Sovereign of the Seas - Mantua - 1/78

Begonnen von Puchi, 27. August 2011, 14:28:41

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Puchi

Sovereign of the Seas  
 


Modell:  Sovereign of the Seas
Hersteller:  Mantua/Sergal
Maßstab:   1/78
Art. Nr. :   787 (Mantua); 800787 (Krick)
Preis ca. :  939 €









Auch bei dieser Vorstellung gilt wieder: da ich auf dem Gebiet der historischen Schiffe und Schiffsmodelle Neuling bin und mich in diese Materie erst einlesen muss, werde ich hier hauptsächlich Bilder sprechen lassen und keine Beurteilung zur korrekten Darstellung des Originals (Proportionen des Rumpfes und der Bauteile, Führung der Takelage etc.) abgeben. Soweit es mir möglich ist, werde ich die Qualität der Bauteile und des Materials kommentieren.

Beschreibung:  

Zum Original:

Im Jahre 1634 wurde der Schiffsbaumeister Phineas Pett von Charles I. von England mit dem Bau eines Schiffes der Superlative beauftragt. Nach 3 Jahren Planung und Bauzeit lief die Sovereign of the Seas vom Stapel und konnte mit – für damalige Zeiten – wahrlichen Superlativen aufwarten:

71,45 Meter Länge vom Galion bis zur Heckreling und 14,8 Meter Breite am Hauptspant und 34,4 Meter Höhe vom Kiel bis zur Spitze der Hecklaterne.

104 Geschütze Bewaffnung mit einem Breitseitengewicht von 1034 Pfund.

11 Anker, der größte mit einem Gewicht von 8 Tonnen.

In der größten Laterne fanden mühelos 10 Personen aufrecht stehend Platz.

800 Mann Besatzung

Auch die Kosten des Baues waren enorm: kostete damals ein 40-Kanonen-Linienschiff an die 6000 Pfund, verschlang die Sovereign 65586 Pfund.

Die Sovereign war das am reichsten geschmückte Schiff, das je gebaut worden ist. Die Entwürfe der zahlreichen Skulpturen stammten von Sir Anthony van Dyck, und wurden vom Bildhauermeister Gerard Christmas realisiert. Neben dem Ruder stand übrigens in goldenen Buchstaben (sinngemäß übersetzt): ,,Der dem Meer gebietet, den Flüssen, Winden und Schiffen, das, großer Karl, bist du" – ein Grund mehr für mich persönlich das Modell zu bauen. :6:

In ihrem ersten Einsatz im Jahre 1652 soll das Schiff mit einer einzigen Breitseite ein holländisches Kriegsschiff versenkt haben. In dieser Schlacht offenbarte sich aber auch ihr Handikap: der große Tiefgang. Sie entging nach Grundberührung nur knapp der Zerstörung. Der Tiefgang bewirkte auch, dass die unterste Batterie nur bei glatter See eingesetzt werden konnte. Ihre Takelage wurde daher 1651 verringert, ebenso die Aufbauten vorne und achtern.

Die Sovereign erhielt nach zahlreichen Gefechten mit den Holländern von diesen den Namen ,,Goldener Teufel", aber sie kämpfte zwischen 1690 und 1692 auch gegen die Franzosen.

Nach fast 60 Jahren sollte das Schiff abgewrackt werden, aber es kam anders: im Jahre 1696 lag die Sovereign im Hafen von Chatham, als vergessen wurde, eine brennende Kerze auszulöschen. Die Kerze fiel um und die Sovereign brannte bis zur Wasserlinie ab.

Quelle: ,,Schicksale berühmter Segelschiffe" / Wolfram zu Mondfeld

Zum Bausatz:

Vorab sei noch angemerkt: ich habe den hier vorgestellten Baukasten ca. Ende 1980/Anfang 1990 erworben. Es wäre daher möglich, dass sich seither an der Ausstattung bzw. Qualität des Bausatzes etwas geändert hat.

Der Bausatz enthält neben dem zum Bau erforderlichen Holzmaterial eine große Menge an Beschlagteilen zur Darstellung der Zierelemente, Geschütze etc., eine Bauanleitung, in unterschiedlichen Sprachen – darunter auch Deutsch - 9 große Baupläne, Takelgarn und Blöcke und ein großes Poster des fertigen Modelles.

Die Beschlagteile sowie Holzkleinteile sind sortiert in Kunststoffbehältnissen verpackt. Das restliche Holzmaterial liegt lose im Karton.

Die Bauanleitung geht nur in Worten auf die einzelnen Plantafeln ein, lediglich ein Nachtrag zur genaueren Beschreibung des Beplankungsvorganges enthält ein paar Zeichnungen dazu. Eine Aufstellung des Baumaterials mit z.B. Leistenmaßen ist leider nicht vorhanden. In den Plantafeln finden sich auch 1:1-Zeichnungen, an denen die Maße der Bauteile abgenommen werden können, jedoch ist nicht angegeben welche Holzart hier zu verwenden ist. Die Anmerkungen auf den Bauplänen sind ausschließlich in italienisch verfasst.

Der Rumpf des Modelles wird in 2 Schichten beplankt.

Das fertige Modell wird 110cm lang, 86,5cm hoch und 43,5cm breit.

Der Bausatzinhalt im Bild:

Der Kiel sowie die Decks und die Bauteile für die Galerie sind bereits mittels Laser vorausgeschnitten:




Ebenso die Spanten und die Teile für die Marsen:





Auch der Ständer besteht aus vorgeschnittenen Sperrholzteilen:


Die sichtbaren Kanten der Sperrholzbauteile müssen in Eigenregie verkleidet werden, sofern die Teile nicht lackiert werden.

Fenster und Türen liegen als Ätzteile bei:


Ein paar Fotos von den Holzkleinteilen.
Blöcke...


...und Grätings:


Anker und Lafetten:



Flaggen und Takelgarn:


Das Takelgarn ist leider auf flachen Wickelkernen aufgewickelt, was zu Knicken im Garn führen kann.

Einige Leisten sowie Rund- und Vierkanthölzer:


Die Geschütze:





Der Bausatz enthält eine Flut an Beschlagteilen zur Verzierung des Rumpfes. Hier ein kleiner Überblick:













Und nun einige Zierteile aus der Nähe betrachtet:




Die Detaillierung hält sich bei einigen Teilen in Grenzen. Hier hätte man für meinen Geschmack – anbetrachts der Größe der Teile (und des Preises!) – etwas mehr Mühe investieren können. Auf jeden Fall ist einiges an Gußgrat zu entfernen.

Es sind auch noch ein paar Metallleisten beigelegt, mit denen die Einfassungen der Zierelemente dargestellt werden.


Zum Schluss noch ein paar Baupläne.
Der Plan einzelner Baugruppen und deren Position auf dem Rumpf...


...und Takelpläne:



Hier noch einige Fotos vom fertigen Modell.

Fazit:  

Die Sovereign of the Seas als Modell in der Vitrine stehen zu haben, macht schon was her. Dieser Bausatz bietet die Möglichkeit dieses imposante und wunderschöne Schiff als Modell nachzubauen. Allerdings hätte ich mir gerade bei den dominierenden Zierelementen eine feinere und schärfere Ausarbeitung der Details gewünscht. Hier ist der erfahrene Modellbauer gefordert noch etwas nachzuarbeiten, was bei der Fülle an Beschlagteilen allerdings eine zeitraubende Angelegenheit wird. Wer jedoch dazu bereit ist, wird mit einem wahren Hingucker belohnt werden.

+ schöne Vorbildwahl
+ Bauanleitung in verständlichem Deutsch
+ eine wahre Flut an Teilen zur Darstellung der Zierelemente und Reliefs
+ 1:1 Darstellung in den Bauplänen zur direkten Massabnahme

- die Ausarbeitung einiger Zierelemente könnte besser sein, Nacharbeit notwendig
- keine Materialübersicht mit Bezug auf die einzelnen Baugruppen/Bauteile in der Anleitung
- Teile für Galleriefenster und -türen aus Ätzteilen, Öffnungen nicht durchgeätzt
- Flaggendarstellung tw. nicht korrekt
- für viele sicher auch der Preis


Liebe Grüße,

Karl

standart2k

Danke für die Vorstellung. Wusste gar nicht, das damals Anfang 90er schon mit Laser geschnitten wurde. Bei meiner Snake wurde nämlich gefräst. Schade auch, das manche Beschlagteile etwas unterdetailiert sind, aber die gute hat ja auch schon mehr als 20Jahre auf dem Buckel :D

Mal schauen, ob ich mir die dann auch irgendwann mal zulege (falls es sie dann noch gibt). z.Z. sind erstmal die Victory, Mercury und die Alert von Shipyard ( alle aus Karton) bei mir im Zulauf.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

Bradhower

Danke für die Vorstellung, Puchi!  :)

Aber ich glaube bei dem Preis, kann man zumindestens einwandfrei gegossene Kanonen erwarten, oder? Auf den Fotos sehen die ja grausam aus...  :]

Gruß Marcel

AnobiumPunctatum

Danke für die Vorstellung. :P
Die Holzteile sehen gut aus. Die Gussteile gefallen mir persönlich  weniger.

Von der Souvereign of the Seas träume ich auch noch. Aber da ich nicht schnitzen kann, wird das Modell ein Traum bleiben.
:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

Puchi

Zitat von: standart2k in 27. August 2011, 14:48:29
Wusste gar nicht, das damals Anfang 90er schon mit Laser geschnitten wurde.
Der Bausatz war möglicherweise einer der Pioniere. Ich hab' bis vor kurzem noch die Rechnung samt Kaufdatum gehabt, ist aber bei der Übersiedlung meiner "Ausmusterungswut" zum Opfer gefallen. Aber Anfang 90er müsste in etwa stimmen.

Zitat von: Bradhower in 27. August 2011, 17:50:25
Aber ich glaube bei dem Preis, kann man zumindestens einwandfrei gegossene Kanonen erwarten, oder? Auf den Fotos sehen die ja grausam aus...  :]
Du sagst es! Ich bin den Teilen da zwar mit dem Makro zuleibe gerückt, aber etwas mehr Sorgfalt wäre schon möglich gewesen. Und das nicht nur bei den Kanonen.

Zitat von: AnobiumPunctatum in 27. August 2011, 23:07:12
Aber da ich nicht schnitzen kann, wird das Modell ein Traum bleiben.
Genau das war der Grund, warum ich mir damals trotz der Mängel den Bausatz zugelegt habe. Wenn ich das alles in Eigenbau erstellen würde, würde es noch fürchterlicher aussehen. Ich betrachte die Teile mal als Ausgangsbasis und werde versuchen, sie noch aufzupeppen. Jedenfalls werde ich mir vorher einen gutgefüllten Vorrat an Fräsern schaffen. :D

Liebe Grüße,

Karl

Puchi

@all: wie ich gerade sehe, funktionieren die Adressen zu einigen Bildern nicht mehr, da irgendwie in den IMG-Tag's ungültiger Code reingerutscht ist.

Meine Frage an euch: als ihr euch den Beitrag gestern angesehen habt, konntet ihr da noch alle Bilder sehen? Eure Antwort ist mir wichtig, da ich das Problem schon vor geraumer Zeit gemeldet habe und - wenn's gestern bei euch noch funktioniert hat - ich quasi "Zeugen" für das Problem hätte.

Danke euch schon mal im Voraus!

Liebe Grüße,

Karl

AnobiumPunctatum

:winken:  Christian

in der Werft: HMS Triton 1773, Maßstab 1/48

"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen."

standart2k

Also ich kann auch alle Bilder sehen.

Das mit den Kanonen ist natürlich so ne Sache. Bei meiner Snake, die ja doch relativ jungen Datums ist sind die Kanonen ebenfalls gegossen und haben nicht nur Grat, sondern sind teilweise auch in Längsrichtung verzogen. Occre scheint dagegen gedreht Kanonen zu verwenden.
Im Bau:
-Vieles
-und noch mehr

HansBS

Die Bilder sind doch mühelos zu sehen, aber mir ist da ein Fehler aufgefallen, der aber recht leicht zu beheben sein dürfte:

Anfangs ist ja die Geschichte des Schiffes schön detailliert dargelegt worden. Wenn des Schiff gegen Ende des 17. Jahrhunderts abgebrannt ist (bedeutete bei den alten Holzschiffen ja immer Exitus  ;( ), ist zumindest der Union Jack, den man im Beutel mit den Flaggen so schön sehen kann, leider ein kleiner Anachronismus.

Der Union Jack entstand zwar bereits 1606 im Zuge der Zusammenlegung Englands und Schottlands zu Großbritannien (politisch wurde dies aber erst 100 Jahre später offiziell) aus den bisherigen Nationalflaggen der beiden Länder. Aber: Er hatte noch nicht die roten Streifen in den Diagonalen.
Eine schöne Erklärung zu diesem Thema gibt es hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Union_Jack

In der gezeigten Form (ab 1801) passt die Flagge wunderbar auf eine Victory, Queen Elizabeth, King George V oder was auch immer.
Ob es damals - parallel zum heutigen "White Ensign" - schon eine Navy-Version der Flagge gab, vermag ich leider nicht zu sagen.

Alex

Die Ätzteile sind ja aber nicht durchgeätzt, sondern nur oberflächlich geätzt, sehe ich das  richtig? Bei der Thermopylae war auch so ein Teil dabei, einmal und nie wieder... :(

Alex
Hier ist mein Portfolio, und hier meine weiteren Berichte (<-- Upgedated am 20.9.2015)
Finisher des Phantom-, Viermot-, Matchbox- und Artillerie-Groupbuilds, sowie des Bierdeckels-, Panzer-, Oldtimer- und OOB-Contests!

Bradhower

ZitatDie Ätzteile sind ja aber nicht durchgeätzt, sondern nur oberflächlich geätzt, sehe ich das  richtig?

da hast du recht, ähnliche Ätzteile kenne ich vom Bounty-Bausatz - das ist einfach nur mies und bei dem Preis eigentlich ein No-go - glücklicherweise sieht man aber relativ wenig Modelle, wo der Erbauer diese Ätzteile dann auch verwendet hat.

Puchi

Zitat von: HansBS in 08. September 2011, 12:58:09
Wenn des Schiff gegen Ende des 17. Jahrhunderts abgebrannt ist (bedeutete bei den alten Holzschiffen ja immer Exitus  ;( ), ist zumindest der Union Jack, den man im Beutel mit den Flaggen so schön sehen kann, leider ein kleiner Anachronismus.
Lt. einigen Quellen (z.B. hier ) wurde die Sovereign, die nur bis zur Wasserlinie abbrannte, zwar wieder aufgebaut und war danach noch bis 1768 im Dienst, das geht sich aber mit dem Union Jack in der im Bausatz vorliegenden Bedruckung trotzdem nicht aus. Allerdings habe ich sowieso nicht vor die Bausatz-Flaggen zu verwenden, da mir die Stoffstruktur doch etwas zu grob erscheint. Trotzdem danke für den Hinweis!

Zitat von: Alex in 08. September 2011, 13:32:17
Die Ätzteile sind ja aber nicht durchgeätzt, sondern nur oberflächlich geätzt, sehe ich das  richtig?
Leider ja! Lt. Bauanleitung sollten die Flächen der Fensterscheiben türkis bemalt werden, der Rest braun...  :rolleyes: Dazu kommt, dass man die einzelnen Teile aus dem Messingblech aussägen muss. Auch wenn die Sicht darauf durch die Gallerieverblendung etwas eingeschränkt wird, ist hier auf jedenfall Eigenbau angesagt.

Zitat von: Bradhower in 08. September 2011, 19:23:56
das ist einfach nur mies und bei dem Preis eigentlich ein No-go
Ich nehm' das mal gleich als Minuspunkt in die Vorstellung auf.

Danke für euer Feedback!

Liebe Grüße,

Karl

Quantin

Hallo Karl!

Noch steckst du ja in der baulichen Frühphase, weswegen ich rechtzeitig zu bedenken geben möchte, daß die Hintergründe des Figurenschmucks neuesten Erkenntnissen zufolge nicht blau waren, sondern schwarz.
Ich kann das gerne näher erläutern, falls es dich interessiert.


Grüße
Eddie :-)

Puchi

Natürlich! Fundierte Informationen kann man nie zu viele haben!  :1:

Liebe Grüße,

Karl

Quantin

Hallo Karl!

Die Sovereign wird zur Zeit für die Schiffahrstabteilung des Deutschen Technikmuseums in Berlin als Modell rekonstruiert. Dafür wurden u.a. Kontakte zum National Maritime Museum in Greenwich aufgenommen und die dortigen Experten vertreten inzwischen die Meinung, daß das von späteren englischen Modellen bekannte typische Schwarz und nicht, wie so oft vermutet und von Bausatzherstellern propagiert, Blau die Grundfarbe gewesen sei.
Mehr weiß ich erst mal nicht, ich gehe aber davon aus, daß das bekannte Bostoner Gemälde (bei Hendrik Busman) dieses Schiffes neu interpretiert wurde und die verschiedentlichen graubläulichen Verfärbungen der an sich sehr dunklen Bemalung nun als farbliche Spiegelungen des blauen Himmels gedeutet werden. Man kennt solche malerischen Tricks ja von vielen Beispielen her, insofern hört sich das für mich auch ganz überzeugend an. Auch die bekannte Heckdarstellung im Peter Pett Portrait weist eigentlich keine Blautöne auf, aber auch kein tiefes Schwarz, sondern ein diffuses Dunkel, wie es eben optimal mit den goldverzierten Skulpturen harmoniert.

Nachdem inzwischen alle Wasas umgestrichen werden mussten ist nun zur Abwechslung eben mal die Sovereign of the Seas dran. Einigermaßen sicher können sich dagegen die stolzen Soleil Royal-Besitzer fühlen. Das vor einigen Jahren aufgekommene Gerücht, wonach es vor 1700 keine annehmbaren und bezahlbaren Blautöne gegeben hätte wurde längst widerlegt. Selbst die Wasa weist einige Blauspuren auf :-)

Gruß Eddie

Puchi

Dank dir mal, Eddie!

Da bis zum Bau meiner Sovereign noch einiges an Zeit vergehen wird, werde ich da einiges an Grundrecherche zu erledigen haben. Wer weiß, welche neuen Erkenntnisse bis dahin noch auftauchen.

Liebe Grüße,

Karl

AVBiker

Hallo Karl
Zur Qualität der Mantua Messinggußteile möchte ich dir mitteilen, daß, obwohl ich einen topaktuellen Bausatz der San Felipe von Mantua in Arbeit habe, der Messinguß einfach schlecht ist :5:. Ebenso die geätzten Teile haben den gleichen Standart wie bei dir.
Alle Holzteile sind NUR aus Sperrholz gelasert, was bei den sichtbaren Teilen ein für mich nicht akzeptables Bild machen würde.
Inzwischen hab ich die halben Holzteile des teuren 700€ Bausatzes übrig. Trotzdem wird es ein sehr schönes Modell, aber das
Preis-Qualität Verhältnis stimmt nicht. :12:
Eigentlich hatte ich die Souvereign of the Seas schon als nächstes Projekt fix im Kopf, aber so .....????

Gruß Hubert

Puchi

Hallo Hubert!

Genau das ist der Grund, warum ich den Bau des Modells auf die lange Bank schiebe. Da stecke ich die Zeit lieber in qualitativ bessere Bausätze, aus denen sich auch sehr schöne Modelle bauen lassen.

Aber man soll ja niemals "nie" sagen, und vielleicht habe ich auch mal eine entsprechende masochistische Phase...  :6:

Liebe Grüße,

Karl

McCool

Zitat von: Quantin in 02. Oktober 2011, 12:42:16
Nachdem inzwischen alle Wasas umgestrichen werden mussten ist nun zur Abwechslung eben mal die Sovereign of the Seas dran. Einigermaßen sicher können sich dagegen die stolzen Soleil Royal-Besitzer fühlen. Das vor einigen Jahren aufgekommene Gerücht, wonach es vor 1700 keine annehmbaren und bezahlbaren Blautöne gegeben hätte wurde längst widerlegt. Selbst die Wasa weist einige Blauspuren auf :-)
Die "Erkenntnis", daß für die Verzeunung des "Sovereign" schwarz angestrichen war, kann für niemanden neu sein, der sich z.B. die Gemälde von Prince Royal, Sovereign of the Seas oder all der anderen 1st rates des 17. Jahrhunderts angesehen hat. Die "Erkenntnis" war sogar  schon in den 1980ern bei Revell vorhanden.
ZitatDas vor einigen Jahren aufgekommene Gerücht, wonach es vor 1700 keine annehmbaren und bezahlbaren Blautöne gegeben hätte wurde längst widerlegt. Selbst die Wasa weist einige Blauspuren auf :-)
"Bezahlbar"? Warum dann also nur "Blauspuren" an der Vasa? In einer farbigen Rekonstruktion des Hecks der Vasa (s. Busmann) ist der dort erkennbare Gebrauch von Blau extrem beschränkt, und zwar auf zwei Wappen und einen schmalen Fries. Großflächige blaue Anstriche gibt es dort nicht.

Quantin

Hi McCool!

Stimmt wohl! Ich hatte mich aber seit Jahren nicht mehr mit dem Schiff beschäftigt und wurde neulich erst mit dieser Tatsache konfrontiert. Nachdem ich dann die üblichen, meist in Blau gehaltenen Sovereignabbildungen gegoogelt hatte, fühlte ich mich bemüßigt, das mal anzusprechen.
Dieser hier besprochene Bausatz scheint jedenfalls vor 1980 auf den Markt gelangt zu sein :-)

Quantin

Ach, das zweite Zitat habe ich ganz übersehen...

Ich sprach ja auch von Farbspuren, nicht von großflächigen Bemalungen.
Ich habe die Wasa erst vorige Woche besichtigt und mir die analysierten Pigmente einmal angesehen. Darunter befinden sich u.a. Azurit, Smalte (ein herrlicher Blauton!) und Indigo. Natürlich kein Ultramarinblau, denn das wäre wirklich zu teuer gewesen :-)
Dummerweise lassen sich aus Farbspuren keine kompletten Farbfassungen rekonstruieren, zumal einige Spurenelemente auf ganz verschiedene Pigmente zutreffen können und etwaige Lasur- und Schattierungstechniken schon gar nicht mehr ablesbar sind. An partiellen Vergoldungen scheint aber doch einiges nachgewiesen zu sein, weshalb das Argument, nur kostengünstige Pigmente könnten zur Anwendung gekommen sein, meiner Meinung nach nicht zieht.

Grüße Eddie

Quantin