Auxiliar, römisch. 1/24, Umbau Sovereign

Begonnen von Hans, 29. März 2009, 23:06:32

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JWintjes

#50
Zitat von: HansTrauner in 15. Mai 2009, 12:47:13
Sooo schwer ist das doch gar nicht, wenn man ordentliche Vergleichsarbeit macht und sauber analytisch vorgeht. Aber ist wohl der Unterschied, ob man was machen will oder machen muss... :D :D

Das sind noch so zwei Unterscheidungsmerkmale, auf die man immer wieder stößt...  ;) :D

Aber Du hast natürlich völlig recht - die meisten unserer Studis müssen einen einzigen Kurs belegen und sind von der Einführung in die Epigraphik wohl ein wenig angenervt, was mir in deren Situation wahrscheinlich auch so gehen würde. Gerade wenn man seine Schwerpunkte meinetwegen in die Neueste Geschichte legt, ist Epigraphik der Griechen und Römer doch sehr weit weg.

Jorit

Bernd B.

Zitat von: JWintjes in 15. Mai 2009, 12:43:05
Bei uns gibt es so einen Spruch: gute Althistoriker kann man von schlechten Althistorikern leicht unterscheiden - die einen haben von Inschriften Ahnung, die anderen nicht. Natürlich ist es immer (manchmal fast zum verzweifeln) mühselig; aber fruchtlos?

Bei mir gibt es so einen Spruch: Warum muss ich mich mit den ollen Römern abmühen, wenn mein Interesse bei 1066 erst erwacht? Ich habe nie verstanden, warum ich selbst im Nebenfach Geschichte lateinische Überstezungsübungen machen musste (sogar als ZP) und irgendwelche römischen Münzen bestiommen durfte. Letzteres ist ja noch relativ sinnvoll, da sich die Bestimmung nicht gross von der einer mittelalterlichen schottischen Münze unterscheidet, aber ersteres?

Mir war auch nie klar, warum man für das Studium der Anglistik oder Germanistik ein Latinum vorweisen muss ... nenn mich einen undankbaren Studenten.

Ich wollte aber nie Althistoriker werden, mir reichen da die Highlights ...

JWintjes

Zitat von: Bernd B. in 15. Mai 2009, 13:56:44

Bei mir gibt es so einen Spruch: Warum muss ich mich mit den ollen Römern abmühen, wenn mein Interesse bei 1066 erst erwacht? Ich habe nie verstanden, warum ich selbst im Nebenfach Geschichte lateinische Überstezungsübungen machen musste (sogar als ZP) und irgendwelche römischen Münzen bestiommen durfte. Letzteres ist ja noch relativ sinnvoll, da sich die Bestimmung nicht gross von der einer mittelalterlichen schottischen Münze unterscheidet, aber ersteres?

Gebe ich Dir - siehe meinen vorherigen Beitrag - völlig recht. Eigentlich sollten da Überblickskurse ausreichen, aber me is not to reason why, me is but to do and die...  ;) :D

Was allerdings das Latein anbelangt, das braucht's auch für die Zeit nach 1066 noch ein Weilchen - Robert de Grosseteste schreibt auf Latein  :D ...

ZitatMir war auch nie klar, warum man für das Studium der Anglistik oder Germanistik ein Latinum vorweisen muss ... nenn mich einen undankbaren Studenten.

Das hängt halt davon ab, was man genau machen will - Ältere Germanistik ohne Latein kann ziemlich witzlos sein, für neueste hingegen braucht's es natürlich gar nicht. Deswegen sage ich ja, ich verstehe die meisten unserer Studenten durchaus - nicht zuletzt, weil ich so ein altmodischer Anhänger der "akademischen Freiheit" bin (jaja, ich weiß, das ist so gar nicht pc, elite, exzellent und ich weiß nicht was): Fang an zu studieren, belege Kurse wie Du meinst, wisse irgendwann genug fürs Examen, gehe ins Examen und gut is. Aber nein, heutzutage brauchen wir tausendseitige Studienordnungen, die den Studis vorschreiben, wann sie im Semester aufs Klo zu gehen haben.

Aber ich schweife ab.

Jorit

Hans

Als Autor: Interressant! Und da fragt man sich, weshalb viele Leute Vorurteile gegenüber der akademischen Welt und insbesondere ihren Vertretern gegenüber haben... :D

Als Moderator: Jetzt is' aber gut. Zurück zur Figur!  :1:

H
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JWintjes


Bernd B.

Nu 'mal ehrlich, Mod - an der Figur gips nix zu meckern, also lass uns doch über die Akademe herziehen! :5: Aber gut ... nunc est bibendum!

JWintjes

Zitat von: Bernd B. in 15. Mai 2009, 17:40:48
Nu 'mal ehrlich, Mod - an der Figur gips nix zu meckern, also lass uns doch über die Akademe herziehen! :5:

Keiner mag mich, schnüff...  ;( ;( ;( ;( ;(

:D :D

Jorit

Hans

So, hiermit erfolgt die Fertigmeldung. Alle Bemalungsarbeiten sind abgeschlossen, die Figur ist auf einem Standbrett montiert, das Brett hat etwas Landschaft, eine Art Feldwegrand erhalten. Bemalt wurde die Figur mit Vallejo, wobei ich diesmal auch diverse Vallejo Air zum Einsatz gebracht habe. Diese ergeben recht gute Lasuren, allerdings muss man bei unverdünntem Einsatz mit einem leichten Seidenmattglanz rechnen. Das Kettenhemd wurde mit einem schwarz-blau grundiert, die Metallfarben sind von Testors-Modelmaster. Schatten dann mit Tamiya-Smoke, Lichter in Kreul Silber.

Die Farbkombination mit blau-grauer Hose, weisser Tunika mit roten Applikationen stammt von einem Fresko in Syrien (Dura Europos) Die Stickereien am Schwertgurt stammen von dänischen Funden. Diese sind zwar aus germanischen Besitz, aber der Formenschatz und der Geschmack sind eindeutig römisch. Was die Bemalung anbelangt, bitte ich wieder mal um Milde. Die wirklich feinen Abstufungen machen mir nach wie vor Probleme, insbesondere bei hellen Lasuren. Mir mangelt es da noch an Geduld, aber auch an Mut, was wirklich helle Spitzlichter anbelangt. Für mich selber stelle ich aber den einen oder anderen Fortschritt fest und das motiviert mich....  :D










Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

JWintjes

Ok, jetzt bin ich richtiggehend irritiert.

Vorneweg - die Figur sieht klasse aus, der Schild ist definitiv ein Höhepunkt!  :P

Was mich irritiert ist Folgendes: ich hatte ja an dem Helm herumgenörgelt, daß die Kalotte zu hoch ist und der Helm irgendwie nicht richtig zum Kopf zu passen scheint. Auf dem letzten Bild sieht das auch so aus, als sei da viel Luft zwischen Schädeldecke und Helm. Auf dem ersten Bild aber wirkt das ganz und gar nicht so krass - gäbe es nur das erste Bild, wäre mir wohl gar nichts aufgefallen.

Woran kann das denn liegen?  ?(

Jorit

Hans

Geht mir auch so. Der Helm hat eine definitiv zu hohe Kalotte. Das sieht man am zweiten Bild am deutlichsten. Aber aus einigen Perspektiven wirkt das manchmal nicht so schlimm, aus anderen fällt es mehr auf.

H
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KlausH

Ihr habt da echt einen anderen Blick dafür, das wäre mir sonst niemals aufgefallen. Aber egal, ich find die Figur einfach nur wunderbar. Den Bericht übrigens auch, bitte gelegentlich mehr davon!

Schöne Grüße
Klaus

AnobiumPunctatum

Von den fachlichen Nebenkriegsschauplätzen abegesehen -ich habe hier mehr über römische Uniformkunde wie im lateinunterricht gelernt- eine sehr schöne Arbeit und ein abslout lesenswerter Baubericht :P
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Bernd B.

Das sieht doch gut aus - der Kopfbereich ist für den Laien ja auch noch OK, mir wäre vielleicht "hoher Helm" in den Sinn gekommen, aber bei den vielen Varianten während des römischen Reiches hätte ich das geschluckt. Was mir besonders gefällt ist der Schild, vor allem auch die Überrschung mit der bemalten Rückseite (oft ja nur in Braun oder so dargestellt).

Wo ich meckern muss (und das hat nix mit Hans' Arbeit zu tun) ... Jeans!  :5:

Vielleicht bin ich der einzige Mensch, aber ich tu mich mit der Hosenfarbe echt schwer. Und zwar immer, wenn so ein mittleres Blaugrau (ausser bei moderneren Uniformen) zum Einsatz kommt. Da habe ich immer den optischen Eindruck, hier trägt ein etwas schusseliger Reenactor noch seine Levi's. Keine Sorge, ich bin bei Sinnen und weiss, dass die Farbe historisch vollkommen in Ordnung ist. Aber ich stolper da einfach drüber. Wäre es ein kräftiges Blau oder ein reines Grau ...

PS: Aprospos Reenactor - ein Bekannter hat 'mal so eine Mini-Kohorte wie auf den meisten Events dargestellt (also drei Legionäre, dazu aber Musiker, Signifer, Centurio und Praetorianer), Italeri-Figuren. Er wollte einfach Spass haben und nicht stundenlang recherchieren und schnitzen. Sah gut aus. Eine Verbesserung hatte er aber doch angebracht ... ein Legionär trug noch die Armbanduhr.

Hans

Danke, Leute! Das nächste Projekt wird auch wieder dokumentiert. Ich weiss bloss noch nicht so recht, was...vielleicht mal wieder Mittelalter oder doch ein Astronaut...? 40 Jahre Mondlandung...mal sehen.

Bernd: Das mit der Darstellung einer Reenactment-Gruppe ist ne tolle Idee! Links der Römer, dazwischen ein Absperrseil, daneben ein rezenter Junge, der nach oben guckt...gleich mal schauen, was ich dan Grundfigur da hätte...ich hab da ja noch nicht so tolle ältere Römerfiguren, das wär eine echt klasse Szenerie!

H
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