hat man zudem auch eine gute Schablone für das Abtrennen des überflüssigen Materials.

Zum Stempel: Am besten ist Prestolith oder ein anderer 2-Komponenten-Spachtel zum Ausfüllen. Man spart sich Hilfsschablonen die verhindern, daß bei Verwendung von flüssigen Epoxyd das Zeug aus der Kanzel fließt.

Anbei ein Schema des Schablonenverfahrens.

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

jörg

Danke, danke, danke.   :P  :P  :P  :P  :P  :P  :P  :P  
Jetzt werde ich erst mal Folie holen und dann am Wochenende.......

Bin dann mal auf das Resultat gespannt. Habe ja genug zum Üben da.

Meinte übrigends Duroplast, mehrfach warm verformbar.

Hans

Na klasse! Viel Erfolg!

Und: Es gehen so natürlich nicht nur Klarsichtteile, man kann mit dieser einfachen Methode alle möglichen Teile sich selbst ziehen! Motorhauben etc!

Grüße
Hans
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

jörg

Nabend Fredo und Hans,
danke nochmals für die Tipps.
Fredo natürlich hast Du recht, Thermoplastik, Duroplastik meine ich auch?, heißt es richtig.

So dann bis zum nächsten Tipp----------