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Samurai, 15. Jhd., White Models, 90mm

Begonnen von tigrazor2012, 29. April 2012, 20:53:01

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tigrazor2012

Glück auf!

Ich hatte es ja bereits mehrfach "angedroht", dass ich zur Zeit White Models Samurai auf meiner Werkbank liegen habe. Mittlerweile ist er auch recht vorzeigbar, wenn auch noch laaaaaaange nicht fertig. Was ist also bisher so passiert?!

Es war einmal ein Sonderverkauf bei Moduni, der mich auf diese Figur stiess - normalerweise kostet die Weissmetallfigur um die 60 Euro, hier war sie zum "Mussichsoforthaben"-Preis von 11 Euro im Sortiment.

Kurz was zur Qualität: Sämtliche Teile sind in Weissmetall gefertigt und haben eine überaus gute Qualität, von daher ist der doch ziemlich happige Normalpreis gerechtfertigt. Einziger Wermutstropfen und derzeitige Baustelle: Die Pfeile. Draht ist ja ganz nett, aber ich habe noch nie s-förmige Pfeile gesehen. Also... selber machen. Dazu später mehr.

Sehr weiter geholfen bei der Bamalung hat mir das hier:

http://www.missing-lynx.com/articles/figures/rfsam/rfsam.htm

Die Bau"anleitung" der Figur ist doch sehr spartanisch gehalten, vieles, wie den Grundaufbau, kann man sich denken, aber gerade Kleinteile wie (Hanf)Bommeln, Köcher [ebira/utsubo] usw. bedürfen schon etwas an genauerer Recherche, damit sie korrekt positioniert werden. Einen absoluten Glücksgriff stellte daher das Buch "Samurai" von Mitsuo Kure/Ghislaine Kruit" dar, welches ich für 4 Euro in Fuldatal gekauft habe. Nicht nur wird hier die komplette Geschichte der Samurai erzählt, sondern in Farbbildern der komplette historische Werdegang der Samurairüstungen erklärt und abgebildet:

http://www.amazon.de/Samurai-Mitsuo-Kure/dp/3893659110/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1335724871&sr=8-1

Jetzt zur Bemalung selbst:

Nach dem obligatorischen Verschleifen der Gussgrate (gabs da welche?!) konnten die ersten Hauttöne von Vallejo aufgetragen werden,heller werdende Schichten etc. wurden aufgebracht, die Hautpartien sind aber noch lange nicht fertig - WIP!

Größte Sorgfalt erfordert bei Samuraifiguren der nodowa (Halsschutz), der hachi bzw. der kabuto (Helm). Im Original wurden nämlich meist (aber nicht immer) mehrere Metallplatten aneinander genäht, erst später wurden diese innen mit Leder verkleidet (was zusätzlich noch einen Kälteschutz bedeutete). Und eben diese Nähte sind es, was das Bemalen so herrlich kompliziert macht. Auch hier wieder Acrylfarben, mit Ausnahme der Helmspitze - für metallische Teile sind bei mir Testors-Metalizerfarben erste Wahl!

Nun zu den Pfeilen - wie bereits gesagt, sind die originalen Bauteile nicht so dolle. Mit dem Draht hätte ich mich notfalls noch anfreunden können, aber die Federn... Neeeeee! Also habe ich Krick-Profile auf 55mm abgelängt und die dreifache Anzahl an flachem rechteckigen Plastikprofil auf ca. 10 mm dazu (Federn).

Das solls erst mal gewesen sein, wenn es etwas Neues gibt, erfahrt Ihr es natürlich. Kritik/Verbesserungsvorschläge könnt Ihr natürlich auch anbringen.

PS: Das Originalbild stamt aus oben genanntem Buch, S. 20 ;)
PPS: Gott sei Dank hab ich doch nicht den Mini-Art-Samurai genommen  8)


Danke fürs Vorbei schauen!


Lucas.

starship24

11 € statt 60 € sind natürlich schon ein Wort! Die Weissmetall-Figur ist hervorragend und die Vorbildlackierung sieht natürlich spitze aus. Auch das bisher Gezeigte. Ich bin auf das Ergebnis gespannt!


:winken:

tigrazor2012

Die Qualität ist so ziemlich das Beste, was ich in Weissmetall bisher so gesehen habe! Wenn überhaupt Gussgrate da waren, dann musste man sie schon suchen.

Der Hoff

Ja der Mini Art Samurai kommt da nicht ganz ran, ist aber hilfreich wenn du wissen willst ob dein Hammer noch funktioniert :D .

Bin schon gespannt wies hier jetzt weitergeht

tigrazor2012

#4
Da meine rechte Hand derzeit etwas lädiert ist und es mit dem Bemalen von Feinstdetails etwas hapert, überlege ich ernsthaft, ob ich mir Decals für die Blumenornamente und das Wappen im Hata (Banner, nicht im Bausatz enthalten) drucken lasse. Vielleicht findet sich hier ja jemand, der das übernehmen könnte?! Auf die Weichmacherorgie freu ich mich jetzt schon...

Frage numero zwo:

Mein Ethylacetat ist alle, Sekundenkleber würde hier wahrscheinlich zu dick auftragen. Gibts da eine Alternative, damit ich die Teile für die Federn so stabil wie möglich aber so gutaussehend wie nötig mit dem Rundprofil verbinden kann?


Ergebnis des heutigen Abends: nicht allzu viele Pfeile (nur einer), aber das Ergebnis sieht gleich um Längen besser aus als der Bausatzvorschlag...



Die Spitze entstand aus Weissleim, den ich etwas "anziehen" lassen habe. Diese Pfeilspitze ist typisch für das yabusame (traditionelles Bogenschiessen zu Pferd). Diese Pfeile wurden durchaus auch von Fussoldaten verschossen, ich zitiere mal aus dem Buch [S. 25]:

[...] in seinem Gürtleband stecken vier Pfeile [kaburaya]. Der große knollenförmige Kopf ist hohl, so dass im Flug ein Pfeifton entsteht. Dieser Pfeil wird im Allgemeinen zu Beginn einer Schlacht als Startsignal abgeschossen. [...]

:winken:

Der Hoff

Wie wärs eigentlich mit echten Federn? Realistischer würds ja kaum gehn und die kann man nach dem Aufkleben in die richtige Form schneiden.

tigrazor2012

Der Gedanke kam mir durchaus auch schon in den Sinn. Hühnerfedern schliesse ich mal aus, die wären viel zu dick. Wie gut, dass eine Freundin von mit (kein Scherz!) PFAUEN hat, letzten Herbst habe ich mir mal zu Dekozwecken drei Federn gemopst, denn im Herbst kommen die in die Mauser. Das Problem hier sind zwei Sachen:

Natürlich sehen die superduper aus, wenn sie so türkis-grün-blau schimmern, ABER jede dieser "Querfedern" (ich nenn sie jetzt mal so, bin kein Ornithologe ;) ) besitzt natürlich auch noch eine Mittelnaht, die ich ja entfernen müsste, dann noch umlackieren etc, das ist mir dann doch viel zu viel Mehraufwand. Daher die "einfache" Methode wie hier gezeigt.

Nur für Dich mal ein Foto der besagten Feder:



:winken:

Hans

Als langjähriger 1:1-Pfeilbauer weiss ich, dass du da Kolibri-Federn bräuchtest und das ein elendes Gefummel wird.

Zum Kleber: Ich steh aufm Schlauch. Nimm halt normalen Plastikflüssigkleber, gibts an fast jedem Revell-Verkaufstand. Besonders gut ist auch der Faller Expert oder der Kibri-Flüssigkleber, sowas gibts auch im Eisenbahnmodellbauladen. Zudem geht alles was Ethylacecat enthält, zB die billigen Nagellackentferner. Zudem Lösin Universalverdünnung (aber es muss Lösin sein! Für andere keine Haftung!). Und Aceton, wenn man etwas mehr nimmt. Und natürlich Superkleber, denn es doch richtig schön dünnflüssig gibt, muss man halt auf die Messerklinge nehmen und nur leicht an die Verbindungsstelle halten. Die Physik sorgt dann für eine saubere Klebung, wenn man nicht rumzittert

H
Ceterum censeo: Die Lackierung ist wichtiger

Der Hoff

Ich dachte da eher an sowas http://www.amazon.de/Deko-Woerner-Federn-8cm-ca-150Stk-wei%C3%9F/dp/B001P0QSK0/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1335730810&sr=8-1 die Müsstest du nur halbieren und du könntest 150 Pfeile bestücken  :6:
Diese wären feiner und es gibt sie in diversen Farbtönen

tigrazor2012

#9
@Hans:

Habs mal mit normalem dünnflüssigen Sekundenkleber probiert - geht doch besser, als ich dachte! Nagellackentferner...  :5: Wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen.

Memo an mich: Morgen unbedingt zum "Rossmann"

;)

Immerhin: der erste Pfeil ist fertig. Holz wurde mit Vallejo Mud Brown bemalt, und die Spitze mit Vallejo Light Red - einer Farbe, die schon seit Ewigkeiten vor sich hin schlummert und seeeehr selten zum Einsatz kam. Bis jetzt. Denn die Farbe Orongerot ist ziemlich weit verbreitet gewesen, sowohl im Baustil als auch bei den Rüstungen: Quasten, Helmteile, Rüstungszierat, Anhänsel und Pfeilspitzen (?!). Ob das bei den Pfeilspitzen historisch verbürgt ist... Keine Ahnung - man möge mir hier diese künstlerische Freiheit verzeihen

Zur Bemalung der Federn muss ich folgendes sagen - ich habe mich, ganz Jedi-mäßig, von meinem Gefühl leiten lassen. Einer Grundschicht Space Wolves Grey (helles Blaugrau) folgte ein gaaanz vorsichtiges Washing mit Badab Black, welches ich punktweise in "Federrichtung", nämlich aussen gezogen habe - während die Farbe noch halb feucht ist, gibt das wunderbare Effekte. Zum Schluss noch mit verdünnter weisser Farbe (Foundation White) Highlights setzen und fertsch!

Und diesen Spass noch ELF MAL!!! Naja, ich habs ja so gewollt ;)








tigrazor2012

Ich habe die Anzahl der Pfeile mal auf insgesamt neun reduziert, so groß waren die Köcher nun auch wieder nicht. Zur Not kann ich noch welche nachschieben. Die bisherige Ausbeute sieht dann so aus:


tigrazor2012

Dem Gesicht ging es heute auch noch an den... ääääääh Kragen sozusagen. Die hässliche Stelle an der Strin wird man nicht mehr sehen, wenn die Figur fertig ist - dort ist ein Teil des Helms abgefallen - den hab ich noch hier und der wird wieder verklebt, dann fällts auch nicht mehr auf. Bei der Bemalung habe ich ausnahmsweise auf Öl verzichtet und, mit Ausnahme der Tuschen (Gryphone Sepia, Ogryn Flesh) nur Acryl verwendet.

:winken:

Lucas.

tigrazor2012

#12
Heute kam die Uniform dran und einige Hautpartien erhielten eine Auffrischungskur. Hier mal eine kleine Zusammenstellung der Bemalungsweise


AGEMAKI (dekorative Schnüre)
GW Kommando Khaki und Khaki/Weiss.

FUKUGAESHI (umgeschlagene Helmklappen)
die habe ich noch mal überarbeitet, ich war mit der anfänglichen Version (siehe oben) dann doch nicht so zufrieden. Also habe ich die Flächen weiss grundiert und mit diversen Hellblau-Mischungen eine Art Klöppel-Muster imitiert. Einfacher zu bemalen, sieht auch gleich viel besser aus (finde ich) und ist auch historisch belegt. Sehr schön ^^

KOTE (Armschiene)
...die ist dann schon komplizierter. Erstmal XF-1 über alles. Daraufhin folgte eine Schict Pariser Blau von Marabu, ein sehr dunkles Blau, anschliessend selbiges, aber mit etwas Zartblau aufgehellt. Die Ornamente wurden "frei Nase" bemalt, und zwar mit Zartblau und Weiss - ein 5/0er-Pinsel hilft hier Wunder - die Kosistenz ist aber seeehr wichtig. Denn so schön matt die Marabu-Farbe auch ist, sie trägt ziemlich auf, wenn sie zu dick ist.

Ein kleiner Schulterpanzer bekam goldene Farbe, die Elemente zwischen den Lederbeschlägen wurden Zartblau bemalt und schwarz getuscht (GW Badab Black)

Die Lederelemente sind vorerst schwarz/weiss, das dient als Grundierung für Hellgrün und Gold, welches folgen soll. Oder lass ich das gleich so? Was meint Ihr dazu?

KOZANE (kleine Schuppen, hier am Hals)
Gelbgrün von Marabu oben, unten Gelbgrün/Tannengrün ca. 3/2. Die Schnüre wurden weiss hervorgehoben (Foundation White).

NODOWA (Halsschutz)
Testors Magnesium und darauf Highlights mit Aluminium Plate, anschliessendes Washing mit GW Ogryn Flesh

WAIDATE (rechter Rippenschutz):
...schlicht Schwarz (XF-1) und die Bördelung Vallejo Gold


Ach so... Die Pfeile sind bis auf die Federn auch fertig.  :D


Ich hoffe es gefällt so weit. :)


:winken:

Lucas.

tigrazor2012

Viel fehlt nicht mehr... Die "Bermudas" wurden blau bemalt und mit Ornamenten verziert und der Armschutz fertig gestellt. Klingt recht einfach, aber vor allem die Ornamente auf den "Bermudas" haben mich etliche Nerven gekostet. Der neue Gipsverband hats nicht grade leichter gemacht ;) Wenigstens ist die Zielgerade nicht mehr weit!

;)

:winken:


Lucas.

Vorderansicht...



der "schöne Rücken"



...und die obligatorischen Detailfotos:






Bernd B.

Ich glaube, Du verwechselst da Begriffe bzw. Teile - Agemaki sind reine Zierschnüre ohne praktische Funktion, die meistens rot gehalten waren. Sie wurden auf der Rüstung befestigt, was bei abgelegtem Kürass natürlich wegfällt. Was Du hier hellbraun bemalt hast, sind die ganz normalen Verschnürungen der Rüstungsteile.

Am Helm allerdings ist tatsächlich ein Agemaki modelliert.

starship24

Insgesamt gesehen siehts bis jetzt mal gut aus!

:winken:

tigrazor2012

Bernd, Du hast Recht. Agemaki sind laut dem Appendix in Kures Buch "dekorativ gebundene Schleifen der Rüstungsschnüre, die die Schulterplatten halten". Da habe ich wohl die Schulterplatten überlesen - von Farbe steht da allerdings nix da. Du meinst das auf der Rückseite? Falls ja, sollte ich das wohl noch rot bemalen ;)



Bernd B.

Jepp, die Schnur hinten am Helm - die Farbangabe Rot (oder auch Purpur) stammt aus dem Tanki Yoriaku.

tigrazor2012

Danke :) Steht da zufällig auch drin, was es mit dem dekorativen Orange auf sich hat? Die Farbe kommt durch die Jahrhunderte weg immer wieder bei verschienenen Teilen der Rüstung/Bewaffnung.

Der Hoff

Mit dem Orange denk ich mir, dass das wahrscheinlich mit dem Buddhismus zu tun hat. Orange steht im Buddhismus ja für die höchste Stufe der Erleuchtung, und vielleicht hat es ja damit zu tun?! Kann aber auch daher rühren, dass diese Farbe in China für Macht und Glück steht und die Japaner waren ja sehr von den Chinesen stark beeinflußt, nicht nur in diesen Dingen.
Sind halt jetzt so auf anhieb meine Vermutungen. Kann mich auch total irren und die Fanden die Farbe einfach toll  ;)

tigrazor2012

Hmmmmm. Der Ansatz mag sicher nicht verkehrt sein. Es gab bekanntlich neben dem Buddhismus im Japan noch zwei andere Hauptreligionen, Taoismus und vor allem Shintoismus. Später kam noch das Christentum (Portugiesen) hinzu. Möglicherweise war es auch so was wie die Farbe Gelb bei den deutschen/europäischen Adelsgeschlechtern und deren Heraldik (Gelb = Gold = Aristokratie usw.). Rot und weiss zum Beispiel waren in  Bezug auf Samuraikleidung/-ausrüstung zumeist zeremonielle Farben (Kure: Samurai, Seite 7). Wer weiss. Hier gibt es sicher auch etwas Spekulationsspielraum - ich nehme es mal so hin, bis ich eines Besseren belehrt werde

:winken:

Der Hoff

Das mit den Christen hat sich aber ab 1645 erledigt und da waren auch hauptsächlich Bauern von dieser neuen Religion angetan, also sicher kein Samurai (naja vielleicht der eine oder andere - Miyamoto Musashi sicher nicht  ;) ). Aber das Thema Religion (und die damit verbundenen Farben) ist in Japan ja nicht ganz so klar zu machen, denn eine wirkliche Staatsreligion gabs ja nie (bis heute). Das blöde ist halt das es in Japan immer viele Sekten gab (für die, die den political Correctness Begriff bevorzugen: andere Religionsgemeinschaften) und nie EINE wirkliche Religon die für alle galt. Aber es gibt dafür sicher einen Grund, in Japan gibts für alles einen Grund, auch wenn es für einen Europäer nicht ersichtlich ist.
Aber über Japan was wirklich in Erfahrung zu bringen gestalltet sich hier (in Europa - ich kenn jetzt auch nur das Beispiel aus Österreich aber ich glaub wo anders wirds auch ned besser sein) als ziemlich schwierig. Da ist das Interesse ziemlich, naja sagen wirs mal so ziemlich Mau. Was man auch daran erkennt wenn man eine Semiararbeit über ein Thema mit Japan verfassen will und dann mal in die Japanologie Bibliothek geht und nach geeigneter Literatur sucht :pffft: (aber das ist ja OOT)

tigrazor2012

Äh ja... genau. :) Japanische Bibliothek? Wo war die noch mal genau??? Aber hast recht, das Thema ist seeehr komplex, wie vieles anderes auch (Christen gibts heute noch, sind aber schwer in der Unterzahl). Genau so wie diese, na ich nenn sie mal "Mittelalterfeste", die ja in Deutschland schon einen gewissen Kultstatus haben, in Japan nur einem sehr kleinen Personenkreis zugänglich sind und nicht öffentlich bekannt gemacht werden - Kure beschreibt das in seinem Buch sehr gut, wie schwierig sich die Foto- und Informationsrecherche schon eben dadurch gestaltet hat. Soll an der Stelle mal genügen. Daher: Back to topic please

;)

Bernd B.

Zur Farbfrage - Orange steht im japanischen Kulturkreis für Weisheit und Kultiviertheit, also die Eigenschaften, die der Samurai neben Kampfkraft haben sollte.

Problematisch ist wieder nur, dass es "Orange" als Farbe allgemein nicht so richtig gab. Die nächstgelegenen Farben waren "kurenai" (ein gelbliches, dunkles Rosa, das oft als Ersatz für Rot genommen wurde) und "suo" (eigentlich ein Braunton, der aber auch ins Orangen wandern konnte). Will man nun absolut genau sein, solte man ... im japanischen Original nachschauen, welches "Orange" gemeint ist. Im Modellbau ist es eigentlich egal, wenn man nur nicht ein modernes Reinorange verwendet.

Zitat von: Der Hoff in 10. Mai 2012, 00:59:58
Das mit den Christen hat sich aber ab 1645 erledigt ...

Stimmt schon, der hier gezeigte Samurai stammt aber aus einer früheren Epoche und selbst der "Erste Einiger" Oda Nobunaga hatte durchaus Sympathien mit den Christen (wenn wahrscheinlich auch aus realpolitischen und strategischen Erwägungen - er hatte ja auch ein Faible für westliche Rüstungstechnologie). Unter den "offiziellen Märtyrern" der katholischen Kirche finden sich auch eine gute Zahl japanischer Edler, nicht nur der Pöbel.

Ach so, Bibliothek - vielleicht einmal hier versuchen: http://www.uni-leipzig.de/~japan/cms/

tigrazor2012

Wie gut dass ich demnächst in Leipzig bin... Danke für den Tip :)