Aircrafts in Action

Begonnen von Mr. Hudson, 24. März 2007, 14:14:58

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Mr. Hudson

Hallo Leute,

nach dem fuer mich doch etwas ueberaschenden Lob  :D  ueber meine Lockheed Hudson Mk. V moechte ich hier das eigentlich ganz einfache Vorgehen beim Fotografieren beschreiben. Man nehme etwas passendes Wetter, einen Teich, Bach, See oder dergleichen in der Naehe und etwas, dass ich "Spinne" nenne.

Wetter: Sollte nicht regnen und nicht zuviel Wind haben und zum Modell passen. Bedeckter Himmel ist zum Beispiel fuer Seeflugzeuge ganz interessant.

Teich, Bach, See: brauchen wie fuer den echten Hintergrund. Sehr schoen geht auch eine Sandgrube, zum Beispiel fuer Wuesteneinsaetze. Lasst einfach der Phantasie freien Lauf, dann klappt das schon. Wichtig: Die Hintergruende muessen so gross sein, dass keine weiteren Dinge ins Bild ragen, die den Trick verraten (Hochspannungsleitungen, Baeume, die unrealistisch nahe stehen etc.).

"Spinne": Dieses Gestell besteht aus einem kleinen Rohr von ca. 1 m Laenge (Baumarkt, eigenes Materiallager etc.) und verschiedenen Draehten, die in eine Oeffnung des Rohres gesteckt werden. Ich habe drei alte Fahrradspeichen, einen dicken Draht und zwei sehr flexible duenne Draehte. Nun wird nur noch das Modell an den am besten passenden Draehten befestigt (im Fahrwerkschacht u. a.) und los geht es.

Das Ende des Rohres wird in den Boden gesteckt oder bekommt eine schwere Flasche als Fuss (auf stabilen Halt achten). Durch die Rohrlaenge von 1 m ist ein ausreichender Abstand zum Hintergrund entstanden. Durch Auswahl der richtigen Fotoposition zum Modell wird der Hintergrund so gewaehlt, dass er hinreichend "neutral" aussieht. Die Kamera sollte in eine Telestellung gebracht werden, um eine geringe Tiefenschaerfe zu haben. Jetzt wird der Vordergrund fokussiert und scharf gestellt. Der Hintergrund sollte dann automatisch unscharf verschwimmen. Dann den Ausloeser beherzt durchdruecken - fertig!

Das Bild zeigt die Spinne unter dem Modell und einen schlecht gewaehlten Bildausschnitt. Man sieht Baeume im Wasser spiegeln und das Ufer im Hintergrund. Damit ist die Illusion eines echten Fliegers dahin - man kann sich aber ganz gut die Vorgehensweise vorstellen.



Uebrigens: Luftbilder entstehen, indem man einfach von unten gegen den Himmel fotografiert. In diesem Fall kann das Rohr auch laenger sein.

Ach ja, die Spinne muss dann natuerlich irgendwie weg! Dazu gibt es in den meisten Bildbearbeitungsprogrammen eine Funktion, die Duplizieren oder aehnlich heisst. Damit koennen benachbarte Bildbereiche auf die stoerenden Stellen "kopiert" werden. Einfach einmal ausprobieren.

Viele Gruesse
Kai

P.S.: Es scheint lustig zu sein, wenn Passanten einem verrenkt dastehenden, geistig abwesenden Modellbauer beim Fotografieren zuschauen ...

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panzerchen

Besten Dank für die Info.

Daß Du irgendeine Art von Distanzhaltern verwendest und die dann wegretouchierst hatte ich bereits vermutet.
Direkt auf Kathedralglas gestellt wirft ein Modell Schatten, so geht es nämlich nicht.

Daß Du es aber vor Wasser geknipst hast, die Idee kam mir nicht.

Im Grunde gehst Du aber ähnlich vor wie ich, aber konsequenter ( meine "Vorrichtung"  sind meistens nur meine Finger !   :D   )

Statt vor Himmel knipse ich gerne vor einer hellen Wand.

KlausH

ZitatOriginal von Mr. Hudson
...

P.S.: Es scheint lustig zu sein, wenn Passanten einem verrenkt dastehenden, geistig abwesenden Modellbauer beim Fotografieren zuschauen ...

Egal, das ist es wert! Was ist schon Image gegen ein paar exzellente Modellfotos? :D Im Ernst: Coole Idee! Wie schon gesagt, das Ergebnis ist brilliant!

Schöne Grüße
Klaus

panzerchen

Schade:
leider ist unser Antenteich zu klein und ich zu bekannt !    :14:

Mr. Hudson

#4
So sind die Fotos der Mitchell entstanden:



Dannach wird mit dem Bildbearbeitungsprogramm GIMP (Freeware im Internet !) der Hintergrund bearbeitet und sofern gewuenscht Fahrwerke wegretuschiert. Licht, Schatten und Hintergrund um das Modell herum sind also echt - daher der sehr realistische Eindruck der Fotos.

Fuer die Bewegung der Propeller gibt es bei GIMP eine Funktion Bewegungsunschaerfe, die mit etwas probieren das gezeigte Ergebnis liefert:



Viele Gruesse  :winken:

Kai


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Wolf

jetzt wird einiges klar. Geh doch nichts über Fotografie in der realen Umwelt. Ich hatte mich nämlich schon gefragt wie du den Übergang zwischen Modell und Hintergrund hinbekommen hast und wieso das Licht so stimmig ist :D
Wer Future hat, hat noch lange keine Zukunft

panzerchen

Da ist Einer dem bereitet es offensichtlich genau so höllisches Vergnügen wie mir.
Nur daß sich die Qualität seiner Modelle in einer ganz anderen Größenordnung abspielt als bei meinen.
Das kann ich ohne Neid bewundern.

Es wäre eine Schande, das Modell NICHT in der Form abzulichten !

Ich würde mir übrigens wünschen, daß mehr Modellbauer hier ihre Modelle auch mal in virtuellen "Originalaufnahmen" präsentieren würden, es ist nämlich gar nicht sooo schwer !     :8:
Wenn ich Halbgreis es schaffe, dann schafft die Jugend es ganz sicher auch !      :))

Murdock

Zitat
Ich würde mir übrigens wünschen, daß mehr Modellbauer hier ihre Modelle auch mal in virtuellen "Originalaufnahmen" präsentieren würden, es ist nämlich gar nicht sooo schwer !

Dann mal die maritime Variante. Zunachst das Originaldiorama schräg gegen den Himmel geknipst.



Der Bildausschnitt läßt den vorderen Rahmenteil und die Garagen außen vor, der trübe Fleck in der Bildmitte (Staubkorn auf dem CCD ), die Hochspannungsleitung und die hinteren Rahmenstücke wurden retuschiert. Abschließend die Farbwerte korrigiert und die Bildschärfe erhöht. Fertig !


Mr. Hudson

@Murdock: Superklasse  :P  :P  :P

Viele Gruesse  :winken:

Kai

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panzerchen

Es geht auch hervorragend mit geklautem Bildmaterial, hier von maddes !   :D
( keine Bange, er hat mir erlaubt es zu zeigen. )



Ein Bildbearbeitungsprogramm das Ebenentechnik beherrscht erleichtert diese Nacharbeiten doch ziemlich !
Ich z.B. benutze eine recht alte Version von Paint Shop Pro, nämlich psp 5.0, die war mal bei einer Computerzeitschrift als Anlage dabei.
Der unschätzbare Vorteil der Ebenentechnik ist, daß man mehrere Objekte unabhängig voneinander übereinander legen und bearbeiten kann, so wie Zeichnungen auf Transparentfolien.  Die kann man wahlweise ein-oder ausschalten, und sogar durchscheinend einstellen.
Es ist eigentlich ganz einfach !